freundliches blogwetter?

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich lese von grossen sorgen darüber, dass der „Lumma, der Ix und der Popkulturjunkie“ das wetter beinflüssen könnten. das irgendein „Alfons“ recht haben könnte mit der vermutung der „Lumma, der Ix und der Popkulturjunkie“ könnten das wetter „freundlich“ machen. diese sorge ist natürlich sehr berechtigt, vor allem da man „auf Berichte vom Lumma, vom Ix oder vom Popkulturjunkie“ schon seit ca. 12 stunden wartet. aber ausser einem „launigen“ video komme da nix, „nicht beim Lumma, nicht beim Ix und nicht beim Popkulturjunkie“.

nix!

sehr verdächtig! nix ausser einem „launigen“ 2 minuten video. nix ausser einem langweiligen 90 minuten video. da ist doch was faul!

stimmt. ich habe mich (mal wieder) kaufen lassen. von edelman, lumma und vom johnny. und zwar durch „Aufwandsentschädigungen, vage Hoffnung auf Jobs, Kontakte, geldwerte Leistungen“ und kompromitierende persönliche gespräche. ich werde über edelmann, den lumma und den johnny, auch wenn die total doofe sachen machen, nie wieder was schreiben, für immer schweigen, auch meiner mutter gegenüber.

für die detailverliebten und listenfetischisten, so hat edelman mein schweigen erkauft:

  • 4 schnittchen mit krabben und so roten kügelchen
  • eine tasse filterkaffee
  • eine flasche mineralwasser, 1 glas „selters“
  • eine fahrt im ice mit bahncard berlin-frankfurt, eine fahrt frankfurt-hamburg
  • eine übernachtung in einem hotel ohne pay-tv aber mit drei milchkaffee zum frühstück (ca. 120 euro, 3 euro für ein raffaello aus der minibar habe ich selbst bezahlt)

so hat johnny mein schweigen gekauft (ab jetzt werde ich ihm nie wieder vorwerfen weichgespült und konsenssüchtig zu sein):

  • vier hefeweizen zu fünf euro das stück
  • vage hoffnung auf jobs
  • kontakte

und so hat nico lumma drei positive artikel zu produkten aus dem hause interdings oder orangemedia bezahlt:

  • ein halber liter milchkaffee und ein stück kuchen zu 8 euro (oder so) bei wucherpfennig (aka starbucks)
  • drei übersetzte vokabeln
  • einmal pr-fuzzi in einem video von mir sein

mal im ernst:

mir ist klar, dass man als jemand der in bestimmten listen an 17ter, 20ter, 8ter oder was ich wievielter stellle erscheint eine art veröffentlichungspflicht hat damit man sich das geneigte publikum von der unbeflecktheit nach einem zusammentreffen mit schmutzigen, schmierigen und bösen pr-leuten nachhaltig überzeugen kann. man muss nihct später als 12 stunden eine art öffentlichen beweis antreten, einen gesinnungsaufsatz veröffentlichen aus dem unzweideutig herauszulesen ist dass man „nur geredet“ hat, kein geld angenommen hat, pr-leute im inneren seines herzens für korrupt, ekelerregend und inkompetent hält und ganz oft die worte „PRoletengeschmeiss“, „Kotze“ und „Glaubwürdigkeit“ benutzen.

also, erstmal entschuldigung, dass ich mir solange zeit gelassen habe und verdächtig lange gesoffen und geschlafen geschwiegen habe, hier ist mein bericht meine eindrücke vom „roundtable“ bei edelmann am 12.10.2006: cornelia kunze hielt mich, nachdem ich mich als felix schwenzel von wirres.net vorgestellt hatte für den popkulturjunkie, die diskussion war stinkelangweilig kam leider nie richtig in gang, ich bin nicht mehr sonderlich fit im englischen, wir hätten auch auf deutsch reden können und exakt den gleichen gesprächsverlauf hinbekommen, die worte „crap“ und „bullshit“ im zusammenhang mit „top-listen“ hatte ich mir auch zurechtgelegt (heraus kam nur das neuenglische wort „a little bit unscharf“), johnny fragte sich am abend ob es sinnvoll ist blogger zu einem gespräch einzuladen um ihnen dann eine 60minütige powerpoint-präsentation mit wenig neuem vorzuspielen und die technische qualität des videos ist in der tat enorm.

eines was ich gestern zwar an die adresse von edelman (oder pr-agenturen allgeimein) und technorati gesagt habe, was aber wahrscheinlich in 90 minuten wortsalat unterging: vergesst die top10, vergesst die top100 blogger. der motivation für die erstellung der top10/top100 liste von technorati/edelman war ja offenbar aus einer art analyse der toplisten rückschlüsse auf den rest (den „longtail“, die „magic middle“) des blogdings ziehen zu können und unterschiedliche länder miteinander vergleichen zu können. das alles ist meiner meinung nach aber müssig, nicht nur weil das zahlenmaterial auf sehr wackeligen füssen steht („crap“), sondern auch, weil der inhalt einer blase rein gar nichts über den inhalt einer anderen blase aussagt — und schon gar nicht etwas über „einfluss“ oder die fähigkeit „freundliches Blogwetter“ zu schaffen. die musik spielt ganz woanders, wahrscheinlich relativ unsichtbar in der „magic middle“ des blogdings, in teeni-, strick- und was-weiss-ich-blogs, in anderen „blasen“ der „blogosphäre“ oder in öffentlich relativ unsichtbaren email-wellen, mailinglisten und foren. nur die top10 oder top100 zu beobachten, zu analysieren ist der von wolfgang lünenbürger-reidenbach noch kürzlich heftig kritisierte ansatz von rückständigen wie lars-christian cords.

falls es jemanden interessiert: ich finde fussball unfassbar langweilig. aber gestern habe ich gelernt, dass es noch langweiligeres gibt: pr und pr-agenturen.

das frühstücksbuffet war im übrigen überragend.

[nachtrag]
inzwischen haben johnny und jens auch was geschrieben, nur (vertdächtig!) der lumma hat immer noch nix über den round table gesagt! ausserdem lesenswert: ne zusammenfassung ohne geifer, meiers.blogg.de, sebas, …

[nachtrag 14.10.2006]
ah, jetzt hat auch der lumma was geschrieben.