ethik, transparenz und dialogverweigerung

felix schwenzel, , in wirres.net    

moni von wasweissich hat einen beitrag über transparency deutschland gelöscht, nachdem sie gestern vom justiziar und ethikbeauftragten von „transparency deutschland“ post bekommen hatte (ich schrieb darüber gestern ein paar zeilen). in ihrem blog erklärt moni ausführlich warum sie den beitrag gelöscht hat, aber auch was sie dazu bewegte den artikel damals zu schreiben. ausserdem erfährt man dort, dass die freundin über die moni ursprünglich berichtete, ebenfalls post vom ethik-bauftragten bekommen hat, in der ihr rechtliche konsequenzen angedroht und „erhebliche Rechtsverletzungen“ vorgeworfen werden. eigentlich kann sich die freundin jetzt ja freuen, da ihr in den letzten 2 monaten ja jeder dialog verweigert wurde und weder der brief an die geschäftsführung, noch die briefe an jedes einzelne mitglied des vorstands von transparency deutschland beantwortet wurden. doof nur, dass der brief des ethikbeauftragten justiziars nicht zum dialog auffordert, sondern offenbar der einschüchterung dient und dazu anregen soll, sich vorzustelllen welches finanzielle riskio der „dialog“ mit transparency deutschland vor gericht haben kann.

dieses finanzielle risiko hat auch moni dazu bewogen das posting wie vom ethikfachmann verlangt zu löschen, sie habe als arbeitslose, alleinerziehende mutter einfach nicht die finanziellen mittel es mal drauf ankommen zu lassen ihr recht auf freie meinungsäusserung vor gericht auszufechten. einerseits schon schade, ich hätte diese schlagzeile so gerne in der zeitung gelesen:

ethikbeauftragter von transparency deutschland zerrt arbeitslose mutter eines autistischen kindes vor gericht

andererseits macht das aber auch nichts, denn moni hat hier nochmal zusammengefasst um was es in dem gelöschten posting eigentlich ging und sowohl bei google, als auch hier oder hier kann man auch nochmal nachlesen was dort ursprünglich stand.

was mich übrigens sehr erstaunt, wie schnell das verhalten von transparency deutschland gegenstand einer breiten und teilweise urkomischen diskussion wurde. an einem wochenende poppten innerhalb von 24 stunden mal eben 20, 30 oder mehr blogpostings zum thema auf, die das thema von allen seiten angingen. erstaunlich. technorati meldet das stichworte transparency international übrigens an platz eins.

ausserdem ist mir eben beim kacken eine tolle überleitung zu einem anderen thema eingefallen. ich fragte mich eben, wo man sich zum ethik-fachmann ausbilden lassen kann? wie wird man ethik-beauftragter? einen moment lang dachte ich, soetwas kann man sicher in weissrussland lernen, diesen abstrusen gedanken schlug ich mir aber gleich wieder aus dem sinn. ach, apropos weissrussland, dass lukaschenkow die wahlen ganz offenbar fälschen liess, sollte ja nun keinen mehr überraschen. mich überascht vielmehr, dass lukaschenkow (versteckt der mit seinem oberlippen-bart eigentlich eine hasenscharte?) so lange gewartet hat, bis er die proteste von seinen ethikbeauftragten soldaten niederknüppel liess. das verhöhnen und brutale bestrafen jedes widerstandes ist soweit ich weiss auch nichts neues in weissrussland, ich glaube lukaschenkow macht das bereits seit vielen jahren, „powered by“ schröder-kumpel wladimir putin übrigens, der findet das was lukaschenkow da so treibt richtig gut. die hier übrigens auch (siehe praise of father avi, 1,7 MB).