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birgelener pützchen

felix schwenzel in fortbewegt

ich hab un­ge­fähr 10 jah­re im kreis heins­berg ge­lebt, ab­itur und ne schrei­ner­leh­re dort ge­macht, bin aber nie im wald zwi­schen der was­sen­ber­ger ober­stadt und bir­ge­len ge­we­sen. nicht dass das ein gros­ser ver­lust ge­we­sen wäre, aber heu­te hat mich eine plan­lo­se goog­le kurz­re­cher­che dort­hin ver­schla­gen, für eine ul­tra­kurz­wan­de­rung zu ei­ner ka­pel­le, die bir­gel­e­n­er pütz­chen heisst. zu­erst dach­te ich dass wir von der was­sen­ber­ger ober­stadt dort hoch­lau­fen, aber wir ha­ben uns dann spon­tan für den kür­ze­ren weg ent­schie­den, aus rich­tung bir­ge­len. das wa­ren dann nicht mal 2 ki­lo­me­ter fuss­weg, aber da­für ganz hübsch.


ich bin 33 mi­nu­ten lang, von 16:49 bis 17:21 uhr, un­ge­fähr 1,67 ki­lo­me­ter weit ge­lau­fen (durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit: 3 km/h).


das er­staun­lichs­te heu­te, war mal wie­der das rhei­ni­sche wet­ter. hier herrscht ein er­staun­lich mil­des kli­ma, mei­ne el­tern ern­ten von ih­rem fei­gen­baum im gar­ten ki­lo­wei­se, teil­wei­se bir­nen­gros­se fei­gen und wenn in ber­lin noch schnee liegt, ist es in heins­berg oft schon früh­lings­haft.

heu­te hat sich das wet­ter be­reits auf den april vor­be­rei­tet. eine stun­de vor un­se­rer ab­fahrt, goss es wie aus kü­beln, da­nach strahl­te die son­ne stun­den­lang, als wäre der him­mel wol­ken­los klar. war er zwar nicht, aber das er­geb­nis zählt ja.

der weg zum pütz­chen ist (na­tür­lich) ein wall­fahrts­weg, das heisst am we­ges­rand sind klei­ne schau­käs­ten auf­ge­stellt, auf de­nen das lei­den ei­nes jun­gen ju­den vor ein paar tau­send jah­ren nach­ge­töp­fert wur­de. im rhein­land sind die wäl­der voll mit sol­chen kon­zept­wan­der­we­gen und weil die rhein­län­der ger­ne im­mer wie­der die glei­chen ge­schich­ten er­zäh­len (und hö­ren), macht es ih­nen auch nichst aus, dass über­all das glei­che er­zählt und ge­zeigt wird. aber mit kon­zept­kunst steh ich eh ein biss­chen auf kriegs­fuss.

was zählt, ist na­tür­lich der weg. und der war wun­der­schön. wahr­schein­lich ist es dem mil­den kli­ma ge­schul­det, dass hier auch die pi­ni­en ziem­lich gut wach­sen.

der wald ist aber ganz gut ge­mischt, ei­chen hab ich auch ge­se­hen und ne bir­ke mit nem koa­la-bär-tu­mor.

die ka­pel­le lei­det laut der wi­ki­pe­dia ziem­lich stark an van­da­lis­mus, wes­halb sie seit 2010 mit schmie­de­ei­ser­nen tür­git­tern ver­se­hen ist. in et­was ab­stand, mit blick auf die ein­gangs­tür der ka­pel­le, steht ein gros­ser mast, mit ei­ner vi­deo-ka­me­ra. ob das künf­tig vor van­da­lis­mus hilft?

in­nen ist die ka­pel­le ziem­lich sti­ckig, riecht aber in­ter­es­sant nach weih­rauch und bren­nen­den ker­zen, was we­nig ver­wun­dert, weil dort drin­nen sehr vie­le ker­zen bren­nen.

die wald- und wan­der­we­ge im kreis heins­berg sind wirk­lich schön. lei­der fällt mir das viel zu sel­ten auf, wenn ich mal ein wo­chen­en­de hier bin (um mei­ne el­tern zu be­su­chen) und wenn ich nicht irre, ist ein gross­teil der wäl­der hier auch un­ter na­tur­schutz ge­stellt, bzw. teil des schwalm-net­te-na­tur­parks. dem­nächst wer­de ich das im vorraus et­was bes­ser or­ga­ni­sie­ren und wie­der auf so ein kai­ser­wet­ter hof­fen.


billions s01e09 (where the fuck Is donnie?)

felix schwenzel in gesehen

mir fiel die­se fol­ge auf, dass die staats­an­wäl­te in der sen­dung alle eine US-flag­ge am re­vers ha­ben. aus­ser das für eine wei­le nie­mand wuss­te wo don­nie war, ist in der sen­dung nicht so irre viel pas­siert — aus­ser das alle noch­mal ein biss­chen auf­dre­hen. aus­ser­dem gubts ei­nen to­des­fall.


billions s01e08 (boasts and rails)

felix schwenzel in gesehen

  • ich mochte wie rhoades frau langsam und subtil, wie eine guten puppenspielerin, die steuerung des geschehens übernimmt.
  • ich mochte wie rhoades seinen stellvertreter immer mehr nach seinem bild formt.
  • ich mochte wie bobby axelrod die geschichte über seine 9/11-profite an sich abprallen liess.
  • und die geschichte bekam am ende einen erstaunlich überraschenden dreh.

ich habe zwar drei aben­de ge­braucht, bis ich die­se fol­ge zu­en­de ge­guckt hat­te, aber es war ein­deu­tig mal wie­der eine der stär­ke­ren fol­gen. klug ge­schrie­ben, strin­gent er­zählt, mit vie­len klei­nen über­ra­schun­gen.


marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e13 (parting shot)

felix schwenzel in gesehen

schreck­li­che fol­ge, oder ge­nau­er: völ­lig blöd­sin­ni­ge fol­ge. egal was die dreh­buch­au­to­ren die­ser fol­ge ge­nom­men ha­ben, ich möch­te das auf kei­nen fall ha­ben. die hand­lung spielt im an­geb­lich win­teri­gen si­bi­ri­en, lei­der hat man in ame­ri­ka wohl nur ei­nen dreh­ort mit spär­li­cher, halb weg­ge­schmol­ze­ner schnee­de­cke ge­fun­den, so dass „si­bi­ri­en“ we­nig über­zeu­gend rü­ber­kam. der ef­fekt wur­de noch ver­stärkt, durch die über­gangs­ja­cken, die die agents of S.H.I.E.L.D. im si­bi­ri­schen feld tru­gen.

auch die hand­lung in si­bi­ri­en war so sehr over the top quat­schig, dass ich beim an­se­hen die stei­le the­se auf­stell­te, dass die 80er-jah­re dreh­bü­cher von knight ri­der oder mc­gy­ver bes­ser wa­ren, als die­ses dreh­buch. es war wirk­lich schreck­lich, aber am ende wur­de es noch schlim­mer. trie­fen­der pa­thos weil sich zwei mit­glie­der des teams ver­ab­schie­de­ten — und zwar wirk­lich ver­ab­schie­de­ten, nicht et­was ge­tö­tet wur­den oder so.

das war wirk­lich die blö­des­te ge­schich­te, die ich in die­ser se­rie bis­her ge­se­hen habe und ich fands so schlimm, dass ich kurz da­vor war kei­nen ein­zi­gen punkt zu ge­ben. der punkt den ich jetzt doch gebe, geht voll als powers boo­t­he als gi­deon malick — ob­wohl der auch nur quatsch ge­re­det hat, da­bei aber we­nigs­ten echt böse aus­sah.


jimmy kimmel live (bernie sanders, tom hiddleston)

felix schwenzel in gesehen

ber­nie san­ders ist er­staun­lich lang­wei­lig, konn­te aber am ende ei­nen gu­ten punkt ein­sam­meln, als er die fra­ge von jim­my kim­mel be­ant­wor­te­te, war­um re­pu­bli­ka­ni­sche kan­di­da­ten, die meist sel­ber kei­ne rei­chen leu­te sei­en, sich so sehr für die in­ter­es­sen der su­per­rei­chen ein­set­zen wür­den: „that’s the cor­rup­ti­on of the cam­paign fi­nan­ce sys­tem. it’s that if you are run­ning for pre­si­dent, you’ll need many hundreds of mil­li­ons of dol­lars.“ von dort aus schlug er ele­gant den bo­gen zum kli­ma­wan­del und stell­te die be­haup­tung in den raum, dass vie­le po­li­ti­ker den kli­ma­wan­del leug­nen oder min­des­tens nicht als bren­nen­des pro­blem be­han­del­ten, weil ihre wahl­kämp­fe von der brenn­stoff­in­dus­trie fi­nan­ziert sei­en.

tom hidd­le­s­ton hat of­fen­bar ei­nen neu­en film am start, in dem er ei­nen ame­ri­ka­ni­schen coun­try­sän­ger spelt und mach­te ne­ben­bei noch ein biss­chen wer­bung für the night ma­na­ger. aus­ser­dem muss­te er nach­fra­gen nach ge­rüch­ten ab­weh­ren, dass er der nächs­te ja­mes bond sein könn­te und jo­deln muss­te er auch noch.


better call saul s02e06 (bali ha'i)

felix schwenzel in gesehen

in die­ser fol­ge ist nicht so irre viel pas­siert, aus­ser lau­ter sym­bol­kram. am an­fang se­hen wir jim­my mc­gill, wie er in sei­nem fir­men­apar­te­ment nicht schla­fen kann und dann glück­lich in sei­nem al­ten büro im na­ge­sa­lon ein­schläft. wir se­hen, wie er mit ein biss­chen ge­walt, den cup-hol­der in sei­nem mer­ce­des (end­lich) pas­send macht. wir se­hen kim, wie sie plötz­lich ge­fal­len am ir­ra­tio­na­len (wie­der) fin­det. der ein­zi­ge hand­lungs­strang der sich nicht aus­schliess­lich im sym­bo­li­schen be­reich be­wegt, ist mike’s hand­lungs­strang. in ihm ver­schafft er sich, in mehr­fa­cher hin­sicht, re­spekt vor der me­xi­ka­ni­schen ma­fia, um sich dann doch, mit er­ho­be­nem haupt, der über­macht zu beu­gen.

die ver­schie­de­nen hand­lungs­strän­ge ent­wi­ckeln sich alle in zeit­lu­pe — und das ist nach wie vor sehr schön an­zu­schau­en.


limitless s01e19 (a dog’s breakfast)

felix schwenzel in gesehen

noch 3 fol­gen in die­ser staf­fel und die auf­stel­lung für die kom­men­de staf­fel läuft be­reits per­fekt. es gibt vor­aus­sicht­lich ei­nen neu­en su­per­bö­se­wicht, es gibt die chan­ce, dass re­bec­ca und bri­an wie­der zu­sam­men­fin­den, bzw. bri­an auf­hört re­bec­ca über sei­nen deal mit se­na­tor mor­ra im dun­keln zu las­sen und mor­ra deu­tet, ohne ei­nen an­flug von bos­haf­tig­keit oder su­per­bö­se­wicht­tum an, dass er vor­ha­be die welt zu be­herr­schen und sich kei­ne sor­gen über den mög­li­chen neu­en su­per­bö­se­wicht zu ma­chen.

ich schrei­be das al­les völ­lig un­iro­nisch auf, mir ge­fällt es wirk­lich im­mer bes­ser, in wel­che rich­tung li­mit­less auf­ge­bla­sen wird, näm­lich in die glei­che rich­tung, in die auch, zum bei­spiel, per­son of in­te­rest — oder je­der bes­se­re ja­mes bond film auf­ge­bla­sen wur­de.

ich habe eben auch ge­merkt, dass es mich heu­te abend am meis­ten in­ter­es­sier­te, wie die ge­schich­te von li­mit­less wei­ter­ge­spon­nen wird und die zwei fol­gen bil­li­ons oder the night ma­na­ger we­ni­ger. das ist für mich ein wei­te­res star­kes zei­chen da­für, dass ich li­mit­less wirk­lich gut fin­de. nur bet­ter call saul kann da noch mit­hal­ten — und das guck ich jetzt auch.


apple keynote vom 21. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

ich habe mir die key­notes von ste­ve jobs im­mer ger­ne an­ge­se­hen. die sa­chen, die er auf die­sen key­notes vor­stell­te woll­te ich, kurz nach der je­wei­li­gen key­note, meist gleich ha­ben. er konn­te spon­ta­ne kauf­an­rei­ze in sei­nen zu­schau­ern her­aus­kit­zeln. als er 1999 das da­mals neue plas­tik-ibook vor­stell­te, rief er eine as­so­zia­ti­on her­vor, die lei­der sehr gut haf­ten blieb: die din­ger sei­en so schön, dass man sie ab­le­cken woll­te. die­ses bild bin ich seit­dem nicht mehr los­ge­wor­den, ste­ve jobs ist qua­si ge­gen mei­nen wil­len, in mei­nen kopf ein­ge­drun­gen. selbst die blöd­sin­ni­ge idee, an den lap­top ei­nen griff zu mon­tie­ren, hielt ich für ge­ni­al. na­tür­lich habe ich mir nach ste­ve-jobs-key­notes nie wirk­lich eins der neu­en pro­duk­te ge­kauft. mir fiel im­mer recht­zei­tig ein, dass ich das ge­döns meist gar nicht brauch­te.

aber eine ganz be­stimm­te kunst­fer­tig­keit von ste­ve jobs, blieb je­des mal bei mir hän­gen: er hat­te die fä­hig­keit, dass man sein auf po­si­tiv ge­trimm­tes, mit su­per­la­ti­ven voll­ge­stopf­tes PR-sprech über­hö­ren konn­te und trotz­dem die bot­schaft hän­gen blieb.

als ich ges­tern abend die märz-key­note von tim cook über­flog, fiel auf, dass tim cook die­se fä­hig­keit nicht mal an­satz­wei­se hat. bei ihm, und sei­nen kol­le­gen die ihn auf der büh­ne un­ter­stütz­ten, bleibt das PR-sprech als das hän­gen was es ist: PR-sprech. ich wer­de von cook nicht auf eine me­ta­ebe­ne ge­ho­ben, von der aus ich die PR-spra­che aus­blen­den kann, das ge­gen­teil ist der fall: ich blei­be auf dem bo­den kle­ben, weil die spra­che so schlei­mig ist und ich so sehr mit der spra­che rin­ge, dass ich gar kei­ne chan­ce habe, mich auf eine eu­pho­ri­sche zwi­schen­ebe­ne he­ben zu las­sen.

hand­werk­lich war das al­les ok, tol­le aus­leuch­tung, eine in­ti­me at­mo­sphä­re, alle vor­ab kur­sie­ren­den ge­rüch­te be­stä­tigt, also alle er­war­tun­gen er­füllt, aber der PR-sprach-schleim, mach­te das event un­er­träg­lich.

in­ter­es­sant war je­den­falls der spin, den cook dem kon­flikt zwi­schen ap­ple und der US-re­gie­rung, ge­nau­er dem jus­tiz­mi­nis­te­ri­um, gab. er ver­such­te nicht nur die wir-schüt­zen-die-pri­vat­s­hä­re-un­se­rer-kun­den-kar­te, son­dern auch die pa­trio­tis­mus-kar­te zu spie­len. im prin­zip dürf­te das stra­te­gisch die rich­ti­ge rich­tung sein, die me­di­en wer­den es dank­bar auf­neh­men, aber das an­zu­hö­ren, das un­kon­kre­te und emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne PR-ge­sül­ze, war lei­der an der schmerz­gren­ze.

den part über die um­welt­be­mü­hun­gen app­les, habe ich kom­plett über­sprun­gen, die vor­stel­lung des ipho­ne SE, das ich eben­falls für eine gute stra­te­gi­sche ent­schei­dung hal­te, hat mich irre ge­lang­weilt (je­der ein­zel­ne witz von greg jos­wi­ak, ist ge­gen die wand ge­fah­ren). phil schil­lers ipad-ge­döns hab ich auch über­sprun­gen, so dass ich die stun­den­lan­ge key­note tat­säch­lich ziem­lich flott durch hat­te.

ich glau­be die ap­ple-key­note-si­tua­ti­on kann man gut so zu­sam­men­fas­sen: al­les rich­tig ge­macht, aber ins­ge­samt ist das al­les ziem­lich furcht­bar und das pr-speak dis­tor­ti­on field von ste­ve jobs fehlt sehr.


billions s01e07 (the punch)

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge hät­te auch heis­sen kön­nen: bob­by axel­rod liebt sei­ne kin­der. aber the punch passt auch, weil axel­rod je­man­den ins ge­sicht schlägt, weil er sei­ne kin­der in ge­fahr ge­bracht hat und die fol­ge über die dar­aus re­sul­tie­ren­den pro­ble­me löst. ein paar wei­te­re hand­lungs­strän­ge wer­den in an­sät­zen fort­ge­führt, aber so rich­tig vor­an geht es in kei­nem der strän­ge.

im prin­zip kon­zen­triert sich die fol­ge wie­der auf cha­rak­ter­zeich­nung und -ab­tas­tung. wie tickt axel­rod, wie tickt rhoa­des, wie ti­cken ihre frau­en, wie schlägt sich toby moo­re, der den axel­rod-fall von rhoa­des über­nom­men hat? das taugt al­les für eine gute stun­de un­ter­hal­tung, ist aber auch ein biss­chen lang­wei­lig, schliess­lich ha­ben wir das meis­te, in va­ria­tio­nen, schon die letz­ten sechs fol­gen über ge­se­hen, und teil­wei­se, lei­der, auch ein biss­chen zu sehr mit pa­thos auf­ge­la­den. ir­gend­wie müs­sen die zwei ge­buch­ten staf­feln ja auch mit füll­stoff ge­füllt wer­den und ver­hin­dert wer­den, dass die ge­schich­te ein zu frü­hes ende fin­det.

ich hof­fe das die mus­ter, die ich in den letz­ten fol­gen er­kannt habe, auch ir­gend­wann ein biss­chen durch­bro­chen wer­den. mo­men­tan fühlt sich das ein biss­chen nach a, b, c, a, b, c an: ein fol­ge mit re­du­zier­tem tem­po und zeit für cha­rak­ter­zeich­nung, eine fol­ge, in der es fort­schrit­te auf der ei­nen sei­te gibt und sich rück­schrit­te, und pro­blem­häu­fun­gen auf der an­de­ren auf­tür­men, dann eine fol­ge in der das mus­ter ge­dreht wird, und die je­weils an­de­re sei­te fort­schrit­te macht. dann das tem­po wie­der raus­neh­men und wei­ter cha­rak­ter ge­zeich­net wer­den kön­nen — und im­mer so wei­ter.

glück­li­cher­wei­se sind die cha­rak­te­re und die hand­lungs­sze­na­ri­en aus­rei­chend kom­plex ge­baut, so dass das nicht to­tal lang­wei­lig wird. aber ein biss­chen schon.


house of cards s04e10 bis e13

felix schwenzel in gesehen

die­se staf­fel house of cards hat mir sehr gut ge­fal­len. nach ei­nem et­was schlep­pen­den an­fang, gings es ziem­lich schnell los mit dem the­ma der se­rie: dem ver­such die mo­ti­ve und die cha­rak­te­re der un­der­woods zu ver­ste­hen und nach­voll­zieh­bar zu ma­chen. es geht im grund wirk­lich um nichts an­de­res als ge­nau das. das hand­lung drum her­um ist nicht un­in­ter­es­sant, die cha­rak­te­re sind fast alle auf ihre art in­ter­es­sant, aber sie die­nen nur dazu, den un­der­woods bäl­le zu­zu­spie­len, auf die sie re­agie­ren kön­nen, so dass man sie bes­ser ver­ste­hen kann.

ich wür­de so­gar so weit ge­hen hier bei­na­he ein neu­es gen­re aus­zu­ru­fen. re­gu­lä­re fern­seh­se­ri­en funk­tio­nie­ren ei­gent­lich ganz an­ders: je­mand sym­pa­thi­sches, ein gu­ter, ver­sucht die pro­blem­bäl­le die ihm zu­ge­wor­fen wer­den — oder an den kopf ge­knallt wer­den — zu lö­sen und spä­tes­tens am ende der fol­ge (oder der dar­auf­fol­gen­den), hat er (oder sie) die pro­ble­me ge­löst, und wir, die zu­schau­er, wer­den in un­se­rem glau­ben be­stärkt, dass das gute am ende ge­winnt. nicht die men­schen die ma­ni­pu­lie­ren, täu­schen oder kor­rupt sind, son­dern im­mer die, die auf der sei­te der wahr­heit und der ge­rechtgkeit sind. be­son­ders gute se­ri­en zei­gen, dass auch die gu­ten ihre schat­ten­sei­ten ha­ben, aber um sich als gu­ter im fern­se­hen zu qua­li­fi­zie­ren, muss man min­des­tens ein funk­tio­nie­ren­des ge­wis­sen ha­ben und sei­ne schat­ten­sei­ten be­reu­en.

house of cards zeigt in die­ser staf­fel das ge­gen­teil. durch die bei­na­he chir­ur­gisch prä­zi­se cha­rak­ter­zeich­nung der bei­den un­der­woods, be­steht kein zwei­fel, dass sie rück­sichts­los und ohne je­des ge­wis­sen auf ihr ziel (mach­t­er­lan­gung und macht­er­halt) hin­ar­bei­ten und je­den zer­stö­ren (oder auf ihre sei­te zie­hen und kor­rum­pie­ren), der sich sich ih­nen in den weg stellt.

in je­der ein­zel­nen fol­ge wer­den den bei­den un­der­woods pro­blem­bäl­le zu­ge­wor­fen — oder pro­blem­knüp­pel zwi­schen die bei­ne — und jede fol­ge en­det mit ei­nem klei­nen hap­py end für die bei­den bö­se­wich­ter. so wie das sonst nur den gu­ten pas­siert. am staf­fel­en­de lan­det zwar eine gan­ze last­wa­gen­la­dung pro­blem­bäl­le und -knüp­pel auf den bei­den, aber man sieht es in ih­ren ge­sich­tern, dass sie sich auf die her­aus­for­de­rung freu­en. am ende hört clai­re un­der­wood so­gar, wie frank mit dem pu­bli­kum re­det: „we don’t sub­mit to ter­ror, we make the ter­ror“.

da­mit wird für die nächs­te staf­fel be­reits der ton ge­setzt, für 13 wei­te­re fol­gen in de­nen die bö­se­wich­ter, die ter­ror- und cha­os­ma­cher wie­der in je­der fol­ge ein tak­ti­sches hap­py end fei­ern dür­fen.

das kunst­stück der se­rie, das ich am meis­ten be­wun­de­re, ist tat­säch­lich, dass es spä­tes­tens am ende die­ser staf­fel je­dem klar sein müss­te, dass frank und clai­re un­der­wood rie­si­ge und skru­pel­lo­se arsch­lö­cher sind, man die bei­den aber im­mer noch, auf eine oder zwei ar­ten be­wun­dern und mö­gen kann — und will. nichts ist schwarz weiss ge­zeich­net, we­der die haupt­dar­stel­ler, noch die ne­ben­rol­len.

lei­der, oder zum glück, nimmt die se­rie kei­nen di­rek­ten be­zug auf die der­zei­ti­ge po­li­ti­sche si­tua­ti­on in den USA. der fik­ti­ve prä­si­dent­schafts­wahl­kampf in house of cards wirkt sehr viel rea­lis­ti­scher, als der ech­te prä­si­dent­schafts­wahll­kampf, der sich sich im mo­ment in den USA ab­spielt. der po­pu­lis­mus der un­der­woods, aber auch ih­res re­pu­bli­ka­ni­schen ge­gen­ers, ist sehr viel sub­ti­ler und zi­se­lier­ter, als der bru­ta­le, dumm­brat­zi­ge po­pu­lis­mus von do­nald trump.

und wenn man so will, kann man house of cards als ein plä­doy­er für ab­ge­brüh­te, in seil­schaf­ten und kum­pa­nei­en ver­strick­te po­lit­pro­fis se­hen. für die nixons, che­nys oder clin­tons und ge­gen die vor emo­tio­nen über­ko­chen­den und von eng­stir­ni­gem, ideo­lo­gi­schem ehr­geiz ge­trie­be­nen tea-par­ty vollspa­cken oder den plum­pen trump. wo­bei house of cards, der ein­fach­heit hal­ber, cha­ris­ma­ti­sche, und in der öf­fent­li­chen wahr­neh­mung hin­rei­chend in­te­ge­re, po­li­ti­ker wie john f. ken­ne­dy, ba­rack oba­ma oder jo­siah bart­let, ein­fach aus­blen­det. in­so­fern ist house of cards dann eben doch nur fik­ti­on.


zu al­len ein­zel­be­spre­chun­gen zur drit­ten staf­fel house of cards.


the good wife s07e17 (shoot)

felix schwenzel in gesehen

leicht und flo­ckig, die­se fol­ge. kei­ne ah­nung was die mas­ke mit ali­cia flo­rick/ju­li­an­na mar­gu­lies in die­ser fol­ge ge­macht hat, aber sie sieht 20 jah­re jün­ger aus, als in der letz­ten fol­ge. ei­gent­lich sieht ali­cia flo­rick ja schon seit 5 staf­feln 10 jah­re jün­ger aus als in den ers­ten bei­den staf­feln, aber in die­ser fol­ge fiel mir das be­son­ders auf. auch in die­ser fol­ge habe ich wie­der ver­geb­lich dar­auf ge­war­tet, dass ja­son eine oder zwei dunk­le sei­ten zeigt, aber er bleibt lei­der der knuf­fi­ge grin­se­bär, der er seit sei­nem ers­ten auf­tritt war.

der fall in die­ser sen­dung war ok, die ge­schwo­re­nen­ge­richts­ver­hand­lung ge­gen pe­ter flo­rick nahm wie­der ein paar wen­dun­gen, die ich schon in der letz­ten fol­ge nicht ver­stan­den habe, aber es macht spass, wie in der letz­ten sen­dung, mike ta­scio­ni bei der ar­beit zu­zu­se­hen.


sendung mit der maus vom 20. März 2016

felix schwenzel in gesehen

ralph cas­pers zeigt die pro­duk­ti­on von shaun das schaf bei aard­man in bris­tol, was al­ler­dings eine wie­der­ho­lung vom 18. Ok­to­ber 2009 ist. in der wi­ki­pe­dia steht:

In einer erstmals im Ersten am 18. Oktober 2009 ausgestrahlten Episode bei der Sendung mit der Maus besucht Ralph Caspers die Studios von Aardman Animations im englischen Bristol. In der einzigen Sachgeschichte dieser Sendung werden in Episoden verschiedene Stufen der Produktion (Storyboard, Modellbau, Herstellung der Figuren, Animation) erklärt.

aus­ser­dem gabs die­ses­mal, wie letz­te wo­che, eine neue fol­ge von shaun das schaf. die­se hat mir ein­deu­tig bes­ser ge­fal­len, als die leicht mo­ra­li­sie­ren­de fol­ge letz­te wo­che.

die sen­dung ist hier noch eine wo­che zu se­hen.


house of cards s04e07 bis e10

felix schwenzel in gesehen

in die­sen vier fol­gen geht es vor al­lem um die rän­ke­spie­le der un­der­woods um die no­mi­nie­rung als de­mo­kra­ti­sches prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten­paar. mir ge­fällt der rück­fall auf die er­zähl­mus­ter aus der ers­ten staf­fel, in de­nen frank und clai­re ge­main­sam ma­ni­pu­lie­ren, lü­gen, täu­schen und po­kern um ein ge­mein­sa­mes ziel zu er­rei­chen. der ewiglan­ge, bei­na­he staf­fel­lan­ge ex­kurs über das aus­ein­an­der­le­ben der bei­den, war er­zäh­le­risch si­cher wich­tig, zer­stör­te al­ler­dings das bes­te nar­ra­tiv der se­rie: zwei arsch­lö­cher die an ei­nem strang zie­hen, sind er­folg­rei­cher als zwei, die an ver­schie­de­nen strän­gen zie­hen. aus­ser­dem macht es de­fi­ni­tiv mehr spass, das in­tri­gen­spin­nen in die­ser kon­stel­la­ti­on zu be­trach­ten. kann auch sein, dass sich die­se se­rie wirk­lich be­son­ders gut zum bin­ge-wat­chen eig­net und house of cards sei­ne qua­li­tä­ten ge­nau dann ent­fal­tet, wenn man meh­re­re fol­gen hin­ter­ein­an­der an­sieht und die kri­ti­sche hal­tung wäh­rend des hin­ter­ein­an­der weg­se­hens auf ei­nen mi­ni­mal­wert ab­rutscht.

so oder so: mir ge­fällt das (wie­der) wirk­lich gut, was da er­zählt wird, wie es er­zählt wird und wie das al­les ge­spielt und in­sze­niert wird. ich bil­de mir auch ein, dass sich die se­rie pri­ma für po­li­ti­sche bil­dung eig­net, gar nicht mal so sehr weil sie die rea­li­tät ab­bil­det (tut sie ja nicht), son­dern weil sie zeit­los po­li­ti­sche me­cha­nis­men zeigt und im bes­ten fall eine kri­ti­sche hal­tung und bes­se­res ver­ständ­nis ge­gen­über po­li­tik und mei­nungs­bil­dungs­pro­zes­sen för­dert. vor al­lem zeigt die se­rie, wie schwie­rig (po­li­ti­sche) ver­schwö­run­gen sind, ver­schwö­run­gen und ma­ni­pu­la­tio­nen funk­tio­nie­ren eben nicht im­mer und be­nö­ti­gen stän­di­ges nach­bes­sern, um­steu­ern und eine ge­wis­se hem­mungs­lo­sig­kiet. stän­dig kom­men doug oder der pres­se­spre­cher zu un­der­wood und sa­gen ih­ren stan­dard­satz auf: „we have an is­sue, sir!“

im­mer wie­der müs­sen die un­der­woods ihre ver­schwö­rungs­stra­te­gien um­pla­nen und im­pro­vi­sie­ren, hin­ter je­der ecke lau­ern geg­ner, mit de­nen die un­der­woods auf die eine (zer­stö­ren) oder an­de­re (auf die ei­ge­ne sei­te zie­hen) art um­ge­hen müs­sen.

ganz be­son­ders gut hat mir die sze­ne ge­fal­len, in der frank un­der­wood ge­gen­über sei­ner aus­sen­mi­nis­te­rin kurz die wahr­heit raus­lässt; ja, dass was lu­cas good­win in sei­nen no­ti­zen auf­schrieb, stimmt al­les, er, frank un­der­wood, habe pe­ter rus­so und zoe bar­nes um­ge­bracht, das sei al­les wahr und nie­mand wür­de es je­mals glau­ben, so gut sei­en sie, die un­der­woods, dass sie da­mit durch­kä­men. kurz da­nach de­kla­riert er das na­tür­lich als witz, aber es ver­fehlt nicht sei­ne wir­kung und in­ti­mi­diert die aus­sen­mi­nis­te­rin wie­der auf li­nie.

vier punk­te für alle vier fol­gen.


formel 1 rennen in melbourne

felix schwenzel in gesehen

aus un­erfnd­li­chen grün­den schaue ich ge­le­gent­lich ger­ne for­mel 1. schon seit ei­ner gan­zen wei­le ist mir schnurz, wer da ge­winnt — was na­tür­lich nicht un­be­dingt för­der­lich für die span­nung ist. es gibt kaum ein ge­räusch, bei dem ich bes­ser ein­schla­fe, als bei for­mel-1-lärm aus laut­spre­chern.

rich­tig span­nend ist die for­mel 1 schon lan­ge nicht mehr. eher fas­zi­nie­rend. ich wun­de­re mich je­des mal, wel­chen auf­wand die for­mel-1-ma­cher in die­se ren­nen ste­cken. in die­ser sai­son gibt’s wohl ein neu­es fea­ture: 3 oder 4 me­ter hohe zäu­ne rund um die ge­sam­te stre­cke, die in den mo­na­ten vor dem ren­nen mon­tiert wer­den und da­nach wie­der ab­ge­baut wer­den.

im­mer­hin hat sich in die­sem ren­nen ge­zeigt, dass sich die zäu­ne loh­nen, als sie das auto von alon­so aus der luft auf­fin­gen. der un­fall von alon­so zeig­te auch, wel­che fort­schrit­te die for­mel 1 in den letz­ten jah­ren durch­ge­macht hat: aus ei­nem völ­lig zer­stör­ten auto klet­ter­te ein un­ver­letz­ter alon­so. die­ses pri­mat der si­cher­heit macht aus der for­mel 1 dann al­ler­dings eher fern­se­hen wie in se­ri­en oder fern­seh­fil­men. rich­tig schief­ge­hen kann ei­gent­lich nichts mehr, die span­nung kommt dann durch die in­sze­nie­rung oder die qua­li­tät der schau­spie­ler zu stan­de — im bes­ten fall. das durch­in­sze­nier­te und re­la­tiv ri­si­ko­lo­se spiel macht die for­mel 1 nicht zwangs­läu­fig lang­wei­lig, er­höht aber den be­darf an in­sze­nie­rung. ge­nau das, der zwin­gen­de be­darf an in­sze­nie­rung, ist in die­sem sai­son­auf­takt wie­der über­deut­lich ge­wor­den: die be­mü­hun­gen das qua­li­fy­ing span­nen­der zu ma­chen, die grös­se­re aus­wahl an un­ter­schied­lich schnel­len und halt­ba­ren rei­fen, ha­ben die vor­be­richt­erstatt­jng über die for­mel 1 be­stimmt.


ge­guckt habe ich die sen­dung auf tv-now, das fern­seh­por­tal der RTL-grup­pe, auf dem man live-sen­dun­gen und auf­zeich­nun­gen se­hen kann. ei­nen kos­ten­lo­sen stream der for­mel-1-ren­nen gab es dort, glau­be ich, noch nie, seit kur­zem kann man sich dort al­ler­dings ei­nen kos­ten­pflich­ti­gen zu­gang an­le­gen, mit dem man auch das live-fern­se­hen im brow­ser be­trach­ten kann. der ers­te mo­nat ist kos­ten­los, da­nach kos­tet das, sich selbst im­mer noch „free-tv“ be­zeich­nen­de pri­vat­fern­se­hen, 3 euro im mo­nat. die an­mel­dung fühl­te sich sehr 80zi­ger-jah­re mäs­sig an. sie er­for­der­te ge­schätz­te vier­hun­dert­drei­und­zwan­zig klicks, in­klu­si­ve zwei be­stä­ti­gungs­mail­klicks — und trotz­dem wur­de mir nach an­ga­be mei­nes na­men, mei­ner mail­adres­se, dop­pel­ter be­stä­ti­gung und an­ga­be mei­ner zah­lungs­in­for­ma­tio­nen, un­ver­dros­sen ein kos­ten­lo­ser pro­be­mo­nat für tv-now an­ge­bo­ten und das be­trach­ten des live-streams ver­wei­gert. bei sol­chem tech­nik­scheiss hilft oft ein brow­ser­wech­sel, al­ler­dings funk­tio­niert tv-now (na­tür­lich) nicht auf sa­fa­ri, weil die RTL-me­di­en­grup­pe sich geis­tig noch in den 80er jah­ren be­fin­det und den ado­be-flash play­er, im ge­gen­teil zum rest der welt, für mo­dern hält. erst als ich auf die idee kam, mich nach mei­ner re­gis­trie­rung und an­mel­dung im chro­me ein­mal aus­zu­log­gen und dann wie­der ein­zu­log­gen, durf­te ich den live­stream von RTL be­trach­ten.

kann na­tür­lich auch sein, dass die­se ka­ta­stro­pha­le an­mel­de­pro­ze­dur ein ver­such ist, die zu­schau­er vom lap­top zu­rück an den HD-fern­se­her zu trei­ben oder dass das eine art test ist: um un­ser wer­be­ver­seuch­tes free-tv zu be­trach­ten, muss man nicht nur zah­len, son­dern auch eine stoi­sche hal­tung zu tech­nik ha­ben. eine an­de­re ver­mu­tung ist, dass ent­we­der ama­zon oder net­flix die RTL-me­di­en­grup­pe längst heim­lich auf­ge­kauft hat und die sen­der, und de­ren on­line-auf­trit­te, durch kun­den­feind­li­che hal­tung aus­zu­trock­nen ver­sucht. mir scheint, auch wenn mei­ne ver­mu­tung nicht stimmt, dass RTL den kampf um die kund­schaft schon lan­ge auf­ge­ge­ben hat und in den ver­blei­ben­den jah­ren le­dig­lich ver­sucht noch den letz­ten trop­fen ren­di­te aus dem la­den aus­zu­quet­schen, be­vor man den la­den dicht macht.


synecdoche, new york

felix schwenzel in gesehen

sehr ir­ri­tie­rend, in­ter­es­san­te auf­lö­sung der rea­li­tät, die, auf eine art, hy­per­rea­lis­tisch dar­ge­stellt wird. trotz­dem nicht län­ger als 40 mi­nu­ten aus­ge­hal­ten, dann muss­te ich ab­schal­ten und mir die kri­ti­ken auf rot­ten to­ma­toes an­gu­cken. stimmt al­les, die po­si­ti­ven kri­ti­ken, wie die ne­ga­ti­ven:

Somehow, because it resists unlocking, it feels more serious, troubling, significant. It's as funny as it's depressing. It's as brilliant as it is baffling.
dave calhoun

Inaccessible and endlessly frustrating, Synecdoche is replete with art-house pomposity and the type of muddled profundity one sees in an introductory philosophy seminar.
sonny bunch


modern family s07e16 (the cover-up)

felix schwenzel in gesehen

habe sehr ge­lacht, er­in­ne­re mich aber an kei­ne de­tails.


marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e12 (the inside man)

felix schwenzel in gesehen

dass agents of s.h.i.e.l.d das spiel hy­dra, nicht hy­dra, viel­leicht doch hy­dra, doch nicht hy­dra, ger­ne spielt, ist seit 3 staf­feln be­kannt. in die­ser fol­ge dreht sich die­ses ka­rus­sell wie­der mal kräf­tig — und kurz da­nach wie­der zu­rück.

adri­an pas­dar tut in die­ser fol­ge als za­cki­ger und gleich­zei­tig tap­si­ger ge­ne­ral glenn tal­bot al­les um an­städ­nig für co­mic re­li­ef zu sor­gen, aber ir­gend­wie passt in die­ser fol­ge nichts so rich­tig zu­sam­men. es pas­siert ei­ni­ges, aber al­les klemmt ein biss­chen. dai­sy, zum bei­spiel, ist die gan­ze fol­ge über schlecht ge­launt und will sich zu­erst mit lin­coln prü­geln, par­don, mit ihm faust­kampf trai­nie­ren, seit­dem trägt sie, gut sicht­bar, ei­nen su­per straff sit­zen­den sport-BH un­ter ih­rem luf­ti­gen t-shirt, dann strei­ten sie sich übers imp­fen und dann wol­len sie — na­tür­lich — fi­cken. da­für ent­le­digt sie sich in win­des­ei­le ih­res t-shirt und der BH, den sie noch vor 2 se­kun­den trug, ist weg. so wie die­ser win­zi­ge con­ti­nui­ty-feh­ler, fühl­te sich die gan­ze fol­ge an: al­les eher so naja.

naja, kann ja nur wie­der bes­ser wer­den. viel­leicht.


daredevil s02e01 (into the ring)

felix schwenzel in gesehen

laaa­ang­wei­lig. ich habe sel­ten so ei­nen lang­wei­li­gen staf­fel­auf­takt ge­se­hen. man merkt schon, dass viel mühe in die zeich­nung der cha­rak­te­re ge­steckt wur­de, nur lei­der ist das al­les furcht­bar platt und lang­wei­lig. ich weiss zwar nicht mehr, wie der staf­fel­auf­takt der ers­ten staf­fel war, aber ich bin si­cher er war in­ter­es­san­ter, weil ich nach der ers­ten fol­ge lust hat­te wei­ter­zu­schau­en. nach die­ser fol­ge, wür­de ich lie­ber kres­se­sa­men bei kei­men zu­se­hen, als wei­ter dare­de­vil zu gu­cken.

die haupt­fi­gur der se­rie, matt mur­dock, fand ich schon in der ers­ten staf­fel un­sym­pa­thisch, ganz gran­di­os fand ich al­ler­dings den bö­se­wicht der ers­ten staf­fel, wil­son fisk, wun­der­bar ge­spielt von vin­cent d'o­no­frio. in die­ser zwei­ten staf­fel habe ich noch nichts ge­fun­den, was mich in­ter­es­siert oder der stan­ge hält. eine fol­ge geb ich der se­rie noch — so­bald mich die kres­se lang­weilt.


limitless s01e18 (bezgranichnyy)

felix schwenzel in gesehen

das prä­gen­de stil­mit­tel in die­ser fol­ge war neu und teil­wei­se ziem­lich wit­zig: bri­an finch er­zählt ge­schich­ten aus sei­nem le­ben (und sei­ner phan­ta­sie) und man sieht, wie die prot­ago­nis­ten mit bri­ans stim­me spre­chen. be­son­ders wit­zig ist das in den sze­nen, in de­nen bri­an be­trun­ken ist, weil dann die prot­ago­nis­ten sei­ner er­zäh­lun­gen eben­falls lal­len. zwar wur­de das stil­mit­tel über die sen­dung hin­weg et­was zu oft be­nutzt, aber es zeigt, war­um ich li­mit­less sehr ger­ne mag: es ist ver­spielt und ex­pe­ri­men­tier­freu­dig und schafft es den­noch sei­ne ge­schich­te zü­gig zu er­zäh­len.

bri­an finch ist in die­ser fol­ge in russ­land, und im ge­gen­teil zu manch an­de­rer se­rie wird auch der um­gang mit des lan­des­spra­che spie­le­risch und schlüs­sig dar­ge­stellt. bri­an un­ter­hält sich mit den rus­sen auf rus­sisch, das spricht er ja, wenn er auf NZT ist, und wenn er dann rus­sisch spricht, wird die sen­dung kurz an­ge­hal­ten, zu­rück­ge­spult und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass er jetzt zwar rus­sisch spre­che, aber als zu­schau­er­ser­vice der rest der sze­ne jetzt den­noch auf eng­lisch ge­zeigt wer­de.

wirk­lich vor­an­ge­kom­men ist die ge­schich­te in die­ser fol­ge zwar nicht, kei­ner sei­ner in­ne­ren oder äus­se­ren kon­flik­te wur­de ge­löst, aber finch hat­te in russ­land zeit über sei­ne pro­ble­me nach­zu­den­ken und ein biss­chen rum­zu­vö­geln. der love-in­te­rest ist wie im­mer ein biss­chen schwer nach­voll­zieh­bar, aber das passt schon.

in der zwi­schen­zeit habe ich ge­le­sen, dass li­mit­less schon vor ei­ner wei­le den sen­de­platz von per­son of in­te­rest über­nom­men hat und dass CBS of­fen­sicht­lich mehr in­ter­es­se an der fort­set­zung von li­mit­less hat, als an der von per­son of in­te­restPOI ist eine fremd­pro­duk­ti­on (war­ner brot­hers), li­mit­less wird von CBS selbst pro­du­ziert. eine ent­schei­dung, in der es be­dau­er­li­cher­wei­se eher um ren­di­te, als um in­hal­te geht. dar­an muss­te ich den­ken, als ich peer scha­ders jüngs­ten text über ama­zon las, spe­zi­ell die­sen ab­satz:

Amazon denkt anders. „At Amazon we like things to work in five to seven years“, hat Jeff Bezos schon vor Jahren in „Wired“ erklärt. „We're willing to plant seeds, let them grow – and we're very stubborn.“ Anders gesagt: Amazon verschiebt das Geldverdienen auf später. Viel später. […] Das macht Amazon als Angreifer in vielen Branchen so gefährlich. In der TV-Branche ist die Situation besonders kritisch, weil durch renditegetriebene Entwicklungen notwendige Investitionen in Inhalte vernachlässigt wurden.

wäh­rend die gros­sen sen­der ihre ren­di­te op­ti­mie­ren, be­mü­hen sich ama­zon (und net­flix) dar­um, ih­ren zu­schau­ern in den hin­tern zu krie­chen. bleibt na­tür­lich zu hof­fen, dass POI, wenn es jetzt qua­si, durch eine ver­kürz­te staf­fel, ren­di­te­ge­trie­ben aus dem CBS-pro­gramm ge­wor­fen wird, von net­flix oder ama­zon auf­ge­nom­men und wei­ter­ge­führt wird. denn die ge­schich­te von per­son of in­te­rest dürf­te noch lan­ge nicht aus­er­zählt sein. im­mer­hin scheint li­mit­less dann min­des­tens noch eine staf­fel wei­ter­zu­ge­hen, was mich, ganz of­fen­sich­tich, freu­en wür­de.


  kraut­re­por­ter.de: Ama­zon will al­les - und noch viel mehr   #

peer scha­der über ama­zons ge­schäfts­fel­der und war­um ama­zon ge­ra­de im fern­seh­sek­tor ge­fähr­lich für die bran­che wer­den könn­te. weil man das aber wohl erst in 5 bis 7 jah­ren merkt, ist die meu­te noch nicht auf­ge­scheucht.

  se­ri­en­jun­kies.de: Per­son of In­te­rest: War­um be­en­det CBS die Se­rie?   #

chris­ti­an jun­k­le­witz über die kom­men­de, ver­kürz­te per­son of in­te­rest staf­fel und mög­li­che grün­de da­für.


better call saul s02e05 (rebecca)

felix schwenzel in gesehen

bei an­de­ren se­ri­en nervt es mich, wenn die ge­schich­te so da­hin plät­schert. bei bet­ter call saul nicht, im ge­gen­teil. als die­ese fol­ge zu­en­de war dach­te ich: könn­te das viel­leicht noch ein paar stun­den so wei­ter­ge­hen? kim, wie sie ge­gen wän­de rennt, bis sich eine tür öff­net; chuck, wie er stäm­dig in sei­nem ja­cket ra­schelt; jim­my wie er stän­dig ge­gen die wand rennt, bis sie nach­gibt; mike, wie er sto­isch und et­was schräg gu­ckend durch die welt geht, auf der su­che nach ruhe.

das ein­zi­ge was ein biss­chen nervt ist — jim­my mc­gill, aber das macht die an­de­ren fi­gu­ren umso sym­pa­thi­scher und in­ter­es­san­ter.

auch pri­ma: ob­wohl die ge­schich­te von fol­ge zu fol­ge kom­ple­xer wird und sich stän­dig neue hand­lungs­strän­ge auf­tun, die par­al­lel er­zählt wer­den, bleibt ei­gent­lich al­les über­sicht­lich. das liegt auch dar­an, dass die meis­ten zu­schau­er be­reits ei­nen blick in die zu­kunft ge­wor­fen ha­ben und ei­ni­ge der neu­en fi­gu­ren, ei­gent­lich alte be­kann­te sind. an­de­rer­seits sind ei­ni­ge der neu­en hand­lungs­strän­ge le­dig­lich bli­cke in die ver­gan­gen­heit, die we­ni­ger zur kom­pli­ka­ti­on, als zur auf­hel­lung die­nen.

kurz: hat wie­der spass ge­macht, kann von mir aus so wei­ter­ge­hen.


the night manager s01e04

felix schwenzel in gesehen

(ent­hält klei­ne­re spoi­ler)

die­se fol­ge hat, wie die letz­te, eher ge­nervt. nicht so schlimm, wie die letz­te, aber im­mer noch. völ­lig un­ver­ständ­lich, wie in fast al­len agen­ten-fil­men, ist die lie­be­lei zwi­schen jo­na­than pine und ro­pers frau. of­fen­bar ist das eine schlim­me spi­on-ge­schich­ten-schrei­ber-ma­cke, dem spi­on eine lieb­schaft mit der frau oder ge­lieb­ten des ober­bö­se­wichts oder eine erek­ti­le über­funk­ti­on an­zu­dich­ten.

glück­li­cher­wei­se tei­len die füh­rungs­of­fi­zie­re von pine mei­ne ein­schät­zung. an­ge­la burr teilt ihm te­le­fo­nisch mit: „you blew your mis­si­on!“, er habe sei­ne mis­si­on in den sand ge­setzt. hat er na­tür­lich nicht, bzw. er sieht’s an­ders und ver­wei­gert den be­fehl, die mis­si­on zu be­en­den.

ne­ben dem tur­teln sieht man in die­ser fol­ge vor al­lem sehr vie­le ver­trags­un­ter­zeich­nun­gen, ein paar rei­sen um die welt und auch ein paar klas­si­sche sze­nen in und um schlecht be­leuch­te­te über­see­con­tai­ner. dar­auf mag heut­zu­ta­ge kaum ein vi­deo­spiel, film oder fern­seh­se­rie ver­zich­ten.

zwi­schen­durch er­zählt an­ge­la burr noch eine ge­schich­te, wie sie zu­fä­lig mit ri­chard ro­per zeu­gin ei­nes sa­rin-an­griffs wur­de — und wäh­rend sie scho­ckiert und trau­ma­ti­siert ge­we­sen sei, habe ro­per dort, im an­ge­sicht des elends und des to­des, vor al­lem eine ge­schäft­idee ge­se­hen. ich dach­te ei­gent­lich, dass ro­per mitt­ler­wei­le aus­rei­chend als ul­tra­bö­ser und ge­wis­sen­lo­ser me­ga­bö­se­wicht eta­bliert sei, aber die to­ten die sei­nen weg säu­men, rei­chen den dreh­buch­schrei­bern of­fen­bar noch nicht. die bos­haf­tig­keit ro­pers muss dem pu­bli­kum noch­mal ex­tra un­ter die nase ge­rie­ben wer­den, statt die hand­lung vor­an­zu­brin­gen.

weil in die­ser fol­ge et­was mehr pas­sier­te, ein biss­chen span­nung auf­kam und nicht al­les völ­lig ab­surd wirk­te, bin ich nicht so ent­täuscht wie letz­tes mal. trotz­dem habe ich drei tage ge­braucht, bis ich die fol­ge zu­en­de ge­se­hen habe, die ge­fahr dass ich vor staf­fel­en­de das in­ter­es­se ver­lie­re, ist nach wie vor akut.