nach­rich­ten sind flüs­se, kei­ne seen

felix schwenzel in artikel

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vor drei jah­ren habe ich mir das ge­wünscht, was face­book in­stant ar­tic­le jetzt lie­fert:

mir ist tat­säch­lich egal ob mein ar­ti­kel im goog­le rea­der, auf flip­board oder sonst­wo ge­le­sen wird. ich hät­te auch nichts da­ge­gen, wenn mei­ne ar­ti­kel im voll­text auf face­book oder twit­ter oder eben da ein­ge­bet­tet wür­den, wo sie sich op­ti­mal le­sen las­sen und zum le­ser kom­men, statt vom le­ser zu ver­lan­gen, dass er zu ei­nem kommt. so­lan­ge alle ba­sis­in­for­ma­tio­nen wie mein name, ein link zum ori­gi­nal, das ver­öf­fent­li­chungs­da­tum be­stehen blei­ben und der voll­text und die an­hän­ge kor­rekt dar­ge­stellt wer­den. gut wäre auch, wenn sich än­de­run­gen am ori­gi­nal auch am ein­ge­bet­te­ten text aus­wir­ken wür­den. mit RSS funk­tio­niert das ja seit jah­ren pri­ma. aber viel­leicht kann das auch noch bes­ser funk­tio­nie­ren?

(von dort habe ich mir auch die über­schrift ge­lie­hen.)

ich bin üb­ri­gens nach wie vor be­geis­tert von den in­stant ar­tic­les. sie wer­den gut an­ge­nom­men, ins­be­son­de­re (na­tür­lich) wenn sie viel auf face­book wei­ter­ge­teilt wer­den. mein letz­ter öf­ter (drei­mal auf face­book, acht­mal auf twit­ter) ge­teil­ter ar­ti­kel hat dem­entspre­chend auch eine ganz gute ver­brei­tung ge­fun­den. so sieht das aus:

950 re­gu­lä­re pa­ge­views, 371 in­stant ar­tic­le pa­ge­views, 940 RSS pa­ge­views

die pa­ge­views der start­sei­te, auf der der ar­ti­kel auch im voll­text steht, wer­den von der ab­ge­bil­de­ten zäh­lung, bzw. an­zei­ge nicht er­fasst, pi mal dau­men er­ge­ben sich hier noch­mal ca. 1000 pa­ge­views, die pi­wik über das con­tent-track­ing er­fasst, was für den ge­denk­blog-ar­ti­kel ca. 3200 pa­ge­views in den letz­ten 4 ta­gen er­gibt.

in der re­gel wer­den mei­ne ar­ti­kel am meis­ten über RSS ge­le­sen, auf wir­res.net kom­men die meis­ten be­su­cher über twit­ter.com — wenn ich ar­ti­kel dort an­tease­re. böte twit­ter ein na­ti­ves werk­zeug an, mit dem die ar­ti­kel auf twit­ter.com ge­le­sen wer­den könn­ten, hat­te ich auch nichts da­ge­ge­gen, je­den­falls, wenn es so rei­bungs­los funk­tio­nie­ren wür­de, wie die face­book in­stant ar­tic­les. in­ter­es­sant fin­de ich üb­ri­gens, dass durch die im­ple­men­tie­rung der in­stant ar­tic­les und die an­for­de­run­gen von face­book, auch klei­ne ver­bes­se­run­gen und an­pas­sun­gen zu­rück in die web­site ge­flos­sen sind.

auch wenn ich das man­tra­ar­tig wie­der­ho­le: es geht mei­ner mei­nung nach bei der zu­kunft des pu­bli­zie­rens nicht dar­um web­sei­ten ab­zu­schaf­fen und nur noch auf face­book zu pu­bli­zie­ren, son­dern dar­um, in die in­for­ma­ti­ons­strö­me der nut­zer zu ge­lan­gen. die sind im­mer noch viel­fäl­ti­ger als vie­le den­ken, auch wenn face­book sich dank über­le­ge­ner tech­no­lo­gie mehr und mehr vom ku­chen ein­ver­leibt. es geht dar­um dort zu pu­bli­zie­ren, wo die le­ser sind und so tech­nisch zu pu­bli­zie­ren, dass es mit den le­se­ge­wohn­hei­ten der le­ser über­ein­stimmt. bei voll­text-RSS ha­ben sich ver­le­ger lan­ge ge­gen die­se idee ge­wehrt, dank AMP und face­book in­stant ar­tic­les hat sich die­se ab­wehr­hal­tung in den letz­ten mo­na­ten (j sei dank) ab­ge­schwächt. auch das wi­der­ho­le ich stän­dig seit fast ei­nem jahr­zehnt: such­ma­schi­nen- und so­cial­me­dia-op­ti­mie­rung soll­te sich im­mer an den be­dürf­nis­sen der le­ser ori­en­tie­ren. tech­ni­sche schlupf­lö­cher aus­zu­nut­zen lohnt sich ge­le­gent­lich kurz­fris­tig, lang­sfris­tig lohnt sich nur ein: tex­te und ar­ti­kel gut zu­gäng­lich (auch schnell) aus­zu­lie­fern, mehr­wert für le­ser schaf­fen (qua­li­tät, was auch im­mer das kon­kret für ein­zel­ne ziel­grup­pen heisst) und den le­se­ge­wohn­hei­ten der le­ser ent­ge­gen­kom­men (gut les­ba­re und be­dien­ba­re mo­bi­le an­sicht, le­ser nicht über­mäs­sig ver­wir­ren oder mit neu­en/krea­ti­ven be­dien­kon­zep­ten über­for­dern).