top gear s23e01

felix schwenzel, , in gesehen    

top gear s23

nachdem jeremy clarkson von der BBC rausgeschmissen wurde und der rest des moderatoren-teams die show auch verliess, hat die BBC top gear jetzt neugestartet. viele elemente der alten show wurden beibehalten, einige wurden neu eingeführt. vor allem aber wurden zwei neu moderatoren eingeführt: chris evans und matt leblanc, ein amerikanischer schauspieler, der mich witzigerweise ständig an sylvester stallone erinnert. chris evans hingegen springt so nervös und unruhig durchs studio, wie ich mir mickey maus auf speed vorstelle.

top gear war immer schon ziemlich unerträglich, so unerträglich dass ich es immer sehr niedrig dosieren musste. mich haben weder die offensiv vorgetragenen provokationen von jeremy clarkson, noch die plakative wir-sind-politisch-so-unkorrekt-haltung gestört, sondern vor allem die durchinszenierung der sendung. die grenzen zwischen inszenierung und berichterstattung verschwammen in der sendung ständig. das lag einerseits daran, dass die inszenierungen teilweise (handwerklich) so gut gemacht waren, dass echte probleme oder konflikte die die sendung auslöste, oft wie inszenierungen wahrgenommen wurden — oder zumindest als provozierte konflikte. einer der letzten vorfälle dieser art lässt sich gut googeln, einfach nach top gear argentina oder top gear argentinien suchen.

was mich an den inszenierungen oft störte: ich kam mir veralbert vor, spätestens wenn die inszenierung offenbar wurde. teilweise waren die inszenierungen tatsächlich unterhaltsam, oft nicht. immerhin waren die bisherigen moderatoren anständige schauspieler und jeremy clarkson auf seine art ein guter moderator. er biederte sich nicht an und war der welt und dem publikum gegenüber eher konsequent sarkastisch eingestellt. das wirkte immerhin ziemlich souverän.

souverän wirkte die moderation von chris evans in dieser ersten ausgabe nicht. gar nicht. er biederte sich beim publikum an und liess mehrere witze ins leere laufen. matt leblanc ist ein enorm schlechter schauspieler, zumindest wenn er einen moderator spielt. sein einspieler, bzw. „test“ des ariel nomad war anständig geschauspielert, aber so überinszeniert und mit heisser luft aufgepumpt, dass ich fast eingeschlafen wäre. ganz schlimm die roadtrips von evans und leblanc in grossbritanien und den USA. der britische teil, in dem sie mit dreirädrigen autos von london nach blackpool fahren war so unfassbar langweilig, dass ich den teil der in den USA gedreht wurde einfach übersprang (und möglicherweise etwas unterhaltsames verpasst habe).

ich fand diese erste, neugestartete sendung top gear grässlich und freue mich (etwas) auf die neue sendung von jeremy clarkson und seinem alten team, die wohl im herbst auf amazon prime anlaufen soll und the grand tour heisst. immerhin haben sich clarkson und seine mitstreiter hier gedanken um ein neues konzept gemacht. mal schauen, was da rauskommt.