un­ter­neh­mer und spre­cher

felix schwenzel

herr ba­sic vom m-e-x blog ver­mu­te­te ja kürz­lich, dass ich was ge­gen un­ter­neh­mer hät­te, da­bei bin ich sel­ber je­mand der ger­ne mal was nimmt oder un­ter­nimmt. ir­gend­wo muss die koh­le ja hin.

glück­li­cher­wei­se gibt es men­schen die mich ver­ste­hen oder sich we­gen mir auf den bo­den le­gen zum la­chen. nichts­des­to­trotz wun­de­re ich mich im­mer wie­der über die un­ter­neh­mer und ihre spre­cher. was ver­an­lasst zum bei­spiel den un­ter­neh­mens­spre­cher von sie­mens, pe­ter got­tal, laut spie­gel, zu be­haup­ten die bei­den fol­gen­den bil­der stamm­ten aus zwei ver­schie­de­nen se­ri­en und sei­en „mit­nich­ten“ re­tou­chiert wor­den?

ich mei­ne je­der, wirk­lich je­der kann mit ei­nem bild­be­ar­bei­tungs­promm die bei­den bil­der über­ein­an­der­le­gen und sieht, das bei­de auf­nah­men bis auf die weg­re­tou­chier­te ro­lex ab­so­lut iden­tisch sind. war­um vor al­lem lügt er bei so et­was un­wich­ti­gem, so­et­was of­fen­sicht­li­chem? es ist na­tür­lich mög­lich, dass der spie­gel sei­ne aus­sa­ge ver­zerrt wie­der­gibt oder herr gott grad kei­nen bock hat­te, dem spie­gel gross rede und ant­wort zu ste­hen und de­nen am te­le­fon ir­gend­was hin­ge­rotzt hat. ob­wohl sich das zi­tat im spie­gel schon sehr deut­lich an­hört: „Sie­mens-Spre­cher Pe­ter Got­tal wehrt sich ge­gen die­se Dar­stel­lung. Die Ro­lex sei mit­nich­ten weg­re­tu­schiert wor­den. Es habe viel­mehr zwei Fo­to­se­ri­en ge­ge­ben: ein­mal mit und ein­mal ohne Uhr.“

ich den­ke, wir ha­ben hier ei­nen klas­si­schen fall von 1+1=1 kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur: wenn ich mei­ne lü­gen über­zeu­gend ge­nug und mit fes­ter stim­me rü­ber­brin­ge, dann wirds ge­glaubt und stimmt folg­lich. ver­mut­lich glaubt pe­ter got­tal so­gar an die wirk­sam­keit sei­ner lü­gen, ge­nau­so wie tilo bo­now fest an sei­ne be­haup­tung sam­wa-wer­bung ner­ve nicht glaubt (und ich mir ein­bil­de, es in­ter­es­sie­re leu­te über mei­nen stuhl­gang, kaf­fee­kon­sum oder ei­gen­tüm­li­che ge­wohn­hei­ten zu le­sen).

nur war­um?

die ant­wort ist ein­fach. ganz oben auf der hal­tungs­lis­te die­ser bei­den und vie­ler an­de­ren funk­ti­ons­trä­ger scheint fest ein­ge­meis­selt zu ste­hen: alle mit de­nen ich rede sind düm­mer als ich und am al­ler­dümms­ten sind un­se­re kun­den. eine weit­ver­brei­te­te hal­tung üb­ri­gens auch un­ter po­li­ti­kern und fern­seh­leu­ten.

des­halb wer­de ich wei­ter kei­ne kam­pa­gnen or­ga­ni­sie­ren oder „po­li­ti­scher“ wer­den, son­dern wei­ter klein­geis­tig, ar­ro­gant und un­ge­recht ver­su­chen mich über die leu­te lus­tig zu ma­chen die mich, ihre kun­den oder wäh­ler ver­ar­schen wol­len. manch­mal auch mit schaum vorm mund. das ist mei­ne ein­zi­ge schar­fe waf­fe: schlech­te wit­ze über arsch­lö­cher.

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