[enthält potenzielle spoiler, also lieber nicht lesen, erst recht nicht, wenn man die folge fünf von plur1bus noch nicht gesehen hat.]
auch folge fünf von plur1bus war ein grosses vergnügen. vielleicht waren dieses mal einzelne einstellungen und bilder noch beeindruckender als sonst und ich musste auch ein paar mal mehr lachen als in der letzten folge. die um eine laterne gewickelte drohne dürfte eine ähnlich starke virale wirkung entfalten, wie die pizza auf walter whites garagendach.
inhaltlich bewegt sich die geschichte langsam voran, weil carol zeit hat ein bisschen detektivarbeit zu machen. unterwegs ist die ganze folge, wie auch die vorherigen folgen, gespickt mit zitaten und anspielungen aus der film- und fernsehgeschichte, wobei ich die meisten dieser anspielungem nicht erkenne und mir von diversen youtubern erklären lassen muss.
in der letzten szene war mir aber schon 5 minuten vor schluss klar, worauf es hinausläuft: ein deutliche anspielung auf soylent green.
zum thema wie lange die menschheit sich von menschen ernähren könnte hat sich xkcd vor einer weile gedanken gemacht. und auch, wenn es 500.000.000.000 kalorien menschen-masse auf der erde gibt, ist das mit dem kanibalismus keine gute idee, meint xkcd.
auf die hauptnahrungsquelle des kollektivs hätte man angesichts der besessenheit des kollektivs auf effizienz auch schon früher kommen können und vince gilligan hatte mehr oder weniger auch schon angekündigt, dass er sich hemmungslos in der science-fiction-geschichte bedienen wird (und ihre klischees auf den kopf stellen würde):
If you’re a fan of sci-fi or horror, you’ll likely recognize the stories that influenced Pluribus. Its inspirations aren’t exactly subtle — and that’s the point. Gilligan says his goal with the new show was to riff on the genre itself.
“I was thinking of every science fiction trope and horror-movie trope I could throw into this show, and then turn all of those tropes onto their head,” Gilligan says. “ That was what tickled me.”
In other words: Pluribus is a sci-fi show for sci-fi fans.
pluribus ist vollgestopft mit diesen andeutungen und spielt meisterlich damit — weil man einerseits nichts davon verstehen muss um die serie zu geniessen und wenn doch, füllt einen die serie mit stolz auf die eigene „belesenheit“ mit sci-fi-material.
um zu sehen welche teile der film- und fernsehgeschichte plur1bus verwursten wird, muss man jetzt allerdings neun tage wartem.
letzte woche habe ich behauptet, dass eine der grossen stärken von pluribus sei:
man mag für niemanden wirklich partei ergreifen.
das zeigte sich in der heutigen folge wieder, als carol und zosia sich über freien willen, freiheit und assimilation unterhielten. carol brachte die üblichen argumente für individualität und freiheit vor und verbat sich, dass andere sie zu etwas machen wollen, was sie nicht ist oder will. zosia antwort: du willst uns doch auch ändern und:
We know what it feels like to be you. To be alone. To suffer. We've been you, but you've never been us.
angesichts dieser argumente und der freundlichkeit, gutmütigkeizt und ehrlichkeit der anderen kann man nicht wirklich partei ergreifen — beide seiten haben irendwie recht und liefern nachvollziehbare argumente.
auch ihr dialog mit dem radfahrer-klamotten-larry war brilliant, komisch und hat das potenzial irgendwann in psychlogischer fachliteratur aufzutauchen. hier ein vorgeschmack, garniert mit der hoffnung, dass sowas nicht nur mich euphorisiert.
auch wenn das was ich hier sage und zitiere keine wirklichen spoiler sind, sinn ergibt das alles natürlich nur, wenn man die serie selbst anguckt.
deshalb fasse ch mich heute kurz und belasse es dabei festzustellen, dass meine begeisterung über …
die brillianten dialoge (in einer science fiction serie!),
die kleinen, urkomischen absurditäten,
die subtilen und weniger subtilen andeutungen, die einem zur interpretation vorgeworfen werden,
… seit der letzten folge nochmal potenziert haben.
da passt es gut, dass es schon am mittwoch weiter mit der folge 5 geht.
wer noch euphorischere lobeshymnen auf die serie hören will, marco risch von nerdkultur kann das liefern.
ich mag es wenn in filmen menschen portraitiert werden die nett, freundlich, daueroptimistisch und ehrlich sind. typischerweise wirken diese menschen leicht naiv, weil wer ist in dieser welt voller gefahren und bösen absichten immer freundlich? pipi langstrumpf ist der fiktionale charakter der dem einerseits nah kommt und die mir sofort in den sinn kommt, weil ich sie schon so lange kenne. aber auch simone aus aus mrs. davis, ted lasso, kimmy schmidt. oder das paradebeispiel für unerschütterlichen optimismus und freundlichkekeit: hans im glück.
in plur1bus ist plötzlich die ganze welt von diesen menschen gefüllt, bis auf ein dutzend ausnahmen. eine der ausnahmen, carol, ist konsequent unfreundlich, patzig und auf eine art rücksichtslos. ich fand das schwer erträglich anzusehen, wie sie mit menschen umgeht, die ihr offen, freundlich und ehrlich gegenübertreten und ihr nichts böses wollen. und andererseits kann man ihre wut, ihren hass, ihre selbstbezogenheit auch jederzeit gut nachvollziehen.
für mich kristalisiert sich bereits nach drei folgen raus, dass genau dies die stärke der serie ist. man mag für niemanden wirklich partei ergreifen. beide parteien sind für ein paar millionen tote verantwortlich und doch kann man verständnis für ihr motive oder defizite aufbringen.
die andere stärke der serie ist das neu definieren von post apokalyptischen bild-welten. der sauber leergeräumte supermarkt (zenrale verwaltung und verteilung von resourcen ist „effizienter“) ist ein bild für die geschichtbücher des science-fiction genres.
ich bin ausserdem überrascht, wie inspirierend die serie ist. die verdrehte welt die hier gezeigt wird, regt mich ausserordentlich zum nach- und weiterdenken an. was ist glück, was kommt hinten raus wennn man effizienz und den kategorischen imperativ niemandem zu schaden als oberste maxime seines handeln konseuqent um zu setzen verucht?
ich freu mich schon auf die nächsten folgen und bin gleichzeitg jetzt schon tief-traurig, dass die erste staffel am ende des jahres schon vorbei ist.
weltfrieden, gleichheit für alle, globale kooperation, alle arbeiten hand in hand, kein pusuit of happiness mehr, sondern ein dauerhafter zustand von glück für alle. perfekte liberté, égalité, fraternité.
was kann da schon schiefgehen?
mit dieser frage beschäftigt sich Plur1bus auf apple tv gerade. apple hat gestern zwei folgen von vince gilligans neuer serie veröffentlicht und ich hab mir die ohne einen funken langeweile am stück reingezogen — und kann nicht klagen. im gegenteil, das war witzig, absurd und wunderschön gefilmt. für die inszenierung, auch der kleinsten gags, wurde kein aufwand gescheut und die witze waren wohlplatziert und zahlreich - ohne dass die dramatik litt.
nach diesen zwei folgen kann man Plur1bus wohl am besten als gesellschaftsdrama mit weichen science-fiction und harten philosophischen elementen bezeichnen. beim zuschauen werden assoziationen an so ziemlich jedes film- und seriengenre geweckt, aber immer auf den kopf gestellt oder nach links oder rechts gedreht. zombies die klug und freundlich sind und keiner fliege etwas zuleide tun, ordentlich-saubere, wohnlich-attraktive post-apokalypse, Body Snatcher die den kollateralschaden aufrichtig bedauern. ein wilder ritt, der aber immer nachvollziehbar und geerdet bleibt. und zitate die quasi über nacht zu klassikern werden könnten:
Poulet Yassa! However, and I’m not complaining mind you … I did order lobster.
We searched a wide radius, but the only lobster currently available is live.
This particular individual, this is Davis Taffler, Under Secretary of Agriculture for Farm Production and Conservation. But you are currently talking to every person on earth, including Davis Taffler. […] Davis Taffler happend to be nearby and intact. And he was wearing a suit.
die serie kam sofort zur sache. bei Better Call Saul hat die exposition und der aufbau der geschichte noch ewig, mindestens drei, vier oder fünf folgen gedauert. um so gespannter bin ich, was Plur1bus jetzt aus der liebevoll de- und rekonstruierten welt macht, ob die serie auf mehrere staffeln angelegt ist, sich schon nach der ersten staffel zur ruhe legt, das ende abschliesst oder offen lässt. andererseits möchte ich gar nicht wissen, ob es noch weitere staffeln gibt. als ich mir vor 16 jahren die erste staffel Breaking Bad in der DVDthek lieh, hatte meine ahnungslosigkeit zur laufzeit der serie einen grossen einfluss darauf, dass ich die serie vor spannung kaum aushielt und immer wieder pausieren musste. in Breaking Bad, erkannte ich schnell, konnte alles passieren.
dass in Plur1bus alles passieren kann, ist jetzt auch meine erwartungshaltung für den rest der serie. und deshalb bin ich gespannt wie ein flitzebogen.
(gif via decider.com, Plur1bus läuft auf apple tv, jeden freitag eine neue folge.)
die erste staffel von the recruit (netflix, wikipedia) hat mir sehr gut gefallen. es herrscht ja kein mangel an hollywood-filmen oder -serien die das innerste des CIA (vermeintlich) beleuchten. aber the recruit ist anders: in der gesamten ersten staffel ist nicht einmal der ikonische eingang des CIA mit dem adler und dem stern zu sehen. alles was man vom CIA-hauotsitz sah waren triste büros mit angestellten die sich gegenseitig in revierkämpfe verwickeln und gegenseitig zu sabotieren versuchen. man sieht den neu rekrutierten CIA-anwalt natürlich auch ein bisschen trottelig durch die welt jetten, aber die reisen führen ihn eigentlich immer nur zu nebenkriegsschauplätzen. seine wahren feinde begegnen ihm im büro.
ich fand diese sichtweise sehr amüsant, zumal drumherum ein bisschen action und ein paar nicht zu weit hergeholte handlungsstränge gesponnen wurden. die action-szenen waren meistens nachvollziehbar und eine angenehme abwechslung zum üblichen hollywood hauen und stechen. nachvollziehbar blieb das ganze, weil sich der rekrut konsequent doof und naiv anstellte, ihn gewalt immer wieder erschütterte und er aus brenzligen situationen eigentlich nur mit glück und seinen rhetorischen fähigkeiten raus kam.
die acht folgen der ersten staffel hab ich in zwei oder drei abenden weggebinged. ich habe mich sehr darüber gefreut, dass es noch eine zweite staffel mit sechs folgen gab. leider verlor die zweite staffel jede bodenhaftung und nachvollziehbarkeit. plötzlich war der anwalt in faust- und nahkämpfen mit amerikanischen und russischen soldaten, koreanischen kickboxern, japanischen mafia-schlägern und erfahrenen, osteuropäischen oder asiatischen auftragsmörderinnen iund -mördern mmer derjenige der triumpfierend aus dem kampf ging.
die zweite staffel mutierte von einer spannenden, guten mittelguten serie mit einer interessanten prämisse zu einem 08/15 hollywood action format von der stange. immer noch unterhaltsam und bingebar, aber wo die erste staffel noch erschüternd realistisch wirkte, wirkte die zweite wie eine kopie von john wick, nur eben in billig und schlecht.
das video ist genauso grossartig wie das erste. jeder schlag den man sieht könnte daneben gehen, denkt man, wenn man den alten weissen männern zusieht. spoiler: geht nix daneben. am ende liegt ein perfekter, runder und glatter mühlstein auf dem pferdegespann.
im video sieht man wie alte weisse männer in einem steinbruch mit handwerkzeugen steine brechen, irgendwann auch einen ganz grossen, aus dem sie einen rohling für einen mühlstein hauen. das video wurde 1966 produziert und schon damals war die art arbeit die dort gezeigt wird mehr oder weniger obsolet und wurde wahrscheinlich auch schon 1966 von maschinen erledigt. die männer im video wurden wahrscheinlich lediglich für die dokumentation noch einmal gebeten ihre arbeit zu zeigen.
ich fand den film extrem spannend. nicht nur im sinne von fesselnd, sondern auch in dem sinn, dass ich die ganze zeit schlimme unfälle antizipierte. die potenziellen gefahren in die sich die männer im steinbruch begeben liessen mich atemlos zusehen. und mindestens genau so fesselnd die arbeit mit dem material, wie man sieht, dass sie den stein verstehen und wissen wo man klopfen, schlagen oder spalten muss, damit er so bricht, wie er brechen soll.
das video ist über eine halbe stunde lang, aber ich hätte auch eine stunde geschaut. leider endet es mit dem abtransport des rohlings. „Das Mühlsteinhauergewerbe“ hat mehr als eine folge, aber leider lassen sich die weiteren folgen online nicht ohne weiteres finden.
als ersatz habe ich dann was über schleifsteine geguckt.
dieser film ist von 1971 und noch spannender, die weissen männer in diesem film bringen sich in noch grössere gefahren als die steinhauer. von der steinlunge (silikose) von explodierenden schleifsteine spricht die sprecher-stimme aus dem off, aber jede einzelne tätigkeit die man dort sieht würde jeden arbeitssicherheitsbeauftragten in den wahnsinn treiben. keine schutzkleidung (ausser schürzen), freistehende lederriemen antriebe, freihändiges ritzen eine roteirenden schleifsteins mit einer metallstange. alles — aus heutiger sicht — irre und doch faszinierend — und spannender zu gucken als manche fernsehserie.
nachtrag 28.07.2025
der zweite teil „Das Mühlsteinhauergewerbe“ ist jetzt auch online:
ich habe mir murderbot jetzt bis zum ende angeschaut und muss sagen, da haben sie die kurve ganz gut gekriegt. in der vor-letzten folge wurden die losen enden auf dem survey-planeten geschlossen und in der letzten folge wird klar von was die serie — und offenbar auch die buchvorlage — eigentlich handelt. um den gedanken der freiheit, was macht menschsein aus, wie gehen wir mit uns fremden fühlenden, selbstwahrnehmenden wesen um, all das um das sich auch unzähliche andere science-fiction werke drehen. aber eben mit einem etwas anderen spin: murderbot möchte gar nicht wie ein mensch werden oder teil der gruppe werden. am ende sagt er, er wisse auch nicht was er wolle, aber er wisse, dass er eins ganz sicher nicht will: das ihm jemand sagt was er wolle. das verspricht für die weiteren staffeln eine ganz gute perspektive.
wer sich das ganze nochmal (auf englisch) per youtube-video zusammenfassen/erklären lassen will, ist wie fast immer ganz gut bei pete peppers zusammenfassung der ersten staffel aufgehoben (enthält heftige spoiler der ersten und leichte spoiler der kommenden staffeln).
serienmässig ist es nach dem ende der zweiten staffeln von „the last of us“ und „andor“ und dem ende der dritten staffel „will trent“ etwas ruhig in meiner serien-inbox geworden. mich reissen die neuen sachen auf apple tv („your friends and neighbors“, „hello tomorrow“) nicht besonders vom hocker. auf netflix und amazon prime siehts auch gerade öde aus. die vierte staffel „love, death & robots“ hab ich mir angesehen und wie immer bei dieser serie gelegentlioch folgen übersprungen. die geschichten in „love, death & robots“ sind ja nie richtig zuende erzählt, aber in dieser staffel wurden die folgen besonders früh abgebrochen oder extra offen gelassen.
aber ein paar sachen gefallen mir dann doch.
dept. q (netflix)
klassische britische polizeiserie, auf rotten tomatoes las ich vorher, dass dept. q mit seinen gebrochenen hauptfiguren ein bisschen der serie „slow horses“ nacheifert, aber ich fands gelungen und eigenständig. nur weil die hauptfigur wie ein arschloch auftritt, dass brilliant und bei näherem hinsehen auch gar nicht so ein arschloch ist, sind sich die beiden serien gar nicht mal so ähnlich — und dann eben doch ein bisschen. ich hab jedenfalls ein paar mal herzlich gelacht, fand’s trotz gewisser vorhersehbarkeit so spannend und unterhaltsam, dass ich es in wenigen tagen weggebinged habe.
kitchen impossible (rtlplus)
offenbar macht tim mälzer das jetzt schon 10 jahre und das rtl-abo lohnt sich schon fast alleine wegen tim mälzer. ich kann zwar meistens nicht mehr als drei sendungen sehen ohne dann eine pause von mindestens zwei monaten zu machen, manche folgen muss ich abbrechen, aber in der 10. staffel weht tatsächlich mal ein bisschen frischer wind und die sendung wagt auch mal die abläufe ein wenig zu ändern. die sendung mit „marteria“, „the duc ngo“ und sido war unerträglich und mälzer lustlos. die mit martin klein so unterhaltsam dass ich mir das auch 6 stunden lang angesehen hätte, statt der regulären 3. in der sendung mit sebastian brugger, clara hunger & max strohe riss sich mälzer in jeder hinsicht zusammen und rutschte beim balanceakt zwischen besserwisser und förderer, lob und herablassung nicht aus. die sendung mit gennaro contaldo, cornelia poletto & anna sgroi wäre sehr langweilig gewesen, wenn der alte förderer von tim mälzer, gennaro contaldo, nicht so unfassbar witzig, herzig und eigen gewesen wäre.
lol uk (amazon prime)
die deutsche variante von lol (last one laucghing) ertrage ich gerade so. „bully“ herbig ist der schlechteste vorstellbare moderator so einer sendung, aber die komiker sind durchgehend fast immer sehr grossartig. selbst otto schaffte es nochmal mich von ihm zu begeistern.
die britische variante habe ich nicht nur ertragen, sondern genossen. der mir eigentlich total unsympathische jimmy carr ist eine grossartige besetzung als moderator und sich nicht zu schade sich würdevoll von seinen gästen beschimpfen und verarschen zu lassen und seine gäste gleichzeitig respektvoll und respektlos zu behandlen. und dann natürlich richard ayoade der die ganze sendung trägt und nicht nur unfassbar witzig ist, sondern auch sehr schnell ist im (witzigen und absurden) denken. auch schön, niemand sieht in der sendung wirklich gut aus, aber alle sehen sehr sympathisch aus — und sind es auch (selbst jimmy carr).
es bleibt zu hoffen, dass amazon de sich von amazon uk ein paar scheiben abschneidet und bully herbig mit jan böhmermann austauscht.
stick (apple tv+)
es hat mehrere anläufe über zwei wochen gedauert bis ich die folge eins dieser serie zuende hatte, aber seit folge zwei schau ichs ganz gerne. das uninteressanteste vorstellbare thema — golfen — hält die serie nicht davon ab relativ viel feel-good energie zu verstrahlen. vor lauter black mirror, „love, death & robots“ und sonstigem dunkler serien- und realitäts-materie freue ich mich über alles was ein bisschen positive energie vertströmt, selbst wenn das gelegentlich zu dick aufgetragen und vorhersehbar ist. ausserdem mag ich seit „loki“ owen wilsons stimme sehr sehr gerne.
murderbot (apple tv+)
eigenartige serie. nach jeder folge denke ich wtf? nicht in einem angenehmen sinn, sondern eher: das solls gewesen sein? ist hier überhaupt was passiert? und wenn ja, was?
die idee der serie ist nicht schlecht: ein halb organischer sicherheits-roboter (ohne genitalien, wie die serie nicht müde wird zu erwähnen) hackt sein sicherheitsmodul um fernsehserien zu gucken. die serie ist jetzt 8 folgen lang und immer noch irgendwie mit der exposition beschäftigt. und trotz aller expositions-mühen kann ich mit den figuren immer noch nichts anfangen, ausser mit murderbot. das ist das einzige wesen mit dem man sich irgendwie identifizieren kann. der rest der figuren: überzeichnete oder unterzeichnete hilflose deppen mit denen man nicht warm wird. auch die handlung kommt nie richtig in gang und stottert sich von cliffhanger zu cliffhanger. obwohl man bei „murderbot“ statt von cliffhanger eher von „hängern“ oder pfahlsitzern reden kann.
ich zieh mir das wahrscheinlich noch bis zum ende rein, aber die erwartungen dass hier noch ein aha-moment kommt sind extrem gering.
was mir gefällt ist allerdings, dass murderbot eine der wenigen serien ist, in der die set-designer die extraterrestrialen siedlungen nicht aus layher-gerüsten bauen. seit „battlerstar galactica“ und den folgen die auf „new caprica“ spielen fallen mir immer wieder gerüstteile des baden württembergischen gerüstherstellers in den serien-kulissen auf. genauer, dass layher allroundgerüst mit seinen charakteristischen ringen an den trägern. hier ein bild von new caprica, hier bilder zun allround system.
(ich dachte eigentlich zum layher allround gerüst in hollywood produktionen schonmal was geschrieben zu haben, aber selbst mit meiner neuen super archiv-suchfunktion kann ich dazu nichts finden. ehrlichgesagt kann ich mich auch nicht mehr genau erinnern in welchen filmen und serien ich das layher gerüstsystem gesehen habe und ob es nicht doch ein, zwei mal in „murderbot“ auftauchte)
[nachtrag 12.07.2025, enthält milde spoiler]
ich habe mir murderbot jetzt bis zum ende angeschaut und muss sagen, da haben sie die kurve ganz gut gekriegt. in der vor-letzten folge wurden die losen enden auf dem survey-planeten geschlossen und in der letzten folge wird klar von was die serie — und offenbar auch die buchvorlage — eigentlich handelt. um den gedanken der freiheit, was macht menschsein aus, wie gehen wir mit uns fremden fühlenden, selbstwahrnehmenden wesen um, all das um das sich auch unzähliche andere science-fiction werke drehen. aber eben mit einem etwas anderen spin: murderbot möchte gar nicht wie ein mensch werden oder teil der gruppe werden. am ende sagt er, er wisse auch nicht was er wolle, aber er wisse, dass er eins ganz sicher nicht will: das ihm jemand sagt was er wolle. das verspricht für die weiteren staffeln eine ganz gute perspektive.
wer sich das ganze nochmal (auf englisch) per youtube-video zusammenfassen/erklären lassen will, ist wie fast immer ganz gut bei pete peppers zusammenfassung der ersten staffel aufgehoben (enthält heftige spoiler der ersten und leichte spoiler der kommenden staffeln).
normalerweise geh ich am tag vor der republica auf die „pre-publica“ um mir dort mein ticket in ein armbändchen umzuwandeln zu lassen und die warteschlangen an der akkreditierung am ersten republica tag zu vermeiden. heute hab ich mich entschieden lieber die neue staffel (4) von clarksons farm weiter zu schauen.
seit vorgestern liegt die neue staffel (bzw. vier folgen) auf amazon prime, gestern hab ichs gemerkt und dann auch gleich 3 folgen geschaut. zwischenfazit: alle 10 bis 20 minuten habe ich laut gelacht. das ist ungewöhnlich viel für jemanden der grundsätzlich alleine fernsehen guckt und für mich erst recht.
in der ersten folge hatte ich in den ersten 10, 20 minuten allerdings leichte top-gear-vibes. bei top gear war ich oft genervt, dass es nicht nur gescriptet, also von vorne bis hinten kalkuliert und durchgeplant war, sondern dass man daa auch oft sehr stark bemerkte. die ersten 15 minuten clarksons farm fühlten sich dann auch so an, als ob man eine einleitung für den rest der folge brauchte und den dann nach drehbuch und mit mittelmässigen schauspielkünsten übers knie zu brechen versuchte.
die ersten staffeln der serie fühlten sich überhaupt nicht so an. die bescheurten ideen von clarkson fühlten sich 100% an wie bescheuerte ideen von clarkson und die schwierigkeiten in die clarkson eine nach der anderen schliderte fühlten sich authentisch und real an.
für mich waren die ersten staffeln auch augenöffner, so wie das manchmal auch blogs schaffen: ich bekam einblicke in eine arbeitswelt, eine realität, die ich sonst nur aus dem auto oder gelegentlich beim spazieren gehen von feldwegen aus der distanz beobachten konnte. die mühe, die psychischen und finanziellen belastungen von bauern, die mühlen gegen die sie zu kämpfen haben — all das war mir eine fremde welt, in die jeremy clarkson und sein team mir einblick verschafften.
natürlich sind sendungen an denen jeremy clarkson beteiligt ist immer stramm auf unterhaltung und konstruierte spannungsmomente gebürstet, auch clarksons farm, aber diesmal war — ist — das ergebnis geradezu differenziert und eben auch authentisch. es gab in den vergangenen staffeln immer wieder momente in denen man jeremy clarkson dabei zuschauen konnte wie ihn erkenntnisse ereilten und ihn erlebtes emotional berührte. dass das alles dann auch noch unterhaltsam ist war dann das nebenprodukt, auch weil sich clarkson nicht zu schade ist sich über sich selbst lustig zu machen und seine mitstreiter und zuschauer auch geradezu dazu auffordert sich über ihn, sein unwissen, seine grossmäuligkeit und seine ungeschiklichkeit lustig zu machen.
nach der etwas trüben ersten viertel stunde, klappt das auch in staffel vier wieder. schon die erste folge ist gespikt mit unfassbar witzigen und ernsten momenten, schlagfertigkeit und nachdenklichkeit — alles ohne pathos.
ganz viel anteil am turnaround nach 15 minuten hatte natürlich harriet cowan die für eine weile für kaleb cooper einspringt, weil der auf grand tour durch england ist. für weitere spannung und unterhaltung dürfte das grosse thema „kneipe“ sorgen, das sich jeremy clarson in dieser staffel in den kopf gesetzt hat. keine ahnung ob sein herzinarkt in dieser staffel eine rolle spielen wird, ich geh mal davon aus und bin gespannt wie das gesponnen wird.
mittelgute amerikanische fernsehserien können durch die protagonisten, die geschichten oder die qualität des roten fadens durchaus sehr gut sein.
ich finde will trent tatsächlich ziemlich gut. der rote faden, der mittelgute amerikanische fernsehserien von anfang bis ende durchläuft, ist bei will trent die betrachtung der traumata der hauptfiguren. will trent und angela polaski haben ihre kindheit bei pfegeeltern verbracht, die nicht besonders pfleglich mit ihnen umgingen. in der serie heißt es immer wieder: sie durchliefen das foster care system, was im amerikanischen meist nichts gutes bedeutet. dazu kommt, dass will trent, die namesgebende figur, legastheniker ist, aber auch ein brillianter ermittler.
das hört sich alles furchtbar langweilig an, aber einerseits sind die geschichten oder fälle dieser kriminalserie gut gestrickt, aber vor allem gibt sich die serie mühe differenziert und vielschichtig zu erzählen. die bösewichter sind selten in schwarz/weiss gezeichnet und alle protagonisten kämpfen auf irgendeine art mit ihren dämonen.
ich bin weder amerikaner, meine leghastenie ist nur milde ausgeprägt, ich bin kein latino, nicht schwarz, keine frau und kein polizist — und doch kann ich mich mit fast allen figuren identifizieren. vielleicht ein bisschen pathetisch, aber es trifft den kern der serie ganz gut: will trent, die serie, die autoren, geben sich mühe humanistisch an die geschichten und figuren zu gehen.
während in fast allen amerikanischen produktionen die nutzung von handfeuerwaffen banalisiert wird und schusswaffen oft als werkzeuge zum problemlösen dargestellt werden, erzählt will trent in der dritten staffel die geschichte, die traumata eines einzigen schusses über mehrere folgen bis ins kleinste detail. der konsum von will trent hat bei mir dazu geführt, dass ich die geistlose ballerei in vielen amerikanischen serien und filmen noch schwerer ertrage.
ich freu mich jedenfalls über jede neue folge will trent und es ist wirklich eine sehr gute mittelgute amerikanische fernsehserie.
will trent ist eine typische, mittelgute amerikanische fernsehserie – allerdings eine der besseren. die serie erzählt kriminalgeschichten mit viel feingefühl für ihre figuren, ihre vergangenheit und ihre inneren konflikte. besonders beeindruckt hat mich, wie differenziert die serie mit themen wie trauma, herkunft und gewalt umgeht – fernab von der üblichen fernsehbanalisierung. trotz aller standard-zutaten fühlt sich will trent erstaunlich humanistisch und empathisch an – und genau das macht sie sehenswert.
ich mag sugar nach 3 folgen sehr. colin farrell sieht ein bisschen aus wie ein junger alter arnold schwarzenegger (schrankfarbene haare, bisschen steif oben rum), die gar nicht mal so subtilen referenzen an die film- und fernsehgeschichte passen irgendwie, das ensemble ist solide und ziemlich karätig und die geschichte wunderbar verwoben und zieht einen mit jeder folge tiefer rein.
fury road und furiosa fand ich beide super und je mehr interviews ich mit george miller sehe, desto superer finde ich ihn. und man sieht, alter spielt nicht wirklich eine rolle, wenn man es schafft seine neugierde zu bewahren und den wandel, der uns alle umgibt, freudig begrüsst.
sehr spannend was adam cole (und cleo abrams) hier über das hundegehirn erzählen. ich hatte in meinem republica-dings ja rumspekuliert, dass die hundenase wie ein zweites paar augen sei.
klar ist, dass hunde sehr viel mehr riechzellen haben (ca. faktor 25) und dass der anteil des hundehirns, der sich ums riechen kümmert, sehr viel grösser ist (ca. faktor 67).
aber was man (unter anderem) in dem video von adam cole sieht: die signalwege vom „riechhirn“ fächern sich im hundegehirn sehr viel mehr auf, reichen also in viel mehr hirnareale, als beim menschen.
aber vor allem verbinden diese signalwege beim hund das riech- und das seh-zentrum, den okzipitallappen.
das heisst, dass das riechen beim „sehen“ der hunde in jedem fall eine rolle spielt. wenn man drüber nachdenkt wie unsere sicht auf die welt entsteht, durch chemische reaktionen in millionen von lichtempfindlichen zäpfchen auf unserer netzhaut, die unser gehirn dann „korrigiert“ und zusammensetzt, dann kann man sich auch gut vorstellen, dass das auch mit zusätzlichen signalquellen funktionieren könnte. so wie wir unsere sicht mit einem schmalen spektrum des sichtbaren lichts um farben ergänzen, so wie wir sprache nicht nur akkustisch wahrnehmen, sondern auch visuell (schrift, zeichensprache), so augmentieren hunde dann ihre sicht auf die welt mit gerüchen.
so wie wir „hingucken“, können hunde „hinriechen“.
in dem zusammenhang vielleicht auch interessant: das aktuelle veritasium-video, das auch ums sehen geht, vor allem die erstaunlichen fähigkeiten von springspinnen.
auch die letzte staffel discovery fand ich irre schlecht, zu viel pathos und naostalgie.08/15 handlung, zu wenig bis kein comic relief. immerhin bin ich während der republica drauf gekommen, warum es in star-trek keine toiletten (zum raum schiffen) gibt: der darm und blasen-inhalt wird (natürlich) rausgebeamt.
gestern in der graham norton show gesehen wie tom hanks für sein remake von „En man som heter Ove“ („Ein Mann namens Ove“) gesprochen hat (bei ihm heißt ove „otto“) und mir das schwedische original angesehen.
fand den sehr niedlich, unterhaltsam und witzig. gerade weil der film nix mit weihnachten zu tun hat könnte er mein neuer lieblings-weihnachtsfilm werden.
apple scheint überrascht worden zu sein, vom apple-tv-start und noch keine zeit gehabt zu haben platzhalter-texte zu ersetzen.
die erste folge von the morning show war eine qual. zu lang, zersplittert und uninteressant. ein fünf minütiges „previously on …“ hätte es auch getan.
die zweite folge zog mich ein bisschen in die thematik rein. die erzählte geschichte, die dialoge, waren plötzlich nicht mehr vorhersehbar, lediglich die gefühlten hundert mal, in denen man jennifer aniston selbstmitleidig beim vor dem spiegel ein und ausatmen zusehen musste waren, wie in der ersten folge, ermüdend.
ich mag jennifer aniston nicht und die figur die sie spielt auch nicht, insofern ist die besetzung brilliant.
ich mag reese witherspoon und die figur die sie spielt auch, insofern ist die besetzung brilliant.
jede folge der morning show fängt an deutsch synchronisiert abzuspielen. die umstellung auf english beim abspielen ignoriert apple bei der nächsten folge.
das offfenes browser-fenster, mit dem ich die erste folge bis zur hälfte ansah, schafft es nach 12 stunden auf pause nicht wieder in den abspielmodus zurückzukehren. ein beenden des browser-players und neustarten der folge, spielt sie wieder von anfang an ab. wie damals in den 80er jahren, in denen sich browser und player die abspielposition nicht merken konnten. das mag auf dem apple-tv oder iOS besser funktionieren, aber wtf?
die zweite folge von the morning show ist grossartig erzählt, ich freu mich auf die dritte folge.
vor jeder folge ein nicht einfach zu überspringendes „previoisly on …“? really?
wahrscheinlich um sich von netflix und amazon prime abzuheben und möglicherweise um sonderpunkte bei den kreativen abzuholen, spielt der abspann bei apple-tv+ zum ende, die nächste folge muss man manuell starten.
auch der vorspann ist nicht einfach zu überspringen (ausser natürlich mit vorspulen). ich verstehe, dass apple den vorspann als teil der show sieht und dass die kreativen die so eine fernsehsendung zusammenbauen möchten, dass die zuschauer sich das alles angucken, aber damit vollzieht apple einen deutlichen wandel von der benutzerfreundlichkeit zur lieferanten-freundlichkeit — pikanter weise ist apple hier der lieferant selbst. das zeitalter der benutzerfreundlichkeit und benutzerzentrierung bei apple scheint sich dem ende zuzuneigen und apple paternalisiert sich immer mehr: apple meint zu wissen was gut für benutzer ist und drückt es den benutzern so lange rein, bis sie aufgeben, das betriebsystem oder die tastatur wechseln.
es gibt viele serien, die die beifahrein liebt und die ich nicht ertrage. und umgekehrt. auch deshalb schauen wir getrennt fernsehen. von better things war die beifahrerin allerdings so begeistert, dass sie mich quasi dazu zwang die serie auch anzusehen, nachdem sie drei staffeln in wenigen tagen eingeatmet hatte (nachdem ihr die serie von stefan niggemeier und sarah kuttner empfohlen wurde).
tatsächlich hat die serie viele elemete die ich sehr schätze: jede folge ist kurz und funktioniert für sich selbst, es gibt aber einige rote fäden die sich durch die staffeln ziehen. die serie behandelt probleme und ist teilweise dramatisch, aber keine folge endet mit einem schlechten gefühl. die serie erklärt nichts, keine gags, keine andeutungen oder referenzen, sie erklärt noch nicht mal was gerade passiert. sie zeigt es einfach und wenn man das was passiert, einen gag, eine andeutung nicht versteht, dann ist das ok, weil gleich wieder was passiert. so wie in jedermanns und jederfraus alltag.
die serie hat keinen soundtrack, aber ab und zu spielt musik. die serie hat einen vorspann, manchmal wird der tatsächlich auch am anfang gezeigt, meistens mittendrin.
um ein haar habe ich die serie nicht angefangen zu sehen, weil nicht wenige die serie mit louis cks louie vergleichen und die hauptdarstellerin und produzentin der serie mit louis ck befreundet ist. die imdb listet louis ck auch tatsächlich als co-produzenten auf, aber das merkt man zum glück nicht.
statt mit louis ck würde ich die serie am ehesten mit frasier vergleichen. der minimalsimus, die brillianten drehbücher, aber vor allem die menschenfreundlichkeit der serie setzen in den neunzigern masstäbe. auch den autoren von frasier war es egal, wenn nicht alle einen gag oder eine andeutung verstanden — und auch wenn hin und wieder gags ausgewalzt wurden, war die serie gespickt mit andeutungen und versteckten referenzen. aber vor allem fand man in frasier immer jemanden, mit dem man sich identifizieren konnte. die serie, die geschichten, die probleme und situationen waren nahbar, nachvollziehbar, echt und auf eine art authentisch.
better things transformiert das gute von frasier aus den 90ern ins jetzt, lässt das publikum weg, verzichtet aufs komödiantische (aber nicht den witz) und konzentriert sich auf das verdichten von alltag.
und genau darum geht es in better things: alltag. der verdichtete alltag von sam fox, der möglicherweise autobiografische elemente aus dem leben von pamela adlon enthält, was aber wiederum völlig egal ist, weil dieser alltag eben nahbar, nachvollziehbar, identifizierbar ist. die wenigsten menschen arbeiten in hollywood als mittelerfolgreiche schauspielerïn, nicht alle menschen haben drei töchter und erziehen die alleine, aber jeder scheitert hin und wieder an seinen ansprüchen und versucht im alltag das beste draus zu machen und dabei möglichst ein bisschen spass zu haben.
weil dieser alltag durch die brilliante, unprätentiöse und zeigefingerlose erzählweise verdichtet ist und diesen gescripteten alltag nach subtilen gags und absurditäten abklopft, macht das zusehen wirklich spass. weil das alles zutiefst menschklich, menschenfreundlich, ohne häme, nur mit gelegentlicher self-depreciation und gags auf eigene kosten, nie mit boshaftigkeit oder sarkasmus erzählt wird, macht die serie süchtig.
in deutschland findet die serie auf magenta tv statt, findet also quasi nicht statt. bei amazon kann man die staffel 1 für 10,00 €, staffel 2 für 20,00 € und staffel 3 nicht kaufen. das ist furchtbar schade, abner ich kann jedem serienjunkie empfehlen die serie für sich persönlich stattfinden zu lassen und sich zugang zur serie zu verschaffen. weil es spass macht, weil es erhellt und froh macht.
dieser ausschnitt ist nicht exemplarisch, wie übrigens nichts an better things exemplarisch oder stereotyp ist, aber er zeigt wie die serie funktioniert: sie spielt mit klischees und stereotypen und bricht sie auf überraschend frische und nahbare weise (und manchmal walzt sie bestimmte gags auch aus).
letzter punkt der mich begeistert: das ensemble. nicht nur die besetzng der figuren ist briliant, die figuren sind auch wunderbar in sich. selbst die langweiligen rollen haben tiefe und authentizität.
der entscheidende anstoss, die serie dann tatsächlich anzufangen zu gucken, war übrigens ein aufritt von pamela adlon bei jimmy kimmel in diesem jahr. dieser ausschnitt ist vom letzten jahr, aber ich hoffe er überzeugt ganz viele die serien zu gucken, egal wie und koste es was es wolle.
habe alle folgen der umbrella academy auf netflix in wenigen tagen eingeatmet und bin enorm begeistert. nicht nur dass die serie nicht so billig wie andere netflix-superhelden-serien aussieht, mir gefiel auch der subtext, dass bei aller kaputtheit und dysfunktionalität, liebe in all ihren facetten der einzige ausweg ist.
mir gefiel auch die formale verspieltheit der serie, auch wenn diese verspieltheit und unernsthaftigkeit nervpotenzial hat.
… das ende werden viele hassen, ich fand’s grandios.