wenn 6 tage seit der letzten spritze vergangen sind, kommt gelegentlich verstärkter appetit in mir auf. das frühstück (selbstbelegte laugenstange) hielt bis zum mittag vor, nach dem mittagsschlaf hatte ich appetit auf etwas gehaltvolles, aber nicht wirklich hunger. deshalb hat eine TK surimi-stange den appetit bis 18 uhr gestillt. irre eigentlich. andererseits, zugegeben, ich musste ganz leicht an meinem zügel ziehen, weil bock hätte ich schon auf 2 oder 3 surimi-stangen gehabt. auch beim abendessenzubereitung musste ich mich ganz leicht zügeln, weil das airfryer-restessenrezept das ich im internet gefunden hatte wirklich lecker war — und ich nach einem viertel gratin noch appetit hatte (wohlgemerkt, keinen hunger).
das gewicht lag heute bei 105 kilo, was mich sehr freute. rein theoretisch sollte ich mit dieser rate (200 g/tag) in zwei monaten die 90 kilo erreichen. ich stelle mir im moment vor dass ich dort dann erstmal pause machen will und mindestens ein paar wochen das gewicht dort halten möchte. und auf dem weg dahin sollte ich vielleicht auch tatsächlich ein bisschen über muskelaufbau nachdenken. zu meinem eigenen erstaunen fühle ich mich in den letzten tagen nicht nur etwas leichtfüssiger, sondern auch (leicht) energiegeladener. man würde ja denken, wenn der köper unter nahrungsentzug leidet, dass er dann jammern würde, aber ich höre keine klagen.
gestern gabs um 15 uhr als erste mahlzeit nach dem frühstück eine quarkspeise: ein paar TK himbeeren und blaubeeren und eine kleine packung magerquark mit flüssigem süssstoff. ich hatte es schon erwähnt, in dieser kombination mag ich en geschmack von flüssigem süssstoff sehr gerne. die quarksepeise kann mit leichtigkeit mit speiseeis mithalten, sowohl was das geschmackserlebnis, die konsistenz als auch die befriedigung angeht.
im gegenteil zu vor semaglutid-zeiten habe ich die quarkspeise noch einen ticken mehr als sonst genossen und kleine-löffel-weise gegessen. was ich sonst nicht bemerkt habem aber gestern schon: die appetitsteigernde wirkung des süssstoff. das semglutid hielt nur ganz leicht dagegen.
um 18 uhr habe ich der beifahrerin und mir 3 maiskolben „wings“ im airfryer gemacht (zwei für sie, einen für mich). darauf hatte ich extrem grossen appetit und hätte auch zwei portionen essen können, auch den restlichen abend hielt das verlangen an, mehr davon zu essen.
die waage bleibt bei knapp unter 106 kilo, mit gaaanz leicht abnehmender tendenz. in dieser ungeglätteten grafik sieht man die fluktuation, aber auch die tendenz nach unten.
im vergleich hier nochmal das geglättete diagram mit werten seit dem januar 2024
zum einen finde ich es gut, dass ich langsam abnehme. ich esse was ich sonst auch esse, nur weniger, und ausser dass ich mich gelegentlich selbst zu kleineren portionen ermahne, fühle ich keinen all zu grossen verlust. andererseits würde ich es auch gut finden, wenn die gewichtsreduktion deutlicher sichtbar wäre, schliesslich esse ich ja durchaus signifikant weniger. ein bisschen bilde ich mir auch ein, diesen essensrhythmus und diese portionsgrösse auch ohne semaglutid auch langfristig hinzubekommen. aber erstmal weiterschauen wie es weitergeht und ob nicht vielleicht doch auch kleine anpassungen an der ernährung nötig sind.
auf der fahrt zum schlachtensee heute früh habe ich darüber nachgedacht, ob ich das was ich täglich esse nicht strukturierter hier protokollieren sollte, für die nachvollziehbarkeit oder auswertbarkeit. auch die gewichtskurven kopiere ich noch manuell hierher. durch das nachdenken habe ich ein parmal ausfahrten verpasst, weshalb die fahrt zum schlachtensee 10 minuten länger als nötig dauerte. aber wirklich gute ideen sind mir noch nciht gekommen. ich mach erstmal weiter so wie bisher. geht ja. und ich hoffe das lässt sich für alle die das nicht interessiert gut überlesen/ignorieren.
morgens mit bärenhunger aufgewacht, zwei kaffee getrunken, pappsatt.
zum morgenspaziergang hatte ich mir vorgenommen richtung osten zu laufen, aber es ist dann eher süd-ost geworden, wie die apple watch aufzeichnung zeigt. jedenfalls, wie erwartet, im prenzlauer berg gelandet, wo die sprüche in den kommerzfenstern auch immer dämlicher werden.
apple watch aufzeichnung unseres spaziergangs heute vom wedding in den prenzlauer berg (7 km)
alt und neu
von zuhause zur s-bahn-station beusselstrasse gelaufen, mit der s-bahn bis wedding, mit der ubahn bis leopoldplatz und von dort wieder nach hause gelaufen. 4 kilometer und bereits um acht uhr stechende sonne im nacken.
in der u-bahn-station wedding beim back baron eine laugenstange gekauft um ein stuttgarter gedenkfrühstück zu machen. in stuttgart, in meiner zeit an der immenhofer str., bin ich morgens immer zu herbertz gegangen um dort ein, zwei melange zu trinken und ein belegtes laugenbrötchen zu essen. laugenbrötchen, butter, käse, gurkenschiben und gegebenenfalls ne tomatenscheibe. das habe ich mir zuhause auch gebaut, zusätzlich noch zwei scheiben schwarzwälder schinken. fühlte mich beim essen 25 jahre jünger.
das gewicht bleibt konstant, knapp unter 106 kilo. gestern auch wieder ein reichhaltiges frühstück genossen, mittagessen übersprungen und zum abendessen gabs (asiatische) fertignudeln. die waren köstlich, haben aber, selbst mit semaglutid, kaum länger als 2 stunden gesätttigt — obwohl ich die nudeln mit sauerkraut, champignons und sambal olek angereichert hatte.
zwei selfies im glas der schillerbibliothek
weitere semaglutid-wirkungs-beobachtngen von heute:
vor dem mittagsschlaf hatte ich riesigen appetit auf himbeer-quark (tiefgefrorene himbeeren, mit quark mixen, dazu süssstoff). den süssstoff im quark nehme ich nicht nur zum süssen, sondern weil ich den geschmack sehr, sehr gerne mag. erinnert mich an früher, als ich noch sher jung und sehr rank und schlank war, aber menschen in meiner umgebung meinten ich sei zu dick. deshalb gab es für eine weile rezepte aus der brigitte-diät, im praktischen sammelkarten-format konnte man die damals aus der brigitte ausschneiden. eins der rezepte war (mager) quark mit süssstoff. fand ich damals schon toll, vor allem wenn man den quark ordentlich schkägt, dann wird selbst magerquark sahnig — ganz ohne sahne. nach dem mittagsschlaf hatte ich dann allerdings gar keinen appetit mehr.
der nachmittag war etwas stressig und die arbeit erforderte meine ganze aufmerksamkeit. selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nichts ans essen denken können. deshalb wurde es spät und ich bekam gierigen hunger und appetit wie ich das noch vor einigen wochen öfter hatte. zum stillen einen salat aus grünen TK bohnen (mehrfach mit heissem wasser übergossen), surimi TK sticks (mehrfach mit heissem wasser übergossen), zwiebelwürfeln, paprikawürfeln, ernussbutter, sojasauce und chili-gedöns. ich hatte 8 surimi sticks ausgefroren, aus disziplinarischen gründen habe ich aber nur 4 in den salat geschnitten. 20 minuten nach dem salat hatte ich noch appetit auf einen weiteren stick, dann griff das semaglutid und die restlichen drei sticks verschwanden im kühlschrank und warten dort aufs frühstück.
im vergleich zu den letzten 16 tagen gabs heute ein fürstliches frühstück, zwei (kleine) scheiben brot, sambal olek, sucuk in salamiartige scheiben, zwei scheiben gouda und etwas sour cream. das sättigte mich bis in den späten nachmittag, gegen 15 uhr kam die beifahrerin von einer kleinen gassi runde zurück und brachte ein kinderschokolade-eis mit. ich zögerte es anzunehmen, nicht um disziplin oder verzicht zu üben, sondern weil ich einfach kein verlangen danach hatte. ich war um 15 uhr nicht nur noch satt vom frühstück, sondern auch appetlos nach süssem. trotzdem nahm ich das eis an und war 1) erstaunt wie sehr die schokolade um das eis nach kinderschokolade schmeckte und wie langweilig die eisfüllung war. die quittung waren später leichte magenschmerzen.
am späteren nachmittag, so gegen 18 uhr gelüsetete es mich nach herzhaftem. ich hatte die beifahrerin gebeten frsiches sauerkraut mitzubringen, daraus habe ich mir dann einen pseudoasiatischen salat gebaut (grobe vorlage): etwas sauerkraut, rettich, karotte, die restliche sucuk und eine zwiebel mit einem öl, knoblauch, ingwer, zucker, essig und sojasaucen dressig verkleidet. die beifahererin lehnte dankend ab, als ich ihr etwas davon abgeben wollte.
auch weil meike fragte: ja ich esse signifikant weniger und vor allem die portionsgrössen sind sehr viel kleiner als in vor semaglutid-zeiten. und zwar aus genau dem grund den ich mir vom semaglutid erhoft hatte: weil ich keine lust auf mehr habe — und eben genau nicht um disziplin oder verzicht zu üben.
die waage blieb auch heute unter 106 kilo, es geht also relativ langsam weiter, was ich auch gut finde.
das gelegentliche schwächeln in den ersten wochen spüre ich übrigens auch nicht mehr. im gegenteil, heute früh hatte ich lust mal wieder klimmzüge zu probieren, ein kunstück, dass ich noch nie in meinem leben sauber hinbekommen habe (immer nur in ansätzen oder nach wochenlangem training mal gerade so einen mit hängen und würgen). ich habs heute gelassen weil potenzielle publikum am sportplatz anwesend war, wenn wir mal wieder früher loskommen zum morgenspaziergang werd ichs aber mal probieren. aber auch meine muskulatur scheint sich (noch) nicht zurückzubilden, die einkäufe der beifahrerin schleppte ich heute mit ausgestreckten armen die treppe hoch.
seit anfang, mitte juli, also seit etwa 30 tagen, bin ich auf dem absteigenden ast, das sagt zumindest die waage. seit 15 tagen nehme ich ozempic/semaglutid. in den letzten 30 tagen habe ich von 113 auf ungefähr 106 kilo abgenommen, also 7 kilo, was im ø ca. 230 gramm pro tag macht.
die waage zeigte heute erstmals unter 106 kilo an. heute habe ich zweimal heftig hunger gehabt. obwohl ich spät (7 uhr) aufgestanden bin, sind wir zum morgenspaziergang spät losgekommen und ich war erst kurz vor meinem ersten meeting zurück im homeoffice. deshalb hatte ich eine weitere stunde wartezeit bis zum frühstück und ich wurde dann sogar ein bisschen übellaunig vor hunger. zum frühstück gabs ne scheibe gouda, eine sucuk wurst, eine halbe paprika und sambal olek auf überbackenem fladenbrot. das hielt wieder bis 15, 16 uhr vor. aber ich musste — wieder wegen meetings und arbeit — noch ein paar stunden bis 18 uhr warten bis ich mir essen machen konnte und wurde wieder etwas grumpy.
das abendessen kam aus dem airfryer: ein geachtelter maiskolben , der paprikarest vom frühstück, eine kartoffel, zwei möhrchen. den mais habe ich aufgegessen, obwohl ich satt war, der war zu lecker um nein zu sagen.
dann auf youtube filme gesehen in denen leute essen und keinen appetit bekommen.
beim setzten der dritten spritze ozempic musste ich wieder in die bedienungsanleitung schauen.
Die Apotheken Umschau hat das Rentner-Bravo-Image eigentlich schon eine Weile abgelegt (letzte Ausgabe z.B. mit dem Titelthema Abtreibung) und macht guten Medizinjournalismus.
nach dem was ich jetzt dort gelesen habe würde ich ihm vorsichtig zustimmen. ich werde da jetzt aber kein abo abschliessen.
gleiches frühstück wie gestern, gleiches gewicht (etwas unter 107 kg), gleiche vorhaltezeit des frühstücks wie gestern: erst um 15 uhr wieder hunger, oder genauer appetit bekommen. nochmal brot (fladenbrot) mit (wenig) sucuk und gouda und dem paprika-rest vom frühstück gegessen. das wars.
nach feierabend habe ich mit der suchfunktion dieser seite beschäftigt, was so spannend war, dass ich nicht weiter ans essen gedacht habe, aber jetzt wo ich diese zeilen schreibe denke ich: „och, n bisschen was zu essen könnte ich schon noch vertragen.“
aber erstmal fertig ins internet schreiben. ich hab meine gedanken zu pudeln und labradoren von gestern noch etwas weiter gedacht. nicht besonders weit, aber ein stückchen. denn eigentlich sehe ich die wirkung des semaglutids — die ich an mir beobachte — ein bisschen wie die restauration meiner eigentlichen appetit- und hunger-sensorik. so wie sie bei pudel offenbar vorhanden ist (und bei labradoren eher nicht).
die letzten male wenn ich mal signifikant abgenommen habe, konnte ich mir erfolgreich einreden einfach weniger zu essen. meine lust auf nachschlag („schmeckt halt so gut!“) dämpfen und so keine diät machen, sondern aufmerksamer sein. aber das war immer noch eine willensübung aufmerksamkeit auf das sättigungsgefühl zu lenken und vom hunger abzulenken. es war bewusste selbstmanipulation. das semaglutid nimmt mir das zum grossen teil ab, es reduziert den mental load des abnehmens.
eine gewisse geistige last habe ich immer noch, aber die ist selbstauferlegt, weil ich das experiment gelingen lassen will und mich eben aufmerksamer selbst beobachte — weil ich ja über das experiment berichten will.
„macht dich zum pudel“ oder „beflügelt das sättigungsgefühl“ sind wahrscheinlich keine guten werbesprüche für ozempic oder semaglutid-haltige medikamente, aber für mich ist das eine gute arbeitshypothese.
morgen ist schon die dritte spritze dran und ich bilde mir ein, dass die semaglutid-wirkung sich bereits gut eingependelt hat, oder besser gesagt, vor der zweiten spritze meinte ich eine abfallende wirksamkeit beobachtet zu haben, die ich vor der dritten spritze so nicht spüre.
frida, zugedeckt auf dem bett
apropos pudel. wir haben frida das fell so kurz geschnitten, dass ihr momentan in ansätzen gelegentlich etwas kalt zu sein scheint. normalerweise hält sie es nicht länger als 10 minuten unter decken aus und kriecht dann unter ihnen hervor. in den letzten tagen lässt sie decken, mit denen wir sie abdeckten, nicht nur auf sich liegen, sie kriecht tatsächlich gelegentlich auch unter decken (und streckt nur den kopf heraus).
beim morgenspaziergang heute dachte ich: lass uns einfach mal ein stück nach norden und dann immer nach osten laufen. ich wusste zwar, dass wir dann ungefähr am paracelsus bad landen würden, aber dass wir eigentlich durchgängig nach norden gelaufen sind, wurde mir erst beim blick auf die apple-watch aufzeichnung des „trainings“ klar.
spaziergangs heute vom wedding zum paracelsus-bad (ca. 5 km)
wenn man durch die aussenbezirke berlins läuft, sieht man genau drei geländetypen: wohngebiete, kleingartensiedlungen und parks/friedhöfe. in allen drei geländetypen findet man sehr gepflegte wohnbauten, gärten und friedhöfe, aber genauso viele langsam zerfallende wohnbauten, gärten und friedhöfe. unterwegs hatte ich den unausgegorenen gedanken, ob perfekte ordnung, so wie man sie in manchen kleingärten sieht, nicht einfach auch eine form der entropie ist. oder weniger hochtrabend, ordnung ist auch nur eine von vielen möglichen ausformungen von unordnung. ordnung ist wahrscheinlich einfach sehr relativ.
im kienhorstpark haben wir eine kleine pause gemacht, frida musste ihren impuls zu stöbern unterdrücken und ich meinen drang zu absurden gedankenketten.
panorama im kienhorstpark (nach dem klick)
nach dem spziegang hatte ich grossen appetit. mit jeff hatte ich eine grosspackung sucuk gekauft, von der noch einiges da ist. also gabs zum frühstück ne scheibe brot, eine sucuk-wurst, ein spiegelei und ⅔ güne paprika die in der pfanne etwas mitschwitzen durfte.
das frühstück trug mich bis zum nachmittag, da bekam ich lust auf speiseeis, das wir dal col befriedigten. die beifahrerin hatte eine kugel joghurt, ich cookie. lecker und befriedigend. zum abendessen habe ich mir vier gut gewürzte karotten in den airfryer geworfen, dazu mehrere bier, eins davon mit alkohol. mein gewicht hält sich unter 107 kilo und auch wenn ich heute reichhaltig gegessen habe, wars unterm strich glaube ich eher wenig, weshalb ich vermute, dass die waage morgen gegen 106 tendiert. mal schaun.
mein gewicht war, wie gestern, unter 107 kilo, mein appetit aber weit drüber. wie gestern den ganzen tag bulgur-pilaw-reste gegessen. mit dem allergrössten appetit. die beifahrerin kann das zeug nach eignen worten nicht mehr sehen, ich freue mich dreimal pro tag drauf. jetzt isses alerdings auch alle. ansonsten alles weitere unverändert, ich vermute auch morgen gibt’s keinen signifikaten gewichtsverlust, aber mal schauen.
aus der welpenzeit, als wir viel über hunde gelesen und gesehen haben, blieb mir der spruch im gedächnis, dass pudel nicht fett werden. ich habe tatsächlich noch keinen dicken pudel gesehen und in bezug auf frida stimmt das auch. sie ist auf eine bestimmte art mäkelig mit ihrem essen, obwohl das entspannter als zu trockenfutterzeiten ist. als wir ihr, wie von der züchterin empfohlen, in den ersten jahren eine bestimmte sorte trockenfutter gaben, machten wir uns manchmal sorgen sie könne verhungern. dosenfutter mag sie viel lieber, frischfleisch meistens auch. was aber auffällt, sie isst fast nie alles auf. ich vermute wir könnten ihr die gesamte tagesportion morgens hinstellen und sie würde sich das dann über den tag aufteilen. bei labradoren ist das anders. die haben im laufe ihrer zucht-historie die fähigkeit verloren sättigkeit zu spüren, bzw. danach zu handeln. ich vermute daher, dass ich, wäre ich ein hund, eher ein labrador wäre, als ein pudel. und ich frage mich, ob semaglutid auch bei labradoren, so wie bei mir, appetithemmend wirken würde.
die waage zeigte heute 106,7 kilogram. ein wert den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. und das obwohl ich gestern zwar wenig, aber doch reichhaltig gegessen und getrunken habe. blätterteig-gebäck, röstmais, bulgur mit viel öl und am abend drei bier (eins davon mit alkohol). vom abendessen nahm ich ein paar stunden nach dem essen nochmal eine kleine portion nachschlag, möglicherweise bier-appetit. trotzdem erstaunlich.
heute zum frühstück — natürlich — bulgur pilaw. nach dem frühstück am nächsten tag sind die reste des pilaws eigentlich meistens aufgegessen. jetzt könnte ich mich wohl fünf weitere tage davon ernähren. mach ich auch.
die reste vom gestrigen abendessen, abzüglch einer frühstücksportion. normalerweise ist am zweiten tag nichts mehr übrig
neben bulgur gabs heute abend noch (¼) honigmelone mit schinken und bier.
gestern habe ich mich beim spaziergang leicht schwächer als sonst gefühlt, oder anders gesagt, ich fühlte mich beim morgenspaziergang weniger energiegeladen als sonst. heute dah das wieder besser aus, aber wir haben auch nur ne kleine runde gedreht, von zuhause zur fischtreppe am nordhafen. da gabs auch schön fleckige wolken zur belohnung.
wolken über der fischtreppe am nordhafen
frida zeigte gestern ein verhalten das mich sehr faszinierte. normalerwesie gehen wir drei bis viermal täglich mit ihr raus: die morgenrunde, manchmal am frühen nachmittag zum pinkeln, die nachmittags/früher-abend-runde und zum abschluss nochmal so gegen 20 oder 21 uhr eine inspektions- und gassi-runde um den block, gegebenenfalls mit besuch beim drogenhändler kiosk.
fridas mahlzeiten haben wir an diesen rhythmus angepasst, die erste mahlzeit gibt’s nach der morgenrunde, die zweite nach der nachmittagsrunde und dann nochmal nach der abendrunde einen kleinen nachschlag. das späte essen hat sich als hilfreich gezeigt, fridas gelegentliches sodbrennen am morgen zu reduzieren.
die abendrunde fordert frida normalerweise so zwischen 20 und 21 uhr ein. um diese zeit sitze/liege ich meistens auf dem sofa. sie lehnt sich dann wie zufällig ans sofa und lässt sich streicheln. wenn es mir noch zu früh ist sage ich ihr das und sie legt sich dann entweder nochmal zu mir aufs sofa oder anderswo in meiner nähe hin.
vorgestern und gestern habe ich ihr ihren abendnachschlag vor dem rausgehen gegeben und bereits vorgestern bemerkte ich danach einen leichten unwillen von ihr überhaupt nochmal raus zu gehen. gestern habe ich sie dann nicht weiter motiviert, als ich bereits im hausflur stand und einmal sagte „na komm“. ich habe ihr wortlos 30 sekunden lang beim nachdenken zugeschaut und dann drehte sie sich um und ging zurück in richtung bett.
ich bin dann kurz alleine zum kiosk und obwohl frida genau wusste was ich machen werde, hat sie sich während meiner abwesenheit bei der beifahrerin leise über meine abwesenheit beklagt. aber es war kein missverständnis. sobald ich wieder zuhause war und das rudel wieder komplett, legte sie sich hin und ausser einem kontroll-schnüffeln an meinem mund um 4 uhr morgens, blieb sie bis acht uhr morgens im bett.
mein gedanke im umgang mit frida ist ja immer, ihr so viele entscheidungen wie möglich selbst zu überlassen. sie soll auch alles in ihrer umwelt wahrnehmen, ich bin kein freund davon sie von tieren, die sie gerne jagen würde abzulenken, sondern stattdessen soll sie sich eben optimalerweise selbst dafür entscheiden sie nicht zu jagen. meine aufgabe ist es lediglich entscheidungen von ihr zu revidieren die potenziell gefährlich oder für andere störend sein könnten. weil hunde manchmal sehr langsam denken (bzw. abwägen), lohnt es sich durchaus geduldig aufs zuende-denken zu warten statt zu fordern, motivieren oder zu kommandieren.
jedenfalls freu ich mich, dass die botschaft bei ihr angekommen ist, dass sie sich eben auch gegen vorschläge von mir entscheiden kann.
das interesse an wirres.net als newsletter ist — wie vermutet — eher gering.
erstaunlicherweise mit einem halben börek unterwegs, drei rest-achtelstückchen maiskolben von gestern und einem kleinen stück parmesan über den tag gekommen — ohne hunger oder appetit. am abend hatte ich aber appetit auf bulgur pilaw und habe der beifahrerin ihre abendessen idee ausgeredet (honigmelone mit schinken).
das gewicht ging auch wieder runter auf 107,8. das eher recihhaltige sozial-essen mit gast in den letzten tagen hat den abwärtstrend kurzzeitig gestoppt, sobald ich wieder im normalen rhythmus bin geht’s wieder abwärts. oder andersrum gesagt: sieht aus als könne ich das relativ gut selbst steuern ob und wie viel ich abnehme — mit dem semaglutid im blut.
appetithemmend kann auch gewirkt haben, dass ich mir ein neues projekt eingerichtet habe, mit dem github co-piloten in einem repository einen micropub-endpoint programmieren. anwendungsfälle dafür habe ich wenige, aber ich wollte endlich mal wieder meine git-kenntnisse verbessern und das „programmieren“ mit LLMs mal etwas sauberer strukturieren, erstmal mit einem überschaubaren projekt. chatGPT, der auch hier eingesetzt wird, ist zwar gewohnt schlampig und grosskotzig, aber trotzdem ist das alles faszinierend und lern- und lehrreich — und an essen denke ich bei meinen auseinandersetzungen mit LLMs dann auch wenig.
was ich noch nicht erwähnt habe, und ehrlichgesagt auch gar nicht bemerkt habe, seit tag 4 oder 5 ist mein stuhlgang erheblich reduziert. das nur der vollständigkeit halber, FYI.
jeff flog heute zurück, vorher haben wir aber noch eine kleine runde über den goethepark, am plötzensee vorbei durch die rehberge gemacht. praktisch: selfies aus der distanz.
frida und ich entfernen uns
frida und ich führen trick #36 aus
frida kaut, ich gehe
frida und ich in den rehbergen
frida und ich an der ecke afrikanische und transvasal strasse
zum frühstück einen bärenhunger gehabt, der sich aber gut mit einem rest-steak-stück von gestern und einem kleinen vollkorn-brot mit ner scheibe käse und einer mischung aus selbstgemachter mayo und dosen-thunfisch-resten von jeff stillen liess.
für die beifahrerin waren die 10 euro parkhausgebühr am flughafen ein schock, nachdem wir jeff lediglich zum checkin begleitet hatten, also knapp 10 minuten oder so parkten. immerhin nur halb so viel wie bei der abholung, die auch etwas länger dauerte, weil das auspacken des flugzeugs auch etwas länger dauerte.
zum mittag wieder ein kleines vollkornbrot mit „sour-cream“, räucherlachs und zwiebelringen. die sour cream hatte jeff vorgestern mit der beifahrererin in antizipation von baked potatoes gekauft. da es aber „nur“ backofenkartoffeln gab die gut mit der selbstgemachten mayo und ketchup funktionierten, blieb die sour cream ungeöffnet. ein blick auf die zutatenliste bescherte der beifahrerin den nächsten schock: quark, sahne und mayo.
am abend gabs „mais rippchen“ aus dem airfryer (3 frische maiskolben, halbieren und dann längs vierteln, in reichlich olivenöl, paprika-pulver und salz wenden und 20 minuten airfryen, zwischendurch zwei mal wenden/schütteln). bei der zubereitung riechen die mais-rippchen irgendwann nach popcorn und ein paar körner sind dann auch braun geröstet und knusprig, der grossteil aber angenehm saftig und durch die kleinen stückchen, die dann gebogen aus dem airfryer kommen, auch einfach mit der hand zu essen. dazu gurkensalat.
die wirkung des semaglutins schwächelt ein bisschen, mein appetit ist wieder königlich, der hunger weiter gut gedämpft oder flott stillbar. das gewicht blieb über die letzten 3 tage stabil und ich vermute mit dem alltagsessen geht’s dann auch wieder weiter leicht abwärts. ich bin insgesamt etwas irritiert, dass die wirkung des semaglutids so volatil zu sein scheint, aber auch hier vermute ich viel einbildung am werk, die sich im lauf der zeit dann sicher zurückbilden wird.
wir sind relativ froh die wohnung wieder für uns zu haben und die soziale verfügbarkeit wieder aufs gewohnte minimum runter fahren zu können. viereinhalb tage besuch gehen dann doch irgendwann an die substanz. fotos muss ich jetzt wieder selbst machen.
letzte beobachtung der letzten tage: jeff bezeichnete frida während seines aufenthalts mehrfach als „very gentle“. das ist sie in der tat, bzw. so sehen wir das auch. sie ist nie laut oder aufdringlich, aber trotzdem kommuniziert sie klar und deutlich ihre wünsche. in den letzten paar wochen ist sie aber durchgehend übermässig kuschelig und bettfreudig. wenn wir mal länger nicht im bett oder auf sofas liegen/sitzen, schaut sie uns auffordernd an, als wolle sie sagen: „kann einer von euch sich bitte wieder in die horizontale begeben, damit ich mich da dranlegen kann?“ ausserdem möchte sie dann auch durchgehend gestreichelt werden. sonst ist sie eigentlich eher eine fussende-liegende, aber so ist das auch sehr schön.
frida, auf einem kopfkissen und zugedeckt schlafend, live aus dem schlafzimmer
gestern war der kammerjäger bei uns, wegen der maus und potenziell weiterer mäuse. dabei gelernt:
lebendfallen sind verboten. der kammerjäger meinte auch wenn wir die maus lebend fangen und einen kilometer weit entfernt aussetzen wäre sie dem tod geweiht. meine erklärung „stress“ sei es gar nicht mal so sehr, sondern vielmehr, dass sie keine chance habe draussen zu überleben. die mäuse die wir zuhause fangen seien eben hausmäuse (und keine feldmäuse) und ausserhalb von häusern würde es ihnen eher schwerfallen länger zu überleben.
es ist unwahrscheinlich dass die maus von draussen gekommen sei, wahrscheinlicher sei, dass sie bereits irgendwo im haus gelebt hat.
der kammerjäger hat zwei katzen zuhause und die sind dagegen, dass er sich einen staubsaugerroboter anschafft.
als köder in den fallen nutzt der kammerjäger vanille extrakt. erdnussbutter oder nutella funktionieren auch gut.
mein gewicht blieb in den letzten tagen stabil, weil ich einerseits absichtlich etwas mehr ass und andererseits auch mehr appetit hatte. heute mittag die zweite spritze gesetzt und sofort eine wirkung bemerkt. den kaffee den ich mich machen wollte vergessen und auch den appetit darauf verloren, der grumelnde magen ist auch verstummt. ich bin mir sicher 80% dieses effekts sind eingebildet, aber so oder so wirkt das semaglutid bei mir.
mit jeff und frida eine runde um die rummelsburger bucht gemacht. ich war erstaunt wie viele neue gebäude am ostkreuz aus dem boden gewachsen sind, seit ich das letzte mal hier war. mit jeff dabei mach ich gar keine fotos mehr, was am multitasking liegen wird; ich will/muss für beide, für jeff und frida gleichzeitig verfügbar sein, navigieren und reagieren. das klappt wunderbar und macht spass, aber das fotografieren vergesse ich dann. spazieren gehen mit frida macht spass, weil wir uns mittlerweile so gut verstehen, dass ich sie auch ohne leine vorzeitig aus alle potenziellen gefahrensituationen zihen kann. wenns fahrradverkehr gibt bleibt sie (mehr oder weniger) links an meinem fuss, wenn die bahn frei ist darf sie vorlaufen und schnüffeln und stöbern und wenn (potenzielle) gefahr näher kommt, springt sie auf meinen ruf fröhlich zu mir und bleibt so lange bis ich sie freigebe und mit käse belohne. jeff muss ich gelegentlich auch noch von den fahrradwegen ziehen, aber er lernt schnell. wir witzeln ständig und freuen uns über alles, obwohl sich seine freude über die lidl-backwaren, die er sich heute früh zum frühstück holte, in grenzen hielt.
langsam werden wir aber beide etwas müde vom vielen rumlaufen und der sozialen verfügbarkeit, weshalb sich jeff eben auch nochmal auf eigene faust zu fuss in den wedding gemacht hat. beim ersten mal als er alleine eine runde durch den wedding drehte, hörte ich seine anrufe nicht und musste ihn dann kurz über die funktionen unserer mehrfamilienhausklingelanlagen updaten.
jeff hat auch ständig bemerkenswerte begegnungen mit der berliner grumeligkeit. sein „hi, how are you?“ das er auch gerne fremden fröhlich entgegenschmettert, trifft meist auf irritierte, stumme gesichter. dass man sich unter fremden in berlin nicht grüsst ist glaube ich die grösste challenge für amerikaner in berlin. aber er nimmts mit humor.
heute morgen müsste ich laut fahrplan wieder eine spritze setzen. ich merke, die appetithemmung lässt leicht nach, ist aber noch merklich vorhanden. nach einem längeren spaziergang heute früh mit jeff und frida vom wedding durch die rehberge, am berlin-spandauer schifffahrtskanal vorbei zum flughafen tegel und dann durch den volkspark jungfernheide zur s-bahn jungfernheide kam ich jedenfals (wieder) mit sehr ordentlichem appetit nach hause. dort hat mir dann aber eine kleine portion restnudeln von gestern gereicht. nach dem mittagsschlaf hatte ich aber wie zu vor-semaglutid-zeiten appetit, der sich, auch wie zu vor-semaglutid-zeiten mit einer tasse kaffee stillen lies. vom mohnkuchen heute nachmittag hätte ich gerne mehr gegessen, was wiederum ein eindeutiges zeichen der nachlassenden wirkung ist.
whatever. morgenspaziergänge mit einem freund sind sehr schön. einerseits natürlich weil man reden kann, anererseits weil man so sehr viel elaboriertere selfies bekommt, selbst wenn man, wie ich heute, sein handy zuhause vergisst.
frida und ix vor dem berlin-spandauer schifffahrtskanal
was ich auch schön fand, als ich am s-bahnhof jungfernheide, so wie immer, mit frida die treppen hinaufstürmte (ich bin der festen überzeugung treppen schnell hochzulaufen ist energieeffizienter als langsam) und mich umgucken wollte, stand jeff neben mir ohne eine mine zu verziehen. er war im gleichen tempo die treppe hochgelaufen wie frida und ich. das kenne ich von anderen spaziergängen nicht, das jemand mein tempo freiwillig mitgeht.
jeff und ich waren vor 38 jahren gemeinsam im ringer-team der steilacoom highschool. er nahm das ringen schon damals sehr viel ernster als ich und hat es noch viele jahre ernsthaft weiterverfolgt, als ringer und als trainer. ausserhalb der saison legt er immer immer ein paar kilo zu, aber insgesamt ist er weiterhin eine sehr, sehr durchtrainierte kampfmaschine. auch erstaunlich wie gut wir uns nach 38 jahren verstehen. die beifahrerin ist sehr erstaunt wie ähnlich wir uns sind. natürlich sind wir auch sehr verschieden, aber es gibt eben weiterhin auch sehr viel das uns verbindet. jeff ist zum beispiel genauso begeistert von meinem pups-button in der küche wie ich. als er herausfand, dass ein druck auf den button nicht nur pupsgeräusche in der küche, sondern in der ganzen wohnung macht, bekam er sich kaum noch ein vor begeisterung. jeff geht auch das spazierengehen professioneller an als ich; als es heute früh, als wir unterwegs waren, etwas mehr als erwartet regnete, zog er eine regenjacke aus der hosen- oder irgend einer anderen tasche die er dabei hatte. zuhause geht er gelegentlich auf tage-, manchmal sogar wochenlange spaziergänge — obwohl ich glaube, dass man das dann wandern nennt.
frida vor dem tegeler see
am nachmitag haben wir dann noch eine kleinere runde am tegeler see gedreht. zu essen gabs am abend jeffs wunschessen, fleisch, viel fleisch, mit salat, champions und backofenkartoffeln mit selbstgemachter mayo.
fleisch, champions, salat und pommes mit mayo
auch wenn ich mir fleisch fürs frühstück üriggelassen habe, wird die waag morgen weiterhin so auf 108 kg stehen, so wie die letzten 2 tage.
nach etwas über 8 kilometer morgenspaziergang mit jeff und frida gabs zum frühstück eine scheibe vollkornbrot mit sambal olek, käse und zwei spiegeleiern. gegen 15 uhr kuchen und zum abendessen selbstgemachte pasta mit tomaten sosse. mein appetit war heute merklich grösser als die letzten tage, morgens war ich nach dem spaziergang sogar hungrig. den rest des tages dann kein hunger, aber zum essen sehr gesunden appetit. ausserdem habe ich vergessen mich morgens zu wiegen, ich geh davon aus, dass ich bei ca. 108 kilo geblieben bin.
mit jeff und frida bin ich später noch eine runde um die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ gelaufen und später nochmal bei uns um den block. also einiges an bewegung. ich hatte überlegt die nächste spritze gegebenenfalls etwas verzögert zu nehmen, aber heute habe ich mir überlegt, dass ich sie mir an tag 7 setze und mich erstmal weiter mit der vorgesehenen dosis beobachte, bevor ich mit der dosierung experimentiere.
heute gabs ne butterbrezel zum frühstück, die brezel hab ich gestern schon gekauft und die butter hab ich extra ausgefroren. dazu ne scheibe käse und gekochten schinken. nach dem frühstück gab nur nen kurzen „mittags“-schlaf weil ich am flughafen meinen alten freund jeff abholen musste, den ich seit 38 jahren nicht mehr gesehen hatte. jeff und ich waren damals im wrestling team der highschool. wir haben uns vor der abholung gegenseitig fotos von uns geschickt, was im ersten moment hilfreich war, in 38 jahren altert man ja erheblich und sammelt fett, aber im laufe des tages haben wir gegenseitig die 18 jährigen in unseren gealterten gesichtern wiedererkannt.
auf der rückfahrt sind wir von der autobahn abgefahren und haben irgendwo in kreuzberg angehalten um eine gelegenheit zu suchen jeff mit döner bekannt zu machen. dieser laden schien uns gut genug, und auch wenn die zwei döner mit zwei ayran 17 € kosteten waren wir nicht entäuscht. das ayran schmeckte jeff ein bisschen zu „special“, aber ich bin zuversichtlich, dass er sich noch an ein paar acquired german tastes rantasten wird.
das döner befügelte jeff nach dem essen offensichtlich
ich hatte mir im vorfeld ohnehin überlegt heute mal ein bisschen mehr zu essen als mir der appetit das semaglutid diktierte, weil die pfunde laut waage gerade etwas zu flott fallen (heute bereits unter 108). am abend gabs dann eine proper german brotzeit, für mich reichte eine scheibe vollkornbrot mit käse und schinken, zwei bier und sehr viele frische rettichscheiben mit salz und pfeffer. morgen gibt’s kuchen von thoben, jeff und die beifahrerin haben von jeder thoben sorte kuchen je ein stück gekauft. ich konnte den beiden ausreden den kuchen nach dem abendessen anzubrechen, aber ich freu mich sehr auf die kuchenaussicht morgen.
ausserdem kurz aus dem maschinenraum: gestern und heute früh habe ich an einer gitter-darstellung der bilder auf wirres.net gearbeitet, mit photoswipe, infinite scroll und so wie ich mir ein fotoarchiv schon länger vorgestellt habe. das zielpublikum dieses neuen features (ich) ist sehr zufrieden, auch wenn das ding noch einiges an feinschliff benötigt.
mir fiel auf, dass ich die idee gut finde, die mir das semaglutid vorschlägt. abnehmen ohne einzuschränken was ich esse oder trinke, sondern einfach weniger. nicht auf kohlenhydrate verzichten, oder auf käsebrot mit schinken und ketchup oder den zucker im kaffee, sondern von allem geringere mengen. das ist ein verzicht, mit dem vielleicht ich auch ohne semaglutid leben könnte. obwohl semaglutid das erstaunlich subtil erleichtert.
ansonsten scheint sich gegenüber dem vortag nicht viel verändert zu haben. der magen knurrt nicht explizit, sondern eher implizit, wie ein hund: lass mich in ruhe. er lässt mich am morgen wissen: ein kaffee reicht. wenn’s zwei sein sollen ist OK, aber dann ist halt erstmal kein platz für frühstück.
weil ich bei einem kaffee blieb hatte ich dann unterwegs hunger und appetit. bisher haben frida und ich uns gelegentlich unterwegs ein böreğ gekauft, als wegzehrung. wir haben heute am kanzleramt gegessen, gemeinsam mit einer krähe, die bis auf einen meter an uns rankam. zu meiner verwunderung hab ich das böreğ aufgegessen. das hielt dann aber auch bis 14 uhr, da habe ich noch ein den knoblauchquark und grillgemüsereste von gestern aufgegessen. abends gabs einen maiskolben, in rippchen geschnitten, in der heissluftfriteuse geknuspert.
zum thema zufriedenheit mit wenig fällt mir noch eine geschichte aus dem krankenhaus ein. ich blieb damals mit einer sinus divertikulitis, nachdem ich mich in der notaufnahme gemeldet hatte, ein paar tage im krankenhaus. zur beobachtung und darmspiegelung und weiteren beobachtung. und vor allem zum nüchtern bleiben. ich glaube ich bekam 2 oder drei tage nichts zu essen. nach dem ersten oder zweiten tag hungern gabs einen kleinen beutel glukose intravenös. die infusion wirkte wie ein festmahl. der zucker durchströmte mich, hob meine laune und wirkte so wie zaubertrank in den asterix-und-obelix-comics wikte. noch eindrücklicher war dann die erste tasse brühe nach 3 tagen fasten. noch nie in meinem leben hatte ich etwas besseres, leckereres zu mir genommen. das vergnügen am essen, ist wie alles, äusserst alles relativ.
apropos relativ, heute erinnere ich mich daran, dass ich auch ohne semaglutid bei gewissen dingen eine eigenartige vorstellung von mass einhielt. schon am ersten tag stellte ich fest, dass ich nie auf die idee kam mir bei fast-food-ketten mehr als einen burger zu bestellen. bei eis ist das genauso: immer nur eine kugel. seitdem eis mehr als einen euro kostet und die „kugeln“ jetzt auch meistens erheblich grösser ausfallen.
oder eis henri, ein laden, der vor zwei jahren bei der beifahrerin am atelier aufmachte. dort kann man für wenig geld randvoll gefüllte, mit beliebigen sorten gefüllte eisbecher kaufen. auch das ist nicht mein ding. eis henris eis ist lecker, aber nicht überragend. ich habe nicht verstanden warum ich mir grosse mengen mittelmässiges eis zuführen soll, wenn es mir nach eigentlich um befriedigung geht, nicht um abfüllung. deshalb bestelle ich dort eher einen amarena-becher, der weniger speiseeis enthält und mehr kostet, aber dafür ein differenziertes geschmackserlebnis und mir dadurch grössere befriedigung bietet.
ich mag das konzept von eis henri, aber im zweifel würde ich einen snickers eisriegel, ein spaghettieis oder eine kugel wirklich, wirklich leckers es vorziehen, wie zum beispiel hier.
vielleicht ist es besser mein gewicht weiter mit homeassistant zu verfolgen. der hat auch schönere diagramme als ich hier selbst mit chartcss gebaut habe, mit max, min und mittelwerten. hier sind die werte monatlich gemittelt, über die letzten 2 jahre, so lange reichen die langzeitstatistiken des waagen-sensors zurück.
erste durchschlagende wirkung von semaglutid: heute nach dem morgenspaziergang keinen appetit gehabt. normalerweise stehe ich gegen 6 uhr auf und trinke zwei kaffee, gehe eine stunde oder länger mit dem hund raus und komme mit einem bärenappetit wieder nach hause. meistens esse ich dann zwei bis drei käsebrote, panini oder reste vom vorabend. heute früh nach dem morgenspaziergang lagen mir die zwei kaffee noch schwer im magen (auf eine angenehme art und weise).
ausserdem wurde mir heute früh beim morgenspaziergang ein zwei mal beim hinhocken und wieder aufstehen schwindelig. in ansätzen kenne ich das, aber heute war der schwindel heftiger als sonst. meine vermutung dass mein blutdruck niedriger als sonst ist bestätigte sich bei der messung nicht: der blutdruck war genau so wie sonst nach dem spaziergang. grundsätzlich neige ich zu etwas erhöhtem blutdruck. nach bewegung oder „sport“ ist der blutdruck aber im grünen bereich. am abend auch alles wie gewohnt: leicht erhöhter blutdruck („Hoch normal“).
die waage war heute zum ersten mal seit längerer zeit unter 109 kilo.
drei stunden nach der üblichen zeit hab ich dann doch frühstückshunger bekomen und habe überbackenen käse mit etwas brot, schinken und sambal olek drunter gegessen (statt normalerweise 2-3 stück brot drunter). damit bin ich bis zum abendessen über den tag gekommen. was ebenfalls erstaunlich war und ich so nicht kenne. niemand hat sich bei mir im kopf gemeldet doch mal bitte was zu essen oder zu snacken, die einzigen meldungen waren das übliche: „mach mal mittagsschlaf“ oder „mach mal pause“. selbst am club mate nach dem mittagsschlaf hatte ich zwar vergnügen, aber dann ganz schnell, nach 4 schlücken genug. also wenig gerülpst heute.
die wirkung des semaglutids ist wirklich ausgefuchst. es ist nicht so dass ich nichts essen könnte, mein verlangen, der reiz zu essen ist einfach extrem reduziert. gerade koche ich im airfryer kartoffeln, möhren und gleich noch zwiebeln und paprika. dazu gibt’s quark. mir läuft das wasser im mund zusammen, was vielleicht auch kein wunder ist, weil ich nur ein käsebrot gegessen habe bis jetzt. aber ich weiss jetzt schon, dass ich nach einer portion zufrieden sein werde, obwohl es höllisch gut schmecken wird. mein magen sagt: ich will was kleines, aber leckeres und ich muss ihm zustimmen.
es ist zwar eher unwahrscheinlich dass die spritze von gestern abend schon eine wirkung zeigt, aber heute nachmittag bemerkte ich ein wohliges, angenehmes sättigungsgefühl, obwohl das letzte essen schon einige stunden zurücklag. sonst habe ich um diese zeit grossen appetit, oder wie die werbung mal sagte, einen jieper. meistens nach etwas süssen oder einer portion umami.
wenns einbildung war: prima. wenns schon irgendeine blutzucker-regulierung oder verzögerte magenentleerung war: auch gut.
zu essen gabs den ganzen tag rote bete spaghettini — weil ich gestern ungewöhnlich wenig davon ass. also haben die reste noch für eine frühstücksportion und drei abendessenportionen gereicht (zwei für die beifahrerin), sonst reichts nur fürs frühstück. mittags eine scheibe vollkornbrot mit rote pesto und ner scheibe gouda. wenn das so weiter geht, rechnet sich das selbstbezahlte ozempic vielleicht sogar noch. die 25 € die es mich pro woche kostet sparen wir vielleicht mit lebensmitteln.
nebenwirkungen habe ich keine bemerkt oder mir eingebildet und auch das bier schmeckt wie es immer schmeckt.
ansonsten aus der metaebene: erstaunlich wie viel besucher die vorspeisenplatte hinübergespült hat, aber von irgendwo anders kam auch noch mal ein grosser schwall besucher her. etwas über 1000 besucher insgesamt, davon 700 von der vorspeisenplatte.de.
der erste peak kam auch von der kaltmamsell, da hatte siedas hier verlinkt. hilf- und aufschlussreich fand ich auch die kommentare die in den letzten tagen über verschiedenen kanäle kamen.
heute den ganzen tag (relativ) appetitlos gewesen — obwohl ich mir noch kein semaglutid gespritzt hatte. ich vermute die antizipation von veränderung, verändert bereits einen teil der routine. gestern habe ich hier von verzicht geschrieben und dass ich da eigentlich gar keine lust drauf habe. dabei kann ich eigentlich ganz gut verzichten. es kommt halt immer auf die situation an. ich kann gut auf alkohol verzichten wenn es kein kaltes weizenbier oder schottischer whisky ist. statt irgendwo irgendein bier zu trinken, genehmige ich mir meine dosis lieber zuhause, wo die qualität des produkts und das ambiente mir besser passt. speiseeis im sommer? lieber kein eis als ein mittelmässiges eis. spaghetti-eis hingegen geht immer. auf mcdonalds verzichte ich auch ungern, versuche es aber zu vermeiden in situationen zu kommen in denen ich gelegenheit habe überhaupt in ein mcdonslas rein zu gehen.
eigenartiger weise habe ich bei hamburger-fastfoodketten stillschwegend gewohnheiten entwickelt, die mich beim nachdenken selbst verwundern. ich bestelle nie mehr als einen burger, wenns mir danach ist mit pommes und einer cola light oder zero. ich komme gar nicht auf die idee mir mehr zu bestellen. deshalb ist bei mcdonalds natürlich der big mac mein lieblingsburger — weil ich ihn wie zwei burger essen kann und das auch grundsätzlich tue. bei burger king finde ich den whopper mit käse ok, aber nicht so gut wie den big mac. dafür mag ich die pommes bei burger king lieber, die ich auch immer nachsalze, weils (bei burger king) geht. diese gewohnheit nur einen burger/besuch zu essen habe ich seit mindestens meinem zivildienst. da sind wir einmal nachts mit heisshunger das autobahn mcdonalds gefahren und als moritz vier bigmac für sich bestellte, habe ich mich vor lachen nicht mehr eingekriegt. ich hielt das damals für einen der besten witze ever, den moritz auch bis zum ende durchzog und alles ratzeputze weg ass.
das teuflische an diesen fast-food ketten ist natürlich, dass sie häufig mit positiven assoziationen belegt sind. bei burger king muss ich an meinen ersten burger king burger ever als austauschschüler in seattle denken, oder an meine zeit in stuttgart, in der ich das ritual hatte sonntags die FAS zu kaufen und im burger king durchzulesen.
naja, jedenfalls ist mir das heute noch mal aufgefallen, verzicht hat natürlich ganz viel mit ritualen, gewohnheiten und antizipation zu tun, weshalb sich die wahrnehmung von verzicht wohl auch formen lässt.
am abend hab ich mir dann die erste spritze gesetzt. die bedienungsanleitung ist ein zwei quadratmeter grosses blatt. der „pen“ mit dem man sich spritzt, ist natürlich für den dümmsten anzunehmenden benutzer konstruiert. so wie heutzutage iphones und früher macs gestaltet waren. komplexe vorgänge hinter einfacher bedienung zu verstecken ist eine grosse kunst, die novo nordisk nicht beherrscht. im gegenteil, ozempic macht aus einem einfachen vorgang etwas kompliziertes — aber dafür vermeintlich sicheres. meine erinnerung mag mich trüben, aber als ich mir vor einigen jahren mal thrombose-spritzen in den bauch gehauen habe, war das sehr unkompliziert, auspacken, in den bauch spritzen, wegschmeissen, fertig. ozempic braucht zur erklärung der „pen“-funktionsweise 1,5 quadratmeter text und bild.
jedenfalls: injektion geglückt, ich merke nichts. zeit für ein diagram, das ist der verlauf meines gewichts in diesem jahr.
seitdem ich denken kann — und eigentlich auch schon davor — machen andere mein gewicht zum thema. das hat sich bis heute nicht geändert. in der rückschau ist das schon ein bisschen irre. der kräftige, aber im vergleich ranke und schlanke felix, den ich auf alten bildern sehe, war — genau wie der über fünfzigjährige felix — jemand der sich von seinen liebsten und anderen anhören durfte, dass er etwas zu viel wiege. diese bewertungen von dritten haben sicherlich zum grossen teil damit zu tun, dass sich diese menschen sorgen um mich gemacht haben oder machen oder medizinisches fachpersonal waren.
„kräftig“, wie man so schön sagt, war ich allerdings von anfang an. es gab keinen zaubertrank-vorfall, ich kam schon mit einem bäuchlein, als „brocken“ wie mein vater immer sagte, auf die welt (foto von mir ca. ein jahr nach diesem ereignis).
meiner schwester erging das nicht anders, bei ihr führte das aber zu emotionaleren abwehrreaktionen und anderen rationalisierungen als bei mir. meine abwehrreaktion war in erster linie ignoranz und resilienz. im grossen und ganzen habe ich immer gegessen was ich essen wollte und habe nicht grossartig auf meine ernährung geachtet. das einzige worauf immer achtete, war auf meine art mass zu halten oder ansätze von gier zu unterdrücken. das ist ein bisschen so wie ich mit alkohol umgehe: ich trinke gerne und regelmässig, aber allerseltenstens bis gar nicht im übermass. leider vertrage ich alkohol ganz gut, weshalb ich auch nicht behaupten kann wenig zu trinken.
aber ich kann mich nicht daran erinnern in den letzten 10 jahren wirklich mal besoffen gewesen zu sein.
als ich vor 10 oder 12 jahren mal eine sinus divertikulitis hatte, erklärte mir eine ärztin in der notaufnahme, dass meine divertikulitis auch damit zusammenhängen könnte, dass ich mich zu fleischreich und ballaststoffarm ernähre. „afrikaner“, erzählte sie mir, nähmen ein vielfaches an ballaststoffen zu sich und hätten entsprechend auch vielfache mengen stuhlgang und besser trainierte darmwände. ich nahm das zum anlass meine ernährung erst zögerlich und später konsequenter vom schnellfrass auf selbstgekochtes mit viel gemüse, viel getreide, mehr vollkorn umzustellen. selber lecker und gut zu kochen, mit viel frischem zutaten, viel gemüse, wenig hochverarbeitetem ist eine tolle sache, schmeckt gut, macht glücklich, aber nicht unbedingt schlank.
ich hatte in dern vergangenen 20 jahren auch phasen, in denen ich auf meine kalorieneinnahme etwas achtete. zuletzt muss das so um unsere hochzeit gewesen sein, vor 16 jahren. da gab ich in einem jahresendfragebogen an, so um die 10 kilo weniger als im vorjahr zu wiegen. ich glaube in der zeit ging ich auch in fitnessstudio und der ansaz zur gewichtsreduktion war einfach etwas weniger, besser, „bewusster“ zu essen und zu trinken.