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„mil­de adi­po­si­tas“

felix schwenzel in semaglutid

seit­dem ich den­ken kann — und ei­gent­lich auch schon da­vor — ma­chen an­de­re mein ge­wicht zum the­ma. das hat sich bis heu­te nicht ge­än­dert. in der rück­schau ist das schon ein biss­chen irre. der kräf­ti­ge, aber im ver­gleich ran­ke und schlan­ke fe­lix, den ich auf al­ten bil­dern sehe, war — ge­nau wie der über fünf­zig­jäh­ri­ge fe­lix — je­mand der sich von sei­nen liebs­ten und an­de­ren an­hö­ren durf­te, dass er et­was zu viel wie­ge. die­se be­wer­tun­gen von drit­ten ha­ben si­cher­lich zum gros­sen teil da­mit zu tun, dass sich die­se men­schen sor­gen um mich ge­macht ha­ben oder ma­chen oder me­di­zi­ni­sches fach­per­so­nal wa­ren.

„kräf­tig“, wie man so schön sagt, war ich al­ler­dings von an­fang an. es gab kei­nen zau­ber­trank-vor­fall, ich kam schon mit ei­nem bäuch­lein, als „bro­cken“ wie mein va­ter im­mer sag­te, auf die welt (foto von mir ca. ein jahr nach die­sem er­eig­nis).

mei­ner schwes­ter er­ging das nicht an­ders, bei ihr führ­te das aber zu emo­tio­na­le­ren ab­wehr­re­ak­tio­nen und an­de­ren ra­tio­na­li­sie­run­gen als bei mir. mei­ne ab­wehr­re­ak­ti­on war in ers­ter li­nie igno­ranz und re­si­li­enz. im gros­sen und gan­zen habe ich im­mer ge­ges­sen was ich es­sen woll­te und habe nicht gross­ar­tig auf mei­ne er­näh­rung ge­ach­tet. das ein­zi­ge wor­auf im­mer ach­te­te, war auf mei­ne art mass zu hal­ten oder an­sät­ze von gier zu un­ter­drü­cken. das ist ein biss­chen so wie ich mit al­ko­hol um­ge­he: ich trin­ke ger­ne und re­gel­mäs­sig, aber al­ler­sel­tens­tens bis gar nicht im über­mass. lei­der ver­tra­ge ich al­ko­hol ganz gut, wes­halb ich auch nicht be­haup­ten kann we­nig zu trin­ken.

aber ich kann mich nicht dar­an er­in­nern in den letz­ten 10 jah­ren wirk­lich mal be­sof­fen ge­we­sen zu sein.

als ich vor 10 oder 12 jah­ren mal eine si­nus di­ver­ti­ku­li­tis hat­te, er­klär­te mir eine ärz­tin in der not­auf­nah­me, dass mei­ne di­ver­ti­ku­li­tis auch da­mit zu­sam­men­hän­gen könn­te, dass ich mich zu fleisch­reich und bal­last­stoff­arm er­näh­re. „afri­ka­ner“, er­zähl­te sie mir, näh­men ein viel­fa­ches an bal­last­stof­fen zu sich und hät­ten ent­spre­chend auch viel­fa­che men­gen stuhl­gang und bes­ser trai­nier­te darm­wän­de. ich nahm das zum an­lass mei­ne er­näh­rung erst zö­ger­lich und spä­ter kon­se­quen­ter vom schnell­frass auf selbst­ge­koch­tes mit viel ge­mü­se, viel ge­trei­de, mehr voll­korn um­zu­stel­len. sel­ber le­cker und gut zu ko­chen, mit viel fri­schem zu­ta­ten, viel ge­mü­se, we­nig hoch­ver­ar­bei­te­tem ist eine tol­le sa­che, schmeckt gut, macht glück­lich, aber nicht un­be­dingt schlank.

ich hat­te in dern ver­gan­ge­nen 20 jah­ren auch pha­sen, in de­nen ich auf mei­ne ka­lo­rien­ein­nah­me et­was ach­te­te. zu­letzt muss das so um un­se­re hoch­zeit ge­we­sen sein, vor 16 jah­ren. da gab ich in ei­nem jah­res­end­fra­ge­bo­gen an, so um die 10 kilo we­ni­ger als im vor­jahr zu wie­gen. ich glau­be in der zeit ging ich auch in fit­ness­stu­dio und der an­saz zur ge­wichts­re­duk­ti­on war ein­fach et­was we­ni­ger, bes­ser, „be­wuss­ter“ zu es­sen und zu trin­ken.

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her­mes und ot­to

felix schwenzel in artikel

ge­le­gent­lich be­stel­le ich be­wusst nicht beim deut­schen ab­le­ger von ama­zon, son­dern bei der bio-deut­schen ver­sand­wirt­schaft. man muss jetzt ja bei un­ter­neh­men mit ame­ri­ka­ni­schen blut noch vor­sich­ti­ger sein als man oh­ne­hin sein soll­te. bei mei­nen bis­he­ri­gen ver­su­chen war ich meist so mit­tel­zu­frie­den. ich bin ja ziem­lich ver­wöhnt von ama­zon — und wahr­schein­lich geht das vie­len men­schen so: schnel­le lie­fe­rung, pro­blem­lo­se re­tou­ren, man be­kommt mehr oder we­ni­ger al­les und oft auch ziem­lich gute prei­se.

weil ich noch nie bei otto be­stellt habe und die eine hue leuch­te vor­rä­tig hat­ten (und ama­zon nicht) die wir brauch­ten, habe ich also ge­dacht: be­stell ich mal bei otto.de. un­ter­wegs habe ich pia, ja­ni­ne, phil­ip, kers­tin und ha­lil „aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ ken­nen­ge­lernt.

was mir an otto gleich am an­fang ge­fiel: ich konn­te auch nach eine neu­an­mel­dung per rech­nung zah­len. fand ich su­per, so ei­nen ver­trau­ens­vor­schuss. und die leuch­te selbst lag mit 190 euro auch güns­ti­ger als bei ama­zon (der lis­ten­preis liegt bei 300 €). zu­sätz­lich zum güns­ti­gen preis leg­te otto auch noch eine hue zig­bee fern­be­die­nung dazu.

die ver­sand­dau­er von 8 ta­gen kam mir sehr 80er jah­re vor, aber gut, man kann ja auch mal ge­duld üben. am 14.6 klin­gel­te dann ein göt­ter­bo­te bei uns und über­reich­te mir ein klei­nes, sehr leich­tes pa­ket und ver­ab­schie­de­te sich. das päck­chen ent­hielt den hue dim­mer switch. bei otto.de wur­de mei­ne be­stel­lung jetzt als „zu­ge­stellt“ ge­führt. ich rege mich ja grund­sätz­lich nicht mehr auf, aber ich hat­te be­den­ken wie ich der bei­fah­re­rin er­klä­ren soll­te, dass ich ei­nen hue dim­mer switch für fast 200 euro ge­kauft habe.

also schil­der­te ich dem otto.de ser­vice­team per mail die si­tua­ti­on. am 16.6 mel­de­te sich „Pia  aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ sehr freund­lich zu­rück und ver­sprach nach­zu­for­schen. das kön­ne aber „5 Ar­beits­ta­ge“ dau­ern.

am nach­mit­tag des glei­chen ta­ges kam der her­mes-bote dann noch­mal vor­bei und drück­te mir das 10 kilo pa­ket mit der leuch­te in die hand. ich freu­te mich und teil­te pia die fro­he kun­de mit.

am 17.6 schrieb mir „Ja­ni­ne aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ per mail, dass sie sich auch freue.

die leuch­te selbst ist su­per, das ein me­ter zwan­zig lan­ge und 30 zen­ti­me­ter brei­te leucht­pa­nel be­leuch­tet un­se­rer kü­che, funk­tio­niert wun­der­bar mit zig­bee2mqtt und war ein wun­der­ba­rer drop-in er­satz für ein ähn­li­ches pa­nel, dass wir vor ein paar jah­ren bei aldi be­stellt hat­ten. das pa­nel gabs da­mals nur bei aldi süd und aldi süd lie­fert nur ins aldi süd ein­zugs­ge­biet — und nicht nach ber­lin — wes­halb ich es be­stell­te und an mei­ne el­tern schi­cken liess, die es dann an mich wei­ter­schick­ten.

bild von der leuchte, wie sie bei uns an der decke hängt und das tut was sie soll: leuchten.

auch wenn man sagt, dass LEDs viel län­ger hal­ten als glüh­bir­nen, län­ger als neon röh­ren hal­ten sie oft nicht. das aldi pa­nel hat­te ver­mut­lich pro­ble­me da­mit die ab­wä­me der LEDs ab­zu­lei­ten, was dann wie­der­um den LEDs pro­ble­me be­rei­te­te. ir­gend­wann gabs dann kein neu­tra­les weiss mehr, son­dern nur noch gelb­sti­chi­ges weiss. ein teil der ver­bau­ten LEDs hat­te den dienst quit­tiert. das aldi pa­nel be­stand aus gün­sig­ten chi­na-kom­po­nen­ten von tuya und hat­te — wie lei­der sehr vie­le tuya pro­duk­te — auch so sei­ne ei­gen­hei­ten.

das dop­pelt so teu­re hue pa­nel ist mei­ner mei­nung nach auch dop­pelt so gut kon­stru­iert. viel me­tall, stattt nur plas­tik beim aldi pa­nel, lässt hoff­nung auf­kom­men, dass das mit der wär­me­ab­lei­tung funk­tio­nie­ren wird. auch die auf­häng-kon­struk­ti­on fand ich gut ge­löst und die steue­rung mit zig­bee2mqtt und ho­me­as­sistant ist frei von ei­gen­hei­ten. das teil funk­tio­niert ein­fach so wie es soll.

diens­tag klin­gel­te dann wie­der mal ein her­mes bote und über­reich­te mir ein wei­te­res hue pa­nel im wert von 200 bis 300 euro. dazu die an­nah­me zu ver­wei­gern konn­te ich mich nicht über­win­den. manch­mal bil­de ich mir ja ein, dass net­te men­schen oder fir­men mir ein­fach was schen­ken wol­len — ohne ge­gen­leis­tung.

auf dem lie­fer­schein stand mei­ne adres­se, aber otto hat­te sich of­fen­bar eine neue kun­den­num­mer für mich aus­ge­dacht. ich schrieb ja­ni­ne am 22.7:

Eben wur­de mir die Ware noch­mal ge­lie­fert.  

Lie­fer­schein­num­mer: 702502172673 vom 21.07.2025.

Auf dem Lie­fer­schein steht Kun­den­num­mer: ████████ 
Laut otto.de lau­tet mei­ne Kun­den­num­mer aber ████████. 

Ad­dres­siert ist das Pa­ket aber an mich. Scheint al­les ein biss­chen durch­ein­an­der bei euch. Wie kann ich euch hel­fen?

ges­tern schrieb mir „Kers­tin aus dem OTTO-Ser­vice-Team“, dass sie fest­ge­stellt habe, dass ich „kei­ne Ware“ be­stellt hät­te und sie mich bit­ten wür­de, die ware zu­rück zu sen­den. „Phil­ip aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ schick­te mir ein re­tou­ren­la­bel:

Hal­lo Fe­lix, 

Das Re­tou­ren­la­bel  habe ich dir gleich an­ge­hängt. Bit­te dru­cke die­ses aus und kle­be es au­ßen auf die Sen­dung. So kann nichts schief­ge­hen.

Vie­le Grü­ße
Phil­ip
aus dem OTTO-Ser­vice-Team

das bes­te wäre wahr­schein­lich tat­säch­lich ge­we­sen, das la­bel ein­fach auf­zu­kle­ben und dann zu gu­cken was pas­siert.

bild von der fehlgelieferten leuchte mit aufgeklebtem retouren-label

aber weil ich freund­lich bin, frag­te ich bei phil­ip noch­mal nach ob ich zwi­schen den zei­len rich­tig ge­le­sen hät­te, dass ich das 10 kilo pa­ket zum nächs­ten her­mes shop schlep­pen sol­le oder ob er ver­ges­sen habe mir zu sa­gen, wann ein bote das bei uns ab­ho­len wür­de.

bei kers­tin hak­te ich noch­mal nach was es mit mei­nen ver­schie­de­nen kun­den­num­mern auf sich habe und ob sie viel­leicht hin­ter­grund-in­for­ma­tio­nen für mich hät­te, die mir hel­fen wür­den zu ver­ste­hen was hier pas­siert ist — da­mit ich mich in zu­kunft noch­mal trau­en kann bei otto.de zu be­stel­len.

ges­tern abend um kurz vor acht schrieb mir „Ha­lil aus dem OTTO-Ser­vice-Team“, dass es ihr leid täte, dass phil­ip nicht kla­rer kom­mu­ni­ziert hät­te. sie habe für mor­gen eine ab­ho­lung durch her­mes or­ga­ni­siert.

ich fin­de die vie­len men­schen aus dem otto-ser­vice-team alle sehr freund­lich und nett, aber bei on­line-be­stel­lun­gen ist es mir ei­gent­lich lie­ber mit nie­man­dem re­den oder schrei­ben zu müs­sen.

ob ich noch­mal den mut fin­de bei otto.de zu be­stel­len hängt jetzt auch ein biss­chen vom wei­te­ren ver­lauf ab, wer weiss wel­che über­ra­schun­gen die otto-pra­li­nen­schach­tel noch für mich be­reit­hält. viel­leicht kommt dem­nächst eine spül­ma­schi­ne?

wo be­stellt ihr denn so?


nach­trag 31.07.2025:

am 27. juli mel­de­te sich kers­tin noch­mal auf mei­ne fra­ge, was denn ei­gent­lich pas­siert sei und war­um ich ver­schie­de­ne kun­den­num­mer bei otto.de habe. die ant­wort war eine höf­li­che plat­ti­tü­den-flos­kel („Es kann ver­schie­de­ne Ur­sa­chen ge­ben“) und die ver­si­che­rung „dass es nor­ma­ler­wei­se rei­bungs­los funk­tio­niert“. da­mit ich mich bei mei­ner nächs­ten be­stel­lung vom ser­vice von otto.de über­zeu­gen kön­ne, ver­sprach sie mir ei­nen gut­schein, der ges­tern per post an­kam: 15 €.

also mal gu­cken was ich kau­fen kann. wir ha­ben eine pfef­fer­müh­le, die seit über 10 jah­ren sen­sa­tio­nell gut funk­tio­niert. un­se­re salz­müh­le hin­ge­gen funk­tio­niert scheis­se. also war­um nicht noch eine gut funk­tio­nie­ren­de müh­le fürs salz kau­fen? über die goog­le bil­der­su­che iden­ti­fi­zie­re ich sie als eine si­lit-ge­würz­müh­le. otto.de lis­tet die mit 38 euro. also ab in den wa­ren­korb.

beim gut­schein­ein­lö­sen be­klagt sich der wa­ren­korb:

„Es be­fin­den sich kei­ne Ar­ti­kel des Ver­käu­fers OTTO im Wa­ren­korb“

ok, dann gilt der gut­schein nicht für otto.de, son­dern nur für pro­duk­te die auch von otto.de sind. oder so. wäh­rend ich nach­den­ke was ich jetzt sonst noch mit dem gut­schein kau­fen kann, be­stell ich die müh­le spon­tan für 16 euro bei ama­zon. wird mor­gen ge­lie­fert.

bei otto.de ent­schei­de ich mich nach 20 mi­nu­ten er­folg­lo­sem scrol­len die be­stel­lung auf spä­ter zu ver­schie­ben.

beim mor­gen­spa­zier­gang fällt mir ein, dass wir ein flie­gen­git­ter für die spei­se­kam­mer kau­fen könn­ten. bei ama­zon hat­te ich vor ner wei­le schon mal so eins zur selbst­mon­ta­ge und -kür­zung ge­kauft. fil­ter auf „ver­käu­fer otto“ und für 39 euro gabs ein git­ter-set, das pas­sen müss­te. trotz der saf­ti­gen 5 euro ver­sand be­stel­le ich.

gut­schei­ne funk­tio­nie­ren also. ein simp­ler 15 euro gut­schein von otto.de hat dazu ge­führt, dass ich bei ama­zon spon­tan für 16 euro ein­ge­kauft habe und bei otto.de, ab­züg­lich des gut­scheins, 24 euro ge­las­sen habe: 50 euro um­satz mit ei­nem 15 euro gut­schein. trotz­dem habe ich wie­der nicht nur po­si­ti­ve er­fah­rung bei otto.de ge­macht: der gut­schein war re­strik­tiv und galt nicht platt­form­weit, die prei­se wa­ren bei mei­nen un­re­prä­sen­ta­ti­ven stich­pro­ben nicht be­son­ders kon­ku­renz­fä­hig und die lie­fer­zeit ist wie­der so um die 8 tage bei otto.de. die ge­würz­müh­le, das weiss ich jetzt schon, ist mor­gen da. beim flie­gen­git­ter hab ich so ein ge­fühl, dass da wie­der was schief­ge­hen könn­te.


live fo­tos

felix schwenzel in bilder

ich bin ja sehr froh mit der art, wie ich hier ei­ge­ne vi­de­os na­tiv ein­bin­den kann, ohne über you­tube oder ir­gend­ein CDN zu ge­hen. in den letz­ten wo­chen habe ich auch wie­der­holt live-fo­tos oder vi­de­os ge­pos­tet. die wur­den dann al­ler­dings nicht in iOS oder auf dem ipad an­ge­zeigt. ich hab ne wei­le ge­braucht, bis ich heu­te die be­deu­tung des <vi­deo> at­tri­buts play­sin­line be­grif­fen habe. das führt dazu, das vi­de­os die ge­mu­ted sind (oder kei­nen sound track ha­ben) auch auf iOS oder dem ipad im brow­ser ab­ge­spielt wer­den. das vi­deo soll­te jetzt also auch auf iOS und ipa­dos funk­tio­nie­ren.

ich habe im­mer dar­auf ge­war­tet, dass in­sta­gram live-fo­tos un­ter­stützt. tut es aber of­fen­sicht­lich bis heu­te nicht. so sieht das live foto oben aus, wenn ich es (per app) bei in­sta­gram hoch­la­de: in­sta­gram.com/p/DK6sQ0nM3f0/

ent­täu­schend und ein wei­te­rer grund pri­mär auf ei­ge­ne tech­nik zu set­zen. ob­wohl wit­zi­ger­wei­se funk­tio­niert das ive-foto (wenn ich es vom te­le­fon auf den rech­ner air­drop­pe und dann im brow­ser hoch­la­de) auch auf blues­ky und mast­o­don.


noch­mal zur tech­nik; das live foto, dass ich auf den rech­ner air­dropp­te, hat 2,8 MB. mit dem fol­gen­den ffmpeg-be­fehl wird es für das web op­ti­miert und auf 733 KB re­du­ziert. das ist kein gros­ser un­ter­schied mehr zu ei­nem re­gu­lä­ren foto. das könn­te ich künf­tig auch kir­by ma­chen las­sen (weils geht und prak­tisch wäre), aber so oft mach ich das ja auch nicht.

ffmpeg -i IMG_3070.mov \
  -c:v libx264 \
  -preset slow \
  -crf 23 \
  -pix_fmt yuv420p \
  -vf "scale='min(1280,iw)':'-2'" \
  -c:a aac \
  -b:a 128k \
  -movflags +faststart \
  optimized.mp4

kraft­werk moa­bit up­si­de down

felix schwenzel in bilder

das bild vom kraftwerk moabit ist um 180° gedreht, aber es sieht trotzdem halb richtig aus
mal wie­der zeit um 180° ge­dreh­te bil­der zu ver­öf­fent­li­chen

ta­ges­mot­to

felix schwenzel in bilder


hal­lo kir­by

felix schwenzel

vor 22 jah­ren hab ich auf wir­res.net den ers­ten „ar­ti­kel“ ver­öf­fent­licht. auf ei­nem CMS na­mens ez­pu­blish, da­mals in der ver­si­on 2.2.x. spä­ter hab ich ez­pu­blish mal auf 2.3.0 ak­tua­li­siert, da­nach im prin­zip nicht mehr.

vor ziem­lich ge­nau vier jah­ren hat­te ich ez­pu­blish noch ein­mal ge­flickt, da­mit es es mit php 7.4 läuft. vor ei­nem jahr war dann bei uber­space schluss mit php 7.4. wie ein al­ter weis­ser mann, kam mein CMS mit den er­for­der­nis­sen der mo­der­nen zei­ten (php 8.x) nicht mehr zu­recht. des­halb hab ich im letz­ten jahr kurz­fris­tig erst­mal auf tumb­lr er­satz ge­schaf­fen.

ez­pu­blish hat mir zwei jahr­zehn­te treu ge­dient. es liess sich an­pas­sen und of­fen­sicht­lich auch von je­man­dem mit lü­cken­haf­ten pro­gram­mier­wis­sen patchen und am lau­fen hal­ten, so­gar mit okay­er per­for­mance.

jetzt, ein jahr spä­ter woll­te ich es noch ein­mal wis­sen, ob ich mit et­was ge­duld und viel­leicht hil­fe von chatgpt, dem al­ten CMS noch­mal die mo­der­ne welt er­klä­ren kann. es zeig­te sich, dass das eher schwer und uber­kom­plex ist. seit der php ver­si­on 4.x hat sich dann doch ei­ni­ges ge­tan.

was re­la­tiv ein­fach ging war wir­res.net lo­kal, bei mir zu­hau­se, auf mei­nem heim­ser­ver in ei­nem php7.4 con­tai­ner zum lau­fen zu brin­gen (und so im prin­zip für die ewig­keit zu kon­ser­vie­ren). mit ei­nem ein­trag in die /etc/hosts lässt sich auf mei­nem rech­ner wir­res.net auf­ru­fen, als wäre nie et­was ge­we­sen.

wirres.net auf meinem heimserver in einem php 7.4 container

beim goog­len nach al­ter­na­ti­ven ge­fiel mir kir­by von an­fang an. ich moch­te das kon­zept, dass ar­ti­kel in ord­nern or­ga­ni­siert sind und alle zu­ge­hö­ri­gen da­tei­en mit in die­sem ord­ner lie­gen. die doku ge­fiel mir auch und das star­ter kit, hat­te, wie da­mals ez­pu­blish, sinn­vol­le bei­spie­le wie man das ding zum lau­fen bringt und was man da­mit an­stel­len kann. mir ka­men auch schnell ideen, wie ich die in­hal­te aus ez­pu­blish in kir­by im­por­tie­ren könn­te. nach­dem ich mir in mei­ner lo­ka­len wir­res.net in­stanz ein ex­port script zu­sam­men­ge­bas­telt hat­te, war ich er­staunt wie schmerz­frei der im­port ging und wie gut kir­by mei­ne in­hal­te ver­stand. im­mer­hin han­del­te es sich um über 10.000 ar­ti­kel (im ø habe ich of­fen­sicht­lich über die 22 jah­re je­den tag et­was mehr als ei­nen ar­ti­kel ge­schrie­ben).

je­den­falls sind jetzt die ar­ti­kel wie­der da. auch die meis­ten al­ten urls soll­ten wie­der funk­tio­nie­ren. der letz­te auf der al­ten sei­te ver­öf­fent­lich­te ar­ti­kel hät­te in al­ter no­ta­ti­on die url /ar­tic­le/ar­tic­le­view/11437/1/6/ und das funk­tio­niert. die alte haupt-rss-feed-adres­se soll­te noch ge­hen, aber es dürf­te auch ei­ni­ges ka­putt sein — also noch viel zu re­pa­rie­ren sein.

mal schau­en wie es hier wei­ter­geht. kir­by ist toll, fle­xi­bel und auf eine an­ge­neh­me wei­se un­ter­kom­plex, aber eben doch hoch­fle­xi­bel.


der im­port der in­hal­te hat na­tür­lich auch dazu ge­führt, dass ich noch­mal alte sa­chen die ich im lau­fe der zeit ver­öf­fent­licht habe ge­le­sen oder an­ge­se­hen habe. mich hat das dar­an er­in­nert, war­um ich jah­re­lang ins in­ter­net schrieb: um sa­chen fest­zu­hal­ten, die sonst im schaum der zeit ver­puf­fen. es ist zwar schön im ei­ge­nen in­sta­gramm-kon­to ganz run­ter zu scrol­len, aber #in­sta­gram auf der ei­ge­nen web­sei­te ist noch schö­ner. und zum teil auch ein biss­chen struk­tu­rier­ter. #schott­land zum bei­spiel. oder die ur­laubs­ver­tre­tung da­mals (2005).

ir­gend­wann im letz­ten jahr woll­te ich je­man­dem ein bild vom pöh­ler zei­gen, aber wir­res.net war off­line, auf mei­nem te­le­fon fin­de ich eh nix und aus­dru­cke hab ich schon seit 40 jah­ren nicht mehr da­bei. in der eig­nen un­ord­nung lässt sich so­was ganz schnell fin­den.

je­den­falls bin ich froh wie­der on­line zu sein.


Photo by felix schwenzel on October 26, 2024. Keine Fotobeschreibung verfügbar..
Photo by felix schwenzel on October 26, 2024. Keine Fotobeschreibung verfügbar..
Photo by felix schwenzel on October 26, 2024. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mor­gens früh raus, al­les schön.


kris­tof

felix schwenzel

mit kris­tof habe ich mei­ne ge­sam­te kind­heit ver­bracht. kris­tofs schwes­ter anja war auch ab und zu da­bei, aber sie war ein mäd­chen und ein paar jah­re äl­ter als kris­tof und ich — also qua­si von ei­nem an­de­ren pla­ne­ten. rich­tig mit ihr be­freun­det habe ich mich erst viel spä­ter. kris­tof und ich wa­ren von an­fang an bes­te freun­de. als wir uns zum ers­ten mal be­geg­ne­ten, wir wa­ren wohl so um die drei jah­re alt, woll­te ich ihn gleich knud­deln, warf ihn aber aus­ver­se­hen zu bo­den. wir wa­ren uns ei­gent­lich nicht be­son­ders ähn­lich. kris­tof war fein­glied­rig und zart, ich war ein kräf­ti­ger bro­cken, wie frisch in den zau­ber­trank ge­fal­len. ich er­in­ne­re mich nicht, die­se kör­per­li­che über­le­gen­heit je­mals aus­ge­spielt zu ha­ben, aus­ser aus­ver­se­hen, bei un­se­rer ers­ten be­geg­nung. ich er­in­ne­re mich noch nicht mal dar­an, dass wir uns je­mals ge­strit­ten hät­ten, aber da kann mich mei­ne er­in­ne­rung auch trü­gen.

wir wa­ren in un­se­ren ers­ten zehn, zwölf le­bens­jah­ren sehr viel zu­sam­men. un­se­re müt­ter wa­ren bes­te freun­din­nen und sie teil­ten sich un­se­re be­treu­ung un­ter­ein­an­der auf und lies­sen uns von ei­nem kin­der­mäd­chen hü­ten, das ei­gent­lich die haus­häl­te­rin von kris­tofs el­tern war (und mich in angst und schre­cken ver­setz­te).

kris­tof hat­te eine ganz be­son­de­re fä­hig­keit. wenn er hin­fiel, tat er sich weh. und er fiel sehr oft hin. er war auch sehr mu­tig und klet­ter­te ger­ne auf bäu­me, eine tä­tig­keit die ich mir schon als kind ver­bot, weil ich vor­sich­tig schon als schis­ser ge­bo­ren wur­de.

weil kris­tof gern auf bäu­me klet­ter­te, fiel er auch oft von bäu­men run­ter, er schlug sich stän­dig das ge­sicht auf und wur­de re­gel­mäs­sig ins kran­ken­haus ge­fah­ren, um dort „gen­ähnt“ zu wer­den. als mei­ne mut­ter ein­mal beim abend­essen er­zähl­te: „kris­tof ist in ei­nen sta­chel­draht­zaun ge­fal­len“ hiess es nicht: „oh je!“ oder „der ärms­te!“, son­dern: „echt? schon wie­der?“

ich tei­le un­glaub­lich vie­le kind­heits­er­in­ne­run­gen mit kris­tof: weit­pin­keln am kroa­ti­schen strand (das mys­te­riö­ser­wei­se anja ge­wann), heu­ern­te im gar­ten sei­ner el­tern, pil­ze­su­chen im wald, bo­nan­za gu­cken und wie wir ein­mal ein milch-wett­trin­ken ver­an­stal­te­ten: am ende des wett­trin­kens stürm­te kris­tof aus der kü­che ins wohn­zim­mer, strahl­te sei­ne mut­ter an und rief: „mut­ti, ich hab’ ge­ra­de ei­nen li­ter milch ge­trun­ken!“ — und über­gab sich am ende des sat­zes.

wir wuch­sen im wahrs­ten sin­ne des wor­tes zu­sam­men auf, gin­gen zu­sam­men in den kin­der­gar­ten, die grund­schu­le und den hort. wir kleb­ten zu­sam­men wie pech und schwe­fel, ter­ro­ri­sier­ten an­de­re kin­der und trie­ben un­se­re kin­der­gärt­ne­rin­nen, be­treue­rin­nen und leh­re­rin­nen zur ver­zweif­lung. ei­gent­lich, glau­be ich, moch­ten uns un­se­re be­treue­rin­nen im kin­der­gar­ten und hort ganz ger­ne. ich kann mich zu­min­dest dar­an er­in­nern, dass ich im hort öf­ter auf frau pe­li­kans schoss sass, wäh­rend sie und ihre kol­le­gin­nen im per­so­nal­raum HB-zi­ga­ret­ten rauch­ten. als ich da so sass, be­schloss ich, wenn ich er­wach­sen wäre, wür­de ich auch HB rau­chen. ich fand rau­chen da­mals ziem­lich toll. war­um kris­tof und ich mit rau­chen­den hort-be­treue­rin­nen im per­so­nal­raum sas­sen, weiss ich nicht mehr. in der rück­schau ver­mu­te ich, um uns von den an­de­ren kin­dern zu tren­nen und uns dar­an zu hin­dern, grau­sa­men kin­der­scher­ze mit ih­nen zu ma­chen.

mei­ne mut­ter er­zähl­te mir, dass sie und kris­tofs mut­ter re­gel­mäs­sig zu ge­sprä­chen in den kin­der­gar­ten und den hort ein­ge­la­den wur­den, um die pro­ble­me die wir ver­ur­sach­ten zu be­spre­chen. auch das ist mir in der rück­schau un­er­klär­lich, denn kris­tof und ich wa­ren ei­gent­lich schüch­ter­e­ne, zu­rück­hal­ten­de kin­der.

nach der grund­schu­le und dem hort gin­gen kris­tof und ich auf ver­schie­de­ne wei­ter­füh­ren­de schu­len und sa­hen uns et­was sel­te­ner. wir sa­hen uns noch, wenn sich un­se­re el­tern ge­gen­sei­tig be­such­ten, über­nach­te­ten wei­ter­hin im haus des je­weils an­de­ren und fuh­ren auch ein paar­mal ge­mein­sam in den ur­laub. lang­sam aber si­cher bil­de­ten sich aber neue freun­des­krei­se und die über­schnei­dun­gen un­se­rer le­bens­wirk­lich­kei­ten wur­den lang­sam we­ni­ger.

wir wa­ren bei­de kei­ne asse in der schu­le, mein deutsch­leh­rer emp­fahl mei­ner mut­ter, mich eine hand­werk­li­che leh­re ma­chen zu las­sen, statt mich wei­ter­hin auf dem gym­na­si­um zu über­for­dern. mei­ne mut­ter liess sich nicht von leh­rern be­ir­ren und be­hielt mich auf dem gym­na­si­um. kris­tofs el­tern ga­ben dem druck wohl ir­gend­wann nach und lies­sen ihn, nach ein paar jah­ren gym­na­si­um, auf die haupt­schu­le ge­hen.

zu dem zeit­punkt frag­men­tier­te sich un­se­re freund­schaft so sehr, dass ich sol­che neu­ig­kei­ten nicht mehr von kris­tof selbst er­fuhr, son­dern sie mir von mei­ner mut­ter er­zäh­len liess. über mei­ne mut­ter war ich bes­tens in­for­miert über kris­tofs le­bens­we­ge, auch ohne di­rek­ten kon­takt. über mei­ne mut­ter er­fuhr ich ir­gend­wann, dass kris­tof jetzt eine leh­re in ei­nem me­tall­ver­ar­bei­ten­den be­trieb an­ge­fan­gen hät­te. dann er­fuhr ich, in wech­seln­der rei­hen­fol­ge, dass er dort raus­ge­flo­gen sei, spä­ter wie­der dort an­ge­fan­gen hät­te und ir­gend­wann spä­ter wie­der raus­ge­flo­gen sei. ich hör­te das kris­tof kiff­te, zu viel kiff­te, und sich wohl auch beim dea­len hat­te er­wi­schen las­sen. in den er­zäh­lun­gen mei­ner mut­ter ent­wi­ckel­te sich kris­tof lang­sam zu ei­nem pro­blem­ju­gend­li­chen. weil ich die schu­le auch scheis­se fand und pu­ber­tier­te, hat­te ich auch alle mög­li­chen pro­ble­me, aber weil ich ein schis­ser war und angst vor grös­se­ren pro­ble­men hat­te, gab ich mir mühe mei­ne pro­ble­me klein zu hal­ten. ich fing an, das mit dem kif­fen auch mal aus­zu­pro­bie­ren, aber weil ich so eine angst da­vor hat­te, dass das kif­fen zu ei­nem grös­se­ren pro­blem wer­den könn­te, hal­lu­zi­nier­te ich nicht, son­dern pa­ra­noi­sier­te und kotz­te vom kif­fen. ich liess das dann schnell wie­der sein und ver­such­te im­mer wie­der, auch in der schu­le, auf ei­nen grü­nen zweig zu ge­lan­gen, um nicht auch eine leh­re an­fan­gen zu müs­sen.

über die jah­re kreuz­ten sich die wege von kris­tof und mir noch ein paar mal di­rekt und in­di­rekt, so hat­te er, als ich in als aus­tausch­schü­ler in ame­ri­ka war, eine et­was län­ge­re af­fä­re mit mei­ner bes­ten freun­din und gros­sen ex-lie­be gita — und er lern­te mei­nen bes­ten ju­gend­freund, den pöh­ler ken­nen.

auch von der be­kannt­schaft von kris­tof mit dem pöh­ler er­fuhr ich le­dig­lich in­di­rekt, über gita und mei­ne mut­ter. die bei­den wohn­ten zu­sam­men, kiff­ten ein biss­chen zu viel und ex­pe­ri­men­tier­ten wohl auch mit här­te­ren dro­gen — das ver­mu­te­te zu­min­dest kris­tofs mut­ter, wie ich über den stil­le-post-flur­funk zu­hau­se er­fuhr.

als ich aus ame­ri­ka zu­rück­kam und in eine an­de­re stadt zog, schie­nen sich die pro­ble­me von kris­tof po­ten­ziert zu ha­ben. er hat­te kei­ne ab­ge­schlos­se­ne aus­bil­dung, kei­nen schul­ab­schluss, war, ab­ge­se­hen von ge­le­gent­li­chen ver­söh­nun­gen, mit sei­nen el­tern zer­strit­ten. gita hat­te auch kei­nen kon­takt mehr mit ihm. ge­le­gent­lich half er wohl noch in dem me­tall­ver­ar­bei­ten­den be­trieb aus, in dem er sei­ne aus­bil­dung mehr­fach ab­ge­bro­chen hat­te und bau­te, wäh­rend ich in ame­ri­ka war, an der wen­del­trep­pe in un­se­rem neu­en haus in heins­berg mit. so hat­te ich zwar kei­nen kon­takt mehr mit kris­tof, aber da­für in dem haus in dem ich wohn­te eine stahl-wen­delt­re­pe, an der kris­tof mit­ge­baut hat­te.

in den fol­gen­den jah­ren mach­te ich dann auch eine hand­werks­leh­re (schrei­ner) und ein stu­di­um (ar­chi­tek­tur) und zog spä­ter nach ber­lin. die in­di­rek­ten nach­rich­ten aus kris­tofs le­ben wur­den in die­ser zeit im­mer un­er­freu­li­cher. vor et­was 18 jah­ren gab es dann aber wohl eine wen­de. ich er­fuhr, dass er eine frau ken­nen­ge­lernt hät­te und mit ihr ei­nen sohn hät­te. aus­ser­dem sei er jetzt wohl „clean“. dass er in den jah­ren zu­vor nicht be­son­ders „clean“ war, konn­te ich selbst nur ein­mal, auf der be­er­di­gung sei­ner oma be­ob­ach­ten. da tauch­te er selbst­zu­frie­den grin­send und auf­ge­dun­sen auf und rief mir zu, dass ich ja ganz schön auf­ge­dun­sen sei. da­mit hat­te er ein­deu­tig recht (selbst­zu­frie­den und auf­ge­dun­sen war ich auch), be­sorg­nis­er­re­gend war aber, dass nicht nur sein kör­per und sein ge­sicht auf­ge­dun­sen wa­ren, son­dern auch sei­ne hän­de stark ge­schwol­len. ei­ni­ge sei­ner zäh­ne wa­ren nicht mehr ganz voll­stän­dig und er sah nicht be­son­ders ge­sund aus. aber jetzt, so hör­te ich, sol­le al­les ganz an­ders ge­wor­den sein.

ich liess mir re­gel­mäs­sig er­zäh­len, dass er ein lie­be­vol­ler va­ter sei, ins­be­son­de­re sein um­gang mit dem zweit­ge­bo­re­nen sohn, der das down-syn­drom hat­te, sei freud­lich, ge­dul­dig und nach­sich­tig, was ein an­ge­neh­mer kon­trast zu sei­ner frau sei, die sehr viel stren­ger und we­ni­ger nach­sich­tig mit den kin­dern um­gin­ge.

bei­na­he zwan­zig jah­re nach­dem ich ihn zum letz­ten mal ge­se­hen hat­te, ent­schloss ich mich, kris­tof wie­der mal zu tref­fen. ein paar tage vor un­se­rer ver­ab­re­dung muss­te kris­tof ins kran­ken­haus, weil sei­ne rech­te hand so stark an­ge­schwol­len und ent­zün­det war, dass ge­fahr be­stand, kris­tof kön­ne sei­ne rech­te hand ver­lie­ren. es zeig­te sich, dass er wohl in den letz­ten jahr­zehn­ten eher nicht so „clean“ war, son­dern eher ein funk­tio­nie­ren­der und ei­ni­ger­mas­sen so­zi­al in­te­grier­ter jun­kie. an sei­nem kör­per fan­den sich kaum noch funk­tio­nie­ren­de ve­nen, in die er he­ro­in sprit­zen konn­te, des­halb nut­ze er wohl vor al­lem sei­ne rech­te hand (er ist links­hän­der).

als ich ihn traf, kam er re­la­tiv frisch aus dem kran­ken­haus, die hand war ab­ge­schwol­len, aber im­mer noch gro­tesk dick, aus ei­nem weis­sen ver­band rag­ten sehr stark ge­schwol­le­ne, blau-rot ver­färb­te fin­ger. er war wie­der et­was schlan­ker als auf der be­er­di­gung sei­ner oma (ich hat­te wei­ter zu­ge­nom­men). sein ge­sicht wirk­te zer­schun­den, wohl auch we­gen der vie­len kind­heits­nar­ben, aber nicht mehr auf­ge­dun­sen. sei­ne hel­len blau­en au­gen wirk­ten ge­nau­so wach und freund­lich, wie vor über 30, 40 jah­ren. von den meis­ten sei­ner zäh­ne, wa­ren nur noch brau­ne stümp­fe üb­rig. vor dem re­la­tiv klei­nen haus, in ei­nem dörf­li­chen vor­ort von aa­chen, stand ein re­la­tiv neu­er mer­ce­des, das haus hat­te kris­tof kürz­lich ge­kauft, mit ei­nem dar­leh­nen und et­was aus der ver­wand­schaft zu­sam­men­ge­kratz­ten ei­gen­ka­pi­tal. das haus hat­te hin­ten raus ei­nen klei­nen gar­ten und wirk­te sehr auf­ge­räumt, ob­wohl kris­tof ge­ra­de die kü­che re­no­vier­te.

das haus ge­fiel mir gut, kris­tof er­zähl­te mir von sei­nen re­no­vie­rungs und um­bau­plä­nen, ich lob­te sei­ne plä­ne und sein haus und die ein­rich­tung. mir ge­fiel das haus wirk­lich, auch wenn ich vor mei­nem 80ten le­bens­jahr nie wie­der in ei­nem vor­ort von aa­chen oder in aa­chen selbst le­ben möch­te. der klei­ne sohn mit down-syn­drom war un­fass­bar nied­lich, aber auch irre an­stren­gend und wu­se­lig. der äl­te­re sohn ver­barg hin­ter sei­ner ju­gend­li­chen schüch­tern­heit eine be­ein­dru­cken­de auf­fas­sungs­ga­be. ich tes­te die auf­fas­sungs­ga­be von men­schen (lei­der) stän­dig, in­dem ich mit wort­spie­len und wit­zen mit wech­seln­der sub­ti­li­tät um mich wer­fe und dann prü­fe, wer mei­ne witz­chen ver­steht oder zu de­chif­frie­ren ver­mag. zu mei­nem er­stau­nen konn­te der äl­te­re sohn sie alle ver­ste­hen — aber kris­tof auch. noch er­staun­li­cher fand ich, wel­che ver­ant­wor­tung der äl­te­re für das jün­ge­re kind über­nahm, sich küm­mer­te, dem klei­nen hin­ter­her­lief oder gren­zen auf­zu­zei­gen ver­such­te. es wirk­te, als hät­te der klei­ne drei el­tern­tei­le, die sich um ihn küm­mer­ten. noch deut­li­cher wur­de das auf ei­ner fa­mi­li­en­fei­er, zu der auch kris­tofs fa­mi­lie ein­ge­la­den war. auch hier pass­te der äl­te­re fast stän­dig auf den jün­ge­ren auf. man be­merk­te die last, die auf dem äl­te­ren lag, aber auch kris­tofs be­mü­hen, ihm tei­le die­se last zu neh­men. der um­gang von kris­tof und sei­nem äl­te­ren wirk­te sehr herz­lich, ver­traut und lie­be­voll, eben­so wie mit dem jün­ge­ren. ich muss­te mich vor­be­halts­los den be­ob­ach­tun­gen mei­ner mut­ter an­schlies­sen.

nach der haus­be­sich­ti­gung ver­lies­sen kris­tof und ich das haus und die fa­mi­lie, und fuh­ren in ein café um uns et­was ru­hi­ger un­ter­hal­ten zu kön­nen.

kris­tof er­zähl­te von sei­nem le­ben der letz­ten 20 jah­re und mein­te, dass er ziem­li­ches glück ge­habt hät­te. er mein­te na­tür­lich, dass er glück hat­te, nie er­wischt wor­den zu sein und kei­ne schwe­re­ren ge­sund­heit­li­chen schä­den da­von ge­tra­gen zu ha­ben. und er mein­te na­tür­lich auch, dass er noch leb­te. ich sass kris­tof ge­gen­über und stell­te ihn mir als glück­li­chen men­schen vor. sein ge­schun­de­ner kör­per, sein be­hin­der­tes und sein über­for­der­tes kind be­las­te­ten ihn nicht, im ge­gen­teil, al­les was ich sah und was er er­zähl­te deu­te­te dar­auf hin, dass er sich sei­ner ver­ant­wor­tung be­wusst war und sich ihr auch stell­te, so gut er konn­te. ich hat­te den ein­druck, dass sei­ne sucht dem ein­satz für sei­ne kin­der nicht im weg stand. das was er mir von den pro­ble­men sei­nes äl­tes­ten in der schu­le er­zähl­te, er­in­ner­te mich an den um­gang mei­ner mut­ter mit mei­nen leh­rern: kom­pro­miss­los auf der sei­te des ei­ge­ne kin­des ste­hen, nicht vor der ver­meint­li­chen au­to­ri­tät der leh­rer ku­schen, die ar­gu­men­te der leh­rer sau­ber zer­pflü­cken, wenn’s nö­tig ist, und prä­senz zei­gen.

ich sah, dass kris­tof mit dem le­ben mehr zu kämp­fen hat­te als ich — ich hat­te ja auch stets ver­sucht mei­ne pro­ble­me klein zu hal­ten — aber trotz­dem wirk­te kris­tof auf mich zu­frie­den.

zehn jah­re nach un­se­rem tref­fen in aa­chen, heu­te am 8. juni 2024, schrieb mir mei­ne mut­ter, dass kris­tof heu­te nacht ge­stor­ben sei.

wie im­mer wenn mich nach­rich­ten von to­des­fäl­len mir sehr nahe ste­hen­der men­schen er­rei­chen, wei­ge­re ich mich das zu glau­ben. selbst wenn ich dann auf der be­er­di­gung bin, hal­te ich das gan­ze im­mer noch für ei­nen irr­tum, ich den­ke dann, kann ja nicht sein, dass die­ser mensch wirk­lich weg ist, weil es ja noch men­schen gibt, die die­sen men­schen noch brau­chen.


Photo by felix schwenzel in Karken, Nordrhein-Westfalen, Germany. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

vor os­tern noch ein ar­beits­tag, den ich bei mei­nen el­tern im rhein­land ver­brin­gen. in­ter­net und ho­me­of­fice sei dank. sass zum dai­ly im zim­mer mei­ner mut­ter ne­ben die­sem bild. schö­ne er­in­ne­rung, das wa­ren noch zei­ten in den 80ern.


Photo by felix schwenzel on March 22, 2024. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die elek­tro­nik hab ich aus­ge­wei­det und mit ei­nem esp ge­tauscht. die mo­to­ren kann ich jetzt fern­steu­ern, so­bald die tei­le (mi­kro­fon, au­dio ver­stär­ker, mo­der­ner esp32) aus chi­na kom­men kann man dann auch mit dem fisch re­den und viel­leicht singt er dann auch wie­der.


ja­pa­ni­scher kä­se­ku­chen nach spie­gel on­line. sehr fluf­fig.


Photo by felix schwenzel on December 16, 2023. Keine Fotobeschreibung verfügbar..
Photo by felix schwenzel on December 16, 2023. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mor­gen­spa­zier­gang


Photo by felix schwenzel on December 07, 2023. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

war mir echt zu blöd je­den mor­gen nach den klei­nen zah­len zu su­chen. über­haupt; war­um nich ein­fach nu­me­risch sor­tie­ren den scheiss?


ges­tern in oel­de: vo­gel­wol­ken vor wol­ken-wol­ken
vor­ges­tern: fri­da und ix in gan­gelt


Photo by felix schwenzel in Berlin-Charlottenbourg. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ir­gend­was ist ja im­mer ka­putt.


Photo by felix schwenzel on October 08, 2023. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

satz von selt­sa­mer schön­heit und gleich­zei­tig bild­be­schrei­bung: durchs han­dy in den spie­gel gu­cken.


was wenn die größ­te er­fin­dung der mensch­heit nicht ge­ne­ra­ti­ve AI ist, son­dern kon­trol­lier­te fer­men­ta­ti­on — dach­te ich eben als ich die 4 gramm hefe die bröt­chen for­men liess und selbst an­ge­setz­ten, selbst car­bo­ni­sier­ten kom­bu­cha trank.


Photo by felix schwenzel in Lüneburger Heide. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

am wo­chen­en­de wa­ren wir auf ei­ner sehr schö­nen und le­cke­ren hoch­zeit. das war ziem­lich an­stren­gend für fri­da, weil viel kin­der to­hu­wa­bo­hu und men­schen und ein­drü­cke, aber sie hat das sehr gut ge­meis­tert.


Photo by felix schwenzel in Wedding, Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ups.


Photo by felix schwenzel in Wedding, Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wenn ich ge­wusst hät­te, dass das mit kai­sers na­tron geht, hät­te ich schon viel frü­her mit lau­gen­ge­bäck an­ge­fan­gen.


über pfings­ten eine ku­ckucks­uhr ge­baut. fast fer­tig, be­vor das zif­fer­blatt der funk­uhr dran kommt, muss die bei­fah­re­rin das ding noch be­ma­len (statt be­schnit­zen, wie im schwarz­wald).


pro­duk­ti­ver tag heu­te, zwei fluf­fi­ge, sehr fein­po­ri­ge toast­bro­te, zwei rog­gen­voll­korn­bro­te, aus den eier res­ten bai­sier und fürs abend­essen dürums zum ein­rol­len des abend­essens.


schnee­ge­sich­ter


nach­dem der ers­te ver­such in die hose ge­gan­gen ist, ist der zwei­te ver­such ei­nen pa­net­to­ne mit lie­vi­to mad­re zu bau­en zu­min­dest im an­satz ge­lun­gen. schmeckt su­per, ob­wohl ich alle aro­men (aus­ser oran­geat und sul­ta­ni­nen) weg­ge­las­sen habe. es fe­hen halt noch­mal min­des­tens 30% trieb, auch wenn die grund­f­luf­fig­keit und struk­tur schon da ist. #lie­vi­tom­ad­re #kei­ne­he­fe