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min­des­tens 4 mal pro mo­nat piqe ich jetzt links für piqd aus. mit (leicht) ver­bes­ser­ter or­tho­gra­phie — weil ho­no­rar. ers­ter piq: Jetzt doch ir­gend­wie: Leu­te, zur Son­ne, zur Ge­sund­heit
mein pro­fil (zum fol­gen).


[pi­qd] Jetzt doch ir­gend­wie: Leu­te, zur Son­ne, zur Ge­sund­hei

felix schwenzel in notiert

In den USA emp­feh­len Der­ma­to­lo­gen eine Null-To­le­ranz-Stra­te­gie ge­gen­über der Son­ne: Wer raus­geht, sol­le sich kon­se­quent ge­gen ul­tra­vio­let­tes Licht schüt­zen und Son­nen­creme mit ei­nem Schutz­fak­tor von min­des­tens 30 be­nut­zen. Den aus der Son­nen-Ent­halt­sam­keit re­sul­tie­ren­den Vit­amin-D-Man­gel sol­le man künst­lich, durch Vit­amin­prä­pa­ra­te aus­glei­chen.

In Deutsch­land se­hen Der­ma­to­lo­gen und das Bun­des­amt für Strah­len­schutz das dif­fe­ren­zier­ter und emp­feh­len sich „für eine aus­rei­chen­de Vit­amin-D-Syn­the­se“ zwei bis drei­mal pro Wo­che auch kurz un­ge­schützt der Son­ne aus­zu­set­zen.

Das Pro­blem mit Vit­amin-D-Prä­pa­ra­ten scheint das glei­che wie mit an­de­ren Vit­amin­prä­pa­ra­ten, Fisch­ölen, Beta-Ka­ro­tin-Pil­len oder Schlan­gen­öl zu sein, näm­lich dass sich ihre Wirk­sam­keit bis­her nicht nach­wei­sen ließ. Im Ge­gen­teil, ein paar For­scher glau­ben, dass der Zu­sam­men­hang zwi­schen schlech­ten Vit­amin-D Wer­ten und al­len mög­li­chen Krank­hei­ten eine klas­si­sche Schein­kau­sa­li­tät ist.

Men­schen mit ho­hen Vit­amin-D-Wer­ten sind nicht we­gen des Vit­amins sehr viel ge­sün­der als Men­schen mit Vit­amin-D-Man­gel, son­dern vor al­lem auch, weil sie sich der Son­ne aus­setz­ten. Vit­amin D sei ein In­di­ka­tor, nicht die Ur­sa­che für Ge­sund­heit. Hun­dert­pro­zen­ti­ger Son­nen­schutz, kon­se­quen­tes Mei­den der Son­ne, scheint ins­ge­samt mehr zu scha­den als zu nüt­zen.

Na­tür­lich ist das al­les furcht­bar kom­pli­ziert und kom­plex, aber eins wird nach dem Le­sen die­ses (län­ge­ren) Ar­ti­kels klar: den Heils­ver­spre­chen der Le­bens­mit­tel-, Kos­me­tik- oder Che­mie­in­dus­trie – und erst recht Ge­sund­heits­rat­ge­bern – soll­te man mit ei­ner ge­hö­ri­gen Por­ti­on Skep­sis be­geg­nen. Die we­ni­gen Emp­feh­lun­gen, die sich in den letz­ten paar hun­dert Jah­ren be­währt ha­ben und nicht re­vi­diert wer­den muss­ten, schei­nen wei­ter­hin: Maß hal­ten, viel Be­we­gung und re­gel­mä­ßig raus, an die fri­sche Luft und Son­ne zu ge­hen.

outsideon­line.com: Is Sun­screen the New Mar­ga­ri­ne?


links vom 17.12.2018

felix schwenzel

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  krebs­on­se­cu­ri­ty.com: What the Mar­riott Breach Says About Se­cu­ri­ty   #

As­su­me you are com­pro­mi­sed.

der um­gang mit da­ten, egal ob sie ei­nem von an­de­ren an­ver­traut wur­den oder ob es die eig­nen da­ten sind, soll­te stets dem prin­zip fol­gen das schlimms­te an­zu­neh­men. das ist mei­ne ver­bil­lig­te in­ter­pre­ta­ti­on von bri­an krebs le­sens­wer­ten blog­post (via schnei­er.com). den gan­zen text zu le­sen lohnt sich (na­tür­lich) noch zwei, drei ti­cken mehr, als mei­nen kom­men­tar dazu zu le­sen.

ich schrei­be mei­ne emails üb­ri­gens wie blog­posts: ich gehe da­von aus, dass email nicht si­cher ist und schrei­be des­halb in emails nur sa­chen, die zur not auch öf­fent­lich wer­den kön­nen. bei ende zu ende ver­schlüs­sel­ter kom­mu­ni­ka­ti­on bin ich et­was nach­läs­si­ger.

an­sons­ten ver­hält es sich mit der IT-si­cher­heits­tech­nik ganz ähn­lich wie mit der ge­sund­heit. ge­sun­de er­näh­rung, be­we­gung (se­cu­ri­ty patches) al­lein rei­chen nicht. so­lan­ge man nicht re­gel­mäs­sig zu vor­sor­ge-un­ter­su­chun­gen geht (in­tru­si­on de­tec­tion, mo­ni­to­ring) und eine gute ge­sund­heits­ver­si­che­rung für den fall ei­ner krank­heit (se­cu­ri­ty-breach) hat, bringt auch der ge­sün­des­te le­bens­stil nichts:

fai­ling to re­spond quick­ly when an ad­ver­sa­ry gains an in­iti­al foot­hold is like al­lo­wing a tiny can­cer cell to me­tasta­si­ze into a much big­ger ill­ness that — left un­de­tec­ted for days, months or ye­ars — can cost the en­ti­re or­ga­nism de­ar­ly.

für sich selbst soll­te man im­mer vom schlimms­ten aus­ge­hen. wenn ich weiss, dass ein teil mei­ner pass­wor­te so oder so in die hän­de von die­ben ge­langt, ist es lo­gisch für je­den log­in ein ei­ge­nes pass­wort zu nut­zen, 2-fak­tor-au­then­ti­f­fi­zie­rung zu nut­zen und be­son­ders wich­ti­ge zu­gän­ge ganz be­son­ders sorg­fäl­tig zu ver­ram­meln.

wenn ich da­von aus­ge­he, dass eine ge­öff­ne­te fla­sche ir­gend­wann zwangs­läu­fig um­fällt, stel­le ich sie halt im­mer ge­schlos­sen hin oder gehe dop­pelt si­cher, dass sie nicht um­fällt.

an­sons­ten lau­tet das zau­ber­wort na­tür­lich im­mer auch: da­ten­spar­sam­keit.

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  buzzfeed­news.com: Am­mon Bun­dy Lea­ves Mi­litia Mo­ve­ment Af­ter Cri­ti­ci­zing Trump On Im­mi­gra­ti­on Po­li­cy   #

am­mon bun­dy? nie ge­hört den na­men. an­de­rer­seits, von der „stand­off“ be­we­gung in ne­va­da und ore­gon hat­te ich dann schon mal ge­hört. bun­dys fa­mi­lie, erz­kon­ser­va­ti­ve waf­fen­nar­ren, mi­li­zio­nä­re, oba­ma- und re­gie­rungs­ver­äch­ter, sind in den letz­ten jah­ren da­durch be­kannt ge­wor­den, dass sie sich mit waf­fen­ge­walt ge­gen be­hör­den­an­wei­sun­gen wehr­ten. sie ha­ben ei­nen bun­ten ge­mischt-brau­nen hau­fen an­hän­ger um sich ge­scharrt, der bun­dy jetzt aber of­fen­bar ei­nen ti­cken zu braun und hass­erfüllt wur­de, so dass er sich ge­nö­tigt fühl­te sich zu di­stan­zie­ren.

man sieht hier je­den­falls ganz gut, wo die li­ni­en im rech­ten spek­trum ver­lau­fen: die be­reit­schaft zur waf­fen­ge­walt muss nicht zwangs­läu­fig be­deu­ten, frem­de oder ein­wan­de­rer ab­zu­leh­nen oder sie pau­schal aus dem land raus­hal­ten und raus­wer­fen zu wol­len. oder an­ders ge­sagt: bun­dy ist schon ex­trem durch­ge­knallt kon­ser­va­tiv, aber bun­dys kom­bi­na­ti­on aus ex­tre­men wer­te­kon­ser­va­tis­mus und mor­mo­ni­schem glau­ben zeigt, dass mensch­lich­keit, mit­ge­fühl mit lei­den­den, ver­folg­ten oder ge­flüch­te­ten durch­aus ver­ein­bar sind mit rück­wärts­ge­wandt­heit. bei deut­schen kon­ser­va­ti­ven scheint die­se er­kennt­nis noch nicht an­ge­kom­men zu sein. hier scheint zum kon­ser­vie­ren, zum „christ­lich, so­zia­len“ au­to­ma­tisch auch das auf­wie­geln ge­gen un­ter­pri­vi­li­gier­te, arme, be­nach­tei­lig­te und frem­de zu ge­hö­ren.

an­de­rer­seits kön­nen wir wahr­schein­lich auch froh sein, dass der ra­di­ka­le kon­ser­va­tis­mus und mi­li­tan­tis­mus der stand­offs sich hier noch nicht all­zu sehr in die ge­hir­ne der eu­ro­päi­schen kon­ser­va­ti­ven ge­fres­sen hat.

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  ro­bert-ha­beck.de: Die Stun­de der mu­ti­gen Kar­ni­ckels   #

ich möch­te mich der emp­feh­lung von cree­zy an­schlies­sen:

Ich [möch­te] Euch den Text von Ro­bert Ha­beck drin­gend emp­feh­len. Er macht sich – wie sel­ten ein Grü­nen-Po­li­ti­ker zu­vor – aus­gie­big und hart­nä­ckig Ge­dan­ken über die künf­ti­ge Ar­beits­welt in die­sem Land und auf der Welt. Was ei­nes der vor­ran­gi­gen The­men ne­ben dem Kli­ma­schutz nun ei­mal ist. Um so er­schre­ckend, dass hier­zu von den Re­gie­rungs­par­tei­en so schreck­lich we­nig kommt. „Die Stun­de des mu­ti­gen Kar­ni­ckels. (Wie wir die di­gi­ta­le Ar­beits­welt ge­stal­ten kön­nen.)” Sehr le­sens­wert!

aber nicht ohne noch min­des­tens ei­nen ab­satz zu zi­tie­ren:

Wie weit­rei­chend die Schrit­te sind, soll­te durch die Ana­ly­se der Wirk­lich­keit ge­steu­ert wer­den. Die Zeit, von al­les be­stim­men­den Mas­ter­plä­nen, ist je­den­falls vor­bei. Po­li­tik muss schnel­ler und ex­pe­ri­men­tier­freu­di­ger wer­den, will sie mit ei­ner schnel­ler wer­den­den und ex­pe­ri­men­tier­freu­di­gen Wirk­lich­keit Schritt hal­ten. Wir brau­chen da­für Mo­du­le des Wan­dels, die wir je­weils be­nut­zen oder nicht be­nut­zen kön­nen.

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  brand­eins.de: Werk­statt­be­richt   #

noch ein text von cree­zy emp­foh­len, über die leicht ver­fah­re­ne si­tua­ti­on von be­hin­der­ten­werk­stät­ten. de­ren fi­nan­zie­rung und för­de­rung be­güns­tigt eine ei­gen­dy­na­mik die, ich sag mal so, nicht für alle be­tei­lig­ten op­ti­mal ist. das al­les wird, wie im­mer in der brand­eins, wun­der­bar dif­fe­ren­ziert, aber nicht tro­cken auf­ge­schlüs­selt und lässt ei­nen dann doch leicht ir­ri­tiert und frus­triert zu­rück. eins bleibt, wie nach dem le­sen des texts von ro­bert ha­beck je­doch auf der zun­ge lie­gen: die ar­beits­markt­po­li­tik muss drin­gend dy­na­mi­scher wer­den.

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  spie­gel.de: Ba­den-Würt­tem­berg: Land­tags­prä­si­den­tin Muh­te­rem Aras trotzt der AfD   #

End­lich schlie­ßen sich mal die Rei­hen der de­mo­kra­ti­schen Par­tei­en. Sie weh­ren sich ge­gen die Rechts­po­pu­lis­ten, über alle Par­tei­dif­fe­ren­zen hin­weg: Die AfD pro­vo­ziert, die FDP ver­tei­digt die SPD, eine Grü­ne schmeißt ei­nen Stö­ren­fried aus dem Saal und die CDU ap­plau­diert.


links vom 16.12.2018

felix schwenzel

in der letz­ten wo­che wa­ren in mei­nem feed­rea­der so vie­le gute ar­ti­kel, dass ich die am liebs­ten alle tei­len woll­te. tat­säch­lich tue ich das be­reits (schon im­mer): al­les was mir ge­fällt, was ich spä­ter le­sen möch­te, was ich spä­ter ver­lin­ken möch­te oder was ich glau­be spä­ter in ei­nem ar­ti­kel oder vor­trag be­nut­zen zu kön­nen ver­se­he ich in mei­nem feed­rea­der mit ei­nem stern. und dann lan­det es hier: pin­board.in/u:di­plix

um mal ein paar links los­zu­wer­den, hier mal wie­der eine aus­wahl aus den letz­ten ta­gen.

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  spie­gel.de: Was man über die „Gelb­wes­ten“ wis­sen soll­te   #

das ist glau­be ich das bes­te, was ich bis­her über die gelb­wes­ten­be­we­gung ge­le­sen habe. was sa­scha lobo wirk­lich meis­ter­haft be­herrscht ist mus­ter­er­ken­nung. ich fra­ge mich wie­so die fä­hig­keit bei so vie­len jour­na­lis­ten un­ter­ent­wi­ckelt ist.

wer in den letz­ten 10 oder 15 jah­ren im in­ter­net un­ter­wegs war, er­kennt die mus­ter die men­schen im netz be­we­gen, aber sa­scha lobo ist ei­ner der we­ni­gen die die­se mus­ter im­mer wie­der auf ak­tu­el­le phä­no­me­ne pro­ji­ziert und sie da­mit ein­leuch­ten­der, diff­fe­ren­zier­ter und nach­violl­zieh­ba­rer er­klärt.

oder an­ders ge­sagt: auch wer sich nicht für das gelb­wes­ten-phä­no­men in­ter­es­siert, soll­te die­sen text un­be­dingt le­sen.

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  schmid.welt.de: Der Mob und die De­mo­kra­tie   #

ich mag die sprin­ger-pres­se nicht und je­des­mal wenn ich ir­gend­was in der „welt“ lese, rol­len sich mir die fuss­nä­gel hoch. ich kann mit dem zeug nichts an­fan­gen, ob­wohl ich im­mer wie­der ver­sucht habe dem (halb) se­riö­sen aus­hän­ge­schild des sprin­ger-ver­lags eine chan­ce zu ge­ben.

was ich hin­ge­gen ger­ne lese sind die tex­te des ex-her­aus­ge­bers der welt tho­mas schmidt. meis­ten sind die nicht be­son­ders kurz, sie wir­ken sehr klug und sind es wahr­schein­lich auch, aber wich­ti­ger: schmidt hat nicht nur star­ke mei­nun­gen, son­dern auch star­ke ar­gu­men­te und schafft es im­mer wie­der nicht nur zu­sam­men­hän­ge her­zu­stel­len, son­dern auch nach­voll­zieh­bar zu ma­chen.

das un­be­ha­gen, dass ich schon im­mer ge­gen­über all zu di­rek­ter de­mo­kra­tie und all­zu schwa­cher ge­wal­ten­tei­lung habe, fasst er in die­sem text noch­mal gut zu­sam­men.

Seit fast sie­ben Jahr­zehn­ten sind die meis­ten Staa­ten Eu­ro­pas zu­min­dest leid­lich gut funk­tio­nie­ren­de li­be­ra­le De­mo­kra­tien. „Das“ Volk hat­te eine Stim­me, aber nicht das Sa­gen. Hie und da gab es Re­vol­ten, die je­doch nie eine sys­tem­ge­fähr­den­de oder gar sys­tem­spren­gen­de Kraft ent­wi­ckeln konn­ten. Die Be­frie­dungs- und In­klu­si­ons­kraft der In­sti­tu­tio­nen war stär­ker. Jah­res­ring um Jah­res­ring konn­te so die Über­zeu­gung wach­sen, dass im Wech­sel­spiel zwi­schen Bür­gern, Po­li­tik und In­sti­tu­tio­nen ein sta­bi­les po­li­ti­sches Sys­tem ent­stan­den sei, das in sich ruht und nicht mehr zu er­schüt­tern oder aus der Fas­sung zu brin­gen ist. Dass die­se Ein­schät­zung zu op­ti­mis­tisch war, da­für gibt es seit ei­ni­ger Zeit An­zei­chen.

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  truth­dig.com: The Here­sy of White Chris­tia­ni­ty   #

ich habe vie­le pro­ble­me mit re­li­gio­si­tät und erst recht mit theo­lo­gi­schen tex­ten. die­sen text über den schwar­zen (be­frei­ungs) theo­lo­gen ja­mes h. cone (vom weis­sen re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­ler chris hedges ge­schrie­ben) hat mich aber ge­fes­selt. ich glau­be [sic!] dass re­li­gi­on nichts für mich ist und un­end­li­ches leid über die welt ge­bracht hat, aber ich glau­be auch, dass re­li­gi­on men­schen hel­fen kann zu sich selbst zu fin­den, sie zu stär­ken und in be­stimm­ten (aus­übungs) for­men auch hu­ma­ni­tät und ge­rech­tig­keit för­dert (und in an­de­ren das ge­gen­teil).

“Chris­tia­ni­ty is es­sen­ti­al­ly a re­li­gi­on of li­be­ra­ti­on,” Cone wri­tes. “The func­tion of theo­lo­gy is that of ana­ly­zing the mea­ning of that li­be­ra­ti­on for the op­pres­sed com­mu­ni­ty so they can know that their strugg­le for po­li­ti­cal, so­cial, and eco­no­mic ju­s­ti­ce is con­sis­tent with the gos­pel of Je­sus Christ. Any mes­sa­ge that is not re­la­ted to the li­be­ra­ti­on of the poor is not Christ’s mes­sa­ge. Any theo­lo­gy that is in­dif­fe­rent to the the­me of li­be­ra­ti­on is not Chris­ti­an theo­lo­gy. In a so­cie­ty whe­re [peo­p­le] are op­pres­sed be­cau­se they are black, Chris­ti­an theo­lo­gy must be­co­me Black Theo­lo­gy, a theo­lo­gy that is un­re­ser­ved­ly iden­ti­fied with the goals of the op­pres­sed com­mu­ni­ty and see­king to in­ter­pret the di­vi­ne cha­rac­ter of their strugg­le for li­be­ra­ti­on.”

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  tech­crunch.com: Some things Jack Dor­sey didn’t men­ti­on in his My­an­mar me­di­ta­ti­on tra­ve­lo­gue   #

das ist ein un­ge­wöhn­li­cher text für tech­crunch, in dem ein eso­te­ri­scher tweet-sturm des twit­ter-chefs jack dor­sey zu recht, sehr un­fair, aber sehr prä­gnant und er­schüt­ternd, dem leid der min­der­heit der roh­in­gya ge­gen­über­ge­stellt wird.

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  vowe.net: Face­book and fact che­cking   #

vol­ker we­ber:

I'll make this easy for you: Do not touch any­thing Face­book does. They are rot­ten to the core.

ich nut­ze face­book nur noch mit wi­der­wil­len und ex­trem sel­ten, so gut wie gar nicht mehr. die prak­ti­ken der fir­ma die in den letz­ten wo­chen öf­fent­lich wur­den sind ei­ner­seits nicht über­ra­schend, in ih­rer kon­se­quen­ten hin­ter­fot­zig­keit dann aber doch wie­der ir­ri­tie­rend. in der re­gel hal­te ich es mit der re­gel, al­les was nach ver­schwö­rung und bös­ar­tig­keit aus­sieht mit in­kom­pe­tenz oder schei­tern an kom­ple­xi­tät zu er­klä­ren. bei face­book wird es aber im­mer deut­li­cher, dass es in der spit­ze von face­book mehr­heit­lich leu­te gibt, de­nen das wohl der fir­ma über al­les geht und die ver­ant­wor­tung für al­les was face­book an­rich­tet nicht nur ab­leh­nen, son­dern sich die­ser ver­ant­wor­tung auch ak­tiv ent­zie­hen und dar­aus re­sul­tie­ren­des leid in kauf neh­men. face­book und ich wer­den in die­sem le­ben wohl kei­ne freun­de mehr.

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  hei­se.de: Ap­ple Pay in Deutsch­land: Ban­ken wol­len EC-Kar­te ein­bin­den   #

Nach dem Start von Ap­ple Pay in Deutsch­land be­grün­de­ten Ban­ken­ver­tre­ter das Feh­len der Gi­ro­card-Un­ter­stüt­zung da­mit, die Kar­te sei nicht auf ei­nen in­ter­na­tio­na­len Ein­satz aus­ge­legt.

das ver­steh ich nicht ganz: der stolz der deut­schen ban­ken, die EC-kar­te, spielt, wie wir alle, im­mer wie­der, leid­voll im aus­land er­fah­ren, in­ter­na­tio­nal kei­ne rol­le, funk­tio­niert also, wenn über­haupt, nur im eu­ro­päi­schen aus­land. und dass ap­ple (oder goog­le) die­se ein­schrän­kung nicht auch für ihre zah­lungs­sys­te­me über­neh­men wol­len, mach­ten die deut­schen ban­ken ap­ple jetzt zum vor­wurf?

ich weiss, es ist be­stimmt al­les kom­pli­ziert, aber war­um ha­ben die deut­schen ban­ken in den letz­ten 20 jah­ren nicht (auch) ein biss­chen dar­auf hin­ge­ar­bei­tet, EC-kar­ten auf den in­ter­na­tio­na­len ein­satz aus­zu­le­gen? so wie jede ver­kack­te kre­dit­kar­te auch?

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  spie­gel.de: Was­ser­stoff­au­to: „Die Brenn­stoff­zel­le wird sich durch­set­zen“   #

das ist gröss­ten­teils to­yo­ta-PR vom to­yo­ta-mo­tor­ent­wick­ler ge­rald kill­mann, aber nichts­des­to­trotz das klügs­te (und kür­zes­te) was ich seit lan­gem über die zu­kunft des au­tos ge­le­sen habe. al­ler­dings kommt’s meis­ten dann doch ganz an­ders als man, oder sehr klu­ge men­schen, den­ken.

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  argh.de: drei un­aus­ge­go­re­ne per­sön­li­che the­sen über new york:   #

die tex­te von frank lach­mann sind nie be­son­ders ein­fach zu le­sen, der hier ist nur mit­tel­hart. und ich kann ei­ni­ge, wenn nicht so­gar die meis­ten be­ob­ach­tun­gen über new york be­stä­ti­gen. zum bei­spiel:

([…] in nyc wird auch öf­ter ge­hupt, und „deut­li­cher“ als in asi­en, we­ni­ger ag­gres­siv an­de­rer­seits als in mün­chen)

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  pi­xel­roi­ber.de: #darm­stadt   #

das bild ist so toll kli­schee­haft, dass es eins zu eins als HO-mo­dell­ei­sen­bahn-sze­ne durch­geht.

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  fast­com­pa­ny.com : Peo­p­le Keep At­tack­ing Way­mo's Au­to­no­mous Cars   #

rage against the ma­chi­ne.

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  ci­ty­lab.com: How Ci­ties De­sign Them­sel­ves   #

die­ses in­ter­view mit dem stadt­pla­ner alain ber­taud ist au­gen­öff­nend, weil es zeigt, dass wir in be­rei­chen die wir re­gu­lie­ren oder steu­ern wol­len, oft ein­fach die fal­schen werk­zeu­ge an­set­zen — und die fal­schen me­tri­ken.

Ci­ties are la­bor mar­kets. Peo­p­le go to ci­ties to find a good job. Firms move to ci­ties, which are ex­pen­si­ve, be­cau­se they are more li­kely to find the staff and spe­cia­lists that they need. If a city’s at­trac­ti­ve, that’s a bo­nus. But ba­si­cal­ly, they come to get a job.

[…]

In a way, the dream of every ur­ban plan­ner or ar­chi­tect is to not be cons­trai­ned by the mar­ket. You be­lie­ve, as an ar­chi­tect or as a plan­ner, that you alo­ne could ef­fi­ci­ent­ly al­lo­ca­te land uses and den­si­ties, just like de­sig­ning a house.
I quick­ly rea­li­zed that if you do not have pri­ces to gui­de you, you end up re­ly­ing on ar­bi­tra­ry norms.

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  ueber­me­di­en.de: Pal­mer, Mar­ten­stein und die Sprach­re­ge­lun­gen „von oben“   #

bo­ris pal­mer „for­rest trump“ zu nen­nen fin­de ich nach dem le­sen die­ses ar­ti­kels ir­gend­wie sehr pas­send. den ar­ti­kel kann man der­zeit nur mit ei­nem über­me­di­en-abo le­sen, aber das lohnt sich al­lein schon we­gen der ko­lum­nen von sa­mi­ra el ouas­sil.

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  blogs.taz.de/pop­b­log: Schmäh­kri­tik (669): Til Schwei­gers Hol­ly­wood-Re­make von „Ho­nig im Kopf“ mit Nick Nol­te und Matt Dil­lon   #

scha­den­freu­de ist macht im fall von till schwei­ger wirk­lich spass, nicht aus der rei­nen freu­de an der scha­den­freu­de, son­dern weil till schwei­ger wirk­lich, wirk­lich nie den feh­ler bei sich selbst sieht.


kann shon sein, dass bo­ris pal­mer ste­fan kuz­ma­ny für die­sen text ein knöll­chen schreibt, we­gen de­spek­tier­lich­keit ge­gen­über ei­nem o.b.
spie­gel.de/po­li­tik/deutsch­land/bo­ris-pal­mer-als-ord­nungs­hue­ter-das-grue­ne-maenn­chen-ko­lum­ne-a-1240481.html


sehr tol­ler text, der sich ein biss­chen mo­no­the­ma­tisch gibt, aber ei­nen bun­ten strauss an klu­gen und wich­ti­gen er­kennt­nis­sen ver­mit­telt — vor al­lem: es wür­de hel­fen, nicht da­von aus­zu­ge­hen, dass ir­gend­was auf der hand liegt. mer­kur-zeit­schrift.de/2018/11/26/the-trou­ble-with-tal­king/


Max Boot in “The Cor­ro­si­on of Con­ser­va­tism: Why I Left the Right”:

“No, not all Trump sup­port­ers are ra­cist. But vir­tual­ly all ra­cists, it seems, are Trump sup­port­ers. And all Trump sup­port­ers im­pli­cit­ly con­do­ne his bla­tant pre­ju­di­ce. At the very least they don’t con­sider ra­cism to be a re­ason to turn against the pre­si­dent. For a dis­tur­bin­gly lar­ge num­ber of Trump vo­ters, it is the pri­ma­ry re­ason to sup­port him.”


manch­mal macht es klick, wenn ich tex­te lese. dann kom­men sa­chen die mir im kopf schwir­ren plötz­lich zu­sam­men, weil ir­gend­wer es ge­schafft hat die schwir­ren­den din­ge zu ver­bun­den und per lo­gik das schwir­ren zu­min­dest für eine wei­le zu un­ter­bin­den. zu­letzt ist das vor ein paar ta­gen ro­bert reich ge­lun­gen, des­sen lei­der et­was be­scheu­ert über­ti­tel­ter text Ama­zon Is Ever­y­thing Tha­t's Wrong With Ame­ri­ca viel we­ni­ger po­le­misch ist, als die über­schrift ver­mu­ten lässt.

in al­ler kür­ze sagt reich im text, dass ama­zon ein sym­ptom der der­zei­ti­gen kri­se in ame­ri­ka ist, bzw. dass ama­zons jüngs­te ent­schei­dung für zwei neue haupt­quar­tie­re das pro­blem deut­lich macht, an dem ame­ri­ka lei­det — aber auch an­de­re west­li­che län­der:

das pro­blem ist eine wach­sen­de un­gleich­heit von or­ten („wi­dening ine­qua­li­ties of place“). ama­zon habe sich ent­schie­den sei­ne zwei neu­en haupt­quar­tie­re nicht in ei­ner länd­li­che­ren, kon­ser­va­ti­ven ge­gend an­zu­sie­deln, son­dern im li­be­ra­len new york und der me­tro­po­len­ge­gend wa­shing­tons.

aus ama­zons per­spek­ti­ve ist das fol­ge­rich­tig, weil ama­zon ge­bil­de­te, ta­len­tier­te men­schen be­nö­tigt um sein ge­schäft zu be­trei­ben und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. ama­zon ver­kauft eben nicht nur sa­chen im in­ter­net, son­dern er­fin­det sich stän­dig neu, und ver­bes­sert sei­ne me­tho­den kon­ti­nu­ier­lich, um kon­su­men­ten bes­ser und schnel­ler zu be­die­nen. ama­zon ist auf tech­no­lo­gie an­ge­wie­sen und tech­no­lo­gie, tech­no­lo­gie­ent­wick­lung ist eben kein ding an sich, son­dern ein pro­zess, ein hin und her, dia­lo­ge zwi­schen men­schen, die vo­nei­an­der ler­nen, sich in­spi­rie­ren und sich ge­gen­seit (in­tel­lek­tu­ell) auf die schul­tern stei­gen. und ge­nau das, schreibt reich, pas­sie­re eben in haupt­säch­lich in we­ni­gen geo­gra­phi­schen clus­tern, in den USA vor al­lem an den küs­ten. an der west­küs­te, in den bun­des­staa­ten wa­shin­ton und ka­li­for­ni­en oder an der ost­küs­te um wa­shing­ton DC, bos­ton und new york her­um. in eu­ro­pa ist das nicht an­ders, auch hier fin­det tech­no­lo­gi­sche in­no­va­ti­on eher in ur­ba­nen ge­gen­den statt, we­ni­ger im länd­li­chen raum.

die ta­len­tier­ten men­schen, die tech­no­lo­gie vor­an­trei­ben, die in tech­no­lo­gie-fir­men ar­bei­ten, stu­die­ren in städ­ten und zie­hen die gross­räu­me von städ­ten auch zum spä­te­ren le­ben und ar­bei­ten vor.

und ge­nau das ist das pro­blem: der länd­li­che raum bleibt vom der­zei­ti­gen fort­schritts­trei­ber aus­ge­schlos­sen. der länd­li­che raum ist na­he­zu aus­ge­schlos­sen von job­wachs­tum, den geld- und steu­er­strö­men, die sich fast aus­schliess­lich in die städ­ti­schen räu­me er­gies­sen.

Bet­ween 2010 and 2017, ac­cor­ding to Broo­kings, ne­ar­ly half of the Ame­ri­ca’s em­ploy­ment growth cen­te­red in just 20 lar­ge me­tro are­as, now home to about a third of the U.S. po­pu­la­ti­on.

Re­la­ti­ve to the­se boo­ming hubs, Ame­ri­ca’s he­art­land is be­co­ming ol­der, less well-edu­ca­ted, and poorer.

The so-cal­led “tri­bal” di­vi­de in Ame­ri­can po­li­tics, which Trump has ex­ploi­ted, is bet­ter un­ders­tood in the­se eco­no­mic and cul­tu­ral terms: On one side, mega-ur­ban clus­ters cen­te­red on tech­no­lo­gies of the fu­ture. On the other, gre­at ex­pan­ses of space in­ha­bi­ted by peo­p­le left be­hind.

über­spitzt for­mu­liert: der länd­li­che raum ver­armt, ver­blö­det, über­al­tert. po­pu­lis­ten wie trump wis­sen das mit ih­ren lü­gen, hoh­len ver­spre­chen und ver­meint­li­chem mit­ge­fühl für die un­ter­pri­vi­li­gier­ten aus­zu­nut­zen. die gut­be­zahl­ten jobs ent­ste­hen in den me­tro­po­len, aber auch hier ent­ste­hen durch ein­kom­mens­un­gleich­heit im­mer mehr pre­kä­re ein­kom­mens­si­tua­tio­nen.

auch in deutsch­land schei­nen sich die­se pro­ble­me zu­zu­spit­zen. die un­ter­schie­de zwi­schen arm und reich stei­gen, die mit­tel­schicht ver­schwin­det und die gut­be­zahl­ten jobs ent­ste­hen in den städ­ten. ama­zon hat sein haupt­quar­tier in mün­chen schwa­bing, „am Ber­li­ner Stand­ort ent­wi­ckelt Ama­zon“, laut selbst­be­schrei­bung, „seit 2013 zu­kunfts­wei­sen­de Tech­no­lo­gien“, „In Dres­den ist das Ama­zon Of­fice ein Kom­pe­tenz­zen­trum für Li­nux Kern- und Hy­per­vi­sor-Ent­wick­lung“, die eher schlecht­be­zahl­ten jobs in lo­gis­tik­zen­tren sie­delt ama­zon dann auch im länd­li­chen raum an (gra­ben, bad hers­feld, rhein­berg, wer­ne, pforz­heim, ko­blenz, brie­se­lang oder win­sen).

in deutsch­land wie in ame­ri­ka ten­die­ren die me­tro­po­len po­li­tisch nach links. se­at­tle, ka­li­for­ni­en, new york, wa­shing­ton DC, alle nennt ro­bert reich „true blue“, also de­mo­kra­tisch do­mi­niert. die re­pu­bli­ka­ner sind da­für in den länd­li­chen ge­gen­den stär­ker. in deutsch­land sind die me­tro­po­len zwar nicht blau, aber da­für stark von rot und grün­tö­nen do­mi­niert. in den USA ver­zerrt sich durch die kon­zen­tra­ti­on der pro­gres­si­ven wäh­ler in den me­tro­po­len auch das po­li­ti­sche kli­ma:

An­o­ther con­se­quence is a more dis­tor­ted de­mo­cra­cy. Ca­li­for­nia (now in­ha­bi­ted by 39.54 mil­li­on) and New York (19.85 mil­li­on) each get two se­na­tors, as do Wyo­ming (573,000) and North Da­ko­ta (672,591).

Even though De­mo­cra­tic Se­na­te can­di­da­tes in the mid­term elec­tions re­cei­ved 12 mil­li­on more vo­tes than Re­pu­bli­can Se­na­te can­di­da­tes, Re­pu­bli­cans still gai­ned at least one more Se­na­te seat.

ich ver­mu­te, dass das sich das in deutsch­land ten­den­zi­ell ähn­lich ver­hält, auch wenn die gleich­heit der wahl in deutsch­land of­fen­bar ein hö­he­res ge­wicht hat, als in den USA.

das pro­blem des „tri­bal di­vi­de“ dürf­te sich aber in den kom­men­den jah­ren ge­nau­so ver­stär­ken, wie sich die trends der wach­sen­den ein­kom­men­un­gleich­heit und der sich aus­dün­nen­den mit­tel­schicht auch lang­sam aber si­cher bei uns breit ma­chen.

ro­bert reichs wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel zu le­sen, lohnt sich üb­ri­gens auch:

In sei­nem Werk Su­per­ca­pi­ta­lism stell­te Reich fest, im vor­herr­schen­den Wirt­schafts­sys­tem wür­den Per­so­nen als Ver­brau­cher und An­le­ger zu­neh­mend mehr Macht er­hal­ten, als Ar­beit­neh­mer und Bür­ger je­doch im­mer we­ni­ger. Ein Pri­mat der Öko­no­mie über die Po­li­tik un­ter­gra­be die De­mo­kra­tie. Reich stell­te dem eine For­de­rung nach dem Pri­mat der Po­li­tik ent­ge­gen.

Reich be­grün­det sei­ne Auf­fas­sung mit dem Pa­ra­dox des Su­per­ka­pi­ta­lis­mus. Die­ses be­sagt: Die Bür­ger in den In­dus­trie­län­dern und im­mer mehr Men­schen in Schwel­len­län­dern pro­fi­tie­ren als Ver­brau­cher und An­le­ger von der Glo­ba­li­sie­rung und Li­be­ra­li­sie­rung der Märk­te, als Bür­ger ih­rer Staa­ten leh­nen sie je­doch de­ren ne­ga­ti­ve Fol­gen weit­ge­hend ab. Als Kon­su­men­ten su­chen sie nach den bes­ten Prei­sen, als Bür­ger be­kla­gen sie je­doch das Aus­ster­ben der klei­nen Quar­tier­lä­den und die schlech­ten Ar­beits­be­din­gun­gen in den Su­per­märk­ten. Als An­le­ger er­war­ten sie hohe Ren­di­ten, als Bür­ger ver­ur­tei­len sie je­doch die Ma­na­ger, die aus Ren­di­te­grün­den Ar­beits­stel­len kür­zen. Für Reich ist die Bi­lanz die­ser Am­bi­va­lenz ein­deu­tig: Die An­le­ger und Kon­su­men­ten sind die Ge­win­ner der Glo­ba­li­sie­rung. Ihre Aus­wahl­mög­lich­kei­ten neh­men lau­fend zu. Die Bür­ger hin­ge­gen sind im­mer öf­ter die Ver­lie­rer: Die Löh­ne neh­men ab, die Ar­beits­un­si­cher­heit nimmt zu und eben­so die ge­sell­schaft­li­che Un­gleich­heit.

Der Vor­zug von Ro­bert Reichs Su­per­ka­pi­ta­lis­mus-Kon­zept liegt dar­in, dass es nicht zu un­sach­li­cher Sys­tem- oder Ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik ver­lei­tet, denn neo­li­be­ral sind in die­ser Be­trach­tungs­wei­se nicht Sys­te­me, son­dern Per­so­nen, die als In­ves­to­ren und Kon­su­men­ten han­deln.

das ist ei­gent­lich ein schö­ner schluss­satz, auch wenn vie­les von dem was reich sagt nach­den­kens­wert und dis­kus­si­ons­wür­dig ist: neo­li­be­ral sind nicht „die da oben“, son­dern wir kon­su­men­ten.


ei­sen­sack

felix schwenzel in notiert

ich hat­te im­mer den ein­druck, dass eng­lisch als vor­her­schen­de spra­che in der po­pu­lär­mu­sik vor al­lem ei­nen zweck hat: die pein­lich­keit der tex­te zu ka­schie­ren. spä­tes­tens wenn man lied­tex­te auf deutsch über­setzt, fällt ei­nem ihre schwach­sin­nig­keit auf. über den um­weg der fremd­spra­che lässt sich auch auf den gröss­ten quatsch sou­ve­rä­ni­tät pro­je­zie­ren. über den um­weg des deng­li­schen, kön­nen wir sa­chen sa­gen, die uns in der mut­ter­spra­che pein­lich wä­ren.

an­de­rer­seits ist das auch un­sinn: mit ei­ner ge­wis­sen hal­tung oder sou­ve­rä­ni­tät, lässt sich gros­ser quatsch auch mut­ter­sprach­lich aus­drü­cken — ohne all­zu pein­lich zu wir­ken. udo lin­den­berg zeigt das be­reits seit ge­fühlt zwei­hun­dert jah­ren.

aber trotz­dem flüch­ten wir, egal ob ge­sun­gen, ge­schrie­ben oder ge­spro­chen, im­mer ger­ne ins deng­li­sche um pro­fa­nes, lang­wei­li­ges auf­zu­pep­pen: wir ma­chen aus dem be­trach­ten von lein­wän­den oder gross­bild­schir­men er­eig­nis­se, in­dem wir von pu­blic vie­w­ing spre­chen. statt je­man­den zu schmä­hen, dis­sen wir, ab­stim­men hört sich als vo­ten viel di­gi­ta­ler und mo­der­ner an.

und wenn wir män­ner da­für lo­ben wol­len, dass sie ih­ren be­ruf ganz gut aus­üben, sa­gen wir balls of steel, weil sich ver­här­tun­gen im ge­schlechts­be­reich ein­fach nicht so be­ein­dru­ckend an­hört.

weil ich aber auch ein gros­ser freund der ak­ku­ra­tes­se bin, habe ich über­legt, wie man balls of steel über­set­zen könn­te. eier aus stahl liegt nahe, zeigt aber gleich war­um das aus­ser jan böh­mer­mann nie­mand sagt: ohne iro­ni­schen bruch spü­len die eier aus stahl viel zu viel pa­thos nach oben. und pa­thos bei der be­schäf­ti­gung mit männ­li­chen ge­schlech­t­or­ga­nen möch­ten die meis­ten män­ner nach kräf­ten ver­mei­den, wes­halb die aus­flucht ins eng­li­sche lo­gisch er­scheint.

stahl­nüs­se fän­de ich ganz nied­lich, aber ge­gen­über bäl­len sind nüs­se na­tür­lich auch eine her­ab­set­zung, aber ge­ra­de das macht die­ses lob sym­pa­tisch.

ent­hiel­ten der ho­den­sack tat­säch­lich tes­ti­kel aus ge­här­te­tem ei­sen, wäre das frag­los sehr un­prak­tisch, aber so rich­tig fällt ei­nem die­ser um­stand erst auf, wenn man die si­tua­ti­on im schritt mit ei­sen­sack be­schrie­be.

ganz ab­ge­se­hen da­von habe ich mich beim schrei­ben ge­ra­de ge­fragt, ob man auch aus der me­ta­li­sie­rung an­de­rer männ­li­cher kör­per­tei­le ver­meint­li­che kom­pli­men­te kon­stru­ie­ren könn­te. schon die ers­ten ver­su­che zei­gen — eher nicht:

anus aus stahl, ei­sen­fin­ger, me­tall­kopf, sil­ber­ohr, blech­zun­ge, kup­fer­schwanz.


ach­so, ich bin ab­ge­schwif­fen. ei­gent­lich woll­te ich nur die­ses vi­deo ver­lin­ken:

Balls of steel. twit­ter.com/Cra­zy­Globle/st…

Jan-Piet MENS (@jp­mens15.10.2018 18:58


die bei­fah­re­rin dar­über, dass kunst pro­mo­ten (und ver­kau­fen) schwer ist. was ich aber den knal­ler fin­de, ist der screen­shot am ende, in dem face­book ihr 6 aus­spie­lun­gen für 43 ta­cken ver­kau­fen will.


die faz ver­öf­fent­licht ei­nen text von alex­an­der gau­land, der durch­wirkt ist von ideen, die hit­ler 1933 in ner rede ge­pitcht hat. ja­kob aug­stein fin­det den text „klug“ und zi­tiert in­di­rekt hit­lers ideen. so schlei­chen fasch- & po­pu­lis­mus ins es­tab­lish­ment. (via)


@di­plix @Aug­stein Was ist nun mit den Ähn­lich­kei­ten des Bei­trags von See­mann vom 26.10.2016? Die sind noch frap­pie­ren­der. Oder zi­tiert See­mann da nur über lan­ge Stre­cken?

To­bi­as Staub (@To­bi­as­Staub10.10.2018 14:47

ix sehe es ähn­lich wie @ms­pro: er hat das „feind­bild der afd re­kon­stru­iert“ und ana­ly­siert und da­mit das fa­schis­to­ide ge­dan­ken­bild der afd pass­ge­nau pa­ra­phra­siert. die­se pa­ra­phra­sie­rung zeigt jetzt eben auch, dass die­se „klu­gen“ ge­dan­ken schon 1933 po­pu­lär wa­ren und aufs die po­pu­lis­ti­sche stra­te­gie der afd be­schrei­ben, so dass gau­land oder sei­ne ghost­wri­ter sich of­fen­bar der ein­fach­heit hal­ber gleich bei mi­cha­el see­mann be­dient ha­ben.

oha. es sieht so aus als hät­te alex­an­der gau­land fast wört­lich bei mir ab­ge­schrie­ben.al­ler­dings habe ich mit der „glo­ba­len klas­se“ ja auch ex­pli­zit das feind­bild der afd re­kon­stru­iert.twit­ter.com/Phil­ipP­li­ckert…

Mi­cha­el See­mann (@ms­pro10.10.2018 10:10

ich fin­de üb­ri­gens auch, dass mi­cha­el see­mann sich, an­ders als aug­stein, sehr viel dif­fe­ren­zier­ter von die­sem ge­dan­ken­bild di­stan­ziert. das lieb­äu­geln von aug­stein mit dem po­pu­lis­mus (der für ihn ger­ne von links kom­men kann) sehe ich eher kri­tisch.

wit­ze­lei­en von @six­tus zum the­ma wie hier fin­de ich da we­nig hilf­reich, ob­wohl er spä­ter auch die­sen text get­wit­tert hat, in dem mi­cha­el see­mann noch­mal aus­führ­lich sei­ne ein­schät­zung dar­stellt — was dann eben auch ziem­lich hilf­reich ist bei der ein­schät­zung der gan­zen sa­che ist.

kurz: hut up @ms­pro!


„Film­kri­tik muss wie­der mehr trol­len“, fin­det alex­an­der buch­holz. find ix auch.
das­fil­ter.com/film/ein-film-mit-stuetz­rae­dern…

Der Film wür­de Zweit­kläss­ler un­ter­for­dern, so kunst­los aus­for­mu­liert und of­fen­sicht­lich wird der Bil­dungs­ro­man we­ger­zählt. Ent­we­der sind Grund­schuld­kin­der sei­ne an­ge­peil­te Ziel­grup­pe oder aber, Flo­ri­an Ma­ria Ge­org Chris­ti­an Graf Hen­ckel von Don­ners­marck hält sein Pu­bli­kum für mäch­tig schwer von Be­griff. In dem Film wird kaum et­was nicht un­miss­ver­ständ­lich pro­kla­miert. Da sagt Pau­la Beer, nach­dem ihr Na­zi­va­ter sie un­frucht­bar ge­macht hat: „Ich kann kei­ne Kin­der krie­gen.“ Drei­ßig Mi­nu­ten spä­ter sagt sie: „Ich kann doch Kin­der krie­gen.“ In die­sem Stil geht das die gan­ze Zeit. Es ist zum Heu­len. Al­les be­glei­tet von Max Rich­ters Mu­sik, die ei­nem im­mer, aber auch wirk­lich im­mer, ganz haar­klein vor­schrei­ben will, was man zu füh­len hat. Ein Film mit Stütz­rä­dern un­ten dran, for­mal hüft­steif und die gan­ze Lauf­zeit über aus­ge­leuch­tet wie eine Zahn­arzt­pra­xis, merk­wür­di­ger­wei­se auch in den Sze­nen, die im Dun­keln spie­len – kei­ne Ah­nung, wie die das hin­be­kom­men ha­ben. Nicht eine Se­kun­de lang sieht Werk ohne Au­tor nicht wie ein ab­fo­to­gra­fier­tes Film­set aus, sind die Prot­ago­nis­ten mehr als ein­di­men­sio­na­le Ab­zieh­bil­der. Nichts at­met hier. Ein über­kon­trol­lier­ter Rie­sen­auf­wand, al­les für die Katz. Und all das nur, um die üb­li­che Mär zu er­zäh­len von den trau­ma­ti­sier­ten männ­li­chen Iden­ti­tä­ten, die sich mit Frau­en­lei­chen re­pa­rie­ren müs­sen.


sa­scha lobo:

Die deut­sche Breit­band-In­fra­struk­tur ist der Ber­li­ner Flug­ha­fen des In­ter­nets.


vor ei­ner wei­le er­wähn­te ein kol­le­ge, dass aale, also alle aale, auch der eu­ro­päi­sche aal, auch aale in eu­ro­päi­schen bin­nen­ge­wäs­sern, imi­gran­ten aus der sar­gas­so­see in der nähe der ba­ha­mas sind. aale wer­den aus­schliess­lich in der sar­gas­so­see ge­bo­ren. ich woll­te das nicht glau­ben (weil ich noch nie da­von ge­hört hat­te) und schlug es nach:

Aale schlüp­fen im At­lan­tik, in der Sar­gas­so­see (in der Nähe der Ba­ha­mas). We­gen ih­rer Form hei­ßen die Aallar­ven Wei­den­blatt­lar­ven (Lep­to­ce­pha­lus-Lar­ve). Etwa drei Jah­re brau­chen die­se Lar­ven, um von der Sar­gas­so­see an die eu­ro­päi­schen Küs­ten zu ge­lan­gen. […]

Wenn die Wei­den­blatt­lar­ven in den eu­ro­päi­schen Küs­ten­ge­wäs­sern an­kom­men, wan­deln sie sich zu den ca. 7 cm lan­gen Glas­aa­len. Im Früh­jahr schwim­men sie in zum Teil gro­ßen Schwär­men von den eu­ro­päi­schen Küs­ten fluss­auf­wärts in die Bin­nen­ge­wäs­ser des Lan­des­in­ne­ren.
(wi­ki­pe­dia)

eben bin ich in mei­nem nach­rich­ten-feed auf die­sen bbc-ar­ti­kel ge­stos­sen: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods.

wenn die glas­aa­le im no­vem­ber in den eu­ro­päi­schen küs­ten­ge­wäs­sern auf­tau­chen, fi­schen spa­ni­sche fi­scher sie ab und ver­kau­fen sie für um die 1000 euro pro kilo (den ers­ten fang auch für bis zu 5000 euro). al­ler­dings schme­cken sie nicht be­son­ders gut, ha­ben kei­ne be­son­ders an­ge­neh­me kon­sis­tenz. aber of­fen­bar gibt es ge­nü­gend men­schen, die sich ab und an et­was ex­klu­si­vi­tät leis­ten möch­ten, und die din­ger für ein paar hun­dert euro pro por­ti­on in re­stau­rants be­stel­len.

auch wit­zig, seit 1991 gibt’s ba­by­aal-imi­tat aus su­ri­mi-mas­se, statt an­gu­las heis­sen die gu­las. die ver­kau­fen sich so gut, dass es sie in spa­ni­en an­geb­lich je­den le­bens­mit­tel­la­den gibt.

le­sens­wert: bbc.com: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods


afd-wat­cher

felix schwenzel in notiert

im märz schrieb die taz ei­nen ar­ti­kel über ein paar afd-watch­blogs. da­drin wird der spre­cher der afd zi­tiert:

Der AfD selbst kann ge­gen die Watch­blogs nicht viel aus­rich­ten. „So­lan­ge die­se kei­ne Un­wahr­hei­ten über uns ver­brei­ten, müs­sen wir sie als kri­ti­sche Be­glei­ter ak­zep­tie­ren“, sagt AfD-Spre­cher Chris­ti­an Lüth auf An­fra­ge der taz. So­bald je­doch der fai­re de­mo­kra­ti­sche Um­gang nicht mehr ein­ge­hal­ten wer­den wür­de, be­hal­te man sich vor, da­ge­gen vor­zu­ge­hen.

an­fang april ent­scheid man sich bei der afd of­fen­bar um und schick­te ei­nem der watch­blogs, wir-sind-afd.de, eine ab­mah­nung — we­gen ver­let­zung der na­mens­rech­te. un­wahr­hei­ten ver­brei­tet wir-sind-afd.de of­fen­bar nicht, aber als kri­ti­schen be­glei­ter ak­zep­tie­ren will die afd die sei­te an­schei­nend trotz­dem nicht mehr.

we­gen die­ser ab­mah­nung gibt’s am 16. ja­nu­ar jetzt eine münd­li­che ver­hand­lung in köln:

Weil die Fra­ge, wie man mich un­ter­stüt­zen kann, schon mehr­fach kam — auch da­für: Dan­ke. — möch­te ich dar­auf noch kurz ein­ge­hen: Im Mo­ment habe ich al­les, was ich brau­che. Im worst case, sprich: Wenn die Ge­gen­sei­te den Pro­zess ge­winnt, wäre ich zum ei­nen die Do­main los, zum an­de­ren kä­men für die ers­te In­stanz knapp 6.000€ Pro­zess­kos­ten auf mich zu. Falls das pas­siert, müss­te ich euch doch um die eine oder an­de­re Mark bit­ten.


*

  theawl.com: The All-Ame­ri­can Aldi   #

nora bat­tel­le über aldi in ame­ri­ka.

What we know as Aldi in the US is ac­tual­ly Aldi Süd.

Aldi Nord ope­ra­tes in the US, too, as Trader Joe’s. This is the one coun­try, asi­de from Ger­ma­ny, whe­re the two com­pa­nies co­exist, pos­si­bly be­cau­se Trader Joe’s looks so stark­ly dif­fe­rent from Aldi that it ef­fec­tively era­ses the fear of di­rect sibling com­pe­ti­ti­on.

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  theawl.com: For­ging Hit­ler's Dia­ries Made Him Fa­mous   #

noch­mal theawl.com, noch­mal eine ge­schich­te aus deutsch­land die ei­gent­lich je­der kennt, ob­wohl ich das nicht wuss­te:

Af­ter Ku­jau’s de­ath, ho­we­ver, [pri­ces of his re­pli­cas of the Old Mas­ters] spik­ed—and this is whe­re it gets le­gi­ti­m­ate­ly weird, fol­ding in on its­elf into so many or­ders of fakery that I can no lon­ger keep track. Ac­cor­ding to this 2010 ar­tic­le in Der Spie­gel, Ku­jau’s gre­at-nie­ce Pe­tra was ar­res­ted in 2010, for car­ry­ing on the fa­mi­ly trade in the best pos­si­ble way—that is, sel­ling fakes of “ge­nui­ne” Ku­jau fakes of real old pain­tings, for as much as EUR 300,000. This is tru­ly the kind of thing you can’t make up.

auch eine gu­ter er­in­ne­rung: die na­zis und nazi-sym­pa­thi­san­ten wa­ren nie ganz weg. wir se­hen die dank so­cial me­dia nur (wie­der) deut­li­cher.

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  hol­ly­wood­re­por­ter.com:'You Can't Make This Shit Up': My Year In­si­de Trump's Ins­a­ne White House   #

mi­cha­el wolff über sei­ne zeit als ein­ge­bet­te­ter re­por­ter in trumps weis­sen haus.

I'd like to just watch and wri­te a book. "A book?" he re­spon­ded, lo­sing in­te­rest. "I hear a lot of peo­p­le want to wri­te books," he ad­ded, cle­ar­ly not un­der­stan­ding why any­bo­dy would. "Do you know Ed Klein?"— aut­hor of se­ve­ral vi­ru­lent­ly anti-Hil­la­ry books. "Gre­at guy. I think he should wri­te a book about me." But sure, Trump see­med to say, knock yours­elf out.

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  digg.com: We Can't Stop Wat­ching This Mas­ter Wood­wor­ker Hand Cut Do­ve­tail Joints   #

ich hab die schrei­ne­rei ei­gent­lich mal ge­lernt, aber ei­ni­ge der tricks (und werk­zeu­ge) die frank kl­ausz hier beim schwal­ben­schwan­zen zeigt, kann­te ich noch nicht. ich habe mir das sehr fas­zi­niert an­ge­se­hen und mir ist wie­der klar ge­wor­den, was für ein tol­ler werk­stoff holz ist. al­lein die ge­räu­sche die ein ein­ge­spann­tes brett beim (sau­ber) schnit­zen mit ei­nem stech­ei­sen macht.

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  staceyo­ni­ot.com: The smart home plat­form war pits lo­gi­stics against con­text   #

stacey hig­gin­bo­t­ham über den stand von iot. gute, klu­ge zu­sam­men­fas­sung und aus­blick.

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  theat­lan­tic.com: The Best Ex­pl­ana­ti­on For Ever­y­thing In The Uni­ver­se   #

al­les was man über die theo­rie von al­lem wis­sen muss.

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  vowe.net: When Ame­ri­cans say this, they mean that   #

hihi, ich glau­be das stimmt al­les.

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  bo­ing­bo­ing.net: The guy who­se DRM for juice com­pa­ny cra­te­red last year now sells "raw wa­ter" pa­cked with all the mi­cro­bes and amoe­bas you can sto­mach   #

wenn ei­ner mal ne doo­fe idee hat, ist das höchst­wahr­schein­lich nicht die ein­zi­ge blö­de idee auf die er kommt.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Plea­se wait your turn   #

sehr schön!


ich mag die un­auf­ge­reg­te ko­lum­ne von @Chris­Stoe­cker auf #spon sehr und die­se be­son­ders: „Die Deut­schen in­ves­tie­ren […] fünf­mal so viel Geld in Christ­bäu­me wie in Kra­cher und Ra­ke­ten.“

dazu pas­send die­se mess­wer­te (via):


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  stra­te­chery.com Good­bye Gate­kee­pers   #

ben thom­son nimmt den wein­stein-miss­brauchs-skan­dal zum an­lass über gate­kee­per nach­zu­den­ken und zeigt auf, was das ra­di­ka­le ver­schwin­den der gate­kee­per gu­tes und we­ni­ger gu­tes mit sich bringt.

[T]he end of gate­kee­pers is ine­vi­ta­ble: the In­ter­net pro­vi­des ab­un­dance, not sc­ar­ci­ty, and power flows from dis­co­very, not dis­tri­bu­ti­on. We can re­g­ret the ch­an­ge or re­lish it, but we can­not halt it: best to get on with ma­king it work for far more peo­p­le than gate­kee­pers ever hel­ped — or ha­ras­sed.

ich fand den text sehr le­sens­wert und hat­te beim le­sen meh­re­re aha-er­leb­nis­se.

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  nau­til.us: Why Fu­tu­rism Has a Cul­tu­ral Blind­s­pot   #

le­sens­wer­ter text über den blin­den fleck von zu­kunfts­pro­gno­sen: un­ser ver­hal­ten und kul­tu­rel­le nor­men. kier­an hea­ly er­klärt war­um das so ist:

Un­til re­cent­ly, cul­tu­re ex­plai­ned why things stay­ed the same, not why they ch­an­ged. Un­ders­tood as a mo­no­li­thic block of pas­si­ve­ly in­ter­na­li­zed norms trans­mit­ted by so­cia­liza­ti­on and ca­no­ni­zed by tra­di­ti­on, cul­tu­re was nor­mal­ly seen as in­hi­bi­ting in­di­vi­du­als.

der glau­be, dass kul­tur eine kon­stan­te sei, dass es kul­tu­rel­le tra­di­tio­nen gäbe, die iden­ti­tät stif­ten oder in sich sta­bil, ge­ge­ben oder na­tür­lich sei­en, wird ja auch in der po­li­tik im­mer wie­der als ar­gu­ment ge­nutzt. aber jede tra­di­ti­on war ir­gend­wann auch mal neu und pro­gres­siv — und meis­tens vor gar nicht so lan­ger zeit. wir ten­die­ren dazu nicht nur zu ver­ges­sen dass sich un­ser kul­tu­rel­ler rah­men stän­dig ver­än­dert, son­dern auch wie schnell das pas­siert. der text nennt ein schö­nes bei­spiel: das spu­cken. in der öf­fent­lich­keit zu spu­cken war noch vor kur­zen so nor­mal, dass es teil­wei­se hef­tig re­gu­liert war, wo man spu­cken dürf­te und wo nicht. kon­ser­va­ti­ve ver­wei­sen ger­ne auf alle mög­li­chen tra­di­tio­nen, de­ren ver­schwin­den an­geb­lich un­se­re iden­ti­tä­ten oder un­se­re kul­tur ver­wa­schen oder ge­fähr­den wür­den, aber die we­nigs­ten wün­schen sich spuck­näp­fe, kau­ta­bak, pfer­de­kut­schen oder die me­di­zi­ni­schen stan­dards von vor 80 jah­ren zu­rück.

un­se­re un­fä­hig­keit zu er­ken­nen wie wech­sel­voll kul­tur und tra­di­tio­nen sind, er­schwert nicht nur den blick in die zu­kunft, son­dern auch ver­nünf­ti­ge po­li­ti­sche de­bat­ten.

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  spie­gel.de: Wor­an „die Me­di­en“ wirk­lich Schuld sind - Sa­scha-Lobo-Ko­lum­ne   #

ein wei­te­rer ein­leuch­ten­der me­di­en­theo­re­ti­scher text, hier von sa­scha lobo. der text be­nö­tigt kei­ne er­gän­zun­gen, aber ich will es doch ver­su­chen: das ver­schwin­den der gate­kee­per-funk­ti­on der me­di­en war be­reits am an­fang der di­gi­ta­li­sie­rung gut zu an­ti­zi­pie­ren und vor­aus­zu­se­hen. die wah­ren fol­gen, wie zum bei­spiel das phä­no­men das sa­scha lobo hier als „Epo­che des Me­di­en­ni­hi­lis­mus“ um­schreibt, hin­ge­gen nicht. im ge­gen­teil, das ver­schwin­den der gate­kee­per wur­de (auch von mir) eher naiv oder ein­di­men­sio­nal als be­frei­ung und be­rei­che­rung er­hofft.

der tech­no­lo­gi­sche wan­del ist (oft) schon schwer ge­nug vor­aus­zu­se­hen, aber die di­rek­ten und in­di­rek­ten kul­tu­rel­len fol­gen noch um ein viel­fa­ches schwe­rer. und wenn sie da sind, sind sie un­fass­bar schwer zu be­grei­fen, selbst wenn sa­scha lobo beim ver­ste­hen hilft.

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  mar­co.org: The im­pos­si­ble dream of USB-C   #

die­ser text ist noch er­nüch­tern­der als der prak­ti­sche tech­ni­sche stand von usb-c, den be­sit­zer von usb-c an­schlüs­sen der­zeit im all­tag er­le­ben dür­fen. usb-c ist fast noch schlim­mer als das SCSI-vo­doo, das ich in sa­chen pe­ri­phe­rie­ge­rä­te vor 20 jah­ren er­le­ben durf­te. manch­mal geht’s, manch­mal nicht und oft pas­sie­ren un­er­klär­li­che din­ge.

im büro habe ich mir ei­nen usb-c ad­ap­ter für schlap­pe 80 euro kau­fen las­sen, der mir strom, ether­net, ein paar klas­si­che usb-an­schlüs­se und ei­nen mo­ni­tor­an­schlüss (per hdmi) auf ei­nen usb-c-an­schluss lei­tet. stöps­le ich das hdmi-ka­bel aus, hört der com­pu­ter auf zu la­den, auch wenn ich es wie­der ein­ste­cke. schlies­se ich ein hdmi-zu-mini-dis­play­po­rt-ka­bel an den ad­ap­ter an, ver­wei­gert der gan­ze ad­ap­ter sei­nen dienst.

wahr­schein­lich müs­sen wir noch 2-3 jah­re war­ten, bis das usb-c-ge­döns ei­ni­ger­mas­sen zu­ver­läs­sig funk­tio­niert und be­zahl­bar wird, aber dann gibt’s si­cher schon den nächs­ten stan­dard, der uns mit sei­nen kin­der­krank­hei­ten und mond­prei­sen nervt.


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  ueber­me­di­en.de: Der "Spie­gel" und sei­ne Angst vor der Wahr­heit   #

ste­fan nig­ge­mei­er regt sich (zu recht) über den spie­gel auf, der da­mit wirbt, kei­ne angst vor der wahr­heit zu ha­ben, die­se in ei­ge­ner sa­che aber of­fen­sicht­lich durch­aus hat.

[…] Die For­mu­lie­rung [ist] grob ir­re­füh­rend. Es gibt seit ein paar Ta­gen mas­si­ve Kri­tik am „Spie­gel“. Die­se Kri­tik ist der Grund da­für, war­um der „Spie­gel“ sich jetzt (end­lich) „in ei­ge­ner Sa­che“ äu­ßert.

Der „Spie­gel“ ver­linkt die­se Kri­tik nicht, er nennt die Kri­ti­ker nicht, er er­wähnt nicht ein­mal, dass es die­se Kri­tik gibt. — Be­haup­tet aber, kei­ne Angst vor der Wahr­heit zu ha­ben.

(text ist nur für über­me­di­en-abon­nen­ten les­bar.)

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  kit­ty­ko­ma.de: Nimm! Mich! Wahr!   #

ei­ni­ge in mei­nem und kit­ty­ko­mas um­feld ha­ben sich mit ei­nem text be­schäf­tigt, der in der zeit er­schien (jour­nel­le, die kalt­mam­sell und das nuf). hab ich al­les ger­ne ge­le­sen. aber am al­ler­liebs­ten den text dazu von kit­ty­ko­ma.

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  digg.com: Is An­tho­ny Sca­ramuc­ci Mi­mi­cking All Of Trump's Hand Mo­ti­ons? This Su­per­cut Says... Yes   #

ich habe da sehr drü­ber la­chen müs­sen.

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  pro­fil.at: Ha­rald Schmidt: Der lus­tigs­te Deut­sche im pro­fil-In­ter­view   #

ich freue mich, dass es ha­rald schmidt gut geht. aber wit­zig fin­de ich sei­ne pu­bli­kumsbe­schimp­fung-ge­ring­schät­zung nicht. ach was sage ich: sei­ne ge­ring­schät­zung von al­lem, was nicht ha­rald schmidt ist, fin­de ich we­nig un­ter­halt­sam.

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  the­ver­ge.com: Room­bas Have Been Map­ping Our Ho­mes, And Now That Data Could Be Up For Sale   #

mit haus­au­to­ma­ti­sie­rung gibt es vie­le pro­ble­me. ei­ner­seits sind prei­se noch im­mer irre hoch, die be­dien­bar­keit, die usa­bi­li­ty mi­se­ra­bel und in­trans­pa­rent und vie­le si­cher­heits­fra­gen un­ge­klärt oder schlam­pig kon­zi­piert.

ich fin­de es grund­sätz­lich un­an­ge­nehm da­ten aus mei­ner, un­se­rer woh­nung in cloud-diens­te von her­stel­lern zu über­tra­gen. ich weiss, wel­che schluss­fol­ge­run­gen man durch ge­naue aus­wer­tung oder kor­re­la­ti­on selbst aus harm­lo­ses­ten da­ten zie­hen kann und ver­su­che des­halb den ab­fluss der da­ten aus der woh­nung so ge­ring wie mög­lich zu hal­ten.

bis­her lau­tet das be­lieb­tes­te ar­gu­ment der her­stel­lern für cloud-ba­sier­te lö­sun­gen: mit der cloud sind un­se­re ge­rä­te leich­ter ein­zu­rich­ten und zu be­die­nen, ein­fach zu ak­tua­li­sie­ren und zu kon­trol­lie­ren.

es gibt nur we­ni­ge her­stel­ler, de­nen ich ver­traue mei­ne (un­se­re) da­ten in der cloud auf­zu­be­wah­ren — und das meist nach ei­nem lan­gen ab­wä­gungs­pro­zess. in die­sem pro­zess spielt ver­trau­en eine zen­tra­le rol­le.

wenn dann aber der chef ei­ner fir­ma laut über künf­ti­ge ein­nah­me­quel­len sei­ner fir­ma nach­denkt, of­fen­sicht­lich um sei­nen der­zei­ti­gen und künf­ti­gen in­ves­to­ren ein plai­sir zu be­rei­ten, kann die­ses ver­trau­en schnell auf null sin­ken. als wäre es nicht schon schwer ge­nug zu er­tra­gen dass die da­ten aus der ei­ge­nen woh­nung ir­gend­wo un­ter frem­der kon­trol­le ge­spei­chert wer­den, spe­ku­liert der mann dar­über, dass man ir­gend­wan mal die­se da­ten ver­kau­fen könn­te.

es bleibt zu hof­fen dass künf­tig im­mer mehr fir­men in die­se lü­cke sprin­gen und ge­rä­te und dienst­leis­tun­gen an­bie­ten, die aut­ark in den ei­ge­nen vier wän­den funk­tio­nie­ren, ohne (zwangs-) clou­dan­bin­dung. das ist dann mög­li­cher­wei­se teu­rer, aber nicht zwangs­läu­fig. ikea zeigt, dass es so­wohl güns­tig, als auch aut­ark geht. die ver­netz­ten trad­fri-lam­pen von ikea und der von ikea an­ge­bo­te­te trad­fri-hub spre­chen le­dig­lich für (firm­ware) up­dates mit der cloud.

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  in­die­wire.com: Chris­to­pher No­lan Says He Would Never Work With Net­flix   #

ei­ner­seits kann ich ver­ste­hen was chris­to­pher no­lan hier sagt, an­de­rer­seits in­ter­es­siert mich bom­bast-kino, dass nur in imax-büch­sen rich­tig funk­tio­niert, im­mer we­ni­ger. das ist ein biss­chen wie ein ro­man­au­tor, der glaubt sei­ne ro­ma­ne wür­den nur funk­tio­nie­ren, wenn sie mit gross­for­ma­ti­gen, ge­druck­ten hoch­glanz­bil­dern il­lus­triert sind.

ein gu­ter ro­man soll­te mich auch ohne il­lus­tra­tio­nen um­hau­en. ein gu­ter ro­man soll­te als ta­schen­buch ge­nau­so gut funk­tio­nie­ren, wie ge­bun­den oder als ebuch. eine gute ge­schich­te soll­te auch auf ei­nem klei­nen bild­schirm über­zeu­gen. wenn sie mit zu­neh­men­der bild­schirm­gös­se bes­ser wird, ok, aber wenn der gros­se bild­schirm zur grund­vor­aus­set­zung wird um emo­tio­nen zu we­cken, dann lang­wei­le ich mich mit ho­her wahr­schein­lich­keit.

(in alex matz­keits face­book ge­fun­den)

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  bo­ing­bo­ing.net: Penn and Tel­ler wo­wed by blind card shark Ri­chard Tur­ner   #

sehr be­ein­dru­cken­der auf­tritt. über­haupt ist das, was man in die­ser sen­dung zu se­hen be­kommt fast im­mer be­ein­dru­ckend. eine wirk­lich tol­le sen­dung mit enorm hoch­klas­si­gen auf­trit­ten, könnt ich mir je­den abend an­gu­cken.

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  seth­go­din.ty­pe­pad.com: Toward dum­ber   #

das ist das klügs­te (und kom­pak­tes­te) was ich bis­her über die me­di­en­kri­se ge­le­sen habe. das bes­te: es ent­hält kei­ne hand­lungs­an­wei­sung, son­dern eine auf­for­de­rung eine ent­sdchei­dung zu tref­fen.

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  spie­gel.de: USA: Zwei Jah­re als Kor­re­spon­dent in Wa­shing­ton, D.C.   #

ein biss­chen flach und kon­tur­los, wie al­les was veit me­dick schreibt, aber trotz­dem ger­ne und zu­stim­mend ge­le­sen. die er­fah­rung, dass an­ders­wo le­ben, dass das zu­sam­men­le­ben mit frem­den, an­ders­den­ken­den, an­ders­ar­ti­gen men­schen ei­nem hilft über sich selbst zu ler­nen, die­se er­fah­rung habe ich auch (im­mer wie­der) ge­macht.

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  welt.de: „Star Wars“-Vor­la­ge: Ge­or­ge Lu­cas hät­te mal „Mer­ci“ sa­gen kön­nen   #

die­ses in­ter­view mit Pierre Chris­tin, ei­nem der er­fin­der der va­le­ri­an-co­mics, habe ich der ziem­lich eu­pho­ri­schen va­le­ri­an-kri­tik auf hei­se.de ge­fun­den. ich fands le­sens­wert und fin­de auch, dass ge­or­ge lu­cas mal dan­ke hät­te sa­gen kön­nen. vor al­lem aber: wir ste­hen alle auf den schul­tern von gi­gan­ten.

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  blog.pe­ne­lo­pe­trunk.com: I am so sick of my ad­vice   #

nicht ge­le­sen, aber ich mag die über­schirft sehr!


me­gan phelps-ro­per, die in der west­bo­ro bap­tist church auf­wuchs und jah­re­lang für de­ren welt­bild de­mons­trier­te und PR mach­te, schaff­te nach 20 jah­ren den aus­stieg aus der kir­che. vor etwa ei­nem jahr habe ich ein lan­ges por­trait im new yor­ker über sie ver­linkt, das nach wie vor le­sens­wert ist.

im fe­bru­ar hat me­gan phelps-ro­per ei­nen kur­zen vor­trag über ihre er­fah­run­gen und — wich­ti­ger — ihre schluss­fol­ge­run­gen dar­aus ge­hal­ten. auf­ge­schrie­ben habe ich mir die­sen satz.

if we want ch­an­ge, we have to make the case for it.

aber ei­gent­lich kann man sich alle sät­ze die sie in die­sem vor­trag sagt auf­schrei­ben. oder ein­fach den vor­trag an­se­hen oder le­sen.


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  spie­gel.de: Künst­li­che In­tel­li­genz: Wenn Ma­schi­nen über Men­schen ent­schei­den   #

das bes­te was ich seit lan­gem über künst­li­che in­tel­li­genz ge­le­sen habe. na­tür­lich auch bes­ser, als das was ich dar­über ge­schrie­ben habe, weil: wei­ter­ge­dacht und bes­ser in­for­miert. die ent­schei­den­den bei­den ab­sät­ze:

Är­ger­li­cher­wei­se liest man seit min­des­tens 20 Jah­ren re­gel­mä­ßig, dass der Durch­bruch der künst­li­chen In­tel­li­genz (KI) un­mit­tel­bar be­vor­steht. Aber jetzt stimmt es wirk­lich. Na­tür­lich ab­hän­gig da­von, was man un­ter Durch­bruch ge­nau ver­steht. Ein wie­der­keh­ren­des Mus­ter des Fort­schritts: Man hört so lan­ge An­kün­di­gun­gen, bis man sie nicht mehr hö­ren kann - und plötz­lich sind sie Rea­li­tät. So war es mit dem mo­bi­len In­ter­net, mit der Wirk­macht der so­zia­len Me­di­en. Jetzt ist es künst­li­che In­tel­li­genz, das nächs­te gro­ße Schlacht­feld der Öko­no­mie, das in fast je­den Be­reich ein­grei­fen kann und ir­gend­wann auch wird.

Kein Feld der Tech­no­lo­gie ist gleich­zei­tig so un­ter­schätzt und über­schätzt wie die künst­li­che In­tel­li­genz, und das liegt auch am ge­rin­gen Ver­ständ­nis, was ge­nau das sein soll. Ne­ben­bei ist das Jahr 2017 her­vor­ra­gend dazu ge­eig­net, schon na­tür­li­che In­tel­li­genz an­zu­zwei­feln.

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  busi­ness­in­si­der.de: dm-Grün­der for­dert 1.000 Euro mo­nat­lich für je­den — sei­ne Be­grün­dung ist ver­dammt gut   #

be­scheu­er­te über­schrift, aber, wie im­mer, gute, schlüs­si­ge ar­gu­men­te von götz wer­ner.

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  me­qui­to.org: [Was schön war, KW9]   #

das war schön zu le­sen.

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  biel­in­ski.de: Läs­tern mit Kin­dern? Eben nicht egal!   #

@hei­bie zeigt auf, war­um es doof ist mit kin­dern über an­ders­ar­tig aus­se­hen­de men­schen zu läs­tern. sei­nen ar­gu­men­ten kann man ei­gent­lich nichts hin­zu­fü­gen, aus­ser viel­leicht der ul­tra­dum­men „stel­lung­nah­me“ der nido-re­dak­ti­on zu vor­wür­fen, dass der text da­ne­ben sei (im bild­blog ge­fun­den):

[wir ha­ben] uns da­füpr ent­schie­den, das […] the­ma ins heft zu he­ben, genz ein­fach, weil es ehr­lich ist.

das kri­te­ri­um ehr­lich­keit bei der über­le­gung tex­te zu ver­öf­fent­li­chen ist frap­pie­rend. schliess­lich kann es auch ehr­lich sein, frau­en zu ver­ach­ten, ras­sis­ti­sche ge­dan­ken zu äus­sern oder ein­fach dum­mes zeug auf­zu­schrei­ben. hof­fent­lich ist ehr­lich­keit nicht wirk­lich die mess­lat­te, an der die nido ihre tex­te aus­rich­tet, son­dern nur ein quatsch-ar­gu­ment, um sich un­ehr­lich aus ei­ner pein­li­chen re­dak­tio­nel­len ent­schei­dung raus­zu­re­den.

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  nerd­core.de: Flu­id-Dy­na­mics from Mo­ve­ment Vec­tors   #

ich bin nicht si­cher was ich fas­zi­nier­ne­der fin­der. die­ses flu­id-dy­na­mics-vi­deo-ef­fekt-ge­döns, oder das gif was rene dar­aus ge­bas­telt hat.

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  apnews.com: AP Ex­clu­si­ve: Manaf­ort had plan to be­ne­fit Pu­tin go­vern­ment   #

das ist wirk­lich al­les film­reif. oder um­ge­kehrt: wie kann es sein, dass selbst die blöd­sin­nigs­ten ver­schwö­rungs­theo­rien aus film und fern­se­hen, von der rea­li­tät über­trof­fen wer­den?

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  kirk­ville.com: Ap­ple Re­leases iTu­nes 12.6; You Can (Fi­nal­ly) Watch Ren­tals Across De­vices   #

ich wür­de sa­gen: das kommt so un­ge­fähr zwei bis drei jah­re zu spät. ap­ple’s film-, se­ri­en- und mu­sik-an­ge­bot ist so ziem­lich auf je­der ebe­ne von an­de­ren über­holt wor­den, was die prei­se an­geht, aber vor al­lem was den kom­fort und die be­die­nungs­freund­lich­keit an­geht.

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  aptget­up­date.de: ma­cOS Tipp: Zu­letzt ge­schlos­se­ne Tabs im Sa­fa­ri öff­nen   #

ex­trem gu­ter tipp (kei­ne iro­nie).

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Sur­face ten­si­on, Wil­ly Ve­gi­ner   #

su­per!