4 fragen

felix schwenzel

schon wie­der so ne blog­um­fra­ge von ir­gend­wel­chen mar­ke­ting-stu­den­ten:

1) Was macht das Phä­no­men Blogs für Dich aus?

ich muss da­für mal mer­ce­des bunz her­an­zie­hen. sie hat ge­ra­de in ei­nem in­ter­view mit dem ma­ga­zin „phlow“ ge­sagt, dass vor al­lem die un­ab­hän­gig­keit die ei­nem das blog­gen ver­leiht ein sehr wich­ti­ger punkt sei. für das geld sei man nach wie vor auf her­kömm­li­che me­di­en an­ge­wie­sen, aber „für die Ver­öf­fent­li­chung der [ei­ge­nen] Über­zeu­gun­gen gott­sei­dank nicht mehr“. es ist die po­tenz die dem blog­gen in­ne­wohnt die fas­zi­nie­rend ist. po­ten­ti­ell kann ich mil­lio­nen le­ser er­rei­chen, ein­fach in­dem ich an­fan­ge zu schrei­ben. ohne vor­ga­ben, ohne re­geln. viel­fach aus­ser acht ge­las­sen ist die so­zia­le kom­po­nen­te des blog­gens. man lernt da­durch un­glaub­lich vie­le men­schen ken­nen, auch im ech­ten le­ben, die man sonst nie ge­trof­fen hät­te. auch dem paa­rungs­ver­hal­ten ist das blog­gen zu­träg­lich.

2) Was ist das Spe­zi­el­le an der deutsch­spra­chi­gen Blogo­sphä­re?

mir fehlt der ver­gleich um das be­ant­wor­ten zu kön­nen. die ame­ri­ka­ni­sche blog­sze­ne ist im ge­gen­teil zur deut­schen ja erst­mal viel grös­ser und viel eng­lisch­spra­chi­ger. die deut­sche ist da im ge­gen­satz viel deutsch­spra­chi­ger. ich habe ge­hört, dass die deut­schen mehr über das blog­dings selbt re­flek­tie­ren als die ame­ri­ka­ner. das hat wahr­schein­lich den glei­chen grund, wie die wei­te ver­brei­tung des flach­spü­lers in deutsch­land. das ana­ly­sie­ren der ei­ge­nen aus­schei­dun­gen liegt den deut­schen ein­fach mehr als an­de­ren.

3) Wie könn­ten Blogs zu ei­nem Wirt­schafts­fak­tor wer­den?

ich wür­de da mal die ma­cher der rie­sen­ma­schi­ne zu be­fra­gen. im ernst, ich weiss es nicht. für mich dient das blog­gen ja eher der per­sön­li­chen be­rei­che­rung. es hat ein paar tü­ren hier und da für mich ge­öff­net, mich qua­si auf die eine oder an­de­re gäs­te­lis­te ge­setzt, so dass ich mitt­ler­wei­le so­et­was wie ein semi-pro­fes­sio­nel­ler buf­fet-blog­ger ge­wor­den bin. man lädt mich ein oder fragt mich ob ich eine ver­an­stal­tung be­su­chen möch­te und ich schrei­be dann über das büf­fet. das las­sen sich man­che leu­te rich­tig geld kos­ten. ob das je­mals ein wirt­schafts­fak­tor wird, be­zweif­le ich. blogs mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen in­hal­ten ha­ben aber durch­aus das po­ten­ti­al gi­gan­ti­sche men­gen an le­sern an­zu­zie­hen, das bild­blog ist noch das ein­zi­ge bei­spiel da­für, ich bin aber si­cher, es wird nicht das ein­zi­ge blei­ben. für die bild­blog­ger wer­den die ein­nah­men aus wer­bung und mer­chan­di­sing si­cher bald als ein­nah­me­quel­le aus­rei­chen um sich al­lein vom blog­gen zu er­näh­ren. nur ein wirt­schafts­fak­tor ist das auch nicht.

eher als ein wirt­schafts­fak­tor, wer­den blogs so­et­was wie ein mei­nungs­fak­tor. bis die­ser mei­nungs­fak­tor im main­stream an­kom­men wird, ver­ge­hen aber si­cher noch ein paar jah­re.

4) Ist Dein Blog für Dich be­ruf­lich re­le­vant, und wenn ja, wie?

in­di­rekt ist es durch­aus re­le­vant. durch das blog­gen habe ich vie­le leu­te ken­nen­ge­lernt, oder bes­ser, ha­ben mich vie­le leu­te ken­nen­ge­lernt, die mir auch schon jobs an­ge­bo­ten ha­ben. so eine semi-pro­mi­nenz die man sich heut­zu­ta­ge recht gut er­blog­gen kann, hat den vor­teil dass man ab und an an­ge­bo­te be­kommt die zum teil so­gar be­zahlt wer­den. be­ruf­li­che re­le­vanz ist das aber nicht wirk­lich. da ich zum brot­er­werb im be­reich web­ent­wick­lung ar­bei­te ist das blog­dings aber auch eine her­vo­r­a­gen­de quel­le der fort­bil­dung. so ist eher das blog­dings als ge­samt­heit (es ist ja noch recht tech­niklas­tig) be­ruf­lich re­le­vant, als an­re­gungs- und in­for­ma­ti­ons­lie­fe­rant. ich bin aber be­reit da noch die eine oder an­de­re über­ra­schung zu er­le­ben.

[sie­he auch bov, fran­ziskript]