li­mit­less s01e18 (bez­gra­nich­nyy)

felix schwenzel in gesehen

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das prä­gen­de stil­mit­tel in die­ser fol­ge war neu und teil­wei­se ziem­lich wit­zig: bri­an finch er­zählt ge­schich­ten aus sei­nem le­ben (und sei­ner phan­ta­sie) und man sieht, wie die prot­ago­nis­ten mit bri­ans stim­me spre­chen. be­son­ders wit­zig ist das in den sze­nen, in de­nen bri­an be­trun­ken ist, weil dann die prot­ago­nis­ten sei­ner er­zäh­lun­gen eben­falls lal­len. zwar wur­de das stil­mit­tel über die sen­dung hin­weg et­was zu oft be­nutzt, aber es zeigt, war­um ich li­mit­less sehr ger­ne mag: es ist ver­spielt und ex­pe­ri­men­tier­freu­dig und schafft es den­noch sei­ne ge­schich­te zü­gig zu er­zäh­len.

bri­an finch ist in die­ser fol­ge in russ­land, und im ge­gen­teil zu manch an­de­rer se­rie wird auch der um­gang mit des lan­des­spra­che spie­le­risch und schlüs­sig dar­ge­stellt. bri­an un­ter­hält sich mit den rus­sen auf rus­sisch, das spricht er ja, wenn er auf NZT ist, und wenn er dann rus­sisch spricht, wird die sen­dung kurz an­ge­hal­ten, zu­rück­ge­spult und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass er jetzt zwar rus­sisch spre­che, aber als zu­schau­er­ser­vice der rest der sze­ne jetzt den­noch auf eng­lisch ge­zeigt wer­de.

wirk­lich vor­an­ge­kom­men ist die ge­schich­te in die­ser fol­ge zwar nicht, kei­ner sei­ner in­ne­ren oder äus­se­ren kon­flik­te wur­de ge­löst, aber finch hat­te in russ­land zeit über sei­ne pro­ble­me nach­zu­den­ken und ein biss­chen rum­zu­vö­geln. der love-in­te­rest ist wie im­mer ein biss­chen schwer nach­voll­zieh­bar, aber das passt schon.

in der zwi­schen­zeit habe ich ge­le­sen, dass li­mit­less schon vor ei­ner wei­le den sen­de­platz von per­son of in­te­rest über­nom­men hat und dass CBS of­fen­sicht­lich mehr in­ter­es­se an der fort­set­zung von li­mit­less hat, als an der von per­son of in­te­restPOI ist eine fremd­pro­duk­ti­on (war­ner brot­hers), li­mit­less wird von CBS selbst pro­du­ziert. eine ent­schei­dung, in der es be­dau­er­li­cher­wei­se eher um ren­di­te, als um in­hal­te geht. dar­an muss­te ich den­ken, als ich peer scha­ders jüngs­ten text über ama­zon las, spe­zi­ell die­sen ab­satz:

Ama­zon denkt an­ders. „At Ama­zon we like things to work in five to se­ven ye­ars“, hat Jeff Be­zos schon vor Jah­ren in „Wired“ er­klärt. „We'­re wil­ling to plant seeds, let them grow – and we'­re very stub­born.“ An­ders ge­sagt: Ama­zon ver­schiebt das Geld­ver­die­nen auf spä­ter. Viel spä­ter. […] Das macht Ama­zon als An­grei­fer in vie­len Bran­chen so ge­fähr­lich. In der TV-Bran­che ist die Si­tua­ti­on be­son­ders kri­tisch, weil durch ren­di­te­ge­trie­be­ne Ent­wick­lun­gen not­wen­di­ge In­ves­ti­tio­nen in In­hal­te ver­nach­läs­sigt wur­den.

wäh­rend die gros­sen sen­der ihre ren­di­te op­ti­mie­ren, be­mü­hen sich ama­zon (und net­flix) dar­um, ih­ren zu­schau­ern in den hin­tern zu krie­chen. bleibt na­tür­lich zu hof­fen, dass POI, wenn es jetzt qua­si, durch eine ver­kürz­te staf­fel, ren­di­te­ge­trie­ben aus dem CBS-pro­gramm ge­wor­fen wird, von net­flix oder ama­zon auf­ge­nom­men und wei­ter­ge­führt wird. denn die ge­schich­te von per­son of in­te­rest dürf­te noch lan­ge nicht aus­er­zählt sein. im­mer­hin scheint li­mit­less dann min­des­tens noch eine staf­fel wei­ter­zu­ge­hen, was mich, ganz of­fen­sich­tich, freu­en wür­de.


  kraut­re­por­ter.de: Ama­zon will al­les - und noch viel mehr   #

peer scha­der über ama­zons ge­schäfts­fel­der und war­um ama­zon ge­ra­de im fern­seh­sek­tor ge­fähr­lich für die bran­che wer­den könn­te. weil man das aber wohl erst in 5 bis 7 jah­ren merkt, ist die meu­te noch nicht auf­ge­scheucht.

  se­ri­en­jun­kies.de: Per­son of In­te­rest: War­um be­en­det CBS die Se­rie?   #

chris­ti­an jun­k­le­witz über die kom­men­de, ver­kürz­te per­son of in­te­rest staf­fel und mög­li­che grün­de da­für.