das ist eine nach likes gefilterte liste aller beiträge auf wirres.net. es werden lediglich beiträge angezeigt, die mindestens 10 „likes“ haben.
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das ist eine nach likes gefilterte liste aller beiträge auf wirres.net. es werden lediglich beiträge angezeigt, die mindestens 10 „likes“ haben.
die überschrift ist natürlich ein klickköder. ich schreib ja schon etwas länger als 150 tage ins internet, aber seitdem ich im märz wieder angefangen habe, habe ich seit dem 26.04.2025 jeden tag im ø zwei beiträge veröffentlicht (vorher etwas sporadischer).
das ist jetzt ein guter zeitpunkt um ein zwischefazit zu ziehen: ich schreibe wieder gerne ins internet.
ich spüre keinen zwang, keine erwartungshaltung. ich freue mich täglich an meinem blogdings und an meinem archiv. die tage und monate rieseln wie sand durch meine hand und ich freue mich den einen oder anderen gedanken festzuhalten. ich wünsche mir schon vor 5 jahren, als frida bei uns einzog, diesen drang zum regelmässigen festhalten von gedanken oder erlebtem gehabt zu haben, ein frida-tagebuch. aber immerhin hab ich sporadisch frida-bilder geinstagrammt und die sind jetzt auch hier (2019, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024).
weil ich mich daran erinnere gelegentlich doch den drang zum ins internet schreiben gehabt zu haben, hab ich in meinem elektronischen zettelkasten geschaut und tatsächlich einen alten status-bericht zu frida gefunden. den hab ich jetzt einfach mal nachveröffentlicht: wie heisst dein hund? nein?
die notiz von damals zeigt, ich war stolz wie bolle auf frida und wie gut sie sich erziehen liess. aber ich erinnere mich auch: das war wirklich fordernd und anstrengend. selbst frida gelegentlich nicht zu beachten, bzw. sie zur ruhe kommen zu lassen war anstrengend. so einen kleinen haufen niedlichkeit in ruhe zu lassen ist echt hart. ich erinnere mich auch an meinen welpen blues. frida war als welpen lange nicht stubenrein und musste oft raus, auch nachts mehrmals. der ständige schlafentzug, die furcht etwas bei der erziehung falsch zu machen, die unsicherheiten beim ersten hund, lagen mir irgendwann so schwer auf der seele, dass ich einen tag lang deprimiert war. normalerweise bin ich nie deprimiert, weil ich offenbar an serotonin-überproduktion leide, aber gerade deshalb wog meine deprimierung um so schwerer.
jedenfalls fiel mir auf dass hundeerziehung und bloggen gar nicht so verschieden sind. geduld, klarheit und konsistenz helfen enorm. sich von einem kleinen erfolgserlebnis zum nächsten tragen lassen, hilft auch. ich hab ja im märz quasi wider bei null angefangen, als wäre das hier ein neues blog. google hatte mich vergessen, die besucherzahlen haten sich auf stabilen 10 bis 20 besuchern eingependelt und ich musste wieder meine stimme finden. aber ich war motiviert wieder etwas aufzubauen, das mir im alltag freude bereitet. das war auch immer mit frida so. die ersten jahre träumte ich davon mit frida — wie früher alleine — entspannt durch die stadt zu stratzen. und jetzt mach ich das täglich und freue mich jeden tag darüber. ich freue mich, dass meine stimme fast so gut wie eine leine funktioniert und wir tatsächlich beide entspannt durch die stadt laufen können. so wie ich mich jeden tag freue ins internet schreiben zu können, weil das werkzeug um ins internet zu schreiben da ist und gut funktioniert.
in diesem sinne fragte ich mich heute früh beim morgenspaziergang: muss es statt „unbefugten ist das betreten verboten“ nicht heissen: „unverfugten ist das betreten verboten“?
das foto hab ich in meinem fotoarchiv gefunden. ich weiss noch, dass wir die fehlenden statuen auf den sockeln nachstellen wollten, aber ich wusste nicht mehr wo das war. chatGPT erkannte den palastgarten in trier. das muss damals in der neunten klasse gewesen sein, die ich wiederholt habe, also so um die 16 jähre alt war.
vor einigen jahren waren blogs voll mit buttons. erfreut haben diese buttons aber vor allem die plattformen die sie anboten, weil sie jeder eingebaute share button wertvolle daten sammeln liess. der heise verlag hat als workaround damals „shariff“ gebaut: „Social-Media-Buttons mit Datenschutz“.
mir gefiel shariff damals nicht, weil es weiter die buttons der plattformen einbaute, nur eben erst nach zustimmung per schiebeschalter. deshalb hatte ich auf meinem alten wirres.net diese buttons, die andere aufforderten bei gefallen meinen Inhalt weiterzuverbreiten, selbst gebaut.
mittlerweile bin ich der überzeugung, dass (so gut wie) niemand diese buttons überhaupt benutzt. sie sind mehr oder weniger nutzloses dekor. für dieses Inkarnation von wirres.net, seit dem ich auf kirby umgestiegen bin, hab ich mir nicht die mühe gemacht solche buttons einzubauen. und wahrscheinlich zu recht.
in den letzten zwei tagen habe ich von unterwegs ins internet geschrieben. aus technischen und organisatorischen gründen habe ich darauf verzichtet meine beiträge selbst auf social media (mastodons und bluesky) zu teilen. geschadet hat es den beitragen nicht. mindestens einer wurde mehrfach mit 💩 ausgezeichnet, was mich aus unerfindlichen gründen immer noch hocherfreut.
jedenfalls hab ich mir gedacht: vielleicht sind diese ganzen bemühungen leute zum teilen und liken zu inspirieren für die katz? vielleicht ist es das beste, wenn ich mich einfach darauf konzentriere hier ins internet zu schreiben und gut ist. was hier ist, ist da. und im rss isses eh.
andererseits werde ich wohl weiter beiträge von hier auch auf social media posten. dort sind die beiträge gute anknüpfungspunkte für konversationen und es gibt bestimmt follower, die meinem rss nicht folgen oder wirres.net nicht wöchentlich besuchen, um zu schauen ob es etwas neues oder gar interessantes hier gibt.
wenn ich jetzt fragen würde: „und was meint ihr?“ müsste ich diesen beitrag eigentlich auch auf mastodons und bluesky teilen, damit man auch dort antworten kann. mach ich aber nicht. wer antworten will, findet bestimmt auch andere oder bessere möglichkeiten.
vor ein paar jahren habe ich anlässlich einer taufe über potenzial nachgedacht. chatGPT hat mir das so definiert:
Potenzial ist die „Seins-Möglichkeit“, die in etwas angelegt, aber noch nicht verwirklicht ist.
so eloquent hatte ich damals nicht formuliert, ich habe mich gedanklich eher kreisend dem thema genähert:
kinder sind ja durchaus so etwas wie ein wunder, zumindest wenn man bedenkt, dass sie aus liebe, leidenschaft, schleim und schweiss entstehen. kleine, perfekte wunderwerke, die in schleim gehüllt auf die welt kommen.
aber kinder sind nicht nur kleine wunder, sie sind quasi potenzial in reinform.
in jeden kind steckt alles, ein bundeskanzlerin, eine geigenbauerin, eine verlegerin, ein liebender vater oder eine liebende mutter — alles was vorstellbar ist, aber auch alles was unvorstellbar ist.
um potenziale in kindern optimal zu aktivieren kann man sie aufladen: mit liebe und vertrauen. soweit ich das verstehe, kann man das auch nicht überladen. man muss nur aufpassen, dass man kinder nicht als projektionsfläche nutzt, weil das die entfaltung der potenziale stört oder die spannung der potenziale entlädt.
chatGPT erklärt die metaphysische ebene von potenzial so:
Potenzial ist wie ein unsichtbarer Raum, der sich auftut, wenn etwas nicht als festgelegt, sondern als offen verstanden wird. Es ist ein Zwischenzustand – weder Nichts noch Etwas, sondern die Spannung dazwischen.
wie toll ist die vorstellung eines raums der weder nichts noch etwas ist? aber noch toller ist die vorstellung, dass die welt voll mit diesen räumen ist. man muss nur hinsehen.
solche pathetischen texte quellen aus mir hervor wenn ich an einem tisch sitze, mit offener balkontür und draussen das meer rauscht. da werde ich sofort pathetisch oder mindestens küchen-philosophisch.
zeit für ein kleines zwischenfazit nach > 50 tagen semaglutid.
19.09.2025; noch ein nachtrag, hier.
#frida wurde heute 6 jahre alt und hat bisher nichts von ihrer niedlichkeit eingebüsst.
vor 11 jahren hab ich diese kerzen zum ersten mal gesehen.
vor zwei oder drei jahren hab ich mir die kerzen selbst gekauft und ich muss sagen: ich liebe sie sehr. sie sorgen für die gleiche art von gemütlichkeit wie pyro-kerzen, jeden tag, wenn sie abends nach sonnenuntergang automatisch angehen und automatisch ausgehen, wenn ich mich ins bett lege. sie sind völlig wartungsfrei, russen nicht, setzen keinen feinstaub frei und halten ewig.
eine der kerzen hat es sogar überlebt gegossen zu werden. im rahmen der begiessung habe ich die feuchte kerze geöffnet und war begeistert über die einfache aber effektive technik im inneren.
die modelle die ich habe, haben einen eingebauten akku, den ich jeden morgen (automatisch) eine stunde lade. gesteuert werden sie über einen ir-blaster der natürlich am home assistant hängt. „hey siri …“ oder „hey snips, kerzen ausblasen“ funktioniert natürlich auch.
sachen verbrennen um energie, wärme, licht oder gemütlichkeit zu gewinnen ist so anachronistisch.
im laufe der jahre habe ich in der automatischen wohnung relativ viele bildschirmchen aufgestellt, weil die automatische wohnung nicht nur ohne app und mobiltelefon bedienbar sein soll, sondern auch ausserhalb von apps und mobiltelefonen mit uns kommunizieren können soll.
meine weitaus am häufigsten genutzte information die ich gerne auf einen blick erkennen möchte sind uhrzeit. und datum. deshalb hängt die wohnung voll mit uhren, nicht nur kuckucksuhren, auch LED-matrix displays. natürlich stehen uhrzeit und datum auch auf handies, armbanduhren, laptops und ipads, aber offensichtlich ist es mir wichtig überall hinsehen zu können um die uhrzeit oder das datum zu erfahren. wenn ich keine lust habe zu schauen, beobachte ich mich erstaunlich oft dass ich im kinderzimmer oder in der küche siri oder snips nach der uhrzeit oder dem datum frage. das ist vor allem praktisch, wenn man mit geschlossenen oder verquollenen augen im bett liegt. gegen den homepod von apple und apples siri kann man viel sagen, aber was der wirklich gut kann ist auch die sehr leise gesprochene frage nach der uhrzeit zu hören und zu beantworten.
noch wichtiger ist mir die zeitumstellungen zweimal im jahr nicht manuell durchführen zu müssen. computer und telefone bekommen das mittlerweile gut alleine hin, aber natürlich auch alle uhren die irgendwie am home assistant hängen. die einzige uhr die ich bei uns noch manuell umstellen muss ist die der microwelle.
die mehrheit unserer displays braucht eine konstante stromversorgung. displays, sensoren oder aktoren selbst aus esp8266s, esp32s oder arduinos zu bauen ist dank esphome wirklich einfach. batteriebetriebene geräte selbst zu bauen ist hingegen vergleichsweise schwer. und meinen ersten selbstgebauten epaper-display hat es auch schnell dahingerafft, entweder weil die treiber nicht gut optimiert waren oder ich einfach zu doof war das alles herstellerspezifisch zu implementieren.
deshalb wurde ich hellhörig als ich hörte, dass man die epaper preisschilder die man mittlerweile überall sieht und bekommt, leicht hacken kann. informationen zu einzelnen preisschildern, ihrer hackability und steuerung werden im OpenEPaperLink reposititory auf github gesammelt.
so sehr ich die idee mag ausgemusterte oder neue günstige epaper-displays für eigene zwecke zu nutzen, so wenig lust hatte ich die aufzumachen und eigene firmware einzuspielen. im prinzip ist das nicht all zu schwer, aber ich entschied mich den einfacheren weg zu gehen: epaper-schilder zu kaufen, die bereits kompatibel sind.
damals, als ich dafür eine quelle suchte, habe ich die kompatiblen und BLE fähigen schildchen nur bei alibaba gefunden (damals für ca. $10/stück). der primäre suchbegriff ist „Picksmart“, der produktname bei alibaba lautet:
Picksmart ODM 2.9 Inch 3 Color Eink Electronic Shelf Label ESL Epaper BLE 5.0 Electronic Price Tag Digital Retail RED Display
das schildchen im flur zeigt an wenns (laut regenradar) regent, sonst ein wettersymbol und die aussentemperatur. und natürlich das datum.
um die dinger zu steuern braucht man dann aber noch einen zugangspunkt, access point. auch dazu gibt es es tonnenweise doku bei OpenEPaperLink. ich habe mir einen „AP“ aus einen ESP32-S3 mit display und ESP32-C6 gebaut (spaghetti AP). den fertig gebauten AP hab ich dann in unseren „serverraum“ gestellt, wo er sich gut mit den drei preisschildern verbinden kann.
der OpenEPaperLink „spaghetti AP“ im serverraum. theoretisch kann man auf dem auch rummalen oder belibige inhalte anzeigen lassen, aber die sieht im serverraum ja niemand.
im webinterface des APs kann man bereits inhalte definieren, die auf den epaper-schildchen gezeigt werden können (datum, countdowns, wetter, bilder, kalender, etc.) aber richtg interessant wird das natürlich erst mit home assistant, dort liegen schliesslich alle meine daten, vor allem genau die wetterdaten, die ich auch anzeigen will: regnets? wenn ja, wann genau und wie stark? und die ewige frage: welcher tag ist heute?
die home assistant integration für den OpenEPaperLink hat gerade einen grossen versionssprung hingelegt und kann angeblich auch ohne den AP mit bestimmten tags reden.
This release introduces support for direct communication with ATC BLE tags via Bluetooth Low Energy (BLE). This means an AP is no longer required for interacting with tags that support BLE.
welche preisschilder das sind habe ich noch nicht recherchiert, meine werden jedenfalls nicht gefunden und ATC BLE bedeutet wohl: tags mit der geflashten/gehackten ATC custom firmware.
in home assistant kann man mit der integration dann beliebig auf den preisschildern rummalen. so sieht die aktion aus, mit der ich ein wetter-icon, die temperatur und das datum auf die dinger schreibe.
action: open_epaper_link.drawcustom
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- 0757317ceda12c6b521765bdf6987139
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['Montag','Dienstag','Mittwoch','Donnerstag','Freitag','Samstag','Sonntag'][now().weekday()]
}}
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['Montag','Dienstag','Mittwoch','Donnerstag','Freitag','Samstag','Sonntag']
[now().weekday()] %} {% if tagesname|length == 6 %} 48 {% elif
tagesname|length == 7 %} 41 {% elif tagesname|length == 8 %} 36 {% elif
tagesname|length == 10 %} 26 {% else %} 26 {% endif %}
- type: text
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{% set tagesdatum = now().day|string %} {% set monatsname =
['Januar','Februar','März','April','Mai','Juni','Juli','August','September','Oktober','November','Dezember']
[now().month|int()-1] %} {{ tagesdatum }}. {{ monatsname }}
font: ppb.ttf
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- type: icon
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{% set condition = states('weather.dwd_berlin_tegel') %} {%if
(condition == "sunny") %}{{"weather-sunny"}} {%elif (condition ==
"clear-night") %}{{"weather-night"}} {%elif (condition ==
"cloudy")%}{{"weather-cloudy"}} {%elif (condition ==
"fair")%}{{"weather-sunny"}} {%elif (condition ==
"sunny")%}{{"weather-sunny"}} {%elif (condition == "fog")%}
{{"weather-fog"}} {%elif (condition == "pouring")%}
{{"weather-pouring"}} {%elif (condition == "heavyrainandthunder")%}
{{"weather-lightning-rainy"}} {%elif (condition == "heavyrainshowers")%}
{{"weather-pouring"}} {%elif (condition ==
"heavyrainshowersandthunder")%}{{"weather-fog"}} {%elif (condition ==
"heavysleet")%}{{"weather-snowy-heavy"}} {%elif (condition ==
"heavysleetandthunder")%}{{"weather-snowy-heavy"}} {%elif (condition ==
"heavysleetshowers")%}{{"weather-snowy-rainy"}} {%elif (condition ==
"heavysleetshowersandthunder")%}{{"weather-snowy-rainy"}} {%elif
(condition == "heavysnow")%}{{"weather-snowy-heavy"}} {%elif (condition
== "heavysnowandthunder")%}{{"wweather-snowy-rainy"}} {%elif (condition
== "heavysnowshowers")%}{{"weather-snowy-heavy"}} {%elif (condition ==
"heavysnowshowersandthunder")%}{{"weather-snowy-heavy"}} {%elif
(condition == "lightrain")%}{{"weather-rainy"}} {%elif (condition ==
"lightrainandthunder")%}{{"weather-lightning-rainy"}} {%elif (condition
== "lightrainshowers")%}{{"weather-partly-rainy"}} {%elif (condition ==
"lightrainshowersandthunder")%}{{"weather-partly-lightning"}} {%elif
(condition == "lightsleet")%} {{"weather-snowy-rainy"}} {%elif
(condition == "lightsleetandthunder")%}{{"weather-snowy-rainy"}} {%elif
(condition == "lightsleetshowers")%} {{"weather-snowy-rainy"}} {%elif
(condition == "lightsnow")%} {{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"lightsnowandthunder")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"lightsnowshowers")%}{{"weather-snowy-rainy"}} {%elif (condition ==
"lightssleetshowersandthunder")%}{{"weather-snowy-rainy"}} {%elif
(condition == "lightssnowshowersandthunder")%}{{"weather-snowy-rainy"}}
{% elif (condition == "partlycloudy") and states("sun.sun") ==
"above_horizon"%}{{"weather-partly-cloudy"}} {% elif (condition ==
"partlycloudy") and states("sun.sun") ==
"below_horizon"%}{{"weather-night-partly-cloudy"}} {% elif (condition ==
"rainy")%}{{"weather-rainy"}} {%elif (condition ==
"rainandthunder")%}{{"weather-lightning-rainy"}} {%elif (condition ==
"rainshowers")%}{{"weather-partly-rainy"}} {%elif (condition ==
"rainshowersandthunder")%}{{"weather-lightning-rainy"}} {%elif
(condition == "sleet")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"sleetandthunder")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"sleetshowers")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"sleetshowersandthunder")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"snow")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"snowandthunder")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"snowshowers")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"snowshowersandthunder")%}{{"weather-snowy"}} {%elif (condition ==
"snowy")%}{{"weather-snowy"}} {% else %} {{"cloud-question"}} {% endif
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- type: text
value: "{{ states(\"sensor.temperature_berlin_tegel\") | float(-1) | round(0) }}°"
font: ppb.ttf
x: 50
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color: black
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die epaper schildchen laufen hier jetzt seit oktober 2024 problemlos. die batterien lassen sich tauschen und weil die tags magnetisch sind, lassen sie sich auch überall hinhängen. ich mag die displays sehr, auch weil sie gut ablesbar sind, aber mehr von denen muss ich mir nicht unbedingt kaufen. ausser mir fällt noch was ein, wo sie wirklich nütlzich sein könnten.
für mich ist bei präsentationen oft der weg interessanter als das präsentierte. so schaue ich die sendung mit der maus mit der intention an, gegebenenfalls etwas neues zu lernen oder zu erfahren, aber genau so interessant finde ich die didaktik dahinter. das gleiche gilt auch für veranstaltungen, auf denen neue produkte vorgestellt werden. das eigentlich interessante sind die methoden, mit denen begehrlichkeiten oder neugier geweckt werden.
steve jobs marketing-didaktik zu sehen, war ein grosses vergnügen. bestes beispiel: seine iphone-vorstellung. er kündigte damals drei „revolutionäre“ neue produkte an: einen ipod mit touchscreen, ein neues mobil-telefon und ein neuartiges Internet-Kommunikationsgerät.
in echt seien das aber keine drei geräte, erzählte er dann, sondern eins. und apple würde es „iphone“ nennen. und so sähe es aus.
steve jobs baute seine präsentationen eben nicht nur didaktisch, erzählerisch klug und humorvoll auf, sondern vor allem unlangweilig und unvorhersehbar.
jedenfalls haben steve jobs’ präsentation dazu geführt, dass ich mir diese veranstaltungen regelmässig (wie die sendung it der maus) anschaue. mal in der hoffnung neues zu erfahren, mal um unterhalten zu werden, mal in der hoffnung etwas über das handwerkszeug zu lernen, wie man begehrlichkeiten weckt, wie man ein publikum fesselt (im wahrsten sinne des wortes), wie man erinnerungen produziert. seit gestern habe ich die lust daran verloren, mir diese veranstaltungen anzusehen. apples produktvorstellungen haben sich seit jobs tod immer wieder gewandelt, die präsentationslasten wurden auf mehrere schultern verteilt, die erzählstrukturen wurden gestrafft und zur pandemie wechselte man von einem live-format auf ein durchchoreograpfiertes vor-aufgezeichntes format. das war teilweise immer noch faszinierend anzusehen, vor allem wegen der immer ausgefeilteren technischen perfektion, dem offensichtlichen willen auch humor einzustreuen und der nach wie vor (gelegentlich) vorhandenen überraschungsmomenten.
gestern hab ich ich wohl eine überdosis bekommen. die präsentation war so steif, so vorhersehbar, humorbefreit und vollgestopft mit superlativen und adjektiven, dass ich mich zu tode langweilte und beinahe ekelte, als hätte ich mich überfressen.
am vortag der apple präsentation verlinkte john gruber ein produktvorstellungsvideo von dyson. das video ist vor alem im kontrast zur apple veranstaltung bemerkenswert. obwohl ich noch nie in meinem leben ein dyson produkt gekauft habe und das wohl auch nie tun werde, hat die präsentation einen völlig anderen vibe und doch den gleichen effekt wie die apple produktvorstellungen. der schwerpunkt der präsentation ist die funktion, superlatve und adjektive werden durch dysons vermeintliche zerstreutheit und euphorie aufgelockert. am ende erreicht dyson das gleiche ziel wie die apple-präsentationen: man denkt danach, die produkte die man eben gesehen hat scheinen etwas ganz besonderes zu sein, man merkt sich und macht sich die eben gehörten talking-points zu eigen und trägt sie im besten fall weiter.
neben all den nervigen, steif vorgetragenen adjektiv-lawinen und superlativen, war das erschütternste an der apple präsentation wohl, dass die steife marketing-sprache aus allen präsentierenden das leben, die individualität eliminierte. die auftretenden figuren wurden austauschbar und robotoesque. ich dachte apple hatte sich mal der diversität und andersartigkeit verschrieben? jetzt scheint im apple-marketing nur noch glätte und perfektion zu zählen. höchste zeit, dass apple mal wieder richtig scheisse baut — oder präsentiert.
frida trägt jetzt seit fast zwei wochen verband. der wurde zwar regelmässig gewechselt, aber gestern humpelte sie mit dem verband ein bisschen. wir vermuteten das der verband zu eng war oder sich irgendwas unangenehm verschoben hatte und wechselten den verband selbst, statt es eine tierärztin machen zu lassen (was 50 € kostet). danach lief sie wieder wie eine eins. sie erträgt den verband heldinnenhaft, obwohl sie ihn scheisse findet.
über dem verband trägt frida einen selbstgemachtn „gummistiefel“ aus zwei einweg-handschuhen.
dieser mast der uns beim morgenspziergang begegnete, erinnerte mich, zumindest seine reflektion, an diese aufgeblasenen wackelmännnchen (skydancer).
nachdem wir mit frida drei (oder viermal) in der gleichen tierarztpraxis waren, entschied sich die beifahrerin am nachmittag spontan doch zu unserem „alten“ tierarzt wiesner zu gehen. wir sind uns noch nicht sicher ob die granne jetzt nach fast zwei wochen so weit an den wundausgang gewandert ist oder ob der wiesner einfach besser ist als die ärztinnen der vorherigen praxis, jedenfalls zog der assistent vom wiesner die granne nach 10 sekunden aus fridas wunde am handgelenk raus. weils blutig ist, gibt’s das bild, von dem blutigen fremdkörper, der zwei wochen in fridas rechtem handgelenk steckte, erst nach diesem klick.
nachdem ich eine woche mein gewicht gehalten habe (der graph täuscht ein bisschen weil ich mich eine woche lang nur tagsüber wiegen konnte, nicht wie sonst morgens nach dem aufstehen/spaziergang), fällt es jetzt wieder. heute zum ersten mal eine 102 auf der waage gesehen, auch wenn die noch nah an der 103 ist.
ich erzähle nicht nur hier ungefragt von meinen semaglutid- und ernährungs-experimenten, auch wenn freundinnen mit mir small talk machen wollen. anne rief mich eigentlich an, weil ich mich ja angeblich in diesem internet auskenne und ob ich vielleicht tipps hätte, wo sich ein bekannter von ihr als „brand strategist“ bewerben könne. da weiss ich nu wirklich nichts zu (viellieicht der eine leser oder die andere leserin?), also hingen wir an ihre frage noch etwas smalltalk. als ich von meinen semaglutid/ozempic erfahrungen erzählte, sagte sie dass sie selbst gerade muskelaufbau bereibe und sie mit calisthenics ganz erfolgreich wäre und innerhalb weniger wochen statt der angepeilten 700 gramm fast ein kilo an muskelmasse im oberkörper aufgebaut habe. sie würde die app better me benutzen.
die hab ich mir dann im anschluss auch angesehen und war erschüttert über die dark pattern, mit der mich die app unentwegt zum (kostenpflichtigen) abo bewegen wollte. ganz am anfang, das erste angebot war schon hinterhältig, ohne probewoche und ohne abo-erinnerungen war das abo 10 € teurer. das habe ich dann trotzdem gewählt. der trainingplan, den mir die app dann erstellte, war mit viel zu alarmistisch und paternalistisch, die übungsvideos zu euphorisch und der umgangston der app zu militärisch, diziplin-fokussiert. also hab ich das probeabo gleich wieder vorsorglich gekündigt, um dann beim nächsten besuch der app gleich das nächste angebot präsentiert zu bekommen: nur 22 statt 130 euro für das jahresabo. das angebot sei nur noch 30, 29, 28 … sekunden gültig. da war es mir endgültig zu dumm und verwarf das angebot. bis ende des monats schau ich mir jetzt noch ein paar übungen an — und nehme mir vor sie auch täglich zu machen, aber empfehlen möchte ich better me wirklich nicht.
nachdem frida in der nacht ein bisschen unleidig war und in der folge auch ich, ging es ihr heute früh wieder blendend. sie trägt immer noch einen verband, über den wir heute wegen der feuchtigkeit einen selbstgemachten gummistiefel ziehen mussten. das behindert sie nur leicht, zum beispiel als sie heute fangen mit einem anderen hund spielen wollte und bemerkte, dass sie an der linken hand keinen grip hat (keine krallen).
die rehberge enthüllten mit dem morgentau heute früh sehr viele spinnennetze, was ich sehr romantisch fand.
so sieht es bei uns an der wohnungstüre aus. die beifahrerin entscheidet sich immer kurz vor dem verlassen der wohnung welche schuhe die richtigen sind. deshalb muss stets eine grosse auswahl schuhe parat stehen.
ich benutze jeden tag die gleichen schuhe. die gelben croqs sind theoretisch auch von mir, aber sie werden meistens von der beifahrerin aus dem schrank befreit, wenn sie glaubt ich benötige sie (tue ich nicht, ich trag keine hausschuhe) oder wenn das kind zu besuch ist, in der annahme das kind benötige sie.
das sehr kleine paar schuhe links neben meinen sehr grossen wanderschuhen ist von der freundin des kindes. wegen diesem paar hab ich das foto eigentlich gemacht, weil ich gar nicht glauben kann, dass man mit so kleinen füssen laufen kann, ohne umzukippen.
was mir auch erst jetzt auffällt: am meinem rechten fuss ist ein socken mit der aufschrift L, links einer mit der aufschrift R. meine mutter sagt, das sei angeboren, bzw. dass ich das schon als kleines kind alles umgekehrt gemacht habe.
ich habe über jahre likes, retweets/reposts oder shares von beiträgen hier auf wirres.net gesammelt und lokal in json-dateien gespeichert. vor einer weile hatte ich die auch reaktiviert, bzw. deren anzeige unter den alten artikeln aktiviert. obwohl diese signale sozusagen einen historischen wert haben, hatte ich das gefühl dass sie nicht mehr nachvollziehbar oder angemessen sind. früher kamen diese signale vor allem von zwei plattformen, die ich schon länger nicht mehr nutze: twitter und facebook. ich fand die artikelranglisten, die ich mit diesen historischen signalen erstellte, auch nicht wirklich hilfreich und verzerrend. also hab ich diese historischen social media signale wieder deaktiviert.
die signale die ich noch einsammle sind die likes von instagram, sowie die likes, reposts und kommentare von mastodon und bluesky. das funktioniert natürlich nur, wenn ich die beiträge jeweils dort veröffentlicht oder angeteasert habe. ausserdem gibt’s (auf der artikel-beilage) eine kommentarfunktion und seit ein paar wochen auch einen shit vote („i like that shit“) deren idee ich mir von den toast votes der bear blogs abgeschaut habe.
über die nützlichkeit oder gar relevanz solcher signale kann man natürlich streiten. man könnte argumentieren, dass solche feedback loops dazu animieren gefälliger zu schreiben. dieses argument meine ich auch schon öfter in bezug auf page-counter oder besucher-statistiken gehört zu haben, halte es aber für quatsch. die entscheidung so zu schreiben, dass es möglichst vielen leuten gefällt, möglichst viele klicks oder likes generiert ist ja eher konzeptionell.
man entscheidet sich entweder etwas mit einer breiten zielgruppe zu machen, sich an ein massenpublikum zu richten oder eben gerade nicht.
statt ein logo mit einem kackenden hund zu benutzen, statt kleinschreibung und schlampiger orthographie und zeichensetzung, könnte ich meine webseite auch „das könnte dir nicht gefallen“ untertiteln. in diesem sinne habe ich diese seite auch lange zeit „fachblog für irrelevanz“ genannt. die abschreckung von lesern auf den ersten blick ist teil des konzepts dieser webseite. das ändert nichts daran, dass ich mich trotzdem dafür interessiere wie und gegebenenfalls warum das was ich hier schreibe und zeige rezipiert wird.
umgekehrt würde ich mich freuen, wenn ein reibungsfreier, barrierearmer toast, like oder whatever button überall in blogs vorhanden wäre, wo man einfach per klick, ohne anmeldung, ohne komplikationen ein „gefällt mir“ oder eine applaus-geste hinterlassen kann. ok, ich gebe zu, eine hürde hat auch meine shit/like-button implementierung: javascript muss aktiviert sein, damit es funktioniert.
die auswertung dieser signale ist aber höchstwahrscheinlich nicht nur für mich interessant, ich kann mir auch vorstellen das es für andere hilfreich sein kann zu sehen, was in den text- und bildwüsten die ich hier (wieder) täglich produziere von interessanz sein könnte.
deshalb habe ich meine /top seite gebaut, die alle beiträge listet die mehr als 10 likes bekommen haben.
wenn man die schwelle höher legt und nach beträgen mit > 25 likes filtert, bekommt man 11 seiten oder ungefährt 250 beiträge, die bis 2012 zurückreichen. 2025 habe ich 7 beiträge verfasst die diese aufmerksamkeitsschwelle überschritten haben. für die nach > 10 likes gefilterte version dieser webseite gibt’s natürlich auch einen rss feed, der beiträge dann zeitversetzt und gefiltert liefert. (mehr beitrags-statistiken findet man übrigens auf der rückseite)
ich bin mittlerweile in einem flow, in dem ich auch ohne jedes feedback oder besucherstatistik weitermachen würde und meine gedanken, bilder oder erlebnisse hier festhalten würde, so wie ich auch ohne frida weiter durch die stadt spazieren würde. aber mit hund, mit ein wenig applaus, macht es mehr spass und inspiriert und öffnet neue perspektiven.
wäre ich ein schauspieler, wäre ich sicherlich ein miserabler schauspieler. mir fällt es wahnsinnig schwer mich gehen zu lassen, nicht ich zu sein. das macht mich auch zu einem miserablen drogenkonsumenten, weil alle drogen die auch nur im ansatz meine selbstwahrnehmung verändern mir unangenehm sind. ausnahmen sind drogen die ich gelernt habe zu dosieren, vor allem alkohol. die schwelle an der ich das heft aus der hand gebe kann ich, nach über 40 jahren dosierübung, gut kommen sehen und vermeiden.
andererseits, vielleicht bin ich ja doch ein ganz guter schauspieler, aber eben einer, der nur eine rolle drauf hat: den felix. den spiele ich mit all den charakterzügen die mir durch erziehung, erbgut, erfahrungen und reflektion ins drehbuch geschrieben wurden. die rolle die mir zugeschrieben wird und die ich mir selbst auf den leib geschneidert habe, in der fällt es mir leicht zu bleiben. die rolle zu wechseln eher nicht.
ich bin mir auch nicht ganz sicher, was ich von menschen halten soll, die in andere rollen schlüpfen können und das gegebenenfalls auch durchziehen. ich schwanke da zwischen bewunderung, irritation und unverständnis. mir fällt da immer der auftritt von joaquin phoenix 2009 bei david letterman ein. da spielte er eine durchgeknallte version von sich selbst, in der er seine schauspielkarriere aufgeben und hip-hopper werden wollte. er zog die rolle bis zum bitteren ende durch. 16 jahre später sagte joaquin phoenix bei stephen colbert immerhin, dass ihm dieser auftritt wahnsinnig schwer gefallen sei („it was horrible, it was so uncomfortable, i regret it“).
meine irritation und mein unverständnis kommen wahrscheinlich genau daher, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie man solche unangenehmen situationen als mensch überhaupt ertragen kann, bzw. sie trotz des „horrors“, der scham, die solche situationen potenziell erzeugen, durchzieht.
das gleiche frage ich mich bei leuten wie kim jong-un oder donald trump, die bei öffentlichen auftritten die rolle eines (vermeintlich) grossen staatsführers spielen. wie ertragen die das? reden sie nach feierabend oder am sterbebett ähnlich wie joaquin phoenix bei colbert darüber? wie unangenehm es ist eine solche aufgeblasene, karikaturhafte, aller menschlichkeit und empathie beraubter rolle „in character“ durchzuziehen? oder vollbringen sie das kunststück ihre rolle 24/7 durchzuziehen? selbst hitler legte seine rolle (offenbar) gelegentlich ab und sprach wie ein normaler mensch.
ich bin auf irgendeine art unfähig zu glauben, dass leute wie donald trump, kim jong-un die absurden rollen die sie spielen ernst meinen und warte immer darauf, dass sie vielleicht bei interviews oder auftritten plötzlich losprusten und sagen: „ha, ha, reingefallen!“ auf eine andere art, weiss ich natürlich, dass diese hoffnung quatsch ist.
während meines zivildiestes lernte ich einen erwachsenen behinderten kennen der nicht sprach und grosse teile des tages mit dem ausführen von zwangshandlungen verbrachte. eine dieser zwangshandlungen war lichtschalter mehrfach zu betägigen. ansonsten erschien er wie ein ganz normaler, freundlicher, mittelalter mann. er sprach zwar nicht, aber man konnte mit ihm reden und er verstand auch alles. man erzählte mir, dass er, wenn er zuhause bei seiner familie zu besuch sei, ganz normal reden würde und angeblich sogar ein bisschen redselig sei.
ich glaube diese geschichte tat mir nicht gut und pflanzte eine idee in mein hirn, dass man menschen, die sich konsequent abweichend von der norm verhalten, nur ein eine besondere situation bringen muss, damit sie wieder „normal“ werden. daran scheiterte david letterman 2009 allerdings in aller öffenlichkeit und donald trump wird seine rolle wahrscheinlich auch an seinem sterbebett durchziehen — in der hoffnung, vielleicht doch noch einen nobelpreis zu bekommen. oder erstazweise den stay-in-character-oscar.
wie ichs mir vor drei tagen vorgenommen hatte, habe ich mein gewicht jetzt erstmal um die 104 kilo gehalten. geholfen hat, dass das kind mit seiner freundin da ist und wir die guten sachen kochen. gestern gabs zum abendessen, vom kind zubereitet, reisnudel-salat auf vietnamesische art mit fleischklopsen, heute fufu mit erdnusssosse und huhn (von mir und der beifahrerin zubereitet). mein appetit hat gegebenenfalls auch einen ticken zugenommen, weil ich mir die spritze jetzt alle 8, statt alle 7 tage setze und ich jetzt mit der wochendosis auf tag 7 bin.
weitere nebenwirkung des semaglutids (und/oder des gewichtsverlustes): mein blutdruck, der sonst immer leicht erhöht war ist plötzlich im sehr grünen bereich. früher konnte ich den blutdruck durch aktivität in den grünen bereich drücken. meine hausärtzin sagte das sei grundsätzlich in ordnung, den blutdruck nach aktivität zu messen und wenn er dann besser als sonst ist. jetzt isser auch vor dem spazieren gehen im grünen bereich.
fridas fuss ist nach dem dritten tierarztbesuch auch wieder im grünen bereich — und sie noch auf antibiotika und schmerzmitteln (gegen die entzündung). die arztbesuche waren in erster linie diagnistik, die dann allerdings auch keine eindeutigen befund gebracht haben. wahrscheinlich wars doch keine granne in fridas knöchel, sondern eben irgendwas, was ich entzündet hat. sie erträgt die behandlungen und die verbände am fuss heldenhaft, mittlerweile trägt sie aber auch nur noch einen kleinen verband.
wir haben zwar jahrelang daran gearbeitet und viel energie und geduld da rein gesteckt, dass frida uns zutraut probleme zu lösen und zu entscheiden was richtig ist, aber es ist immer wieder herzzerreissend, dass sie auch akzeptiert, dass dazu unangenehme dinge wie tierarztbesuche und verbände gehören. wenn sie schmerzen hat, wendet sie sich fragend an uns und sucht nähe. auch wenn sie angst hat, wie kürzlich noch zum jahreswechsel, als es wochenlang überall knallte, lief sie nicht in panik weg von der geräuschquelle, sondern suchte nähe zu uns.
heute beim morgenspaziergang sind wir einem border collie begegnet, an dem wir zunächst vorbeigehen konnten, der sich dann aber gegen den willen seines besitzers dazu entschied frida zu hüten oder zu treiben. der collie war sensibel genug auf mein abschirmen von frida zu reagieren, aber weil er es mehrfach versuchte an mir vorbei zu kommen, führten wir einen kleinen tanz an der catcherwiese in den rehbergen auf, während der besitzer den rhythmus dazu schrie: „nein! — nein — nein …“. das schöne an der unangenehmen situation: frida überliess mir den border collie und mischte sich nicht ein, sondern hielt sich hinter mir und ich hatte noch nicht mal puls, weil ich mir einbildete die situation richtig, als nicht allzu brenzlig, einzuschätzen. wäre der hund ein deutscher schäferhund gewesen, hätte ich wahrscheinlich ordentlich puls bekomen. als der besitzer nach unserem tanz sagte, dass es ihm leid täte, meinte ich es sogar ernst, als ich sagte: „keine problem“. obwohl ich dann auf dem weiteren weg mit frida dachte, dass er ja auch die verkackte schleppleine, die an seinem hund hing, hätte benutzen können.
weil das kind gerade zu besuch ist, musste ich heute im schlafzimmer arbeiten. während ich da so sass und mich sammelte und diese figur der beifahrerin (← instagram-link, stattdessen bild hier betrachten → klick) die dort steht, betrachtete, bemerkte ich zwei dinge: einerseits fiel mir auf wie grossartig die figur getöpfert ist und andererseits wie wichtig es ist es kunst, kreative arbeiten nicht nur aus verschiedenen perspektiven zu betrachten, sondern auch mit verschiedenen stimmungen und in verschiedenen situationen. mit kunst im haus zu leben, mit kunst quasi durchs leben zu gehen (statt sie nur einmalig in einer ausstellung zu betrachten), ist schon ein privileg — oder besser gesagt: das macht kunst auf so viel mehr ebenen erfahrbar. man entdeckt ständig neue deteils, neue aspekte, neue (be) deutungen. mit kunst zusammen zu leben erweckt sie quasi zum leben.
gefreut habe ich mich heute sehr über eine kleinigkeit hier im blog. gerade mal 30 minuten nachdem ich diesen artikel veröffentlicht habe, hatten schon zwei menschen auf den 💩 geklickt, obwohl ich den artikel, die bilder, noch nicht einmal aufmerksamkeitserweiternd auf mastodon oder bluesky syndiziert hatte.
erschütternd wie leicht es ist, mir eine freude zu machen.
ich habe keine ahnung ob ausser mir irgendwer die fotos des morgenhimmels, der kanäle und die subtilen bewegungen mancher „live“ fotos interessant findet. aber weil das hier mein blogdings ist, ist die frage ja ohnehin wenig relevant.
früher war das internet ziemlich scheisse. ich weiss das, weil ich früher als boris becker drin war. eigentlich sogar vor netscape 1.0. das internet war damals enorm unpraktisch und fand nur am schreibtisch statt. man musste sich einen tcp/ip stack installieren, sich umständlich einwählen und die einwahl war teuer weil sie über die telefonleitung ging und telefon war früher teuer. das internet war langsam und und die leitung brach oft zusammen. man erreichte niemanden weil niemand im internet war und alle freunde die man fragte, ob sie nicht auch ins internet wollten, nur mit dem kopf schüttelten und fragten: „warum?“
das internet war um die mitte der neunziger noch nicht mal sowas wie ein exklusiver club, von dem man nur durch geheimtipps erfuhr. es war eher wie der feuchte keller einer abgelegene gartenlaube in hintertupfingen. was es im internet schon damals gab waren „admins“ die ihren gartenlaubenkeller als ihren regierungsbezirk sahen, in dem sie schalten und walten konnten wie sie wollten. ein falsches wort in einem irc-chat und man wurde rausgekickt („You have been kicked by xy (bye.)“). als ich auf meiner ersten webseite um 1995 oder 1996 das gedicht lichtung von ernst jandl zitierte und darüber reflektierte, wurde ich vom server gekickt, weil die admins dachten ich sei ein nazi. das gedicht von jandl geht so:
lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!
auch wenn das internet früher scheisse war, ich fand es natürlich toll. wie alles was potenzial hat, wie alles was man mitformen, mitgestalten kann, dem man beim wachsen zuschauen kann. wie alles, das freiräume bietet, offen, undefiniert, chaotisch, blinkend, bunt, schmutzig ist.
der kommerz kam auch schon in den 90ern ins internet, als hotwired 1994 die erste bannerwerbung schaltete, ging ein aufschrei durchs netz. pornoseiten waren genau so früh im internet (oder früher), wie die ersten browser. die erste suchmaschine, altavista war scheisse, aber immer noch besser als keine suchmaschine. das internet war von anfang an scheisse und ist es bis heute, genau wie die welt schon immer scheisse war.
viele menschen haben mit der welt die gleichen probleme wie andere menschen probleme mit dem internet haben. es gibt nicht wenige menschen, die glauben das früher „alles“ besser war oder sehnen sich nostalgisch verklärt und mit selektiver wahrnehmung längst vergangenes zurück. nostalgie ist schlimmer als eine sonnenbrille, sie verfärbt den blick in die vergangenheit ins rosa-spektrum und erschwert den blick in die gegenwart und die zukunft durch dunkle schleier. mit einer nostalgiebrille auf der nase sieht man gar nichts mehr klar.
meine erfahrung ist, dass das internet heute genauso scheisse und genauso toll und voller potenziale ist, wie es das früher war. genau wie in einer stadt oder in der welt lassen sich orte und gemeinschaften finden, in denen man sich wohlfühlt und genau so gibt es ecken die man lieber meidet. es gibt orte mit denen man nichts anfangen kann und sich wundert dass davor warteschlangen stehen und es gibt orte nach denen man sich sehnt.
ich schreib das alles auf, weil ich gerade ein paar leute mit nostalgiebrillen beobachtet habe.
oder auch blog.cgx13.de: Ich Vermisse Das Alte Internet.
der witz ist natürlich, dass diese nostalgie nach dem alten internet genau so alt ist wie das internet. auch um 1994, als „neueinsteiger“ in dieses internet, hörte ich leute die sich beklagten, dass das alte internet doch irgendwie viel besser gewesen sei. heute wie damals fällt mir dazu nur diese antwort ein: leute macht doch mal die augen auf — und geht auf entdeckungsreise. das internet heute ist das internet, nach dem sich in 30 jahren auch wieder alle möglichen nostalgiker sehnen, die es nicht schaffen ihre augen in das blendende und oft irritierende licht der gegenwart und zukunft zu richten.
nachtrag 27.08.2025, via konstantin:
Wenn man nur in Blankenese (Social Media) rumhängt, darf man sich halt nicht wundern, wenn man nur Pfeffersäcke trifft und keine netten Bürgerzenteren findet. Es ist alles noch da: Foren, crazy Homepages, Webseiten ohne Cookiebanner und Paywall. Man muss sich halt schon die Mühe machen und hingehen.