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down ce­me­tery road s01

felix schwenzel in rezensionen

down ce­men­try road ist eine bri­ti­sche kri­mi­se­rie mit emma thomp­son und ruth wil­son, die auf ap­ple tv läuft. ich habe die se­rie an­ge­fan­gen, nach­dem ich emma thomp­son bei gra­ham nor­ton ge­se­hen habe. das pro­mo-ge­döns in so­chen chat-shows funk­tio­niert also bes­tens. viel­leicht hät­te ich mir die se­rie aber nicht an­ge­schaut, wenn ich nicht auf­ge­schnappt hät­te, dass sie aus der fe­der von mick her­ron stammt, der auch slough house, bzw. slow hor­ses (auch auf ap­ple tv) kommt.

slow hor­ses schaue ich seit fünf staf­feln an, weil ich die fi­gu­ren mag und glaub­wür­dig fin­de — und na­tür­lich auch we­gen gary old­mann in sei­ner pa­ra­de­rol­le. die fi­gu­ren in down ce­men­try road fin­de ich nicht be­son­ders sym­pa­thisch und teil­wei­se völ­lig mis­ra­ten, wie zum bei­spiel ham­za, der von ade­el akhtar völ­lig über­kan­di­delt und over the top ge­spielt wird.

ir­gend­wie trug mich der spa­nungs­bo­gen der se­rie dann aber doch über zahl­rei­che un­ge­reimt­hei­ten und schmerz­punk­te hin­weg, an de­nen ich nor­ma­ler­wei­se ab­schal­ten wür­de. als die se­rie in den letz­ten bei­den fol­gen im­mer ac­tion-las­ti­ger wur­de be­ob­ach­te­te ich mich da­bei, wie ich mehr und mehr vor­spul­te um schnell zum ende zu kom­men und zu se­hen, ob sie das ende wirk­lich so vor­her­seh­bar und platt zei­gen wür­den wie ich er­war­te­te. lei­der war das ende dann ge­nau­so platt und vor­her­seh­bar wie ich be­fürch­tet hat­te und im nach­hin­ein weiss ich nun, dass ich mir die zwei letz­ten fol­gen hät­te spa­ren kön­nen.

die ers­ten sechs fol­gen wa­ren im­mer­hin nicht lang­wei­lig und be­inhal­te­ten auch ein paar dre­hun­gen von schwarz-weiss ge­zeich­ne­ten fi­gu­ren in bun­te­re, kom­ple­xe­re cha­rak­te­re. schaup­spie­le­risch wa­ren emma thomp­son und ruth wil­son er­träg­lich, der rest der fi­gu­ren war ein­di­men­sio­nal, über­kan­di­di­delt oder schau­spie­le­risch auf der­rick-ni­veau.

weil die ent­fal­tung des span­nungs­bo­gen mich zu­min­dest sechs fol­gen lang bei stan­ge hal­ten konn­te geb ich zwei punk­te. aber emp­feh­len würd ich die se­rie nicht. slow ho­res hin­ge­gen emp­feh­le ich sehr.

die fol­ge der gra­ham nor­ton show, in der emma thomp­son ihre pro­mo­ti­on von down ce­men­try road mach­te, war se­hens­wert we­gen ei­nes ela­bo­rier­ten wit­zes, der wahr­schein­lich gar kein witz ist, von ro­wan at­kin­son (mr. bean). da er­zähl­te er, dass mr. bean jah­re­lang nicht in ita­li­en aus­ge­strahlt wur­de, da­mit er un­be­hel­ligt dort ur­laub ma­chen konn­te.

(2/5)

nach­trag zu „denkt doch mal an die kin­der“

felix schwenzel in notiert

die­sen text von Da­nah Boyd von 2024 habe ich bei mi­cha­el tsai ge­fun­den und in „denkt doch mal an die kin­der“ nach­ge­tra­gen:

Sin­ce the “so­cial me­dia is bad for teens” myth will not die, I keep ha­ving in­ten­se con­ver­sa­ti­ons with col­le­agues, jour­na­lists, and fri­ends over what the re­se­arch says and what it doesn’t. (Ali­ce Mar­wick et. al put tog­e­ther a gre­at litt­le pri­mer in light of the le­gis­la­ti­ve mo­ves.)

[…]

Can so­cial me­dia be ris­ky for youth? Of cour­se. So can school. So can fri­end­ship. So can the kit­chen. So can na­vi­ga­ting par­ents. Can so­cial me­dia be de­si­gned bet­ter? Ab­so­lut­e­ly. So can school. So can the kit­chen. (So can par­ents?) Do we al­ways know the best de­sign in­ter­ven­ti­ons? No. Might tho­se de­sign in­ter­ven­ti­ons back­fi­re? Yes.

Does that mean that we should give up try­ing to im­pro­ve so­cial me­dia or other di­gi­tal en­vi­ron­ments? Ab­so­lut­e­ly not. But we must also re­co­gni­ze that try­ing to ce­ment de­sign into law might back­fi­re. And that, more ge­ne­ral­ly, tech­no­lo­gies’ risks can­not be ma­na­ged by de­sign alo­ne.

[…]

Do some peo­p­le ex­pe­ri­ence harms th­rough so­cial me­dia? Ab­so­lut­e­ly. But it’s im­portant to ack­now­ledge that most of the­se harms in­vol­ve peo­p­le using so­cial me­dia to harm others. It’s re­asonable that they should be held ac­coun­ta­ble. It’s not re­asonable to pre­su­me that you can de­sign a sys­tem that al­lows peo­p­le to in­ter­act in a man­ner whe­re harms will never hap­pen. As every school prin­ci­pal knows, you can’t sol­ve bul­ly­ing th­rough the de­sign of the phy­si­cal buil­ding.


[m]

die re­pu­bli­ca hat ihre (web­site) tore ge­öff­net. man kann jetzt ti­ckets bu­chen und sich zum auf­tre­ten be­wer­ben. in den letz­ten jah­ren hab ich das oft ver­passt. weil ich es die­ses jahr schon mit­te de­zem­ber be­merkt habe, kann ich vor weih­nach­ten dar­über nach­den­ken ob ich nächs­tes jahr auf der re­pu­bli­ca et­was er­zäh­len möch­te.

ei­gent­lich hab ich das ge­fühl, dass ich auf der re­pu­bli­ca be­reits al­les ge­sagt habe, was zu sa­gen ist. in mei­nen re­pu­bli­ca-bei­trä­gen hab ich ge­le­gent­lich auch ge­scherzt, dass ich je­des jahr das glei­che vor­tra­ge. was ei­ner­seits stimmt, an­de­rer­seit nicht. the­ma­tisch wür­de zum dies­jäh­ri­gen mot­to mein vor­trag zu erich fromm von 2017 pas­sen. wenn die re­pu­bli­ca zum dies­jäh­ri­gen mot­to schreibt …

„Never gon­na give you up“ ist mehr als ein nost­al­gi­scher Ohr­wurm oder ein lus­ti­ges Meme. Es ist eine Er­in­ne­rung dar­an, war­um es sich lohnt sich ein­zu­set­zen – für Viel­falt, Teil­ha­be und Mensch­lich­keit.

… dann wäre der hu­ma­nis­mus von erich fromm und mein auf­ruf dar­an zu ar­bei­ten uns selbst und an­de­re zu lie­ben auf je­den fall ein pas­sen­der bei­trag zum 26er mot­to der re­pu­bli­ca. aber eben auch ein bei­trag den ich be­reits ge­ge­ben habe. 2018 hab ich dann im prin­zip er­neut für mehr au­to­no­mie, ge­las­sen­heit und op­ti­mis­mus im um­gang mit der welt plä­diert (war­um wir nach fra­gen, nicht nur nach ant­wor­ten su­chen müs­sen). die rei­se nach in­nen als po­li­ti­scher akt, als ers­ter schritt zur welt­ver­bes­se­rung die ei­gen­lie­be und selbst­be­stim­mung.

ich habe mir eben von ge­mi­ni mei­ne bei­den re­pu­bli­ca vor­trä­ge von 2017 und 2018 zu­sam­men­fas­sen las­sen und ab­ge­se­hen da­von, dass ge­mi­ni das wirk­lich gut und prä­zi­se macht, sehe ich deut­lich, dass sich bei­de vor­trä­ge schon sehr äh­neln. mein witz, dass ich je­des jahr das glei­che auf der re­pu­bli­ca er­zäh­le hat also ein paar wah­re ker­ne.

die von ge­mi­ni ex­tra­hier­te bot­schaft mei­nes 2017er bertrags lau­tet …

Die Bot­schaft: Statt nur ge­gen et­was zu sein oder pas­siv zu kon­su­mie­ren, soll­ten wir ak­tiv wer­den und durch un­se­re ei­ge­ne Hal­tung die Welt „mil­li­me­ter­wei­se“ zum Gu­ten ver­schie­ben.

… und wür­de des­halb wohl auch zum 2026er mot­to pas­sen. mach ich aber nicht, kann man ja auf you­tube schau­en und ein best of schwen­zel auf­tritt auf der re­pu­bli­ca wür­de wohl nie­man­den hin­ter dem han­dy her­vor­lo­cken.


ur­sprüng­lich hab ich mei­ne auf­trit­te auf der re­pu­bli­ca als per­sön­li­che her­aus­for­de­run­gen ge­se­hen. schaf­fe ich es zu völ­lig ab­sur­den the­sen und ti­teln 30 mi­nu­ten vor­trag zu ge­ne­rie­ren die nicht völ­lig lang­wei­lig sind und mich nicht to­tal bla­mie­ren? „10 vor­schlä­ge die welt zu ver­bes­sern“, „wie ich lern­te die über­wa­chung zu lie­ben“, war­um das in­ter­net schei­ße ist. meis­tens war ich am ende zu­frie­den mit mei­nen vor­trä­gen, das pu­bli­kum auch. ju­dith hor­chert fass­te mei­nen ge­dämpf­ten high-per­for­mance ehr­geiz mit dem ich an re­pu­bli­ca vor­trä­ge her­an­ging da­mals (2012) pas­send zu­sam­men:

Fe­lix Schwen­zel ist Web-Ent­wick­ler und Blog­ger, auch wenn er das selbst längst nicht mehr so nennt, son­dern lie­ber "ein­fach so ins In­ter­net" schreibt. Ge­nau­so hält er dies­mal "ein­fach so" ei­nen Vor­trag, der schon skur­ril be­ginnt: "Das In­ter­net be­steht aus Men­schen. Das ist mei­ne The­se", sagt er und stellt gleich dar­auf tro­cken fest, dass das ja ei­gent­lich kei­ne The­se sei, son­dern eine Plat­ti­tü­de. Macht aber nichts. Im­mer­hin reicht so eine Aus­sa­ge bei ei­nem Schwen­zel-Vor­trag für meh­re­re Fo­li­en und so­gar für ein vor­läu­fi­ges Fa­zit, auch wenn er da lie­ber "noch ein biss­chen dran ar­bei­ten" wol­le.


2024 habe ich mich dann zu ei­nem the­ma be­wor­ben, zu dem ich aus­nahms­wei­se ex­per­ti­se hat­te — oder mir zu­min­dest über 4 jah­re eine ge­wis­se ex­per­ti­se er­ar­bei­tet hat­te. mir war es ein an­lie­gen über hun­de zu spre­chen, de­ren er­zie­hung und un­ser ver­hält­nis zu ih­nen und das na­tür­lich auch (wie­der) in den gros­sen zu­sam­men­hang der mil­li­me­ter­wei­sen welt­ver­bes­se­rung zu stel­len: hun­de sind auch nur men­schen.

2020 woll­te ich über ein an­de­re the­ma, in dem ich mir ex­per­ti­se er­ar­bei­tet hat­te, spre­chen: heim­au­to­ma­ti­sie­rung. we­gen co­vid blieb es dann aber beim vor­trags­vor­schlag. heu­te glau­be ich, dass heim­au­to­ma­ti­sie­rung kein gu­ter re­pu­bli­ca-bei­trag ge­wor­den wäre. ge­nau­so wie ein vor­trag über das blog­gen auf der re­pu­bli­ca 2026 wohl eher wie ein luft­hauch ein­schla­gen wür­de, also we­der in­ter­es­se noch in­ter­ess­anz ge­ne­rie­ren wür­de.


dazu kommt, dass ein vor­trag auf der re­pu­bli­ca sehr viel ar­beit be­deu­tet. zu­min­dest für mich. für et­was leich­tig­keit, un­ter­halt­sam­keit, spon­ta­ni­tät be­nö­ti­ge ich enorm viel vor­be­rei­tung. ich ste­cke ger­ne viel ar­beit in vor­trä­ge (oder auch ar­ti­kel hier und an­ders­wo), weil mir schrei­ben hilft die welt zu ver­dau­en und zu ver­ste­hen, mei­nen denk­ap­pa­rat be­schäf­tigt und trai­niert und ich am ende mehr weiss als vor­her.

aber um mich für so viel ar­beit zu mo­ti­vie­ren, brau­che ich schon eine ge­wis­se eu­pho­rie­ba­sis um den grös­sen­wahn ei­nes sol­chen pro­jekts zu le­gi­ti­mie­ren. tat­säch­lich gibt es der­zeit ein paar the­men die mich enorm fas­zi­nie­ren und zu de­nen ich null ex­per­ti­se habe. lei­der sind die the­men so breit ge­streut, dass ich trotz in­ten­si­ven nach­den­kens noch nicht auf eine the­ma­ti­sche klam­mer ge­kom­men bin, wes­halb ich sie jetzt mal auf­schrei­be und so schrift­lich drü­ber nach­den­ke.

die the­men sind im gros­sen und gan­zen den­ken, in­tel­li­genz, netz­werk­ef­fek­te, spiel­theo­rie und teil­chen­phy­sik.

mein in­ter­es­se am the­men­kom­plex „den­ken“ und „in­tel­li­genz“ hängt mit mei­ner ju­gend­li­chen lek­tü­re von ho­imar von dit­furth zu­sam­men. in „im an­fang war der was­ser­stoff“ ar­gu­men­tiert dit­furth ja, dass in­tel­li­genz und geis­ti­ge prin­zi­pi­en nicht erst mit dem mensch­li­chen ge­hirn in die welt ka­men. die na­tur zeig­te in­tel­li­gen­tes „ver­hal­ten“, lan­ge be­vor es neu­ro­na­le struk­tu­ren gab. sei­ne zen­tra­le the­se ist dass die ent­wick­lung vom was­ser­stoff­atom bis hin zum mensch­li­chen be­wusst­sein kein zu­fall, son­dern eine in der ma­te­rie an­ge­leg­te zwangs­läu­fig­keit war. die­se the­sen hän­gen im­mer wie ein schlei­er über mei­nen ge­dan­ken, wenn ich über künst­li­che in­tel­li­genz oder künst­li­che neu­ro­na­le net­ze nach­den­ke.

aber noch fas­zi­nie­ren­der, und da schliesst sich der kreis zur teil­chen­phy­sik, ist was ge­mi­ni in sei­ner zu­sam­men­fas­sung von „im an­fang war der was­ser­stoff“ schrieb:

Dar­aus lei­tet Dit­furth ab, dass un­ser heu­ti­ges mensch­li­ches Be­wusst­sein und un­se­re In­tel­li­genz nicht der End­punkt der Evo­lu­ti­on sind. Da sich der Kos­mos als ein sich selbst or­ga­ni­sie­ren­des Sys­tem stän­dig wei­ter­ent­wi­ckelt, be­trach­tet er den Men­schen eher als eine Über­gangs­form. Un­se­re In­tel­li­genz ist le­dig­lich das ak­tu­el­le Werk­zeug, mit dem das Uni­ver­sum be­gon­nen hat, über sich selbst nach­zu­den­ken – aber kei­nes­wegs das letz­te oder höchs­te.

die­se sicht­wei­se, dass wir ein weg des uni­ver­sums sind, über sich selbst nach­zu­den­ken, wird auch von carl sa­gan und bri­an cox ver­tre­ten.

The cos­mos is wi­thin us. We are made of star-stuff. We are a way for the uni­ver­se to know its­elf.

Carl Sa­gan

We are the cos­mos made con­scious and life is the me­ans by which the uni­ver­se un­der­stands its­elf.

Bri­an Cox

in die­ser aus­ga­be von star talk von neil de­gras­se ty­son („Are We The Uni­ver­se’s Way of Kno­wing Its­elf?“) spre­chen cox und ty­son ge­nau dar­über, über emer­genz und — na­tür­lich — teil­chen­phy­sik. bri­an cox kann ich stun­den­lang zu­hö­ren, vor al­lem wie er die un­ge­wiss­hei­ten sei­nes for­schungs­felds ver­ständ­lich macht und wie er da­mit um­geht, dass wir be­reits ei­ni­ges wis­sen, aber trotz­dem fast nichts rich­tig ver­ste­hen.

die the­men netz­werk­ef­fek­te und spiel­theo­rie spie­len in ei­ner ähn­li­chen liga. bei bei­den ent­ste­hen aus ein­fa­chen re­geln kom­ple­xe sys­te­me aus de­ren be­ob­ach­tung wir ei­ni­ges ab­lei­ten kön­nen, das uns im um­gang mit mo­der­nen tech­no­lo­gien und ge­sell­schaft­li­chen her­aus­for­de­run­gen hel­fen könn­te. zum fas­zi­no­sum spiel­theo­rie war die­ses ve­ri­ta­si­um-vi­deo mei­ne ein­steigs­dro­ge. ge­mi­ni:

Das Vi­deo ver­bin­det das „Klei­ne-Welt-Phä­no­men“ (Small-World-Net­work) mit der Spiel­theo­rie, ins­be­son­de­re dem Ge­fan­ge­nen­di­lem­ma. Ro­bert Axel­rods Com­pu­ter­tour­nie­re in den 1980er Jah­ren zeig­ten, dass in wie­der­hol­ten Spie­len ko­ope­ra­ti­ve Stra­te­gien wie „Tit for Tat“ (wie du mir, so ich dir) am er­folg­reichs­ten sind, so­lan­ge sie „nett“ (be­gin­nen ko­ope­ra­tiv), „ver­gess­lich“ (nicht nach­tra­gend) und „klar“ (vor­her­seh­bar) sind. Watts und Stro­gatz über­tru­gen dies auf Netz­wer­ke und zeig­ten, dass in stark ver­netz­ten „Small-World“-Struk­tu­ren Ko­ope­ra­ti­on eben­falls ge­dei­hen kann, aber an­fäl­lig ist, wenn zu vie­le „Ab­kür­zun­gen“ (zu­fäl­li­ge Ver­bin­dun­gen) die lo­ka­len Ko­ope­ra­ti­ons­clus­ter auf­bre­chen. Das Vi­deo il­lus­triert die­se Prin­zi­pi­en an­hand rea­ler Bei­spie­le wie dem Kal­ten Krieg (Nu­klea­re Ab­rüs­tung), Tier­ver­hal­ten (Sym­bio­se) und dem mo­der­nen In­ter­net, wo­bei es be­tont, dass in­di­vi­du­el­le Ent­sch­ei­dun­gen zur Ko­ope­ra­ti­on lang­fris­tig die bes­ten Er­geb­nis­se für alle lie­fern kön­nen, selbst in ei­ner Welt vol­ler Ego­is­ten.

zum the­ma netz­werk­ef­fek­te war es die­ses ve­ri­ta­si­um vi­deo. ge­mi­ni:

Das Vi­deo be­leuch­tet die ma­the­ma­ti­schen Prin­zi­pi­en hin­ter dem „Klei­ne-Welt-Phä­no­men“ (Small-World-Net­work), das er­klärt, war­um in rie­si­gen Netz­wer­ken – sei­en es Men­schen, Neu­ro­nen oder Web­sei­ten – je­der Punkt mit je­dem an­de­ren über nur we­ni­ge Ecken ver­bun­den ist. Die Kern­te­o­rie von Watts und Stro­gatz zeigt, dass be­reits we­ni­ge zu­fäl­li­ge „Ab­kür­zun­gen“ (Short­cuts) in ei­nem stark ge­clus­ter­ten Netz­werk ge­nü­gen, um die durch­schnitt­li­che Di­stanz dras­tisch zu ver­kür­zen, wäh­rend Al­bert-Lá­szló Bar­a­bá­si mit dem Prin­zip des „Pre­fe­ren­ti­al At­tach­ment“ er­gänzt, dass Netz­wer­ke or­ga­nisch wach­sen, in­dem neue Kno­ten be­vor­zugt an be­reits stark ver­netz­te an­do­cken, wo­durch zen­tra­le „Hubs“ ent­ste­hen, die das Sys­tem ex­trem ef­fi­zi­ent, aber auch an­fäl­lig für die schnel­le Aus­brei­tung von Krank­hei­ten oder In­for­ma­tio­nen ma­chen.


kei­ne ah­nung wie und ob ich das zu ei­nem strin­gen­ten the­ma oder vor­trags­vor­schlag zu­sam­men­bin­den kann. die­ser ar­ti­kel ist je­den­falls der ers­te schritt da­hin und zeigt auch, dass men­schen (oder zu­min­dest ich) gar nicht mal so gute den­ker sind. ni­klas luh­mann soll sinn­ge­mäss ge­sagt ha­ben, dass das den­ken ohne schrei­ben gar nicht in der Tie­fe mög­lich ist. das schrei­ben sei nicht das er­geb­nis des den­kens, son­dern der pro­zess des den­kens selbst. oder wie ich es mal ge­sagt habe, ins in­ter­net schrei­ben gleicht ei­nem ver­dau­ungs­vor­gang.

in die­sem sin­ne habe ich jetzt den re­pu­bli­ca26 call for pa­pers vor­ver­daut. ob am ende ne schö­ne vor­trags­wurst raus­kommt ist jetzt noch nicht ab­zu­se­hen.


an­mer­kun­gen, nach­trä­ge, [m]:

  • die mot­to-il­lus­tra­ti­on/ani­ma­ti­on der re­pu­bli­ca26 oben hab ich mo­di­fi­ziert da­mit sie ei­nen dunk­len hin­ter­grund hat. für den RSS-feed hab ich ein gif er­zeugt.
  • die zu­sam­men­fas­sun­gen von zwei mei­ner vor­trä­ge durch goo­gles ge­mi­ni (3 pro) ha­ben mich so sehr fas­zi­niert, dass ich sie noch­mal se­pa­rat ver­öf­fent­licht habe (2017 und 2018). in ge­wis­sem sin­ne sind das ja zeit­do­ku­men­te, die den er­staun­li­chen stand die­ser tech­no­lo­gie il­lus­trie­ren. viel­leicht hat ge­mi­ni die vor­trä­ge in sei­ner zu­sam­men­fas­sung durch LLM-klug­schiss so­gar ver­bes­sert.

mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2018 (zu­sam­men­fas­sung und vi­deo)

felix schwenzel in notiert

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ich habe goog­le gem­ni­ni ge­fragt, ob es an­hand des vi­de­os und des trans­scripts mei­nen vor­trag von 2018 auf der #rp18 zu­sam­men­fas­sen kann.

Ba­sie­rend auf dem Tran­skript han­delt der Vor­trag von Fe­lix Schwen­zel (ge­hal­ten auf der re:pu­bli­ca 18) im Kern von der Su­che nach dem Selbst, der Be­deu­tung von Au­to­no­mie und un­se­rer ver­zerr­ten Wahr­neh­mung der Welt.

Hier ist eine de­tail­lier­te Zu­sam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te:

1. Die rich­ti­gen Fra­gen stel­len statt nur Ant­wor­ten su­chen
Der Vor­trag be­ginnt mit der The­se, dass wir zwar wis­sen, was wir kurz­fris­tig wol­len (Piz­za, Li­kes, Ur­laub), aber nicht wis­sen, was wir vom Le­ben wirk­lich er­war­ten. In An­leh­nung an Dou­glas Adams ("42") ar­gu­men­tiert Schwen­zel, dass Ant­wor­ten nutz­los sind, wenn wir nicht die rich­ti­gen Fra­gen stel­len. Die zen­tra­len Fra­gen sei­en: Wer bin ich? Was will ich? Wo ge­hö­re ich hin?

2. Ge­schich­ten, Ar­che­ty­pen und Selbst­fin­dung
Um Ant­wor­ten zu fin­den, wen­den wir uns Ge­schich­ten (Fil­men, My­then) zu. Die­se ba­sie­ren oft auf Ar­che­ty­pen (C.G. Jung) und fol­gen im­mer glei­chen Mus­tern der "Hel­den­rei­se". Schwen­zel kri­ti­si­ert die mo­der­ne Pop­kul­tur: Sie ver­kau­fe uns Ge­schich­ten der Selbst­fin­dung oft nur als nar­ziss­ti­sche Selbst­ver­ge­wis­se­rung.

3. Der Ver­gleich: Kaf­ka vs. Hans im Glück
Schwen­zel kon­tras­tiert zwei li­te­ra­ri­sche Fi­gu­ren, um un­ter­schied­li­che Le­bens­we­ge zu skiz­zie­ren:
Jo­sef K. (aus Kaf­kas "Der Pro­zess"): Er steht für ein lee­res, an­ge­pass­tes Le­ben ohne Lie­be und Ent­wick­lung. Sei­ne "Ver­haf­tung" in­ter­pre­tiert Schwen­zel (nach Erich Fromm) als in­ne­ren Still­stand. Er schei­tert, weil er das Pro­blem im Au­ßen sucht statt in sich selbst.
Hans im Glück: Er tauscht Gold ge­gen Pferd, ge­gen Kuh, bis er nichts mehr hat. Die gän­gi­ge In­ter­pre­ta­ti­on sieht ihn als Dumm­kopf. Schwen­zel in­ter­pre­tiert ihn je­doch als au­to­nom. Hans küm­mert sich nicht um ge­sell­schaft­li­che Wer­te­vor­stel­lun­gen oder ma­te­ri­el­len Be­sitz. Er be­freit sich von Last und fin­det sei­nen in­ne­ren Frie­den. Dies sei wah­re Au­to­no­mie.

4. Kon­for­mi­tät vs. Egal­ness
Wir lei­den un­ter ei­nem enor­men Kon­for­mi­täts­druck (z.B. Schön­heits­idea­le, Kar­rie­re). Schwen­zel plä­diert für mehr "Egal­ness" – die Fä­hig­keit, sich von die­sen Kon­struk­ten ab­zu­kop­peln, ähn­lich wie Hans im Glück. Die stän­di­ge Su­che nach Op­ti­mie­rung und An­pas­sung ma­che uns un­glück­lich.

5. Ver­zerr­te Wahr­neh­mung der Welt (Hans Ros­ling)
Im letz­ten Teil geht es um un­se­re Angst und Pes­sis­mus. Un­ter Be­zug­nah­me auf den Sta­tis­ti­ker Hans Ros­ling zeigt Schwen­zel, dass wir den Zu­stand der Welt oft viel schlech­ter ein­schät­zen, als er ist (Bei­spiel: Rück­gang der To­des­op­fer durch Na­tur­ka­ta­stro­phen).
Das Pa­ra­dox: Ob­wohl wir in der si­chers­ten und ge­sün­des­ten Zeit al­ler Zei­ten le­ben, ha­ben wir ir­ra­tio­na­le Ängs­te (vor Ter­ror, ver­gif­te­tem Es­sen etc.) und är­gern uns über Klei­nig­kei­ten (Si­cher­heits­kon­trol­len am Flug­ha­fen), statt un­se­re Pri­vi­le­gi­en und den Fort­schritt zu er­ken­nen.

Fa­zit:
Der Vor­trag ist ein Plä­doy­er für Au­to­no­mie und Ge­las­sen­heit. Wir soll­ten auf­hö­ren, uns von ir­ra­tio­na­le Ängs­ten und ge­sell­schaft­li­chem Kon­for­mi­täts­druck lei­ten zu las­sen. Statt­des­sen soll­ten wir – wie Hans im Glück – den Mut ha­ben, un­se­ren ei­ge­nen Weg zu ge­hen und die Welt un­ver­zerrt und viel­leicht et­was wohl­wol­len­der zu be­trach­ten.


mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2017 (zu­sam­men­fas­sung und vi­deo)

felix schwenzel in notiert

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ich habe goog­le gem­ni­ni ge­fragt, ob es an­hand des vi­de­os und des trans­scripts mei­nen vor­trag von 2017 auf der #rp17 zu­sam­men­fas­sen kann.

Hier ist eine Zu­sam­men­fas­sung des Vor­trags "Up­date: Die Kunst des Lie­bens", den Fe­lix Schwen­zel auf der re:pu­bli­ca 17 ge­hal­ten hat.

Im Kern ist die­ser Vor­trag ein hu­ma­nis­ti­sches Plä­doy­er, ba­sie­rend auf den Wer­ken des Psy­cho­ana­ly­ti­kers Erich Fromm, ins­be­son­de­re des­sen Buch „Die Kunst des Lie­bens“.

Hier sind die we­sent­li­chen Punk­te:

1. Lie­be als ak­ti­ve Tä­tig­keit, nicht als pas­si­ves Ge­fühl
Schwen­zel greift Fromms The­se auf, dass Lie­be kein Ge­fühl ist, das ei­nen ein­fach „über­kommt“, son­dern eine Kunst, die er­lernt und prak­ti­ziert wer­den muss. Sie er­for­dert Dis­zi­plin, Kon­zen­tra­ti­on und Ge­duld. Lie­be ist eine Ak­ti­vi­tät, kei­ne Ru­he­pau­se. Sie um­fasst Für­sor­ge, Ver­ant­wor­tung, Re­spekt und Er­kennt­nis.

2. Das exis­ten­ti­el­le Grund­pro­blem des Men­schen
An­hand der bi­bli­schen Ge­schich­te von Adam und Evas Ver­trei­bung aus dem Pa­ra­dies be­schreibt Schwen­zel den mensch­li­chen Zu­stand: Wir ha­ben uns durch un­ser Be­wusst­sein von der Na­tur ge­trennt. Die­se Tren­nung er­zeugt Angst und Ein­sam­keit. Wir su­chen un­ser Le­ben lang nach We­gen, die­se Tren­nung zu über­win­den und wie­der „Ein­heit“ zu er­fah­ren.

3. Selbst­lie­be vs. Selbst­sucht (und Hass)
Ein zen­tra­ler Punkt ist die Un­ter­sch­ei­dung zwi­schen Selbst­lie­be und Ego­is­mus. Nach Fromm liebt sich der Selbst­süch­ti­ge nicht zu viel, son­dern zu we­nig – er hasst sich ei­gent­lich selbst.
Hass in der Ge­sell­schaft ist dem­nach oft ein Sym­ptom für ei­nen Man­gel an Selbst­lie­be.
Wah­re Nächs­ten­lie­be und So­li­da­ri­tät sind nur mög­lich, wenn man fä­hig ist, sich selbst zu lie­ben und an­zu­neh­men.

4. Kon­sum­ge­sell­schaft: Ha­ben vs. Sein
Schwen­zel kri­ti­si­ert (mit Fromm), dass un­se­re Ge­sell­schaft das „Ha­ben“ über das „Sein“ stellt. Wir ver­su­chen, un­se­re in­ne­re Lee­re durch Kon­sum und Ab­len­kung (Fern­se­hen, So­cial Me­dia) zu fül­len, an­statt an un­se­rer Per­sön­lich­keit zu ar­bei­ten. Wir ver­mei­den die Aus­ein­an­der­set­zung mit uns selbst.

5. Hans im Glück als Vor­bild für Au­to­no­mie
Ähn­lich wie im spä­te­ren Vor­trag (rp18) nutzt er das Mär­chen „Hans im Glück“ als po­si­ti­ves Bei­spiel. Hans, der Gold ge­gen Pferd, ge­gen Kuh usw. tauscht, bis er nichts mehr hat, wird oft als dumm ge­se­hen. Schwen­zel (ge­stützt auf In­ter­pre­ta­tio­nen) sieht in ihm je­doch je­man­den, der sich von Bal­last be­freit, ma­te­ri­el­le Wer­te igno­riert und im „Sein“ glück­lich ist – im Ge­gen­satz zum mo­der­nen Men­schen, der oft im „Ha­ben“ ge­fan­gen ist.

6. Op­ti­mis­mus trotz Kri­sen (Hans Ros­ling)
Trotz ak­tu­el­ler po­li­ti­scher Kri­sen (im Vor­trag wer­den Trump und Rechts­po­pu­lis­mus er­wähnt) ar­gu­men­tiert Schwen­zel für ei­nen ra­tio­na­len Op­ti­mis­mus. Er zi­tiert den Sta­tis­ti­ker Hans Ros­ling, um zu zei­gen, dass sich die Welt lang­fris­tig zum Bes­se­ren ent­wi­ckelt (we­ni­ger Ge­walt, mehr Ge­sund­heit, mehr To­le­ranz), auch wenn un­se­re ver­zerr­te Wahr­neh­mung und die Nach­rich­ten­la­ge uns das Ge­gen­teil glau­ben las­sen.

7. Fa­zit: Ver­än­de­rung be­ginnt im In­ne­ren
Der Vor­trag en­det mit dem Ap­pell, dass ge­sell­schaft­li­cher Wan­del bei je­dem Ein­zel­nen be­ginnt. Wir müs­sen an un­se­rer ei­ge­nen Fä­hig­keit zur Lie­be, Ver­nunft und Au­to­no­mie ar­bei­ten.
Zi­tat Ja­mes Bald­win: „The place in which I'll fit will not exist un­til I make it.“ (Der Ort, an den ich pas­se, wird nicht exis­tie­ren, bis ich ihn er­schaf­fe.)
Die Bot­schaft: Statt nur ge­gen et­was zu sein oder pas­siv zu kon­su­mie­ren, soll­ten wir ak­tiv wer­den und durch un­se­re ei­ge­ne Hal­tung die Welt „mil­li­me­ter­wei­se“ zum Gu­ten ver­schie­ben.


foto eines baums im volkspark rehberge, der ein bisschen wie ein alien ausieht

Ali·en
/ˈeɪ­li̯ən/
Sub­stan­tiv, mas­ku­lin oder Sub­stan­tiv, Neu­trum [der]


wenn man sich bäu­me ge­nau an­guckt, kommt man ei­gent­lich aus dem stau­nen nicht mehr her­aus. sie zie­hen koh­len­stoff aus der luft um dar­aus mit hil­fe des son­nen­lichts zel­lu­lo­se zu ma­chen. bäu­me be­stehen aus fest­ge­wor­de­ner luft.

bäu­me sind ei­gent­lich eine le­ben­de haut über ei­nem to­ten ske­lett aus ver­holz­ter luft. das in­ne­re eine baums be­steht aus to­ten zel­len und dient le­dig­lich der sta­bi­li­tät. die bor­ke be­steht auch aus ab­ge­stor­be­nen zel­len. das le­ben ei­nes baums fin­det sich zwi­schen holz und rin­de, in ei­ner hauch­dün­nen schicht, dem kam­bi­um. ein ur­alter baum ist ei­gent­lich ein jun­ger or­ga­nis­mus, der auf sei­nen to­ten vor­fah­ren wächst.

bäu­me ha­ben kein herz, kei­ne pum­pen und schaf­fen es doch was­ser in bis zu 115 me­ter höhe zu trans­por­tie­ren.

in den ka­pil­la­ren von bäu­men herr­schen bis zu -15 bar un­ter­druck (au­to­rei­fen pum­pen wir in der re­gel auf +2,5 bar auf).

bäu­me le­ben in sym­bio­se mit pil­zen und tau­schen mit ih­nen nähr­stof­fe.

bäu­me pum­pen zu­cker­lö­sung in den bo­den (un­ter an­de­rem) um ihre nach­kom­men im schat­ten zu ver­sor­gen und sie kom­mu­ni­zie­ren mit an­de­ren bäu­men über bio­che­mi­sche si­gna­le.

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ai is the new vfx. ever­y­bo­dy de­nies using it, while still using it ever­y­whe­re.
same me­cha­nics as in: “NO CGI” is re­al­ly just IN­VI­SI­BLE CGI.

https://www.you­tube.com/watch?v=7ttG90raC­No


„denkt doch mal an die kin­der“

felix schwenzel in artikel

als ich ein kind war, stu­dier­te mei­ne mut­ter son­der­päd­a­gi­gik. zwei din­ge sind mir aus die­ser zeit in er­in­ne­rung. zum ei­nen hat­te sie sich für eine prü­fung ei­nen drei me­ter lan­gen „pfusch­zet­tel“ ge­a­baut, auf dem der text ih­rer schrift­li­chen prü­fung zum ab­schrei­ben stand. der „zet­tel“ war win­zig und auf zwei rol­len ge­rollt. der text war schreib­ma­schi­nen­ge­schrie­ben und mehr­fach klein­ko­piert. ich habe die­se idee na­tür­lich auch in mei­ner schul­lauf­bahn ger­ne an­ge­wandt und mir für mei­ne ab­itur­kau­su­ren auch ela­bo­rier­te „pfusch­zet­tel“ er­stellt. al­ler­dings zeig­te sich, dass ich die gar nicht nut­zen muss­te, denn al­lein die er­stel­lung der zet­tel ver­an­ker­te das lern­gut so gut in mei­nem kurz­zeit­ge­däch­nis, dass ich die zet­tel wäh­rend der prü­fun­gen gar nicht brauch­te. es zeigt sich auch heu­te nütz­lich wis­sen oder lern­stoff zu struk­tu­rie­ren, zu kom­pri­mie­ren und ir­gend­wo auf­zu­schrei­ben, so dass man im not­fall drauf zu­grei­fen kann (aber nicht muss).

man­che nen­nen die­sen vor­gang auch blog­gen.

das an­de­re was mir in er­in­ne­rung blieb, war eine sta­tis­tik, die sie für ihre ab­schluss­ar­beit re­cher­chi­ert hat­te. näm­lich dass sich in deutsch­land si­gni­fi­kant mehr leu­te für tier­schutz ein­set­zen, als für kin­der­schutz. zu­min­dest ge­mes­sen an den mit­glie­der­zah­len der zwei wich­tigs­ten ver­ei­ne; dem deut­schen kin­der­schutz­bund und dem deut­schen tier­schutz­bund. laut ei­gen­an­ga­ben des kin­der­schutz­bun­des und des wi­ki­pe­dia­ein­trags des tier­schutz­bun­des, gibt es ca. 50.000 un­er­stüt­zer des kin­der­schutz­bun­des und ca. 800.000 un­ter­stüt­zer des deut­schen tier­schutz­bun­des.

ich habe da im­mer wie­der drü­ber nach­ge­dacht, was das für grün­de ha­ben kann, und ei­ner da­von ist si­cher­lich, dass der ein­satz für tie­re sich we­ni­ger po­li­tisch an­fühlt, zu­min­dest, wenn die po­li­ti­sche­ren ver­ei­ne wie peta aus­klam­mert. ein an­de­rer grund könn­te sein, dass „die po­li­tik“ zwar im­mer wie­der ger­ne vor­gibt, et­was für kin­der zu tun und da ak­ti­vis­tisch tä­tig ist, sich aber ge­fühlt eher sel­ten für das tier­wohl ein­setzt. mög­li­che­ri­wei­se lässt das ei­ni­ge men­schen glau­ben, dass man des­halb mehr für tie­re tun müss­te.

tat­sa­che ist je­den­falls, dass vie­le po­li­ti­ker sehr gut wis­sen, dass man po­li­ti­sche vor­ha­ben viel leich­ter durch­set­zen kann, wenn man sie mit (ver­meint­li­chen) kin­des­wohl ver­knüpft.

  • denkt doch mal an die kin­der! wir brau­chen zu­gangs­sper­ren im in­ter­net um kin­der zu schüt­zen! (zu­gangs­er­schwe­rungs­ge­setzt, „zen­sur­su­la“)
  • wir müs­sen kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten al­ler men­schen um­fas­send spei­chern um kin­des­miss­brauch (und ter­ror) bes­ser auf­kä­ren zu kön­nen. (vor­rats­da­ten­spei­che­rung)
  • wir müs­sen zum schutz der kin­der ver­schlüs­sel­te kom­mu­ni­ka­ti­on ver­bie­ten (chat­kon­trol­le, CSAM dis­kus­si­on)
  • wir müs­sen „kil­ler­spie­le“ zum schutz der kin­der ver­bie­ten

Kla­re Mehr­heit für So­cial-Me­dia-Ver­bot für un­ter 16-Jäh­ri­ge

(„bild“)

und jetzt ganz neu, nicht nur in aus­tra­li­en, son­dern auch hier ger­ne dis­ku­tert, kin­der und ju­gend­li­che aus öf­fent­li­chen räu­men ver­ban­nen, zu ih­rem ei­ge­nen schutz. eine um­fra­ge der bild sug­ge­riert zu­min­dest, dass nicht we­ni­ge men­schen für solch eine idee zu be­geis­tern sind (tho­mas hat ein fak­si­mi­le der „bild“-um­fra­ge, die ich nicht nur mit ei­nem „grain of salt“ ge­nies­sen wür­de, son­dern eher mit ein zwei tee­löf­feln salz).

ganz sel­ten hört man aus re­gie­rungs­krei­sen auf­ru­fe wie:

  • wir müs­sen an un­se­re kin­der den­ken und mög­lichst schnell und kon­se­quent ver­bren­ner-mo­to­ren durch elek­tro­an­trie­be er­set­zen.
  • wir brau­chen stren­ge­re und nied­ri­ge­re tem­po­li­mits um kin­der- und men­schen­le­ben zu schüt­zen
  • wir sind es un­se­ren kin­dern und de­ren zu­kunft schul­dig al­les men­schen­mög­li­che für den kli­ma­schutz zu tun und auch vor mass­neh­men wie der re­duk­ti­on un­se­res land­ver­brauchs und der tier­hal­tung nicht zu­rück­schre­cken.

kin­des­wohl in po­li­ti­ker­re­den wird ger­ne als ar­gu­ment ge­nutzt, wenn es kei­nem er­wach­se­nen oder lob­by­is­ten weh­tut. das ist das prak­ti­sche an die­ser ar­gu­men­ta­ti­ons­wei­se. die kin­der muss man nicht fra­gen, kin­der ha­ben kei­ne oder nur schwa­che lob­bys und die wün­sche von kin­dern kann man ein­fach über­ge­hen, weil man ja ein­fach un­wi­der­spro­chen vor­ge­ben kann, es bes­ser zu wis­sen.

was ei­ni­gen er­wach­se­nen weh­tun wür­de und den ei­nen oder an­de­ren lob­by-ver­band zu hef­ti­gem wi­der­stand brin­gen wür­de, wä­ren mass­nah­men wie die, die tho­mas gi­gold in die­sem ar­ti­kel vor­schlug:

Wie wäre es, wenn wir statt Kin­der vor­zu­schie­ben uns mal als Ge­sell­schaft fra­gen: Wol­len wir all die Ge­walt, Ma­ni­pu­la­ti­on und Hass-Rede wirk­lich? Braucht es die wirk­lich im de­mo­kra­ti­schen Dis­kurs? Oder wäre es nicht viel­leicht bes­ser, an den gro­ßen Tech-Platt­for­men die glei­chen Maß­stä­be an­zu­le­gen, wie an TV, Ra­dio, DVD und Com­pu­ter-Spie­le – und die "harm­lo­se" Ver­si­on zum Stan­dard zu ma­chen?

oder an­ders ge­fragt, wie wäre es die vor­han­de­nen ge­setz­te ge­gen ge­walt­dar­stel­lung, miss­brauch und het­ze mal durch­zu­set­zen?

weil show- oder schau­fens­ter­po­li­tik so viel leich­ter ist, hat man of­fen­sicht­lich in aus­tra­li­en auf die re­gu­lie­rung von wer­bung für wet­ten ver­zich­tet und lie­ber kin­der und ju­gend­li­che aus öf­fent­li­chen räu­men („so­cial me­dia“) im in­ter­net ver­bannt:

Turns out the cam­paign pushing har­dest for the ban was run by an ad agen­cy that makes gambling ads. The same gambling ads that were fa­cing their own po­ten­ti­al ban—un­til the Aus­tra­li­an go­vern­ment de­ci­ded that, hey, with all the kids ki­cked off so­cial me­dia, gambling ads can stay.

po­li­ti­ker und po­li­ti­ke­rin­nen die ihre po­li­tik mit mass­nah­men zum kin­der­schutz be­grün­den soll­te man in den meis­ten fäl­len wie drü­cker­ko­lon­nen an haus­tü­ren und fuss­gän­ger­zo­nen be­han­deln. igno­rie­ren, nach hau­se ge­hen und sich ge­dan­ken über fleisch­lo­se­re er­näh­rung ma­chen und wie man sich po­li­tisch en­ga­gie­ren könn­te.

po­li­ti­ker die drü­cker­ko­lon­nen-tak­ti­ken nut­zen, sich erst beim wahl­volk ein­zu­schlei­men ver­su­chen, dann emo­tio­nen auf­rüh­ren und zum spen­den oder wäh­len brin­gen wol­len, soll­te man mit häme und bes­se­ren ar­gu­men­ten über­gies­sen.

bootleggers and baptists

po­li­ti­kern und lob­by­is­ten ist es ge­le­gent­lich egal wie sie un­ter­stüt­zung für ihre vor­ha­ben er­rei­chen. ein klas­si­ches kon­zept scheint ein bünd­nis aus mo­ra­lisch mo­ti­vier­ten ak­teu­ren und wirt­schaft­li­chen pro­fi­teu­ren zu sein, das mike mas­nick hier be­schreibt:

The­re’s a fa­mous con­cept around re­gu­la­ti­ons known as “boot­leg­gers and Bap­tists,” as a short­hand way of de­not­ing some of the more cy­ni­cal “stran­ge bed­fel­lows” that team up to get cer­tain re­gu­la­ti­ons in place. The ca­no­ni­cal ex­am­p­le, of cour­se, be­ing the tem­pe­rance mo­ve­ment that sought to ban al­co­hol. Boot­leg­gers (il­le­gal, un­der­ground al­co­hol pro­du­cers) loved the idea of pro­hi­bi­ti­on, be­cau­se it would great­ly in­crease de­mand for their pro­duct, for which they could cash in.

But, no one wants to pu­blicly ad­vo­ca­te for pro­hi­bi­ti­on on be­half of the boot­leg­gers. So, you find a group to be the pu­blic face to pre­sent the coo­ked up mo­ral pa­nic, mo­ra­li­zing ar­gu­ment for the ban: the Bap­tists. They run around and talk about how da­ma­ging al­co­hol is and how it must be ban­ned for the good of so­cie­ty. It’s just be­hind the sce­nes that the boot­leg­gers loo­king to pro­fit are hel­ping move along the le­gis­la­ti­on that will do exact­ly that.

gute po­li­tik ist müh­sam. nicht nur für po­li­ti­ker, auch für die wäh­len­den. die ei­nen soll­ten wege su­chen die welt, das in­ter­net für alle bes­ser zu ma­chen, die an­de­ren auch. der witz ist: wir kön­nen die po­li­tik nicht nur den po­li­ti­kern über­las­sen. wir müs­sen ih­nen auf die fin­ger schau­en und ihre ta­schen­spie­ler­tricks er­ken­nen und de­mas­kie­ren. wir soll­ten die ta­schen­spie­ler­tricks aber nicht nur de­mas­kie­ren, son­dern ih­nen bes­se­re al­ter­na­ti­ven ent­ge­gen­stel­len (das hat schon ein­mal funk­tio­niert, da­mals zu zen­sur­su­la-zei­ten: lö­schen statt sper­ren).

das pro­blem ist viel­leicht auch, dass wir alle ver­lernt ha­ben un­se­re ei­ge­nen pfusch­zet­tel zu er­stel­len (uns mit den pro­ble­men der welt aus­ein­an­der­set­zen) und statt­des­sen mehr und mehr vor­for­mu­lier­te, re­a­dy-made pfusch­zet­tel nut­zen und uns so durch feh­len­de, ech­te aus­ein­an­der­set­zung leicht in­stru­men­ta­li­sie­ren las­sen. und das scheint mir für alle zu gel­ten, nicht nur po­li­ti­ker und po­li­ti­ke­rin­nen.


nach­trag: die taz 2014 über „Denkt doch an die Kin­der!“:

[Die] Ber­li­ner Rechts­me­di­zi­ne­rin Saskia Et­zold, die tag­täg­lich miss­han­del­te Kin­der un­ter­sucht: „Ich habe das Ge­fühl, in ei­nem Land zu le­ben, in dem El­tern­rech­te wich­ti­ger sind als Kin­der­rech­te“, sagt Et­zold. Kin­des­miss­hand­lun­gen wür­den kol­lek­tiv ver­leug­net, der Staat ver­sa­ge als obers­ter Wäch­ter des Kin­des­wohls. 200.000 Kin­der wür­den nach kon­ser­va­ti­ven Schät­zun­gen jähr­lich in Deutsch­land miss­han­delt, mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit mehr.

nach­trag 18.12.2025:

da­nah boyd (2024) via mi­cha­el tsai:

Sin­ce the “so­cial me­dia is bad for teens” myth will not die, I keep ha­ving in­ten­se con­ver­sa­ti­ons with col­le­agues, jour­na­lists, and fri­ends over what the re­se­arch says and what it doesn’t. (Ali­ce Mar­wick et. al put tog­e­ther a gre­at litt­le pri­mer in light of the le­gis­la­ti­ve mo­ves.)

[…]

Can so­cial me­dia be ris­ky for youth? Of cour­se. So can school. So can fri­end­ship. So can the kit­chen. So can na­vi­ga­ting par­ents. Can so­cial me­dia be de­si­gned bet­ter? Ab­so­lut­e­ly. So can school. So can the kit­chen. (So can par­ents?) Do we al­ways know the best de­sign in­ter­ven­ti­ons? No. Might tho­se de­sign in­ter­ven­ti­ons back­fi­re? Yes.

Does that mean that we should give up try­ing to im­pro­ve so­cial me­dia or other di­gi­tal en­vi­ron­ments? Ab­so­lut­e­ly not. But we must also re­co­gni­ze that try­ing to ce­ment de­sign into law might back­fi­re. And that, more ge­ne­ral­ly, tech­no­lo­gies’ risks can­not be ma­na­ged by de­sign alo­ne.

[…]

Do some peo­p­le ex­pe­ri­ence harms th­rough so­cial me­dia? Ab­so­lut­e­ly. But it’s im­portant to ack­now­ledge that most of the­se harms in­vol­ve peo­p­le using so­cial me­dia to harm others. It’s re­asonable that they should be held ac­coun­ta­ble. It’s not re­asonable to pre­su­me that you can de­sign a sys­tem that al­lows peo­p­le to in­ter­act in a man­ner whe­re harms will never hap­pen. As every school prin­ci­pal knows, you can’t sol­ve bul­ly­ing th­rough the de­sign of the phy­si­cal buil­ding.


schne­cke vs. spa­ghet­ti im zeit­raf­fer

felix schwenzel in video

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un­er­müd­lich

felix schwenzel in notiert

eben bin ich über die „an die­sem tag“ funk­ti­on in der bei­la­ge zu die­sem ar­ti­kel auf mein er­stau­nen von vor sie­ben jah­ren über pe­ter gross­mann ge­stos­sen. der mo­de­rier­te da­mals be­reits seit 22 jah­ren im ard-mor­gen­ma­ga­zin den sport.

ich mein, wo gibt’s so­was heut­zu­ta­ge noch, dass je­mand 22 jah­re lang gut­ge­launt ei­ner ex­trem lang­wei­li­gen tä­tig­keit nach­geht?

weil pe­ter gross­mann im­mer noch im ard-mor­gen­ma­ga­zin den sport mo­de­riert, sind das mitt­ler­wei­le 28 oder 29 jah­re. das ist schon eine be­ein­dru­cken­de be­stän­dig­keit.

um mich selbst ein biss­chen zu be­ein­dru­cken, hab ich ge­ra­de mal mei­nen hoch­zeits­ring ab­ge­staubt und mit dem te­le­fon fo­to­gra­fiert, da­mit ich mich er­in­ne­re, dass ich am hei­lig­abend 17 jah­re mit der bei­fah­re­rin ver­hei­ra­tet bin.

makroaufnahme von der innenseits meines hochzeitsrings. dort steht 24.12.2008

der bes­te dru­cker 2025

felix schwenzel in artikel

über rei­ner­wein und die­sen blues­ky-bei­trag …

… bin ich ges­tern auf die­sen bei­trag auf the­ver­ge.com ge­stol­pert.

nil­ay pa­tel schreibt dar­in das glei­che, was er seit drei jah­ren jähr­lich macht: dass der bes­te dru­cker, den man sich kau­fen kann, (ir­gend) ein brot­her la­ser-dru­cker sei.

I have been re­com­men­ding peo­p­le buy wha­te­ver Brot­her la­ser prin­ter is on sale for th­ree ye­ars now, and no one has ever got­ten mad at me about it.

ich gehe da­von aus, dass er recht hat, auch wenn wir hier zu hau­se ei­nen brot­her tin­ten­strah­ler ha­ben, der durch­aus ein paar zi­cken hat. das gute, so­weit ich es aus ei­ge­ner und an­ge­le­se­ner er­fah­rung weiss, ist das brot­her dritt­her­stel­ler-tin­te und -to­ner klag­los ak­zep­tiert — zu­min­dest bis jetzt. das ist kei­nes­falls selbst­ver­ständ­lich, weil das üb­li­che ge­schäfts­mo­del von dru­cker­her­stel­lern ist, die hard­ware sub­ven­tio­niert (also ver­bil­ligt) zu ver­kau­fen und dann die ver­brauchs­ma­te­ria­li­en teu­rer zu ver­kau­fen. die prei­se der tin­te ori­en­tie­ren sich of­fen­bar an den gramm-prei­sen für teu­re par­füms.

je­den­falls ist ei­ner­seits der hin­weis von the ver­ge auf la­ser-dru­cker und an­de­rer­seits auf brot­her-dru­cker eine gute idee. aber der ar­ti­kel von nil­ay pa­tel dreht sich nicht nur um eine dru­cker-emp­feh­lung, son­dern auch um such­ma­schi­nen-op­ti­mie­rung. dass nil­ay pa­tel den glei­chen ar­ti­kel je­des jahr schreibt hat — na­tür­lich — ge­nau die­sen grund: such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. nur lei­der ist die kon­ku­renz in sa­chen such­ma­chi­nen­op­tim­ni­er­te dru­cker-emp­feh­lun­gen nicht ge­ra­de klein.

[…] Ma­king sure this in­for­ma­ti­on is at the top of Goog­le’s search re­sults is a dog­fight against a num­ber of ruthl­ess con­tent farms that are flat­ly bet­ter at pum­ping search en­gi­nes with gar­ba­ge to ge­ne­ra­te af­fi­lia­te re­ve­nue than we are, be­cau­se our news­room in­sists on the ar­chaic con­cepts of “di­gni­ty” and “self-re­spect.”

er be­klagt sich also, dass an­de­re web­sei­ten ihre in­hal­te „scham­los“ such­wort-op­ti­mie­ren und teil­wei­se auch an­zei­gen be­zah­len, um ganz oben auf den such­er­geb­nis­sei­ten zu lan­den. af­fi­lia­te mar­ke­ting, also die geschhäfts­prak­tik, bei der man für kauf­emp­feh­lun­gen am um­satz be­tei­ligt wird, macht das trotz in­ves­ti­tio­nen in wer­bung of­fen­bar lu­kra­tiv.

und nil­ay pa­tel fin­det dann auch noch ei­nen weg, um sei­ne vor­sät­ze von „di­gni­ty“ und „self-re­spect“ zu um­ge­hen:

I as­ked Ge­mi­ni to wri­te a prin­ter post “in the style of Nil­ay Pa­tel” so I could pad all this out and get wha­te­ver prin­ter key­words I nee­ded in here to win search, so here’s that.

so weit scheint mir das ganz klas­si­sche such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung (SEO), die rich­ti­gen key­words auf ei­ner web­sei­te mit gu­tem ruf und viel traf­fic, aus­rei­chen­der in­ter­ess­anz und die aus­saat von kon­tro­ver­se, da­mit der bei­trag sich po­ten­zi­ell gut vi­ral in so­zia­len netz­wer­ken oder blogs ver­teilt.

die von nil­ay pa­tel aus­ge­sä­te kon­tro­ver­se ist sei­ne nut­zung von KI-tex­ten und er sagt auch, dass es „ir­gend­wie“ hel­fen wür­de, wenn sich leu­te dar­über auf­re­gen wür­den. mich hat er aus zwei grün­den ge­trig­gert: ei­ner­seits die ge­drech­sel­te mo­ra­li­sche er­hö­hung über key­word-stop­fer, die kei­ne „wür­de“ und „selbst­ach­tung“ hät­ten, um dann zwei ab­sät­ze spä­ter ei­nen weg zu fin­den key­words zu spam­men. und an­de­rer­seits der blick in den ma­schi­nen­raum von the­ver­ge.com.

denn auch the ver­ge ver­sucht mit au­to­ma­tisch aus­ge­spiel­ten, ma­schi­nen­les­ba­ren json-ld-schnip­seln den hei­li­gen gral der rich-snip­pets und such­er­geb­nis-ka­rus­sels zu er­rei­chen.

svcreenshot der testseite für rich text suchergebnisse von google für the verge

hier fal­len meh­re­re din­ge auf. im json-ld-ar­ti­kel-ele­ment stopft the ver­ge den ge­sam­ten ar­ti­kel­text rein, ob­wohl das nach all­ge­mei­nem ver­ständ­nis nicht nö­tig ist. der pro­dukt schnip­sel ent­hält af­fi­lia­te links zu ama­zon und best­buy, so wie das auch auf der sei­te aus­ge­spielt wird, und mit den „händ­ler­ein­trä­gen“ wer­den preis­in­for­ma­tio­nen zu die­sen pro­duk­ten aus­ge­spielt. al­les in der hoff­nung oben in der such­er­geb­nis­sei­te in den „shop­ping graph“ zu ge­lan­gen. im ar­ti­kel-schnip­sel bie­ten sie goog­le gleich meh­re­re zu­schnit­te ih­rer dru­cker-bil­der an (1, 2, 3). auch pfif­fig, sie ha­ben im ar­ti­kel-schnip­sel eine Speaka­ble­Spe­ci­fi­ca­ti­on, mit der sie sprach-as­sis­ten­ten hel­fen die sei­te knapp zu­sam­men­zu­fas­sen, statt sie kom­plett vor­zu­le­sen.

ich hab eben per­ple­xi­ty ge­fragt (auf eng­lisch und deutsch) und die emp­feh­lung für brot­her la­ser­dru­cker wur­de nicht mal am ran­de er­wähnt. per­ple­xi­ty kennt den ar­ti­kel al­ler­dings, wenn man kon­kret nach the ver­ge fragt. wenn man auf goog­le deutsch­land nach „Best prin­ter 2025“ fragt, lan­det der ar­ti­kel von nil­ay pa­tel auf rang 9. nicht schlecht, aber wahr­schein­lich weit un­ter den er­war­tun­gen von nil­ay pa­tel.

ins­ge­samt scheint mir SEO aus kom­mer­zi­el­len mo­ti­ven sehr viel we­ni­ger spass zu ma­chen, als aus ex­pe­ri­men­tel­len. mir scheint da ein sehr gros­ses frus­tra­ti­on­po­ten­zi­al vor­han­den zu sein und das öko­sys­tem ist dy­na­mi­scher denn je. trotz­dem, weil ich heu­te ein paar ar­ti­kel von nil­ay pa­tel ge­le­sen habe die mir ge­fal­len ha­ben, schi­cke ich hier­mit et­was lin­k­lie­be über den teich: best prin­ter 2025.


auch wenn das an­lie­gen sehr freund­lich vor­ge­bracht wur­de, wer­de ich mich ganz si­cher nicht vor­an­mel­den.

schild an der fassade der „alt-wedding“ gaststätte. es wird um „voranmeldung“ für „Unser Events“ gebeten (Bingo, jeden ersten Sonntag, ab 12:00 Uhr, Skatturnier ab 12:00 Uhr, SkipBo Turnier jeden letzten Sonntag ab 12:00 Uhr)

… „um vor­an­mel­dung wird ge­be­ten“


im fri­schen was­ser scheint sich so ein bri­ta fil­ter sehr wohl zu füh­len, im müll wirkt er trau­rig.


ehe­ma­li­ger jung­fern­steg

felix schwenzel in checkins

Ehemaliger Jungfernsteg

wenn hier noch eine brü­cke stün­de, könn­te man dann auch rü­ber ohne jung­fer zu sein?


ich lass mei­ne led-ker­ze da­für das gan­ze jahr im fens­ter hän­gen. das trau­en sich die­se led-de­ko­ra­teu­re si­cher nicht.


mit ma­schi­nen über ma­schi­nen­les­bar­keit re­den

felix schwenzel in über wirres

in den letz­ten ta­gen habe ich oft mit ge­mi­ni über ma­schi­nen­les­ba­ren code und mei­ne im­ple­men­tie­rung da­von hier auf wir­res.net ge­re­det. die im­ple­men­tie­rung ma­che ich mir cur­sor, was wie­der­um im hin­ter­grund ver­schie­de­ne agen­ten für das co­ding selbst nutzt. von da­her ist es wahr­schein­lich nicht schlecht, die ar­beit von cur­sor nicht nur selbst zu re­view­en, son­dern auch noch wei­te­re mei­nun­gen, dia­gno­sen und ein­schät­zun­gen ein­zu­ho­len.

es zeigt sich, nicht al­les was va­li­diert ist auch un­be­dingt rich­tig. ein paar sa­chen funk­tio­nie­ren be­reits rich­tig gut und goog­le (der such­bot, der in­dex­er, wha­te­ver) ver­steht hier und da mei­ne in­hal­te, oder bes­ser, mei­ne in­ten­ti­on. an an­de­ren stel­len klemmt es noch. so er­kennt goog­le ein paar mei­ner bil­der als cc li­zen­si­ert, aber nicht alle.

ich fin­de das al­les irre span­nend, weil ich goog­le bei der ar­beit zu­gu­cken kann, er­ken­ne wo noch ver­ständ­nis­pro­ble­me ste­cken und was ge­ge­be­nen­falls op­ti­miert oder an­ge­passt wer­den muss.

eben habe ich ge­mi­ni ge­fragt, wie es die re­le­vanz von ma­schi­nen­les­ba­rer aus­zeich­nunng von web­in­hal­ten ins­ge­samt be­wer­tet. der gröss­te fak­tor dürf­te wei­ter­hin goog­le sein, das mit der rich-re­sult-an­zei­ge eine di­cke, fet­te ka­rot­te in der hand hält, die es vor die na­sen von web­site-be­trei­ben­den hal­ten kann.

aber die­ses ar­gu­ment, dass sich gem­ni­ni aus­ge­dacht hat fin­de ich fas­zi­nie­rend. näm­lich das ma­schi­nen­les­ba­rer code auch eine an­ti­dot ge­gen iro­nie sein kann, ein fak­ten­bett, mit dem iro­nie bes­ser kon­tex­tua­li­si­ert wer­den könn­te.

[Ma­schi­nen­les­ba­re Aus­zeich­nun­gen sor­gen da­für], dass auch die dümms­te KI ka­piert, dass dein Ver­riss ei­gent­lich eine 5-Ster­ne-Emp­feh­lung ist. JSON-LD ist der ein­zi­ge Ort im In­ter­net, wo Iro­nie ver­bo­ten ist – und ge­nau das brau­chen Ma­schi­nen.

das ist die de­tail­ier­te her­lei­tung:

Fak­ten vs. Nu­an­ce: Dein Blog ist iro­nisch ("fach­blog für ir­rele­vanz", "wer­bung ohne wer­bung"). Ein Mensch ver­steht die Iro­nie. Eine KI könn­te ver­wirrt sein.

  • Text: "Die Müh­le ist häss­lich, aber mahlt su­per."
  • JSON-LD: re­view­Ra­ting: 5.
  • Das JSON lie­fert der KI die "Ground Truth" (die fak­ti­sche Wahr­heit). Es re­du­ziert das Ri­si­ko, dass die KI dei­ne Iro­nie miss­ver­steht und sagt: "Der Au­tor hasst die Müh­le."

in­sta­gram nutzt wohl auch json-ld, wer hät­te das ge­dacht? ei­gent­lich ist in­sta­gram da­für be­kannt sehr ag­gres­siv ge­gen scra­ping vor­zu­ge­hen. von der in­sta­gram-web­sei­te kann man mit bord­mit­teln kei­ne bil­der si­chern oder ko­pie­ren und selbst um an die ei­ge­nen in­hal­te zu kom­men muss, man tech­nisch sehr tief ge­hen und be­kommt dann stän­dig auf die nase.

in­sta­gram nutzt json-ld, al­ler­dings sperrt es of­fen­bar alle user-agents aus­ser de­nen von goog­le aus.

  1. wenn ich die­sen in­sta­gram-bei­trag von mir im brow­ser auf­ru­fe ent­hält der quell­text kei­ne json-ld (kei­ne ma­schi­nen­les­ba­ren in­fos)
  2. wenn ich den glei­chen bei­trag in goo­gles rich-re­sults-test auf­ru­fe, spru­deln plötz­lich ma­schi­nen­les­ba­re in­fos aus in­sta­gram
  3. wenn ich den glei­chen bei­trag im sche­ma.org-va­li­da­tor auf­ru­fe, ver­wei­gert in­sta­gram den zu­griff

be­mer­kens­wert: die im json-ld aus­ge­ge­be­nen bild­urls schei­nen per­ma­nent zu funk­tio­nie­ren, ein pri­vi­leg, das in­sta­gram of­fen­bar le­dig­lich goog­le gönnt: test­link. bild­urls die man in­sta­gram aus der ent­wick­ler­kon­so­le ent­lockt, ver­lie­ren ihre gül­tig­keit nach ein paar stun­den (test­link) (noch hal­ten bei­de links).

das ist so ähn­lich wie das was der spie­gel mit sei­nen vi­de­os ver­an­stal­tet. otto-nor­mal-be­su­cher be­kommt die vi­de­os nur mit wer­bung ver­se­hen zu ge­sicht, goog­le darf die wer­be­freie quell­da­tei aus den ma­schi­nen­les­ba­ren me­ta­da­ten zie­hen. die ka­rot­ten die goog­le web­site­be­trei­ben­den oder hier in­sta­gram und dem spie­gel ver­spricht, ver­lei­te­ten bei­de zur dis­kri­mi­nie­rung von men­schen und ma­schi­nen, wo­bei in­sta­gram zu­sätz­lich auch noch nach her­kunft dis­kri­mi­niert (goog­le only).

was in­sta­gram goog­le zum frass vor­wirft habe ich mir we­gen die­sem ar­ti­kel auf cachys blog an­ge­se­hen:

Die Platt­form er­stellt(e) of­fen­sicht­lich au­to­ma­tisch Über­schrif­ten und Be­schrei­bun­gen für Nut­zer-Posts, da­mit die­se bes­ser bei Goog­le ran­ken.
[…]
Vie­le Nut­zer füh­len sich da­durch falsch dar­ge­stellt und ha­ben kei­ne Kon­trol­le dar­über, wie ihre In­hal­te im Netz prä­sen­tiert wer­den. Ge­ra­de bei sen­si­blen The­men oder krea­ti­ven In­hal­ten kann das schnell pro­ble­ma­tisch wer­den.

als ich das ge­le­sen habe, dach­te ich na­tür­lich wie schön es wäre, wen man bil­der und fil­me ein­fach bei sich auf ei­ner ei­ge­nen web­sei­te hos­ten könn­te, auf ei­ner web­sei­te die man un­ter kon­trol­le hat und selbst be­stim­men kann, was die ma­schi­nen zu se­hen be­kom­men und was nicht.


ich pos­te mitt­ler­wei­le nur noch spo­ra­disch auf in­sta­gram. die in­sights, die in­sta­gram mitt­ler­wei­le je­dem zu­gäng­lich macht, zei­gen auch, dass mei­ne bil­der dort oh­ne­hin nur an we­ni­ge mei­ner fol­lower aus­ge­spielt wer­den. möch­te ich dass mehr mei­ner fol­lower die bei­trä­ge se­hen, muss in­sta­gram schon sehr gut ge­launt sein oder will wer­be­geld von mir.

ich mag mei­nen work­flow hier im blog mitt­ler­wei­le lie­ber, als das mal-eben-schnell-pos­ten auf in­sta­gram:

  • ich kann li­zenz­in­fos an­hän­gen und die li­zenz und zu­gäng­lich­keit mei­ner bil­der selbst steu­ern
  • ich kann schlag­wor­te, links, text, vi­deo, geo­da­ten frei schnau­ze be­nut­zen
  • ich kann ein­mal für alle bil­der alt-tex­te set­zen und bei­trä­ge und bil­der dann in­klu­si­ve der alt-tex­te zu mast­o­don und blues­ky „syn­di­zie­ren“
  • ich kann meta-be­schrei­bun­gen, ti­tel nach­träg­lich än­dern und die prä­sen­ta­ti­on, an­ord­nung, grös­se der bil­der auch kom­plett selbst be­stim­men

der preis da­für (al­les selbst be­stim­men zu kön­nen) ist et­was we­ni­ger reich­wei­te und ge­fühlt eine et­was ge­rin­ge­re „in­ter­ak­ti­on“.

für mich das stärks­te ar­gu­ment bil­der und film­chen selbst zu hos­ten, un­ter ei­ge­ner kon­trol­le, ist die ge­stal­tungs­macht über al­les, zum bei­spiel mein ar­chiv zu ha­ben. die halb­werts­zeit ei­nes post hier im blog dürf­te sich nicht gross von der halb­werts­zeit ei­nes bei­trags auf in­sta­gram, mast­o­don oder blues­ky un­ter­sch­ei­den. mit an­de­ren wor­ten: kaum je­mand schaut sich bei­trä­ge an, die äl­ter als 24 stun­den oder eine wo­che sind. aber wenn ich will, kann ich (und je­der an­de­re) schau­en, was ich im de­zem­ber 2012 so ge­trie­ben habe. ich kann alte bei­trä­ge von mir ein­fach ein­bet­ten, ohne mir ei­nen hau­fen tra­cker von ei­nem drit­ten ins haus zu ho­len.

wo war ich? ach ja. mir fiel heu­te auf, des­halb die über­schrift „mit ei­ner ma­schi­ne über ma­schi­nen­les­bar­keit re­den“, wie viel ver­gnü­gen es mir be­rei­tet mit ge­mi­ni oder cur­sor über sol­che tech­ni­schen de­tails zu plau­dern. ich bil­de mir ein, die ma­schi­nen ha­ben in­ter­es­se an sol­chen de­tail-dis­kus­sio­nen und ich muss kei­nen men­schen mit sol­chen ge­sprä­chen lang­wei­len. wo­bei ich mich na­tür­lich schon fra­ge, wer die­sen text, aus­ser ein paar ma­schi­nen, bis hier über­haupt ge­le­sen hat?


mor­gen­muf­fel

felix schwenzel in checkins

Morgenmuffel

der kaf­fee hier ist an­stän­dig und der ku­chen sieht toll aus und schmeckt of­fen­sicht­lich auch. die ak­ku­s­tik ist et­was un­an­ge­nehm, aber trotz­dem ist der la­den ge­müt­lich.


tris­tesse de tris­tesse

felix schwenzel in bilder


brea­king ca­rol

felix schwenzel in gesehen

manch­mal glau­be ich ja, dass vin­ce gil­ligan — und sein team von re­gis­seu­ren und au­toren — ge­le­gent­lich fol­gen in ihre se­ri­en ein­bau­en, die das pu­bli­kum tes­ten sol­len. so wie man beim hun­de­trai­ning ge­le­gent­lich ein­fach das tem­po raus­nimmt, weil die hun­de zu auf­ge­regt oder über­dreht sind. ein biss­chen so fühl­te sich die­se sieb­te fol­ge plu­ri­bus je­den­falls an. tem­po raus, da­mit sich alle be­ru­hi­gen und mal schau­en wie es mit der ge­duld steht. ca­rol ein­fach den gross­teil der fol­ge schlecht sin­gen las­sen und ma­nou­s­ous die gan­ze zeit spa­nisch und ge­bro­chen-eng­lisch brumm­meln las­sen.

aber na­tür­lich hat­te das al­les ei­nen tie­fe­ren sinn, wir sa­hen den bei­den prot­ago­nis­ten von aus­sen bei ih­rer in­ne­ren rei­se zu, rei­sen an de­ren ende sie bei­de aus ver­schie­de­nen grün­den zu­sam­men­bra­chen. und un­ter­wegs, wenn die prot­ago­nis­ten lei­den, kann das pu­bli­kum ru­hig ein biss­chen mit­lei­den. aber bis auf ca­rols mu­si­ka­li­schen er­güs­se war es gar nicht so schlimm und vor al­lem nicht lang­wei­lig, weil man die gan­ze zeit zum mit­den­ken auf­ge­for­dert wird: wie lan­ge hal­ten men­schen al­lein­sein aus, wie lan­ge hal­ten gute vor­sät­ze, was bringt ein star­ker wil­le, wenn der kör­per ir­gend­wann nicht mehr mit­spielt?

je­den­falls wie­der ei­ni­ges ge­lernt über ca­rol und ma­nou­s­ous, schö­ne bil­der aus dem nor­den süd­ame­ri­kas ge­se­hen und er­kannt, dass man für furcht­ein­flös­sen­de le­be­we­sen gar kei­ne ex­tra­ter­res­tri­schen phan­ta­sie­we­sen braucht, ein gang in den mit­tel­ame­ri­ka­ni­schen dschun­gel, zu den as­tro­ca­ry­um stand­ley­anum reicht schon.

es wird auch zu­neh­mend klar, dass plu­ri­bus als se­rie auf meh­re­re staf­feln aus­ge­legt ist und wir in die­ser ers­ten staf­fel nicht mehr vie­le ant­wor­ten dar­auf be­kom­men wer­den, ob die welt noch zu ret­ten ist oder nicht.

in der you­tube-welt be­mü­hen sich ei­ni­ge, die rät­sel schon vor­ab zu lö­sen und sich ein zwei fol­gen vor­zu­ar­bei­ten. ich schau mir das auch ger­ne an: eine der eher lang­wei­li­gen, aber über­zeu­gen­de­ren theo­rien dreht sich dar­um, dass sich das kol­lek­tiv über funk­wel­len syn­chro­ni­si­ert und dass die me­lo­die die im vor­spann läuft ge­nau die­se me­lo­die sei. oder dass das kol­lek­tiv doch lü­gen kann.

ich glau­be vin­ce gil­ligan, das au­toren team, ist den rät­sel-kna­ckern im­mer ei­nen oder zwei schrit­te vor­aus und lässt sich beim lüf­ten der schlei­er ge­nüss­lich viel zeit für das ei­gent­lich re­le­van­te: der con­di­tio hu­ma­na (wenn vin­ce gil­ligan rum­la­tei­ni­si­ert, kann ich das auch).

aber viel wich­ti­ger: bei vin­ce gil­ligan geht’s nie um die tech­ni­schen de­tails, son­dern um mo­ra­li­schen ab­grün­de. das wie, die tech­nik, die me­cha­nik da­hin­ter, spielt nur dann eine rol­le, wenn sie be­ein­dru­cken­de bil­der ab­wirft, die hel­fen kön­nen in­ne­re und mo­ra­li­sche di­lem­ma­ta zu il­lus­trie­ren.

und viel­leicht geht’s gil­ligan so­wie­so nur um die bil­der.

screenshot aus pluribus s01e07 der carol in einem golfcart zeigt, wie sie an einem büffel vorbeifährt
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viol­ken

felix schwenzel in bilder


goe­the­park

felix schwenzel in checkins

Goethepark

kur­ze pau­se