trans­pa­ren­cy in­ter­na­tio­nal mag kei­ne kri­tik und schickt den an­walt

felix schwenzel

Trans­pa­ren­cy In­ter­na­tio­nal - Deutsch­land e.V.
(kurz: „Trans­pa­ren­cy Deutsch­land“ oder TI-D)
ar­bei­tet ge­mein­nüt­zig und ist po­li­tisch un­ab­hän­gig. TI-Ds Grund­prin­zi­pi­en sind In­te­gri­tät, Ver­ant­wort­lich­keit, Trans­pa­renz und Par­ti­zi­pa­ti­on der Zi­vil­ge­sell­schaft.

so sieht sich „trans­pa­ren­cy deutsch­land“. man möch­te dort „alle be­tei­lig­ten zur schaf­fung von trans­pa­renz zu­sam­men­brin­gen“ und or­ga­ni­sie­re da­für so­gar „ein­zel­ge­sprä­che“. dort steht so­gar, man ar­bei­te nicht „kon­fron­ta­tiv“, son­dern su­che „ko­ali­tio­nen“, auch mit „Grup­pen der Zi­vil­ge­sell­schaft, die eine ver­trau­ens­wür­di­ge, trans­pa­ren­te, wer­te­ori­en­tier­te, zi­vi­le de­mo­kra­ti­sche Po­li­tik­kul­tur ver­tre­ten.“ ganz gros­sen wert legt man dort auch auf die mei­nungs­frei­heit, schwüls­tig liest man auf der home­page: „De­mo­kra­tie […] setzt den glei­chen und frei­en Zu­gang zu den ent­schei­dungs­re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen vor­aus. Die de­mo­kra­ti­sche Staats­form wird nur als eine nicht-kor­rup­te De­mo­kra­tie über­le­ben. Dazu müs­sen ihre Grund­la­gen - Trans­pa­renz, Rechts­staat­lich­keit und Mei­nungs­frei­heit - für den Ein­zel­nen er­fahr­bar blei­ben.“

ich weiss nicht ob der brief, den der jus­ti­zi­ar von „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ an moni von was­weis­sich ge­schrie­ben hat dazu dient ihr eine er­fah­rung zu ver­mit­teln was man dort un­ter trans­pa­renz, rechts­staat­lich­keit und mei­nungs­frei­heit ver­steht, aber wenn man den brief liest, könnn­te man den ein­druck be­kom­men, dass man bei „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ auf die mei­nungs­frei­heit scheisst, wenn kri­tik an ihr ge­übt wird und dass trans­pa­renz über­all, nur nicht bei „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ herr­schen sol­le.

der jus­ti­zi­ar von „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ kün­digt moni eine „straf­be­wehr­te Un­ter­las­sungs­er­klä­rung und ggf. eine einst­wei­li­ge Ver­fü­gung an“, wenn sie nicht „un­ver­züg­lich“ die­sen text löscht, in dem sie be­schreibt wie ei­ner freun­din bei „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ ge­kün­digt wur­de, weil man of­fen­bar eine mit­ar­bei­te­rin ge­fun­den hat­te die für ein ge­rin­ge­res ge­halt ar­bei­te. die ver­öf­fent­li­chung des tex­tes ver­let­ze an­geb­lich die per­sön­lich­keits­rech­te von „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ „in er­heb­li­chem Maße“.

aber an­statt auf die vor­wür­fe ein­zu­ge­hen, sie rich­tig­zu­stel­len, die ge­le­gen­heit zu er­grei­fen mit moni zu re­den oder eine ge­gen­dar­stel­lung in den kom­men­ta­ren zu hin­ter­las­sen, wer­den ihr un­ver­ho­len fi­nan­zi­el­le und recht­li­che „kon­se­quen­zen“ an­ge­droht, soll­te sie den text nicht lö­schen.

na­tür­lich be­wegt sich „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ mit so ei­nem ag­gres­si­ven vor­ge­hen ge­gen eine al­lein­er­zie­hen­de mut­ter ohne fi­nan­zi­el­le re­ser­ven voll und ganz im rah­men der recht­staat­lich­keit, aber ist das fair oder „ge­mein­nüt­zig“ spen­den­gel­der ei­nes ver­eins da­für zu be­nut­zen kri­tik bru­tal nie­der­zu­knüp­peln? war­um „er­spart“ sich „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ „zu­nächst“ auf ein­zel­hei­ten ein­zu­ge­hen? war­um setzt der jus­ti­zi­ar eine frist zum wo­chen­en­de, die es moni un­mög­lich macht sich or­dent­lich recht­lich be­ra­ten zu las­sen?

die ant­wort ist ein­fach. das an­geb­li­che ver­eins­ziel für „In­te­gri­tät, Ver­ant­wort­lich­keit, Trans­pa­renz und Par­ti­zi­pa­ti­on der Zi­vil­ge­sell­schaft“ ein­zu­tre­ten ist rei­ne ma­ku­la­tur, es geht wie tho­mas knü­wer kürz­lich beim be­rats­mit­glied tho­mas leif ver­mu­te­te, um pr in ei­ge­ner sa­che, um de­mo­kra­tie-dar­stel­lung, um die ver­bes­se­rung des an­se­hens sei­ner mit­glie­der, wie man hier ganz un­ver­ho­len le­sen kann:

Trans­pa­ren­cy Deutsch­land ar­bei­tet mit Se­mi­na­ren und öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen dar­an, dass sei­ne Mit­glie­der sich als Vor­rei­ter im Kampf ge­gen Kor­rup­ti­on ver­ste­hen und dar­stel­len.

dar­stell­lung als vor­rei­ter! dar­stell­lung! als ob man trans­pa­renz und „Par­ti­zi­pa­ti­on der Zi­vil­ge­sell­schaft“ gar nicht er­rei­chen wol­le, son­dern eben nur dar­stel­len. die­sem ziel steht ein kri­ti­scher, bei goog­le auf­find­ba­rer ar­ti­kel na­tür­lich im wege und muss dann selbst­ver­ständ­lich ohne dis­kus­si­on und ohne trans­pa­renz „un­ver­züg­lich“ ge­löscht wer­den.

was auch im­mer der wahrhheits­ge­halt von mo­nis blog­ein­trag sein mag, was auch im­mer dar­an den tat­sa­chen nicht ent­spre­chen mag, was auch im­mer dar­an „schmä­hend“ sein soll von ei­nem ar­beit­ge­ber an­stän­di­ges ver­hal­ten zu er­war­ten, mit ei­nem sol­chen vor­ge­hen zer­stört „trans­pa­ren­cy deutsch­land“ jeg­li­che glaub­wür­dig­keit und zeigt ein de­mo­kra­tie­ver­ständ­nis das aus wil­hel­mi­ni­scher zeit stam­men könn­te. als ob man nicht mal erst re­den könnn­te be­vor man die ar­til­le­rie holt.