dieser krautsalat ist eins unserer sehr regelmässigen alltagsessen. einfach, lecker und vielleicht sogar gesund. mir ist heute beim testen meiner reparierten suchfunktion aufgefallen, dass ich das rezept noch nicht richtig aufgeschrieben habe. im prinzip schonmal bei ćevapčići mit krautsalat und reis, aber hier jetzt nochmal richtig.
der krautsalat ist nach einem rezept von tim mälzer aus heimat und weil er aus spitzkohl ist, macht er wenig arbeit.
zutaten
1 kleiner spitzkohl
50 ml apfelessig (oder anderer essig)
50 ml neutrales öl
2 el honig
1 rote zwiebel
1 tl kümmel (lasse ich konsequent weg)
1 tl salz
zubereitung
den spitzhohl fein hobeln oder in sehr feine streifen schneiden.
salzen leicht kneten oder einfach nur mischen und ur seite stellen
die zwiebel feinwürfeln und zum spitzkohl geben. aus dem essig, dem öl und dem honig ein dressing mixen. je nachdem wie stark der spitzkohl im ersten schritt gesalzen wurde noch jnapp einen teelöffel salz dazu. es ist immer ein bisschen mehr salz als man denkt, aber es passiert auch schnel, dass man den salat übersalzt.
alles das dressing, den kohl und die zwiebeln mischen und 10 minuten stehen lassen.
die sonne war heute genau so spät dran wie frida und ich für den morgenspaziergang, dafür haben wir neben dem sonnenaufgang auch noch eine weihnachtsmann-scheuche gesehen.
Gerne wird die Publizistin Hannah Arendt mit dem Satz zitiert, niemand habe das Recht zu gehorchen. Doch bei dieser Aussage fehlen nicht nur zwei Wörter, sondern es fehlt auch der Kontext.
immerhin hat mich der aushang dieses zitats dazu gebracht ein wenig zu „recherchieren“ und dabei diese schöne differenzierung von patrick gensing gefunden zu haben.
und schön zu sehen, dass leute nicht nur auf social media ihre quellen und gelegentlich jeder differenzierung weglassen, sondern auch auf papier oder hinter glas.
ich habe nach langer zeit mal wieder das schwarzbrot mit sonnenblumenkernen nach dem plötzblog gebacken. es besteht nur aus roggen, salz und wasser (und sonnenblumenkernen); roggenkörner, roggenschrot, roggen (vollkorn-) mehl. im originalrezept steht: grober schrot. ich nehme mittelfeinen schrot.
auch wenn es eigentlich noch 1-2 tage im kühlschrank ruhen soll, haben wir 4 stunden nach dem backen (es war noch warm) ein paar scheiben davon zum abend gegessen. schmeckt mit butter allein, aber mit käse noch mehr.
es ist relativ aufwendig, aber nicht schwer herzustellen. mein hauptproblem war: ich hatte keinen sauerteig mehr. das letzte mal backen liegt mehr als 6 monate oder länger zurück. dankenswerterweise hat eine liebe nachbarin mir ein glas von ihrem sauerteig abgegeben.
das originalrezept lässt sich seit dem letzten relaunch des plötzblog nicht mehr ohne weiteres mit rezept-managern wie mealie parsen (obwohl mela es mit „ML“ parsen kann), deshalb schreib ich nochmal (maschinenlesbar/parserfreundlich) auf wie ich es diesmal gebacken habe und endlich auch verwendung für überschüssiges „anstellgut“ gefunden habe.
das schwarzbrot besteht fast nur aus roggenkörnern und -schrot und ganz wenig roggenmehl. trotzdem ist es fluffig und weich. nach dem langen backen bei sehr niedriger temperatur hat es noch eine etwas knusprige kruste. die wird nach ein, zwei tagen im kühlschrank aber auch weich.
weil eine relativ grosse menge anstellgut benötigt wird, zumindest wenn man, wie ich, 2 brote auf einmal macht (120 g), setze ich am vor-vor-abend erstmal das anstellgut an, also 60 g mehl, 60 g wasser und einen guten blub vorhandenen sauerteig. das lasse ich dann 12 oder 24 stunden bei zimmertemperatur reifen.
zutaten
sauerteig
6 g salz
300 ml wasser
300 g roggenschrot
60 g anstellgut
kochstück
180 g roggenkörner
300 g wasser
brühstück
60 g sonnenblumenkerne
60 g wasser
hauptteig
sauerteig
kochstück
brühstück
150 g roggenschrot
150 g roggenvollkornmehl
108 g wasser
16 g flüssigmalz (oder zuckerrübensirup)
6 g salz
zubereitung
sauerteig
salz, roggenschrot, wasser und anstellgut zu einem weichen teig vermischen.
12 stunden bei zimmertemperatur reifen lassen (über nacht).
kochstück
ich werfe die roggenkörner und das wasser einfach in den reiskocher. den sollte man früh genug ausstellen (bei mir, wenn der reiskocher vom kochen zum wärmmodus wechselt).
wenn die roggenkörner am topf kleben oder zu trocken sind, einfach ein bisschen wasser nachkippen.
den topf lasse ich mit deckel über nacht (12 stunden) bei zimmertemperatur stehen. wer auf nummer sicher gehen will: frischhaltefolie direkt auf die oberfläche drücken.
brühstück
sonnenblumenkerne mit wasser übergiessen und mischen (in einer älteren version des plötzblog-rezepts sollte das wasser kochen, in der neuen version soll es 20° C haben. ich nehm weiterhin kochendes wasser).
deckel drauf (ich mische wasser und sonnenblumenkerne in einer „tupper“-dose).
hauptteig
am nächsten tag, bzw. nach 12 stunden wird zuerst der angesäuerte roggenschrot weiterverarbeitet. den gesäuerten roggenschrot und den weiteren schrot in der küchenmaschine mit dem rühr- oder K-haken, nicht mit dem knethaken, mischen. das soll laut lutz geißler 10 bnis 15 minuten lang passieren, bis „der Teig auf Druck nicht mehr mit Bruch reagiert, sondern sich plastisch verformen lässt“.
danach gebe ich die restlichen zutaten in die rührschüssel und lasse weiter den K-haken oder rührhaken dran, nicht den knethaken, bis alles einen kompakten teig ergibt.
meistens habe ich mir zu viel anstelgut vorbereitet. da dieser sauerteigansatz bei mir zu 50% aus wasser und zu 50% aus mehl besteht, werfe ich die reste einfach zum teig und rechne vom wasser und mehrl entsprechend etwas ab. auch das überflüssige sonnenblumenkerneinweichwasser sollte mach vom hinzugefügten wasser abrechnen. also: alles rein in den teig, aber dafür entsprechend weniger wasser und mehl
den teig 30 minuten bei zimmertemperatur ruhen lassen. ich lasse den teig auf der arbeitsfläche ruhen. es hat sich gezeigt, das es praktisch ist den teig jetzt schon zu einem festen rechteck zu formen, das man im nöchsten arbeitsschritt einfach teilen kann, wenn man zwei brote auf einmal backt.
den ausgeruhten teig forme ich nicht mehr zu einer kugel, sondern befördere ihn gleich in eine gebuttterte backform mit deckel. das hat den vorteil, dass die brote im ofen, bei geschlossenem deckel, schön dämpfen und nicht austrocknen. den teig drücke ich vorsichtig in der backform fest. jetzt erstmal 90 minuten ruhen und gehen lassen. meistens geht der teig ⅓ bis ¼ auf, kommt also bei weitem nicht an den deckel.
eine stunde bevor ich die brote in den ofen schiebe, heize ich den ofen auf ca. 200° C vor. wenn die brote in den ofen kommen, stelle ich gleich auf 160° C. die kastenformen stelle ich auf einen backstein, in unserem ofen hilft das gegen eine zu dunkle brotunterseite.
3 ½ stunden bei 160° C backen. wenn unser ofen das mitmachen würde, würde ich nur auf 150° C gehen und 30 minuten backzeit hinten dranhängen.
pete pepers meint diese folge habe ihm biher am besten gefallen. ich glaube mir auch. insbesondere wie der cliffhanger aus der letzten folge aufgelöst wurde war meisterhaft. die auflösung zeigt, welche kraft ehrlichkeit haben kann. wenn gräueltaten einen guten grund haben, verlieren sie nicht ohne weiteres ihren schrecken, aber man kann gegebenenfalls verständnis für sie aufbringen.
wie das alles wieder erzählt wurde, die bilder von einem leergefegten las vegas, die isolation von carol, die gutherzigkeit des leicht affigen diabaté, das war wieder ein grosses vergnügen und die folge wirkte, trotz ihrer 49 minuten länge, gerade mal wie 20 minuten. die detailversessenheit, der liebevolle und sorgfältige figuren-aufbau, die be- und gleichzeitig unberechenbarkeit der handlung, machen diese serie wieder zu sehr grossem kino.
ich frage mich die ganze zeit, was denn passieren würde, wenn die mitglieder des kollektivs wieder, wie sich carol das wünscht, in individuen getrennt werden. erinnern sie sich an das kollektive gedächnis, sehnen sie sich zurück in die geborgenhiet und klarheit des kollektivs? ist die individualisierung, das bewusstsein aller derzeitigen menschen, ihre separation von der welt, etwas das ein mensch, der absolute einheit mit der welt gespürt hat, jemals wieder zurück haben möchte? die verbindung, das joining in pluribus, ist ja effektiv die umkehr des biblischen „sündenfalls“. aus der (selbst-) erkenntnis folgen scham, einsamkeit und das bewusstsein nicht (mehr) eins zu sein.
klar, teil eines absoluten kollektivs zu sein, das sich zu grossen teilen von HDP1 ernährt, ist zwar theoretisch das paradies auf erden, aber praktisch ziemlich mau. weil die serie es bisher geschafft hat alle aufkommenden fragen befriedigenend zu beantworten, bin ich zuversichtlich, dass das auch mit meiner frage geschehen wird, was passiert, wenn die verbindung des kollektivs wieder gelöst werden sollte. und wenn es erst in 3-4 staffeln ist.
ich hab laut meinen messungen in den vergangenen 7 monaten 18 kilo abgenommen. vom 29.07 bis zum 03.10.2025 habe ich semaglutid (ozempic) gespritzt. im schnitt hab ich 2 ½ kilo pro monat abgenommen. heute hab ich zum ersten mal unter 94 kilo gewogen. aus meinem körper ragen knochen, an die ich mich gar nicht mehr erinnere.
ich nehme kaum noch zucker oder süsses zu mir, obwohl ich das nougat aus dem adventskalender, das die beifahrerin nicht mochte, gegessen habe, was mir aber nur halb so gut geschmeckt hat wie die 250 gramm quark, die ich jeden mittag mit einem haufen TK-obst (kalt passierte mango, him- oder blaubeere) mit süssstoff und etwas sahne, milch oder kokosmilch zu mir nehme. ich esse ca. 500 gramm sambal olek pro monat und verzichte eigentlich auf nichts. morgens esse ich nach einer stunde spaziergang nach wie vor deftig, entweder reste vom vorabend, käsebrot, rührei oder salziges müsli (gemüsesalat). abends viel (saisonales) gemüse, aber gerne auch überbacken mit käse, nudeln, pommes oder gerösteter spitzkohl mit humus.
ich esse allerdings mehr oder weniger nur halb so grosse portionen, bzw. eine portion statt zwei, ein käsebrot statt zwei. bier habe ich grösstenteils auf alkoholfrei umgestellt, sonst, wie mein leben lang, wasser aus der leitung und espresso mit kuhmilch, jetzt allerdings ohne zusätzlichen zucker neben dem milchzucker.
die 300,00 € die ich für eine pakung ozempic ausgegeben habe, waren eine gute investition und hätten sich allein durch den weniger gekauften käse bezahlt gemacht, wenn ich nicht so viel mehr TK-obst essen würde, was auch nicht gerade billig ist.
beide sätze sind wahr: ich verzichte auf nichts. weniger essen und den zucker weglassen fühlt sich nicht wie verzicht an.
ich sehe keinen grund warum ich das nicht die nächsten 20 oder 30 jahre so weiter machen sollte.
aus dem maschinenraum
ich habe vor sechs jahren eine unserer waagen umgebaut, damit sie wifi spricht und die wäägungen an home assistant weitergibt. um die daten an die apple health app weiter zu geben, nutze ich ifttt (home assistant triggert einen ifttt web-hook). das ist ziemlich praktisch. ich wiege mich morgens nach dem aufstehen, nach dem spaziergang und gelegentlich auch tagsüber. apple health macht einen guten job aus den werten glatte kurven zu machen und alles in durchschnittswerte zu verrechnen. aber homeassistant speichert langfriste statistiken auch bereits normalisiert und um an die monatswerte zu kommen, habe ich diese SQL-abfrage gemacht (2008 ist die metadata_id des gewichtssensors).
SELECTDATE_FORMAT(FROM_UNIXTIME(s.start_ts), '%Y-%m') AS monat,
AVG(COALESCE(s.mean, s.state)) AS durchschnitt
FROMstatistics s
WHEREs.metadata_id=2008ANDCOALESCE(s.mean, s.state) IS NOT NULLANDs.start_ts>= UNIX_TIMESTAMP('2025-01-01 00:00:00')
ANDs.start_ts< UNIX_TIMESTAMP('2026-01-01 00:00:00')
GROUP BY monat
ORDER BY monat;
das diagram hab ich dann aus den 12 werten in apple numbers gebaut. um die grafik aus numbersmit transparentem hintergrund rauszubekommen, hab ich die grafik einfach per copy 6 paste in pixelmator kopiert. man kann die numbers datei auch als pdf exportieren und mit pdf2svg (brew install pdf2svg) in ein SVG umwandeln.
svg version des gewichtsdiagrams
wichtig war mir nur, dass das diagram sowohl im dark, als auch im light mode gut aussieht. das klappt sowohl beim svg, als auch dem png. auch wenn die SVG-datei 70 kb kleiner ist, hab ich keine ahnung wie das mit der photoswipe-vergrösserung und im RSS funktioniert, weshalb ich oben das png verwende. (nachtrag: rss-reader scheinen kein problem mit der SVG-darstellung zu haben.)
diagram im dark und light mode
wenn ich nicht so bequem wäre, hätte ich schon lange eine funktion in kirby implementiert, mit der man bilder „artdirected“ ausgeben kann, je nach dark oder light mode. im prinzip geht das so:
dieser artikel ist ein prototypisches beispiel für meine motiviation ins internet zu schreiben. gestern in der dusche habe ich darüber nachgedacht, wie man wohl transparente diagramme erstellen könnte. geschrieben hab ich den artikel also gar nicht in erster linie um meinen gewichtsverlauf in 2025 darzustellen, sondern um zu testen wie man diagramme am besten im web darstellt, bzw. welche optionen am besten funktionieren. natürlich visualisiere ich auch gerne meine daten, aber im fall meines gewichts visualisiert apple health ja bereits perfekt.
jahresverlauf meines gewichts in apple health
allerdings sieht der screenshot aus apple health eben nur im dark mode gut aus. und es fehlt der semaglutid-balken, den ich mir gestern unter der dusche als interessante visualierung vorstellte.
am ende sieht die apple grafik dann aber doch besser aus, als mein selbstgebasteltes diagram. aber immerhin hab ich unterwegs etwas gelernt und was zum bloggen.
kurz überlegt ob ich den clown mitnehme, dann aber entschieden heute keinen clown zum frühstück zu haben. stattdessen toast.
das, was mir swarm hier als hinweis schickte, ist zwar an trivialität kaum zu überbieten, aber lässt meine philosophischen saiten schwingen. ich bin ja sicher nicht der einzige, der sich fragt:
war ich irgendwo, wenn ich es nicht festgehalten habe?
vielleicht fasziniert mich die nachricht auch so sehr, weil man sich solche trivialitäten („check in where you go so you can look back on where you've been“) gar nicht oft genug vor augen halten kann:
merk dir was, um dich dran zu erinnern.
ich nehme bis zum wochenende schreibaufträge an. was würdest du gerne (mal oder wieder) auf wirres.net lesen?
kommentierte links, kommentare zur weltlage, schmähkritik, aus dem maschinenraum, seo-gedöns, essays (wodrüber?), familienleben, netzpolitik, schwanks von früher, oder einfach weiter so? oder was ganz anderes?
antworten gerne auf bluesky, in den kommentaren oder per mail.
auf der republica hab ich dieses jahr 12 euro für eine scheibe frittiertes pflanzenprotein mit sosse und kalten, durchweichtem brötchen drum rum bezahlt. wirres.net/articles/rp25-burger
weil ich gerade ein paar alte rezensionen von mir durchgegangen bin und (wieder) suchmaschinen-zugänglich gemacht habe, bin ich auch wieder über david foster wallace „schrecklich amüsant“ und meine rezension dazu gestolpert.
ich fand das buch damals (vor 15 jahren) ziemlich amüsant, aber vor allem fand ich, dass es einem langen blogbeitrag ähnelte. weil es 1996 erschien konnte david foster wallace den text noch nicht mit links veröffentlichen und nutzte stattdessen fussnoten. sehr viele. im buch hat er auch sehr viele kluge sachen über werbung gesagt und überhaupt kann ich das buch rundheraus empfehlen.
das mit den fussnoten und der werbe-schelte blieb mir aber gar nicht in erinnerung. nach dem lesen entschied ich mich, niemals an einer kreuzfahrt teilzunehmen. das war das was mir von „schrecklich amüsant“ in erinnerung blieb, dass kreuzfahrten wohl nichts für mich seien.
allerdings hat sich mir irgendwann die gelegenheit für eine kurze kreuzfahrt ergeben, die ich dann auch nach längerem bedenken wahrnahm. manchmal sind selbstgemachte erfahrungen besser als angelesene erfahrungen.
von der kreuzfahrt blieb mir in erinnerung, dass diese schiffe zwar riesig wirken und auch sind, aber nach einer weile aufenthalt darin alles sehr klein und übersichtlich wirkt. das liegt auch daran, dass einem als normalen passagier der zugang zu 80 prozent des schiffes verwehrt bleibt. die öffentlichen räume schlängeln sich über ein paar decks, die unteren decks, der lebensraum der riesigen crew, die kabinen selbst (bis auf eine) sind off-limits. um so faszinierender ist es, wenn man mal einen blick auf die off-limits-bereiche erhascht, zum beispiel bei landgängen, bei denen man auch durch die funktionalen bereiche des schiffs geleitet wird. da sieht man dann plötzlich das rohe schiff, den stahl, den brandschutz ohne plüsch, teppich und deko.
ich war auch überrascht über die ruhe der riesigen maschine. man hört und spürt nichts vom antrieb und auch alle abläufe an bord scheinen in jeder hinsicht reibungslos und vibrationsarm. alles was das schiff eigentlich am laufen hält, die ganze infrastruktur, das uhrwerk, wird ausgeblendet — so dass man nur den plüsch wahrnimmt.
so ein schiff ist das genaue gegenteil einer modernen grossstadt, die ihre innereien, ihre infratstruktur, den lärm in den mittelpunkt stellt. das rohe, raue und ständige knirschen und vibrieren machen städte zu einem feature, kreuzfahrtschiffe optimieren so ein stadtbild im friedrich merz’schen sinne. alles was irritieren könnte, oder empfindsamen, hellhäutigen menschen unbehagen verursachen könnte, wird ausgeblendet. die dunkelhäutigeren menschen sind alle freundlich und servil, alles ist gefedert, kontrolliert und fühlt sich sicher an.
das kann man sich mal angucken und sich von dieser konstruierten welt faszinieren und einlullen lassen. das ist sowohl amüsant als auch interessant, aber nochmal muss ich das nicht machen, in zukunft also auch ohne mich.
seltsamer weise funktionieren manche dinge bei google halbe ewigkeiten. andere dienste wiederum schaltet google lange vor der halbenewigkeit einfach ab.
ich habe vor 10 oder 20 jahren ein paar google alerts aufgesetzt — hauptsächlich aus ego-google-gründen — die nach wie vor funktionieren. heute habe ich mal auf den link „Mehr Ergebnisse sehen“ in der email geklickt und habe gesehen …
… dass ich vor einer langen weile mal einen alert für „condoleezza rice fällt in china um“ konfiguriert habe. für diesen satz gibt es derzeit laut google keine ergebnisse. das dürfte sich heute ändern und danach wahrscheinlich nie wieder von irgendwem aufgeschrieben werden.
suchmaschinenoptimierung im klassischen sinne ist mir ziemlich egal. was mir SEO-tools oder diverse LLMs vorschlagen, wie ich „bessere“, keyword-optimierte meta-descriptions, schlagwort-dichte oder überschriften formulieren könnte um bessere ergebnisse in den „SERPs“ zu erreichen, schlag eich in der regel in den wind. ich glaube ich optimiere meine texte, überschriften oder metadaten auch nicht besonders gut auf menschen. das liegt daran, dass ich noch nie eine zielgruppe vor augen hatte und eigentlich auch nix klickoptimieren möchte.
was ich mag sind abwegige assoziationen, verdrehungem, abkürzungen, anspielungen. vor kurzem hab ich mir ein buch gekauft, weil ich einen trööt des autors gelesen habe, der so lautete.
solche kalauer kann man nicht suchmaschinenoptimieren, bzw. sowas als meta-description dreht jedem vollblut SEO-menschen die fussnägel nach oben.
was mich aber interessiert ist wie ich mit den maschinen sprechen knn. ihre sprache, ihre funktionsweise. ich beobachte gerne ihre bewegungen, ihr verhalten, ihre vorlieben und abneigungen. und weil ich hier machen kann was ich will, nutze ich wirres.net als spielwiese genau dafür.
vor 14 jahren habe ich erstmals mit maschinenlesbarem code experiementiert und meine abschrift des gurkensalat rezept von tim mälzer, das ich vorher im fernsehen gesehen hatte, mit einen json-ld-schnipsel ausgestattet. um zu sehen was passiert. ich glaube das rezept war immer ganz gut sichtbar, aber ich glaube auch, dass der selbstgebastelte code irgendwann nicht mehr validierte. den umzug auf kirby hat das dann auch nicht überlebt. vor ein paar monaten habe ich mir dann zuerst wieder manuell etwas zusammengeklöppelt um json-ld-rezept-schnipsel ausgeben zu können und vor ein paar wochen habe ich das alles konsolidiert: mit dem seo-plugin und der dort genutzten schema.org-builder library. damit ist das alles solider, besser zu pflegen und flexibler geworden. seit einer weile bringt eine suche nach „gurkensalat tim mälzers oma“ „mein“ gurkensalat-rezept oben in das „karussel“:
bei einer such nach „tim mälzer gurkensalat“ lande ich hingegen erst auf seite 3 oder 4. aber das will ich auch nicht weiter oprimieren. mir reicht es, dass ich technisch offenbar alles richtig gemacht habe und freue mich darüber, dass mich die bots im prinzip verstehen. weil das eben auch wieder heißt, dass meine rezepte damit auch einfach in rezpt sammlungen wie mela zu übertragen sind, also gut zugänglich sind.
ich mag es auch, dass unter meinen fernseh-rezensionen nicht nur bei mir, sondern auch bei google sternchen erscheinen. das funktioniert allerdings nur mit der brechstange, also wenn man zum beispiel nach „site:wirres.net pluribus“ sucht. ohne das „site:wirres.net“ lande ich im SERP-nirwana.
was ich auch hinbekommen wollte, aber eher als proof of concept: video-anzeige in google suchergebnissen. das scheint schwerer zu sein als gedacht, weil google die regel aufgestellt hat, dass videos, die teil eines artikels sind, nicht unter dem video-tab auf google suchergebnisseiten auftauchen. um dort aufzutauchen, muss das video der hauptakteur der seite sein, so wie bei youtube. da habe ich zwar theoretisch auch ein paar seiten anzubieten, aber google scheint da strenge regeln anzuwenden. selbst der spiegel scheint da nur drei videos untergebracht zu haben. ich habs auf zwei geschafft.
allerdings markiert google auf der bilder-suchergebnisseite hier und da video-inhalte oder rezepte. oben links sieht man mein gerösteter-spitzkohl-rezept als rezept markiert und unten rechts sieht man ein live-foto meiner kerzen als video markiert. und man sieht auch, dass meine fotos auch relativ schnell im bilder-index landen (unten links: „vor 1 tag“).
was noch nicht funktioniert: bewertungen von orten mit sternchen anzeigen. meine „rezension“ von denis pizza place ist zwar bereits auf seite zwei bis drei einer suche nach denis pizza place, aber ohne sternchen.
wie gesagt, ich sehe das weniger als suchmaschinen optimierung, sondern viel mehr als langzeit experiment. und diesen artikel sehe ich als notiz an mich selbst, als zwischenbericht, für später mal, zum vergleichen. es finden nur sehr, sehr wenige menschen über google zu mir und das ist auch OK.
besonders krass ist die insignifikanz dieser website im vergleich zu früher zu sehen, wo sie auch schon insignifikant war. das ist ein screenshot meiner „erfolge“ in den google webmaster tools.
das ist beinahe eine hundert prozentige verschlechterung meiner sicht- und klickbarkeit bei google. und das ist auch gut so.
gelegentlich klicke ich auf spiegel-online auf einen video-beitrag (heute auf diesen). in der regel spielt das video 3 sekunden, dann wird eine werbung eingeblendet. das funktioniert manchmal, manchmal nicht, was gegebenenfalls an meinen ad-blocker (pihole) liegen könnte. (ich habe spiegel-online seit > 3 jahren als abo.)
heute forderte der spiegel mich auf: „wähle deine werbung“
ich würde natürlich vorziehen keine werbung zu sehen und während ich vor dem video-player sitze und überlege was ich wählen soll und was ich von werbung auf webseiten halte, für die ich monatlich eine abogebühr zahle, entscheidet der spiegel, bzw. sein videodienstleister jwpconnatix.com, selbst welche werbung ich sehen möchte, überspringt die werbung dann aber und zeigt mir den eigentlichen clip.
weil ich auch gerade mit suchmaschinen experimentiere, schau ich mir an, was der spiegel suchmaschinen zu seinem video erzählt. das sieht man zum beispiel hier, im schema.org validator. als medienobjekt gibt der spiegel in seinem maschinenlesbaren json-ld-schnipsel an:
zufälligerweise lässt sich mit dieser playlist das video dann werbefrei ansehen. das ist schon ein bisschen gemein, dass der spiegel vorbeikommenden maschinen und bots sagt: hier schau mal diese video ohne werbung an und abonennten und nichtzahlern sagt: warte mal kurz ein paar minuten mit dieser werbung, bevor du dir unser 2 minuten video anguckst.
spiegel leser wissen mehr, bots die spiegel online besuchen wissen noch mehr.
der spiegel bietet für 2,00 €/monat auch eine „Werbefrei-lesen-Option“ an. aus neugier hab ich die mal dazugebucht. damit verschwindet tatsächlich die werbeverunreinigung auch aus den videos.
heute kam die sonne beim morgenspaziergang gelegentlich raus, es war mild und etwas später als sonst. obwohl ich früh im bett war, bin ich erst um halb acht aufgewacht. ausgeschlafen seh ich trotzdem nicht aus, aber ich war bei der bildhauerin. acht kilometer gelaufen.
draussen ist es für zwei tage nochmal milder, nächste woche sieht’s wieder bitterkalt aus. sonne liess sich auf dem morgenspaziergang keine blicken.
plötzensee heute früh
ich hab wieder gute laune, seit sich fridas darm beruhigt hat. das ganze durchfallgedöns hängt wohl mit ihrer läufigkeit zusammen. der tierarzt empfahl uns (am telefon) irh niedrig dosierte (humane) buscopan zu geben. mit dem beruhigen der krämpfe, beruhigte sich auch der darm und der kot festigt sich langsam wieder.
ich heute früh gut gelaunt
die gute laune sieht man mir nicht an, ist aber so.
offensichtlich muss ich wieder zum friseur, oder genauer, zur bildhauerin. die bildhauerin hat mir versprochen mir heute die haare zu machen, insofern ist das jetzt ein vorher-bild, das nachher-bild wird morgen vom morgenspaziergang nachgeliefert. mit dieser ankündigung setz ich mich selbst gekonnt unter druck, denn in den letzten wochen hatte ich keine lust auf den haarschneide aufwand und hab die aktion immer wieder verschoben. jetzt isses angekündigt und ich muss durch, auch wenn ich keine lust auf haareschneiden habe. die bildhauerin hat komischerweise immer lust haare zu schneiden. meine oder ihre, die vom kind oder vom hund.
das video von morrisseys erstem solo-konzert das dirk hesse hier verlinkt hat versetzte mich in einen eigenartigen gemütszustand. das kann einerseits an der musik der smiths und morrissey liegen, ist aber auch ein gefühl das mich zuverlässig seit 40 jahren packt, wenn ich zeitgenössische musikvideos sehe. mein vorherrschendes gefühl beim betrachten hipper, fröhlicher, gutaussehnder, tanzender menschen ist: hab ich was verpasst? verpasse ich gerade was? warum will ich auch so sein? will ich so sein? kann ich so sein? werde ich so sein? exakt die gleichen gefühle und fragen kamen auch jetzt bei mir auf: hab ich was verpasst damals? war da was?
abgesehen davon: erstaunlich wie zuverlässig man melancholische gefühle mit den smiths/morrissey an und abschalten kann. magische musik auf ne art.
hier in einem nebensatz gelesen, dass die lebensgefährtin des schockwellenreiters vor über einem jahr verstorben ist. das tut mir sehr leid, weil ich zwar nicht alles was der schockwellenreiter schreibt verstehe oder nachvollziehen kann, aber durchaus mitbekommen habe dass die beiden ein enges und gut funktionierendes team gewesen sein müssen.
ich musste dann auch wieder an den gestern verlinktenxkcd 3172 denken, wo er (im alt-text [sic!]) fragt und antwortet:
"Want to feel old?" "Yes."
der spruch niemand will alt werden, aber alle wollen lange leben ist zwar bereits ein bisschen ausgeleiert, hat aber was. unabhängig davon musste ich heute beim morgenspaziergang daran denken wie viele menschen ich regelmässig mit ihrem hund sehe und teilweise, durch frida inspiriert, auch mit ihnen plaudere — und wie viele dieser menschen ich nie wieder sehe, sobald ihr hund verstorben ist. menschen, deren hunde versterben, verschwinden (in meiner wahrnehmung) von der strasse.
ich mochte immer schon hunde, hab mich aber immer der anschaffung eines hundes widersetzt, weil ich die verantwortung scheute und den nach spätestens 15 jahren eintretenden tod des hundes fürchtete. jetzt geniesse ich die verantwortung, aber fürchte den tod von frida um so mehr. sie hat zwar noch viele jahre vor sich, aber die vorstellung mich morgens nicht mehr zu einem spaziergang motivieren zu können und nicht mehr auf der strasse gesehen zu werden besorgt mich. aber vielleicht habe ich heute früh auch einfach nur zu viel morrissey gehört.
ich hab ja keine ahnung wie man politisch mit donald trump umgehen sollte, bzw. wie man wahlen gegen ihn gewinnen könnte. das habe ich gemeinsam mit einem grossteil der weltbevölkerung und vielen wahlstrategen.
sascha lobo weist in seine kolumne daauf hin, wie man es auf keinen fall machen sollte, mit normalisierung. da ist bestimmt etwas dran, das problem ist allerdings, dass donald trump das mit der normalisierung (und der mobilisierung seiner basis) auch ganz alleine kann. er nutzt natürlich jede gelegenheit sich sympathisch und bromantic darzustellen, aber seine menschenverachtende, rassistische politik hat er aus eigener kraft und mit der instrumentalisierung der medien normalisiert.
was mir bei der kritik von sascha lobo an new yorks nächstem bürgermeister zohran mamdani fehlt ist die tatsache, dass mamdani die wahl in new york im prinzip gegen donald trump gewonnen hat. der hatte sich im vorfeld massiv eingeschaltet und vor mamdani nicht nur gewarnt, sondern auch vergeltung für eine „falsche“ wahl angedroht. mamdanis rezept gegen trump war nicht ihn einen faschisten zu nennen, sondern eine bessere alternative zu skizzieren, wege zu wählen von denen wahlstrategen und kolumnisten abraten, aber an die er offensichtlich selbst glaubt. mike masnick hat das vor 4 wochen schön analysiert:
He didn’t shy away from his support for trans New Yorkers or immigrants. He stood side by side with them proudly throughout the campaign. He didn’t play down his own religion, background, or policy ideas, even as some of them challenged Democratic Party orthodoxy.
The contrast couldn’t be starker. On one side, you had another version of the politics of cynical spite and traditional political backroom king-making—Andrew Cuomo’s campaign, backed by at least $22 million from 28 different billionaires, running attack ads calling Mamdani a dangerous radical, questioning whether he “understood New York culture” because he was born in Uganda, and quite literally suggesting he would cheer for another 9/11. Pure governance-by-baseless concern trolling, optimized to generate fear and anger.
On the other side, you had someone who said “this is who I am, this is what I believe in, and here’s my positive vision for making your lives better.” Free buses. Universal childcare. Frozen rent for rent-stabilized apartments. City-run grocery stores in food deserts. Simple, clear policies that people could understand and see themselves benefiting from.
ich fand jedenfalls den text von masnick (und auch den folgenden link) hoffnungsstiftender, also sascha lobos kolumne. schon klar, dass sascha lobo seine kolumne nicht zum stiften von hoffnung schreibt, aber eine analyse von zohran mamdani wahlerfolg hätte ich diesmal lieber gelesen, als diese fehleranalyse und gesinnungsspekulation.
What we see, I think, are a bunch of rich guys who have been comically out of touch with normal people for many decades, and more recently have blowtorched their brains into a smoking pile of ash on Elon Musk’s Twitter/X and in various group chats. It’s why they got so worked up about Mamdani in the first place—the New York City mayoralty is not some omnipotent office, and there are a dozen ways to hem it in at the state and local level if they so wished. What these oligarchs spent to stop Mamdani feels like less on an annual basis than he wants them to pay for a better future for all New Yorkers, a joke Mamdani himself has made.
ich gebe zu, ich schaue nur sporadisch in meine mastodon und bluesky feeds. das merkt man an der mageren ausbeute. früher waren meine favoriten-listen länger, aber das kann auch daran liegen, dass damals mehr favoriten in blogs geschwappt sind, wo ich sie dann aufpicken konnte. dafür sind die favoriten fast alle selbst gepflückt.
andererseits kann ich mir vorstellen, dass die „engangement“ zahlen auf mastodon und bluesky nicht mehr an die zahlen der alten twitter-zeit heranreichen. mastodon und bluesky werden einfach nicht mehr so intensiv genutzt wie früher twitter, oder?