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dc’s le­gends of to­mor­row s01e01 und the x-files s10e01

felix schwenzel in gesehen

dc’s le­gends of to­mor­row muss­te ich nach 13 mi­nu­ten be­en­den, weil es so be­scheu­ert und stumpf war, dass mir der die gal­le hoch­kam. ich ver­mu­te die le­gen­den-ge­ne­se in den ers­ten 15 mi­nu­ten soll­te ra­sant und span­nend sein und die zu­schau­er auf eine schwung­vol­le se­rie ein­stim­men, aber auf mich wirk­te das al­les ab­ge­schmackt, wich­tig­tue­risch und dümm­lich. an­de­re su­per­hel­den-se­ri­en oder -fil­me be­kom­men das bes­ser hin, ihre wichtg­tue­rei und dümm­lich­keit un­ter ei­ni­ger­mas­sen in­ter­es­san­ten ge­schich­ten zu ver­ber­gen — so gut zu ver­ber­gen, dass ich sie mir so­gar ger­ne an­se­he.

den re­boot von the x-files hab ich knapp 25 mi­nu­ten aus­ge­hal­ten. die kon­se­quen­te ab­we­sen­heit auch des ge­rings­ten hauchs von iro­nie oder sub­ti­li­tät be­lei­dig­te mich als zu­schau­er. ja, ich bin wirk­lich be­lei­digt, dass x-files ex­akt der glei­che scheiss, wie vor 14 jah­ren ge­blie­ben ist. ich muss dazu sa­gen, dass ich akte-x schon da­mals scheis­se fand, aber bei die­sem neu­start ei­nen et­was zeit­ge­nös­si­sche­ren an­satz er­war­tet habe. schliess­lich hat gil­li­an an­der­son in der zwi­schen­zeit ja re­spek­ta­ble sa­chen ge­macht.

die iro­nie mag ir­gend­wo, un­sicht­bar, tief im in­ne­ren der x-ak­ten ver­bor­gen sein, un­sicht­bar für alle, aus­ser leu­ten, die das wort kult im zu­sam­men­hang mit se­ri­en wie knight ri­der, bay­watch oder den al­ten mis­si­on: im­pos­si­ble fol­gen be­nut­zen.

auch wenn ich den scheiss jetzt gar nicht ge­se­hen habe, ord­ne ich es mal in die ka­te­go­rie ge­se­hen ein.

jetzt über­leg ich, ob ich mal ein buch le­sen soll­te.


schulz und böh­mer­mann s01e03

felix schwenzel in gesehen

(mit axel pe­ter­mann, sa­mu­el koch, kat­rin bau­er­feind, dem lan­gen tünn (an­ton claa­ßen), mi­cae­la schä­fer, oli p., wil­li her­ren und nem köl­ner hai)

am an­fang dach­te ich: su­per, end­lich mal so­was wie das be­mü­hen um ge­sprächs­füh­rung, über­gän­ge, kon­zen­tra­ti­on, ein paar ver­su­che nicht nur fra­gen zu stel­len, son­dern auch ant­wor­ten aus­zu­hal­ten. im lau­fe der sen­dung ging das dann aber lei­der wie­der im me­ta­ebe­nen­ge­quat­sche der mo­de­ra­to­ren un­ter. be­son­ders krass fiel das beim um­gang mit sa­mu­el koch auf. be­vor er et­was län­ger zu wort kom­men durf­te, fühl­ten sich olli schulz und jan böh­mer­mann be­müs­sigt, erst mal dar­über zu re­fe­rie­ren, wie schwer es doch für sie sei, sich für ein ge­spräch mit ihm, sa­mu­el koch, „frei zu ma­chen“ und nicht in die „lanz-fal­le“ zu tap­pen.

hi sa­mu­el, schön dass du da bist, lei­der fürch­ten wir, dass wir uns nicht frei ma­chen kön­nen von die­ser „be­trof­fen­heits­ebe­ne“ und ein­fach ein „coo­les ge­spräch“ mit dir füh­ren kön­nen. wir ha­ben da in­tern sehr in­ten­siv drü­ber ge­re­det … — so, jetzt er­zähl du mal was lus­ti­ges!

die­ses me­ta­ebe­nen-ge­döns liegt wie ein schlei­er auf der gan­zen sen­dung — was ei­ner­seits ja auch die qua­li­tät von al­lem was böh­mer­mann und schulz tun aus­macht, aber bei über­do­sie­rung un­er­träg­lich wird.

wirk­lich är­ger­lich fand ich ei­nen spä­te­ren ein­wurf von kat­rin bau­er­feind, in dem sie sa­mu­el koch die schuld für die ver­klemm­te ge­sprächs­füh­rung in die schu­he schie­ben woll­te. sinn­ge­mäss sag­te sie: die be­hin­der­ten, die sie kennt, wür­den auch mal witz­chen über sich selbst ma­chen, um es ih­rem ge­gen­über leich­ter zu ma­chen mit ih­nen um­zu­ge­hen. was für ein blöd­sinn. als kat­rin bau­er­feind ihr fern­seh-prak­ti­kum bei tim mäl­zer mach­te hat der es ihr auch nicht leicht ge­macht, im ge­gen­teil, da stand sie kurz vor ih­rem raus­wurf, weil sie die ihr ge­stell­ten auf­ga­ben nicht ernst nahm und mäl­zer da­von tie­risch ge­nervt war. mit mäl­zers ak­tiv-ag­gres­si­ver art konn­te sie als mo­de­ra­to­rin rich­tig um­ge­hen (in­dem sie sich stär­ker an­streng­te). ei­ner eher pas­siv-ag­gres­si­ven art, meint sie of­fen­sicht­lich, müss­ten nicht etwa die mo­de­ra­to­ren ge­wach­sen sein, son­dern der in­ter­view­te sol­le sich doch bit­te­schön zu­rück­neh­men oder ent­ge­gen­kom­men zei­gen.

was ich üb­ri­gens an kat­rin bau­er­feind ganz gross­ar­tig fin­de: ich kann sie in ei­nem mo­ment to­tal scheis­se fin­den und im nächs­ten mo­ment, oder eher, in der nächs­ten sen­dung, wie­der ganz gross­ar­tig. ob­wohl das even­tu­ell we­ni­ger mit ihr zu tun hat, als mit mei­ner re­zep­ti­on. in die glei­che ka­te­go­rie fällt üb­ri­gens si­byl­le berg. vie­les von dem was sie schreibt, fin­de ich to­ta­len mum­pitz, man­ches fin­de ich aus­ge­zeich­net — und als ich ih­ren text über den ex-zu­häl­ter „de lan­ge tünn“ (an­ton claa­ßen) hör­te, woll­te ich eine ode auf sie und ihre gross­ar­tig­keit ver­fas­sen. aber statt die gross­ar­tig­keit ih­rer klei­nen tex­te über die gäs­te der sen­dung zu be­sin­gen, lass ich si­byl­le bergs wor­te über herrn tünn für sich spre­chen (you­tube-ver­si­on):

Be­vor es den Rap gab, also da­mals™, führ­te der Weg aus dem Elend jun­ge, von der Welt ge­kränk­te Män­ner, ins Rot­licht­mi­lieu. Mit an­de­ren gei­len Ty­pen rau­fen, viel Geld, schnel­le Au­tos, Bo­dy­buil­ding, Gold­ket­ten und die Frau­en hat­ten ih­ren Platz: an der Bar und na­ckig an Klet­ter­stan­gen, als Schlam­pen oder her­zens­gu­te Hu­ren. Heu­te hat Herr Tünn, der sehr drol­lig ei­nen Dia­lekt nach­ahmt, der ver­mut­lich Frie­sisch ist, sich von die­sem Le­ben ver­ab­schie­det, in ei­nen an­de­ren Be­reich, der Män­nern ohne Ei­gen­schaf­ten Hei­mat ist, den Fuß­ball. Viel­leicht als Kom­men­ta­tor, oder Trai­ner, oder, pfft, egal, denn es geht die Le­gen­de, dass Herr Tünn Le­gen­den aus sei­nen Le­bens­ge­schich­ten macht, was wie­der sehr sym­pa­thisch ist — man kann nicht ge­nug lü­gen in die­sem kur­zen Le­ben. Und be­stimmt ist er ein net­ter Kerl, denn nett sind sie ja alle, im Fern­se­hen.

die tex­te von berg sind nicht im­mer auf den punkt, aber im­mer prä­zi­se und aufs we­sent­li­che kon­den­siert. das ist ein sehr schö­ner kon­trast zu den re­la­tiv un­kon­den­sier­ten plau­der­wel­len, die aus den bei­den mo­de­ra­to­ren her­aus­bre­chen.

nett war herr tünn dann zwar nicht, wohl aber ner­vig. aber ner­vig sind sie ja auch ir­gend­wie alle, im fern­se­hen. ob­wohl ei­gent­lich war nicht der herr tünn/claa­ßen ner­vig, son­dern die re­de­zeit, die ihm ge­währt wur­de und die vie­len fra­gen die an ihn ge­rich­tet wur­den. bei de­ren be­ant­wor­tung konn­te er dann sein le­ben, sei­ne zu­häl­te­rei und ge­walt in schöns­ten re­la­ti­vie­ren­dem kölsch weiss­wa­schen. über sei­nen um­gang mit den frau­en, die für ihn an­schaf­fen gin­gen, sag­te er zum bei­spiel sinn­ge­mäss:

je­schla­gen hab isch die fast nie, je­droht fast je­den tag.
wenn se je­lau­fen sind, dann gabs aber ram­bazam­ba! die gehn ja nich weg um ab­zu­hau­en, die ge­hen weg, wenn se nen an­de­ren ty­pen ken­nen­je­lernt ha­ben. die müs­sen dann aber ab­stand be­zah­len!

und zack, bin ix in die schulz-und-böh­mer­mann-fal­le ge­tappt! ich habe dem ty­pen re­de­zeit ge­ge­ben. jetzt ent­zie­he ich ihm das wort und vor al­lem, ich ver­ges­se ihn wie­der.

eine ganz be­son­de­re fä­hig­keit hat­te der kri­mi­na­list axel pe­ter­mann, der ein biss­chen wie wer­ner her­zog re­det und wie bern­hard paul aus­sieht: er schaff­te es mehr­fach in der sen­dung, dass so­wohl olli schulz als auch jan böh­mer­mann sehr ernst guck­ten und län­ger als 30 se­kun­den schwie­gen. aus­ser­dem konn­te axel pe­ter­mann iro­nie, was jan böh­mer­mann völ­lig aus dem kon­zept brach­te und sei­ne iro­nie­de­tek­to­ren de­ak­ti­vier­te. der platz auf dem axel pe­ter­mann sass, vom zu­schau­er aus vor­ne links, ist jetzt schon in der zwei­ten sen­dung in fol­ge der platz, auf dem je­mand sitzt, der län­ger hät­te re­den sol­len. wit­zi­ger­wei­se ist das nicht nur mei­ne an­sicht, son­dern auch das was olli schulz und jan böh­mer­mann in ih­rer nach­be­spre­chung sag­ten.

die nach­be­spre­chung, wenn gäs­te und pu­bli­kum ge­gan­gen sind, wur­de in die­ser sen­dung von la­ris­sa rieß ver­wäs­sert. sie ist im ab­spann als „as­sis­tenz“ ge­lis­tet und sonst of­fen­bar ra­dio­mo­de­ra­to­rin. auch la­ris­sa rieß schloss sich der mo­de­ra­to­ren-pro­tek­ti­on von kat­rin bau­er­feind an, als sie jan böh­mer­mann’s kla­ge, dass sa­mu­el koch ihn auf­lau­fen liess, as­sis­tier­te (sic!) und sag­te: „das ist auch ge­mein, weil er wuss­te, dass du nicht zu­rück­schies­sen kannst.“

im­mer­hin ein gu­tes hat die­se ab­sur­de böh­mer­mann-ver­tei­di­gung: in die­ser sen­dung hat jan böh­mer­mann mehr mit­leid ab­be­kom­men, als sa­mu­el koch.




olli schulz wird üb­ri­gens im­mer bes­ser. er greift böh­mer­mann in schwa­chen mo­men­ten gna­den­los an, kann mit ei­ner win­zi­gen ges­te, ohne wor­te, ohne rum­ge­kas­per gross­ar­ti­ge wit­ze ma­chen (sie­he oben, in der sen­dung bei mi­nu­te 53:39) und er be­zieht deut­lich stel­lung, wenn er es für nö­tig hält. zwei­mal brach­te er sei­ne an­sich­ten über die re­la­ti­vie­rung und my­tho­lo­gi­sie­rung des rot­licht­mi­lieus deut­lich und ohne iro­nie­si­cher­heits­netz zur spra­che.

in der sen­dung gabs üb­ri­gens noch 4 ex­tra-gäs­te (mi­cae­la schä­fer, oli p., wil­li her­ren und nen köl­ner hai). die idee fin­de ich gut, mi­cae­la schä­fer durf­te ei­nen brust-witz ma­chen („ich ver­kau­fe nicht mein ge­sicht in mal­lor­ca, ich ver­kau­fe mei­ne brüs­te!“), aber ich fin­de in der durch­füh­rung soll­te man mehr kon­se­qunz und här­te zei­gen und den er­satz-gäs­ten nur dann mehr als 3 mi­nu­ten ge­ben, wenn ein an­de­rer gast dann auch end­gül­tig ge­hen muss. oder an­ders ge­sagt: statt nach der sen­dung re­spekt­los über die gäs­te her zu zie­hen, lie­ber gleich in der sen­dung hal­tung zei­gen und gäs­te oder mo­de­ra­to­ren, die ner­ven, ein­fach aus­tau­schen.

(in der zdf-me­dia­thek ge­se­hen, .mp4-da­tei und hier noch ein teaser zur sen­dung)


sen­dung mit der maus vom 24. ja­nu­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

schon in der vor­schau zeigt ar­min eine klei­ne sach­ge­schich­te zur funk­ti­on des köl­ner pe­gel­stand­an­zei­gers in der alt­stadt. in der sen­dung selbst geht’s um hoch­was­ser­schutz­mass­nah­men vor elb­hoch­was­sern in sach­sen (in löd­de­ritz). ar­min er­klärt wie dei­che ge­baut wer­den und wie dei­che funk­tio­nie­ren. man sieht sehr vie­le bag­ger, viel sand und vie­le LKWs. und al­les wird wun­der­bar an­hand von film­auf­nah­men und mo­del­len er­klärt.

so muss das sein, ganz klas­sich, ganz toll er­klärt. was mir bis­her noch nie auf­fiel: die mu­sik in den sach­ge­schich­ten. dies­mal ist mir die mu­sik aber auf­ge­fal­len, viel­leicht weil sie nen ta­cken zu schmis­sig und, hm, un­pas­send war.

auch beim klei­nen maul­wurf gab’s hoch­was­ser. eine klei­ne lek­ti­on in ge­mein­schafts­sinn und am ende gabs für alle erd­beer­mar­me­la­de­brot. bei dem maul­wurf­film fiel mir auf, dass alle tie­re den glei­chen syn­chron­spre­cher ha­ben.

bei shaun das schaf gab’s nen was­ser­rohr­bruch. auch nett, wie fast im­mer.

(auf wdrmaus.de ge­se­hen)


[nach­trag 17.04.2016]
ich bin nicht si­cher, seit wann die ARD sach­ge­schich­ten bis 2099 in die me­dia­thek stellt, aber hier steht es: „Ver­füg­bar bis 30.12.2099“

und weil die .mp4-da­tei ver­link­bar ist, ist sie na­tür­lich auch ein­bett­bar.



deich­bau in der sen­dung mit der maus vom 24.01.2016



the gra­ham nor­ton show s18e15

felix schwenzel in gesehen

(mit ice cube, ke­vin hart, hugh lau­rie, oli­via col­man, sir da­vid at­ten­bo­rough und elle king)

man ver­gisst ja im­mer wie­der, dass talk-sen­dun­gen, oder wie gra­ham nor­ton das sagt, „chat shows“, im­mer in ers­ter li­nie wer­be­sen­dun­gen sind. wer­be­sen­dun­gen de­ren deal lau­tet, dass stars in die sen­dung kom­men und da­für ih­ren neu­es­ten film, ihr neu­es­tes buch, plat­te, sen­dung oder was auch im­mer sie ge­ra­de ge­macht ha­ben, pro­mo­ten. das war in die­ser sen­dung na­tür­lich nicht an­ders, aber die­ses mal recht an­ge­nehm, weil aus­schliess­lich für sa­chen wer­bung ge­macht wur­de, die mir gut ge­fal­len wür­den. eine ech­te ver­brau­cher­infor­ma­ti­ons­sen­dung so­zu­sa­gen. ha, wäre ver­brau­cher­infor­ma­ti­ons­sen­dung nicht ein gu­ter ein­ge­deutsch­ter name für talk­shows?

[wie kommt das ei­gent­lich, dass wir nach so vie­len jah­ren deut­schen fern­se­hens im­mer noch kei­ne gu­ten, ein­ge­deutsch­ten na­men für talk­show ha­ben? schon klar, dass re­de­sen­dung nicht schön ist. hät­ten die fern­seh­ma­cher in den 50er jah­ren sol­che sen­dun­gen plau­der­schau ge­nannt, hät­ten wir uns viel­leicht an das wort ge­wöhnt, so wie wir uns mitt­ler­wei­le an ta­ges­schau (aka dai­ly show) ge­wöhnt ha­ben.]

oli­via col­man (die eine alte, gol­de­ne quarz­uhr zu tra­gen schien) und hugh lau­rie ka­men, um wer­bung für die BBC mi­ni­se­rie the night ma­na­ger zu ma­chen. das ist die ver­fil­mung ei­nes john le car­ré ro­mans und könn­te al­lein schon we­gen des en­sem­bles se­hens­wert sein. der trai­ler sieht je­den­falls ganz viel­ver­spre­chend und gut pro­du­ziert aus (auch wenn er et­was dick auf­trägt). oli­via col­man und hugh lau­rie sind auf dem sofa ei­ner plau­der­schau aber sehr un­ter­halt­sam und al­les an­de­re als dick auf­tra­gend.

ge­nau wie ice cube und ke­vin hart, die al­ler­dings auf eine ame­ri­ka­ni­sche­re art un­ter­halt­sam sind (lau­ter, sehr viel lau­ter). die bei­den pro­mo­te­ten ih­ren neu­en ride along 2-film (trai­ler), in dem auch ken je­ong mit­spielt, der mir bei der letz­ten jim­my fallon plau­der­schau sehr po­si­tiv auf­fiel. ne­ben­bei sag­te ice cube noch ein paar wor­te über die jüngs­te os­car-dis­kus­si­on, als ihn nor­ton da­nach frag­te, ob er die auch boy­kot­tie­ren wol­le. sinn­ge­mäss sag­te ice cube, dass er nichts boy­kot­tie­ren kön­ne wo er eh nicht hin­ge­he und dass prei­se und aus­zeich­nun­gen zwar nett sei­en, aber man shows und fil­me ja für das pu­bli­kum und nicht für gut­ach­ter ma­che.

was ich nie ver­ste­hen wer­de, ist die auf­tritts­rei­hen­fol­ge und paa­rungs­po­li­tik auf dem sofa von gra­ham nor­ton. mal kom­men zwei gäs­te, die dann ver­schwin­den wenn die nächs­ten zwei kom­men, mal kom­men alle ge­mein­sam aufs sofa. an­de­rer­seits: wozu soll ich et­was ver­ste­hen wol­len, was im­mer aus­neh­mend gut funk­tio­niert? in die­ser sen­dung kam nach 20 mi­nu­ten sir da­vid at­ten­bo­rough dazu. der wird dem­nächst 90 und ist für sei­ne fast 90 jah­re er­staun­lich mo­bil, wit­zig und schlag­fer­tig. und in­ter­es­sant so­wie­so. sol­che men­schen möch­te ich üb­ri­gens viel öf­ter im fern­se­hen se­hen. sie hel­fen ei­nem un­ge­mein, die angst vorm al­tern zu über­win­den.

die mu­si­ka­li­schen auf­trit­te schalt ich bei gra­ham nor­ton ei­gent­lich im­mer weg, bzw. über­sprin­ge sie. die you­tube­ver­si­on der sen­dung er­le­digt das meis­ten gleich für mich mit, weil die uploa­der die mu­sik raus­schnei­den, ver­mut­lich aus angst vor you­tube’s con­tent-id-me­cha­nik, die die mu­sik iden­ti­fi­zie­ren könn­te und die mu­sik­ver­la­ge dann zum lö­schen des vi­de­os in­spi­rie­ren könn­te.

in die­ser sen­dung habe ich aus­ver­se­hen die mu­sik wei­ter­lau­fen las­sen — und mir ge­fiel was ich da hör­te. gra­ham nor­ton ge­fiel das (na­tür­lich, wie im­mer) auch: „i love that song“. das lied (ex’s & oh’s) war von elle king, die ihre plat­te nach ei­nem sex-shop in flo­ri­da be­nannt hat: love­s­tuff.

(hier das of­fi­zi­el­le vi­deo von ex’s and oh’s)

nach ih­rem auf­tritt durf­te elle king auch noch­mal auf dem sofa platz neh­men und kom­pli­men­tier­te gleich ice cube („big fan!“), was des­halb wit­zig war, weil ke­vin hart so tat als sei das kom­pli­ment für ihn ge­dacht. elle king in­spi­rier­te da­vid at­ten­bo­rough dann noch dazu, von ei­ner be­geg­nung mit ei­ner rat­te auf ei­nem in­di­schen klo zu er­zäh­len und, was mich sehr be­ru­hig­te, el­len king ver­stand, wie ich, kein wort der ge­schich­te des kan­di­da­ten auf dem ro­ten schleu­der­stuhl.

(auch auf you­tube)


wolf hall s01e03

felix schwenzel in gesehen

eine fol­ge in der crom­well die gan­ze zeit ans fi­cken denkt und ne­ben­bei ein paar be­sor­gun­gen und deals für den kö­nig macht. ein paar sei­ner pri­va­ten in­tri­gen schei­tern und er kann ei­nen sei­ner freun­de nicht vor dem schei­ter­hau­fen be­wah­ren. par­al­lel fängt crom­well an, vom emp­fän­ger von dro­hun­gen, zum sen­der für dro­hun­gen zu wer­den.

ins­ge­samt bin ich nach wie vor leicht ver­wirrt. in ei­ner sze­ne fängt crom­well an, an lady ann, der künf­ti­gen kö­ni­gin rum­zu­fum­mel. of­fen­bar ein kurz ein­ge­scho­be­ner tag­traum, eine bot­schaft des re­gis­seurs an den zu­schau­er: crom­well denkt die gan­ze zeit ans fi­cken. die bot­schaft kam an, aber ich war er­staunt wie schlecht die­se sze­ne in­sze­niert war. auch die zeit­sprün­ge sind un­deut­lich in­sze­niert — ei­gent­lich gar nicht in­sze­niert, sie pas­sie­ren ein­fach. man kann sich nach dem schnitt von der krö­nungs­ze­re­mo­nie auf die schwan­ge­re lady ann schon vor­stel­len, dass da jetzt ein paar mo­na­te zeit ver­gan­gen sind, aber viel­leicht könn­te man das auch ein­fach, nun­ja, in­sze­nie­ren? ein biss­chen we­nigs­ten?

an­sons­ten al­tert crom­well jetzt kräf­tig, viel­leicht ist sein aus­se­hen aber auch nur ein zei­chen da­für, dass er ei­nen freund nach dem an­de­ren ver­liert und trau­ert? an­de­rer­seits scherzt er stän­dig mit den leu­ten, mit de­nen er re­det.

so recht weiss ich nicht, wor­an ich bei die­ser se­rie bin. ein, zwei fol­gen schau ich mir jetzt noch an, dann ent­schei­de ich mich, ob mir das zu lang­wei­lig, zu lang­sam oder sto­ckend zum wei­ter­se­hen er­zählt ist.

aus­ser­dem ist mir noch ein de­tail auf­ge­fal­len, eine mög­li­cher­wei­se klei­ne, his­to­ri­sche in­ak­ku­ra­tes­se: vie­le fas­sa­den der häu­ser die man sieht, sind aus nack­tem sand­stein. wenn ich mich recht er­in­ne­re ist das ihr heu­ti­ger zu­stand. beim bau, zur da­ma­li­gen zeit, lieb­te man es, die­se fas­sa­den zu ver­put­zen und zu be­ma­len. da­für hat das pro­duk­ti­ons­bud­get wohl nicht mehr ge­reicht.


li­mit­less

felix schwenzel in gesehen

ein biss­chen vor­her­seh­bar, wenn man ein paar fol­gen der se­rie ge­se­hen hat: lo­ser pro­biert ne neue neu­ro-dro­ge (NZT), fin­det die wir­kung su­per, will mehr, ge­rät in ka­la­mi­tä­ten, löst die ka­la­mi­tä­ten mit sei­nen fä­hig­kei­ten, die ihm die dro­ge gibt, es geht ein biss­chen hin und her (ac­tion, faust­kämp­fe, mes­ser), der lo­ser ist am ende ein win­ner, fer­tig, ab­spann.

um­ge­kehrt, wer den film zu­erst ge­se­hen hat, dürf­te von den ers­ten fol­gen der se­rie ge­lang­weilt sein, weil sie dem glei­chen mus­ter folgt, nur et­was mit et­was we­ni­ger spe­cial ef­fects und faust­kämp­fen.

der film ist nicht schlecht, ganz un­ter­halt­sam, sau­ber pro­du­ziert und, wie die se­rie, ein biss­chen ver­spielt in schnitt und zoom. ro­bert de niro ist wie im­mer bril­li­ant und brad­ley coo­per ha­ben sie die au­gen schön blau ge­macht — wenn er auf NZT ist. sonst, ohne die dro­ge, sind sei­ne au­gen trüb.


NBC de­mo­cra­tic pre­si­den­ti­al de­ba­te (17.01.2016)

felix schwenzel in gesehen

ich mag es ger­ne, an­de­ren leu­ten beim de­bat­tie­ren zu­zu­schau­en, ins­be­son­de­re das ame­ri­ka­ni­sche for­mat der de­bat­te, das meist ei­nen kla­ren rah­men vor­gibt und stark mo­de­riert wird. vor al­lem woll­te ich mir aber mal selbst ein ein un­ge­fil­ter­tes bild ma­chen, wie die de­mo­kra­ti­schen prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten sich prä­sen­tie­ren. un­ge­fil­tert ist das na­tür­lich nicht wirk­lich, ei­ner­seits we­gen des rah­mens, in dem das gan­ze statt­fin­det und an­de­rer­seits, weil die kan­di­da­ten na­tür­lich nicht mal an­satz­wei­se wirk­lich of­fen re­den kön­nen; all ihre aus­sa­gen sind auf eine po­si­ti­ve wir­kung für ihre je­wei­li­gen kam­pa­gnen op­ti­miert.

trotz­dem kann man in so ei­ner stun­de, die in die­sem fall stän­dig so­wohl von NBC-wer­be­pau­sen, als auch von you­tube-wer­be­pau­sen un­ter­bro­chen wird, ein paar ganz gute ein­drü­cke von den kan­di­da­ten ge­win­nen.

bei den de­mo­kra­ten sind noch drei kan­di­da­ten üb­rig.

  • ver­mut­lich re­la­tiv chan­cen­los und so un­be­kannt, dass er sich in sei­nem er­öff­nungs­state­ment selbst mit na­men vor­stell­te, mar­tin o'­mal­ley, bis 2015 gou­ver­neur von ma­ry­land.
  • hil­la­ry clin­ton, ehe­ma­li­ge aus­sen­mi­nis­te­rin und se­na­to­rin, nennt noch nicht mal die adres­se ih­rer web­site, wenn sie da­von re­det, dass die­ses oder je­nes auf ih­rer web­site do­ku­men­tiert sei.
  • se­na­tor ber­nie san­ders, der sich als „de­mo­kra­ti­schen so­zia­lis­ten“ be­zeich­net und nie von sei­ner web­site spricht.

zu den the­men, die in der de­bat­te be­spro­chen wur­den, wer­de ich wahr­schein­lich nicht viel sa­gen, des­halb habe ich die de­bat­te auch nicht ge­guckt. ei­ner­seits sind die po­si­tio­nen der kan­di­da­ten ja auch mehr oder we­ni­ger be­kannt (wenn man den kan­di­da­ten kennt) und an­de­rer­seits wird auch nicht wirk­lich über the­men ge­spro­chen, auch wenn alle de­bat­ten­be­tei­lig­ten, die kan­di­da­ten, ihre teams, die fern­seh­sen­der, al­les tun, um die­sen ein­druck zu er­we­cken. in echt geht es, glau­be ich, vor al­lem um das fa­bri­zie­ren von ein­gän­gi­gen, zi­tier­ba­ren sound­bi­tes, die po­si­tio­nen grob ver­ein­fa­chen und zu­spit­zen, also kom­mu­ni­zier­bar ma­chen. und na­tür­lich geht es dar­um, for­mat zu zei­gen. je­dem der kan­di­da­ten war an­zu­mer­ken, dass (prä­si­dia­les) for­mat, hal­tung und das au­strah­len von sou­ve­rä­ni­tät das haupt­ziel die­ser auf­trit­te sind.

mar­tin o’mal­ley hat das mit sei­nem team ganz be­son­ders eif­rig vor­be­rei­tet. er ver­such­te über den din­gen zu schwe­ben, das gros­se bild zu zeich­nen, ver­ständ­lich zu spre­chen und emo­tio­nen zu zei­gen, ohne schwach zu wir­ken. das ging mei­ner mei­nung nach voll da­ne­ben. er wirk­te auf mich wie das ab­zieh­bild ei­nes fern­seh­se­ri­en-kan­di­da­ten: viel zu gut­aus­se­hend, zu schlech­te dar­stel­le­ri­sche leis­tun­gen, schlech­te tex­te — aber al­les sehr am­bi­tio­niert und ernst vor­ge­tra­gen. aus­ser­dem kon­ter­ka­rier­te er sei­nen drang über den din­gen zu ste­hen, durch an­dau­ern­de bet­te­lei um re­de­zeit: „plea­se, just 10 se­conds, plea­se …“

o’mal­ley sag­te kei­ne un­ver­nünf­ti­gen sa­chen und hat okaye rhe­to­ri­sche fä­hig­kei­ten, aber auf mich wirkt er un­echt, ge­macht, auf­ge­setzt und un­auf­rich­tig.

das ge­naue ge­gen­teil ist ber­nie san­ders. trotz sei­ner lan­gen po­li­ti­schen kar­rie­re wirkt er echt. auch er wird stän­dig emo­tio­nal, aber bei ihm wirkt das nicht kal­ku­liert, son­dern weil ihn die miss­stän­de wirk­lich zu ner­ven schei­nen. sei­ne emo­tio­an­li­tät könn­te ihm auch scha­den, dach­te ich im­mer, als ich sah. die emo­tio­nen wir­ken näm­lich auch un­sou­ve­rän, ge­ra­de im kon­trast zu hil­la­ry clin­ton, die ru­hig, be­dacht, ab­ge­brüht und fast eis­kalt auf­tritt. aber viel­leicht ist es ge­nau das, was vie­le an ber­nie san­ders mö­gen, dass er sich nicht (zu sehr) um die wir­kung sei­ner auf­trit­te schert, son­dern eben um die „ischuhzzz“, wie er es aus­drückt, um die sach­the­men, bzw. miss­stän­de in den USA.

ber­nie san­ders wirkt auch sehr alt und er­schöpft. auch das soll­te ihm ei­gent­lich mi­nus­punk­te ein­brin­gen, die ame­ri­ka­ner lie­ben ja agil-wir­ken­de prä­si­den­ten zu ha­ben, die sport­lich und ge­sund sind, und am bes­ten kei­ne grau­en haa­re ha­ben. so wie da­mals ro­nald rea­gan, der bis an sein le­bens­en­de edel­holz­far­be­nen haa­re trug. aber auch das kann san­ders wohl zu sei­nem vor­teil aus­spie­len: er strengt sich wirk­lich an, er kämpft und auch wenn er schwach wirkt, er bleibt stand­haft, in je­der hin­sicht.

hil­la­ry clin­ton wirkt so pro­fes­sio­nell, dass es ei­nen bei­na­he um­haut. sie re­det und ges­ti­ku­liert, als wäre sie be­reits ge­wählt. ihr dampft prä­si­dia­le hal­tung aus je­der pore. sie setzt auch emo­tio­nen ein, aber ganz punk­tu­ell, als kon­trol­lier­tes, rhe­to­ri­sches stil­mit­tel, das sie ab­ru­fen kann, ohne wirk­lich emo­tio­nal (und da­mit an­greif­bar) zu wer­den. wohl­ge­merkt, das wirkt al­les im­mer noch schlüs­sig und prä­si­di­al, nicht stüm­per­haft und schlecht ge­spielt, wie zum bei­spiel von frank walt­her stein­mei­er, wenn er ver­sucht ger­hard schrö­der zu imi­tie­ren. hil­la­ry wirkt so pro­fes­sio­nel, so ge­schlif­fen, so un­an­greif­bar, dass ei­nem angst und ban­ge wird. sie wirkt da­bei so­gar sym­pa­thisch, freund­lich und so­gar ein biss­chen lus­tig. aber — und das dürf­te ihr gröss­tes pro­blem sein — sie wirkt wie eine ma­schi­ne. gut ge­ölt, per­fekt in schuss, tut ge­nau das was man von ihr er­war­tet, aber sie ar­bei­tet um zu ar­bei­ten, nicht um et­was zu ver­än­dern.

san­ders schreit die gan­ze zeit hei­ser kräch­zend, dass er die­ses und je­nes „ra­di­kal“ ver­än­dern wol­le, hil­la­ry will op­ti­mie­ren. hil­la­ry steht für das be­währ­te, ga­ran­tiert, wie da­mals ade­nau­er, „kei­ne ex­pe­ri­men­te“, san­ders schwingt die so­zia­lis­ti­sche faust.

ich glau­be san­ders wird ganz gut ab­schnei­den, vor al­lem bei pro­gres­si­ven, auf­ge­klär­ten und jun­gen wäh­lern, aber clin­ton wird am ende trotz­dem de­mo­kra­ti­sche kan­di­da­tin (und prä­si­den­tin), weil sie für ei­nen so­li­den mit­tel­weg steht (der zwar auf vie­le rech­te im­mer noch ra­di­kal wir­ken mag), ohne all­zu vie­le blät­ter von den bäu­men zu schüt­teln. und viel­leicht treibt san­ders sie ja noch ein biss­chen in die pro­gres­si­ve, re­for­me­ri­sche ecke, mit sei­nen zu er­war­ten­den er­fol­gen.

ich lag bis­her mit mei­nen ein­schät­zun­gen der us-prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten im­mer ganz gut. wenn ich das ge­fühl habe, ei­ner der kan­di­da­ten habe das for­mat und die ner­ven­stär­ke zum prä­si­den­ten, hat­ten die meis­ten ame­ri­ka­ner ein ähn­li­ches ge­fühl. bei (bill) clin­ton war ich mir aus die­sem grund be­reits vor der wahl si­cher, dass er ge­wählt wür­de, eben­so bei oba­ma. bei ge­or­ge w. bush hat mein bauch­ge­fühl völ­lig ver­sagt. er wur­de ge­wählt, ob­wohl ihm for­mat, ner­ven­stär­ke und hell­sich­tig­keit ganz of­fen­bar fehl­ten. aber bei (hil­la­ry) clin­ton hab ich wie­der die­ses ge­fühl: sie kann es und sie wird es.

(auf you­tube ge­se­hen)


li­mit­less s01e13

felix schwenzel in gesehen

et­was zu ver­spielt für mei­nen ge­schmack, die­se fol­ge. ir­gend­ei­ne kind­heits­er­in­ne­rung bringt bri­an finch dazu alle schlim­men wör­ter mit harm­lo­sen wör­tern zu er­set­zen, was theo­re­tisch lus­tig sein könn­te, auf dem bild­schirm aber eher nervt. aber ich bin si­cher im wri­ters room hat der ein­fall für ge­läch­ter ge­sorgt.

an­sons­ten mag ich es, wenn bri­an finch in ei­ner fol­ge ein­fach mal gen­re-un­ty­pisch vier fäl­le löst, ne­ben­bei, wäh­rend er sich haupt­säch­lich um den rote fa­den der ge­schich­te küm­mert, se­na­tor ed­ward mor­ra und hier kon­kret, die ver­schlei­er des­sen NZT-nut­zung.

über­haupt, die ver­spielt­heit der se­rie ist ein biss­chen hoch do­siert. das merkt man von der ers­ten fol­ge an, aber ich kann es trotz­dem er­tra­gen.

den film, der die vor­ge­schich­te der srie er­zählt hab ich mir auch ge­ra­de im itu­nes-store ge­lie­hen und wer­de ihn in den nächs­ten ta­gen an­se­hen. mal schau­en wie und ob der kon­tras­tiert.


wolf hall s01e02

felix schwenzel in gesehen

ich bin ver­wirrt, die­se fol­ge wur­de am ende et­was fieb­rig. crom­well war plötz­lich zu se­hen, wie er fie­ber­te und ein, zwei klei­ne vi­sio­nen hat­te — um kurz da­nach wie­der putz­mun­ter ei­nen brief zu dik­tier­ten und ei­nen wei­te­ren au­gen­blick spä­ter ir­gend­wo mit hein­rich hin­zu­rei­ten (der beim rei­ten sei­nen hut ver­lor). zwi­schen­durch wur­de auch noch je­mand ge­köpft, von dem ich lei­der kei­ne ah­nung hat­te, wer das war.

hört sich ver­wir­rend an, war aber noch ver­wir­ren­der an­zu­se­hen. viel­leicht hat­te der cut­ter, der die letz­ten 15 mi­nu­ten die­ser fol­ge zu­sam­men­schnitt, eben­falls fie­ber. oder ich habe eine schlech­te ko­pie der fol­ge er­wischt oder nicht or­dent­lich auf­ge­passt.

[nach­trag 21.01.2016: es stellt sich raus, dass der cut­ter kei­nes­falls fie­ber hat­te, son­dern ich ei­nen gro­ben be­die­nungs­feh­ler ge­macht habe und mir die letz­ten 15 mi­nu­ten der fol­ge 4, statt die letz­ten 15 mi­nu­ten der fol­ge 2 an­ge­se­hen habe.]

sonst war die fol­ge aber ge­nau­so su­per wie die ers­te, wo­bei ich in die­ser fol­ge ge­merkt habe, dass die mu­sik im mit­tel­al­ter zum ner­vi­gen ten­diert. lei­der ist die gan­ze sen­dung mit die­ser leicht ner­vi­gen mit­tel­al­ter­mu­sik un­ter­legt, was mir aber beim zu­schau­en selbst kaum auf­fiel, wohl aber, wenn die bei­fah­re­rin ne­ben­an wolf hall guckt und die mu­sik durch die wand trö­tet.

crom­well scheint es in­ner­halb von zwei fol­gen ge­schafft zu ha­ben, die gunst von kö­nig hein­rich viii zu er­lan­gen, was ich ihm gön­ne, weil er sich wirk­lich ge­schickt an­stellt und eine sehr treue see­le ist — und sich im­mer noch für sei­nen kar­di­nal ein­setzt. ne­ben dem fie­ber sieht man auch ein zwei mal, wie sich crom­well we­ni­ger ge­schickt an­stellt und in fett­näp­chen tritt und wie er mehr­fach aus­dau­ernd ins lee­re schaut. die­ses lee­re, war­ten­de star­ren fühlt sich sehr mit­tel­al­ter­lich an, weil da­mals die zeit ja be­kannt­lich viel lang­sa­mer ver­gingt, bzw. gar nicht or­dent­lich ge­mes­sen wer­den konn­te.

ich weiss jetzt auch, war­um crom­well, ob­wohl er laut wi­ki­pe­dia po­li­tisch eher ein arsch­loch war, so sym­pa­thisch wirkt: ei­ner­seits we­gen dem sym­pa­thi­schen maf­fay-ge­sicht und an­de­rer­seits, weil crom­well ein aus­sen­sei­ter ist, der sich ge­gen alle wi­der­stän­de nach oben ma­nö­vriert — in den ers­ten bei­den fol­gen of­fen­bar auch ohne selbst­ge­spon­ne­ne in­tri­gen, son­dern nur mit klu­ger rhe­to­rik und ge­duld. glaubt man der wi­ki­pe­dia, än­dert sich das aber bald.

[nach­trag 21.01.2016]
so, jetzt habe ich auch fol­ge 2 zu­en­de ge­schaut, nicht nur das ende der fol­ge 4. gut er­zählt und man merkt, wie sich in crom­well lang­sam ra­che­ge­füh­le für den tod sei­nes kar­di­nals zu­sam­men­brau­en. al­les sub­til und doch nach­voll­zieh­bar er­zählt, die lang­sa­me wand­lung von crom­wells gut­mü­tig­keit, die an­nä­he­rung crom­wells an den kö­nig, bzw. um­ge­kehrt, crom­wells ein­sam­keit und aus­sen­sei­ter­rol­le. macht spass wei­ter­zu­gu­cken. 4 statt ur­sprüng­lich 3 ster­ne.


the ex­pan­se s01e07

felix schwenzel in gesehen

ich glau­be in die­ser fol­ge ist nichts pas­siert. fühlt sich je­den­falls so an, jetzt wo sie vor­bei ist. mal nach­gu­cken, was in der sen­dungs­be­schrei­bung steht:

Hol­den and his crew face a Mar­ti­an mi­li­ta­ry blo­cka­de. Mil­ler finds a new re­ason to for­ge ahead. Ava­sa­ra­la vi­sits Hol­den’s fa­mi­ly.

stimmt, jetzt wo ich es lese. hol­den reist ja, wie letz­te fol­ge mit dem re­bel­len­füh­rer be­spro­chen, mit dem mar­sia­ni­schem raum­schiff ir­gend­wo hin um ir­gend­wen zu su­chen. un­ter­wegs kommt ih­nen eine po­li­zei­pa­trouil­le ge­fähr­lich nahe, aber, na­tür­lich, schaf­fen sie es in letz­ter mi­nu­te, die po­ten­zi­ell pro­ble­ma­ti­sche kon­trol­le zu um­ge­hen.

mil­ler, der frisch ent­las­se­ne bul­le, ver­reist, um sich ei­nen müll­hau­fen an­zu­gu­cken und die frau mit der ko­misch gut­te­ra­len stim­me, be­sucht hol­dens mut­ter um mit ihr über ih­ren sohn zu plau­dern.

hört sich, so be­trach­tet, ein biss­chen nach ei­ner fol­ge mo­dern fa­mi­ly an, al­ler­dings nicht ganz so wit­zig.

oh je, das hört sich jetzt wie­der­um furch­bar ne­ga­tiv an, ist aber gar nicht so ge­meint. die fol­ge war ein ganz okayes, et­was er­eig­nis­ar­mes kam­mer­spiel. so wie auch en­ter­pri­se, next ge­ne­ra­ti­on und voy­a­ger ja im grun­de ge­nom­men im­mer klei­ne kam­mer­spie­le wa­ren — aber im­mer­hin im­mer mit ner mo­ral-von-der-ge­schicht-lern­kur­ve. die fehl­te bei die­ser fol­ge the ex­pan­se lei­der, aber nächs­te wo­che geht’s ja wei­ter. viel­leicht pas­siert dann et­was, aus­ser cha­rak­ter­stu­di­en.


wolf hall s01e01

felix schwenzel in gesehen

bri­ti­sche mini-se­rie über den auf­stieg von tho­mas crom­well ab ca. 1529, zur zeit des stur­zes von kar­di­nal wol­sey.

mark rylan­ce, der crom­well spielt, sieht ein biss­chen wie ein ab­ge­ma­ger­ter pe­ter maf­fay aus, aber er stellt crom­well an­ge­nehm mensch­lich dar, so dass man sich mit ihm, beim zu­se­hen, gut iden­ti­fi­zie­ren kann. hein­rich der VIII wird von da­mi­an le­wis ge­spielt, wol­sey von jo­na­than pryce; das en­sem­ble weicht also ein biss­chen von der ty­pi­schen BBC-his­to­ri­en-dra­ma-be­set­zung ab.

wolf hall ist ein biss­chen ein im 16ten jahr­hun­dert spie­len­des west wing, kom­plett mit ge­sprä­chen im (lang­sa­men) lauf­schritt, und kon­zen­triert sich, ge­nau wie west wing eher auf die mit­ar­bei­ter des kö­nigs, der fürs­ten und kar­di­nä­le.

die aus­stat­tung, die kos­tü­me, die ku­lis­sen sind wun­der­bar und auf­wän­dig und auf den ers­ten blick au­then­tisch, also schein­bar zum gros­sen teil an ori­gi­nal­schau­plät­zen ge­dreht. bei den in­nen­auf­nah­men scheint zwar im­mer die son­ne ins zim­mer, mor­gens wie abends, im­mer aus der glei­chen rich­tung, aber das ist auch schon der ein­zi­ge goof die mir beim zu­schau­en auf­ge­fal­len ist. ich bin si­cher es gibt noch mehr, aber nichts was das seh­ver­gnü­gen grob stö­ren wür­de.

die ge­schich­te von wol­sey und crom­well kann man sich in 10 mi­nu­ten in der wi­ki­pe­dia an­le­sen/auf­fri­schen, die von hein­rich dem VIII kennt man ja schon ein biss­chen, aber es macht spass sich das in die­ser reich il­lus­trier­ten und aus­ge­sta­tet­ten form an­zu­se­hen.


schulz und böh­mer­mann s01e02

felix schwenzel in gesehen

ich mag es ei­gent­lich ganz ger­ne, wenn sen­dun­gen es­ka­lie­ren und aus der kon­trol­le ge­ra­ten. aber wenn die es­ka­la­ti­on von den mo­de­ra­to­ren aus­geht, die zap­peln, schrei­en, schimp­fen oder dro­hen le­ben­de gold­fi­sche zu pü­rie­ren und sich we­der das pu­bli­kum, noch die gäs­te mit­reis­sen las­sen, dann wirkt das ge­wollt und öde. in die­ser sen­dung hat sich jan böh­mer­mann be­müht, sei­ne pro­vo­ka­tio­nen auf dem ni­veau des sen­dungs­the­mas (kin­der­ge­burts­tag) zu hal­ten. das war sehr scha­de und sehr flach.

dass in der sen­dung nie­mand je­mals zu­en­de spre­chen konn­te, ent­we­der, weil ei­nem der mo­de­ra­to­ren ge­ra­de ein witz ein­fiel, er et­was wich­ti­ges los wer­den woll­te, oder er aus dem off klei­ne an­wei­sungs­zet­tel be­kam, zer­hack­te den fluss der sen­dung un­an­ge­nehm. als ein­zi­gen lies­sen schulz und böh­mer­mann ein­mal paul ron­z­hei­mer au­spre­chen — aber auch nur weil er wei­ner­lich dar­auf be­stand, auch mal was zu­en­de sa­gen zu dür­fen. das was er sag­te, war, wie al­les an­de­re was er sag­te, völ­lig un­in­ter­es­sant und ir­rele­vant.

die meis­te zeit schrien schulz und böh­mer­mann rum oder fie­len von ih­ren stüh­len. so könn­te ich die zwei­te fol­ge der sen­dung ei­gent­lich um­fas­send be­schrei­ben und mit der re­zen­si­on auf­hö­ren. al­ler­dings wa­ren die sa­chen die olli schulz schrie teil­wei­se sehr wit­zig, vor al­lem zum ende der sen­dung hin, als er be­reits gut mit whis­ky ge­la­den war. da ka­men plötz­lich gute fra­gen aus ihm ge­kro­chen und sät­ze wie:

was der in­ter­net­por­no­gra­fie fehlt, sind ty­pen wie ich.

ich möch­te paul ron­z­hei­mer lie­ber in por­nos se­hen, als in kri­sen­ge­bie­ten.

an­sons­ten wür­de ich vor­schla­gen mal til schwei­ger in die sen­dung ein­zu­la­den, weil die bei­den wirk­lich je­den gast, der schon­mal mit ihm ge­ar­bei­tet hat, nach ihm aus­fra­gen. die­ses mal war nora tschirner dran, nach­dem in der letz­ten sen­dung anika de­cker nach schwei­ger aus­ge­fragt wur­de.

egal wie sehr eine sen­dung aus dem ru­der läuft, ei­nes ist für gute un­ter­hal­tung un­er­läss­lich: mo­de­ra­to­ren (oder gäs­te) die hell­wach sind und die auf feins­te zwi­schen­tö­ne oder an­deu­tun­gen der an­de­ren an­we­sen­den re­agie­ren, vor­zugs­wei­se wit­zig oder klug. jan böh­mer­mann war in die­ser sen­dung so sehr mit sei­nen ei­ge­nen pro­ble­men be­schäf­tigt, dass er zwar noch auf die ers­te fra­ge von kat­rin gö­ring-eckardt nach den ko­mi­schen stei­nen auf dem tisch re­agier­te („das sind whis­ky­kühl­stei­ne, die hab ich aus ame­ri­ka mit­ge­bracht“), da­nach aber jede nach­fra­ge, ob sie da­von wel­che in ihr glas ha­ben könn­te, über­hör­te. ein mo­de­ra­tor der sei­ne gäs­te nicht hört, soll­te in der tat, wie oli­ver schulz in der sen­dung mehr­fach vor­schlug, lie­ber tro­cke­ne or­gas­men üben, als zu mo­de­rie­ren. viel­leicht kann das ZDF ei­nen er­satz­mo­de­ra­tor für jan böh­mer­mann be­sor­gen, falls der an be­stimm­ten ta­gen mit kin­der­pfle­ge und pri­va­ten pro­ble­men über­for­dert ist.

nora tschirner er­zähl­te in der sen­dung ir­gend­was über das jour­na­lis­mus crowd­fun­ding­pro­jekt per­spec­ti­ve-dai­ly.de. sie nann­te das, was dort ge­plant ist, mehr­fach „ganz­heit­li­chen jour­na­lis­mus“ und ver­wan­del­te sich von ei­ner sym­pa­thi­schen, wit­zi­gen per­son, kurz­zei­tig in eine flos­kel­aus­wurf­ma­schi­ne, als sie das pro­jekt be­schrieb. j sei dank kommt das wort „ganz­heit­lich“ nicht ein­mal auf per­spec­ti­ve-dai­ly.de vor. ein­zi­ges high­light der sen­dung wa­ren üb­ri­gens ann-mar­le­ne hen­ning (die viel zu we­nig zu wort kam) und kat­rin gö­ring-eckardt, die es schaff­te all die ne­ga­ti­ven kon­no­ta­tio­nen ab­zu­schüt­teln, die ich ihr in ei­ner knapp fünf­jäh­ri­gen vor­ur­teils­auf­bau­pha­se an­ge­hängt habe. sie kam als eine grü­ne, kon­ser­va­ti­ve re­li­gi­ons­tus­si in die sen­dung und ging als sym­pa­thi­sche, schlag­fer­ti­ge und un­eit­le frau hin­aus.

(in der zdf me­dia­thek)


bil­li­ons s01e02

felix schwenzel in gesehen

was ich an der se­rie mag, auch wenn es, wie ge­sagt, eine se­rie über das pim­melfech­ten zwei­er al­pha­männ­chen ist, sind ge­nau die­se bei­den al­pha­männ­chen, die je­weils eine her­de von al­pha­männ­chen und -weib­chen zu ih­ren diens­ten ha­ben.

die bes­ten und klügs­ten hau­en auf ein­an­der ein, mit al­ler kraft und in­klu­si­ve haa­re­zie­hen und knei­fen. das macht lei­der spass beim zu­se­hen. ich mag es so­wie­so, klu­gen men­schen im fern­se­hen zu­zu­schau­en, auch wenn sie von schau­pie­lern ge­spielt wer­den und die wor­te aus dem wri­ters room kom­men.

klu­ge men­schen in ei­ner ge­schich­te zu ha­ben, macht das er­zäh­len um ei­ni­ges ein­fa­cher — vor al­lem kann man mit ih­nen in der hand­lung die hand­lung ab­kür­zen. klu­ge men­schen er­ken­nen näm­lich, nach der se­ri­en­er­zähl­lo­gik, die vor­ha­ben ih­rer geg­ner, ein­fach in­dem sie kurz nach­den­ken oder ins lee­re bli­cken. ein dra­ma­tur­gi­sches ge­schenk, qua­si, das al­len das le­ben er­leich­tert; den au­toren, den zu­schau­ern und den schau­spie­lern, die so ge­le­gen­heit be­kom­men hin und wie­der ins lee­re zu star­ren und nichts zu tun und kei­ne tex­te aus­wen­dig zu ler­nen.

die sto­ry ent­wi­ckelt sich trotz­dem gut wei­ter, zum teil et­was zu leicht leicht vor­her­seh­bar, aber im­mer­hin re­la­tiv glaub­wür­dig. ge­nau­so wer­den die char­kark­te­re der hau­pfi­gu­ren fei­ner ge­zeich­net, auch das macht spass beim zu­se­hen. ein punkt mehr als letz­tes mal.


the good wi­fe s07e12

felix schwenzel in gesehen

selt­sa­me fol­ge. bes­ser als letz­te wo­che, aber ei­gen­ar­tig ab­ge­hackt, sprung­haft, halt­los. es pas­sie­ren zwar jede men­ge din­ge, alle eher ne­ben­säch­lich und re­la­tiv un­in­ter­es­sant und vor al­lem sinn­los: der epi­so­den-kli­ent (der mu­si­ker) ge­winnt zu­erst, dann ver­liert er. ali­cia scheint sich eli am ende wie­der an­zu­nä­hern, dann doch nicht, mo­ni­ca, die so­zia von ali­cia, scheint eine be­zie­hung zum mu­si­ker auf­zu­bau­en — und dann doch nicht („whe­re are you go­ing?“ — „back to real life“) — ein ewi­ges, rich­tungs­lo­ses hin und her.

auch zum ers­ten mal seit lan­gem bei the good wife: die sen­dung fühl­te sich über­lang an. sonst füh­len sich die sen­dun­gen im­mer zu kurz an, sind viel zu schnell vor­bei. heu­te nicht. ent­we­der habe ich eine kri­se oder die sen­dung. oder die sen­dung will ali­cia kri­se so be­son­ders ein­drück­lich rü­ber­brin­gen, in­dem sie die gan­ze sen­dung in die kri­se taucht.

toll war wie­der das spiel von ju­li­an­na mar­gu­lies. sie kann sehr, sehr viel sa­gen, ohne ein ein­zi­ges wort zu spre­chen. sie kann wut mit kleins­ter mi­kro­mi­mik aus­drü­cken, sie kann kurz wie vor ei­nem trä­nen­aus­bruch wir­ken, ohne, wie alle an­de­ren schau­spie­ler, ihr kinn vi­brie­ren zu las­sen, sie kann auf­rich­tig lie­be­voll gu­cken, ohne al­bern zu wir­ken. und das al­ler­bes­te: das al­les funk­tio­niert auch wenn sie spricht. ein stern ex­tra für ju­li­an­na mar­gu­lies.


the to­night show star­ring jim­my fallon vom 11. ja­nu­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

(mit do­nald trump, ken je­ong und cam)

ich fra­ge mich, war­um ich mir im­mer wie­der sen­dun­gen mit do­nald trump an­se­he. ich glau­be es ist das be­dürf­nis zu ver­ste­hen. zu ver­ste­hen wer das ei­gent­lich ist und was er will und wie er ar­bei­tet. wie er (rhe­to­risch) ar­bei­tet, hat nerd­wri­ter1 kürz­lich auf you­tube ge­zeigt (hier ver­linkt). und, we­nig über­ra­schend, trump hielt sich an sei­ne be­währ­te stra­te­gie:

Trump's ans­wers con­sist main­ly of one-syllable words, and are at a forth gra­de re­a­ding le­vel. He struc­tures his sen­ten­ces with a powerful­ly rhyth­mic ca­dence, and ends them on a strong word.

und: wie­der­ho­lun­gen, wie­der­ho­lun­gen und wie­der­ho­lun­gen. ei­gent­lich re­det er auch nur stuss, aber eben mit ei­nem erns­ten ge­sicht vor­ge­tra­gen und mit ge­le­gent­li­cher, de­fen­si­ver selbst­iro­nie er­gänzt („i’m a very good loo­king guy“).

trump kann man nicht ver­ste­hen, weil er für nichts steht, aus­ser für flos­keln, mit de­nen er ein ein­zi­ges pro­dukt ver­kauft: sich selbst. per­sil wäscht po­ren­tief, trump macht ame­ri­ka wie­der gross und be­deu­tend, col­ga­te schützt ge­gen ka­ri­es. al­les ganz ein­fach.

fas­zi­nie­rend ist die oran­ge haut­far­be von trump. aus sei­nem oran­ge­nen ge­sicht quel­len zwei rein­weis­se au­gen her­aus. ob­wohl: fas­zi­nie­rend ist nicht das richt­ge wort: be­un­ru­hi­gend passt hier bes­ser.

ken je­ong kam tan­zend auf die büh­ne und sprangg dann auch die gan­ze sen­dung wei­ter her­um wie ein quir­li­ger gum­mi­ball. ob­wohl er ziem­lich laut und eben quir­lig war, wirk­te er to­tal ru­hig, so wie er auch tanzt: der ober­kör­per ver­bleibt un­be­wegt, wäh­rend die bei­ne sich un­ten rhyt­misch be­we­gen.

youtube-video laden, info, direktlink


sehr schön auch, dass ken je­ong auch ir­gend­wann be­zug auf trump nahm, ohne ihn di­rekt zu nen­nen:

what makes ame­ri­ca gre­at is di­ver­si­ty.
— ken je­ong

nach­dem jim­my fallon trump im ge­spräch kein ein­zi­ges mal un­ter druck setz­te, wi­der­sprach oder sich über ihn lus­tig mach­te, war das sehr wohl­tu­end.

mu­si­ka­li­scher gast war die cou­try-sän­ge­rin cam. ich mag coun­try-mu­sik ja ge­le­gent­lich, aber mit so ei­ner thea­tra­li­schen, auf­ge­don­ner­ten stim­me wie „cam“ das in die­ser sen­dung vor­führ­te, ist das lei­der auch nichts an­de­res als müll­pop. coun­try soll­te, fin­de ich, mit ge­bro­che­nen stim­men — oder der fieps-stim­me von dol­ly par­ton, vor­ge­tra­gen wer­den. dann geht’s, so nicht.

weil der stan­dup am an­fang so schwach war und fallon trump nicht mal an­satz­wei­se ver­such­te ein­zu­fan­gen nur 2 punk­te.


sen­dung mit der maus vom 17. ja­nu­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

ar­min er­lärt wie aus zu­cker­üben zu­cker wird, oder ge­nau­er, in­dust­rei­zu­cker, fein­zu­cker und me­las­se. aus­ser­dem er­wähnt er am ran­de, dass bei­na­he über­all zu­cker drin ist, zum bei­spiel auch in knst­stoff, da­mit er glänzt.

chris­toph lässt von evi sei­bert er­klä­ren, was ein kru­sti­me­ter ist. näm­lich: ein ge­rät mit dem man ak­kus­tisch die knusp­rig­keit von, bei­spiels­wei­se, kek­sen mes­sen kann. im film sah das ver­däch­tig nach ei­nem 1997er power mac­in­tosh 5000 (oder per­for­ma) mit dem mit­ge­lie­fer­ten mi­kro­fon aus. auch chris­toph sah irre jung aus, was wahr­schein­lich dar­an liegt, dass der kru­sti­me­ter­film um 1997 ge­dreht wur­de.

in shaun das schaf ging’s auch um zu­cker und süs­sig­kei­ten und päd­ago­gi­sches ge­mü­se.

ein ex­tra­punkt we­gen der klas­sisch gu­ten zu­cker­rü­ben­sach­ge­schich­te.

(noch bis zum 24. ja­nu­ar hier zu se­hen)


ma­king a mur­de­rer s01e06

felix schwenzel in gesehen

im prin­zip geht es die gan­ze fol­ge um die be­wei­se die die staats­an­walt­schaft prä­sen­tiert und die ver­tei­di­gung aus­ein­an­der­zu­neh­men ver­sucht und zu ent­kräf­ten ver­sucht. die be­wei­se der staats­an­walt­schaft kom­men in die­ser fol­ge nicht gut weg und die staats­an­walt­schaft eben­so. das dürf­te ei­ner­seits dar­an lie­gen, dass die be­wei­se in der tat we­nig über­zeu­gend und dünn sind, aber auch weil die fil­me­ma­cher ge­schickt die wi­der­sprü­che frü­he­ren aus­sa­gen der er­mitt­ler, die von er­drü­cken­den und zahl­rei­chen phy­si­schen be­wei­sen spra­chen, mit den vor ge­richt vor­ge­brahc­ten be­wei­sen kon­tras­tie­ren.

das war klas­si­sches ge­richts­fern­se­hen, wie man es eben aus dem fern­se­hen kennt. span­nend wenn man hoch­kon­zen­triert zu­hört, we­ni­ger span­nend, wenn man nicht 100% auf zack ist. so ge­se­hen eine gute, aber lang­wei­li­ge fol­ge.


the big bang theo­ry s09e13

felix schwenzel in gesehen

shel­don ver­teilt t-shirts, auf de­nen steht „Shel­don Coo­per Apo­lo­gi­zed To Me“. das fasst die sen­dung ei­gent­lich ganz gut zu­sam­men, zu­mal ich eh der mei­nung bin, dass man sich die big bang theo­ry ei­gent­lich nur noch we­gen shel­dons t-shirts an­gu­cken soll­te. die ge­schich­ten sind meist eher mau, die wit­ze ro­tie­ren um eine per­son (shel­don) und die cha­rak­te­re die nicht shel­don sind lö­sen sich mehr und mehr auf.

trotz­dem zwei­mal ge­lacht.


the gra­ham nor­ton show s18e14

felix schwenzel in gesehen

(mit matthew per­ry, mi­ri­am mar­go­lyes, gem­ma ar­terton und jack sa­vor­et­ti)

et­was zä­her an­fang, aber die show ent­wi­ckelt sich schnell zu ei­nem pa­ra­de­bei­spiel ei­nes auf­ein­an­der­pral­lens bri­ti­scher und ame­ri­ka­ni­scher talk­show-kul­tur. ziem­lich früh sagt die bri­ti­sche schau­spie­le­rin mi­ri­am mar­go­lyes zum ex-fri­ends-dar­stel­ler matthew per­ry what the fuck er denn wol­le. sehr freund­lich und jo­vi­al, aber mit „fuck“ und ohne piep.

et­was spä­ter er­zählt mi­ri­am mar­go­lyes wie sie frü­her im thea­ter au­to­gram­me sam­mel­te und dass sie sich ge­nau er­in­ne­re, als sie lau­rence oli­ver um ein au­to­gram frag­te: „i star­ted to cream in my kni­ckers. out of fear.“

das in­di­gnier­te ge­sicht und die an­schlies­sen­den be­mer­kun­gen von matthew per­ry wa­ren na­tür­lich ge­spielt und al­les an­de­re als fas­sungs­los, aber ir­ri­tiert war er trotz­dem.

aber auch er er­zähl­te noch eine schö­ne ge­schich­te und gra­ham nor­ton habe ich sel­ten so viel und so laut in sei­ner ei­ge­nen sen­dung la­chen ge­hört. aber, die freund­li­che alte dame mi­ri­am mar­go­lyes ist in der tat eine „force of na­tu­re“, wie gra­ham nor­ton bei ih­rer vor­stel­lung sag­te. vor al­lem sehr wit­zig. als sie über ihre neue show sprach und er­zähl­te, wie sie in in­di­en war und stän­dig in schmut­zi­gen toi­let­ten lan­de­te, be­schrieb sie die in­di­schen toi­let­ten als „dre­cki­ges loch“ mit zwei fuss­ab­drü­cken, vie­len flie­gen und scheis­se an al­len wän­den.
matthew per­ry frag­te nach: „why are the­re two foot­prints?“
mi­ri­am mar­go­lyes: „one for each foot“

an­sons­ten: matthew per­ry hat nen ko­mi­scher mund, die zwei kan­di­da­ten im ro­ten stuhl be­stan­den bei­de dar­auf, dass der he­bel für sie um­ge­legt wür­de und ich kann mich an kein wort er­in­nern, das gem­ma ar­terton ge­sagt hat.

(auch auf you­tube)


ka­ba­ret­tis­ti­scher jah­res­rück­blick 2015

felix schwenzel in gesehen

seit 1997 tre­ten bov bjerg, horst evers, man­fred mau­ren­bre­cher, chris­toph jung­mann und han­nes heesch wo­chen­lang auf, um 2 stun­den vor pu­bli­kum auf das ver­gan­ge­ne jahr zu­rück­zu­bli­cken. seit sechs oder sie­ben jah­ren schau­en wir uns das im ja­nu­ar an. nor­ma­ler­wei­se, bzw. das jahr über, habe ich we­nig in­ter­es­se an ka­ba­rett oder ver­an­stal­tun­gen auf de­nen men­schen sin­gen und tan­zen, aber die­se ver­an­stal­tung schaue ich mir je­des jahr aufs neue ger­ne an. auch weil der ab­lauf je­des jahr gleich ist:

chris­toph jung­mann und han­nes heesch plau­dern als an­ge­la mer­kel und franz mün­te­fe­rig, peer stein­brück oder (die­ses jahr) als wolf­gang schäub­le ein biss­chen über das ver­gan­ge­ne jahr, dann gibt es ein­zel­auf­trit­te von bov bjerg und horst evers in de­nen sie meis­tens re­la­tiv wit­zi­ge tex­te vor­tra­gen, ein oder zwei ein­zel­auf­trit­te von man­fred mau­ren­bre­cher, in de­nen er meis­tens re­la­tiv emo­tio­na­le tex­te am kla­vier vor­trägt, min­des­tens ei­nen auf­tritt von han­nes heesch in dem er ei­nen po­li­ti­ker par­odiert und re­la­tiv wit­zig aufs jahr zu­rück­bli­cken lässt und ein, zwei oder gar drei ge­mein­sa­me auf­trit­te, in de­nen ge­sun­gen wird.

wür­de man mich un­ter auf­zäh­lung die­ser ver­an­stal­tungs­vek­to­ren fra­gen, ob ich mir eine sol­che ver­an­stal­tung an­se­hen woll­te, wür­de ich spon­tan im­mer ein­deu­tig nein sa­gen. weil bov bjerg uns aber je­des jahr un­ver­dros­sen und freund­lich zu die­ser ver­an­stal­tung ein­lädt, gehe ich je­des jahr aufs neue mit der bei­fah­re­rin hin, ein paar jah­re lang so­gar in ham­burg. ich habe es nie be­reut und war je­des mal hoch amü­siert und bes­tens un­ter­hal­ten — et­was das ich mir in der theo­rie nie vor­stel­len häte kön­nen.

an­ge­nehm ist ne­ben den rei­zen­den (und lus­ti­gen) dar­stel­lern, vor al­lem die be­re­chen­bar­keit des for­mats. mau­ren­bre­cher er­zählt je­des jahr (am kla­vier) ein wei­te­res ka­pi­tel sei­ner ge­schich­te, bov bjerg trägt je­des jahr eine gut ge­drech­sel­te, an­gen­hem di­stan­zier­te und nie zu kon­kre­te ti­ra­de vor, die auch in sei­nem blog ste­hen könn­te und horst evers plau­dert, ge­nau­so wit­zig wie in sei­nen bü­chern, über sei­nen all­tag und wie er die welt sieht. da­bei tut er im­mer ein biss­chen naiv, nicht nur weil es sei­ne ma­sche ist, son­dern weil es so dop­pel­bö­dig wit­zig und sub­til hin­ter­fot­zig wirkt. die­ses jahr hat er an­ge­nehm ab­surd abs­tra­hie­rend über den ber­li­ner flug­ha­fen ge­plau­dert und, dass er das pu­bli­kum, trotz der ab­ge­nu­delt­heit des the­mas, zu lach­ti­ra­den in­spi­rier­te, ist ein klei­nes kunst­stück.

bovs auf­tritt als ya­nis va­rou­fa­kis war eben­so gran­di­os, vor al­lem we­gen sei­nes phan­ta­sie­grie­chisch und sei­ner per­fek­ten va­rou­fa­kis­fri­sur. die ers­ten paar se­kun­den war ich be­ein­druck von der per­fek­ten mas­ke — ich brauch­te ein paar mi­nu­ten um zu mer­ken, dass bov die haa­re jetzt auch sonst so trägt.

man­fred mau­ren­bre­cher wich die­ses jahr ein biss­chen von sei­ner rou­ti­ne ab und er­zähl­te sei­ne ge­schich­te (qua­si) im du­ett mit hel­mut schmidt. ich mag mau­ren­bre­chers lie­der sehr ger­ne, ob­wohl (auch) das in der theo­rie eher un­wahr­schein­lich ist. aber je­des jahr be­rührt mich mau­ren­bre­cher er­neut auf ir­gend­ei­ner un­ge­schütz­ten emo­tio­na­len ebe­ne — die­ses jahr wa­ren mir sei­ne lie­der aber, glau­be ich, zu kon­kret, um mich emo­tio­nal zu be­rüh­ren. nächs­tes jahr dann wie­der.

wie je­des jahr, war ich von der wand­lungs­fä­hig­keit von han­nes heesch be­ein­druckt, der die­ses jahr, glau­be ich, gleich zwei neue, per­fek­te par­odien spiel­te. ich kann mich bis­her je­den­falls nicht an ihn als schäub­le oder see­ho­fer er­in­nern, die er bei­de auf den punkt imi­tier­te, bzw. auf ihre kern­merk­ma­le run­ter­koch­te. chris­toph jung­manns dar­stel­lung von an­ge­la mer­kel ist üb­ri­gens je­des jahr er­neut tief be­ein­dru­ckend, vor al­lem weil er nichts, wirk­lich nichts tut um sie zu imi­tie­ren. er ist wahr­schein­lich nur er selbst, mit ei­ner pe­rü­cke und ei­nem bun­ten kos­tüm. das meis­te was er dann als an­ge­la mer­kel sagt, wirkt im­pro­vi­siert und vor al­lem, als ob ihm das al­ler­gröss­tes ver­gnü­gen be­rei­ten wür­de. wie die ech­te mer­kel, ist er in die­ser rol­le un­greif­bar, über den din­gen schwe­bend. eine ei­gen­schaft die of­fen­bar op­ti­mal zur mo­de­ra­ti­on oder kanz­ler­schaft qua­li­fi­ziert.

horst evers als xavier naidoo beim kabarettistischen jahresrückblick

horst evers als xa­vier na­idoo beim jah­res­rück­blick.

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 16.01.2016 00:00)

apro­pos im­pro­vi­sa­ti­on. in der pau­se konn­te das pu­bli­kum wunsch­the­men für ein lied ein­rei­chen, was dazu führ­te, dass es zu ei­ner ur­auf­füh­rung ei­nes lieds über WLAN in der bahn kam, in dem auch die ein­kom­mens­si­tua­ti­on von psy­cho­ana­ly­ti­kern the­ma­ti­siert wur­de. auch das hört sich in der theo­rie al­les an­de­re als un­ter­halt­sam an, war in der pra­xis aber gran­di­os.

ich glau­be so kann man den ka­ba­ret­tis­ti­schen jah­res­rück­blick auch gut zu­sam­men­fas­sen: in der theo­rie eher un­wahr­schein­lich, in der pra­xis aber höchst un­ter­halt­sam und an­ge­nehm. nächs­tes jahr ger­ne wie­der.

(ti­tel­fo­to von da­vid balt­zer, agen­tur ze­nit, rück­bli­cke noch bis zum 17. ja­nu­ar in der ko­mö­die am kur­fürs­ten­damm)


sen­dung mit der maus vom 10. ja­nu­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

chris­toph über tro­cken­eis, bzw. co₂, das tier baut ei­nen schnee­mann ud ar­min er­klärt beu­len, bzw. schmer­zen, bzw. schmerz­mit­tel. ins­ge­amt so mit­tel in­ter­es­sant. ka­pi­tän blau­bär hab ich mir, wie im­mer, ge­spart.

noch 2 tage hier zu se­hen.