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per­son of in­te­rest s05e10 (the day the world went away)

felix schwenzel in gesehen

das hät­te auch gut das ende der staf­fel sein kön­nen — und es wäre nicht das schlech­tes­te ende ge­we­sen. es kom­men aber wohl noch 3 fol­gen. vel­leicht war ich aber auch nur froh, dass die fol­ge vor­bei war. ich habe noch nie so vie­le be­scheu­er­te schuss­wech­sel ge­se­hen, in de­nen die hel­den un­ver­wund­bar sind, bis das dreh­buch end­lich, in ner völ­lig an­de­ren si­tua­ti­on, dass doch ver­let­zun­gen vor­sieht. root nervt mit zu dick auf­ge­tra­ge­nem pa­thos, ei­gent­lich schon seit 5 fol­gen. ei­gent­lich nervt mich mitt­ler­wei­le al­les an der se­rie, ich guck auch nur wei­ter, weil ich die se­rie mal gut fand — oder weil die se­rie mal bes­ser war.

trotz­dem drei punk­te, we­gen der letz­ten zehn mi­nu­ten.


brau­se­boys am 2. ju­ni 2016 im la luz

felix schwenzel in gesehen

we­gen der gast­vor­le­se­rin ruth herz­berg sind die bei­fah­re­rin und ich heu­te ins la luz in den os­ram-hö­fen ge­gan­gen. dort spie­len le­sen je­den don­ners­tag die brau­se­boys, von de­nen heu­te drei ab­we­send wa­ren und eben von ruth herz­berg, mar­len pel­ny und c.hei­land ver­tre­ten wur­den.

paul bo­kow­ski mo­de­rier­te den abend re­la­tiv wit­zig, vor al­lem weil er sich den gan­zen abend über die neu­en „söck­chen“ von ro­bert res­cue lus­tig mach­te, was der sto­isch er­trug und zwei hüb­sche tex­te vor­las. mar­len pel­ny tex­ten konn­te ich nicht so recht fol­gen, aber als sie im du­ett mit paul bo­kow­ski ei­nen text als sei­ne mut­ter vor­las, fand ich sie sehr, sehr toll. ruth herz­bergs so­do­ku-text fand ich be­son­ders su­per, aber am lus­tigs­ten fand ich c. hei­land.

vor der schau, wäh­rend er ne ton­pro­be mach­te, wit­zel­te ich noch: „hof­fent­lich sin­gen die heu­te abend nicht!“ aber es stell­te sich her­aus, dass sin­gen auch sehr wit­zig sein kann. die bei­fah­rein hat sich bei­na­he zwei­mal selbst be­spuckt, vor la­chen, was in der re­gel ein sehr gu­ter in­di­ka­tor ist. das pro­gramm, dass er im wech­sel mit den an­de­ren zeig­te, glich in etwa dem die­sem auf­tritt von c. hei­land beim NDR co­me­dy con­test 2015.

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das war ein schö­ner abend, eine gute und ab­wechs­lungs­rei­che mi­schung. die 6 euro ein­tritt wa­ren teu­rer als vor der glot­ze zu sit­zen, aber ein abend in der ber­li­ner gas­tro­no­mie lohnt sich al­lei­ne des­halb, weil man dort die tief­kühl­piz­za nicht selbst auf­ba­cken muss, son­dern ei­nen kell­ner dar­um bit­ten kann.


top gear s23e01

felix schwenzel in gesehen

nach­dem je­re­my clark­son von der BBC raus­ge­schmis­sen wur­de und der rest des mo­de­ra­to­ren-teams die show auch ver­liess, hat die BBC top gear jetzt neu­ge­star­tet. vie­le ele­men­te der al­ten show wur­den bei­be­hal­ten, ei­ni­ge wur­den neu ein­ge­führt. vor al­lem aber wur­den zwei neu mo­de­ra­to­ren ein­ge­führt: chris evans und matt le­blanc, ein ame­ri­ka­ni­scher schau­spie­ler, der mich wit­zi­ger­wei­se stän­dig an syl­ves­ter stal­lo­ne er­in­nert. chris evans hin­ge­gen springt so ner­vös und un­ru­hig durchs stu­dio, wie ich mir mi­ckey maus auf speed vor­stel­le.

top gear war im­mer schon ziem­lich un­er­träg­lich, so un­er­träg­lich dass ich es im­mer sehr nied­rig do­sie­ren muss­te. mich ha­ben we­der die of­fen­siv vor­ge­tra­ge­nen pro­vo­ka­tio­nen von je­re­my clark­son, noch die pla­ka­ti­ve wir-sind-po­li­tisch-so-un­kor­rekt-hal­tung ge­stört, son­dern vor al­lem die durch­in­sze­nie­rung der sen­dung. die gren­zen zwi­schen in­sze­nie­rung und be­richt­erstat­tung ver­schwam­men in der sen­dung stän­dig. das lag ei­ner­seits dar­an, dass die in­sze­nie­run­gen teil­wei­se (hand­werk­lich) so gut ge­macht wa­ren, dass ech­te pro­ble­me oder kon­flik­te die die sen­dung aus­lös­te, oft wie in­sze­nie­run­gen wahr­ge­nom­men wur­den — oder zu­min­dest als pro­vo­zier­te kon­flik­te. ei­ner der letz­ten vor­fäl­le die­ser art lässt sich gut goo­geln, ein­fach nach top gear ar­gen­ti­na oder top gear ar­gen­ti­ni­en su­chen.

was mich an den in­sze­nie­run­gen oft stör­te: ich kam mir ver­al­bert vor, spä­tes­tens wenn die in­sze­nie­rung of­fen­bar wur­de. teil­wei­se wa­ren die in­sze­nie­run­gen tat­säch­lich un­ter­halt­sam, oft nicht. im­mer­hin wa­ren die bis­he­ri­gen mo­de­ra­to­ren an­stän­di­ge schau­spie­ler und je­re­my clark­son auf sei­ne art ein gu­ter mo­de­ra­tor. er bie­der­te sich nicht an und war der welt und dem pu­bli­kum ge­gen­über eher kon­se­quent sar­kas­tisch ein­ge­stellt. das wirk­te im­mer­hin ziem­lich sou­ve­rän.

sou­ve­rän wirk­te die mo­de­ra­ti­on von chris evans in die­ser ers­ten aus­ga­be nicht. gar nicht. er bie­der­te sich beim pu­bli­kum an und liess meh­re­re wit­ze ins lee­re lau­fen. matt le­blanc ist ein enorm schlech­ter schau­spie­ler, zu­min­dest wenn er ei­nen mo­de­ra­tor spielt. sein ein­spie­ler, bzw. „test“ des ari­el no­mad war an­stän­dig ge­schau­spie­lert, aber so über­in­sze­niert und mit heis­ser luft auf­ge­pumpt, dass ich fast ein­ge­schla­fen wäre. ganz schlimm die road­trips von evans und le­blanc in gross­bri­ta­ni­en und den USA. der bri­ti­sche teil, in dem sie mit drei­räd­ri­gen au­tos von lon­don nach black­pool fah­ren war so un­fass­bar lang­wei­lig, dass ich den teil der in den USA ge­dreht wur­de ein­fach über­sprang (und mög­li­cher­wei­se et­was un­ter­halt­sa­mes ver­passt habe).

ich fand die­se ers­te, neu­ge­star­te­te sen­dung top gear gräss­lich und freue mich (et­was) auf die neue sen­dung von je­re­my clark­son und sei­nem al­ten team, die wohl im herbst auf ama­zon prime an­lau­fen soll und the grand tour heisst. im­mer­hin ha­ben sich clark­son und sei­ne mit­strei­ter hier ge­dan­ken um ein neu­es kon­zept ge­macht. mal schau­en, was da raus­kommt.


way­ward pi­nes s02e01 (en­e­my li­nes)

felix schwenzel in gesehen

die ers­te fol­ge der zwei­ten staf­fel fühlt sich ex­akt an wie die ers­ten fol­gen der ers­ten staf­fel. da­mit soll die se­rie wohl auch für neu­an­fän­ger at­trak­tiv sein. im­mer­hin wird am an­fang der fol­ge ver­ra­ten, in wel­chem jahr wir uns be­fin­den, so dass, im ge­gen­teil zum neu­en haupt­dar­stel­ler (ja­son pa­tric als dr. theo yed­lin), die zu­schau­er nicht ganz im dun­keln sind. wie in der ers­ten staf­fel, ver­bringt die haupt­fi­gur die ers­te zeit da­mit, ori­en­tie­rungs­los durch die stadt zu stol­pern und sich über die über­grif­fe und bru­ta­li­tät der si­cher­heits­kräf­te zu echauf­fie­ren. ein­zi­ger un­ter­schied zur ers­ten staf­fel: der to­ta­li­ta­ris­mus wird nicht mehr sub­til, son­dern über­zeich­net dar­ge­stellt; die macht­ha­ber ori­en­tie­ren sich jetzt an fa­schis­to­iden mo­de­vor­bil­dern und tra­gen ihre ge­sin­nung so für alle gut er­kenn­bar vor sich her.

die fas­zi­na­ti­on, die die ers­te staf­fel noch mit der fra­ge: „was ist hier ei­gent­lich los?“ auf­bau­en konn­te, fehlt jetzt na­tür­lich. muss also ir­gend­ein neu­es mys­tery-ele­ment her. zu­min­dest das pos­ter, das fox zum be­wer­ben der zwei­ten staf­fel wähl­te, lässt es re­la­tiv klar er­schei­nen, wo­hin sich die ge­schich­te ent­wi­ckeln wird: die an­de­ren (the others), wer­den wie in je­der bes­se­ren mys­tery-se­rie, in die­ser staf­fel wohl ein biss­chen de­tail­ier­ter be­trach­tet und dann zur staf­fel­mit­te ent­mys­ti­fi­ziert und er­klärt.

ein zwei fol­gen gebe ich der se­rie noch, be­vor ich dann höchst wahr­schein­lich ge­nervt oder ge­lang­weilt bin. im­mer­hin nervt matt dil­lons in die­ser staf­fel schon­mal nicht mehr.


fern­se­hen im märz, april und mai

felix schwenzel in artikel

per­son of in­te­rest, ehe­mals eine mei­ner liebs­ten mit­tel­gu­ten fern­seh­se­ri­en, ist nicht mehr mit­tel­gut, eher schlecht. ich sehe mir die fol­gen an, um zu er­fah­ren wie es wei­ter­geht, und wer­de von den se­ri­en­ma­chern ent­lang stumpf­sin­ni­ger dia­lo­ge und in­sze­nie­run­gen in die irre ge­führt. die fol­gen zie­hen sich ins un­end­li­che und sind meis­ten ent­we­der lang­wei­lig oder stumpf­sin­nig. die letz­te fol­ge (s05e07) warf im­mer­hin ein paar in­ter­es­san­te fra­gen zum the­ma frei­en wil­len und zu den über­le­gun­gen, wel­chen preis wir für si­cher­heit zu zah­len be­reit sind. aber ich bin kurz da­vor, die ab­schluss­staf­fel nicht zu­en­de zu gu­cken.

the good wife hat zu ei­nem gu­ten ende ge­führt. ich habe mich dann aber ir­gend­wie nicht be­müs­sigt ge­fühlt noch eine ab­schluss­kri­tik zu schrei­ben, das ist was ich mir nach dem an­se­hen der letz­ten fol­ge no­tiert habe:

gu­tes ende. nicht ver­söhn­lich, nicht be­son­ders hap­py, of­fen, aber nicht un­ent­schlos­sen. ein ende nach dem mot­to: das le­ben geht wei­ter, auch wenn man nicht ge­nau weiss wie. so war die se­rie auch über 7 staf­feln: sie hat ei­nen un­spek­ta­ku­lär be­glei­tet, das zeit­ge­sche­hen re­flek­tiert und ana­ly­siert, manch­mal ein biss­chen dr­amti­scher, meis­ten eher un­dra­ma­tisch, so wie das le­ben eben.

et­was aus­führ­li­cher und an­ge­mes­sen eu­pho­risch, schreibt das nuf über die se­rie.

deutsch­land 83 zu­en­de ge­guckt. nach den ers­ten drei fol­gen war ich mäs­sig be­geis­tert und noch et­was kri­tisch. oder ge­nau­er, im­mer noch re­la­tiv un­in­ter­es­siert und un­en­ga­giert. dann be­kam ich die grip­pe und habe die rest­li­chen fol­gen mehr oder we­ni­ger im fie­ber­wahn weg­ge­at­met. das funk­tio­nier­te ganz gut und vor al­lem hat es das ge­schafft, mich dann doch ein biss­chen für die se­rie zu be­geis­tern. ich fand ins­be­son­de­re die de­tail­lie­be der ku­lis­sen und re­qui­si­ten sehr, sehr toll und auch die in­sze­nie­rung und dra­ma­ti­sie­rung der ge­schich­te sehr OK. was mich am an­fang et­was ge­nervt hat, hat mich am ende hoch er­freut: das ab­du­deln sämt­li­cher acht­zi­ger-jah­re-hits, an die ich mich er­in­ne­re. man könn­te deutsch­land 83 in ei­nem satz zu­sam­men­fas­sen: ac­tion­rei­che und dra­ma­ti­sier­te acht­zi­ger­jah­re nost­al­gie, mit in­ter­es­san­ten span­nungs­ele­men­ten.

die zwei­te staf­fel way­ward pi­nes ist ge­ra­de an­ge­lau­fen. ich fand die ers­te staf­fel so mit­tel, habe sie aber in­ter­es­siert weg­ge­guckt. ei­gent­lich hat­te die ers­te staf­fel ein ganz gu­tes ende und schloss die geschchi­te ei­gent­lich be­frie­di­gend ab, die zwei­te staf­fel scheint so eine art re­boot zu sein. bin mäs­sig in­ter­es­siert, wer­de aber wohl mal rein­schaun.

gra­ham nor­tons sen­dung schaue ich im­mer wie­der ger­ne an und sie er­füllt gleich meh­re­re zwe­cke: sie lang­weilt mich fast nie, schafft gute lau­ne und hält ei­nen auf dem lau­fen­den in sa­chen film- und fern­seh­se­ri­en­starts. aus­ser­dem er­zäh­len die gäs­te mit vor­lie­be fä­kal­wit­ze.

game of thro­nes be­rei­tet mir wei­ter­hin gros­ses ver­gnü­gen. ich mag die er­zähl­wen­dun­gen und die er­zähl­art, auch wenn das al­les ei­gent­lich völ­lig blöd­sin­nig ist, was die se­rie ei­nem auf­tischt. aber die blöd­sin­nig­keit ist so ge­schickt ver­packt und er­zählt, dass al­les in sich völ­lig lo­gisch er­scheint, wenn man die se­rie schaut.

der pi­lot von pre­a­cher baut die kom­men­de se­ri­en­ad­ap­ti­on in eine ähn­lich blöd­sin­ni­ge rich­tung auf. ei­ner­seits ein klas­si­sches wes­tern-the­ma, wie im gran­dio­sen ju­s­ti­fied, mit ei­ner prie­se bans­hee, an­de­rer­seits ein biss­chen über­na­tür­li­ches mys­tery- und ver­schwö­rungs­ge­döns um der se­rie pfef­fer in den arsch zu bla­sen. mal schau­en ob das klappt, der pi­lot hat mir zu­min­dest ganz gut ge­fal­len, auch wenn es teil­wei­se zu dick auf­ge­tra­gen war.

ganz gran­di­os fin­de ich die ak­tu­el­le staf­fel si­li­con val­ley. im ge­gen­teil zu den vor­he­ri­gen staf­feln, geht noch mehr den bach hin­un­ter und die prot­ago­nis­ten stel­len sich noch düm­mer an, als in den ver­gan­ge­nen jah­ren. aber zu­ver­läs­sig un­ter­halt­sam und ein ex­zel­len­tes en­sem­ble.

peaky blin­ders ge­fällt mir, egal ob ich der hand­lung fol­gen kann oder nicht. ge­ra­de ge­le­sen, dass die se­rie um staf­fel 4 und 5 ver­län­gert wor­den ist, was ein biss­chen die span­nung raus­nimmt, aber ei­gent­lich hoch­er­freu­lich ist.

mo­dern fa­mi­ly ist nach wie vor in je­der fol­ge ein gros­ses ver­gnü­gen, eben­so die sen­dung mit der maus, die am sonn­tag er­klär­te, wie man aus erde ei­sen ge­winnt, bzw. in der ei­sen­zeit ge­won­nen hat. be­dau­er­lich fin­de ich, dass li­mit­less nicht fort­ge­setzt wird.

se­ri­en die mir zu blöd ge­wor­den sind und die ich nicht mehr gu­cke: big bang theo­ry (phan­ta­sie­lo­ses, kli­schee­be­haf­te­tes rum­ge­druck­se), bo­nes (war das im­mer schon so schlecht und ist mir das erst in die­sem jahr auf­ge­fal­len?), blind­s­pot, mar­vels agents of shield, lu­ci­fer (nach drei fol­gen be­en­det).

se­ri­en die ich dem­nächst wei­ter­se­hen möch­te: the ame­ri­cans (nach der zwei­ten staf­fel pau­siert, fand die se­rie aber ziem­lich gut und span­nend), vi­kings (auch nach der zwei­ten staf­fel pau­siert, auch weil mir die ge­schich­te et­was zu vie­le wil­de wen­dun­gen ge­nom­men hat).

was ich mir dem­nächst noch an­se­hen möch­te: em­pire.

und ihr so?


the gra­ham nor­ton (fä­kal­witz-) show s19e09

felix schwenzel in gesehen

(mit rus­sell cro­we, ryan go­sling, jo­die fos­ter, greg da­vies, tom da­ley, el­ton john)

ob­wohl in der letz­ten sen­dung be­reits die bes­te ka­cka-pipi-witz je­mals vor­kam, setz­ten die gäs­te in die­ser sen­dung noch ei­nen drauf. greg da­vies er­zählt eine mit (ei­ge­nem) durch­fall, ryan go­sling eine mit hun­de­scheis­se — al­les pro­vo­ziert von gra­ham nor­ton, der wirk­lich im­mer bes­tens vor­be­rei­tet ist und die ge­schich­ten of­fen­bar schon kennt und sub­til aus sei­nen pro­mien­ten gäs­ten her­aus­kit­zelt.

rus­sell cro­we und ryan go­sling wa­ren da um wer­bung für ih­ren the nice guys film zu ma­chen, der re­la­tiv viel­ver­spre­chend und wit­zig aus­sieht. rus­sel cro­we wirkt an­ge­nehm on­ke­lig und ryan go­sling ist über­ra­schend wit­zig und er­in­nert mich an ei­nen mar­ke­ting-men­schen, den ich ken­ne.

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jodi fos­ter ist sehr wür­de­voll ge­al­tert — und gleich­zei­tig gar nicht ge­al­tert. sie mach­te wer­bung für ei­nen film mit ge­or­ge cloo­ney und ju­lia ro­berts, in dem sie re­gie führ­te.

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auch sie hat­te eine (klei­ne) toi­let­ten-ge­schich­te da­bei, al­ler­dings ohne ka­cka-pipi, son­dern nur mit ei­nem auf dem klo sit­zen­den ge­or­ge cloo­ney.

das ist die gan­ze sen­dung, der ich im ge­gen­teil zur vor­he­ri­gen kei­ne vol­le punkt­zahl gebe, aber im­mer­hin vier.

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the gra­ham nor­ton show s19e08

felix schwenzel in gesehen

(mit jen­ni­fer law­rence, ja­mes mca­voy, jack whi­te­hall, john­ny depp, will.i.am)

jen­ni­fer law­rence er­füllt in die­ser sen­dung alle er­war­tun­gen, die man an ihre talk­show­auf­trit­te ha­ben kann: sie er­zählt ge­schich­ten von pein­li­chen din­gen die ihr pas­siert sind, wa­ckelt al­bern her­um, be­schimpft do­nald trump und john­ny depp, wenn er do­nald trump nach­macht (was er wirk­lich gut kann). john­ny depp hat kürz­lich ei­nen kom­plet­ten spiel­film in ein paar ta­gen ge­dreht, in dem er trump spielt: auf you­tube, guck ich mir si­cher nicht and, das hier ist der trai­ler. ei­gent­lich ist john­ny depp al­ler­dings für die pro­mo­ti­on ei­nes an­de­ren films in die sen­dung ge­kom­men, ich habe aber ver­ges­sen wel­chen.

in der sen­dung wer­den ein paar ziem­lich wit­zi­ge ge­schich­ten er­zählt, die von jen­ni­fer law­rence und ja­mes mca­voy sind wit­zig, und john­ny depp, der auch nüch­tern im­mer ein biss­chen an­ge­trun­ken wirkt (und beim ap­plau­die­ren sein wein­glas mit dem arm un­ter der brust fest­klemmt), er­zähl­te, wie er mal iggy pop traf, sich be­trank, iggy pop be­lei­dig­te und sich an­schlies­send von iggy pop als: „you litt­le turd“ be­schimp­fen liess. das sei, bis heu­te, der bes­te momnt sei­nes le­bens ge­we­sen.

un­schlag­bar hin­ge­ge­gen die ka­cka-pipi-ge­schich­te von jack whi­te­hall in ei­nem spa­ni­schen re­stau­rant. ich fand die ge­schich­te so wit­zig, dass ich sie gleich der bei­fah­re­rin und dem kind (je­weils ge­trennt) nach­er­zähl­te, um mich da­nach noch in­ten­si­ver über die ge­schich­te ka­putt zu la­chen, als bei jack whi­te­hall.

ich über­le­ge ernst­haft, ob ich die ge­schich­te künf­tig ein­fach als selbst er­lebt aus­ge­ben soll­te, so witzg fin­de ich die si­tua­ti­on. die sze­ne ist bei ca. mi­nu­te 23 der you­tube-ko­pie der sen­dung.

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auch wit­zig, wie ja­mes mca­voy be­merk­te, dass gra­ham nor­ton ta­schen­tü­cher di­rekt ne­ben sei­nem com­pu­ter ste­hen hat („weird, that you have a box of tis­sues right next to your com­pu­ter!“)

ich kann die sen­dung (wie fast im­mer) aus vol­lem her­zen emp­feh­len, zu­mal man sie auf you­tube se­hen kann und (eben) der bes­te ka­cka-pipi-witz je­mals drin vor­kommt. und na­tür­lich: jen­ni­fer law­rence.


game of thro­nes s06e05 (the door)

felix schwenzel in gesehen

in die­ser fol­ge geht es un­ter an­de­rem um bran stark der wei­ter­hin mit dem baum­men­schen in der ver­gan­gen­heit rum­sto­chert und spä­ter eine be­geg­nung mit den white wal­kers hat. in die­sem er­zähl­strang er­fah­ren wir auch end­lich was es mit „ho­dor“ auf sich hat und ohne all­zu viel zu spoi­lern, löse ich das ein­fach mal auf: es hat mit sprün­gen der zeit­ebe­nen zu tun und be­deu­tet ei­gent­lich „hold the door“.

aber das was er­zähl­tech­nisch da­hin­ter steckt ist wirk­lich span­nend und vox hat das wun­der­bar und spoi­ler­reich auf­ge­drö­selt: „Game of Thro­nes sea­son 6: The truth about Ho­dor, ex­plai­ned

ich fand das wirk­lich span­nend und wür­de je­der emp­feh­len, das erst zu le­sen, die die fol­ge fünf der ak­tu­el­len staf­fel game of thro­nes be­reits ge­se­hen hat.

was in arya starks er­zähl­strang pas­siert, lässt sich leicht zu­sam­men­fas­sen (via):


[nach­trag]
mal­te wel­ding hat sei­ner frau er­klärt, was in die­ser fol­ge pas­siert. das ist sehr lus­tig, wenn man das so hört (und vol­ler spoi­ler):


peaky blin­ders staf­fel 3 (fol­gen 1-3)

felix schwenzel in gesehen

nach dem ende der zwei­ten staf­fel ist es et­was über­ra­schend, wen tho­mas shel­by in der ers­ten fol­ge hei­ra­tet. eben­so über­ra­schend ist die kom­ple­xi­tät der ge­schäf­te, in die tho­mas shel­by sei­ne fa­mi­lie ver­wi­ckelt. ich tap­pe seit drei fol­gen ab­so­lut im dun­keln um was es bei den ge­schäf­ten mit ein paar rus­sen ei­gent­lich geht. an die­sem ei­nen be­son­ders gros­sen ge­schäft wer­keln noch ein paar an­de­re fi­gu­ren mit, ein bru­ta­ler iri­scher pries­ter mit ei­nem rott­wei­ler, rus­si­sche ade­li­ge, kom­mu­nis­ten und die so­wje­ti­sche bot­schaft. al­les ziem­lich un­durch­schau­bar, auch wenn in der drit­ten fol­ge lang­sam kla­rer wird, um was es geht.

das gute ist al­ler­dings, dass das völ­lig egal ist. die drit­te staf­fel ist auch im dun­keln sehr un­ter­halt­sam und über­ra­schend. auf dem weg durch die dun­kel­heit er­eig­nen sich näm­lich ein paar durch­aus be­mer­kens­wer­te dia­lo­ge und cha­rak­ter­wen­dun­gen, die in der se­ri­en­lo­gik nach­voll­zieh­bar sind und doch über­ra­schen und be­ein­dru­cken. so ein fa­mi­li­en­ge­führ­tes ge­schäft ist eben im­mer für über­ra­schun­gen gut.

nach wie vor ist die be­nut­zung von ne­bel­ma­schi­nen und zeit­lu­pen­ein­stel­lun­gen in der pro­duk­ti­on et­was ex­zes­siv, aber auch das stört mich nicht gross­ar­tig. ich mag die­ser se­rie ein­fach ger­ne zu­se­hen, die cha­rak­te­re füh­len sich an, als ob ich ih­nen schon seit sie­ben staf­feln bei ih­rem le­ben zu­se­he, da­bei wa­ren es bis­her nur zwei sehr kur­ze staf­feln. was mir auch ge­fällt sind die lie­be­vol­len ku­lis­sen und re­qui­si­ten. so­gar die bier­fla­schen schei­nen au­then­tisch zu sein.

die drit­te staf­fel ge­fällt mir gut, ob­wohl mir mitt­ler­wei­le bei­na­he egal ist was dort pas­siert. trotz­dem, oder ge­ra­de des­halb: 4 punk­te.


per­son of in­te­rest s05e04 (6,741)

felix schwenzel in gesehen

die fol­gen zwei und drei der fünf­ten staf­fel habe ich letz­te wo­che mit leich­tem fie­ber ge­se­hen und war un­ge­fähr so un­be­ein­druckt von ih­nen, wie von der ers­ten fol­ge die­ser staf­fel. das pro­duk­ti­ons­ni­veau die­ser staf­fel ist wirk­lich hundmi­se­ra­bel und wahr­schein­lich wa­ren es auch die vor­he­ri­gen staf­feln. da konn­te mich aber ge­le­gent­lich die hand­lung von der pro­duk­ti­ons­qua­li­tät ab­len­ken.

und, über­ra­schung!, die­se vier­te fol­ge, die auf deutsch 6.741 lau­ten müss­te, konn­te mich wie­der ei­ni­ger­mas­sen für die se­rie ein­neh­men. um zu er­klä­ren war­um, muss ich jetzt ein biss­chen hand­lung an­deu­ten, bzw. ver­ra­ten (spoi­ler­alarm!). denn in die­ser fol­ge pas­sie­ren din­ge, die tat­säch­lich über­ra­schend und un­er­war­tet sind, bei­na­he so wie bei game of thro­nes: es ster­ben fi­gu­ren, von de­nen man es nicht er­war­tet hät­te, dass die se­ri­en­ma­cher ohne sie aus­kom­men wür­den. und auch der rest der ge­schich­te ist schön zwie­bel­ar­tig er­zählt, alle 5 mi­nu­ten löst sich eine wei­te­re schicht und ent­hüllt die dar­un­ter­lie­gen­de. das er­zähl­mus­ter, der dra­ma­tur­gi­sche hand­werks­kniff kam mir ir­gend­wie be­kannt vor und als ich län­ger dar­über nach­dach­te (eine mi­nu­te), fiel mir auch ein wo­her: aus per­son of in­te­rest. die va­ri­anz in der er­zäh­lung war also gross ge­nug, dass ich nicht gleich drauf kam, also ist al­les gut. es hat sich so­zu­sa­gen ge­lohnt die drei ers­ten, mie­sen fol­gen durch­zu­ste­hen (de­nen ich al­len nur ei­nen ★ ge­ben wür­de), denn die­se fol­ge ver­dient gan­ze drei.


mos­kau, 13. mai 2016

felix schwenzel in gesehen

der him­mel ist seit ta­gen wol­ken­los, rich­tig warm wird es trotz­dem nicht — kalt aber auch nicht. mos­kau ist — wie new york — eine stadt der ex­tre­me, nur das som­mer­wet­ter ist of­fen­bar al­les an­de­re als ex­trem. wet­ter­ex­tre­me über­lässt mos­kau of­fen­bar dem win­ter. trotz­dem ist mos­kau atem­be­rau­bend, ich weiss nur nicht ge­nau war­um: lags an mei­nem schnup­fen, oder dar­an, dass mos­kau eine der stau­bigs­ten städ­te ist, die ich je ge­se­hen habe? al­les, wirk­lich al­les, ist mit staub be­deckt. die haupt­stras­sen wer­den täg­lich ent­staubt und mit hil­fe von gros­sen, was­ser­wer­fen­den last­wa­gen ge­wäs­sert. wich­ti­ge denk­mä­ler wer­den re­gel­mäs­sig, per hand staub­ge­wischt. kann aber auch sein, dass die stadt eine gros­se aus­wahl pol­len be­reit­hält, und der mos­kau­er staub zu ei­nem gros­sen teil aus pol­len be­steht. von oben be­trach­tet be­steht mos­kau aus enor­men grün- und wald­flä­chen, in die ge­wal­ti­ge be­ton­flä­chen ge­legt wur­den.

der mos­kau­er him­mel ist durch­zo­gen von ka­beln, selbst die zahl­rei­chen hoch­häu­ser, be­zie­hen ih­ren strom aus ka­beln, mit de­nen sie un­ter­ein­an­der und mit dem bo­den ver­spannt zu sein schei­nen.


the ha­teful eight

felix schwenzel in gesehen

also ich moch­te the ha­teful eight und fand den film auch nicht zu lang (ne stun­de mehr wär auch OK ge­we­sen) — und das for­mat hät­te von mir aus statt ul­tra-pa­na­vi­si­on auch 4:3 sein kön­nen. an­sons­ten was man von ta­ran­ti­no halt so er­war­tet: ul­tra-ge­walt­tä­tig und blu­tig und trotz­dem — auf ne art — lus­tig.

(im us-itu­nes-store ge­lie­hen)


mar­seil­le s01e03 (cro­co­di­le)

felix schwenzel in gesehen

drei fol­gen woll­te ich mar­seil­le ge­ben, be­vor ich mein ur­teil fi­xie­re oder die se­rie zu ende schaue. um es kurz zu ma­chen: ich schaue mar­seil­le nicht wei­ter. mir ist die se­rie zu kli­schee­haft und aus der zeit ge­fal­len, die dia­lo­ge und er­zäh­lung sind mir zu höl­zern. am stö­rens­ten emp­fin­de ich, dass die se­rie sich nicht dar­auf ver­lässt, dass sich die dra­ma­tik aus der ge­schich­te ent­wi­ckelt, son­dern mit dra­ma­ti­scher mu­sik und über­dra­ma­ti­sier­tem schau­spiel er­zwun­gen wird. kurz: mar­seil­le lang­weilt mich.

ganz be­son­ders är­ger­lich fand ich das frau­en­bild das die se­rie trans­por­tiert. mich nerv­te das von an­fang an, bei der kri­tik der zwei­ten fol­ge bech­del­te ich be­reits ein biss­chen dar­an rum, aber eine sze­ne in der drit­ten fol­ge deu­te­te dar­auf hin, dass das un­ge­bremst so wei­ter­ge­hen wür­de. lu­cas bar­rès (völ­lig über­zo­gen von be­noît mag­i­mel ge­spielt) ver­sucht in ei­ner sze­ne die ge­ne­ral­se­kre­tä­rin der par­tei, in der er und der von de­par­dieu ge­spiel­te bür­ger­meis­ter mit­glie­der sind, auf sei­ne sei­te zu zie­hen. er er­zählt ihr eine herz­er­wei­chen­de ge­schich­te, ver­si­chert ihr sei­ne loya­li­tät, blin­zelt thea­tr­lisch ein biss­chen, sie zeigt em­pa­thie, leckt sich die lip­pen und 10 se­kun­den spä­ter sieht man die bei­den auf dem klo vö­geln. das ist nicht nur über­flüs­sig, son­dern auch hoch­gra­dig ab­surd und wie fern­se­hen aus dem letz­ten jahr­hun­dert.

vie­len der kri­tik­punk­te des pi­lot­fol­gen-re­views von fe­lix böh­me auf se­ri­en­jun­kies.de schlies­se ich mich an, nach­dem ich die kri­tik jetzt, nach drei fol­gen, ge­le­sen habe. fe­lix böh­me hat­te, wie ich, die hoff­nung, dass sich die se­rie viel­leicht nach dem pi­lo­ten noch ei­ni­ger­mas­sen ein­fängt, aber ich habe ich die hoff­nung jetzt auf­ge­ge­ben.

ein paar din­ge moch­te ich an mar­seil­le, vor al­lem die bil­der der stadt, gé­rard de­par­dieu, den trai­ler und den vor­spann. der cré­a­teur des vor­spanns, lau­rent brett, war so freund­lich den vor­spann auf sei­nen vi­meo-ka­nal on­line zu stel­len:

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auch die im vor­spann ver­wen­de­te ti­tel­mu­sik gfiel mir sehr gut, das gan­ze lied (oran­ge blos­som von ya sidi) liegt auf you­tube rum.

(mei­ne re­views der fol­gen eins und zwei)


mar­seil­le s01e02 (hom­me de pail­le)

felix schwenzel in gesehen

schon bes­ser als die ers­te fol­ge, wenn auch nach wie vor mit schwä­chen. das tem­po ist nicht mehr ganz so hek­tisch, aber die dia­lo­ge sind teil­wei­se noch et­was arg höl­zern. aber die ge­schich­te spinnt sich auf in­ter­es­san­te art und wei­se wei­ter. ein schlim­mes wei­te­res alarm­zei­chen ist je­doch der ge­le­gent­li­che ein­satz von zeit­lu­pe als dra­ma­tur­gi­sches mit­tel. wenn ich das zu oft sehe, fang ich manch­mal an, au­to­ag­gres­siv zu wer­den.

was mir ne­ben den hö­ze­r­nen dia­lo­gen miss­fällt, ist das frau­en­bild, das die se­rie trans­por­tiert. na­tür­lich re­den kro­ko­di­le aus dem mitt­le­ren letz­ten jahr­hun­dert, auch heu­te noch über frau­en, als sei­en sie tro­phä­en; na­tür­lich gibt es nach wie vor jün­ge­re män­ner, die sich für un­wi­der­steh­lich hal­ten und sich frau­en hem­mungs­los auf­drän­gen; na­tür­lich gibt es nach wie vor män­ner, die sich stän­dig be­müs­sigt füh­len, un­ge­fragt das äus­se­re von frau­en zu be­ur­tei­len. lei­der zeigt die se­rie dazu kei­ne hal­tung und gönnt den frau­en­rol­len auch kaum ge­le­gen­heit ge­sprä­che zu füh­ren, die nicht von män­nern han­deln. durch den bech­del-test dürf­te mar­seil­le durch­fal­len. ge­ra­de mal nach­ge­se­hen, die au­toren, der re­gies­seur und der pro­du­zent, schei­nen alle män­ner zu sein — und lei­der merkt man das auch.

die se­rie scheint bei kri­ti­kern in frank­reich nicht be­son­ders gut an­zu­kom­men.


mar­seil­le s01e01 (20 ans)

felix schwenzel in gesehen

ich dach­te gé­rard de­par­dieu sei ein gu­ter schau­spie­ler. nach dem an­se­hen der ers­ten fol­ge von mar­seil­le bin ich mir nicht mehr so si­cher. er sieht fan­tas­tisch aus, wird toll ins bild ge­setzt und wenn er in der to­ta­len ge­filmt wird, ist sei­ne prä­senz über­ze­gend und stark. bei nah­auf­nah­men und dia­lo­gen brö­ckelt sei­ne be­herr­schen­de prä­senz ein biss­chen und er wirkt dann nicht mehr wie ein mäch­ti­ger, ge­wief­ter bür­ger­meis­ter, son­dern wie ein thea­ter­schau­spie­ler, der zu lei­se re­det. sein ge­gen­part, ge­spielt von be­noît mag­i­mel, steht ihm da fast nicht nach. er wirkt mit sei­ner auf­ge­setz­ten cow­boy-mi­mik (zu­sam­men­ge­knif­fe­ne au­gen, leicht ge­öff­ne­te lip­pen) wie till schwei­ger, der lu­cky luke spielt.

viel­leicht liegts aber auch am dreh­buch und den dia­lo­gen. die wir­ken auf mich durch­ge­hend so, als sei­en es kei­ne ge­sprä­che, die die prot­ago­nis­ten mit­ein­an­der füh­ren, son­dern er­klä­run­gen für die zu­schau­er, die klä­ren sol­len, was in mar­seil­le ei­gent­lich los ist — und was in den letz­ten 20 jah­ren pas­siert ist. die au­toren sind of­fen­bar irre un­ge­dul­dig und stop­fen al­les an was sie für die ge­schich­te wich­tig hal­ten in die dia­lo­ge in den ers­ten 40 mi­nu­ten. die cha­rak­ter­zeich­nun­gen fal­len ste­reo­typ und eher flach aus — und ab­ge­se­hen da­von kann sich je­der, der den mar­seil­le-trai­ler ge­se­hen hat, den­ken was in die­ser ers­ten fol­ge pas­siert (mög­li­che spoi­ler fol­gen, der trai­ler ver­rät auch hand­lung).

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das ist jetzt nur ein hal­ber spoi­ler und, wie ge­sagt, auch im trai­ler deut­lich zu se­hen, wenn ich kurz zu­sam­men­fas­se, was in der se­rie zu se­hen ist: das pim­melfech­ten zwei­er, zu al­lem ent­schlos­se­ner män­ner. das kann un­ter­halt­sam und span­nend sein, wie es ge­ra­de die se­rie bil­li­ons ge­zeigt hat, kann aber auch in die ste­reo­ty­pen-hose ge­hen.

tat­säch­lich macht der trai­ler hoff­nung dar­auf, dass sich die ge­schich­te noch dra­ma­tisch ent­wi­ckelt und de­par­dieu noch warm­läuft. was mir sor­gen macht, ist das hek­ti­sche hin und her schnei­den zwi­schen den hand­lungs­strän­gen. vie­le sze­nen dau­ern nicht viel län­ger als eine mi­nu­te, dann wird in gros­ser eile zur nächs­ten ge­schnit­ten. rich­tig gute, im­mersi­ve stim­mung kommt da­bei nicht auf. was mir hin­ge­gen sehr ge­fällt, ist die ka­me­ra, wie sie mar­seil­le ein­fängt, wie sie (in den to­ta­len) de­par­dieu ein­fängt. die mu­sik ist an­stän­dig und passt wei­tes­ge­hend, auch wenn mich der gan­ze sound sehr an house of cards er­in­nert.

ich weiss nicht ob es ein gu­tes zei­chen ist, wenn ich den trai­ler bes­ser fand als den pi­lo­ten. für den pi­lo­ten geb ich je­den­falls nur drei punk­te. ein, zwei fol­gen schau ich noch, mal gu­cken ob mich mar­seil­le noch zu be­geis­tern oder we­nigs­ten nicht zu lang­wei­len schafft.

[nach­trag 07.05.2016]

  • fol­ge zwei ist ei­nen ti­cken span­nen­der, hat aber im­mer noch enor­me schwä­chen.

  


mo­dern fa­mi­ly s07e20 (prom­po­sal)

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drei er­zähl­strän­ge in de­nen je­weils eine kon­ku­renz­si­tua­ti­on dar­ge­stellt wird, die am ende je­weils, leicht ro­ma­tisch, auf­ge­löst wer­den. hört sich al­bern an? ja, ist aber re­la­tiv un­ter­halt­sam.


über­le­ge gra­de, ob es viel­leicht künf­tig auch reicht, die sen­dun­gen die ich sehe hier und auf wat­ched.li als ge­se­hen zu mar­kie­ren. aber hier kann ich dann noch den trai­ler ein­bet­ten:

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si­li­con val­ley s03e02 (two in the box)

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in die­ser fol­ge se­hen wir aus­führ­li­ches ver­trieb­ler-bas­hing, se­hen was­ser­me­lo­nen­stück­chen ge­füllt mit was­ser­me­lo­nen-ge­lee und wer­den aus­führ­lich zeu­ge ei­ner stu­ten-be­sa­mung, mit (fast) al­len ex­pli­zi­ten de­tails. so­was dürf­te sich nur HBO er­lau­ben kön­nen und nicht so vie­le nach­ah­mer fin­den, wie die nackt­heits­ver­ses­sen­heit von game of thro­nes.

ich habe mehr­fach la­chen müs­sen, was in der re­gel ein ganz gu­tes zei­chen ist. in die­ser fol­ge gab es lei­der kein bin­nen-hap­py-end.

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game of thro­nes s06e02 (home)

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schön, lang­sam kommt schwung in die se­rie, auch wenn die meis­ten hand­lungs­strän­ge eher vor­her­seh­bar ver­lau­fen. aber eben nicht alle. die fol­ge habe ich sehr ger­ne ge­se­hen, es ist ein biss­chen wie alte be­kann­te zu be­su­chen. was a. wohl macht? ob er im­mer noch so ein arsch­loch ist? — oh ja. is­ser.


per­son of in­te­rest s05e01 (B.S.O.D.)

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boah, ich hat­te ver­ges­sen wie schlecht per­son of in­te­rest in­sze­niert ist. ganz gräss­li­che dar­stel­lung von com­pu­ter-be­die­nung, das ab­sur­des­te feu­er-und-eis-thea­ter (im wahrs­ten sin­ne des wor­tes), das ich seit lan­gem ge­se­hen habe. mac­gy­ver trifft prof­fe­sor has­tig und alle spie­len zu­sam­men doom in new york. die­ser staf­fel-pi­lot lässt mich vor mir selbst wie ei­nen voll­idio­ten er­schei­nen. ich fand die­se se­rie mal rich­tig gut?

dazu kommt, dass in die­ser fol­ge ei­gent­lich auch bei­na­he nichts pas­siert, aus­ser flucht und ge­bal­le­re und feu­er-und-eis-com­pu­ter­tech­nik­dar­stel­lung. ganz übe­les thea­ter, dass auch das über­ra­gen­de schau­spie­ler­paar mi­cha­el emer­son und car­rie pres­ton nicht ret­ten kön­nen. ein zwei fol­gen wer­de ich aber noch gu­cken, be­vor ich (wahr­schein­lich) auf­ge­be.


the good wi­fe s07e21 (ver­dict)

felix schwenzel in gesehen

seit lan­gem mal wie­der mal eine rich­tig gute fol­ge von the good wife, die die qua­li­tä­ten, die die show ei­gent­lich hat, voll aus­spielt: tol­les en­sem­ble, tol­le au­toren und fi­gu­ren, die jah­re­lang auf­ge­baut wur­den und kom­plex und viel­schich­tig sind. die hand­lung war in die­ser fol­ge eben­so viel­schich­tig, wie ihre fi­gu­ren, oder bes­ser, sie brach­te die viel­schich­tig­keit der fi­gu­ren bes­tens zum aus­druck. ober­fläch­lich geht es um den pro­zess ge­gen pe­ter flo­rick. im ge­richts­saal gibt es ei­ni­ge der bes­ten sze­nen die die au­toren je­mals für die se­rie ge­schrie­ben ha­ben und die amo­rö­sen ver­wick­lun­gen der haupt­fi­gu­ren, die sich in den ne­ben­strän­gen ab­spie­len, sind er­staun­lich nach­voll­zieh­bar und sub­til — auch hier ei­ni­ge der bes­ten dia­lo­ge, die ich seit lan­gem im fern­se­hen ge­se­hen habe.

be­son­ders be­ein­dru­ckend fin­de ich aber die her­an­ge­hens­wei­se an das the­ma wahr­heit und straf­pro­zess­ord­nung. über die letz­ten fol­gen hin­weg ha­ben wir ge­se­hen, wie die staats­an­walt­schaft und das FBI in­di­zi­en ge­gen pe­ter flo­rick sam­mel­te und da­bei die ver­tei­di­gung (und die zu­schau­er) zu gros­sen tei­len im dunk­len liess. die­se in­di­zi­en wer­den in die­ser fol­ge vor ge­richt ver­han­delt und wie die wahr­heits­fin­dung dar­ge­stellt wird, wie sehr die wahr­heit von der wahr­neh­mung und dem kon­text ab­hängt, wird glän­zend vor den au­gen der zu­schau­er se­ziert und ana­ly­siert — ohne das das eine se­kun­de lang­wei­lig oder über­dehnt wirkt.

am ende ein schmerz­haf­ter cliff­han­ger, der mir gros­sen ap­pe­tit auf die letz­te fol­ge nächs­te wo­che macht.

vol­le punkt­zahl, so will ich fern se­hen.


rand­all mun­roe’s sorg­fäl­ti­ge ra­di­ka­li­tät

felix schwenzel in gesehen

rand­all mun­roe’s vor­trag ges­tern abend war, in ge­wis­ser wei­se, der ra­di­kals­te vor­trag den ich auf der re­pu­bli­ca je ge­se­hen habe. der vor­trag war den co­mics, die rand­all mun­roe auf xkcd.com ver­öf­fent­licht, nicht ganz un­ähn­lich. die­se co­mics han­deln aus­schliess­lich von din­gen, die rand­all mun­roe in­ter­es­sie­ren. sie hal­ten sich an kei­ne kon­ven­tio­nen, aus­ser de­nen, die er sich selbst aus­ge­dacht hat. das ist an sich nicht wirk­lich ra­di­kal, son­dern eine hal­tung, die ich mir ei­gent­lich von je­dem blog­ger, je­der pu­bli­zie­ren­den wün­sche: dem mas­sen­ge­schmack, trends, nicht nur nicht zu fol­gen, son­dern den mas­sen­ge­schmack und trends gar nicht erst be­ach­ten. nicht nur „blog­gen als wür­de nie­mand zu­se­hen“, son­dern pu­bli­zie­ren, als wä­ren alle so wie ich. das klingt her­me­tisch, ist es aber nicht, denn das je­wei­li­ge ich ist ja der welt zu­ge­wandt, aber eben fo­kus­siert. wird die­se hal­tung lei­den­schaft­lich und kon­se­quent durch­ge­zo­gen, kön­nen wun­der­ba­re unt­ren­di­ge, un­op­ti­mier­te, ei­ge­ne wer­ke ent­ste­hen, die viel­leicht nicht je­dem ge­fal­len, aber we­ni­gen dann um so mehr.

das ist, so un­ge­fähr, die ra­di­ka­li­tät von xkcd.com. nicht je­der ver­steht auf den ers­ten blick um was es geht, vie­le in­ter­es­siert es erst gar nicht, aber wenn man sich doch in­ter­es­siert und sich mit den din­gen be­schäf­tigt, zur not mit hil­fe von hilf­rei­chen er­klä­run­gen, ent­deckt man wun­der­ba­re wel­ten, ge­dan­ken, lei­den­schaft und — bei xkcd ganz be­son­ders — sorg­falt.

die­se ra­di­ka­li­tät hat rand­all mun­roe in sei­nem vor­trag eins zu eins vom netz auf die stage 1 der re­pu­bli­ca über­tra­gen. mun­roe küm­mert sich um so gut wie kei­ne re­gel für er­folg­rei­ches, en­ga­gie­ren­des öf­fent­li­ches re­den, er klebt hin­ter dem pult, die fo­li­en flies­sen über mit un­les­ba­ren in­for­ma­tio­nen und er wid­met sich den de­tails, die ihn fas­zi­nie­ren, bis ins wirk­lich al­ler­kleins­te ele­ment. in die­sem fall, so­gar im wahrs­ten sin­ne des wor­tes.

(ge­fühlt) eine drei­vier­tel stun­de wid­met er sich der fra­ge, was pas­sie­ren wür­de, wenn man aus den ele­men­ten des pe­ri­oden­sys­tems eine mau­er bau­en wür­de. er geht die ein­zel­nen ele­men­te und rei­hen sorg­fäl­tig durch, be­geis­tert sich über ein­zel­hei­ten und macht kei­ner­lei an­stal­ten ir­gend­et­was zu­sam­men­zu­fas­sen.

das ist ra­di­kal, aber nicht mal an­satz­wei­se eli­tär oder feind­se­lig. es ist ein­fach das, was rand­all mun­roe be­geis­tert, und wer ihm fol­gen möch­te, bit­te schön, kann das tun, und wer ihm nicht fol­gen möch­te, kann das un­ter­las­sen.

die zwei­te (ge­fühl­te) drei­vier­tel­stun­de be­schäf­tigt sich mun­roe mit drei un­über­sicht­li­chen zeich­nun­gen, in de­nen er kom­ple­xe zu­sam­men­hän­ge mit den 1000 meist­be­nutz­ten wör­tern der eng­li­schen spra­che er­klärt. auch hier geht er aus­führ­lich auf je­des noch so klei­ne de­tail ein und ver­zich­tet auf jede art von zu­sam­men­fas­sung oder me­ta­ebe­ne.

rand­all mun­roe kann sich das er­lau­ben, sein pu­bli­kum mit de­tails zu lang­wei­len, weil sei­ne de­tails eben (für vie­le, sehr vie­le) nicht lang­wei­lig sind. sie sind ge­la­den mit witz und hu­mor, aber eben rand­all mun­roes, ganz ei­ge­nem, sehr spe­zi­el­len, sub­ti­len hu­mor, der sich eben nicht um ir­gend­wel­che hu­mor-richt­li­ni­en oder -trends küm­mert.

dass rand­all mun­roe über­haupt so eine gros­se folg­schaft, so vie­le fans sei­ner ar­beit ge­fun­den hat, ver­dankt er (und wir) in ers­ter li­nie dem netz. er hat sei­nen ei­ge­nen stil und sei­ne folg­schaft über etwa ein jahr­zehnt auf­ge­baut, über sei­ne web­site und sehr, sehr viel de­tail­ver­ses­se­ne, klein­tei­li­ge, lie­be­vol­le und sorg­fäl­ti­ge ar­beit. kein ver­lag hät­te die­se auf­bau­ar­beit leis­ten kön­nen oder wol­len, vor al­lem aber hät­te kein ver­lag mun­roes ta­lent und lei­den­schaft er­ken­nen kön­nen. so funk­tio­niert das wohl nur im in­ter­net, dass win­zi­ge ein-per­so­nen-echo­kam­mern sich über jahr­zehn­te lang­sam fül­len, bis plötz­lich mil­lio­nen men­schen in ihr ste­hen und sich plötz­lich die echo-qua­li­tä­ten, auch in an­de­ren echo­kam­mern, her­um­spre­chen.

rand­all mun­roes the­ma­ti­sche klam­mer im vor­trag war (ne­ben flu­or) das kind­lich, nai­ve fra­gen. mir ge­fiel die auf­for­de­rung sehr gut, dar­auf hin­zu­ar­bei­ten sich nicht für din­ge zu schä­men die man nicht weiss und scham­los da­nach zu fra­gen. neu­gier, nai­vi­tät sei wich­ti­ger als bil­dungs­prot­ze­rei, das war so un­ge­fähr das fa­zit von mun­roe’s vor­trag.

mein fa­zit von mun­roes vor­trag ist: tu das was dich in­ter­es­siert, pu­bli­zie­re das mit lei­den­schaft, de­tail­lie­be und sorg­falt, ent­wick­le dich im­mer wei­ter, ar­bei­te an dei­nem stil und bleib dir treu.


den talk woll­te rand­all mun­roe nicht auf­ge­zeich­net se­hen, es gibt aber eine auf­zeich­nung, wo er über die mau­er aus ele­men­ten aus dem pe­ri­oden­sys­tem re­det:

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