vor einigen jahren waren blogs voll mit buttons. erfreut haben diese buttons aber vor allem die plattformen die sie anboten, weil sie jeder eingebaute share button wertvolle daten sammeln liess. der heise verlag hat als workaround damals „shariff“ gebaut: „Social-Media-Buttons mit Datenschutz“.
mir gefiel shariff damals nicht, weil es weiter die buttons der plattformen einbaute, nur eben erst nach zustimmung per schiebeschalter. deshalb hatte ich auf meinem alten wirres.net diese buttons, die andere aufforderten bei gefallen meinen Inhalt weiterzuverbreiten, selbst gebaut.
mittlerweile bin ich der überzeugung, dass (so gut wie) niemand diese buttons überhaupt benutzt. sie sind mehr oder weniger nutzloses dekor. für dieses Inkarnation von wirres.net, seit dem ich auf kirby umgestiegen bin, hab ich mir nicht die mühe gemacht solche buttons einzubauen. und wahrscheinlich zu recht.
in den letzten zwei tagen habe ich von unterwegs ins internet geschrieben. aus technischen und organisatorischen gründen habe ich darauf verzichtet meine beiträge selbst auf social media (mastodons und bluesky) zu teilen. geschadet hat es den beitragen nicht. mindestens einer wurde mehrfach mit 💩 ausgezeichnet, was mich aus unerfindlichen gründen immer noch hocherfreut.
jedenfalls hab ich mir gedacht: vielleicht sind diese ganzen bemühungen leute zum teilen und liken zu inspirieren für die katz? vielleicht ist es das beste, wenn ich mich einfach darauf konzentriere hier ins internet zu schreiben und gut ist. was hier ist, ist da. und im rss isses eh.
andererseits werde ich wohl weiter beiträge von hier auch auf social media posten. dort sind die beiträge gute anknüpfungspunkte für konversationen und es gibt bestimmt follower, die meinem rss nicht folgen oder wirres.net nicht wöchentlich besuchen, um zu schauen ob es etwas neues oder gar interessantes hier gibt.
wenn ich jetzt fragen würde: „und was meint ihr?“ müsste ich diesen beitrag eigentlich auch auf mastodons und bluesky teilen, damit man auch dort antworten kann. mach ich aber nicht. wer antworten will, findet bestimmt auch andere oder bessere möglichkeiten.
ich scherze gerne, dass ich eigentlich alles kann, aber nichts richtig. das gegenteil trifft natürlich genau so zu: ich kann eigentlich nichts, aber ein paar sachen gelingen mir immer wieder.
mit dem wissen ist das ähnlich. ich weiss das ich nichts weiss, ich kann aber zu fast jeden thema was sagen. oder umgekehrt: ich weiss fast alles, kann aber fast nichts richtig erklären. ich habe also nach albert einstein fast nichts gut genug verstanden.
mir ist aber wieder klar geworden, dass das wissen nicht zu wissen und nichts zu können makro-regeln sind und dass für das micro andere regeln gelten. ähnlich wie mit den quanten oder einsteins relativitätstheorien. einstein oder die quantenmechanik haben newtons mechanik nicht invalidiert, sondern newtons theorien gelten als grenzfälle in einsteins theorien weiter.
so sind wissen und fähigkeiten die man durch intensives lernen, praxis und übung erwirbt (micro) grenzfälle in der grossen (makro) see unseres unwissens und unserer unfähigkeit. aber, und das ist möglicherweise das was ich mir beim schreiben der überschrift eingebildet habe, um diese grenzfälle zu (er) schaffen, braucht es wahnsinnig viel praxis und übung, vielleicht auch leidenschaft — und ständige adaption. wissen kann schnell ranzig werden und theorie ist ohne praxis oft durchgehend ranzig.
aber vielleicht hab ich in den letzten tagen auch nichts gelernt.
ich hab das schon nach 5 kilo gewichtsverlust bemerkt: ich kann wieder auf dem rücken schlafen, ohne mich nach 2 minuten durch lautes schnarchen selbst zu wecken.
mich sprechen die wenigsten menschen auf meinen gewichstverlust an — aber ich spreche andere, bei denen mir das auffällt auch nicht darauf an. und das ist eigentlich auch gut so.
buffet mit semaglutid ist super. keine gier, keine eile, kleine portionen. und ich kann das jetzt auch mit gutem gewissen (oder gutem grund?) stehen lassen, wenn was nicht schmeckt.
das bedürfnis nach alkohol erlischt nicht, ist aber extrem gedämpft.
zeit für ein kleines zwischenfazit nach > 50 tagen semaglutid.
das zeug funktioniert wie ich es mir gewünscht habe: es bremst meinen appetit so dass ich weniger esse, ohne das gefühl zu haben zu verzichten.
meine lust auf süssigkeiten ist erloschen.
ich kannn mit semaglutid auch mein gewicht halten, einfach indem ich etwas mehr esse.
ob ich das auch ohne semaglutid kann wird sich zeigen und ist zumindest nach studienlage eher unwahrscheinlich.
ich spritze seit 3 wochen statt alle 7 tage nur alle 8 tage. letzte woche hab ich sogar 10 tage gewartet (ausversehen), aber mein appetit war weiter gezügelt. das weckt zumindest meine hoffnung, dass ich zum gewicht halten sehr niedrig, oder gar nahe null dosieren könnte.
einzige spürbare nebenwirkung, ist eine stark zurückgegangene verdauungstätigkeit und (gelegentlich) ansätze von verstopfung.
mein gesicht fällt ein bisschen zusammen, gegebenenfalls sollte ich gesichtsmuskeltraining machen?
der gürtel den ich seit 30 jahren benutze hat 5 löcher. in den letzten 30 jahren habe ich die ersten drei benutzt. seit zwei wochen benutze ich das vierte.
ich habe in meinem leben nur einen gürtel besessen und benutze den immer noch. vorher habe ich hosenträger benutzt. davon hatte ich ziemlich viele.
in videokonferenzen nutze ich gelegentlich ein video als hintergrund, in dem ich im hintergrund vorbeilaufe. damals noch mit > 110 kilo. das video ist in videokonferenzen relativ witzig. als ich es gestern nochmal aktivierte, fiel mir auf, dass ich mich äusserlich merklich verändert habe.
das semaglutid, bzw. das ozempic das ich verschrieben bekommen habe, hat ca. 300 euro gekostet. ich habe in 51 tagen bisher sieben mal gespritzt und habe noch 8 dosen wenn ich bedenke was ich in der zeit an lebensmitteln gespart habe, ist das auch mit selbstzahlung eher günstig (3,00€/tag).
es ist praktisch sachen aus dem kleiderschrank wieder anziehen zu können, die vorher zu eng waren. ich mag es seit frühester kindheit gerne anziehssachen und schuhe so lange zu tragen, bis es nicht mehr geht. ich habe jetzt wieder sehr viel mehr klamotten zum auftragen zur verfügung. auch ein kostenfaktor.
ich sollte mir vielleicht nochmal hosenträger kaufen.
frida ist das alles scheissegal
ich habe ein alkoholfreies bier gefunden, das ich tatsächlich mag: krombacher weizen alkoholfrei.
frida wiegt immer 8,5 kilo, konstant. ich musste eben daran denken, dass ich mehr als eine frida abgenommen habe, vielleicht sind zwei fridas abzunehmen dann auch genug.
die beifahrerin fuhr heute ins atelier, so hatten frida und ich heute nach dem morgenspaziergang sturmfreie bude. nach dem mittagsschlaf habe ich mich mal wieder um die automatische wohnung gekümmert. die hat in letzter zeit wenig aufmerksamkeit und liebe bekommen. erfreulich ist aber, dass trotz vernachlässigung weiterhin (meistens) (fast) alles funktioniert. bis auf ein paar sachen die nicht mehr funktionierten oder nach updates riefen.
die meisten unserer lichter sind mittlerweile nicht nur LEDs, sondern auch zigbee gesteuert. eine wilde mischung aus ikea, philips hue und allen möglichen anderen herstellern, die sich aber sehr gut mit zigbee2mqtt zusammenfassen, gruppieren und steuern lassen. ich habe einen LAUNCHXL-CC26X2R1 controller der an einem raspberry pi hängt auf dem zigbee2mqtt läuft. eigentlich klappt das ganz gut, aber nach vier bis acht wochen zickt der controller gelegentlich und das system will neugestartet werden. nervigerweise startet der raspberry seit einer weile nicht mehr, wenn der zigbee-controller per usb eingestöpselt ist. alles, was nicht ohne manuellen eingriff automatisierbar ist, nervt. wenn der raspberry sich einfach neustarten liesse und ohne stecker-stöpseln wieder hochkäme, könnte ich einfach eine automation schreiben, die alle vier wochen, sonntags um vier uhr den raspberry neustartet.
also debuggen, zuerst habe ich die 32 bit version des betreibssystems auf einer neuen SD karte installiert, aber auch so liess er sich nicht mit eingestöpseltem zigbee-controller neustarten. port wechsel brachten auch nichts, bis ich den serielen anschluss mit dem ich unserer unterbrechungsfreie stromversorgung (USV) monitore mal testweise rauszog. ohne den liess sich der raspberry auch mit zigbee-controller neustarten! weil der USV an einem usb-verlängerungskabel hing, hatte ich das kabel im verdacht, tauschte es aus und: voilà! klappt!
dann noch zigbee2mqtt auf die neueste version aktualisiert, lief auch gut.
was mich auch nervte war einer unserer epaper tags der eigentlich feiertage oder doofe KI-generierte sprüche anzeigen sollte, zeigte seit über drei monaten „heute ist pfingstmontag“ an. ich habe da jetzt erstmal was phantasieloses selbst drauf geschrieben und mir überlegt dort vielleicht die raumluft-qualität anzuzeigen, bzw. einen lüftungs-reminder draus zu machen. bevor ich das angingt wollte die steuersoftware und die home assistant integration aktualisiert werden. erstaunlicherweise lief das auch glatt, trotz eines kitzekleinen breaking changes.
next: unser billiger chinesischer GPS tracker lieferte seit dem 13.08.2025 keinen GPS fix mehr. also hab ich mir mal die logs angeschaut, chatGPT um tipps gefragt, bis wir merkten, dass weiterhin GPS daten an traccar geliefert werden, allerdings mit einem zeitstempel vom januar 2006 — und zwar dauerhaft. traccar verwirft diese GPS daten als ungültig, wer will denn auch 19 jahre alte GPS daten verarbeiten? erfreulicherweise lässt sich traccar überreden die daten dann doch anzunehmen wenn man dies der konfiguration hinzufügt:
dann nochmal zigbee: auch wenn ich die vielen xiaomi sensoren die wir hier nutzen sehr liebe, fielen sie ständig aus dem zigbee-netzwerk. das ist wohl ein bekanntes problem und hängt mit dem zusammenspiel mit anderen zigbee-geräten zusammen. irgendwann hatte ich die idee meinen in der schublade liegenden ZBT 1 zu aktivieren und für die xiaomi sensoren ein eigenes zigbee-netzwerk aufzuspannen. die zweite zigbee2mqtt installation die ich auf einem weiteren raspberry pi installierte war ein durchschlagender erfolg: die sensoren bleiben dauerhaft verbunden. weil ich noch nicht alle sensoren umgezogen hatte, waren heute zwei weitere dran, die noch im alten netzwerk waren und sich da bereits aus dem alten netzwerk entbunden hatten.
nachdem ich noch ein paar batterien von zigbee-schaltern ausgetauscht habe, hat sich frida gemeldet und wollte langsam zum nachmittagsspaziergang raus. wir sind dann vom wedding zur beusselstrasse gelaufen um dort die beifahrerin kurz zu besuchen.
auf dem weg fiel mir erneut auf, dass die BSR offenbar überall in berlin die mülleimer noch oben geschoben hat. entweder will die BSR verhindern dass rollstuhlfahrer und kinder müll dort einfüllen können oder will erreichen, dass die pfandfischer ihre arme nicht mehr in die mülleimer einführen können. beides ist spekulativ und fühlt sich irgendwie asozial an. vielleicht isses aber auch nur was ganz harmloses oder bürokratisches, wie arbeitssicherheit oder ergonomie, damit sich die BSR-mitarbeitenden nicht mehr beim entleeren bücken müssen.
als ich diesen blick von der beusselstrassen-brücke sah, dachte ich: berlin sieht manchmal schon wie eine büllerbü-modeleisenbahn aus. dann fiel mir das gute alte tilt-shift ein und ich bat chatGPT das bild tilt zu shiften.
was mich an diesem bild am meisten wunderte: chatGPT behauptete nicht nur dass es diesen filter anwenden könnte, sondern es machte es dann auch tatsächlich und liess mich das bild runterladen. normalerweise findet es immer irgendwelche ausreden, warum etwas dann doch nicht geht.
auf der waage standen heute zum ersten mal 101 kilo. zwar nach dem komma immer noch mit einer neun, aber das heisst seitdem ich die 102 vor dem komma hier erwähnt habe, sind 9 tage vergangen und das wiederrum heißt, ich nehme weiter ab, aber etwas langsamer als im august. da waren es so um die 200 gramm/tag, jetzt so um die 110 gramm/tag. die geglättete kurve meiner wäägungen bestätigt das.
muskelabbau scheint bisher noch kein problem zu sein, den partytrick mit dem ich das kind vor 15 jahren erfolgreich beeindruckte, in dem ich die beifahrerin mit einer hand hochhob, den kann ich immer noch. dasnuf provozierte mich auszuprobieren, ob ich mit einem beim aus dem sitzen aufstehen könne — und tatsächlich sowohl von dem hocker auf dem ich arbeite, als auch vom sofa kann ich mit einem beim aufstehen. also nicht ganz: im linken bein fehlte mir etwas kraft um vom sofa höher als 30 cm zu kommen. aber aus hocker-position, klappts mit beiden beinen. klimmzüge klappen weiterhin nur zu ca. 30%, aber dafür kann ich das dreimal wiederholen. bei den liegestützen hab ich mich langsam wieder zu 20 stück hochtrainiert, da will ich wieder zu 100 kommen, wie vor 30 jahren.
analog zum „wenn ein baum umfällt und niemand hört es, macht er dann ein geräusch?“ habe ich mich eben gefragt: „wenn ich 1,5 kilometer laufe und die apple watch zeichnet die strecke nicht auf (weil sie gerade lädt), bin ich die 1,5 kilometer dann gelaufen?“
nachdem ich mir die apple adjektiv-schleuder-veranstaltung angesehen habe, vertrage ich heute und morgen keine adjektive mehr. vielleicht auch für eine ganze woche.
um halb fünf aufgewacht, in die küche gesetzt und ein bisschen am blog rumgeschraubt. ich habe gesehen, dass @buddenbohm auch früh am blog schraubt und mich gefreut. dann kamen die beifahrerin und frida in die küche und wir entschlossen uns wortlos uns wieder alle ins bett zu legen. frida legte sich mit kontakt neben mich, ich schlief auch wieder ein, aber jedes Mal wenn ich die augen kurz öffnete, lag fridas kopf weiter in richtung bettkante. als sie ihn über die bettkante hängen liess, wusste ich ihre geduld war aufgebraucht und sie wollte los. war ja aich schon halb acht.
zum spaziergang vergass ich das telefon und konnte keine fotos machen, was leicht bedauerlich ist, weil die stimmung sehr angenehm war. es lag noch etwas nachkühle in der luft, der himmel war schon recht hell und da, wo die sonne schon an den häusern vorbei in die strassen greifen konnte, fing die schmutzige stadt an zu strahlen und glänzen. währenddessen waren die strassen ausgestorben wie in der nacht.
wir gingen auch am „kombibad seestrasse“ vorbei, dessen aussenbereich schon mit älteren menschen gut gefüllt war. die kombination der wasserablaufgeräusche, des chlorgeruchts, der glanzlichter auf dem blauen wasser und des sonnenscheins liessen mich pommes-geruch herbeihallizunieren.
das zitat des tages kommt von nick clegg, der im guardian gegen tech bros austeilt, ausser seinen kumpel mark zuckerberg.
If you’re accustomed to privilege, equality feels like oppression.
ausserdem mit grossem interesse lennart schütz’ recherche über abspielgeschwindigkeiten von filmen und serien im techniktagebuch gelesen
DVDs werden mit 25 fps […] abgespielt, das ergibt bei 99 Minuten ca. 148.500 Frames. Rechnet man diese Anzahl Frames auf 24 fps zurück - der üblichen Framerate für Kinofilme - landet man bei 103 Minuten. […] Das hat ganz banal zur Folge, dass man beim heimischen Schauen von Kinofilmen ein paar Minuten früher fertig ist.
am nachmittag am dong xuan center gegessen, ich fands lecker und befriedigend, frida langweilig und die beifahrerin zu laut und teuer. vorher formel1 im rtl livestream geschaut, nach dem essen den zusammenfassungsschnitt des rennens von sky auf youtube gesehen. ich muss sagen, so eine zusammenfassung spart ordentlich zeit und bei den zusammenfassungen schlafe ich nicht ein. wenn ich ein rennen „live“ schaue (der zeitversatz der live übertragung per rtl+ beträgt 45 sekunden) schlafe ich immer ein.
hier zu schreiben fällt mir ziemlich leicht. man sagt mir nach, dass ich texte hier hinrotze und da ist wahrscheinlich auch was dran. ich schreibe hier in gewissem sinne hemmungslos; wenn der eine oder andere gedanke noch nicht zuende gedacht ist, hält mich das nicht davon ab ihn aufzuschreiben. gelegentlich reifen die gedanken während des schreibens, manchmal danach oder ich greife sie später (oder nie) wieder auf.
texte die ich im auftrag schreibe oder gegen geld, muss ich mir hingegen aus der nase ziehen. ich spüre den druck alle gedanken am ende des textes zuende gedacht haben zu müssen, ich presse oft, statt es fliesen zu lassen. trotzdem habe ich es bis anfang letzten jahres fast 10 jahre durchgehalten eine kolumne für die (gedruckte) t3n zu schreiben.
heute habe ich versucht die noch fehlenden artikel hier zur archivierung zu ergänzen und neu und konsistent zu kategorisieren (kategorie t3n).
(nachtrag: experimentelle raster-übersicht über die t3n kolumnen)
die ergänzung des archivs hat dazu geführt dass die dünnen, roten linien auf der artikel pro jahr grafik zwischen 2024 und 2020 pro jahr um jeweils vier artikel angewachsen sind. die gelben balken zeigen, dass ich in meiner blogpause von 2020 bis 2024 zwar einiges geinstagramt habe, aber eben kaum geschrieben.
beim oberflächlichen lesen der t3n kolumnen hab ich gemerkt, dass ich mich im lauf der jahre auch gelegentlich wiederholt habe, aber insgesamt hab ich den eindruck, dass die kolumnen relativ gut gealtert sind. diese kolumne („wuff, wuff“) ist noch nicht so alt, also auch noch nicht besonders gealtert, aber so würde ich sie wohl auch heute noch schreiben, man merkt ihr ein bisschen an, dass mir das ins internet schreiben ein bisschen fehlte.
auch in dieser kolumne („alles ist ein spiel“) liess mich die redaktion gedanklich mäandern, als schriebe ich hier ins blog. und trotzdem arbeite ich am ende eine idee heraus, die gar nicht mal so doof ist und die kolumne auf eine art zeitlos macht.
ansonsten hab ich jetzt eine woche, so wie ich mir das vorgenommen hatte, nicht weiter abgenommen, jetzt will ich sehen, ob ich das abnehmen wieder langsam in gang bringen kann.
frida hatte heute früh wieder, wie anfang der woche, eine blutblase am linken handgelenk, die püktlich beim tierazt aufplatzte. die tierärtzin steht diagnostisch genau wie wir auf dem schlauch, mal schauen ob gewebeproben im labor uns weiterbringen. frida trägt jetzt, zum schutz der wunde, wieder einen fussverband, aber es geht ihr gut und ich glaube, dass sie auch ohne schmerzmittel schmerzfrei wäre.
wie ichs mir vor drei tagen vorgenommen hatte, habe ich mein gewicht jetzt erstmal um die 104 kilo gehalten. geholfen hat, dass das kind mit seiner freundin da ist und wir die guten sachen kochen. gestern gabs zum abendessen, vom kind zubereitet, reisnudel-salat auf vietnamesische art mit fleischklopsen, heute fufu mit erdnusssosse und huhn (von mir und der beifahrerin zubereitet). mein appetit hat gegebenenfalls auch einen ticken zugenommen, weil ich mir die spritze jetzt alle 8, statt alle 7 tage setze und ich jetzt mit der wochendosis auf tag 7 bin.
weitere nebenwirkung des semaglutids (und/oder des gewichtsverlustes): mein blutdruck, der sonst immer leicht erhöht war ist plötzlich im sehr grünen bereich. früher konnte ich den blutdruck durch aktivität in den grünen bereich drücken. meine hausärtzin sagte das sei grundsätzlich in ordnung, den blutdruck nach aktivität zu messen und wenn er dann besser als sonst ist. jetzt isser auch vor dem spazieren gehen im grünen bereich.
fridas fuss ist nach dem dritten tierarztbesuch auch wieder im grünen bereich — und sie noch auf antibiotika und schmerzmitteln (gegen die entzündung). die arztbesuche waren in erster linie diagnistik, die dann allerdings auch keine eindeutigen befund gebracht haben. wahrscheinlich wars doch keine granne in fridas knöchel, sondern eben irgendwas, was ich entzündet hat. sie erträgt die behandlungen und die verbände am fuss heldenhaft, mittlerweile trägt sie aber auch nur noch einen kleinen verband.
wir haben zwar jahrelang daran gearbeitet und viel energie und geduld da rein gesteckt, dass frida uns zutraut probleme zu lösen und zu entscheiden was richtig ist, aber es ist immer wieder herzzerreissend, dass sie auch akzeptiert, dass dazu unangenehme dinge wie tierarztbesuche und verbände gehören. wenn sie schmerzen hat, wendet sie sich fragend an uns und sucht nähe. auch wenn sie angst hat, wie kürzlich noch zum jahreswechsel, als es wochenlang überall knallte, lief sie nicht in panik weg von der geräuschquelle, sondern suchte nähe zu uns.
heute beim morgenspaziergang sind wir einem border collie begegnet, an dem wir zunächst vorbeigehen konnten, der sich dann aber gegen den willen seines besitzers dazu entschied frida zu hüten oder zu treiben. der collie war sensibel genug auf mein abschirmen von frida zu reagieren, aber weil er es mehrfach versuchte an mir vorbei zu kommen, führten wir einen kleinen tanz an der catcherwiese in den rehbergen auf, während der besitzer den rhythmus dazu schrie: „nein! — nein — nein …“. das schöne an der unangenehmen situation: frida überliess mir den border collie und mischte sich nicht ein, sondern hielt sich hinter mir und ich hatte noch nicht mal puls, weil ich mir einbildete die situation richtig, als nicht allzu brenzlig, einzuschätzen. wäre der hund ein deutscher schäferhund gewesen, hätte ich wahrscheinlich ordentlich puls bekomen. als der besitzer nach unserem tanz sagte, dass es ihm leid täte, meinte ich es sogar ernst, als ich sagte: „keine problem“. obwohl ich dann auf dem weiteren weg mit frida dachte, dass er ja auch die verkackte schleppleine, die an seinem hund hing, hätte benutzen können.
weil das kind gerade zu besuch ist, musste ich heute im schlafzimmer arbeiten. während ich da so sass und mich sammelte und diese figur der beifahrerin (← instagram-link, stattdessen bild hier betrachten → klick) die dort steht, betrachtete, bemerkte ich zwei dinge: einerseits fiel mir auf wie grossartig die figur getöpfert ist und andererseits wie wichtig es ist es kunst, kreative arbeiten nicht nur aus verschiedenen perspektiven zu betrachten, sondern auch mit verschiedenen stimmungen und in verschiedenen situationen. mit kunst im haus zu leben, mit kunst quasi durchs leben zu gehen (statt sie nur einmalig in einer ausstellung zu betrachten), ist schon ein privileg — oder besser gesagt: das macht kunst auf so viel mehr ebenen erfahrbar. man entdeckt ständig neue deteils, neue aspekte, neue (be) deutungen. mit kunst zusammen zu leben erweckt sie quasi zum leben.
gefreut habe ich mich heute sehr über eine kleinigkeit hier im blog. gerade mal 30 minuten nachdem ich diesen artikel veröffentlicht habe, hatten schon zwei menschen auf den 💩 geklickt, obwohl ich den artikel, die bilder, noch nicht einmal aufmerksamkeitserweiternd auf mastodon oder bluesky syndiziert hatte.
erschütternd wie leicht es ist, mir eine freude zu machen.
Blade Runner 2026: Serie startet 2099 auf Prime Video
… was meiner meinung nach viel interessanter gewesen wäre.
vorgestern hab ich mir wieder „one-pot“ nudeln gemacht, also (dosen) tomaten, zwiebel und knoblauch passiert und zusammen mit den nudeln gekocht, etwas grob geraspelte karotte, salz, pfeffer, thymian, insgesamt 10-15 minuten länger gekocht als auf der packungsangabe angegeben. ausserdem insgesamt die tomatendose andertalb mal mit wasser gefüllt hinzugefügt. das ergebnis ist wie letztes mal von perfekter konsistenz und bestem geschmack.
und ich frage mich, warum man nudeln sonst nur als all’assassina so (ähnlich) zubereitet. am besten sind die nudeln am folgetag, weil die sosse dann wegen der vielen ausgetretenen und in der sosse aufgefangenen stärke beinahe eine einheit mit den nudeln formt.
die beifahrerin war über zwei jahre noch nicht so weit einen geeigneten platz in ihren räumlichkeiten für die uhr zu finden. vor ein paar tagen war es so weit und die uhr zog zu ihr. weil ich auch eine kuckucksuhr haben wollte habe ich mir diese hier „uhr“, auch schon mindestens ein oder zwei jahre her, gebaut.
so lange die uhren bei mir hingen, liess ich home assistant per zufall auswählen welche uhr den kuckuck macht. jetzt wo sie in verschiedenen räumen hängen, hat mich der ehrgeiz gepackt sie auf die sekunde gleich losplärren zu lassen.
der vorteil einer heimautomatisierungssoftware wie home assistant oder esphome (die beide „uhren“ antreiben) ist ja die hundertstel-sekunden genaue uhrzeit. eine präzision, die eine mechanische uhr niemals hinbekommen würde. man muss halt nur einmal kalibrieren, dann passt es. ein weiterer vorteil: um 23 uhr hören die uhren auf zu plärren. bei mir im zimmer bis sechs uhr, bei der beifahrerin im zimmer bis neun uhr.
die mechanik der „echten“ uhr ist übrigens sehr filigran und leicht schrottig. hier hab ich die mal gezeigt. der fisch plärrt ganz klassisch per lautsprecher. eine weitere erkenntnis: eine kuckucksuhr die so oft plärrt wie die stunde geschlagen hat ist quatsch. es reicht vollkommen einmal zu schreien. mehr als einmal nervt extrem. ich hoffe das spricht sich alles auch irgendwann im schwarzwald rum.
We must all suffer one of two things: the pain of discipline or the pain of regret. Discipline weighs ounces, but regret weighs tons. Every day, you are choosing which one you will carry.
von meiner mutter habe ich die aversion gegen 90% aller artifiziellen düfte geerbt. ich ertrage die meisten parfüms nicht, oder genauer ich emfinde die meisten düfte, die man käuflich erwerben kann, nicht als angenehm. das macht das zusammenleben mit der beifahrerin nicht immer einfach. so wie sie empfindlich auf bestimmte essensgerüche die ich produziere reagiert, reagiere ich empfindlich auf bestimmte cremes oder parfums die sie benutzt. teilwesie rieche ich es durch zwei geschlossene türen, wenn sie eine der cremes benutzt, die ich nicht mag.
bei diesem duft, farina eau de cologne, haben wir einen gemeinsamen nenner gefunden: wir mögen den beide. und meine mutter, von der die beifahrerin den duft erstmals geschenkt bekommen hatte, mag den duft auch. der duft ist angenehm zurückhaltend, unaufdringlich und, wie bei allen eau de colognes, hilft es natürlich auch, dass der duft schnell verblasst.
aber wir haben die rechnung ohne frida gemacht. wenn die beifahrerin den duft aufträgt, verlässt frida den raum. so hat die beifahrerin also einen weg entdeckt mit frida auf olfaktorischer ebene zu kommunizieren, bzw. olfaktorisch zu sagen: „geh mal zu felix!“
morgens mit bärenhunger aufgewacht, zwei kaffee getrunken, pappsatt.
zum morgenspaziergang hatte ich mir vorgenommen richtung osten zu laufen, aber es ist dann eher süd-ost geworden, wie die apple watch aufzeichnung zeigt. jedenfalls, wie erwartet, im prenzlauer berg gelandet, wo die sprüche in den kommerzfenstern auch immer dämlicher werden.
apple watch aufzeichnung unseres spaziergangs heute vom wedding in den prenzlauer berg (7 km)
alt und neu
von zuhause zur s-bahn-station beusselstrasse gelaufen, mit der s-bahn bis wedding, mit der ubahn bis leopoldplatz und von dort wieder nach hause gelaufen. 4 kilometer und bereits um acht uhr stechende sonne im nacken.
in der u-bahn-station wedding beim back baron eine laugenstange gekauft um ein stuttgarter gedenkfrühstück zu machen. in stuttgart, in meiner zeit an der immenhofer str., bin ich morgens immer zu herbertz gegangen um dort ein, zwei melange zu trinken und ein belegtes laugenbrötchen zu essen. laugenbrötchen, butter, käse, gurkenschiben und gegebenenfalls ne tomatenscheibe. das habe ich mir zuhause auch gebaut, zusätzlich noch zwei scheiben schwarzwälder schinken. fühlte mich beim essen 25 jahre jünger.
das gewicht bleibt konstant, knapp unter 106 kilo. gestern auch wieder ein reichhaltiges frühstück genossen, mittagessen übersprungen und zum abendessen gabs (asiatische) fertignudeln. die waren köstlich, haben aber, selbst mit semaglutid, kaum länger als 2 stunden gesätttigt — obwohl ich die nudeln mit sauerkraut, champignons und sambal olek angereichert hatte.
zwei selfies im glas der schillerbibliothek
weitere semaglutid-wirkungs-beobachtngen von heute:
vor dem mittagsschlaf hatte ich riesigen appetit auf himbeer-quark (tiefgefrorene himbeeren, mit quark mixen, dazu süssstoff). den süssstoff im quark nehme ich nicht nur zum süssen, sondern weil ich den geschmack sehr, sehr gerne mag. erinnert mich an früher, als ich noch sher jung und sehr rank und schlank war, aber menschen in meiner umgebung meinten ich sei zu dick. deshalb gab es für eine weile rezepte aus der brigitte-diät, im praktischen sammelkarten-format konnte man die damals aus der brigitte ausschneiden. eins der rezepte war (mager) quark mit süssstoff. fand ich damals schon toll, vor allem wenn man den quark ordentlich schkägt, dann wird selbst magerquark sahnig — ganz ohne sahne. nach dem mittagsschlaf hatte ich dann allerdings gar keinen appetit mehr.
der nachmittag war etwas stressig und die arbeit erforderte meine ganze aufmerksamkeit. selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nichts ans essen denken können. deshalb wurde es spät und ich bekam gierigen hunger und appetit wie ich das noch vor einigen wochen öfter hatte. zum stillen einen salat aus grünen TK bohnen (mehrfach mit heissem wasser übergossen), surimi TK sticks (mehrfach mit heissem wasser übergossen), zwiebelwürfeln, paprikawürfeln, ernussbutter, sojasauce und chili-gedöns. ich hatte 8 surimi sticks ausgefroren, aus disziplinarischen gründen habe ich aber nur 4 in den salat geschnitten. 20 minuten nach dem salat hatte ich noch appetit auf einen weiteren stick, dann griff das semaglutid und die restlichen drei sticks verschwanden im kühlschrank und warten dort aufs frühstück.
gestern war der kammerjäger bei uns, wegen der maus und potenziell weiterer mäuse. dabei gelernt:
lebendfallen sind verboten. der kammerjäger meinte auch wenn wir die maus lebend fangen und einen kilometer weit entfernt aussetzen wäre sie dem tod geweiht. meine erklärung „stress“ sei es gar nicht mal so sehr, sondern vielmehr, dass sie keine chance habe draussen zu überleben. die mäuse die wir zuhause fangen seien eben hausmäuse (und keine feldmäuse) und ausserhalb von häusern würde es ihnen eher schwerfallen länger zu überleben.
es ist unwahrscheinlich dass die maus von draussen gekommen sei, wahrscheinlicher sei, dass sie bereits irgendwo im haus gelebt hat.
der kammerjäger hat zwei katzen zuhause und die sind dagegen, dass er sich einen staubsaugerroboter anschafft.
als köder in den fallen nutzt der kammerjäger vanille extrakt. erdnussbutter oder nutella funktionieren auch gut.
mein gewicht blieb in den letzten tagen stabil, weil ich einerseits absichtlich etwas mehr ass und andererseits auch mehr appetit hatte. heute mittag die zweite spritze gesetzt und sofort eine wirkung bemerkt. den kaffee den ich mich machen wollte vergessen und auch den appetit darauf verloren, der grumelnde magen ist auch verstummt. ich bin mir sicher 80% dieses effekts sind eingebildet, aber so oder so wirkt das semaglutid bei mir.
mit jeff und frida eine runde um die rummelsburger bucht gemacht. ich war erstaunt wie viele neue gebäude am ostkreuz aus dem boden gewachsen sind, seit ich das letzte mal hier war. mit jeff dabei mach ich gar keine fotos mehr, was am multitasking liegen wird; ich will/muss für beide, für jeff und frida gleichzeitig verfügbar sein, navigieren und reagieren. das klappt wunderbar und macht spass, aber das fotografieren vergesse ich dann. spazieren gehen mit frida macht spass, weil wir uns mittlerweile so gut verstehen, dass ich sie auch ohne leine vorzeitig aus alle potenziellen gefahrensituationen zihen kann. wenns fahrradverkehr gibt bleibt sie (mehr oder weniger) links an meinem fuss, wenn die bahn frei ist darf sie vorlaufen und schnüffeln und stöbern und wenn (potenzielle) gefahr näher kommt, springt sie auf meinen ruf fröhlich zu mir und bleibt so lange bis ich sie freigebe und mit käse belohne. jeff muss ich gelegentlich auch noch von den fahrradwegen ziehen, aber er lernt schnell. wir witzeln ständig und freuen uns über alles, obwohl sich seine freude über die lidl-backwaren, die er sich heute früh zum frühstück holte, in grenzen hielt.
langsam werden wir aber beide etwas müde vom vielen rumlaufen und der sozialen verfügbarkeit, weshalb sich jeff eben auch nochmal auf eigene faust zu fuss in den wedding gemacht hat. beim ersten mal als er alleine eine runde durch den wedding drehte, hörte ich seine anrufe nicht und musste ihn dann kurz über die funktionen unserer mehrfamilienhausklingelanlagen updaten.
jeff hat auch ständig bemerkenswerte begegnungen mit der berliner grumeligkeit. sein „hi, how are you?“ das er auch gerne fremden fröhlich entgegenschmettert, trifft meist auf irritierte, stumme gesichter. dass man sich unter fremden in berlin nicht grüsst ist glaube ich die grösste challenge für amerikaner in berlin. aber er nimmts mit humor.