wolf hall s01e02

felix schwenzel in gesehen

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ich bin ver­wirrt, die­se fol­ge wur­de am ende et­was fieb­rig. crom­well war plötz­lich zu se­hen, wie er fie­ber­te und ein, zwei klei­ne vi­sio­nen hat­te — um kurz da­nach wie­der putz­mun­ter ei­nen brief zu dik­tier­ten und ei­nen wei­te­ren au­gen­blick spä­ter ir­gend­wo mit hein­rich hin­zu­rei­ten (der beim rei­ten sei­nen hut ver­lor). zwi­schen­durch wur­de auch noch je­mand ge­köpft, von dem ich lei­der kei­ne ah­nung hat­te, wer das war.

hört sich ver­wir­rend an, war aber noch ver­wir­ren­der an­zu­se­hen. viel­leicht hat­te der cut­ter, der die letz­ten 15 mi­nu­ten die­ser fol­ge zu­sam­men­schnitt, eben­falls fie­ber. oder ich habe eine schlech­te ko­pie der fol­ge er­wischt oder nicht or­dent­lich auf­ge­passt.

[nach­trag 21.01.2016: es stellt sich raus, dass der cut­ter kei­nes­falls fie­ber hat­te, son­dern ich ei­nen gro­ben be­die­nungs­feh­ler ge­macht habe und mir die letz­ten 15 mi­nu­ten der fol­ge 4, statt die letz­ten 15 mi­nu­ten der fol­ge 2 an­ge­se­hen habe.]

sonst war die fol­ge aber ge­nau­so su­per wie die ers­te, wo­bei ich in die­ser fol­ge ge­merkt habe, dass die mu­sik im mit­tel­al­ter zum ner­vi­gen ten­diert. lei­der ist die gan­ze sen­dung mit die­ser leicht ner­vi­gen mit­tel­al­ter­mu­sik un­ter­legt, was mir aber beim zu­schau­en selbst kaum auf­fiel, wohl aber, wenn die bei­fah­re­rin ne­ben­an wolf hall guckt und die mu­sik durch die wand trö­tet.

crom­well scheint es in­ner­halb von zwei fol­gen ge­schafft zu ha­ben, die gunst von kö­nig hein­rich viii zu er­lan­gen, was ich ihm gön­ne, weil er sich wirk­lich ge­schickt an­stellt und eine sehr treue see­le ist — und sich im­mer noch für sei­nen kar­di­nal ein­setzt. ne­ben dem fie­ber sieht man auch ein zwei mal, wie sich crom­well we­ni­ger ge­schickt an­stellt und in fett­näp­chen tritt und wie er mehr­fach aus­dau­ernd ins lee­re schaut. die­ses lee­re, war­ten­de star­ren fühlt sich sehr mit­tel­al­ter­lich an, weil da­mals die zeit ja be­kannt­lich viel lang­sa­mer ver­gingt, bzw. gar nicht or­dent­lich ge­mes­sen wer­den konn­te.

ich weiss jetzt auch, war­um crom­well, ob­wohl er laut wi­ki­pe­dia po­li­tisch eher ein arsch­loch war, so sym­pa­thisch wirkt: ei­ner­seits we­gen dem sym­pa­thi­schen maf­fay-ge­sicht und an­de­rer­seits, weil crom­well ein aus­sen­sei­ter ist, der sich ge­gen alle wi­der­stän­de nach oben ma­nö­vriert — in den ers­ten bei­den fol­gen of­fen­bar auch ohne selbst­ge­spon­ne­ne in­tri­gen, son­dern nur mit klu­ger rhe­to­rik und ge­duld. glaubt man der wi­ki­pe­dia, än­dert sich das aber bald.

[nach­trag 21.01.2016]
so, jetzt habe ich auch fol­ge 2 zu­en­de ge­schaut, nicht nur das ende der fol­ge 4. gut er­zählt und man merkt, wie sich in crom­well lang­sam ra­che­ge­füh­le für den tod sei­nes kar­di­nals zu­sam­men­brau­en. al­les sub­til und doch nach­voll­zieh­bar er­zählt, die lang­sa­me wand­lung von crom­wells gut­mü­tig­keit, die an­nä­he­rung crom­wells an den kö­nig, bzw. um­ge­kehrt, crom­wells ein­sam­keit und aus­sen­sei­ter­rol­le. macht spass wei­ter­zu­gu­cken. 4 statt ur­sprüng­lich 3 ster­ne.