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bil­li­ons s01e12 (the con­ver­sa­ti­on)

felix schwenzel in gesehen

gu­tes staf­fel­fi­na­le, auch wenn die zwei­te staf­fel jetzt wie­der bei null los geht. an der grund­kon­stel­la­ti­on der se­rie (mäch­ti­ger staats­an­walt will ei­nen mut­mass­lich kor­rup­ten mul­ti­mil­li­ar­där in den knast brin­gen, was der sich nicht so ohne wei­te­res ge­fal­len lässt) wird sich in der nächs­ten staf­fel nicht viel än­dern. we­der chuck rhoa­des, der staats­an­walt, noch bob­by axel­rod, der mil­li­ar­där, sind ih­rem ziel, den an­de­ren im pim­melfech­ten zu be­sie­gen, oder ge­nau­er: zu zer­stö­ren, in zölf fol­gen auch nur an­satz­wei­se na­he­ge­kom­men.

bil­li­ons war stel­len­wei­se über­ra­gend gut er­zählt und zum gros­sen teil ganz her­vor­ra­gend ge­spielt. wir se­hen macht­spie­le und in­tri­gen­spin­ne­rei, die dem, was man in game of thro­nes sieht, in fast nichts nach­ste­hen. klar, es gibt kei­ne rüs­tun­gen und schwer­ter, kei­ne dra­chen, we­ni­ger prot­ago­nis­ten und kaum ge­walt. aber die fol­gen von gier, irr­sinn, ei­tel­keit und ruhm­sucht sind in bei­den se­ri­en gut dar­ge­stellt.

mir ge­fällt an bil­li­ons be­son­ders gut, dass man sich mit bei­den ge­gen­spie­lerm iden­ti­fi­zie­ren kann. wo­bei: iden­ti­fi­zie­ren ist nicht das rich­ti­ge wort: man kann bei­den sym­pa­thien ab­ge­win­nen — und sie gleich­zei­tig für ab­grund­tief däm­lich hal­ten. das liegt zum gros­sen teil dar­an, dass die se­rie bei der cha­rak­ter­zeich­nung sehr sorg­fäl­tig vor­geht und sich zu­min­dest bei den haupt­rol­len vor ein­di­men­sio­na­li­tät hü­tet (bei ei­ni­gen ne­ben­rol­len we­ni­ger, die sind teil­wei­se ge­nau­so kli­sche­be­la­den, wie in an­de­ren se­ri­en).

be­reits in der ers­ten fol­ge war ich be­geis­tert, dass in ihr ei­gent­lich nichts pas­siert, son­dern le­dig­lich die haupt­fi­gu­ren aus­ge­leuch­tet wer­den. das we­ni­ge was dann tat­säch­lich an hin und her pas­siert, passt be­quem in die fol­gen­den zehn, elf fol­gen. in der letz­ten fol­ge im­mer­hin pas­siert ei­ni­ges, das pim­melfech­ten, das bis­her vor al­lem in­di­rekt über ju­ris­ti­sche win­kel­zü­ge, macht­spiel­chen, in­tri­gen oder pu­blic re­la­ti­ons ab­spiel­te, es­ka­liert am ende in eine di­rek­te (ver­ba­le) kon­fron­ta­ti­on die das the­ma für die zwei­te staf­fel fest­legt: ein mann mit un­be­grenz­ten re­sour­cen, ge­gen ei­nen mann der nichts mehr zu ver­lie­ren hat.

bil­li­ons kann ich vor­be­halts­los emp­feh­len. kei­ne ah­nung ob von der qua­li­tät ir­gend­was üb­rig­bleibt, wenn die se­rie syn­chro­ni­siert wird, dann könn­ten die dia­lo­ge schnell ins un­glaub­wür­di­ge ab­drif­ten. aber fil­me oder se­rie nicht im ori­gi­nal­ton zu se­hen, kann ich so­wie­so nicht emp­feh­len.

(epi­so­den­über­sicht, rot­ten-to­ma­toes-sei­te zu bil­li­ons)


man on a leg­de

felix schwenzel in gesehen

man on a ledge (ein ris­kan­ter plan auf deutsch) ist nicht lang­wei­lig, aber furcht­bar platt und kli­schee­be­la­den. die cha­rak­te­re sind so flach ge­zeich­net, dass selbst gute schau­spie­ler sie nicht mehr zum le­ben hät­ten er­we­cken könn­ten — wo­bei in die­sem film auch kei­ne gu­ten schau­spie­ler mit­spiel­ten.

der film ist des­halb nicht lang­wei­lig, weil die ge­schich­te schön ver­schach­telt er­zählt wird. mich hielt der film die ent­schei­den­den ers­ten 30 oder 40 mi­nu­ten bei der stan­ge, weil ich er­fah­ren woll­te, was pas­sie­ren wird und was vor­her pas­siert war. da­nach woll­te ich se­hen, wie das gan­ze ding zu­en­de geht. die ge­schich­te wird streng nach dem zwie­bel-prin­zip er­zählt; am an­fang, an der der ert­sen hül­le der zwie­bel, sieht man ei­nen mann auf sims ei­nes ho­tel im 22. stock­werk ste­hen (was wäre so schlimm an ei­nem deut­schen ti­tel mann auf nem sims ge­we­sen?). über den film hin­weg wird vor­sich­tig eine schicht nach der an­de­ren von der zwie­bel ge­pellt, aber nie zu viel, da­mit man dran bleibt und sich den film wei­ter an­schaut.

die um­set­zung, die dia­lo­ge und das hunds­mi­se­ra­ble schau­spiel, mach­ten das dran­blei­ben wirk­lich schwer, aber die zwie­bel-stra­te­gie ging auf: ich habe den film bis zum ende an­ge­se­hen. lei­der. sam wort­hing­ton spielt nick cass­idy wie sieg­fried lo­witz den al­ten ge­spielt hat: man sieht ihn auf dem bild­schirm agie­ren, aber ver­steht nicht, war­um die an­de­ren cha­rac­ters ihn ernst neh­men oder wo­her er sein un­end­li­ches selbst­be­wusst­sein nimmt. ge­nau­so schlimm fand ich das eva her­man look-ali­ke eliza­beth banks als ly­dia mer­cer. seit li­mit­less, the kil­ling oder the wire, be­kom­me ich ei­nen föhn, wenn po­li­zis­tin­nen nach dem ste­reo­ty­pen 08/15 schön­heits­ide­al des mo­del-cas­tings be­setzt wer­den.

der grund war­um ich dem film, leicht un­ver­dient, nur zwei punk­te gebe ist, dass mich das ende irre ag­gres­siv ge­macht hat. es ist na­tür­lich ein hap­py end, aber an­ge­sichts der schluss­sze­ne wünsch­te ich mir, dass der film kei­ne hap­py end ge­habt hät­te. da­mit wä­ren mir die schlim­men sie­ger­po­sen der gu­ten, das ge­gen­sei­ti­ge auf die schul­tern klop­fen und der trä­nen­drü­si­ge hei­rats­an­trag am ende er­spart ge­blie­ben.

(auf net­flix ge­se­hen)


hail, cae­sar!

felix schwenzel in gesehen

der film er­zählt die ge­schich­te von ed­die man­nix, der als pro­blem­lö­ser in ei­nem der gros­sen film­stu­di­os der 50er jah­re ar­bei­tet. ich fand den film am an­fang furcht­bar lang­wei­lig, ob­wohl ein re­spek­ta­bles star­auf­ge­bot zu se­hen ist. bei­na­he je­der, der in hol­ly­wood ge­ra­de ganz oben steht, spielt in ir­gend­ei­ner haupt- oder ne­ben­rol­le mit.

der gan­ze film ist mit ei­nem schwe­ren schlei­er ab­sur­di­tät über­zo­gen, was die co­hen-brü­der mut­mass­lich irre wit­zig fin­den. ich fands über eine hal­be stun­de strunz­lang­wei­lig, bis ich es dann aus ir­gend­ei­nem grund schaff­te, hin­ter den schlei­er zu bli­cken und mit­tel-in­ter­es­san­te cha­rak­te­re in den fi­gu­ren zu ent­de­cken. das mag al­les ein miss­ver­ständ­nis ge­we­sen sein, aber ich konn­te am an­fang ein­fach kei­nen re­spekt vor den fi­gu­ren er­ken­nen. es schien mir, als ob sich die co­hens über al­les und je­den den man sah lus­tig mach­ten und ver­gnü­gen dar­an hat­ten, ihre fi­gu­ren dumm und düm­mer wir­ken zu las­sen.

viel­leicht war es aber auch ein in­sze­na­to­ri­scher trick, denn ed­die man­nix, der pro­blem­lö­ser, tritt je­dem men­schen mit dem er zu tun hat, re­spekt­voll ge­gen­über und gibt je­dem das ge­fühl, dass er sich um sei­ne an­lie­gen oder pro­ble­me küm­mern wird und sie ernst nimmt. er ist imemr prag­ma­tisch, im­mer ernst, egal wie lä­cher­lich klein das pro­blem ist.

das zwei­te pro­blem das ich mit dem film zu ha­ben schien, war der feh­len­de zu­sam­men­halt. mir wur­den eine hal­be stun­de lang frag­men­te vor­ge­wor­fen, die alle, für sich ge­nom­men, klei­ne lie­bens­wer­te de­tails und über­zeich­nun­gen hat­ten, aber bis mir klar wur­de, dass ed­die man­nix das al­les zu­sam­men­hielt, im wahrs­ten sin­ne des wor­tes, ver­ging eben eine wei­le.

am ende von hail, cae­sar! ge­fiel mir der film dann, auch wenn ich bis jetzt noch nicht ganz si­cher bin, was ich da­von hal­ten soll. mir er­scheint hail, cae­sar! näm­lich ei­nen ta­cken zu selbst­re­fe­ren­zi­ell. ge­gen selbst­re­fe­ren­zia­li­tät an sich habe ich nichts, aber hier wur­de sie, glau­be ich, über­do­siert. hol­ly­wood be­zau­bert uns alle, ir­gend­wie, und wenn es nicht schon er­fun­den wäre, müss­te es un­be­dingt er­fun­den wer­den, aber so viel ei­gen­lob, hat dann doch ei­nen ge­ruch, auch wenn er mit viel par­füm, teil­wei­se per­fek­ter in­sze­nie­rung, viel tand und hu­mor ver­sche­lei­ert wird.

ich gebe, nach wie vor sehr un­ent­schlos­sen, drei punk­te.


the gra­ham nor­ton show s19e02

felix schwenzel in gesehen

(mit chris hems­worth, jes­si­ca chas­tain, kirs­ten dunst, ste­phen man­gan und ral­eigh rit­chie)

ich hal­te chris hems­worth für ei­nen ex­trem gu­ten schaup­spie­ler (spä­tes­tens seit rush), aber in talk­shows fühlt er sich nicht be­son­ders wohl. jes­si­ca chas­tain war un­be­ein­dru­ckend, auch wenn sie sich von da­ni­el brühl das schim­op­fen auf Deutsch hat bei­brin­gen las­sen, kirs­ten dunst mag ich seit in­ter­view mit ei­nem vam­pir, ste­ven man­gan sieht aus wie der esel aus shrek und ral­eigh rit­chie war als mu­si­ka­li­scher gast ein­ge­la­den, ob­wohl er auch pro­mo­ti­on für game of thro­nes hät­te ma­chen kön­nen. schliess­lich spielt er den kas­trier­ten sol­da­ten grey worm in GoT!

(bei der BBC, si­cher auch bei you­tube zu fin­den)


sen­dung mit der maus vom 27. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

ar­min be­sucht eine mo­sel-bau­ern fa­mi­lie und be­glei­tet sie ein gan­zes jahr über. in die­ser fol­ge se­hen wir, was mo­sel-wein­bau­ern im win­ter ma­chen, ir­gend­wann in den nächs­ten wo­chen, dürf­te dann mehr fol­gen. ich fand das sehr, sehr se­hens­wert und wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, kann man die mo­sel-bau­ern-sach­ge­schich­te noch jah­re­lang in der ARD-me­dia­thek se­hen. ich kann sehr emp­feh­len, das zu gu­cken.

in tru­des tier, eine der we­ni­gen zei­chen­trick­se­ri­en in der maus, die ich mir hin und wie­der an­se­he, habe ich so­gar ein, zwei­mal la­chen müs­sen. was mich an tru­des tier fas­zi­niert, ist die plas­ti­zi­tät der zeich­nun­gen. ich ver­mu­te, dass sie mit hil­fe von drei­di­men­sio­na­len mo­del­len am com­pu­ter ent­steht. und in der tat, in ei­ner pres­se­mit­tei­lung lässt der WDR wis­sen:

Die Ti­tel­rol­len der Mi­ni­se­rie spre­chen der Co­me­di­an Bern­hard Ho­ë­cker (Tier) und die Schau­spie­le­rin Ruth Ma­cke (Tru­de). Die Pro­duk­ti­on schlägt die Brü­cke zwi­schen mo­der­ner Ani­ma­ti­ons­tech­nik und klas­sisch ge­zeich­ne­ten Hin­ter­grün­den im Sti­le der 50er Jah­re, die in die mo­der­ne Welt über­tra­gen wer­den.

die shaun das schaf-fol­ge schien mir et­was äl­ter zu sein und mir fiel auf, dass die­se fol­ge ganz her­vor­ra­gend mit sub­ti­ler mi­mik und ges­tik der tie­re ar­bei­te­te, in ei­ner sze­ne we­delt bit­zer so­gar so sub­til mit dem schwanz, dass ich ihn kurz für ei­nen ech­ten hund hielt. so ge­fällt mir shaun das schaf we­sent­lich bes­ser, als in den letz­ten bei­den aus­ga­ben.

die sen­dung ist be­reits zwei wo­chen alt (ich habe un­chro­no­lo­gisch ge­guckt) und nur noch bis sams­tag auf der maus­sei­te.


bet­ter call saul s02e08 (fi­fi)

felix schwenzel in gesehen

auch wenn man in die­ser fol­ge viel aus dem mike-hand­lungs­strang sieht, hät­te ich ger­ne mehr von mike ge­se­hen. im­mer wenn ich jim­my mc­gill sehe, ent­weicht mir ein leicht ge­nerv­tes stöh­nen. sei­ne ge­schich­te, sei­ne ge­schich­ten, sein dampf­ge­plau­der ner­ven irre. aber es hielt sich in die­ser fol­ge in gren­zen, weil die hand­lung eher um jim­my ihn her­um ab­spielt - oder ge­nau­er zu­sam­men­braut, und er le­dig­lich re­agiert.

wie er re­agiert, ist im­mer­hin über­ra­schend, auch wenn es uns in die­ser fol­ge we­der ver­gönnt ist die wir­kung con jim­mys re­ak­ti­on auf chucks meis­ter­stück (wer es ge­se­hen hat weiss was ich mei­ne, wer es nicht ge­se­hen hat, dem sag ich nichts), noch die wir­kung von mi­kes re­ak­ti­on auf die dro­hun­gen des me­xi­ka­ni­schen dro­gen­kar­tells, zu se­hen.

im prin­zip ist die­se fol­ge eine rei­ne vor­be­rei­tungs­fol­ge, de­ren, wahr­schein­lich ex­plo­si­ve, fol­gen wir dann in der nächs­ten (vor­letz­ten) sen­dung se­hen kön­nen. ohne zu viel zu ver­ra­ten, lässt sich wohl er­ah­nen, dass wir in der nächs­ten fol­ge er­fah­ren, wie ein al­ter be­kann­ter im roll­stuhl lan­det und dass chuck, we­gen ein paar zah­len­dre­hern, so kräf­tig auf den de­ckel be­kom­men wird, dass er sich da­von nicht mehr er­ho­len wird.

bet­ter call saul ist nach wie vor das bes­te was auf mei­nem bild­schirm läuft und we­gen der in­itia­len, über vier mi­nu­ten lan­gen, ohne schnitt ge­dreh­ten, ein­gangs­se­quenz und ei­ni­ger an­de­rer wun­der­ba­rer de­tails, gebe ich die höchst­wer­tung, auch wenn die bei­den fol­gen­den fol­gen si­cher noch bes­ser wer­den.


li­mit­less s01e20 (hi, my na­me is re­bec­ca har­ris …)

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge hät­te gut als staf­fel-fi­na­le funk­tio­niert, aber der epi­so­de-gui­de von tv.com hat mir ver­ra­ten, dass die ma­cher von li­mit­less noch ei­ni­ges in der oder den letz­ten fol­gen vor­ha­ben. gab es in der letz­ten fol­ge schon ei­ni­ge irre (aber nach­voll­zieh­ba­re) wen­dun­gen, gab es die in die­ser fol­ge auch wie­der.

den haupt­char­ka­te­ren wird kräf­tig auf den zahn ge­fühlt, nach dem mot­to, mal se­hen was aus den cha­rak­te­ren her­aus­quillt, wenn man sie kräf­tig un­ter druck setzt. hört sich doof an, ist aber wirk­lich gut und nach­voll­zieh­bar ge­schrie­ben.

die hin und wie­der leicht ins al­ber­ne ab­drif­ten­de ver­spielt­heit der se­rie ist kom­plett raus, aber in der rück­schau er­gibt ge­nau die­se ver­spielt­heit sinn. und wenn man der an­kün­di­gung, bzw. kurz­be­schrei­bung auf tv.com trau­en mag, wird die dra­ma­tik des fi­na­les am ende noch­mal rich­tig kräf­tig hoch­ge­kocht.

ich habs in der vor­letz­ten be­spre­chung schon ge­sagt und sage es ger­ne noch­mal: li­mit­less hat sich in kur­zer zeit zu ei­nem wür­di­gen nach­fol­ger von per­son of in­te­rest ent­wi­ckelt; eine wei­te­re sehr gute mit­tel­gu­te se­rie, die der­zeit in mei­ner in­ter­es­sens­ska­la fast mit bet­ter call saul mit­hal­ten kann.


bil­li­ons s01e11 (ma­gi­cal thin­king)

felix schwenzel in gesehen

ich mag in die­ser se­rie we­der mag­gie siff, noch ihre rol­le als psy­cho­lo­gin wen­dy rhoa­des. ei­gent­lich spielt sie ja eine „cha­ka!“-trai­ne­rin, bzw. arsch­loch-op­ti­mie­re­rin bei axe ca­pi­tal. das ist eine wirk­lich un­dank­ba­re rol­le, weil ihr alle at­tes­tie­ren über­ra­gend in ih­rem feld zu sein und man sich als dreh­buch­schrei­ber und schau­pie­le­rin fra­gen muss: wie stellt man so eine über­flie­ge­rin ei­gent­lich dar? ir­gend­wann reicht es eben nicht, ihre qua­li­tä­ten im­mer nur zu be­haup­ten, ir­gend­wann muss man sie auch in ak­ti­on zei­gen.

wie ihre qua­li­tä­ten als trai­ne­rin und wie ihr zwi­schen-den-fron­ten-ste­hen zwi­schen bob­by axel­rod und ih­rem mann chuck rhoa­des, bis­her dar­gestllt wur­de, fand ich äus­serst schwach. in die­ser fol­ge ha­ben sich die au­toren be­ein­dru­cken­de mühe mit wen­dys rol­le und ih­ren dia­lo­gen ge­ge­ben, so dass ich tat­säch­lich re­la­tiv be­ein­druckt war.

das set­ting ist na­tür­lich wie­der völ­lig über­dra­ma­ti­siert, als bob­by axel­rod sie um eine sit­zung bit­tet, nach­dem er ei­nen ziem­lich teu­ren feh­ler ge­macht hat und dem grund da­für nach­ge­hen möch­te. weil die „sit­zung“ abends bis spät in die nacht statt­fin­den muss, ent­flammt das die ei­fer­sucht so­wohl von chuck rhoa­des, als auch axel­rods frau, die zu­dem auch noch wen­dys loya­li­tät ge­gen­über axel­rod an­zwei­felt. aber die ex­trem lan­gen dia­lo­ge zwi­schen axel­rod und wen­dy, fand ich wirk­lich gut. die bei­den lies­sen nichts aus, wa­ren ehr­lich und wen­dy konn­te, wie man sich das von ei­ner gu­ten psy­cho­lo­gin wünscht, nicht nur beim blick in die tie­fe as­sis­tie­ren, son­dern auch die fund­stü­cke prag­ma­tisch und ohne ver­ur­tei­lung ein­ord­nen. be­son­ders be­ein­dru­ckend (für hol­ly­wood-ver­hält­nis­se): ob­wohl wen­dy ih­rem pa­ti­en­ten wirk­lich nahe rückt, wur­de den bei­den kei­ne ge­gen­sei­ti­ge se­xu­el­le at­trak­ti­on an­ge­dich­tet. ihr ver­hält­nis ist freund­schaft­lich und von re­spekt ge­prägt, aber fi­cken wol­len sie ein­deu­tig nicht. in je­der an­de­ren hol­ly­wood-pro­duk­ti­on, wä­ren die bei­den ge­mein­sam im bett ge­lan­det.

am ende der fol­ge be­kommt man noch­mal zu se­hen, dass chuck rhoa­des ein ego­ma­nes arsch­loch ist, das wirk­lich je­den be­trügt, be­schimpft oder ma­ni­pu­liert, wenn es ihm in den kram passt. bob­by axel­rod ist zwar auch ein arsch­loch, aber da­für ein ehr­li­ches, loya­les arsch­loch, dass zu sei­nem arsch­loch­sein steht. rhoa­des hin­ge­gen for­dert le­dig­lich loya­li­tät, ge­ben mag er sie nicht.

ich weiss nicht ob ich die­se fol­ge so eu­pho­risch be­wer­ten wür­de wenn ich sie noch­mal schau­en wür­de, aber weil es jetzt schon ein paar tage her ist, dass ich die fol­ge ge­se­hen habe, er­scheint sie mir in der rück­schau 5 punk­te wert.


the gra­ham nor­ton show s19e01

felix schwenzel in gesehen

(mit ben af­fleck, hen­ry ca­vill, amy adams und den pet shop boys.)

ben af­fleck war über­ra­schend wit­zig und lo­cker und gar nicht trau­rig. hen­ry ca­vill hat ei­nen sehr klei­nen kopf auf ei­nem sehr mas­si­ven, et­was stei­fen kör­per und geht ir­gend­wie gar nicht. amy adams war sym­pa­tisch und ob­wohl ich sie schon in be­stimmt 10 fil­men ge­se­hen habe, hab ich sie bis jetzt nicht wie­der­erkannt.

das wie­der­keh­ren­de the­ma die­ser sen­dung wa­ren ak­zen­te, bri­ti­scher ak­zent von ame­ri­ka­nern, ame­ri­ka­ni­sche von eng­län­dern und dass ben af­fleck (und ich) nicht wuss­te, dass chris­ti­an bale eng­län­der ist. hen­ry ca­vill ist üb­ri­gens auch eng­län­der, su­per­man ist eng­län­der!

(auf you­tube, bei der BBC)


sen­dung mit der maus vom 3. april 2016

felix schwenzel in gesehen

jo­han­nes büchs er­klärt wie glas­fla­schen her­ge­setllt wer­den, ins­be­son­de­re brau­ne glas­fla­schen für arz­nei­en. ich bin im­mer noch un­ter­be­geis­tert von büchs, aber die sach­ge­schich­te, bzw. die glas­bla­se­ma­schi­nen wa­ren ziem­lich fas­zi­nie­rend.

aus­ser­dem wur­de eine sehr, sehr alte sach­ge­schich­te von ar­min mai­wald über die her­stel­lung von heft­pflas­tern ge­zeigt, die auch wirk­lich sehr alt sein muss­te, weil ar­min mai­wald aus dem off ein paar sym­pa­thi­sche, aber auch ein biss­chen al­ber­ne witz­chen mach­te. ei­gent­lich wa­ren die wit­ze so­gar — auf eine sym­pa­ti­sche art — ein biss­chen pein­lich, so wur­de am ende der sach­ge­schich­te, la­chen vom band ein­ge­spielt.

bei shaun das schaf, hat­te bit­zer ein pflas­ter am hin­tern und ich fra­ge mich, wie die pro­gramm­pla­nung bei der sen­dung mit der maus ei­gent­lich funk­tio­niert: „wir ha­ben hier ne alte sach­ge­schich­te über heft­pflas­ter, macht doch mal eine shaun das schaf mit nem pflas­ter!“ oder „oh, in shaun das schaf sieht man ein­mal kurz ein pflas­ter — ha­ben wir nicht auch was mit pflas­tern?“

an­sons­ten fand ich shaun das schaf wie­der doof und mo­ra­li­sie­rend.


the big bang theo­ry s09e19 (the sold­er ex­cur­si­on di­ver­si­on)

felix schwenzel in gesehen

ein paar mal ge­lacht, mich ein paar mal ge­är­gert über über­dehn­te ste­reo­ty­pen und selbst die tex­te von shel­don wa­ren dies­mal eher mau und ab­ge­grif­fen. es gibt eine „of­fen­ba­rung“ von shel­don, in der er — über­ra­schung! — zu­gibt, dass er zwang­haft ist. gähn. trotz­dem nicht to­tal schlecht, wohl auch weil das kind mich wie­der et­was po­si­ti­ver ge­stimmt hat, als es die bei­fah­re­rin da­von über­zeu­gen woll­te, auch mal big bang theo­ry zu gu­cken: „das ist das bes­te“. die bei­fah­re­rin guckt jetzt aber erst noch ein paar staf­feln mo­dern fa­mi­ly — und im ver­gleich da­mit, hat es die big bang theo­ry schwer.

ei­nen ex­tra-punkt, weil shel­don am ende ei­nen gag macht, den ich zu­fäl­lig 24 stun­den vor­her mit der kol­le­gin ge­macht habe.


mar­vel's agents of S.H.I.E.L.D. s03e14 (watch­dogs)

felix schwenzel in gesehen

wie­der eher so gähn. es gibt ei­nen neu­en bö­se­wicht, neue täu­schungs­ma­nö­ver auf al­len sei­ten, ein biss­chen dick auf­ge­tra­ge­nen mi­li­tär­drill und pa­trio­tis­mus und die se­rie hört nicht auf mich zu ner­ven.
ich glau­be es ist zeit die­ser se­rie auf wie­der­se­hen zu sa­gen.


black mir­ror s01e03 (the en­ti­re histo­ry of you)

felix schwenzel in gesehen

ich hat­te, be­vor ich an­ge­fan­gen habe black mir­ror zu gu­cken, mehr­fach ge­hört, dass die ers­te fol­ge die schlech­tes­te sei und die fol­gen­den im­mer bes­ser wür­den. bis jetzt emp­fin­de ich das ge­naue ge­gen­teil. die ers­te fol­ge fand ich am bes­ten, die zwei­te ziem­lich gut und die drit­te, the en­ti­re histo­ry of you, eher so naja.

in die­ser fol­ge geht es um ei­nen ra­send ei­fer­süch­ti­gen ty­pen, der, wie am an­fang an­ge­deu­tet wird, auch von all­ge­mei­nen selbst­zwei­feln ge­plagt wird und aus­ser viel geld of­fen­bar kaum an­de­re her­aus­ste­chen­de cha­rak­ter­merk­ma­le hat. die­se ge­schich­te hät­te auch in ei­nem 70er-jah­re set­ting er­zählt wer­den kön­nen, was wit­zi­ger­wei­se auch durch die 70er-jah­re au­tos, die die prot­ago­nis­ten fah­ren (wenn sie mal kein taxi fah­ren), un­ter­stri­chen wird. die ge­schich­te könn­te auch als lü­cken­fül­ler in ei­ner fol­ge game of thro­nes er­zählt wer­den oder als kos­tüm­dra­ma an kö­nig lud­wigs hof. ei­gent­lich wur­de die­se ge­schich­te auch schon tau­send­mal er­zählt. dass sich in die­ser va­ri­an­te die ei­fer­sucht, un­si­cher­heit und ego­ma­nie über eine tech­no­lo­gie ka­na­li­siert, mit der men­schen all ihre er­in­ne­run­gen spei­chern und wie­der und wie­der ab­spie­len kön­nen, kommt mir kom­plett ver­nach­läs­sig­bar vor.

die ei­gent­li­chen fra­gen nach ver­trau­en, of­fen­heit oder be­zie­hungs­fä­hig­keit stel­len sich mit und ohne tech­no­lo­gie. men­schen su­chen seit tau­sen­den jah­ren nach ant­wor­ten auf die fra­ge, wie sie mit ih­rer ei­fer­sucht oder ver­trau­ens­kri­sen um­ge­hen sol­len.

soll ich sei­ne/ihre brie­fe le­sen? soll ich auf ih­ren/sei­nen han­dy rum­schnüf­feln? mal­te wel­ding wer­den sol­che fra­gen of­fen­bar hin und wie­der ge­stellt. und sei­ne ant­wort ist wei­se: „Ver­trau­en ist gut, mehr Ver­trau­en ist bes­ser.“

[W]enn man naiv ist, was ver­liert man da­bei? Es ist noch kei­ne Be­zie­hung durch um­fas­sen­des Mit­le­sen ge­ret­tet wor­den, aber maß­lo­se Über­wa­chung hat noch jede ge­tö­tet.

weil die in the en­ti­re histo­ry of you er­zähl­te ge­schich­te so vor­her­seh­bar war und das ende nach un­ge­fähr 10 mi­nu­ten klar war, habe ich mich in die­ser fol­ge black mir­ror furcht­bar ge­lang­weilt. die ge­schich­te ist mir auch nicht in den kopf ge­kro­chen, im ge­gen­teil: sie liess mich nicht über tech­no­lo­gie­fol­gen nach­den­ken, son­dern über die be­kloppt­heit der prot­ago­nis­ten. dazu kam, dass in die­ser fol­ge die zei­ge­fin­ger der au­toren sicht­bar wa­ren. in den vor­he­ri­gen bei­den fol­gen, ha­ben sie sich be­müht, ihre zei­ge­fin­ger, das be­wer­ten von tech­no­lo­gie­fol­gen, sorg­fäl­tig zwi­schen den zei­len zu ver­ste­cken.

nach die­sen drei fol­gen ha­ben ich be­reits die ers­te staf­fel black mir­ror durch. fol­ge 1 habe ich die höchst­wer­tung (5/5) ge­ge­ben, weil sie mich auf eine an­ge­neh­me art ver­stört hat, fol­ge 2 hat mich noch im­mer be­geis­tert (4/5), ich fand sie klug dra­ma­ti­siert und eben­falls ver­stö­rend. die­se fol­ge hat mich ag­gres­siv ge­lang­weilt und ge­nervt.

(black mir­ror kann man auf net­flix se­hen.)


black mir­ror s01e02 (15 mil­li­on me­rits)

felix schwenzel in gesehen

nicht ganz so ver­stö­rend wie die ers­te fol­ge, aber auch ver­stö­rend. in 15 mil­li­on me­rits wird eine her­me­ti­sche welt ge­zeigt, in der die men­schen in klei­nen me­di­en­bo­xen woh­nen und sich den gan­zen tag mit me­di­en­in­hal­ten be­schal­len las­sen (müs­sen). ad­blo­cker kos­ten geld, weg­gu­cken wird be­straft. geld (me­rits) ver­die­nen die men­schen, in­dem sie den gan­zen tag lang fahr­rad fah­ren, geld ge­ben sie für es­sen, ad­blo­cking oder für kla­mot­ten für ihre ava­tare aus. das ist al­les schön bunt und ziem­lich dys­to­pisch dar­ge­stellt.

ver­stö­rend ist die un­ent­rinn­bar­keit des sys­tems, nie­mand be­gehrt auf, je­der be­kommt aus­rei­chend brot und spie­le und das sys­tem scheint in ge­wis­ser wei­se selbst­or­ga­ni­sie­rend, es wird kein gros­ser, bö­ser füh­rer ge­zeigt oder re­pres­si­on, die über die so­zia­le kon­trol­le durch mit­men­schen hin­aus­geht.

ge­nau wie die ers­te fol­ge, kann man auch die­se fol­ge als in­tel­li­gen­te ge­sell­schaft­kri­tik ver­ste­hen, in­dem vor­han­de­ne ge­sell­schaft­li­che zu­stän­de über­spitzt ge­zeich­net wer­den und wei­ter­ge­dacht wer­den. war das in der ers­ten fol­ge die druck- und macht­ver­schie­bung durch so­zia­le me­di­en und das netz, ist es in die­ser fol­ge das spiel der mas­sen­me­di­en und cas­ting­shows mit au­then­ti­zi­tät, mas­sen­ge­schmä­ckern und dem pri­mat der un­ter­hal­tung, dem sich die men­schen­wür­de und an­stand, nach der lo­gik der mas­sen­me­di­en, un­ter­zu­ord­nen ha­ben.

das al­les wird sehr plas­tisch und dras­tisch, mit re­la­tiv mi­ni­ma­len mit­teln, dar­ge­stellt und ist al­lein da­durch — ha — un­ter­halt­sam. na­tür­lich ist es ein biss­chen pa­ra­dox sich eine sen­dung auf ei­nem hoch­auf­lö­sen­den bild­schirm an­zu­gu­cken, in der men­schen kri­tisch dar­ge­stellt wer­den, die sich sen­dun­gen auf hoch­auf­lö­sen­den bild­schir­men an­se­hen.

was die­se fol­ge, wie die ers­te, bei mir ge­schafft hat: sie hat sich in mei­nem kopf fest­ge­setzt und es wie­der ge­schafft, bil­der in mir ent­ste­hen zu las­sen, die ich nicht mehr so ein­fach los­wer­de. das schaf­fen die we­nigs­ten fern­seh­se­ri­en — und black mir­ror hat’s nun schon zwei­mal ge­schafft.

(black mir­ror kann man auf net­flix se­hen.)


the path s01e01 (what the fire throws)

felix schwenzel in gesehen

un­in­ter­es­sant, lang­wei­lig, ste­reo­ty­pen­rei­tend, pa­the­tisch und öde. eine gan­ze stun­de lang habe ich mir ge­lang­weilt eine ge­schich­te an­ge­se­hen, die ver­sucht span­nung auf­zu­bau­en und kon­flik­te und klei­ne mys­te­ri­en auf­zu­bau­en, ohne auch nur ei­nen in­ter­es­san­ten men­schen zu zei­gen, des­sen schick­sal mich die boh­ne in­ter­es­sie­ren wür­de.

die ge­schich­te lässt sich in ei­nem satz be­schrei­ben: es wird eine art sek­te ge­zeigt in der sich alle irre wohl­zu­füh­len schei­nen und ei­ner (ge­spielt von aa­ron paul), der nach ein biss­chen zu viel dro­gen, leich­te zwei­fel an der leh­re in sich auf­kei­men sieht.

das ist al­les nicht nur irre lang­wei­lig, son­dern auch to­tal flach, lust­los und viel zu lang­at­mig in­sze­niert. hier ein paar sex­sze­nen, von de­nen man eine so­gar zwei­mal ge­zeigt be­kommt, stumpf­sin­ni­ge vor­trä­ge, die der re­li­giö­sen in­dok­tri­na­ti­on die­nen sol­len („wollt ihr mir ins licht fol­gen?“) und im­mer wie­der durch­sich­ti­ge, sen­dungs­in­ter­ne cliff­han­ger, die von wer­be­pau­se zu wer­be­pau­se mit­ge­schleppt wer­den, um dann un­spek­ta­ku­lär auf­ge­löst zu wer­den.

schau­pie­le­risch ist das al­les auf schlech­tem tat­ort-ni­veau und aa­ron paul horst tap­pert un­ge­lenk durch die sen­dung und reisst das ni­veau noch­mal ein paar punk­te run­ter.

glat­te 0 punk­te von 5. 


[nach­trag 02.04.2016]

eine kom­plett an­de­re wahr­neh­mung scheint hen­ning har­der von den se­ri­en­jun­kies ge­habt zu ha­ben, der die pi­lo­t­epi­so­de „top be­setzt“, „in­tel­li­gent“ und „fes­selnd“ fand. er fand es auch völ­lig nor­mal, dass sich frau­en in der se­rie im­mer wie­der „se­xu­ell an­bie­ten“ (sei­ne wor­te), dass aa­ron paul „her­vor­ra­gend emo­tio­nal“ spie­le und gibt 5/5 punk­ten.


bet­ter call saul se02e07 (in­flata­ble)

felix schwenzel in gesehen

ich guck bet­ter call saul nach wie vor irre ger­ne. und auch wenn es ak­tu­ell so um die drei hand­lungs­strän­ge gibt, fü­gen die sich an­ge­nehm an­ein­an­der. dazu kommt, dass die span­nung sich nicht aus be­son­ders span­nen­den vor­gän­gen speist, son­dern aus der zeit­lu­pen-ar­ti­gen — oder eher echt­zei­ti­gen — er­zäh­lung speist. die fra­ge ist nicht, wie bei brea­king bad, „über­le­ben wal­ter oder jes­se das jetzt?“, „brin­gen sie den mann um?“, „kom­men sie da wi­der raus?“, son­dern „nimmt kim das gros­se an­ge­bot an, oder das klei­ne?“ oder „schläft jim­my jetzt wie­der im na­gel­stu­dio?“

apro­pos gross oder klein, den pipi-ka­cka-witz fand ich ganz gran­di­os. bjar­ne bock sieht das auf se­ri­en­jun­kies.de ganz an­ders:

An die­sem Punkt soll­te an­ge­merkt wer­den, dass we­der Co­me­dy noch Dra­ma per se gut oder schlecht sind - ich per­sön­lich ver­eh­re Gil­ligan und Co. nor­ma­ler­wei­se für ih­ren be­son­de­ren Sinn für Hu­mor. Doch bei die­ser Epi­so­de bin ich et­was kri­ti­scher ein­ge­stellt. Da­bei be­zie­he ich mich in ers­ter Li­nie auf den Part, in dem Jim­my, nach­dem er sich end­lich dazu durch­ge­run­gen hat, sei­nen se­riö­sen Job bei Da­vis & Main auf­zu­ge­ben, al­les dar­an setzt, ge­feu­ert zu wer­den, da­mit er zu­min­dest noch die Will­kom­mens­prä­mie ab­grei­fen kann.

So ver­gnüg­lich und ein­falls­reich die Mon­ta­ge­se­quenz mit dem „Wab­bel-Wa­ckel-Ar­mi­gen-Wind­ho­sen-Ka­me­rad“ auch ist, Jim­mys Fi­gur läuft dar­in gleich mehr­mals Ge­fahr, den sprich­wört­li­chen „Shark zu jum­pen“, also et­was der­art Lä­cher­li­ches oder Un­glaub­wür­di­ges zu tun, dass man als Zu­schau­er auf­hört, sich mit ihm zu iden­ti­fi­zie­ren. Wem sein Toi­let­ten­spü­lungs­boy­kott noch nicht ge­nug war, der hat sich wohl spä­tes­tens beim Du­del­sack­kon­zert im Büro ge­wun­dert.

ge­nau an die­sen bei­den stel­len konn­te ich mich ganz be­son­ders mit „jim­mys fi­gur“ iden­ti­fi­zie­ren, ei­gent­lich so­gar zum ers­ten mal in der gan­zen se­rie. sonst iden­ti­fi­zie­re ich mich in die­ser se­rie na­tür­lich mit mike!

ich bin auch froh, dass anke grö­ner die se­rie auch ger­ne guckt. ich bin ei­gent­lich um je­den men­schen froh, der sich die­se se­rie mit ver­gnü­gen an­guckt, weil es zeigt, dass auch se­ri­en, die ge­gen den span­nungs­er­war­tungs­strom schwim­men, er­folg­reich und sehr un­ter­halt­sam sein kön­nen.


bil­li­ons s01e10 (qua­li­ty of life)

felix schwenzel in gesehen

nicht un­in­ter­es­sant, wie die zeit­ebe­nen in die­ser fol­ge ver­schach­telt wa­ren. im prin­zip läuft die gan­ze sen­dung über don­nies be­er­di­gung, die mit rück­blen­den durch­zo­gen ist. teil­wei­se ist das ein biss­chen ver­wir­rend, an­de­rer­seits schafft das eine in­ter­es­san­te zwie­bel-er­zähl­struk­tur, in der sich bei je­der ab­blät­tern­den schicht das bild ver­voll­stän­digt und am ende das zeigt, was die se­rie im grun­de schon die gan­ze zeit über zeigt: bob­by axel­rod und chuck rhoa­des sind bei­de rie­si­ge arsch­lö­cher, bei­de furcht­bar klug und stra­te­gisch den­kend — mal der eine ein biss­chen bes­ser als der an­de­re, aber im prin­zip im­mer auf ei­nem ni­veau. mit die­sem gleich­ge­wicht, kann das pim­melfech­ten noch 2-3 staf­feln wei­ter­ge­hen.

auf rhoa­des sei­te fin­det ein ge­ord­ne­ter rück­zug statt, der nicht ganz frei­wil­lig war, aber trotz­dem wohl­über­legt ist, so dass man in den nächs­ten bei­den staf­feln rhoa­des beim wei­te­ren auf­set­zen sei­ner stra­te­gi­schen pla­nun­gen be­ob­ach­ten wird kön­nen. ent­we­der wird das ganz furcht­bar lang­wei­lig oder, im ge­gen­teil, ganz span­nend. mal schaun.

ich gebe wie­der 4 punk­te, weil bil­li­ons gu­cken tat­säch­lich spass macht; das schau­spie­le­ri­sche ni­veau ist enorm hoch (wenn man bei mag­gi siff ein auge zu­drückt) und die in­sze­nie­rung ge­fällt mir auch, nach wie vor.


satu­da­rah – ein­bli­cke hin­ter die ku­lis­sen des ro­cker­clubs (wdr)

felix schwenzel in gesehen

auf me­dia­steak ge­fun­den, eine doku über den nie­der­län­di­schen ro­cker-club satu­da­rah, der sei­nen prot­ago­nis­ten er­staun­lich nahe auf die pel­le rückt und sie bei ein paar ih­rer tref­fen, selbst­in­sze­nie­run­gen und in­itia­li­sie­rungs­ri­ten be­ob­ach­tet.

die doku zu se­hen, steht dem kon­sum von sons of an­ar­chy in fast nichts nach. das, was ich an sons of an­ar­chy so schreck­lich fand, das pim­melfech­ten, der al­ber­ne männ­lich­keits­kult, über­haupt das kul­ti­sche und die völ­li­ge ab­we­sen­heit von ak­zep­ta­blen hu­mor, kann man eins zu eins in der doku be­ob­ach­ten. in­so­fern muss man sons of an­ar­chy wohl eins zu gute hal­ten, dass es tei­le der ro­cker-rea­li­tät wohl sehr ak­ku­rat ab­ge­bil­det hat. nur dass die rea­li­tät die die doku zeigt, noch ein biss­chen al­ber­ner wirkt.

ein wei­te­rer er­staun­li­cher par­al­lel­ef­fekt: wie bei sons of an­ar­chy er­wisch­te ich mich stel­len­wei­se, wie ich anst­zwei­se, im­mer nur ganz kurz, sym­pa­thien für die hei­opeis ent­wi­ckel­te und sie gleich­zei­tig für enorm schlech­te schau­spie­ler hielt. trotz ih­res ma­ni­schen männ­lich­keits­wahns und sei­ner teil­wei­se sehr schlech­ten dar­stel­lung, liess es sich nicht ver­mei­den, dass stel­len­wei­se mensch­lich­keit durch­schim­mer­te.

wie ge­sagt, die doku ist er­staun­lich nah und an­ge­nehm zu­rück­hal­tend, wes­halb ich 4 punk­te gebe und gu­ten ge­wis­sens emp­feh­len kann, sich das auch an­zu­gu­cken, zum bei­spiel in der ARD-me­dia­thek


the good wi­fe s07e18 (un­man­ned)

felix schwenzel in gesehen

the good wife düm­pelt auf ho­hem ni­veau wei­ter vor sich hin, für pe­ter wird es of­fen­bar zum staf­fel- und se­ri­en­en­de hin eng, viel­leicht lan­det er wie­der, wie am an­fang der se­rie, im knast. auch die alte kunst, ak­tu­el­le the­men für die sen­dung zu ver­wurs­ten und da­mit auf un­ter­halt­sa­me art und wei­se auf ju­ris­tis­he lü­cken hin­zu­wei­sen, wur­de in die­ser fol­ge wie­der auf­ge­wärmt. die­ses­mal ging es um droh­nen und dass de­ren be­trieb oder de­ren zer­stö­rung über frem­den grund­stü­cken zu gros­sen tei­len ju­ris­tisch un­ge­klärt ist. hört sich tro­cken an — und war es auch.

aus­ser­dem fiel mir auf, dass pe­ter wirk­lich alt ge­wor­den ist, ali­cia er­scheint von staf­fel zu staf­fel und fol­ge zu fol­ge jün­ger. auch der cliff­han­ger am ende der fol­ge war un­ge­wöhn­lich: pe­ter bit­tet ali­cia um ei­nen ge­fal­len und der schluss­schnitt kommt ge­nau in dem mo­ment, in dem sie atem holt für ihre ant­wort. ich wet­te ihre ant­wort lau­tet: ja.


the night ma­na­ger s01e05 und e06

felix schwenzel in gesehen

am ende wur­de mir the night ma­na­ger ein biss­chen zu ja­mes bon­dig. pine trank wod­ka mar­ti­ni, fing an wahl­los bö­ser­wich­ter zu tö­ten und das fi­na­le ori­en­tier­te sich ge­nau­so an ja­mes bond fi­na­len: alle be­sitz­tü­mer, das hal­be im­pe­ri­um des bö­se­wichts geht in flam­men auf und der bö­se­wicht über den jor­dan. das ende sug­ge­riert, dass die welt jetzt nach den gan­zen ex­plo­sio­nen und der to­des­stra­fe für den bö­se­wicht ein biss­chen bes­ser ge­wor­den ist, die mu­sik wird schmu­sig und ner­ven­scho­nend. in der re­gel ist das al­les ganz un­ter­halt­sam, im sin­ne von span­nend — und im fall von the night ma­na­ger nicht ganz so aus­ge­lutscht und ste­reo­typ wie, zum bei­spiel beim letz­ten ja­mes bond — aber eben auch un­in­spi­riert und un­raf­fi­niert.

na­tür­lich sind sol­che — jetzt hätt ich bei­na­he fil­men­den ge­sagt — se­ri­en­fi­na­le auf eine be­stimm­te art raf­fi­niert und über­ra­schend, näm­lich in dem sin­ne, dass man ge­spannt ist, wie die gu­ten dass jetzt doch noch hin­be­kom­men wer­den, den bö­sen zur stre­cke zu brin­gen. aber weil das mus­ter im­mer das glei­che ist, wirk­lich im­mer, ist es eben auch ul­ti­ma­tiv öde. die dra­ma­tur­gi­schen mit­tel sol­che fi­na­le auf­zu­bau­en ner­ven mich zu­neh­mend. es wer­den si­tua­tio­nen an­ti­zi­piert, vor­be­rei­tun­gen und ab­spra­chen ge­trof­fen, von de­nen man im­mer nur ei­nen teil sieht, die sich aber naht­los und per­fekt im fi­na­le an­ein­an­der rei­hen. wie durch zau­ber­hand ha­ben die gu­ten im­mer ein ass mehr, als die bö­sen, in der hin­ter­hand, die gu­ten sind den bö­sen im­mer ei­nen klei­nen schritt vor­aus und nie­mals er­lei­den sie tech­ni­sche de­fek­te. das fi­na­le ist ein fes­ti­val der auf­ge­hen­den plä­ne, des per­fek­ten ti­mings und der tech­ni­schen per­fek­ti­on.

da­bei fing es so gut an. ich fand es gran­di­os, dass die agen­tin an­ge­la birch am an­fang der se­rie in ei­nem büro ge­zeigt wur­de, in dem die hei­zung nicht funk­tio­nier­te und ei­ner ei­ner der ana­lys­ten wut­ent­brant und frus­triert auf die hei­zung ein­schlug. den rest der se­rie funk­tio­nier­te die staat­li­che tech­nik dann stets feh­ler­los und per­fekt.

die­ser ma­ni­sche zwang am ende sol­cher agen­ten­fil­me und -se­ri­en ein drei­fa­ches hap­py end zu prä­sen­tie­ren ist wahn­sin­nig ent­täu­schend und der tag, an dem der held ei­nes agen­ten­films nicht sei­nen love-in­te­rest knut­schend und lieb­ko­send in die arme schliesst, der held den bö­se­wicht nicht in den si­che­ren tod schickt und das im­pe­ri­um des bö­se­wichts nicht in ei­nem sym­bol­feue­rer auf­geht und mit sym­bol­ex­plo­sio­nen in die luft fliegt, die­sen tag wer­de ich mir rot im blog an­strei­chen.

für die bei­den letz­ten fol­gen, aber auch die gan­ze se­rie gebe ich drei punk­te. die se­rie hat­te, wie ich fand, ei­nen star­ken an­fang, schwä­chel­te in der mit­te ex­trem und ent­schied sich dann am ende, sich mi­nu­ti­ös an die gen­re­re­geln zu hal­ten, was un­ter­halt­sam und span­nend war, aber eben auch ent­täu­schend.


mo­dern fa­mi­ly s07e17 (ex­press yours­elf)

felix schwenzel in gesehen

ziem­lich wit­zig und ei­gen­ar­ti­ger­wei­se, hat kei­ner der hand­lungs­strän­ge ein rich­ti­ges ende. phil und clai­re wol­len auf ei­nen wo­chen­end­trip nach pa­ris und be­rei­ten sich dar­auf vor, in­dem sie den jet­lag vor­her durch­zu­ste­hen ver­su­chen. am ende der fol­ge ver­las­sen sie zwar das haus in rich­tung fliug­ha­fen, aber das ist ja kein ende, son­dern ein an­fang. jay baut das bad um und ist am ende der fol­ge nicht ei­nen schritt wei­ter und cam und mit­e­chell ha­ben cam’s schwes­ter zu be­such und am ende ist sie im­mer noch nicht weg, wenn auch ein biss­chen ge­trös­tet.

trotz­dem sehr ge­lacht, ganz be­son­ders der auf­tritt von cams schwes­ter ist durch­ge­hend wit­zig.