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die sa­che mit der of­fen­heit

felix schwenzel in artikel

mike mas­nick ge­wohnt aus­führ­lich, in ca. 2400 wor­ten, über die ten­denz das „of­fe­ne web“ mehr und mehr zu ver­ram­meln:

Across the tech po­li­cy world, peo­p­le who spent de­ca­des fight­ing for an open, ac­ces­si­ble in­ter­net are now chee­ring as that same in­ter­net gets lo­cked down, wal­led off, and rest­ric­ted. Their re­aso­ning? If it hurts AI com­pa­nies, it must be good.

ich bin da ei­ner­seits bei mike mas­nick, an­de­rer­seits … naja, is halt al­les nicht so ein­fach.

ei­ner mei­ner mu­sik­leh­rer, den ich ex­trem doof und un­sym­pa­thisch fand, sag­te mal: „wer nach al­len sei­ten of­fen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ im wort­wört­li­chen sin­ne stim­me ich die­sem satz ohne zu zö­gern zu, er stimmt se­man­tisch und py­si­ka­lisch auch. viel­leicht stimmt er aber auch im über­tra­ge­nen sinn? ich ver­mu­te of­fen­heit ist wie gift; es kommt halt auf die do­sis an. kürz­lich habe ich ge­lernt, dass air­pods aus ak­kus­ti­schen grün­den of­fen sein müs­sen, also luft ein-und aus­las­sen müs­sen, an­de­rer­seits aber was­ser draus­sen hal­ten müs­sen. so sind air­pods zwar nach al­len sei­ten of­fen, aber trotz­dem ziem­lich dicht (zu­min­dest nach IPX4).

auf das „of­fe­ne web“ be­zo­gen wür­de ich sa­gen, dass ich es na­tür­lich toll fin­den wür­de wenn in­sta­gram oder mei­net­we­gen auch face­book, goog­le et al of­fe­ne APIs an­bie­ten wür­den, wenn es kei­ne pay­walls ge­ben wür­de oder ich mei­ne lieb­lings­se­ri­en nicht nur emp­feh­len, son­dern auch ver­lin­ken oder gleich hier ein­bet­ten könn­te wie you­tube vi­de­os. ich fän­de es toll wenn we­nigs­tens die öf­fent­lich recht­li­chen sen­der ihre sen­dun­gen mit per­ma­nent links ver­se­hen wür­den die, in­klu­si­ve der mp4-vi­deo­da­tei­en län­ger als 2 mo­na­te gleich blei­ben wür­den. wenn die sen­dung mit der maus ihr sen­d­ung­ar­chiv of­fen im in­ter­net ste­hen ha­ben wür­de. das wür­de ich al­les be­grüs­sen.

aber ge­nau­so ver­ste­he ich, dass über­all in­ter­es­sen ab­ge­wo­gen wer­den, dass ge­schäfts­mo­del­le oder die fä­hig­keit ho­no­ra­re oder ge­häl­ter aus­zu­zah­len, auch im­mer mit ei­ner ein­schrän­kung der of­fen­heit ein­her­ge­hen und es auch schon im­mer ta­ten. nicht dass ich dazu et­was wüss­te, aber was wäre das berg­hain mit ei­ner of­fe­nen tür? manch­mal ent­steht of­fen­heit erst hin­ter ge­schlos­se­nen tü­ren. manch­mal will man luft rein und raus­las­sen, aber feuch­tig­keit draus­sen hal­ten.


ich habe laut ma­to­mo pro tag, an nor­ma­len ta­gen, an de­nen kein an­de­res blog be­su­cher hier­her­schau­felt, so um die 150 bis 200 be­su­cher (uni­que vi­sits). laut cloud­fla­re habe ich in den letz­ten 24 stun­den ca. 7000 uni­que vi­sits ge­habt. wenn ich rich­tig ge­rech­net habe, sind also 97% mei­ner be­su­cher bots, craw­ler oder nut­zer die ja­va­script ab­ge­schal­tet ha­ben oder ma­to­mo blo­cken. vie­le da­von sind si­cher­lich ganz le­gi­tim hier, rss feeds che­cken, sei­ten für die su­che in­de­xie­ren oder um gros­se sparch­mo­del­le zu trai­nie­ren. ich bin da of­fen und schlies­se nie­man­den aus — aus­ser auf sei­ten die äl­ter als 5 jah­re sind. die möch­te ich nicht in­de­xiert ha­ben, weil ich kei­ne lust habe we­gen ei­nes screen­shots oder bil­des des­sen rech­te nicht zu 100% ge­klärt sind post zu be­kom­men. mei­ne of­fen­heit hat also auch gren­zen, man­che aus tech­ni­schen grün­den, man­che weil ich mir da mal was über­legt habe und da­nach nie wie­der in fra­ge ge­stellt habe, man­che aus un­acht­sam­keit.

un­ten im fuss mei­ner web­sei­te steht, dass mei­ne in­hal­te ei­ner (ver­al­te­ten) crea­ti­ve com­mons li­zenz un­ter­lie­gen. die ist so of­fen, dass je­der ar­ti­kel und bil­der von mir neh­men kann und sie tei­len und be­ar­bei­ten darf, so­lan­ge sie mei­nen na­men nen­nen und die wei­ter­ga­be un­ter den glei­chen be­din­gun­gen li­zen­zie­ren wie ich. das ist wohl sehr of­fen, aber eben auch ein biss­chen ver­schlos­sen.

in ame­ri­ka, zu­min­dest auf dem land, las­sen fast alle men­schen ihre tü­ren of­fen. gleich­zei­tig muss man da­mit rech­nen, dass man er­schos­sen wird, wenn man im länd­li­chen ame­ri­ka ein frem­des grund­stück oder haus be­tritt. mein freund hei­ner schloss sei­ne erd­ge­schoss-woh­nung, zu­min­dest den hin­ter­ein­gang, auch nie ab. die woh­nung hat troz­dem nie je­mand be­tre­ten, der sie nicht be­tre­ten soll­te. das liegt wahr­schein­lich auch dar­an, dass auch fast nie­mand das dorf (gi­chen­bach), in dem die woh­nung lag, je­mals be­tre­ten hat. die woh­nungs­tür der bei­fah­re­rin hin­ge­gen, die im­mer ge­schlos­sen war, wur­de ein­mal von ei­nem ver­wirr­ten und be­trun­ke­nem voll­idio­ten ein­ge­tre­ten, aus kei­nem nach­voll­zieh­ba­rem grund.

off­ne­heit, so viel kann man wohl sa­gen, ist kom­pli­ziert und es kommt im­mer auf den kon­text oder die lage an. ob das nun im web ist oder dem rest der welt. trotz­dem hat mike mas­nick na­tür­lich in al­len punk­ten recht und ihr könnt den den text ru­hig mal le­sen.


ges­tern habe ich epi­co­re.de re­ak­ti­viert. de­ak­ti­viert hat­te ich es vor ein paar jah­ren, wie ei­ni­ge an­de­re word­press-sei­ten die mir ir­gend­wie zu­ge­fal­len sind und um die ich mich mal küm­mer­te, weil mich word­press in den wahn­sinn trieb und stän­di­ge pfle­ge brauch­te. schlim­mer noch, weil die sites stän­dig ge­hackt wur­den und man word­press, wie ein klei­nes kind, nie län­ger als zehn mi­nu­ten al­lei­ne las­sen konn­te. die lö­sung kam mir ges­tern in den sinn: den gan­zen word­press-mist in eine sta­ti­sche site um­wan­deln, dann kann sie zu ar­chäo­lo­gi­schen zwe­cken ein­fach rum­lie­gen. sim­ply sta­tic macht aus den zwölf schril­lio­nen php sei­ten ei­ner word­press-in­stal­la­ti­on ein paar html-sei­ten. das ist dann nicht mehr dy­na­misch, aber wozu soll eine sei­te, auf der seit 2007 nichts mehr pas­siert, noch dy­na­misch sein?

je­den­falls fie­len mir dann wie­der die brain­f­arts vor die füs­se. seit ich in mei­nem ar­chiv und im web.ar­chi­ve.org stö­be­re, hab ich ein paar mal an joschua ge­dacht. des­sen schreib­stil habe ich da­mals sehr be­wun­dert, ei­ner­seits weil mich die schrei­be be­rühr­te und trotz­dem kei­ne spur von pa­thos hat­te.

da­mals emp­fahl ich brain­f­arts auf epi­co­re mit die­sen wor­ten:

joschu­as ge­schich­ten gra­ben sich fast im­mer tief ins ge­däch­nis ein. man­che lan­den beim le­sen am steiss­bein und krib­beln dort lei­se. wäre ich ein idi­ot wür­de ich die ge­schich­ten als „mor­bi­de“ be­zeich­nen. viel­leicht bin ich ein idi­ot.

nicht alle von joschu­as bei­trä­gen auf brain­f­arts.de las­sen sich auf ar­chi­ve.org fin­den. hier sind ein paar, die ich wie­der­fand, sor­tiert nach mei­nem gut­dün­ken.


(joschua hat nach den brain­f­arts noch ein paar jah­re auf me­di­ku­la als mi­cha­el wei­ter­ge­b­loggt)


„Du musst die Leu­te in den Blog brin­gen“, oder so. Mit sol­chen Sprü­chen ka­men ir­gend­wel­che SEO-Leu­te im­mer da­her. Die quas­sel­ten ei­nen da­her, dass es doch hals­bre­che­risch sei, die Ar­ti­kel voll­stän­dig in den RSS-Feed zu klat­schen. Denn dann hat ja nie­mand mehr Grund, sich auf den Blog zu ver­ir­ren. Und da man ja hier den Blog le­sen soll, war die Er­kennt­nis, in den Ein­stel­lun­gen von Word­Press den RSS-Feed zu ver­kür­zen.

2016 habe ich noch face­book ge­nutzt und war ehr­lich­ge­sagt von face­books idee für in­stant ar­tic­les, die in dem jahr vor­ge­stellt wur­den, be­geis­tert. ich kann mich schon gar nicht mehr an die tech­ni­sche um­set­zung er­in­nern, aber so­bald es mög­lich war, rüs­te­te ich in­stant ar­tic­les auf die­ser sei­te nach.

die fol­ge war, dass wir­res.net ar­ti­kel die auf face­book ge­teilt wur­den di­rekt im face­book oder der face­book app ge­r­en­dert wur­den. ein be­such auf wir­res.net war also gar nicht mehr nö­tig. mir war es schon da­mals egal wo mei­ne ar­ti­kel ge­le­sen wur­den, wich­tig war mir, dass sie ge­le­sen wur­den. ich glau­be das war auch nie an­ders, mein feed war im­mer un­ge­kürzt, bzw. ich emp­fand die ein­stel­lung, dass ar­ti­kel ge­fäl­ligst auf der ur­sprungs­sei­te ge­le­sen wer­den soll­ten schon im­mer als zu­mu­tung. ich war schon im­mer selbst hef­ti­ger RSS nut­zer, ei­ner­seits um über­haupt ei­nen über­blick über hun­der­te quel­len de­nen ich fol­ge zu be­hal­ten, an­de­rer­seits um auch off­line le­sen zu kön­nen. denn in­ter­net war da­mals™ kei­nes­falls über­all ver­füg­bar. die welt war vor 10, 15, 20 jah­ren in sa­chen in­ter­net mehr funk­loch als al­les an­de­re.

ich habe zwar schon im­mer den wunsch mei­ner le­ser und le­se­rin­nen nach bes­se­rer or­tho­gra­phie igno­riert, aber nie den wunsch da­nach wir­res.net so und wo zu le­sen wie es ih­nen passt. des­halb habe ich kurz nach den in­stant ar­tic­les von face­book auch bei den APM sei­ten von goog­le mit­ge­macht. war­um soll­ten mei­ne ar­ti­kel nicht auch di­rekt bei goog­le les­bar sein, wenn das schnel­ler und bes­ser les­a­bar ist?

ich glau­be üb­ri­gens auch nicht, dass ir­gend­wel­che SEO-Leu­te pre­dig­ten RSS feeds zu kür­zen, um leu­te auf die eig­nen sei­ten zu ho­len, das wa­ren wahr­schein­lich eher wer­be­ver­mark­ter. pa­ge­views sind eher ir­rele­vant für such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. wo sie zäh­len ist bei wer­bung. die hat­te ich ge­le­gent­lich auch hier auf der sei­te, aber auch hier fand ich es wich­ti­ger wir­res.net auch wer­be­frei le­sen zu kön­nen, als le­sen­den vor­zu­schrei­ben, wie wir­res.net kon­su­miert wer­den soll.

ab­ge­se­hen da­von sind ge­kürz­te RSS feeds heu­te auch kein pro­blem mehr. ich fol­ge ca­schys blog seit jah­ren mit dem ge­kürz­ten RSS feed. die kür­zung stört mich nicht, weil ich 80% der ar­ti­kel oh­ne­hin nicht wei­ter le­sen will als bis zum ende des teasers und an­de­rer­seits bie­ten die meis­ten feed-rea­der mitt­ler­wei­le eine funk­ti­on zum nach­la­den des voll­tex­tes an. so kann ich zur not, wenn mich mal eine ar­ti­kel bei ca­schys blog in­ter­es­siert, die­sen ar­ti­kel auch im feed rea­der le­sen — ohne wer­bung, ohne lärm.


mor­gen­spa­zier­gang, ta­ge­buch 31.08.2025

felix schwenzel in notiert

um halb fünf auf­ge­wacht, in die kü­che ge­setzt und ein biss­chen am blog rum­ge­schraubt. ich habe ge­se­hen, dass @bud­den­bohm auch früh am blog schraubt und mich ge­freut. dann ka­men die bei­fah­re­rin und fri­da in die kü­che und wir ent­schlos­sen uns wort­los uns wie­der alle ins bett zu le­gen. fri­da leg­te sich mit kon­takt ne­ben mich, ich schlief auch wie­der ein, aber je­des Mal wenn ich die au­gen kurz öff­ne­te, lag fri­das kopf wei­ter in rich­tung bett­kan­te. als sie ihn über die bett­kan­te hän­gen liess, wuss­te ich ihre ge­duld war auf­ge­braucht und sie woll­te los. war ja aich schon halb acht.

zum spa­zier­gang ver­gass ich das te­le­fon und konn­te kei­ne fo­tos ma­chen, was leicht be­dau­er­lich ist, weil die stim­mung sehr an­ge­nehm war. es lag noch et­was nach­küh­le in der luft, der him­mel war schon recht hell und da, wo die son­ne schon an den häu­sern vor­bei in die stras­sen grei­fen konn­te, fing die schmut­zi­ge stadt an zu strah­len und glän­zen. wäh­rend­des­sen wa­ren die stras­sen aus­ge­stor­ben wie in der nacht.

wir gin­gen auch am „kom­bi­bad see­stras­se“ vor­bei, des­sen aus­sen­be­reich schon mit äl­te­ren men­schen gut ge­füllt war. die kom­bi­na­ti­on der was­ser­ab­lauf­ge­räu­sche, des chlor­ge­ruchts, der glanz­lich­ter auf dem blau­en was­ser und des son­nen­scheins lies­sen mich pom­mes-ge­ruch her­bei­hal­li­zu­nie­ren.

das zi­tat des ta­ges kommt von nick clegg, der im guar­di­an ge­gen tech bros aus­teilt, aus­ser sei­nen kum­pel mark zu­cker­berg.

If you’re ac­cus­to­med to pri­vi­le­ge, equa­li­ty feels like op­pres­si­on.

aus­ser­dem mit gros­sem in­ter­es­se lenn­art schütz’ re­cher­che über ab­spiel­ge­schwin­dig­kei­ten von fil­men und se­ri­en im tech­nik­ta­ge­buch ge­le­sen

DVDs wer­den mit 25 fps […] ab­ge­spielt, das er­gibt bei 99 Mi­nu­ten ca. 148.500 Frames. Rech­net man die­se An­zahl Frames auf 24 fps zu­rück - der üb­li­chen Frame­ra­te für Ki­no­fil­me - lan­det man bei 103 Mi­nu­ten. […] Das hat ganz ba­nal zur Fol­ge, dass man beim hei­mi­schen Schau­en von Ki­no­fil­men ein paar Mi­nu­ten frü­her fer­tig ist.

auch ger­ne im tech­nik­ta­ge­buch ge­le­sen: kath­rin pas­sig, ge­wohnt prag­ma­tisch, über AI.


am nach­mit­tag am dong xuan cen­ter ge­ges­sen, ich fands le­cker und be­frie­di­gend, fri­da lang­wei­lig und die bei­fah­re­rin zu laut und teu­er. vor­her for­mel1 im rtl live­stream ge­schaut, nach dem es­sen den zu­sam­men­fas­sungs­schnitt des ren­nens von sky auf you­tube ge­se­hen. ich muss sa­gen, so eine zu­sam­men­fas­sung spart or­dent­lich zeit und bei den zu­sam­men­fas­sun­gen schla­fe ich nicht ein. wenn ich ein ren­nen „live“ schaue (der zeit­ver­satz der live über­tra­gung per rtl+ be­trägt 45 se­kun­den) schla­fe ich im­mer ein.


Wenn ich da dann durchs Bild lat­sche, dann sagt die fast all­wis­sen­de [KI] viel­leicht zu den Rei­sen­den: „Im Hin­ter­grund ein Blog­ger, der schreibt nach­her über sie.“ Und dann gu­cken die sich wahr­schein­lich alle miss­trau­isch um, die aus den Rei­se­grüpp­chen, und ma­chen erst ein­mal gar nix mehr. Si­cher­heits­hal­ber.

ta­ge­buch 24.08.2025, 4 wo­chen se­maglut­id, mor­gen­spa­zier­gang

felix schwenzel in artikel

fri­das ver­dau­ung hat sich schnell wie­der er­holt nach dem kur­zen sod­brenn-in­ter­mez­zo, aber wir wa­ren ges­tern trotz­dem wie­der beim tier­arzt. seit diens­tag schnüf­fel­te sie im­mer wie­der an ih­rer lin­ken hand, an ei­ner be­stimm­ten stel­le und deu­te­te dort schmer­zen an. weil sie nicht lahm­te, son­dern nur et­was vor­sich­ti­ger agier­ten, gin­gen wir wei­ter­hin von mus­kel­ka­ter, ver­stau­chung am hand­ge­lenk oder ei­ner zer­rung aus.

ges­tern beim mit­tags­schlaf wach­te sie auf und wun­der­te sich dar­über, dass ihre lin­ke hand blu­te­te. ich auch. bei nä­he­rer un­ter­su­chung sah mal eine klei­ne bla­se/ent­zün­dung die auf­ge­platz war. wahr­schein­lichs­te dia­gno­se: eine gran­ne, also ein sa­men der sich in den fuss ge­biohrt hat. das kommt bei hun­den lei­der re­la­tiv oft vor, wir muss­ten fri­da schon zwei­mal gran­nen aus dem ohr ho­len las­sen. am sams­tag liess sich die gran­ne nicht ohne wei­te­res aus fri­das fleisch ho­len, die tier­ärz­tin emp­fahl uns am mon­tag noch­mal zu kom­men, dann kön­ne man mit ul­tra­schall ver­su­chen den fremd­kör­per nä­her zu lo­ka­li­sie­ren.

die pro­ze­dur liess fri­da bra­vörös über sich er­ge­hen, ab­wohl die tier­ärz­tin nur mit spray-an­äs­the­sie im fleisch rumprö­kel­te. auch an den ver­band ge­wöhn­te sie sich re­la­tiv schnell und läuft wie eine eins dar­auf, ob­wohl sie es hasst, ge­döns am fuss zu ha­ben.

sie muss auch kei­nen scham­ke­gel tra­gen, weil sie den ver­band in ruhe lässt, bzw. weil sie un­ser ver­bot dar­an rum­zu­na­gen re­spek­tiert.

der ver­such ei­nes klimm­zugs war heu­te ein paar zen­ti­me­ter bes­ser als beim ers­ten ver­such vor ein paar ta­gen und auch mit lie­ge­stüt­zen komm ich in ei­nem rutsch nicht über 10 stück. bei den lie­ge­stüt­zen spü­re ich je­den mus­kel im kör­per. aber ins­ge­samt habe ich das ge­fühl, dass mein kör­per dank­bar ist für den ge­wichts­ver­lust. hin­ho­cken konn­te ich mich auch mit 10 kilo mehr, aber ich mer­ke ein­deu­tig, dass der stress auf den bän­dern mit we­ni­ger ge­wicht deut­lich nach­lässt. es ist fast be­quem zu ho­cken.

ich den­ke jetzt drü­ber nach den ge­wichts­ver­lust ein biss­chen zu brem­sen. ges­tern auf dem rück­weg vom tier­arzt ha­ben wir ku­chen ge­kauft und je ein hal­bes stück pina-co­la­da- und blau­beer-kä­se­ku­chen ge­ges­sen. abends hab ich mei­nem ap­pe­tit nach­ge­ge­ben und cas­hew nüs­se zu fern­se­hen ge­knab­bert. trotz­dem heu­te wie­der we­ni­ger ge­wo­gen als am vor­tag: 103,5. hier die un­ge­glät­te­te kur­ve mei­ner wää­gun­gen.

ungeglättetetes home-assistant diagram meine wäägungen, man sieht seit anfang juli eine stetige abwärtsbewegung, allerdings nehme ich semaglutin erst seit anfang august. der vorherige gewichtsverlust lag daran, dass ich die alkoholaufnahme etwas reduziert habe.
un­ge­glät­te­te­tes home-as­sistant dia­gram mei­ne wää­gun­gen, man sieht seit an­fang juli eine ste­ti­ge ab­wärts­be­we­gung, al­ler­dings neh­me ich se­maglu­tin erst seit an­fang au­gust. der vor­he­ri­ge ge­wichts­ver­lust lag dar­an, dass ich die al­ko­hol­auf­nah­me et­was re­du­ziert habe.

mein ein­druck der letz­ten tage ist, dass ich ge­le­gent­lich, trotz se­maglut­id klei­ne ap­pe­tit­at­ta­cken habe, die ich aber re­la­tiv leicht un­ter­drü­cken kann, oder schnell mit win­zi­gen por­tio­nen um­a­mi-halt­ger le­bens­mit­tel be­frie­di­gen kann. hun­ger kommt auch ge­le­gent­lich auf, der sich al­ler­dings auch leicht nach hin­ten schie­ben lässt und dann schnell, mit klei­nen por­tio­nen, be­frie­di­gen lässt. mei­ne vor­stel­lung ist, wenn ich die­sen be­dürf­nis­se we­ni­ger un­ter­drü­cke, aber bei klei­nen por­tio­nen blei­be, dass sich das ge­wicht dann auf ei­nem ni­veau hal­ten lässt. das will ich zu­min­dest in der kom­men­den wo­che aus­pro­bie­ren.

ge­le­sen habe ich tho­mas schmid (stoff zum nach­den­ken) und ste­fan nig­ge­mei­er (em­pö­rung über die bild ist schon län­ger von er­stau­nen dar­über ab­ge­löst wor­den, wie schmerz­be­freit und scham­los der sprin­ger­la­den mitt­ler­wei­le ist), ge­se­hen habe ich ste­ve mould (wie im­mer toll, wie er ei­nen in sei­nen vi­de­os auf sei­ne ent­de­ckungs­rei­se, mit al­len ir­run­gen und wir­run­gen mit­nimmt), rus­ty shades (hands tv), po­ly­matt (lap­top-ge­häu­se neu­bau) und ve­ri­ta­si­um (über gum­mi und war­um uns po­ten­zi­ell eine wei­te­re glo­ba­le ka­ta­stro­phe ins haus steht).


nach dem nacht­spa­zier­gang heu­te früh war ich et­was grum­py weil ich zu­erst nicht wie­der ein­schla­fen konn­te. ich hät­te schon ein­schla­fen kön­nen, aber fri­da litt ganz of­fen­sicht­lich sehr un­ter ih­rem sod­bren­nen und bat mich ver­zwei­felt doch noch­mal mit ihr raus­zu­ge­hen. nicht weil sie muss­te, son­dern wahr­schein­lich weil sie hoff­te, dass raus­ge­hen ihr hel­fen wür­de. ich bin ei­gent­lich ganz gut dar­in kei­ne schlech­te lau­ne in mir auf­kom­men zu las­sen und auch in kon­flikt­fäl­len gut ge­launt zu re­agie­ren und gut ge­launt zu blei­ben. aber bei (zu viel) schlaf­ent­zug (oder wenn ich krän­kel) ge­lingt mir das nicht im­mer und ich re­agie­re auch mal un­wirsch. das gute dar­an: es er­in­nert mich dar­an, dass eine kur­ze zünd­schnur, wut oder auch nur un­freund­lich­keit — zu­min­dest bei mir selbst — ei­gent­lich über­for­de­rung und ein zei­chen von schwä­che ist. das kann man viel­leicht auch ver­all­ge­mei­nern, aber das mach ich (jetzt) nicht.

nach dem früh­stück, zu dem ich nicht nur schlecht­ge­launt war, son­dern mir das auch noch an­mer­ken liess („bist du ge­nervt?“), konn­te ich dann zum glück noch­mal schla­fen, weil die bei­fah­re­rin den lei­den­den hund über­nahm. nach et­was we­ni­ger als an­der­t­alb stun­den schlaf war ich dann wie­der bei mir und ro­bust ge­nug für gute lau­ne.

am abend war ich sehr er­freut über den wei­te­ren ver­lauf der drit­ten staf­fel foun­da­ti­on. den rest des abends mit ei­nem kraut­sa­lat und le­sen ver­bracht.

in die­sem ar­ti­kel über die ju­pi­ter-son­de juno (via kott­ke) habe ich un­ter an­de­rem ge­le­sen, war­um die ju­pi­ter­son­de juno, die im­mer noch funk­tio­niert, juno heisst.

Ju­pi­ter, the Ro­man god, was of­ten up to no good. Ac­cor­ding to myth, he ob­scu­red his mischief with a blan­ket of clouds so that no­bo­dy could see what he was up to. His wife, though, had the power to see th­rough the­se clouds and mo­ni­tor his shenanig­ans. Her name was Juno.

wit­zig wie die grie­chi­sche und rö­mi­sche my­tho­lo­gie uns bis heu­te ma­te­ri­al gibt, das wir uns an­eig­nen und für un­se­re mo­der­nen zwe­cke ge­brau­chen kön­nen, zum il­lus­trie­ren oder kris­tal­li­sie­ren un­se­rer ge­dan­ken. das ist das tol­le an my­then und mär­chen. wir kön­nen sie in jede rich­tung in­ter­pre­tie­ren, die uns ge­ra­de in den sinn kommt. al­bert ca­mus nahm den my­thos des si­sy­phos, um dar­an sei­ne exis­ten­tia­lis­ti­schen ge­dan­ken kris­tal­li­sie­ren zu las­sen, neil gai­man dürf­te so über ein dut­zend bü­cher ge­schrie­ben ha­ben, die alte my­then neu in­ter­pre­tie­ren und er­zäh­len, die nasa fin­det sym­bo­lisch pas­sen­de na­men für ihre in­stru­men­te in der al­ten rö­mi­schen my­tho­lo­gie. wir sind eben auch gros­se sprach­mo­del­le die un­ent­wegt alte ge­schich­ten scra­pen und neue her­bei hal­lu­zi­nie­ren.

auch ge­lernt, al­ler­dings in der wi­ki­pe­dia: ju­pi­ter sta­bi­li­siert durch sei­ne enor­me mas­se den as­te­ro­iden­gür­tel.

Ohne Ju­pi­ter wür­de sta­tis­tisch ge­se­hen alle 100.000 Jah­re ein As­te­ro­id aus dem As­te­ro­iden­gür­tel die Erde tref­fen und Le­ben da­durch ver­mut­lich un­mög­lich ma­chen.

je­den­falls ist der ju­pi­ter-ar­ti­kel auf sci­en­ti­fi­ca­me­ri­can.com span­nen­der zu le­sen als bei­spiels­wei­se der ak­tu­el­le mis­si­on im­pos­si­ble film.

auch bei kott­ke ge­fun­den: po­ly­matt hat­te die idee eine 3,5" flop­py disk selbst zu bau­en.

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ich hat­te ja schon mal be­schrie­ben, wie fas­zi­nie­rend ich es fin­de an­de­re leu­ten beim „sand­strah­len, fei­len, ab­fa­sen von schar­fen kan­ten oder neu dre­hen von ge­win­den zu be­ob­ach­ten.“ dar­an hat sich bis heu­te nichts ge­än­dert und auch po­ly­matt feilt und fast und dreht und ich habe ihm da­bei sehr ger­ne zu­ge­schaut.

das vi­deo habe ich ge­lik­ed und den ka­nal abon­niert, ei­ner­seits in der hoff­nung den you­tube al­go­rith­mus wei­ter in mei­nem sin­ne zu trai­nie­ren, an­de­rer­seits weil ich es mag wenn die krea­to­ren von vi­de­os sa­gen, war­um sie sich über ein like und abo freu­en wür­den: weil es die sicht­bar­keit des vi­de­os oder des ka­nals er­höht.

frank chi­me­ro hat (für sich) den be­griff „hands tv“ ge­prägt. sei­ne de­fi­ni­ti­on passt zwar nur zu 30% auf das flop­py-vi­deo, aber es hilft das gen­re bes­ser zu fas­sen und zu be­schrei­ben.

The ru­les of the gen­re are straight-for­ward:

  • Only res­to­re items that fit on a work­bench
  • The first and last shot must al­ways be your hands pla­cing the ob­ject on the work­bench
  • No tal­king, no mu­sic
  • No faces, only hands
  • Wear gloves most of the time
  • Jump cuts ga­lo­re
  • Af­ter dis­as­sem­bly, Knoll all the parts tog­e­ther for one hero shot
  • San­ding and grin­ding se­quen­ces should be sped up to 2-3× (you even­tual­ly ac­cli­ma­te to the sounds that re­sem­ble den­tal work)
  • Use time-lap­se foo­ta­ge when nee­ded, espe­ci­al­ly when soa­king parts in rust re­mo­ver or ul­tra­so­nic clea­ning so­lu­ti­on
  • Ter­se­ly la­bel what you’re do­ing with text in the cor­ner
  • Al­ways pro­vi­de a link to your screw­dri­ver kit and merch
  • Che­kov’s blowtorch (if you see a blowtorch in any shot, it will be used)

auch ger­ne ge­le­sen, lu­kas hein­ser be­sucht eine wahl­kampf­ver­an­stal­tung von hei­di rei­chin­nek und fühlt sich alt.

Hei­di ist na­tür­lich „ge­flasht“ und kom­pli­men­tiert das Pu­bli­kum in jetzt wirk­lich per­fek­ter Pop­star-An­eig­nung: „So­wohl die Son­ne als auch Ihr blen­det!“ Vor ihr auf dem Platz zwin­kert ein Pla­kat der Lin­ken für die Kom­mu­nal­wahl der Gen‑Z freund­schaft­lich zu: „Geht Wäh­len, ihr Mäu­se“. Ich bin ein biss­chen ver­un­si­chert (und habe eh eine ir­ra­tio­na­le Angst, dass Su­san­ne Daub­ner an je­dem noch so ab­ge­le­ge­nen Ort plötz­lich auf­tau­chen und „Crin­ge, Dig­ger!“ sa­gen könn­te), möch­te mich aber ve­he­ment nicht wie Tho­mas Gott­schalk füh­len und wäh­ne mich da­her mit­ge­meint.

co­ver­bild: der gros­se rote fleck vom ju­pi­ter. NASA/JPL-Cal­tech/SwRI/MSSS/Ge­rald Eich­stadt/Sean Do­ran CC NC SA



ges­tern sag­te je­mand zu mir ich sähe müde aus. als sie das sag­te, be­merk­te ich, dass ich tat­säch­lich kurz ab­ge­drif­tet war, mein geist auf wan­de­rung war, ohne ziel, aber auch ohne an­fang. das ist tat­säch­lich der zu­stand in dem ich nor­ma­ler­wei­se ein­schla­fe. das ist ein sehr an­ge­neh­mer zu­stand, zwi­schen ver­schie­de­nen wel­ten und vol­ler lee­re. ich bin dann je­den­falls auf­ge­wacht (ob­wohl ich gar nicht schlief) und auch den rest des ta­ges wach ge­we­sen, aus­ser zu ei­nem kur­zen mit­tags­schlaf. so wie heu­te.

abends bin ich sel­ten müde. es gibt so viel zu tun. ins in­ter­net schrei­ben, et­was hier schrau­ben, et­was dort dre­hen, fern­se­hen gu­cken, es­sen. im fern­se­hen liess ich heu­te abend mis­si­on im­pos­si­ble — the fi­nal recko­ning lau­fen. nach 16 mi­nu­ten und zwei se­kun­den schlug ich auf die pau­se tas­te weil ich es nicht mehr aus­hielt. man sieht dort ei­nen al­ten mann der ju­gend­li­che, schrank­far­be­ne haa­re trägt und die ers­ten 10 mi­nu­ten vor sei­nem in­ne­ren auge sze­nen aus sei­nen al­ten fil­men ab­lau­fen lässt. alle die er trifft oder die zu ihm spre­chen, sa­gen ihm er sei „the one“, der aus­er­wähl­te um die welt zu ret­ten. er sagt es auch ir­gend­wann selbst in die­sen ers­ten 16 mi­nu­ten und zwei se­kun­den, er glaubt es also auch selbst. ich nicht.

also schal­te ich um zu ei­ner emp­feh­lung von turi (zwei), eine hel­ge schnei­der doku. die kann man in der ard me­dia­thek se­hen, ich schau sie in me­dia­the­kweb­view. 40 mi­nu­ten schaf­fe ich, dann is­ses doch n biss­chen lang­wei­lig. wie al­les von hel­ge schnei­der pen­delt auch die­se „do­ku­men­ta­ti­on“ zwi­schen bril­li­ant, lang­wei­lig, pein­lich und strunzt­lus­tig. gran­dio­se klei­ne ideen, ein­ge­bet­tet in ei­nen strom aus über­do­sier­ten ab­sur­di­tä­ten und nor­ma­li­tä­ten. und auch wie al­les im zu­sam­men­hang mit hel­ge schnei­der, eine fra­ge der stim­mung. ich glau­be ich bin heu­te nicht in hel­ge-schnei­der-stim­mung und auch nicht in tom-crui­se-stim­mung.

bei kon­stan­tin lese ich (wie­der) ein sehr schö­nes zi­tat:

I as­ked AI what we do with time, and it came back with words that were com­mer­cial and vio­lent. We spend time, save time, take time, and make it; ma­na­ge, track, and save it; we kill time, we pass it, we was­te it, bor­row, and ste­al it. We ab­u­se time and it beats us back up, eit­her in re­tri­bu­ti­on or self-de­fen­se. It’s a zero-sum per­spec­ti­ve of the ma­te­ri­al of our li­ves; it makes us pri­soners to our own uti­li­ty.

The AI said not­hing about love, loyal­ty, or en­thu­si­asm. When you wrap tho­se up, it be­co­mes clear that the best thing to do with time is to de­vo­te it. That is how you get time on your side. When you are working with time in­s­tead of against it, every bit mat­ters, it all counts, even the fallow times, the emp­ty times, the time off the path.

als ich zur zi­tat­quel­le durch­klick­te fand ich ei­nen sehr schö­nen blog­ar­ti­kel. ich mag es wenn leu­te sich kri­tisch hin­ter­fra­gen, leicht grum­py sind, aber nicht zy­nisch. wenn die ba­lan­ce der schlech­ten lau­ne stimmt, wenn licht am ende der wor­te ist und klei­ne weis­hei­ten aus der de­pri­mier­ten stim­mung fal­len. das bes­te was man mit zeit tun kann, ist sie et­was zu wid­men, nicht sie zu zäh­len oder zu spa­ren oder zu ver­trei­ben. wun­der­bar.

aber fast noch schö­ner ist die sei­te auf der das steht. auf den ers­ten blick sieht die sei­te wie eine nor­ma­le blog-bei­trags­sei­te aus.

dann scrollt man wei­ter …

… und wei­ter …

… und wei­ter …

… und es geht im­mer wei­ter …

… un­ter dem blog-bei­trag öff­net sich die kom­plet­te wei­te­re web­site …

… und hört gar nicht auf …

… bis man dann doch ir­gend­wann am ende an­kommt. wun­der­bar. toll.

aber auch auf ei­ner mi­se­ra­bel ge­stal­te­ten web­sei­te und in gräss­lich zu­sam­men­ge­hack­tem bei­trags-html kön­nen schö­ne tex­te ein zu­hau­se fin­den, wie die­ser hier von cory doc­to­row: Plu­ra­li­stic: Zu­cker­muski­an so­lip­sism (via vowe.net).

ich fin­de doc­to­rows spra­che ein biss­chen zu ge­feilt und hoch­ge­sto­chen, aber ei­gent­lich stört mich das nur wenn er sei­ne tex­te vor­liest. wenn man sie selbst im ei­ge­nen tem­po und mit der ge­wohn­ten in­ne­ren stim­me liest, le­sen sie sich er­staun­lich gut und klug.


das se­maglut­id-ta­ge­buch las­se ich heu­te aus­fal­len. ich habe kei­ne neu­en er­kennt­nis­se ge­won­nen, un­ge­fähr das glei­che ge­ges­sen wie in den letz­ten ta­gen und wie­der 200 gramm ver­lo­ren. ein­zig er­wäh­nens­wert ist viel­leicht, wie le­cker der him­beer-quark heu­te nach­mit­tag war, näm­lich sehr.


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spree­blick.*

felix schwenzel in artikel

auf spree­blick.com/de pas­siert seit > 5 jah­ren nicht mehr viel, was sehr scha­de ist. aber john­ny nutzt seit 2023 (?) spree­blick.sub­stack.com zum ver­öf­fent­li­chen von news­let­tern, die man dann auch im web le­sen kann, wie zum bei­spiel sei­nen letz­ten news­let­ter vom 5. au­gust.

der bei­trag („wut ge­gen die ma­schi­ne“) ist klas­si­sches blog-ma­te­ri­al und wäre wun­der­bar auf spree­blick.de auf­ge­ho­ben ge­we­sen. statt ins ei­ge­ne blog, schreibt john­ny in das silo ei­nes ame­ri­ka­ni­schen kon­zerns, der auch kein pro­blem da­mit hat nazi-in­hal­te zu dul­den und ge­le­gent­lich zu pro­mo­ten (in ←die­sem fall an­geb­lich aus­ver­se­hen; mehr zu sub­stack und de­ren nazi-pro­blem bei in­grid bro­ding).

john­ny ist sich des­sen na­tür­lich be­wusst und schreibt in sei­nem oben ver­link­ten bei­trag:

[…] noch be­vor ich mit die­sem News­let­ter end­lich wie seit lan­ger Zeit ge­plant von Sub­stack zu Ghost / Ma­gic Pa­ges wechs­le […]

über ghost bin ich in den letz­ten wo­chen ge­le­gent­lich ge­stol­pert und bin po­si­tiv an­ge­tan. ge­ra­de wur­de wohl ver­si­on 6 ver­öf­fent­licht, die tol­le, nei­disch ma­chen­de fea­tures be­inhal­tet.

im blog — oder ghost? — des grün­ders john o’no­lan habe ich mich in den letz­ten ta­gen ein biss­chen fest­ge­le­sen und lust be­kom­men ghost auch mal aus­zu­pro­bie­ren. so kann eine ghost in­stanz auch gleich­zei­tig eine mast­o­don-in­stanz sein, so wie john.ono­lan.org es ist. ghost selbst kann man sich selbst in­stal­lie­ren oder eine ge­hos­te­te in­stanz mie­ten. das fi­nan­zie­rungs­mo­del hin­ter ghost ist ver­nünf­tig und ver­trau­ens­bil­dend, ghost in­stan­zen be­nö­ti­gen nicht un­be­dingt ein coo­kie ban­ner und kön­nen tra­cker-frei be­trie­ben wer­den. al­les was an sub­stack scheis­se ist, ist bei ghost toll.

je län­ger ich ins in­ter­net schrei­be, des­to deut­li­cher ist mir ge­wor­den wie wich­tig es ist ent­we­der auf selbst kon­trolleir­ten platt­for­men zu schrei­ben oder min­des­tens ei­nen flucht­weg vor­zu­be­rei­ten, wenn dritt­an­bie­ter platt­for­men der ens­hit­ti­fi­ca­ti­on er­lie­gen (ver­ka­cken). das gilt selbst für das fe­di­ver­se; seit­dem ich mei­ne ei­ge­ne go­to­so­cial-in­stanz be­trei­be füh­le ich mich noch ei­nen ta­cken mehr in kon­trol­le. da­bei geht es na­tür­lich nicht in ers­ter li­nie um kon­trol­le, die ja be­kann­ter­mas­sen meist eine il­lu­si­on ist, son­dern eben um ab­we­sen­heit oder re­du­zie­rung von ab­hän­gig­kei­ten.

ich wer­de mich je­den­falls hü­ten john­ny ghost oder an­de­re ver­meint­li­che, halb­ga­re weis­hei­ten aufs auge zu drü­cken, er wird da schon selbst sei­ne ab­wä­gun­gen ge­macht ha­ben. aber auf den ers­ten und zwei­ten blick hat mich das teil so neu­gie­rig ge­macht, dass ich mir das si­cher mal an­schau­en wer­de. viel­leicht lässt sich da ja was in­te­grie­ren, zwi­schen kir­by und ghost. oder ein­fach das eine oder an­de­re ler­nen.

so rich­tig über­zeugt da­von wir­res.net auch per push (news­let­ter) zu ver­tei­len bin ich nach wie vor nicht. aber die wur­zeln die­ses blogs sind ei­gent­lich ein news­let­ter. da­mals (2001 / 2002) gab es bei ya­hoo­groups die mög­lich­keit so­was ein­fach ein­zu­rich­ten: abon­nen­ten ein­tra­gen, email schrei­ben, an wir­res@ya­hoo­groups.com schi­cken, fer­tig. so habe ich da­mals fa­mi­lie und freun­de über mei­ne ak­ti­vi­tä­ten in­for­miert, bis in mir die er­kennt­nis reif­te, dass pull bes­ser als push ist, dass ich mich also lie­ber auf eine web­sei­te mit neu­ig­kei­ten kon­zen­trie­ren soll­te, statt neu­ig­kei­ten in brief­käs­ten zu wer­fen. ich bin mir heu­te nicht mehr si­cher, ob ich sol­che bot­schaf­ten, wie hier im märz 2002 auch an mei­ne el­tern ge­schickt habe. ob­wohl die­se rund­mail vom au­gust 2002 el­tern-safe ge­we­sen wäre. ko­mi­scher­wei­se habe ich mir da­mals nie die mühe ge­macht die vös­lau­er mail in ei­nen rich­ti­gen ar­ti­kel um­zu­wan­deln, nur das fol­low-up hat ei­nen ar­ti­kel be­kom­men.

ich zie­he es nicht ernst­haft in er­wä­gung, aber fra­gen ob ir­gend­wer in­ter­es­se am ver­trieb von wir­res.net als news­let­ter habe kann ich ja mal.



ab­ge­se­hen da­von habe ich auf der ver­link­ten sei­te ei­nen toast but­ton ge­se­hen. die sei­te ist auf bear ge­hos­tet und bear hat ein fea­ture das toast oder bear but­ton heißt. im prin­zip ein like oder up­vo­te but­ton ohne re­gis­trie­rung oder an­mel­dung. bear er­zeugt aus der be­su­cher IP of­fen­bar ei­nen hash und spei­chert den bei ei­nem klick. so kann man bei dy­na­mi­schen IP-adres­sen auch mehr­fach up­vo­ten, aber an­sons­ten sperrt bear ei­nen zwei­ten vote. das woll­te ich auch ha­ben und chatgpt hat es mir ge­baut. es ist al­ler­dings „upshit“ vote ge­wor­den. oder ein ich mag den scheiss but­ton. bin noch nicht si­cher wie ich das letzt­end­lich nen­nen wer­de. what­ver. haupt­sa­che was zum (ab) re­agie­ren.

Wenn man da­von aus­geht, dass sich die durch­schnitt­li­che Be­völ­ke­rung täg­lich ge­gen Reiz­über­flu­tung, Exis­tenz­kampf oder trau­ma­ti­sche Er­leb­nis­se in­ner­lich ab­schot­ten muss, um zu funk­tio­nie­ren, ist das kein Wun­der. Und Kunst schafft den fein de­fi­nier­ten Rah­men, in dem wir auf­at­men dür­fen, der das Füh­len erst er­mög­licht und ih­ren Platz in der Ge­sell­schaft so un­ent­behr­lich macht.
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durch­ge­hend ein gross­ar­ti­ger text aus dem ich ger­ne die hälf­te zi­tie­ren möch­te und beim le­sen stän­dig mit dem kopf nick­te, nicht we­gen ir­gend­wel­cher rhyth­men, son­dern aus zu­stim­mung und freu­de dar­über, dass da je­mand tei­le der welt so wahr­nimmt wie ich.

aber am meis­ten le­se­freu­de hat mir das ende des tex­tes ver­schafft:

Auf sei­nem Thron be­kommt [Ozzy Os­bourne] nicht mit, dass Bill Ward nach dem zwei­ten Song hin­ter sei­nem Schlag­zeug das schwar­ze T-Shirt aus­zieht und mit nack­tem Ober­kör­per wei­ter­trom­melt. Ru­hig und selbst­ver­ständ­lich, in voll­ende­tem Ein­klang mit der ei­ge­nen Ver­gäng­lich­keit. Er ist 77, ver­dammt, und er will nicht wir­ken wie 21.

Es ist die be­rüh­rends­te Ges­te des Ta­ges. Weil sie bei­läu­fig da­von er­zählt, wor­um es beim Me­tal ei­gent­lich geht und im Le­ben über­haupt: um den Mut, die ei­ge­ne Ver­sehrt­heit aus­zu­hal­ten.

und auch wenn ich das ende jetzt (mild) ge­spoi­lert habe, ich emp­feh­le sehr den gan­zen text zu le­sen, auch wenn er hin­ter der spie­gel.de-be­zahl­schran­ke liegt. der link ist ein ge­schen­klink und funk­tio­niert nur 10 mal.





bild vom ostbahnhof mit dramatischem himmel
der ost­bahn­hof, wie er ges­tern beim nach­mit­tags­spa­zier­gang aus­sah.

an­de­rer­seits scheint der frei­tag als „Erst­ver­kaufs­tag“ lo­gisch. frei­tags ist der spie­gel bis­her noch nie re­gel­mäs­sig er­schie­nen.

ich habe chatgpt ge­be­ten die wi­ki­pe­dia für mich zu le­sen und die er­sch­ei­nungs­ta­ge über die jah­re seit 1947 zu­sam­men­zu­tra­gen.

Ba­sie­rend auf den An­ga­ben der Wi­ki­pe­dia (Aus­ga­be 1/1947 bis 19/1949 sams­tags, Aus­ga­be 20/1949–35/1950 don­ners­tags, Aus­ga­be 36/1950 bis 52/1965 mitt­wochs, Aus­ga­be 1/1966 bis 2/2015 mon­tags, ab Aus­ga­be 3/2015 wie­der sams­tags) (de.wi­ki­pe­dia.org) und un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler wö­chent­li­chen Er­sch­ei­nun­gen bis zum letz­ten Sams­tag, dem 28. Juni 2025, er­gibt sich fol­gen­de Ver­tei­lung auf Wo­chen­ta­ge:

Wo­chen­tag             An­zahl Aus­ga­ben
Mon­tag 2.558
Mitt­woch 800
Don­ners­tag 69
Sams­tag 670

al­ler­dings wird sich chatgpt mit ziem­li­cher si­cher­heit ver­rech­net ha­ben, denn die sum­me der an­zahl aus­ga­ben die chatgpt „er­rech­net“ hat ist 4.127, die an­zahl der ver­gan­ge­nen wo­chen seit dem 4.1.1947 aber nur 4.095.


das ist ein link auf john gru­ber der ei­nen text des red­dit­ers „tarl­ton­tarl­ton“ ver­linkt. sehr vie­le ebe­nen, ich weiss. aber es lohnt sich (wie im­mer) john gru­bers aus­wahl an zi­ta­ten und sei­nen ein­schät­zun­gen und an­mer­kun­gen zu le­sen und dann aber auch, das ori­gi­nal:

die ana­lo­gien die tarl­ton­tarl­ton zieht sind nach­voll­zieh­bar und stim­mig. er er­zählt von sei­nem 79 jäh­ri­gen iri­schen on­kel, der sich zwar nicht dar­an er­in­nert wie die stim­mung zur zeit der mond­lan­dung in den USA war, aber dar­an er­in­nert, wie die prä­si­dent­schaft des ka­tho­li­ken john f. ken­ne­dy die zu­vor mar­gi­na­li­sier­ten und schlecht be­han­del­ten irisch-stäm­mi­gen be­völ­ke­rung in den USA be­flü­gel­te:

So to sum­ma­ri­ze: The crow­ning sci­en­ti­fic and tech­no­lo­gi­cal achie­ve­ment of 300,000 ye­ars of hu­man evo­lu­ti­on that al­lo­wed man­kind to step off the pla­net and towards the stars - a so­lid B. A guy who kin­da re­min­ded you of yours­elf ma­king it to the top of the so­cial and po­li­ti­cal hill: That. Was. Ever­y­thing. 

das glei­che pas­sie­re jetzt mit den „dum­men“. die sä­hen in do­nald trum ei­nen der ih­ren, der es auf der so­zia­len lei­ter nach oben ge­schafft hat, sie se­hen ei­nen, der die vor­mals kom­pli­zier­te welt ganz ein­fach ver­ständ­lich macht.

That same pro­cess is hap­pe­ning now with stu­pid peo­p­le. They’re tran­s­cen­ding their in­di­vi­du­al li­mi­ta­ti­ons, fin­ding each other and be­co­ming out-and-proud Stu­pid-Ame­ri­cans.

wie ge­sagt, das ist al­les nach­voll­zieh­bar und ein­leuch­tend (was tarl­ton­tarl­ton schreibt, nicht un­be­dingt mei­ne zu­sam­men­fas­sung), aber ich habe mich vor dem le­sen des ori­gi­nals (na­tür­lich) an der ein­di­men­sio­na­li­tät des wor­tes „dumm“ („stu­pid“) ge­stört. tarl­ton­tarl­ton dif­fe­ren­ziert in sei­nem text in ei­nem ein­schub et­was nach und sagt rich­ti­ger­wei­se

“stu­pid” is a pret­ty stu­pid term.

sei­ne dif­fe­ren­zierg ist, dass er mit dum­men leu­ten ei­gent­lich igno­ran­te leu­te meint, leu­te die nicht ver­ste­hen was um sie her­um pas­siert und sich nicht die mühe ge­ben wol­len das raus­zu­fin­den. und „dumm“ höre sich halt bes­ser an als „ak­ti­ve igno­ranz“.

mein dif­fe­ren­zie­rungs­an­satz wäre ein an­de­rer. ich ken­ne ei­ni­ge leu­te die nicht der re­gu­lä­ren de­fi­ni­ti­on von klug oder in­tel­li­gent ent­spre­chen. sei es durch feh­len­de bil­dung, be­hin­de­rung oder weil ih­nen die fä­hig­keit zur abs­trak­ti­ons fehlt. vie­le der ver­meint­lich dum­men men­schen die ich ken­ne, ha­ben eine aus­ge­spro­chen aus­ge­präg­te so­zia­le in­tel­li­genz und em­pa­thie. feh­len­de in­tel­lek­tu­el­le fä­hig­kei­ten füh­ren nicht zwangs­läu­fig zu ag­gres­si­on oder aus­gren­zungs­be­stre­bun­gen.

an­de­rer­seits, auch bei hun­den, die ja auch nicht für ihre in­tel­lek­tu­el­len fä­hig­kei­ten be­kannt sind, ist frus­tra­ti­ons­ag­gres­si­on ein be­kann­tes pro­blem. bei hun­den ist das ein so­zia­les, ein er­zie­hungs­pro­blem, das sich mit dem ge­dul­di­gen auf­bau von frus­tra­ti­ons­to­le­ranz um­ge­hen lässt. bei men­schen, de­nen die feh­len­de frus­tra­ti­ons­to­le­ranz ihre em­pa­thie auf­frisst ist das letzt­end­lich na­tür­lich auch ein so­zia­les, ge­sell­schaft­li­ches pro­blem.

viel­leicht ist der text von tarl­ton­tarl­ton bes­ser les­bar, wenn man „stu­pid“ mit „ag­gres­si­ve stu­pid“ er­setzt. dann er­gibt das gan­ze noch­mal ei­nen ti­cken mehr sinn.


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bild eines bewölkten himmels
war­um die­se link­samm­lung nicht mit ei­nem schö­nen wol­ken­bild aus­klin­gen las­sen?

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm schreibt übers schrei­ben:

Das Blog ist […] über­haupt nur von mar­gi­na­lem In­ter­es­se für die Öf­fent­lich­keit. Wie alle Blogs.

so wie fast al­les was wir tun die öf­fent­li­och­keit nicht be­son­ders in­ter­es­si­ert, ins­be­son­de­re na­tür­lich in ber­lin.

aber er schreibt eben auch, dass nicht die öf­fent­lich­keit das ziel un­se­res tuns (oder eben schrei­bens) ist, son­dern die „paar men­schen“ mit de­nen wir eine, wie auch im­mer ge­ar­te­te, be­zie­hung ha­ben. ja, das funk­tio­niert auch, be­zie­hun­gen un­ter ei­gent­lich sich frem­den men­schen.

je­den­falls ein wun­der­ba­rer text übers schrei­ben den ich ger­ne ge­le­sen habe: bud­den­bohm-und-soeh­ne.de


… er­zeug­te alt­tex­ty die­sen text:

A ser­e­ne wa­ter­s­cape with a stone em­bank­ment in the fo­re­ground, fea­turing a still, re­flec­ti­ve body of wa­ter mir­ro­ring lush green trees and a glim­pse of buil­dings with red and white fa­ca­des un­der a clear blue sky, with a dis­card­ed pla­s­tic bag vi­si­ble on the em­bank­ment.

chatgpt (o4-mini-high) habe ich ge­fragt: „kannst du für die­ses bild ei­nen alt text ver­fas­sen, auf deutsch?“. ant­wort:

Ein ru­hi­ger Ab­schnitt des Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nals in Ber­lin an ei­nem son­ni­gen Tag: Im Vor­der­grund ist eine stei­ner­ne Ufer­mau­er mit ei­ner dar­auf lie­gen­den, wei­ßen Plas­tik­tü­te zu se­hen. Da­hin­ter spie­gelt sich eine Baum­rei­he so­wie ein ro­tes-wei­ßes Ge­bäu­de im glat­ten Was­ser des Ka­nals, dar­über ein kla­rer, blau­er Him­mel.

den tipp mit dem da­tei­na­men hat nur chatgpt an­ge­nom­men, aber bei­de ha­ben ei­nen blick für de­tails (plas­tik­tü­te).

aber mir stellt sich eine ganz an­de­re fra­ge: ist es wirk­lich sinn­voll dass ich als ver­öf­fent­li­chen­der ei­nen bild­be­schrei­ben­den text ver­fas­se?

weil wenn ich das ma­che, wür­de ich gar nicht auf die idee kom­men in eine sol­che de­tail­tie­fe zu ge­hen. mein alt-text wäre ge­we­sen: „bild vom ber­lin-span­dau­er schiff­fahrts­ka­nal“. wenn ich mir be­son­ders viel mühe ge­ben wür­de, viel­leicht noch er­gänzt mit dem satz „an ei­nem son­ni­gen tag, das was­ser glit­zert glatt und re­flek­tiert das ufer“.

die­se neu­en tools ma­chen da de­fi­ni­tiv ei­nen bes­se­ren, neu­tra­le­ren und sach­li­che­ren job bei der bild­ana­ly­se als ich das je­mals könn­te. wäre mei­ne sicht ein­ge­schränkt, hät­te ich wahr­schein­lich mit dem auf­tau­chen der ers­ten KI-bild-ana­ly­se-tools auf­ge­hört mei­nen screen­rea­der alt-tex­te le­sen zu las­sen und wäre für bil­der auf werk­zeu­ge mei­ner wahl um­ge­stie­gen, die ich nach mei­nen be­dürf­nis­sen an­pas­sen kann.

ein­fa­che test­fra­ge an chatgpt:

kannst du mir die bil­der und vi­de­os auf wir­res.net/ar­tic­les/mor­gen… kurz be­schrei­ben?

ant­wort:

Hier eine kur­ze Über­sicht der vier Me­di­en im Ar­ti­kel:

  • Foto 1: Am Ber­lin-Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nal. Ru­hi­ges Was­ser spie­gelt dich­tes Ufer­ge­hölz und ein ro­tes/wei­ßes Ge­bäu­de, im Vor­der­grund links steht Fri­da ne­ben ei­nem Baum­stamm auf dem schma­len, grasbe­wach­se­nen Ufer­rand. wir­res.net

  • Foto 2: Schat­ti­ger Wald­weg in den Reh­ber­gen. Ein brei­ter, er­di­ger Pfad zieht sich durch dich­tes, grü­nes Blät­ter­dach, mit­tig sieht man Fri­da klein im Schat­ten zwi­schen den Bäu­men ste­hen. wir­res.net

  • Vi­deo 1: Kur­zes Loop vom Ka­nal. Lei­se Wel­len­be­we­gung auf dem Was­ser, Spie­ge­lun­gen der Bäu­me und des Ge­bäu­des wo­gen sanft, Blick über eine Stein­mau­er, auf der links ein Plas­tik­tüt­chen liegt. wir­res.net

  • Vi­deo 2: Fri­da beim He­cheln. Die klei­ne, schwar­ze Pu­del-Mix-Hün­din liegt auf san­di­gem Bo­den, trägt ein hell­blau­es Ge­schirr, ihre Zun­ge hängt her­aus, im Bild sind auch die Schu­he des Fo­to­gra­fen und die gel­be Lei­ne zu se­hen. wir­res.net

ernst­ge­mein­te fra­ge, wie sinn­voll ist es über­haupt noch alt-tex­te zu ver­fas­sen, aus­ser wenn man le­dig­lich auf den zwei­ten blick sicht­ba­re meta-in­for­ma­tio­nen zu ei­nem bild mit­lie­fern will?

(ant­wor­ten ger­ne hier oder auf mast­o­don oder blues­ky.)


[nach­trag 24.06.2025]

ich habe im lau­fe der dis­kus­si­on ge­lernt:

  • best prac­ti­ce für alt-tex­te ist nicht eine fo­to­rea­lis­ti­sche be­schrei­bung, son­dern eine knap­pe be­schrei­bung, ca 140 zei­chen lang.
  • das ki-alt-text werk­zeug auf bar­rie­re­frei­es.de­sign macht so­weit ich ver­ste­he ei­nen gu­ten job und er­klärt wei­ter un­ten auch die best prac­ti­ces (via mar­kus)
  • so knapp und kurz hab ich bis­her alt-tex­te auch ver­fasst, wenn ich sie nicht ver­ges­sen hab. mach ich dann auch so wei­ter.
  • wer sich bil­der im de­tail er­klä­ren las­sen will oder muss, kann KI tools zur de­tail­ier­ten bild­be­schrei­bung nut­zen, alt-tex­te sind eher für die schnel­le ori­en­tie­rung


iPom­pi­dou

felix schwenzel in artikel

ste­wart hicks er­klärt sehr nach­voll­zieh­bar, war­um das cent­re pom­pi­dou so ein gross­ar­ti­ges ge­bäu­de ist. wenn man über­legt, dass es fast so alt ist wie ich, aber ge­ra­de mal 5% so alt aus­sieht wie ich, ist das schon er­staun­lich. es sieht nicht nur mo­dern aus, son­dern im­mer noch ir­gend­wie neu.

sehr schön fand ich ste­wart hicks be­haup­tung, dass das cent­re pom­pi­dou kon­zep­tio­nell und ar­chi­tek­to­nisch un­se­re mo­der­ne kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur vor­weg­nahm. da­durch dass das cent­re pom­pi­dou alle tech­nik nach aus­sen stülpt, ist es in­nen ul­tra-fle­xi­bel und kann jede ge­wünsch­te funk­ti­on über­neh­men.

ich habe ver­ges­sen ob ichs bei john gru­ber oder an­ders­wo ge­le­sen habe, aber das ipho­ne — oder all­ge­mein mo­der­ne com­pu­ter mit touch-screen, ich sag im fol­gen­den der ein­fach­heit hal­ber trotz­dem nur „ipho­ne“ — sind des­halb so uni­ver­sell, weil sie zwar alle tech­nik in­nen ver­ste­cken, aber jede vor­stell­ba­re funk­ti­on nach aus­sen stül­pen kön­nen. ein ipho­ne kann eben ein te­le­fon sein, ein fax oder gar ein fi­lofax, eine bi­blio­thek oder eben auch ein mu­se­um. die idee, das kon­zept hin­ter bei­den, dem cent­re pom­pi­dou und dem ipho­ne, ist das glei­che: 100% fle­xi­bi­li­tät ohne dass ei­nem haus­tech­nik oder mi­croele­tro­nik im weg ste­hen.

man muss lei­der sa­gen, dass das ipho­ne es leich­ter hat fle­xi­bel zu sein als das cent­re pom­pi­dou. vir­tu­ell ist ein­fach um die 100% leich­ter als ge­baut.

auf dem ipho­ne ha­ben men­schen mitt­ler­wei­le ge­lernt, rein funk­tio­nel­le kon­zep­te und ei­nen sehr ho­hen abs­trak­ti­ons­grad hin­zu­neh­men. in der welt der ar­chi­tek­tur hän­gen die men­schen nach wie vor dem skeu­omor­phis­mus nach. ein haus soll ge­fäl­ligst wie ein haus aus­se­hen, also am bes­ten mit gie­bel und gar­di­nen hin­ter den fens­tern. chatgpt hat, wie ich fin­de, sehr schön die de­fi­ni­ti­on von skeu­omor­phis­mus, aber eben auch an die er­war­tun­gen an ar­chi­tek­tur, auf ei­nen kur­zen satz ein­ge­dampft

Skeu­omor­phis­mus ist De­sign, das mo­der­ne Din­ge wie alte Vor­bil­der aus­se­hen lässt.

 

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das bild hat chatgpt ge­zeich­net, promt:

kannst du das cent­re pom­pi­dou mit blei­stift skiz­zie­ren, ganz mi­ni­ma­lis­tisch?

da­nach hab ich ge­be­ten:

das sieht sehr gut aus. ein ganz biss­chen mehr de­tails?


It took me four ye­ars to learn to paint like Ra­pha­el but a life­time to paint like a child.

scha­de dass vsauce seit 2 jah­ren kei­ne neu­en vi­de­os mehr pos­tet, aber schön das vsauce bis vor zwei jah­ren sehr vie­le un­glaub­lich gute vi­deo ge­pos­tet hat (zum bei­spiel das hier).

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