googledung

felix schwenzel, , in wirres.net    

bringt das überhaupt was sich über müll aufzuregen? regt sich ausser schockwellenreitern, lokalredakteuren oder spätgeborenen die 2006 zum ersten mal email benutzt haben, überhaupt noch jemand über spam auf?

oder ganz anders gefragt, ist hundescheisse auf der strassse etwas über das man sich aufregen sollte oder etwas dem man ausweichen sollte? eigentlich ja letzteres, um scheisse sollte man einen weiten bogen machen und seine energie auf die schönen dinge des lebens richten. zum beispiel fallobst oder pfandflaschen auf der strasse.

trotzdem und apropos seuche, heute will ich doch mal (wieder) auf einen kapitalen haufen scheisse hinweisen, oder wie man heutzutage sagt auf ein spam-blog (slog): die ringfahndung. die qualität dieser seite erkennt man schon an der letzten silbe ihres namens: reiner dung, genauer: google-optimierter dung. zugegebenermassen sehr effektiv was erik hauth da an google-optimierung veranstaltet: im schnitt kommen 80-90 prozent seiner besucher über google, das sind ungefähr 3 bis 4tausend besucher die (täglich) über eine suchanfrage kommen. über tittenbildchen, teenie-bands, alles was klicks verspricht wird ausgewertet und mit stichworten für optimale suchergebnisse aufbereitet.

und was verspricht dieser tage optimale aussicht auf tausende besucher? riiiichtisch, ex-diktatoren snuff-videos. das video sauber verlinkt und auch für unsere englischsprachigen freunde gibts stichwortfutter:

ringfahndung, 3.1.2007

erbärmlich, wenn sich der macher eines solchen google-spams dann auch noch „journalist” nennt und sich auf jeder seite einer koorperation mit berlinonline (dem onlineauftritt der berliner zeitung und anderen) rühmt. in der tat ist da wer verseucht: von seiner blinden gier auf klicks. würde mich nicht wundern wenn hauth und huber demnächst kooperieren.

[diclaimer: ich mag hauth auch nicht auf der milch.]

[nachtrag]
noch mal zum mitschreiben, ganz langsam, worüber ich mich bei eriks blogeintrag aufrege: einerseits der direkte link aufs video, andererseits die tatsache dass er das mit dem hintergedanken tut möglichst viele besucher über explizite (englische) stichworte anzulocken. man kann über die tagesschau (oder die tagesthemen) denken was man will, aber wenigstens zeigt man dort das bemühen um journalistische standards oder anstand:

Die Würde des Menschen ist unantastbar - das gilt auch für einen Diktator, mag er noch so verabscheuungswürdig gewesen sein. Den Moment seines Todes zeigen wir nicht!