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wetterrezensionen, bloggen als selbstbefriedigung

felix schwenzel in notiert

2016 habe ich 11 wetterrezensionen geschrieben. das schreibe ich hier nicht aus eitelkeit hin, sondern weil ich es vergessen habe und beim stöbern in meinem archiv selbst erstaunt darüber war. hatte ich vergessen und jetzt hab ich die wetter-rezensionen nochmal gelesen und mich gefreut.

genau so erstaunt war ich über diesen artikel („push und pull“) von vor neun jahren, weil ich zum bloggen, oder besser ins internet-schreiben, auch irgendwie schon alles gesagt habe. damals schrieb ich:

ich fühle mich mit dem ins-netz-schreiben wieder wie vor 20 jahren. wie anke gröner das seit 100 jahren in ihrem blogkopf stehen hat: „blog like nobody’s watching“.

[gelegentlich hat das schreiben den effekt], dass es andere inspiriert oder anderen hilft oder auf neue sichtweisen bringt. und neben all der selbstbefriedigung und verdauungshilfe mit der ich mein „blog like nobody’s watching“ [rationalisiere], sind […] gelegentlicher zuspruch, feedback oder überhaupt das ansehen meiner auswürfe, natürlich auch motivierend und befriedigend.

das würde ich heute mehr oder weniger genau so schreiben. dauerhafte motivation täglich ins internet zu schreiben ist wahrscheinlich nur dann möglich, wen einen das schreiben an sich befriedigt. und man sich ständiig selbst neue herausforderungen schafft, wie zum beispiel: „schaffe ich es regelmässig wetterrezensionen zu schreiben?“ wie löse ich dieses oder jenes technische problem oder baue dieses oder jenes shiny new feature? und in dem neun jahre alten artikel beschreibe ich genau das, eine super simple, einfache app, die nichts anderes macht als ping wenn ein neueer artikel auf wirres.net erscheint. das müsste doch mit hilfe eines geeigneten LLMs machbar sein heute? zack wieder was neues auf der todo liste.

p.s.: daran dass newsletter der neue heisse scheiss sind, hat sich in den letzten neun jahren offensichtlich auch nichts geändert. wie die zeit vergeht und sich eigentlich nichts ändert!


meine geodaten der letzten 12 monate

felix schwenzel in notiert

die beifahrerin und ich (und frida) leben ja in einer überwachungswohnung. die erste und zweite regel der automatischen wohnung lautet bekanntlich: die wohnung muss wissen wer wo ist. wenn niemand da ist, soll die heizungen runtergefahren werden und es sollen keine lichter mehr leuchten. ausserdem kann moritz dann anfangen zu saugen und zu wischen. wenn die beifahrerin im winter mal nicht da ist, ich aber schon, kann die temperatur im wohnzimmer und dem rest der wohnung etwas reduziert werden.

jedenfalls; wenn ich uns schon tracke, dann auch ordentlich, mit dauer-datenaufzeichnung. unsere handys senden per owntracks ihr geodaten an den owntracks recorder und der speichert das alles schön in json dateien auf unserem heimserver. da schau ich dann unregelmässig rein und gucke was ich so das letzte jahr über getrieben habe. meistens ist das dann so unspektakulär langweilig wie in den letzten 12 monaten vom juni 2024 bis jetzt:

offensichtlich war ich kurz in stuttgart (25 jahre architektur-studium-abschluss), zweimal bei meinen eltern im rheinland, zu weihnachten bei bremerhafen und ein paar tage in polen an der küste (urlaub). langweiliger geht’s kaum, schön wars trotzdem.

in berlin heizt sich die heatmap aber sichtlich auf. die spuren eines jahres mit linien nachzuzeichnen wird schnell unübersichtlich.

als heatmap ist das schon übersichtlicher.

interessant auf jeden fall: s-bahn und tram-haltestellen leuchten merklich auf (s-bahn wedding, leopoldplatz, tram-haltestelle virchowklinikum, u-bahn osloer strasse, etc.)

die rehberge und die randstriefen der kanäle sind gut abgedeckt und gelegentlich umrunden wir sperrgelände wie die julius leber kaserne und die charité.


wir zeichnen ja auch jede bewegung unseres autos auf. der billige gps tracker sendet alle daten an unsere lokate traccar-instanz und da liegen sie dann. weil die beifahrerin gerade an unserer steuer für 2024 sitzt, wollte sie gerne ein fahrtenbuch aus den traccar daten. die report-funktion von traccar war eher unbefriedigend, aber zusammen mit chatGPT habe ich ein python-script zusammengekloppt, dass die „trip“-daten für jeden einzelnen tag abfragt, geo-daten wo nötig zu adressdaten umwandelt und das alles dann als .csv ausgibt. wie immer meinte chatGPT am anfang das sei alles total einfach, am ende mussten wir das script das doch noch ein oder zwei stunden debuggen.


how not to kreissäge

felix schwenzel in notiert

das ist wahrscheinlich das schlimmste video mit einer laufenden kreissäge das ich je gesehen habe. es zeigt genau das, was man beim kreissägen definitiv nicht tun sollte: rumalbern. beim kreissägen sollte man eigentlich nichts anderes tun als kreissägen und der kreissäge respekt zollen.

das video, der werbespot, hat dann aber andererseits funktioniert und meine volle aufmerksamkeit auf sich gezogen, als es eben bei rtl lief. ich habe jede sekunde damit gerechnet dass hier gleich blut fliesst. ich glaub bei toom kann ich nie wieder einkaufen.

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die drei affen, nix sehen, nix hören, nix sagen, geupdated bei katharina nocun.

die drei affen, nix sehen, nix hören, nix sagen, geupdated bei katharina nocun.

"enthält kohlensäure" stimmt wahrscheinlich, aber man bemerkt nur nix davon. der witz an club mate is ja (zumindest für mich) die feinporige kohlensäure, die einen ebenso feinporig aufstossen lässt. sonst ok. #rp25

bild einer flasche chritea mate „sparkling“

heute wieder strahlendes #rp25 wetter.

heute wieder strahlendes #rp25 wetter.

ich muss bei solchen folien und vorträgen immer dran denken, dass damals im riesenmaschine.de kommentarbereich kommentare mit doppelten oder dreifachen ausrufezeichen als stilistisch mangelhaft abgelehnt wurden. #rp25

re-publica.com/de/session/cyber-libertarismus-die-neue-koalition-aus-tech-und-rechtspopulisten-gedenken-david


perfekte abendstimmung. #rp25


diedrich diederichsen auf der #rp25

felix schwenzel in notiert

diedrich diederichsen angeschaut und wie bei seinen texten nicht mal die hälfte verstanden. aber ich hab mich königlich amüsiert (keine ironie) und gefreut weil sich endlich mal jemand mühe gibt zu argumentieren statt pseudo-evidenzen auf publikum zu werfen. auch toll wie er sich manchmal von seinem text löst, aufschaut und in plain german erklärt was er gerade gemeint hat.

re-publica.com/de/session/denken-generationen-gegen-denken-der-geschichte

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ich hab den 12€ #rp25 burger probiert damit ihr das nicht müsst.
mayo und zwiebeln: ok.
frittiertes fake chicken: warum nicht was leckeres?
bun: eiskalt und soggy bottom.

mcdonald’s kann sich keine bessere werbung wünschen als food trucks die ihren opfern sowas zumuten.

#rp25 burger

heute mittag beim in der sonne sitzen auf dem #rp25 hinterhof aufgeschnappt: „das programm dieses jahr finde ich underwhelming“.
in bezug auf tag 1 stimme ich zu, aber das wetter ist super.


für alle die auf der #rp25 schlange vor den berliner wasserbetrieben leitungswasser automaten stehen, im hof geht das auch ohne schlange.

#rp25 wasserstelle

learn, teach, repeat

felix schwenzel in notiert

seit einer weile lasse ich kirby auf meinen artikel-beilagen eine liste von artikeln erstellen, die am gleichen tag in den letzten jahren erschienen sind. auch in der beilage zu diesem artikel ist deshalb diese kopie einer t3n-kolumne von mir verlinkt, die ich am 25. mai vor neun jahren veröffentlicht habe: Learn, teach, repeat

die kolumne ist trotz einiger steiler thesen ganz gut gealtert — oder bescheidener ausgedrückt, ich bringe in der kolumne wieder mal meine abneigung gegen kulturpessimissmus zum ausdruck. denn entgegen aller unkenrufe in den 80ern, dass wir uns mit flimmernden bildern zu tode amüsieren würden, weckte vor 40 jahren allem das fernsehen meinen bildungshunger. und seit über 20 jahren weckt das internet immer wieder meine neugier und öffnet mir möglichkeiten dinge zu tun, von denen ich als kind nur zu träumen wagte.

also, wie gesagt, eine lesempfehlung, und für die das zu lang ist:

Frage nicht, was das Netz für dich tun kann, frage was du für das Netz tun kannst.


wer von euch nutzt pixelfed? ich versteh es irgendwie nicht so richtig. wir sind hier ja im föderationsraum und trotzdem soll ich, wenn ich pixelfed nutzen will, dort ein neues konto öffnen, ohne direkte verbindung zu meinen bestehenden konto? pixelfed schraubt wohl auch an einen tik-tok-deriverat (loops), dafür gäbe es dann ein weiteres konto und für jeden dienst baut man sich dann — föderation hin oder her — eigene folgschaften und räume auf?

lässt sich das nicht irgendwie homogenisieren?


ads.txt

felix schwenzel in notiert

das hab ich vor sechs jahren „re-posted“:

I just learned that nearly every site running ads has a standardized ads.txt file that helpfully shows you how badly it murders your privacy. The file is a whitelist of all authorized resellers for programmatic advertising. For example, bostonglobe.com/ads.txt pic.twitter.com/mzJVtk6RWm

scheint es nach wie vor so zu geben:

https://www.spiegel.de/ads.txt

das ist ne lange liste.

da müsste man mal nen crawler bauen und eine top 10 liste machen, gewinner ist die website mit den meisten zeilen in ihrer ads.txt.

obwohl ich nicht mehr weiss als andere bin ich spiegel-leser und pihole-nutzer. ich halte pihole für einen der besten gründe sich zuhause einen raspberry pi oder einen anderen, immer laufenden, heimserver hinzustellen. pihole funktioniert wirklich gut und macht das web wieder ein bisschen lesbarer. mein gewissen ist übrigens relativ rein, zumindest in sachen ad-blocking; den spiegel hab ich abonniert, heise.de auch. für abos und spenden geb ich im monat so um die 50 bis 80 euro aus. da muss ich mir nicht noch den ad-spyware-mist in meinen browsern rendern lassen.

nachtrag 10:20:

heise.de vor acht jahren (ist wie immer komplizierter als man denkt):

Als Abwehr solchen Werbebetrugs empfiehlt Google die Industrie-Initiative Ads.txt, in der Website-Betreiber via standardisierter Textdatei veröffentlichen, mit welchen Werbemarktplätzen sie tatsächlich zusammenarbeiten. Immer mehr Werbeanbieter wie Google und AppNexus implementieren Ads.txt in ihre Verkaufsplattformen, so dass betrügerische Angebote künftig nicht mehr zum Zug kommen sollen.

blogwochen, backofenkartoffeln, karneval, schuppen

felix schwenzel in notiert

irgendjemand oder mehrere jemande haben gerade „blogwochen“ ausgerufen. ich bin mittlerweile in einem alter angekommen, in dem ich gedenk- oder feiertage, themenwochen oder #whateverfridays einfach ignoriere. wenn meine familie weihnachten feiern will und dazu festlich essen möchte, dann koche ich was festliches und schaue zu, wie man sich sachen schenkt. aber wenn es mir oder der beifahrerin danach ist, dann essen wir auch unter der woche festlich oder wir schenken uns einfach mal so was. ich freu mich dann zum beispiel total, wenn sie leckeren käse vom einkauf mitbringt und sie fragt, ob ich mich über mein geschenk (den käse) freue.

vielleicht ist ignorieren auch das falsche wort, ich versuche mich so gut es geht gegen marketingmassnahmen die von aussen auf mich einwirken zu immunisieren. weihnachten, cyberweek, namenstag, frohnleichnam, blogwochen, alles von marketing-füchsen ausgedachte sachen um ihr anliegen voranzubringen.

aber vielleicht isses auch ganz anders und ich mag massenveranstaltungen einfach nicht. aber dann müsste ich die republica auch meiden, aber die mag ich sehr gerne. oder wahlen, zu denen gehe ich auch gerne.

egal, was ich sagen wollte: für mich sind immer blogwochen. ausser es ist gerade irgendwas anderes, zum beispiel heimautomatisierungswoche oder ich-bin-gerade-bei-meinen-eltern-zu-besuch-woche. manchmal fummel ich monatelang an meinem blog und berichte davon alle paar tage, obwohl ich sehr gut weiss, dass das allerhöchsten ein paar andere blogger interessiert, die auch gelegentlich obsessiv an ihrem blog fummeln.

konstantin zum beispiel. der hat sich einen reader zusammengefummelt: in „daily reader 2.0 lebt“ schreibt er, dass ihm cursor ai dabei geholfen hätte und das finde ich spannend, weil mich open ai beim fummeln an meinem kirby unterstützt (pun intended). der reader ist hier: reader.konnexus.net und …

Ohne Notifications. Ohne unerledigte Aufgaben. Ohne “You have 254'435 unread items”

ich mag an konstantins reader auch, dass ich dort das sehe, was er gerne mag, also maximal persönliche empfehlungen, andere blogs sehe, die ich gegebenenfalls noch nicht kenne. blogrollen können das theoretisch auch, aber meistens fehlt denen eben der kontext, die aktualität, die soetwas wie konstantins reader, rivva schaffen oder früher gelegentlich google schafften: für mich relevantes sichtbar machen.

ich mag spezifische empfehlungen, nicht „guck mal auf youtube“, sondern „guck dir dieses video auf youtube an“, nicht „guck mal, blog oder website xy hat was neues geschrieben“, sondern „blog oder website xy hat gerade dieses zu jenem geschrieben und normalerweise schreibt xy interessante sachen“.

viele meiner lieblings-blogs hab ich übrigens aus meinen referern gefischt, also aus der matomo-anzeige, von wo besucher kamen. das prinzip jemand interessiert sich für dich, also könnetst du ihn auch interessant finden funktioniert gelegentlich wirklich. ich glaube so habe ich auch meine frau kennengelernt. sie hat sich für mich ineressiert, also begann ich mich auch für sie zu interessieren.

jetzt hab ich über acht oder neun absätze erklärt, warum ich zögere mich in blog-ringen oder einer bloggerrolle anzumelden, bzw. warum sich mir die interessanz oder der nutzen dieser mechaniken noch nicht erschlossen hat. viel lieber entdecke ich (mir) neue blogs darüber, dass mir jemand in seinem blog heftig widerspricht und meine unausgegorenen überlegungen zerpflückt. ich bezweifle, dass ich jemand interessantes oder mir vorher unbekanntes entdecke, wenn ich auf die aktuellsten einträge auf bloggerrolle.de klicke. oder umgekehrt glaube ich, dass sich die meisten die auf wirres.net klickten, wäre es dort aufgelistet, nach 30 sekunden wieder gelangweilt oder irritiert anderen tätigkeiten zuwenden als wirres.net zu lesen. das ist hier ja alles eher etwas gewöhnungsbedürftig oder wie man es auf englsich passender sagen würde, eher ein aquired taste.


heute gabs backofen-kartoffeln und ich (und die beifahrerin, aber auch frida) fanden die besonders gelungen. ich bilde mir ein, viel über kartoffeln in den videos aus der restaurantküche des fallow gelernt zu haben, insbesodnere durch dieses video über deren pommes und dieses über kartoffel-püree. das geheimnis ist die kartoffeln schonend weich zu dünsten und sie danach — wie soll ich sagen — etwas aufzurauhen. ich habe heute einfach unseren rest mehligkochende kartoffeln 20 minuten in den dampfgarer geworfen und sie danach etwas kleiner geschnitten, mit salz, olivenöl und rosmarin vermischt und sie dabei vorsichtig aber auch forsch vermischt. dabei haben sich auch ein paar kleinere stückchen gelöst, aber die wurden dann anschliessend im ofen (20 minuten bei > 200° C) zu knusprigen köstlichkieten. und der rest der kartoffeln war auch perfekt, aussen rau und knusprig, innen fluffig.


karneval ist auch son ding das ich seit 35 jahren nicht mehr verstehe. ich bin zwar im rheinland aufgewachsen und als kind fand ich es toll einen anlass zum verkleiden zu haben, aber ich frage mich eben seit 35 jahren, warum man nicht einfach immer genau dann übermässig viel trinkt, wenn einem danach ist übermässig viel zu trinken. welchen vorteil hat es, das in gesellschaft von hunderttausend „jecken“ tun? oder wenn einem danach ist, sich über die kleidung französischer soldaten zwischen 1794 und 1814 lustig zu machen, warum sollte man das nicht jeden tag tun können, wenn einem das wichtig ist?

warum ich karneval als jugendlicher zumindest interessant fand, lässt sich im nachhinein — finde ich — gut erklären. als 15 oder 16 jähriger ist man natürlich für jede gelegenheit zu trinken dankbar, aber vor allem ist man in dem alter vom FOMO getrieben, dem „fear of missing out“ oder der angst etwas zu verpassen. heute weiss ich, man verpasst bei der nicht-teilnahme am karneval nichts und sollte man doch etwas verpassen, lässt es sich problemlos jederzeit nachholen.


ich habe jetzt ja ziemlich deutlich gemacht, dass ich nicht vom FOMO getrieben bin und selten das gefühl habe, etwas zu verpassen weil ich bei x oder y nicht mitmache. aber einen grossen „fear“ habe ich schon, den FOBAGOWM, dem fear of becoming a grumpy old white man. ich finde es schrecklich, wenn menschen sich im alter damit beschäftigen sachen aufzuzählen die früher mal besser waren oder gründe suchen, warum heute alles dumm, kaputt, faul oder verkommen ist. tatsächlich finde ich alles um mich herum ziemlich gut, das bestätigt mir auch die beifahrerin regelmässig, wenn sie sich darüber beklagt, dass ich bei jeden scheiss immer das positive betonen muss. aber entscheidend ist: ich will nicht (mehr) an allem um mich herum teilnehmen.


das schöne am eigenen blog ist ja erlebtes gelegentlich wieder zu finden. so hab ich gestern diese perle (wieder) gefunden:

beifahrerin vor ner stunde: „mach mal fenster auf, riecht komisch hier!“
beifahrerin jetzt: „mach mal fenster zu, riecht komisch hier!“

heute früh sah ich ein paar flocken im haar der beifahrerin und fragte sie: „oh hast du jetzt auch schuppen?“

sie antwortete: „nee, das ist essen.“


j/k (webwanderungen KW18)

felix schwenzel in über wirres

eins der features das ich vom alten wirres.net aus pre-kirby-zeiten am meisten vermisst habe ist die navigation mit den j/k tasten. ich vermute zwar, dass ausser mir niemand daran interessiert ist oder sowas nutzt, aber wirres.net konnte das mehr oder weniger seit 15 jahren.

damals™ habe ich das mit einem jquery plugin gemacht, ob ich das hier benutzt habe oder was anderes weiss ich auch nicht mehr. ich weiss aber, dass ich das immer wahnsinnig nützlich fand und mich bis heute frage, warum das nicht viel weiter verbreitet ist. tatsächlich fallen mir aktuell nur zwei webseiten ein, auf denen das noch funktioniert: gmail und duckduckgo — und jetzt wieder wirres.net, zumindest auf übersichtseiten.

während dieses 15 jahre alte jquery-plugin auch nur 2 kb gross ist, wiegt jquery minifiziert auch nochmal 32 kb. als ich vor einem monat anfing wirres.net mit kirby wieder neu aufzubauen, war unter meinen ersten fragen an google …

die antworten auf die zweite frage waren mir damals zu kompliziert, bzw. verlangten zu viel javascript-know-how von mir, um das damals umzusetzen. gestern Nacht um 2 uhr fiel mir die frage wieder ein und ich fragte — chatGPT. die antwort war 1,6 kb lang und funktioniert einwandfrei und vanila, also ohne ein js-framework.

und wo ich gerade dabei war, hab ich chatGPT noch gefragt wie ich mit der x-taste die startseite, bzw. artikelübersichten kompakt anzeigen lassen kann, das geht mit neun zeilen code.

tl;dr: man kann auf der startseite und übersichtseiten jetzt mit j/k navigieren oder kurzzeitig alle artikel mit x gekürzt anzeigen.

p.s.

ich bin völlig baff, welche fortschritte javascript und css seit dem letzten mal, wo ich mich intensiver damit beschäftigt habe, gemacht haben. gestern nacht fiel mir auch ein zu fragen ob und wie man bilder per css schwarz weiss machen kann. geht!

img {
  filter: grayscale(100%);
}

ich weiss nicht ob das normal ist, aber mich begeistert so etwas sehr. es gibt noch so viel auszuprobieren und zu basteln um dieses nest hier im web wohnlich zu machen.

p.p.s.

heute früh vorm spazieren gehen hab ich mich gefragt, ob man mit dem kirby struktur feldern nicht ziemlich einfach semantisch korrekte und maschinenlesbare rezepte (zum nachkochen) bauen kann. kann man, chatGPT spuckte mir wenige zeilen blueprint und template code aus, mit denen ich nach 10 muinuten einen funktionierenden prototypen hatte. beim thema rezepte im json-ld- oder in microformat treffen sich die beiden vektoren SEO-optimierung und nutzer-optimierung perfekt. weil rezept-schleudern wie chefkoch.de gerne vorne in den google-suchergebnissen stehen möchten, sind alle rezepte auf chefkoch.de per

<script type="application/ld+json">
{
    "@context": "http://schema.org",
    "@type": "Recipe",
    // […]
}
</script>

ausgestattet. das hat zur folge, dass ich mehr oder weniger jedes rezept das ich jemals gegooglet und zu unserer befriedigung nachgekocht habe auch einfach und verlustfrei in mela importieren kann. warum mela so toll ist, hab ich hier mal vor zwei jahren erklärt.


wöchentliche fernsehserien rezensions-videos

felix schwenzel in notiert

ich schaue nach wie vor zu viel fernsehen. house of the dragons, the agency, severance, dune prophecy, the day of the jakal, the penguin, sugar, shogon, will trent, the last of us, silo, slow horses, clarksons farm, usw. aber ich muss zu meiner verteidigung auch sagen, dass ich fernsehserien die mich anfangen zu langweilen oder zu nerven auch nicht weiterschaue: hacks, those about to die, interior chinatown, daredevil, the studio, the white lotus, usw.

was aber leider zu meinem fernsehserien-konsum hinzugekommen ist exzessiver youtube konsum. unter anderem sehe ich mir sehr gerne youtube videos zu fernsehfolgen an, die ich gerade, aktuell gesehen habe. die kreatoren solcher videos stecken da sehr viel arbeit rein und ihre rezensionen oder erklärvideos erscheinen meist kurz nach dem jeweiligen original. bisher habe ich mir immer sehr gerne videos zu fernsehserien von pete peppers oder alt shift x angesehen. die youtube vorschläge zu diesen themen sind oft auch ganz brauchbar.

bei house of the dragon und den alt shift x videos war es für mich immer sehr hilfreich die zusammenhänge der recht komplexen serie zu verstehen. bei serverance und zum beispiel pete peppers videos half es mir übersehene details nochmal nachträglich aufmerksamkeit zu schenken und es macht mir spass meine spekulationen mit denen anderer abzugleichen.

heute bin ich über dieses video zu andor, oder genauer dedra meero gestossen.

youtube-video laden, info, direktlink

und ich muss sagen, obwohl ich wirklich meinen youtube algorithmus mittlerweile ganz gut trainiert habe und meisten qualitativ hochwertiges zeug vorgesetzt bekommen, erstaunte mich dieses video von Generation Tech sehr, weil es einerseits so gelassen und andererseits so klug daherkam. es ist immer ein gutes zeichen, wenn ich videos pausiere um etwas mit zu schreiben. hier schrieb ich etwa bei minute 3:30 folegndes mit:

[…] now, people that are good at what they are doing, they don’t spend time sabotaging others. they’re securing themselves and instead of looking at other people, they focus on their work. they do what they love.

das wollte ich nur mal eben loswerden und guck jetzt weiter.


vollmundige versprechen

felix schwenzel in notiert

ich würde nicht sagen, dass ich genervt von meiner zusammenarbeit mit chatGPT bin. ich bezahle es, um mir bei mühseligen aufgaben zu helfen, also zum beispiel php code für kirby funktionen syntaxfehlerfrei zu schreiben oder APIs abzufragen und die ergebnisse geordnet und ansehnlich aus zu geben. das macht es teilweise ganz gut, aber man muss wie ein luchs aufpassen und es zurückrufen, wenn es sich in komplexität verhaspelt. manchmal ist die lösung dann doch schneller gegoogelt.

heute habe ich (zum wiederholten mal) ein kurzes video unter der hinckeldeybrücke gemacht, weil ich die reflektionen so schön fand. wenn man das loopt, springt es allerdings.

also hab ich mir gedacht, frag ich mal chatGPT, ob es mir helfen kann das video zu stabilisieren:

Ja, absolut — ich kann dir erklären, wie du Videos stabilisieren kannst, damit der Loop sauber läuft! 🎥✨Dafür benutzen wir wieder FFmpeg, genauer gesagt zwei Schritte:
Bewegungsanalyse (vidstabdetect)
Stabilisieren (vidstabtransform)
Damit wird das Video quasi „entschaukelt“, und es wirkt ruhiger, ohne Sprünge.

das hat natürlich nicht geklappt und auch weitere vorschläge von chatGPT liefen alle ins leere. ich hab es dann gefragt, ob ich das video hochladen kann und es dann etwas damit anfangen kann.

✏️ Ich arbeite das jetzt durch und bereite dir die Datei vor.🚀
Gib mir eine Minute, ich melde mich gleich mit dem fertigen stabilisierten Video!
(Und ich sag dir ehrlich, falls ich noch was Feineres daraus machen kann.)

nach etlichen minuten und mehreren nachfragen stellt sich dann heraus, es kann zwar behaupten mein video zu bearbeiten, aber an mich zurückgeben kann es das video gar nicht („plattformlimitierung“) — auch wenn es vorher mehrfach das gegenteil behauptet hat.

das sind natürlich alles luxusprobleme und mit ein bisschen erfahrung und alter lernt man relativ schnell, wie man die vollmundigen versprechen dieser jungen systeme einschätzen sollte; als jugendlichen übermut und grössenwahn.

ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich als sechs oder siiebejähriger der festen überzeugung war, ein fähiger reiter zu sein. ist ja nicht schwer, gas gibt man indem man die beine zusammendrückt, abbremsen kann man, indem man leicht an der trense zieht. das hatte ich auch schon als kind tausendmal im fernsehen gesehen, easy! (ausführlich habe ich das in „ich bin ein pferdemädchen“ aufgeschrieben.)

was chatGPT aber wirklich kann und warum ich ihn trotz seiner selbstüberschätzung und seiner etwas zu blumigen sprache sehr schätze, ist das ausspucken von ffmpeg befehlen mit denen man das video kleinrechnen, skalieren oder zu einem boomerrang loop umwandeln kann.

früher musste man das googlen und fand meisten bei bei stackexchange eine brauchbare antwort. (klappt immer noch)

und früher hat man dann im blog den code aufgeschrieben, damit man selbst und andere das später gegebenenfalls finden und nutzen können:

ffmpeg -i IMG_2436.mp4 -filter_complex "[0:v]split[v1][v2]; [v2]reverse[v2r]; [v1][v2r]concat=n=2:v=1:a=0" -c:v libx264 -crf 18 -preset slow IMG_2436_boomerang.mp4

ffmpeg -i IMG_2436_boomerang.mp4 -vf "scale=960:720" -c:v libx264 -crf 18 -preset slow -c:a copy IMG_2436_boomerang_scaled.mp4

muss man jetzt alles nicht mehr machen: einfach schnell den nervigen assistenten fragen.

und eigentlich wollte ich nur dieses video vom heutigen morgenspaziergang posten.


webwanderung vom 26.04.2025

felix schwenzel in notiert

ich bastel weiter an meiner rückseite und den neuen artikel-beilagen (das ist die beilage zu dieser notiz) und suche deshalb nach möglichkeiten meta-daten zu sammeln und anzuzeigen. ich bin ja leider ein reaktions-junkie, verfolge also übermässig aufmerksam wer und was notiz von meinen beiträgen nimmt. unterwegs stiess ich auf florian zieglers kirby.plugin photo stats. das ding hat florian sich selbst gebaut, um auf seinem foto-blog florian.photo diese statistik-übersicht anzuzeigen:

florian zieglers photo-blog-statistik-auswertung

in seinem photo-blog stellt er seine eigenen regeln auf und die erste regel lautet:

1. Post daily

deshalb wirft sein photo-stats auch die längsten streaks aus, in denen er täglich ein foto gepostet hat, genauso wie seine hiatus (extra nachgeschaut, plural von hiatus ist hiatus). das plugin hat ein bisschen schwierigkeiten durch meine 10.793 veröffentlichten artikel zu kämmen, aber wenn ich die statistik auf die letzten 5 jahre beschränke geht’s und das kommt raus:

Total Number of Posts:
72
First Post:
seit ich unseren alten gasofen mit einer ein-euro-temperatur-sonde und einem vier-euro-arduino digitalisiert habe, …
Total Number of Images:
102
Current Daily Streak:

Longest Daily Streak:
9 days,
from 2025-04-05 to 2025-04-13
Second Longest Daily Streak:
4 days,
from 2024-06-04 to 2024-06-07
Third Longest Daily Streak:
3 days,
from 2025-03-25 to 2025-03-27

wie man sieht, das mit den täglich-posten-streaks klappt bei mir nicht so gut. aber die idee täglich ein bild zu posten find ich super, zumal florian ziegler auch immer was zu seinen bildern schreibt. und durch irgendeine zauberei, schafft florian es likes und kommentare direkt aus mastdodon in sein blog zu ziehen. ich mache das derzeit auch (auf den artikel-beilagen wie hier) mit maurice renks indieconnector und komments (über den umweg brid.gy). bei florian scheint das blog selbst teil des fediverse zu sein, so richtig verstanden hab ichs noch nicht, aber interessant finde ich es auf jeden fall.

mit wordpress geht das wohl auch, wie meike auf vom-schwimmen-und-schreiben.de zeigt: blog im fediverse, blog im webiverse.

andraes gohr hingegen betreibt seine eigene gotosocial mastodon instanz: fedi.splitbrain.org/@splitbrain. hier erklärt er wie man dahin migrieren könnte.

ich habe auch gesehen, dass florian ziegler gelegentlich elk.zone als mastodon client genutzt hat, dort gefiel mir der optionale zen mode sehr gut, der die navigation und die like und repost buttons entfernt.

ich grübel noch was ich gut finde. im moment poste ich einträge hier automatisch zu bluesky und mastodon, wobei ich signifikant mehr interaktion auf mastodon sehe, als auf bluesky. via brid.gy und den oben erwähnten kirby-plugins hole ich mir die reaktionen zurück ins blog. der indieconnector kann wohl auch als mastodon instanz agieren, aber das hat laut doku noch haken und ösen.

eine antwort auf meine frage wie sich mastodon und kirby besser intergrieren liessen könnte in diesem blogpost stecken: Adding comments to your static blog with Mastodon

dort holt carl schwan die antworten auf einen mastodon post einfach per javascript aus der mastodon API. die javascript version werde ich mal ausprobieren, aber die idee ist natürlich einleuchtend. carl schwan nutzt den context endpunkt und laut chatgpt geht das mit den favs und reposts genau so einfach:

Mastodon stellt diese beiden Endpunkte zur Verfügung:
Favourited users:
GET /api/v1/statuses/:id/favourited_by

Reblogged users:

GET /api/v1/statuses/:id/reblogged_by

apropos chatGPT. wir arbeiten ja zusammen an diesem blog, oder anders gesagt, chatGPT hilft mir beim coden. das macht es mal ganz gut, manchmal aber auch wirklich, wirklich schlecht und phantasielos. es ist als ob man mit einem sehr launischen programmierer zusammenarbeitet, der sich mal wie ein elfjähriges kind, mal wie ein abstraktiongott benimmt. aber das wichtigste, die persona auf die sich chatGPT gerade mir gegenüber eingegrooved hat ist maximal unsympathisch, was ich gut finde um meine emotionale distanz zu halten.

Möchtest du, dass ich dir auch noch zeige, wie du es schnell in Python oder einem kleinen Script abrufen kannst? 🚀 (geht echt easy!)

und emotionale distanz zu LLMs zu behalten scheint mir derzeit das gebot der stunde. ich habe das viele jahre wie viele andere alte weisse männer gemacht und mich LLMs komplett ferngehalten (brauch ich nicht, das geht vorüber, uninteressante, kindische technikspielerei). aber mit der home-asssitant integration von LLMs oder konkret chatGPT kam dann der dammbruch. ich sah, dass diese technologie durchaus potebzial hat nützlich zu sein. ich schreibe da nochmal separat drüber, aber einen aspekt muss ich doch kurz erzählen.

bisher hatte ich ja seit kanpp acht oder neun jahren snips ununterbrochen als lokalen sprachassistenten hier im einsatz. das funktionierte dank der (grösstenteils vorhandenen) cloud unabhängigkeit auch noch gut, als sonos snips aufkaufte und die cloud abschaltete. später sprang rhasspy in die bresche. das problem mit snips ist, dass man zwar alle möglichen satz und wort kombinationen konfigurieren kann, also auch absurde wie „pups mal“ oder „es ist dunkel wie im bärenarsch“. trotzdem war der umgang mit snips etwas unflexibel.

seit home assistant whisper die eigentliche spracherkennung macht und chatGPT die intent erkennung ist alles anders. bisher mussten wir usn beim füllen der einkaufsliste immer auf einen gegenstand beschränken: „hey snips, wir brauchen brokoli“. mit chatGPT als versteheinheit geht sowohl „hey snips, wir brauchen brokoli, olivenöl und sojasauce“ als auch „schreib zutaten für hühnerfrikasse auf die einkaufsliste“. plötzlich versteht snips mehr oder weniger alles — und sogar die beifahrerin. sie hat bisher snips ungern bis nie benutzt. jetzt höre ich sie manchmal in der küche sagen: „hey snips, es ist zu hell, machs mal gemütlicher“

jedenfalls sollte man sich bei so viel „stuff that just works“ vor zu viel ehrfurcht und vertrauen hüten und eine gesunde distanz wahren. und wenn mir das LLM dann so pseudo-kumpelhaft mit sätzen wie „geht echt easy!“ kommt, fällt mir das recht leicht proffessionelle distanz zu wahren.

[nachtrag]

die anzeige von „kommentaren“ via mastodon api funktioniert wunderbar. das javascript von carl schwan hab ich allerdings mit hilfe von chatGPT in PHP umgeschrieben. → siehe artikel-beilage

(coverbild von chatGPT)


kleinigkeiten die mir grosse freude bereiten

felix schwenzel in notiert

  • ein funktionierendes archiv zu haben, alte texte von mir finden die nicht peinlich sind: https://wirres.net/6828
  • zu sehen, dass ein darin verlinkter rivva-link noch funktioniert: https://rivva.de/200283775
  • zu sehen, dass der link von rivva.de zu wirres.net auch noch funktioniert