mar­seil­le s01e03 (cro­co­di­le)

felix schwenzel in gesehen

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drei fol­gen woll­te ich mar­seil­le ge­ben, be­vor ich mein ur­teil fi­xie­re oder die se­rie zu ende schaue. um es kurz zu ma­chen: ich schaue mar­seil­le nicht wei­ter. mir ist die se­rie zu kli­schee­haft und aus der zeit ge­fal­len, die dia­lo­ge und er­zäh­lung sind mir zu höl­zern. am stö­rens­ten emp­fin­de ich, dass die se­rie sich nicht dar­auf ver­lässt, dass sich die dra­ma­tik aus der ge­schich­te ent­wi­ckelt, son­dern mit dra­ma­ti­scher mu­sik und über­dra­ma­ti­sier­tem schau­spiel er­zwun­gen wird. kurz: mar­seil­le lang­weilt mich.

ganz be­son­ders är­ger­lich fand ich das frau­en­bild das die se­rie trans­por­tiert. mich nerv­te das von an­fang an, bei der kri­tik der zwei­ten fol­ge bech­del­te ich be­reits ein biss­chen dar­an rum, aber eine sze­ne in der drit­ten fol­ge deu­te­te dar­auf hin, dass das un­ge­bremst so wei­ter­ge­hen wür­de. lu­cas bar­rès (völ­lig über­zo­gen von be­noît mag­i­mel ge­spielt) ver­sucht in ei­ner sze­ne die ge­ne­ral­se­kre­tä­rin der par­tei, in der er und der von de­par­dieu ge­spiel­te bür­ger­meis­ter mit­glie­der sind, auf sei­ne sei­te zu zie­hen. er er­zählt ihr eine herz­er­wei­chen­de ge­schich­te, ver­si­chert ihr sei­ne loya­li­tät, blin­zelt thea­tr­lisch ein biss­chen, sie zeigt em­pa­thie, leckt sich die lip­pen und 10 se­kun­den spä­ter sieht man die bei­den auf dem klo vö­geln. das ist nicht nur über­flüs­sig, son­dern auch hoch­gra­dig ab­surd und wie fern­se­hen aus dem letz­ten jahr­hun­dert.

vie­len der kri­tik­punk­te des pi­lot­fol­gen-re­views von fe­lix böh­me auf se­ri­en­jun­kies.de schlies­se ich mich an, nach­dem ich die kri­tik jetzt, nach drei fol­gen, ge­le­sen habe. fe­lix böh­me hat­te, wie ich, die hoff­nung, dass sich die se­rie viel­leicht nach dem pi­lo­ten noch ei­ni­ger­mas­sen ein­fängt, aber ich habe ich die hoff­nung jetzt auf­ge­ge­ben.

ein paar din­ge moch­te ich an mar­seil­le, vor al­lem die bil­der der stadt, gé­rard de­par­dieu, den trai­ler und den vor­spann. der cré­a­teur des vor­spanns, lau­rent brett, war so freund­lich den vor­spann auf sei­nen vi­meo-ka­nal on­line zu stel­len:

vimeo-video laden, info, direktlink

auch die im vor­spann ver­wen­de­te ti­tel­mu­sik gfiel mir sehr gut, das gan­ze lied (oran­ge blos­som von ya sidi) liegt auf you­tube rum.

(mei­ne re­views der fol­gen eins und zwei)