vine — bewegte 6-sekunden fotos

felix schwenzel

>

ich moch­te vine noch be­vor ich es mir ge­nau­er an­ge­se­hen habe. ein blick auf ein, zwei oder drei bei­spiel-vine-fil­me ge­nüg­te mir. vine-fil­me füh­len sich im brow­ser ein biss­chen an wie ani­mier­te gifs, lau­fen in ei­ner end­los­schlei­fe und sind ge­nau 6 se­kun­den lang. vine-fil­me fan­gen zwar au­to­ma­tisch an zu spie­len (wie gifs), sind aber stan­dard­mäs­sig laut­los ge­schal­tet (wie gifs). die an­zei­ge in al­len brow­ser fluppt wun­der­bar, die fil­me pas­sie­ren den flash-blo­cker und lau­fen auch im mo­bil­te­le­fon.

für die er­stel­lung der fil­me gibts bis jetzt nur ei­nen ein­zi­gen weg, den über eine ipho­ne- und ipod­touch-app. die läuft noch ein biss­chen ru­cke­lig und zi­ckig und kämpft be­reits jetzt mit or­ga­ni­sa­to­ri­schen pro­ble­men, nimmt aber ziem­lich idio­ten­si­cher sechs-se­kun­den fil­me auf. ohne schnitt- oder fil­ter­ge­döns filmt die app so­lan­ge wie man mit dem fin­ger den bild­schirm be­rührt, beim los­las­sen pau­siert sie, wenn man den bild­schirm wie­der fin­gert filmt sie wei­ter bis die sechs se­kun­den voll sind.

der rest der app funk­tio­niert im prin­zip wie in­sta­gram. in der app auf­neh­men, tei­len, „freun­de“ su­chen und ih­nen fol­gen und de­ren vine-fil­me an­se­hen und li­ken und kom­men­tie­ren. die fer­ti­gen vine-fil­me kann sich auch im netz an­se­hen, die url er­fährt man al­ler­dings nur, wenn man den vine-film nach dem auf­neh­men auch auf twit­ter oder face­book frei­gibt (bei­spiel auf vine.co oder twit­ter.com).

im quell­text der vine-sei­te sieht man dann den code­schnip­sel für den ein­bet­tungs­code:

twit­ter bet­tet so ei­nen vine-film dann so ein:

die­sen code kann man dann auch zum über­all ein­bet­ten neh­men.

tech­nisch steckt da­hin­ter (na­tür­lich) ein HTML5-ab­spiel­script, in die­sem fall das von vi­deo­js.com.


6 se­kun­den? fin­de ich ge­nau rich­tig. wenn ich mich recht er­in­ne­re hat­te flickr mal so­was ähn­li­ches im an­ge­bot, mit 20 se­kun­den zeit­be­schrän­kung. 6 se­kun­den pas­sen: 6 se­kun­den sind kurz ge­nug um sich den scheiss an­zu­se­hen, 6 se­kun­den sind ein zeit­raum, den man su­per en­los­schlei­fen kann und 6 se­kun­den sind so kurz, dass man sich ge­nau über­le­gen muss, was man in die­sen 6 se­kun­den ei­gent­lich zei­gen, er­zäh­len oder mit­tei­len möch­te. ein­schrän­kun­gen ma­chen krea­tiv, so wie das auch mal mit 140 zei­chen war.

ich mag auch die ein­schrän­kung die (qua­dra­ti­schen) fil­me nur mit der app auf­zu­neh­men. kein im­port von vor­han­de­nen vi­de­os, kein schnei­den, kei­ne mu­sik­un­ter­le­gung (aus­ser der die durch mi­kro­fon kommt), kei­ne spe­zi­al­ef­fek­te (j sei dank!), kein ge­döns. ich glau­be vine und ich wer­den gute freun­de.