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  sleek-mag.com: Why Are All-Fe­ma­le Ex­hi­bi­ti­ons So Pro­ble­ma­tic?

an paen­huy­sen über eine aus­stel­lung in der saat­chi gal­lery, die 14 frau­en vor­stellt:

[2010] the Brooklyn Museum showed “Seductive Subversion: Women Pop Artists, 1958-1968” and since then many have followed suit. Auction houses have also jumped on the bandwagon and last year Sotheby’s put on the exhibition “Cherchez la femme: Women and Surrealism”.

The droll thing is that it’s never the other way around: “Men and Pop”, “Men and Surrealism”. Why not? Because it’s considered to be norm, no need to emphasise the male gender. If Saatchi Gallery would have mounted an exhibition with 14 male artists, nobody would call it a male exhibition. I remember the shock I got in 2014 at the Hans Richter show in Martin Gropius Bau in Berlin, curated by Timothy Benson of LACMA. In this exhibition they showed Richter together with his colleagues Laszlo Moholy-Nagy (no, not his artist wife Lucia!), Viking Eggeling, Walter Ruttmann, Theo van Doesburg, John Cage, Marcel Duchamp, Fernand Léger, and Max Ernst. There was one woman who made it onto the wall, Irene Bayer-Hecht, for making a portrait of her husband Herbert Bayer. The preface of the exhibition catalogue was written by the five (male) directors of major institutions stating that Hans Richter worked with the “who’s who” of the 20th century avant garde – they were all male artists.

(her­vor­he­bung von mir)

ne­ben der tat­sa­che, dass frau­en sehr oft, sehr un­be­rech­tig­ter­wei­se igno­riert wer­den, sei es bei der aus­stel­lungs­ku­ra­tie­rung, be­set­zung von dis­kus­si­on­s­pa­nels oder der or­ga­ni­sa­ti­on von kon­fe­ren­zen, ist es eben im­mer noch bei vie­len von uns so, dass wir wir ei­nen män­ner­über­schuss bei aus­stel­lun­gen, kon­fe­ren­zen, füh­rungs­po­si­tio­nen, ab­ge­ord­ne­ten­plät­zen oder re­gie­rungs­äm­tern als nor­mal emp­fin­den — weil wir es so ge­wohnt sind. nun ist aber das ar­gu­ment „ha­ben wir schon im­mer so ge­macht“, das schlech­tes­te, denk­ba­re ar­gu­ment um et­was zu tun. ei­gent­lich ist es auch kein ar­gu­ment, son­dern ein hin­weis dar­auf, dass man sehr an sei­nen ge­wohn­hei­ten hängt und in ge­wis­ser wei­se faul und igno­rant ist.

be­quem­lich­keit und igno­ranz sind din­ge, an de­nen wir alle lei­den — und ich neh­me mich da ex­pli­zit nicht aus. ich hän­ge auch sehr an mei­nen ge­wohn­hei­ten — und weil ich das weiss, ver­su­che ich mich hin und wie­der dazu zu brin­gen, be­stimm­te ge­wohn­hei­ten und ver­hal­tens­mus­ter zu än­dern. und ich freue mich über hin­wei­se, die mir die­se mus­ter ge­le­gent­lich vor au­gen hal­ten.

in die­sem sin­ne neh­me ich an paen­huy­sen’s oben ver­link­ten text auch nicht (in ers­ter li­nie) als kri­tik an der saat­chi-ga­le­rie wahr, son­dern als hin­weis, als auf­for­de­rung die al­ten denk­mus­ter und ge­wohn­hei­ten mal zu über­den­ken. und sie tut das auch sehr kon­struk­tiv, wenn sie am ende sagt:

Okay, all good, but what exactly would be a radical thing to do for Saatchi Gallery? Well, it would have been, for instance, much more radical of them to make an exhibition about something as random as eyeglasses in the 20th century that just happened to feature only works by women artists. Would anybody notice? As it is, talking male and female seems to be so 20th century. Aren’t we living in a time that it’s generally acknowledged that there are more than two genders? Putting on an all-women exhibition is as original as making a show about let’s say Belgian artists – it repeats the boundaries in society and it pigeonholes artists. I personally have nothing against quotas and I would have loved it if Saatchi had declared that from now on 50% of every group exhibition will comprise works by female artists. And that would be the moment when we could start talking about a real shift in the art world.

eine quo­te.

ich habe mir in den letz­ten 10 jah­ren, in de­nen (ge­setz­li­che) quo­ten hier dis­ku­tiert wur­den, nie eine ab­schlies­sen­de mei­nung ge­bil­det. al­ler­dings ha­ben mich die ar­gu­men­te pro quo­te stets bes­ser über­zeugt, als die ge­gen­ar­gu­men­te. das schä­bigs­te ar­gu­ment ist be­kannt­lich der spruch, dass es nicht ums ge­schlecht ge­hen sol­le, son­dern stets um die qua­li­fi­ka­ti­on. dem wi­der­spricht eine quo­te mei­ner mei­nung nach über­haupt nicht, na­tür­lich soll es auch mit ei­ner quo­te stets um die qua­li­fi­ka­ti­on ge­hen, aber eben un­ter be­rück­sich­ti­gung (auch) des ge­schlechts. das mag die su­che nach ge­eig­ne­ten kan­di­da­ten und kan­di­da­tin­nen er­schwe­ren oder in die län­ge zie­hen, aber man­gel an Ge­eig­ne­ten* heisst ja nicht, dass es kei­ne gäbe, son­dern dass es schwe­rer, auf­wän­di­ger oder teu­rer ist, wel­che zu fin­den die den vor­ga­ben, er­war­tun­gen, qua­li­fi­ka­tio­nen und der quo­te ent­spre­chen.

aber ge­nau das, die ein­schrän­kung von op­tio­nen, das ver­bot von ein­fa­chen, be­que­men oder ge­wohn­ten lö­sun­gen, ist ge­nau das, was krea­ti­vi­tät frei­setzt und um­den­ken, neu­den­ken an­regt. das funk­ti­ons­prin­zip von sol­chen ein­schrän­kun­gen kann man bei twit­ter be­ob­ach­ten, wo das täg­li­che ab­kämp­fen am 140-zei­chen-li­mit teil­wei­se zu krea­ti­ven höchst­leis­tun­gen führt. ge­nau­so führt das ab­kämp­fen an phy­si­ka­li­schen ge­ge­ben­hei­ten (sie­he auch →gra­vi­ta­ti­on) oder ge­setz­li­chen vor­ga­ben bei der ar­chi­tek­tur im­mer wie­der zu lö­sun­gen, auf die man sonst nie und nim­mer ge­kom­men wäre (sie­he auch →frac­tion­al hor­se­power).

sich an vor­schrif­ten oder ein­schrän­kun­gen ab­zu­kämp­fen ist ei­ner­seits dün­ger für ide­ereich­tum, aber an­de­rer­seits all­tag, in je­dem be­reich, in der wirt­schaft, in der kul­tur, in der frei­zeit. in der wirt­schaft hat der­je­ni­ge am meis­ten er­folg, der sich durch den dschun­gel an vor­schrif­ten und ein­schrän­kun­gen bes­ser durch­wu­selt, als die kon­ku­renz. ohne rah­men, ohne ein­schrän­kun­gen und vor­schrif­ten oder spiel­re­geln, gibt es kei­ne ex­zel­lenz.

eine (frau­en) quo­te wäre, aus mei­ner sicht, in sehr vie­len be­rei­chen ein her­vor­ra­gen­des hilfs­mit­tel um un­se­ren blick zu schär­fen und eine auf­for­de­rung, uns von ver­meint­li­chen nor­men zu lö­sen und bes­ser hin­zu­schau­en, an­ders hin­zu­schau­en und am ende ge­rech­ter und fai­rer zu han­deln.


im klei­nen kann man mei­ner mei­nung nach aber auch viel tun, näm­lich je­des mal laut dar­auf hin­zu­wei­sen, wenn ver­an­stal­tun­gen es ver­ges­sen auf ein aus­ge­gli­che­nes teil­neh­men­feld zu ach­ten, oder di­ver­si­tät als un­wichtg, nied­rig prio­ri­siert er­ach­ten. das pas­siert der­zeit recht laut­stark bei der os­car-ver­lei­hung, das pas­siert hin und wie­der bei kon­fe­ren­zen, die ihre män­ner-only-teil­neh­mer­lis­te stolz vor­stel­len, um dann spä­ter hin­ter­her­zu­schie­ben, dass die lis­te na­tür­lich nur vor­läu­fig ge­we­sen sei und dann nach und ein paar ali­bi-frau­en nach­schie­ben.

ich wer­de es mir je­den­falls zur ge­wohn­heit ma­chen, je­des mal wenn ver­an­stal­ter (oder pro­du­zen­ten oder ku­ra­to­ren) das mit der aus­ge­gli­chen­heit oder di­ver­si­tät ver­ges­sen, et­was zu sa­gen und es da­nach un­ter „pim­melfech­ten“ zu ka­te­go­ri­sie­ren.

(via ka­tia’s face­book)


*) gross­buch­sta­be fürs ver­ständ­nis ein­ge­fügt


  truth­dig.com: Chris Hedges: The Mi­ra­ge of Ju­s­ti­ce   #

gu­ter punkt von chris hedges (der ma­king a mur­de­rer ein biss­chen spoi­lert): das pro­blem der ame­ri­ka­ni­schen jus­tiz ist sys­tem­ima­nent. ob ste­ven avery oder sein nef­fe brendan das­sey schu­fig sind, ist we­ni­ger die fra­ge, son­dern eher, ob es als ar­mer in ame­ri­ka über­haupt noch mög­lich ist, ein fai­res ver­fah­ren zu be­kom­men:

Once you are charged in America, whether you did the crime or not, you are almost always found guilty. Because of this, as many activists have discovered, the courts already are being used as a fundamental weapon of repression, and this abuse will explode in size should there be widespread unrest and dissent. Our civil liberties have been transformed into privileges—what Matt Taibbi in “The Divide: American Injustice in the Age of the Wealth Gap” calls “conditional rights and conditional citizenship”—that are, especially in poor communities, routinely revoked. Once rights become privileges, none of us are safe.

The reality is that almost no one who is imprisoned in America has gotten a trial. There is rarely an impartial investigation. A staggering 97 percent of all federal cases and 95 percent of all state felony cases are resolved through plea bargaining. Of the 2.2 million people we have incarcerated at the moment—25 percent of the world’s prison population—2 million never had a trial. And significant percentages of them are innocent.

das ist wirk­lich hart.

  in­dis­kre­tioneh­ren­sa­che.de: Was Me­di­en­deutsch­land braucht, ist Per­spec­ti­ve Dai­ly   #

beim vor­stel­lungs­vi­deo von per­spec­ti­ve dai­ly (ein­ge­bet­tet in die­sen ar­ti­kel von tho­mas knü­wer), hab ich auch ein­mal la­chen müs­sen.

  frau­ruth.de: Die Pfer­de­kö­ni­gin will schwei­gen   #

toll. da­nach hier kli­cken und das gan­ze blog leer­le­sen.

  blend­le.com: Un­sag­bar - Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Sonn­tags­zei­tung [€0,45, blend­le-link]   #

sehr gu­ter ein­wurf von jost kai­ser zum ewi­gen ge­re­de über „sprech­ver­bo­te“, „denk­ver­bo­te“ und ge­jam­mer über „po­li­ti­cal cor­rect­ness“. in ste­fan nig­ge­mei­ers face­book ge­fun­den.


  mon­day­note.com: Goog­le’s AMP Poi­sed To Take The Lead From Face­book’s And Ap­ple’s Wal­led Gar­dens   #

fré­dé­ric fi­loux über goog­le’s AMP-pro­jekt. in we­ni­gen wo­chen geht das pro­jekt an den start, das web­sei­ten sehr schnell bis so­fort dar­stel­len soll, bei­spiels­wei­se aus ei­ner mo­bi­len goo­g­le­su­che her­aus. laut fi­loux hat goog­le so­gar das pro­blem von kos­ten­pflich­ti­gen abos ge­löst. ges­tern habe ich ge­se­hen, dass im prin­zip be­reits das goog­le CDN (con­tent de­li­very net­work) am start ist, mit dem goog­le die sei­ten­in­hal­te auf sei­nen ei­ge­nen ser­vern vor­hält, um sie noch ein biss­chen schnel­ler aus­zu­lie­fern (bei­spiel).

ich habe mich ja be­reits im ok­to­ber weit aus dem fens­ter ge­lehnt und be­haup­tet, das pro­jekt sei „eine der span­nensten sa­chen die dem web seit dem web 2.0 pas­siert ist“. war­um? weil es gros­se men­gen pu­bli­zie­ren­der dazu zwingt, sich zu­rück­zu­neh­men und sich an ei­nen op­ti­mier­ten, re­la­tiv mi­ni­ma­lis­ti­schen stan­dard zu hal­ten, der auf aus­lie­fe­rungs­qua­li­tät op­ti­miert ist. das heisst nicht, dass die sei­ten uni­form aus­se­hen müs­sen, son­dern dass sie ers­tens schnell da sind, auch bei ex­trem lang­sa­men oder ge­stör­ten ver­bin­dun­gen, und an­de­rer­seits die teil­wei­se sehr ner­vi­gen frei­hei­ten die sich wer­be­ver­mark­ter er­lau­ben dür­fen, ra­di­kal ein­ge­zäunt wer­den. kei­ne po­po­vers und flä­chi­gen an­zei­gen mehr, kei­ne klick­ak­ti­ven hin­ter­grün­de mehr, bei de­nen ein klick auf eine lee­re, weis­se flä­che ein an­zei­gen­auf­pop­pen aus­löst (hal­lo spie­gel.de), kein in­hal­te­rut­schen mehr we­gen nach­la­den­der wer­bung (hal­lo zeit.de). ich bin sehr ge­spannt wie vie­le pu­bli­ziern­de sich aus der de­ckung wa­gen und amp im­ple­men­tie­ren wer­den. die vor­tei­le die durch die be­schrän­kun­gen ent­ste­hen sind je­den­falls imens.

  surf­guard.word­press.com: War­um die FAS Prak­ti­ka wie­der ver­län­gern möch­te   #

sehr gut ana­ly­siert und ge­schimpft, so­gar die of­fen­le­gung am ende ist kor­rekt verd­eng­lischt.

  bbc.com: Could just two peo­p­le re­po­pu­la­te Earth?   #

in­ter­es­san­te neu­ig­kei­ten über in­zucht, de­ren op­fer wir of­fen­bar (qua­si) alle sind:

A 2012 study of the genetic differences between neighbouring groups of chimpanzees found more diversity in a single group than among all seven billion humans alive today.

  kraut­re­por­ter.de: 66 Din­ge, die du jetzt so­fort weg­wer­fen soll­test!   #

fas­zi­nie­rend, die buzzfee­di­sie­rung der kraut­re­por­ter zu be­ob­ach­ten. en­hält auch die be­rühmt-be­rüch­tig­te bri­git­te-ko­lum­nen an­spie­lung von bi­an­ka ech­ter­mey­er: „Skate­board fah­ren? Hör auf da­mit! Da­für bist du zu alt.“

(was ist ei­gent­lich aus der kraut­re­por­ter be­zahl­wand ge­wor­den, die vor vier mo­na­ten als „bald“ kom­mend an­ge­kün­digt war?)

  digg.com: Kylo Ren Goes On 'Un­der­co­ver Bos­s' And Lear­ns The Plight Of The Avera­ge Star­kil­ler Base Em­ployee   #

star wars un­der­co­ver boss par­odie von sa­tur­day night live (SNL). re­la­tiv wit­zig, aber vor al­lem, weil die gräss­li­che un­der­co­ver boss stan­dardra­ma­tur­gie auf den punkt auf die schip­pe ge­nom­men wird. ich fin­de un­der­co­ver boss vor al­lem des­halb so gräss­lich, weil ich ge­le­gent­lich auf die dra­ma­tur­gie her­ein­ge­fal­len bin und mich ge­le­gent­lich da­von emo­tio­nal be­rüh­ren habe las­sen. (wer mit mei­nen ge­füh­len spielt und sich (von mir) beim faken er­wi­schen lässt, muss sich da­nach (von mir) gräss­lich nen­nen las­sen.)

  re­al­vir­tua­li­ty.info: Real Vir­tu­alinks 3/16   #

er­in­ne­rung an mich selbst: al­les le­sen, was alex matz­keit hier ver­linkt hat.


  an­mut­und­de­mut.de: Wo­hin mit dem Sau­ri­er?

es ist ja nicht so als würde Open-Source nicht funktionieren und sogar bestehen. Wenn Joha den aktuellen Produkt-Chef von Mozilla zitiert „[Mozilla] sei der Test, ob eine gemeinnützige Organisation zum Wohl der Öffentlichkeit bessere Produkte bauen kann als die bestgeführten Firmen der Welt“, dann kann ich nur sagen: Der Test ist nicht mehr nötig. WordPress und Drupal haben das längst bewiesen.

sehr gu­ter kom­men­tar zu die­sem ar­ti­kel von jo­han­nes kuhn über die mo­zil­la stif­tung.


  frei­tag.de: Das geht #aus­nahms­los alle et­was an   #

te­re­sa bü­cker über #aus­nahms­los. ein ziem­lich ein­drück­li­cher und un­dog­ma­ti­scher text.

  per­len­tau­cher.de: Aus­nahms­los Dif­fe­renz   #

thier­ry cher­vel über #aus­nahms­los:

Liest man den Dreck, der auf Twitter zum #ausnahmslos-Aufruf veröffentlicht wird, möchte man den Autorinnen fast zustimmen. Aber das ist das Einzigartige an dieser Debatte. Sie ist von so viel Sprechverboten und Drohgebärden eingegrenzt, dass es kaum noch möglich ist, Position zu beziehen. Der Selberdenkende fühlt sich sozusagen allseitig angetanzt. Der Aufruf verdient nicht den Dreck, mit dem er beworfen wird, aber sehr wohl eine elaborierte Gegenposition.

die ge­gen­po­si­tio­nen die cher­vel in sei­nem text ver­tritt sind teil­wei­se nach­voll­zieh­bar und va­li­de. aber ich habe mei­ne pro­ble­me da­mit, wenn je­mand be­haup­tet, an­de­re wür­den ir­gend­was-ver­bo­te aus­spre­chen, wenn sie ihre po­si­ti­on öf­fent­lich ma­chen und da­für strei­ten. an­de­ren „sprech­ver­bo­te“ zu un­ter­stel­len, ist nichts an­de­res als eine ela­bo­rier­te um­for­mu­lie­rung von „das wird man ja wohl noch sa­gen dür­fen“. ge­nau das un­ter­mi­niert aber das vor­ha­ben von cher­vel, eine „ela­bo­rier­te Ge­gen­po­si­ti­on“ zu for­mu­lie­ren.

  the­ver­ge.com: The Drag­net   #

rus­sell bran­dom über da­ni­el rig­mai­den, ei­nen be­trü­ger, der als er er­wischt wur­de, jah­re­lang re­cher­chier­te wel­ches über­wa­chungs­in­stru­ment ihn zur stre­cke brach­te:

Cell-site simulators are now at least 20 years old, a long time for any one trick to stay secret. Police had been using the devices in secret for 12 years by the time they were trained on Rigmaiden. From there, it took another eight years to drag them into the light. Even that was only possible because of the chance alignment of a stubborn defendant, a legal shortcut, and a sympathetic judge. "If we hadn’t picked up the scent on this, they could have gotten another five or 10 years out of it," Soghoian says.

This is the logic of surveillance, an arms race between police and criminals, but also between police and the legal systems meant to keep them in check. After 10 years off the grid and five years in jail, Rigmaiden is now on the side of those systems — privacy groups, lawyers, judges. It’s a strange place to find himself. How did he make the turn from dodging surveillance to actually fighting it? He’s still not sure, although it probably has something to do with getting older.

sehr lang, aber gut zu le­sen und, ob­wohl es ziem­lich ge­nau nach­zeich­net, wel­ches aus­mass die all­täg­li­che mas­sen­über­wa­chung hat, ohne skan­da­li­sie­rung oder über­mäs­si­ge auf­re­gung ge­schrie­ben. und die ge­schich­te zeigt, dass man das US-recht­sys­tem durch­aus zu sei­nen guns­ten aus­ser atem ner­ven kann, ent­spre­chen­de re­sour­cen oder in­tel­lek­tu­el­le ka­pa­zi­tä­ten vor­aus­ge­setzt.

  zeit.de: Frau­en­rech­te: Mit der Fat­wa für Fe­mi­nis­mus   #

mely ki­yak über kris­ti­na schrö­der, die ei­ner re­ak­tio­nä­ren, christ­li­chen glau­bens­ge­mein­schaft an­ge­hört.

  werd.io: How we built Known   #

ich pro­phe­zeie known eine gros­se zu­kunft. noch ist al­ler­dings viel zu tun.

  ndr.de: STADT | NDR.de - Fern­se­hen - TV-Pro­gramm - im­port   #

die lang­wei­ligs­te, je­mals von ste­fan nig­ge­mei­er (auf ueber­me­di­en.de) emp­foh­le­ne sen­dung. aber schön, jaja.


heu­te star­tet ueber­me­di­en.de, die neue web­sei­te von ste­fan nig­ge­mei­er und bo­ris ro­sen­kranz. neu dar­an sind ei­gent­lich zwei din­ge: die bei­den wol­len re­gel­mäs­si­ger ins in­ter­net schrei­ben und da­für von ih­ren le­sern be­zahlt wer­den. da­für hat blend­le den bei­den ei­nen blend­le-abo-but­ton zur ver­fü­gung ge­stellt, mit dem man, nach der zah­lung von 4 euro (mo­nats­abo), zu­griff auf alle ar­ti­kel hat. ich hat­te et­was frü­her zu­griff auf ueber­me­di­en.de und konn­te den but­ton des­halb schon be­nut­zen, bzw. ein blend­le/über­me­di­en-abo ab­schlies­sen.

es ist ja be­kannt, dass die blend­le-leu­te su­per­nett sind und ihr an­lie­gen, den jour­na­lis­mus bes­ser zu ma­chen, sehr ernst neh­men und vor al­lem tech­nisch ele­gant um­set­zen. bei blend­le.de ist das so naht­los und glatt, dass es mich be­reits mehr­fach zu öf­fent­li­chen be­geis­te­rungs­stür­men ge­führt hat. die um­set­zung des blend­le-but­tons auf ueber­me­di­en.de ist auch ele­gant, aber, zu­min­dest ges­tern noch nicht, nicht ganz so naht­los wie ich es mir vor­ge­stellt hat­te. das abo er­for­der­te im­mer noch ge­schätz­te 15 klicks. er­schwe­rend kann hin­zu­kom­men, dass ich bei blend­le noch kei­ne zah­lungs­in­for­ma­tio­nen hin­ter­legt hat­te, weil ich bei blend­le ja freeri­der bin und ncht zah­le. an­de­rer­seits kann es gut sein, dass vie­le po­ten­zi­el­le abo­nenn­ten von ueber­me­di­en.de eben­falls noch kei­ne zah­lungs­in­for­ma­tio­nen bei blend­le hin­ter­legt ha­ben — oder gar schon bled­le-mit­glied sind.

trotz­dem, mir er­scheint der blend­le-but­tons als das bis­her ele­gan­tes­te und freund­lichs­te zah­lungs­sys­tem für jour­na­lis­ti­sche in­hal­te und ich bin si­cher, das blend­le sich hier noch ei­ni­ges ein­fal­len lässt, um die zah­lung wei­ter zu ver­ein­fa­chen oder zu ver­freund­li­chen.

ich bin je­den­falls ge­spannt auf den launch und glau­be dass das ding gut an­kom­men, bzw. fuk­tio­nie­ren wird. und es wird wahr­schein­lich mei­ne ers­te lieb­lings­web­sei­te mit ge­kürz­tem RSS-feed sein. weil: is halt so.


  turi2.de: Ste­fan Nig­ge­mei­er star­tet über­me­di­en.de.   #

  sued­deut­sche.de: Nig­ge­mei­er lan­ciert neu­es Me­di­en­kri­tik-Por­tal   #

  dwdl.de: „Wir hof­fen, dass un­se­re Le­ser uns be­zah­len“   #

  twit­ter.com/ueber­me­di­en   #

  face­book.com/ueber­me­di­en   #

  you­tube.com: Über­me­di­en.de   #


[nach­trag 13.01.2016]

chris­toph kap­pes über über­me­di­en und me­di­en­kri­tik all­ge­mein. wun­der­ba­rer rund­um­blick.

[nach­trag 11:06 uhr]
ueber­me­di­en.de scheint jetzt zu­gäng­lich/ge­launcht zu sein.

#kunde just launched uebermedien.de - bugreports bitte per fax an mich und @guidohandrick /by @uebermedien @niggi @der_rosenkranz

Markus Angermeier (@kosmar13.01.2016 11:06

youtube-video laden, info, direktlink

  spie­gel.de: Sean Penn in­ter­viewt El Chapo: „Rol­ling Stone“ ver­tei­digt Ar­ti­kel   #

anna-lena roth/ap:

Bevor der Artikel über Guzmán am Samstag online gestellt wurde, konnte der Drogenboss ihn gegenlesen - eine unübliche Praxis im Journalismus und einer der Punkte, die Wenner nun vorgeworfen werden. Doch der Chefredakteur verteidigt auch diesen Schritt: Er habe damit bloß einen kleinen Preis dafür gezahlt, Zugang zum Drogenboss zu bekommen. Zudem habe „El Chapo“ keine Änderungen am Text vorgenommen.

ich habe das rol­ling-stone-in­ter­view mit „el chapo“ nicht ge­le­sen und ver­mu­te es ist kreuz­lang­wei­lig. aber dass man im spie­gel le­sen kann, dass die au­to­ri­sie­rung von in­ter­views eine un­üb­li­che jour­na­lis­ti­sche pra­xis sei, ist doch er­staun­lich. ei­gent­lich ist der spie­gel ein gros­ser ver­tei­di­ger die­ser pra­xis, hier zum bei­spiel tho­mas tuma im ok­to­ber 2012, das ma­ga­zin jour­na­list nennt die au­to­ri­sie­rungs­pra­xis gar „eine deut­sche Krank­heit“.

die wa­shing­ton post dif­fe­ren­ziert die au­to­ri­sie­rung in die­sem fall et­was bes­ser als anna-lena roth auf spie­gel on­line:

The deal raised alarms among media watchers: Journalists occasionally give sources pre-publication approval over their quotes, but even that practice is considered controversial. The idea that an entire article would be submitted “for the subject’s approval” prior to publication is almost unheard of and raises the potential for unorthodox compromises.

“Allowing any source control over a story’s content is inexcusable,” Andrew Seaman, chairman of the ethics committee of the Society of Professional Journalists, wrote on the organization’s blog late Saturday night, shortly after Rolling Stone posted its story. “The practice of pre-approval discredits the entire story — whether the subject requests changes or not.”

wol­len anna-lena roth und spie­gel on­line nun sa­gen, dass zi­tat-au­to­ri­sie­rung ok sei, ei­nen fer­ti­gen ar­ti­kel ge­gen­le­sen zu las­sen aber nicht? zu­min­dest der spie­gel scheint bei der au­to­ri­sie­rung nicht nur die zi­ta­te zum ge­gen­le­sen zu ver­schi­cken, son­dern das ge­sam­te in­ter­view. wie könn­te sich tho­mas tuma sonst dar­über be­kla­gen, dass in­ter­view­te auch gleich die fra­gen um­schrei­ben woll­ten?

Ich bekam schon Autorisierungen zurück, bei denen die Gesprächspartner glaubten, die Fragen gleich mit ändern zu dürfen.

aber so ist das wohl: wenn man aus der ame­ri­ka­ni­schen pres­se oder der as­so­zier­ten pres­se ab­schreibt, dann schlei­chen sich schnell an­g­lo-ame­ri­ka­ni­sche jour­na­lis­ten­stan­dards in ei­nen text, die man in deutsch­land gar nicht pflegt. und dann ver­gisst man zu dif­fe­ren­zie­ren, wel­che au­to­ri­sie­rungs­pra­xis denn nun „üb­lich“ und OK ist und wel­che nicht.

  re­al­vir­tua­li­ty.info: Das er­neu­te Ende des gro­ßen Büf­fets   #

alex matz­keit:

Als Kultur noch an Trägermedien gebunden war, war der freie Markt unser großes Büffet. Wir konnten einfach so losgehen und uns die Kultur kaufen und dann hatten wir sie zu Hause. Das Internet hat diesen Prozess, Stichwort “Entbündelung“, auf noch kleinere Teile heruntergebrochen – Songs statt Alben, Artikel statt Zeitungen. Streamingdienste, mit ihrer Emulation des HBO-Modells im Digitalen, kehren zu einer vertikalen Integration zurück, wie sie im US-Kinomarkt beispielsweise in den 50er Jahren verboten wurde: Produktion, Bereitstellung und Auslieferung aus einer Hand.

  jour­nel­le.de: Call for Pa­pers   #

auf die­sen vor­trag freue ich mich auf der #rp­ten: „Das In­ter­net hat mich dick ge­macht“

  bild­blog.de: In ei­ge­ner Sa­che: „6 vor 9“-Ma­cher ge­sucht   #

das bild­blog sucht ei­nen neu­en ron­nie grob. in den letz­ten mo­na­ten steck­ten hin­ter 6 vor 9 wech­seln­de mit­glie­der der re­dak­ti­on, ich mei­ne re­la­tiv oft si­mon hurz raus­ge­le­sen zu ha­ben, kann mich aber auch ir­ren. ich kann den job emp­feh­len, macht spass, kaum ar­beit und ist gut be­zahlt, wenn man spa­get­ti bo­lo­gne­se mag und für sei­ne woh­nung we­ni­ger als 200 euro mie­te im mo­nat zahlt. also ide­al für je­man­den aus lich­ten­berg. (via)

  you­tube.com: Ri­cky Ger­vais Opens the 2016 Gol­den Glo­bes   #

ri­cky ger­vais’ er­öff­nungs­an­spra­che auf den gol­den glo­bes 2016. un­fass­bar wit­zig.

  bo­ing­bo­ing.net: Deep­ly weird ani­ma­ti­on of a clay man as­sembling hims­elf   #

wun­der­bar.

  www.flickr.com: ... Ep­cot - con­cept!   #

kitsch ist manch­mal sehr, sehr toll.


  spie­gel.de: Der Kri­ti­ker: Wahr­heit ist ein zar­tes Gut   #

gu­ter, lan­ger text von ge­org diez, mit ei­nem et­was schwa­chen ende.
die wahr­heit ist ja nicht nur ein zar­tes gut, son­dern auch ein wort das man mit vor­sicht ge­nies­sen soll­te und, mei­ner mei­nung nach, nie ohne re­la­ti­vie­run­gen. ge­org diez:

Das Wesen des neurechten Opferdiskurses ist es, dass der Rechte sagt, er werde unterdrückt in einem gleichgeschalteten Land, dabei sei er doch nur für die Freiheit der Rede - nur um dann allen, die die Freiheit der Rede nutzen und nicht seiner Meinung sind, "Totalitarismus" vorzuwerfen.

So ist er eben, der Rechte, er kann nicht anders. Er fühlt sich verfolgt, weil Gegnerschaft ein wesentlicher Teil seines Weltbildes ist. Er sieht überall Verschwörungen, weil er selbst so arbeitet. Er glaubt, dass alle um ihn herum lügen, weil er selbst ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit hat. Aber die Wahrheit ist ein zartes Gut. Sie ist nicht für alle sichtbar und nicht zu jeder Zeit …

als ge­org diez sei­nen so ar­ti­kel be­gann, dach­te ich zu­nächst: „oh je, jetzt fängt er an mir „wahr­heit“ um sich zu wer­fen, aber glück­li­cher­wei­se folg­ten dann noch die­se wor­te:

… und möglicherweise gibt es sogar mehrere Wahrheiten, die Postmoderne hat nicht in allem geirrt.

Das ist für manche schwer auszuhalten, vor allem für die, die sich schon immer im Besitz der Wahrheit wähnten.

  faz.net: Die An­grif­fe von Köln: Wä­ren sie nur nicht so dumm   #

via ste­fan nig­ge­mei­er, der den text tref­fend wie folgt kom­men­tiert:

Wunderbar suchender, tastender, zweifelnder, persönlicher Blick von Antonia Baum auf die Ereignisse von Köln und das größere Bild dahinter.


  tv­li­ne.com: ‘De­ad­wood’ Re­uni­on Mo­vie on HBO — Pre­mie­re Date, Spoi­lers   #

Reports of a Deadwood comeback have not been greatly exaggerated. Quite the opposite, in fact.
HBO programming president Michael Lombardo confirmed to TVLine that he personally gave series creator David Milch the green light to resurrect the acclaimed yet painfully short-lived Western.

das ist eine sehr gute nach­richt. de­ad­wood war eine der bes­se­ren wes­tern-se­ri­en, wenn nicht so­gar der wes­tern schlecht­hin. die se­rie lief ab 2004 drei staf­feln lang auf HBO und wur­de vor­zei­tig be­en­det. das en­sem­ble der se­rie hat dar­un­ter nicht ge­lit­ten, ich glau­be je­der ein­zel­ne mit­wir­ken­de hat nach de­ad­wood in an­de­ren se­ri­en kar­rie­re ge­macht. die ge­sich­ter aus de­ad­wood ha­ben sich seit­her auf dut­zen­de se­ri­en ver­teilt:

auch nach 10 jah­ren pau­se, soll­ten die cha­rak­te­re über­gangs­los wei­ter­ma­chen kön­nen. in hol­ly­wood al­tern die ge­sich­ter in 10 jah­ren näm­lich op­tisch nur um un­ge­fähr ein hal­bes jahr. im wes­ten war das da­mals™ na­tür­lich ganz an­ders: da sind die ge­sich­ter in ei­nem hal­ben jahr um 10 jah­re ge­al­tert. passt ja auch. (via df und sj)

  ne­wyor­ker.com: STX En­ter­tain­ment: A New Hope for Hol­ly­wood?   #

gross­ar­ti­ges und (sehr) lan­ges por­trait des film­stu­di­os STX und sei­nes chefs adam fo­gel­son.

Movie theatres are no longer where we go for stories about who we are. That’s become television’s job. We go to the movies now for the same reasons that Romans went to the Colosseum: to laugh, to scream, and to cheer.

One longtime film executive predicted, “With Google, Verizon, A. T. & T., Comcast, Hulu, YouTube, Facebook, Amazon, and Netflix getting into original content, studios won’t be able to compete with digital distribution. Within three years, Paramount won’t be in existence, Sony will disappear, Fox will buy Warner Bros., and you’ll have Fox, Disney, and Universal left.”

via

  tech­dirt.com: Car­too­nist Who Clai­med 'Kung Fu Pan­da' Rip­ped Off His Work Might Be Hea­ded To Pri­son   #

uiuiui.

  flickr.com/pho­tos/x-ray_del­ta_one: 1948 ... Tre­maine House - Ri­chard Neu­tra   #

ein paar bil­der von ri­chard neu­tras tre­maine house vom gross­art­gen ju­li­us shul­man. eins, zwei und drei.


  ca­pi­tal.de: Der di­gi­ta­le Le­nin hin­ter der Block­chain   #

ziem­lich eu­pho­ri­scher lob­ge­sang auf den pro­gram­mie­rer vi­ta­lik bu­te­rin und die re­vo­lu­tio­nä­re kraft der block­chain.

Ein UBS-Vertreter sagt später, man versuche, die Kraft der Blockchain zum eigenen Vorteil zu nutzen. Ganze Geschäftsbereiche könnten automatisiert werden. Der Emissär der Bank of England spricht aus, was viele denken: Die Blockchain verändere alles. Die Bankenwelt werde sich so stark wandeln wie nie in den letzten 400 Jahren.

Was treibt diesen Vitalik Buterin an? Will er nicht auch eines Tages eine Familie gründen? Buterin fährt sich durchs struppige Haar. „Eher nicht. Ich finde es besser, meine Ideen weiterzugeben als mein Erbgut. Wenn 10 000 Leute meinen Blog lesen, dann ist das doch, als hätte ich 10 000 Kinder.“

auf blend­le (€) ge­fun­den.

  mspr0.de: Der Nerd ist eine Er­zäh­lung, die der Nerd sich auf Kon­gres­sen selbst er­zählt   #

hat­te ich im feed, aber rené hat mich mit die­sen wor­ten dann auch zum le­sen ge­bracht:

Kluger Text von mspr0 zur Selbstwahrnehmung des Nerds: Der Nerd ist eine Erzählung, die der Nerd sich auf Kongressen selbst erzählt und eine mindestens ebenso kluge Ergänzung dazu von Günter Hack: „Der Nerd ist King in seinem System, der Nerdkritiker genauso. Es folgt die übliche Itchy-and-Scratchy-Show.

be­son­de­res au­gen­merk soll­te man viel­leicht noch­mal auf mi­cha­el see­manns ab­hand­lung zum fe­fis­mus len­ken, wo er un­ter an­de­rem fefe ein arsch­loch nennt und das auch be­grün­det.

eben­falls sehr le­sens­wert der kom­men­tar von joscha bach (und die ant­wort von mi­cha­el see­mann) un­ter dem ar­ti­kel.

  an­mut­und­de­mut.de: Rad­fah­rer und Ve­ge­ta­ri­er   #

ben_:

Wenn erzkonservative, reaktionäre Nationalisten Angst vor Fahrradfahrer und Vegetariern haben, dann heisst das, dass die Welt sich genau dahin entwickelt. Und: Das ist gut so!

  nypl.org: NYPL Puts 180,000 Pu­blic Do­main Images On­line   #

gross­ar­tig. ganz vie­le pu­blic-do­main-bil­der. sie­he auch was cory doc­to­row dazu zu sa­gen hat. (via, bild­quel­le)

  digg.com: What To Read When You'­re Done Wat­ching 'Ma­king A Mur­de­rer'   #

das wer­de ich al­les le­sen wenn ich da­mit fer­tig bin. al­les!


  sla­te.com: Are GMOs safe? Yes. The case against them is full of fraud, lies, and er­rors.

pe­ter skro­do­lies in mei­nen kom­men­ta­ren:

Dieser Artikel von William Saletan hat mich dazu geführt, für GMO zu sein. Saletan's Twitter Bio ist "When people say 'don't go there.' I go there" - das finde ich ganz entzückend.

der ar­ti­kel von wil­liam @sa­le­tan (vom juli 2015) ist sehr lang, aber auch sehr über­zeu­gend. ich blei­be grund­sätz­lich (na­tür­lich) skep­tisch, eben­so, wie ich grund­sätz­lich nichts ge­gen gen­ma­ni­pu­la­tio­nen habe, auch wenn sie vom men­schen durch­ge­führt wer­den. ei­ner­seits weil das erb­gut von or­ga­nis­men so­wie­so seit jahr­mil­lio­nen durch um­welt­ein­flüs­se, gif­te, strah­len und ge­schlechts­ver­kehr bru­tal ma­ni­pu­liert und mu­tiert wird und an­de­rer­seits, weil gen­a­ma­ni­pu­la­ti­on eine der äl­tes­ten kul­tur­tech­ni­ken der mensch­heit ist. und man­che men­schen es­sen die pro­duk­te die­ser jahr­tau­sen­de­al­ten gen­ma­ni­pu­la­ti­on an­geb­lich so­gar; zu­min­dest habe ich da­von ge­hört, dass chi­ne­sen hin und wie­der hun­de­fleisch es­sen.

mei­ne skep­sis be­zieht sich eben nicht auf die gen­ma­ni­pu­la­ti­on selbst, son­dern vor al­lem auf be­stimm­te ef­fek­te die die in­dus­tria­li­sie­rung des es­sens (eben­so wie im tech­no­lo­gie­sek­tor) mit sich bringt: pa­tent­miss­brauch, kom­mer­zia­li­sie­rung und pri­va­ti­sie­rung von na­tür­li­chen re­sour­cen oder öf­fent­li­chen gü­tern — oder die ge­ring­schät­zung von ar­ten­reich­tum (sie­he zum be­spiel dw.com: „Den Kar­tof­fel­reich­tum in die Zu­kunft ret­ten“).

aber selbst die in­dus­tria­li­sie­rung der nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on mag ich seit die­sem ar­ti­kel (erst­mals ver­linkt vor ei­nem mo­nat) nicht mehr so skep­tisch se­hen: in­dus­tri­ell er­zeug­te le­bens­mit­tel sind un­term strich re­sour­cen­scho­nen­der und zu­kunfts­fä­hi­ger als obst und ge­mü­se aus tra­di­tio­nel­lem, re­gio­na­lem an­bau. und schme­cken nicht un­be­dingt schlech­ter, im ge­gen­teil.

oder an­ders ge­sagt: was in der gen­tech­nik­de­bat­te vor al­lem fehlt, ist dif­fe­ren­zie­rung und das un­ter­las­sen von pa­nik­ma­che („fe­ar­mon­ge­ring“) und FUD-tech­ni­ken — auf al­len sei­ten.

(die ge­gen­re­de zu sa­le­tans ar­ti­kel lässt sich leicht goo­geln, hier ein bei­spiel.)


  fi­schund­fleisch.com: Die Ge­walt von Köln und was jetzt zu tun ist   #

ant­je schrupp dif­fe­ren­ziert, weil es of­fen­bar im­mer wie­der an dif­fe­ren­zie­rung man­gelt.

  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: 2015 - Ich habe mehr Da­ten ver­prasst und we­ni­ger Geld da­für aus­ge­ge­ben   #

kath­rin pas­sig über ihre mo­bil­funk­rech­nung(en). ich bin neu­er­dings sehr zu­frie­den mit dem o₂ blue all-in L ta­rif, bei dem 3 GB in­ter­net da­bei sind und ich für ma­xi­mal 1 GB kos­ten­los im eu­ro­päi­schen aus­land (schweiz, nie­der­lan­de, po­len — über­all wo ich in den letz­ten mo­na­ten war) sur­fen kann. te­le­fo­na­te und SMS wer­den auch pau­schal ab­ge­rech­net, nur aus­lands-SMS muss ich zah­len. re­gul­tär kos­tet das 40 euro im mo­nat (die ers­ten 12 mo­na­te 10 euro güns­ti­ger). weil ich noch an­de­re ver­trä­ge (für bei­fah­re­rin und kind und DSL) bei o₂ habe, zahl ich im mo­nat dau­er­haft 30 euro und bin bis­her noch nicht an die gren­zen ge­stos­sen.

  blog.pe­ne­lo­pe­trunk.com: How to pri­ce the work you do   #

pe­ne­lo­pe trunk pin­kelt ge­le­gent­lich in den gar­ten und sin­niert über ih­ren stun­den­satz. ich fand das le­sens­wert.

  nerd­core.de: -ach, -in­gen, -zell: Vi­sua­li­sie­rung deut­scher Orts­na­men-Suf­fi­xe   #

toll!

  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Der Se­xu­al­for­scher Volk­mar Si­gusch im In­ter­view: »Ich bin in Rage an­ge­sichts un­se­rer Se­xu­al­kul­tur«   #

ich habe das im mai 2015 schon­mal ver­linkt, aber ges­tern wur­de es mir er­neut in die time­line ge­spült. und ich habe es noch­mal ge­le­sen. schön fand ich die­se text/bild-kom­bi­na­ti­on:

Das Erotische ist zermalmt, es wurde der Werbung geopfert.

  surf­guard.word­press.com: War­um ich Skep­ti­ker und ge­gen GMOs bin   #

als skep­ti­ker muss ich lei­der sa­gen: die über­schrift wi­der­spricht dem text dar­un­ter und ist lei­der zu pau­schal.

  je­ze­bel.com: Brit­ney Spear­s' In­sta­gram Has Be­co­me A Fa­sci­na­ting Jour­ney Th­rough Her Mind   #

un­ge­wöhn­lich und er­fri­schend, im in­ter­net ei­nen text über eine pro­mi­nen­te zu le­sen, der nicht voll mit häme und ge­mein­heit ist. kei­ne iro­nie.

  bo­ing­bo­ing.net: Rac­coon tri­es to wash cot­ton can­dy, but it dis­sol­ves in­stant­ly   #

nüd­lich!

  kon­rad­lisch­ka.info: Fünf Faust­re­geln für nach­hal­ti­ge di­gi­ta­le Diens­te – und ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel na­mens Known   #

kon­rad lisch­ka ent­deckt das in­die­web. und das ist auch gut so.

  wir­res.net: eve­lin loh­beck — ani­ma­ti­on vi­deo (note­boek)   #

ein (you­tube-) vi­deo, in dem man ein paar you­tube­vi­de­os se­hen kann. ani­miert. zu­erst 2009 ge­pos­tet, im­mer noch se­hens­wert.


  co­me­di­an­sin­cars­get­ting­cof­fee.com: Pre­si­dent Ba­rack Oba­ma - Just Tell Him You’re the Pre­si­dent   #

ge­fun­den bei chris­toph kap­pes, der die FAZ-kri­tik an der ba­rack-oba­ma-aus­ga­be von co­me­di­ans get­ting cof­fee von mi­cha­el han­feld kri­ti­siert.

ich fand die ba­rack-oba­ma-aus­ga­be von co­me­di­ans get­ting cof­fee sehr un­ter­halt­sam und stel­len­wei­se auch sehr klug („wel­che sport­art ist po­li­tik am ehes­ten?“ — „[ame­ri­can] foot­ball“), aber na­tür­lich auch al­bern und auf meh­re­ren ebe­nen iro­nie­ge­tränkt. so wie das mit gu­ter un­ter­hal­tung auch sein soll­te, vor al­lem selbst­iro­nie-ge­tränkt. selbst­iro­nie oder auch nur selbst­be­trach­tung bringt mi­cha­el han­feld nicht auf. im prin­zip ist han­felds kri­tik nichts an­de­res als das was der fo­cus stän­dig macht: et­was was man an­ders­wo ge­le­sen oder ge­se­hen hat zu­sam­men­fas­sen und da­bei auf je­den ori­gi­nel­len, ei­ge­nen ge­dan­ken ver­zich­ten. han­feld er­wei­tert das kon­zept des fo­cus-, bzw. des bil­lig-jour­na­lis­mus-prin­zips noch um ein paar un­be­grün­de­te be­find­lich­kei­ten und un­aus­ge­spro­che­ne über­zeu­gun­gen („so­was tut man nicht!“). aber das schlimms­te ist tat­säch­lich: han­felds text ist nicht (über die von oba­ma und sein­feld ge­klau­ten gags hin­aus) un­ter­halt­sam.

  hap­good.us: Why Face­book Won, and Other Hard Truths   #

was ich im­mer schon sage: lasst die leu­te eure tex­te le­sen wie sie wol­len, nicht wie ihr es wollt. mike caul­field:

Or engage in a thought experiment. Imagine that every email you got during a day had different fonts, headings, layout, navigation, and scrolling bar behavior. Wouldn’t that be fun? Or even better, every email forced you to click, and go read it on a beautiful custom-designed website. Then you would reply by making that person come to your website and emailing them a link to your new GeoCities creation. Wouldn’t that be awesome?

No? Well here’s the thing. People read the web now at the level they read email — they look at a lot of stuff. And what they want (and what many people continue to shame them for) is a standard interface that allows them to do that without feeling stressed.

You want to win against Facebook? Let go of the idea of people reading your stuff on your site, and develop or support interfaces that put your readers in control of how they view the web instead of giving the control to the people with the servers. Support people looking into federated recommendation systems. Make friends with the idea of full copies of your stuff flowing across the web instead of links.

(via)

  wo­men­wri­te­about­co­mics.com: Ex Ma­chi­na: A (White) Fe­mi­nist Pa­ra­ble for Our Time   #

Beyond its role as parable or warning, Ex Machina really displayed how perfectly robotics and artificial intelligence works as a stand-in for conversations about the objectification of women. In fact, I’m willing to say that it is the most perfect metaphor for objectification that I have ever seen.

(via anke grö­ner, die (zu recht) sagt, dass die­se film­kri­tik von ex ma­chi­na die bes­te sei, die sie ge­fun­den habe)

  max­schoen­herr.de: he­a­ven 17 über co­py­right (1986)   #

ma­xi­mi­li­an schön­herr über ein in­ter­view das er mit he­a­ven 17 1986 ge­führt hat.

  spie­gel.de: Sa­scha Lobo über Mer­kel, AfD, Pe­gi­da, Sün­den­bö­cke   #

sa­scha lobo:

tl;dr
Es wäre enorm unklug, einen Artikel über die Probleme zu großer Komplexitätsreduktion in einem 140-Zeichen-Satz zusammenfassen zu wollen.

ich möch­te lö­sen: Es ist kom­pli­ziert und das ist auch gut so.

  spie­gel.de: TV-Klas­si­ker: Din­ner for Every-One   #

hin­ter­grün­de zu di­ner for one, zu­sam­men­ge­tra­gen von se­bas­ti­an knau­er:

Im Jahr 1964 wird die Aufzeichnung erstmals in der ARD ausgestrahlt - im Juni. Von Kult ist noch keine Rede.

Vier Jahre später fällt Hauptdarsteller Frinton nach einem Auftritt im englischen Poole zu Hause tot um. Er hinterlässt seinen Kindern auch das legendäre Tigerfell, welches im Nackenbereich mit etwas Leopardenfell ausgebessert werden musste, da es gelegentlich bei Familienfeiern zum Einsatz kam und die Angehörigen nicht mit Frintons Präzision über den Kopf hüpfen. Spaß haben Frintons Nachfahren auch an den Überweisungen aus Deutschland. Denn bis heute bezieht die Familie vom NDR Lizenzgebühren für den Export von "Dinner for One" in 20 Länder, von Spanien bis Australien. Im Vertrag mit Warden und Frinton war ein pauschales Honorar von 4150 DM vereinbart worden, 622,50 DM waren an das Finanzamt in Hamburg abzuführen.


  ny­ti­mes.com: Dear Ar­chi­tects: Sound Mat­ters   #

ein in mehr­fa­cher hin­sicht bril­li­an­ter ar­ti­kel in der new york times. ei­ner­seits ein gu­ter, viel zu sel­ten ge­dach­ter ge­dan­ke über städ­te­bau und ar­chi­tek­tur, näm­lich wie sehr ge­räu­sche, der sound raum­wahr­neh­mung be­stimmt, an­de­rer­seits ist der ar­ti­kel bril­li­ant me­di­al auf­be­rei­tet. klei­ne fil­me flim­mern wie ani­mier­te gif im ar­ti­kel — und wenn man die maus drü­ber be­wegt spie­len sie die ge­räu­sche der je­wei­li­gen si­tua­ti­on.

Sound may be invisible or only unconsciously perceived, but that doesn’t make it any less an architectural material than wood, glass, concrete, stone or light. It is shaped by design, albeit most architects rarely think much about it, except when their task is to come up with a pleasing concert hall or a raucous restaurant — and then acousticians are called in.

We talk admiringly about green or energy-efficient buildings, with roof gardens, cross-ventilation and stairways that encourage residents to walk, because good design can aspire to improve public health. But we don’t talk nearly enough about how sound in these buildings, and in all the other spaces we design, make us feel.

eine der sze­nen ist in ei­ner woh­nung mit of­fe­nem fens­ter auf­ge­nom­men. von draus­sen hört man das le­ben der stadt. ge­ra­de new york hat ei­nen ganz be­son­de­ren sound, ein ganz be­son­de­res rau­schen. ge­ra­de im som­mer hört man über­all das rau­schen der kli­ma­an­la­gen, das om­ni­prä­sen­te si­re­nen­ge­heul so­wie­so, man hört im­mer men­schen, zu je­der ta­ges- und nacht­zeit. und in der grand cen­tral sta­ti­on schwillt das rau­schen nicht nur zu ei­nem un­fass­bar rei­chen rau­schen an, man kann, wenn man an be­stimm­ten stel­len der hal­le steht auch die ge­sprä­che von an­de­ren leu­ten, von der kup­pel re­flek­tiert hö­ren.

ganz all­ge­mein ist der wich­tigs­te punkt des ar­ti­kels wohl, dass wir bei der ge­stal­tung oft zu sel­ten dar­über nach­den­ken, wie die ge­stal­tung sich auf un­ser wohl­be­fin­den aus­wirkt. ich habe vor mei­nem ar­chi­tek­tur­stu­di­um ar­chi­tek­tur mal als an­ge­wand­te psy­cho­lo­gie be­zeich­net. im stu­di­um ist die­ser ge­dan­ke de­fi­ni­tiv zu kurz ge­kom­men, aber ich glau­be er ist wei­ter­hin ein enorm wich­ti­ger punkt, dem ge­stal­ter aus al­len be­rei­chen noch mehr auf­merk­sam­keit schen­ken soll­ten.

  you­tube.com: How Do­nald Trump Ans­wers A Ques­ti­on   #

bril­li­an­te ana­ly­se von do­nald trumps re­de­stil. bes­ter satz: „do­nald trump is a life-long sa­les­man. the best sa­les­man could sell you a tv wi­t­hout kno­wing any­thing about it, be­cau­se the tv isn’t what mat­ters.“

via bo­ing­bo­ing:

Nerdwriter broke down the words Donald Trump uses when he answers questions. Trump's answers consist mainly of one-syllable words, and are at a forth grade reading level. He structures his sentences with a powerfully rhythmic cadence, and ends them on a strong word.

  me­di­um.com/@field­pro­du­cer: The Gre­at Jour­na­lism In­no­va­ti­on Pro­blem   #

neal mann plä­diert da­für in­no­va­ti­on im journ­lais­mus rich­tig an­zu­ge­hen, so wie tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men:

This new interconnected world isn’t coming about as a one off ‘eureka!’ moment of inspiration and innovation, it’s being delivered to us through a steady stream of product launches and software updates. We’re being taken on this journey and it has been planned for a long time.

The question the journalism industry has to ask itself is what journey are we taking the consumer on?

gu­ter text. (via)

  en­no­ma­ne.de: Kommt alle zu Po­cket!   #

po­cket als rea­der al­ter­na­ti­ve?


  an­mut­und­de­mut.de: Das Netz wie­der ent­wer­ten

Fefe beendet seinen Artikel mit einer Schlussfolgerung: „Und dann fiel mir auf, dass zu jedem mir bekannten Thema Twitter aus den Leuten die schlechtesten Seiten herauskehrt. […] Wer einen Twitter-Account betreibt, ist Teil des Problems.“

Muss man hier vielleicht noch weiter gehen? Müssen wir das Netz, und gesellschaftliche Teilhabe hier vielleicht wieder abwerten? Oder ist es dafür schon zu spät, die Hass-Büchse des Pandora-Facebook-Stammtisch-Faschismus längst geöffnet und wir bekommen sie nicht mehr zu?

ben_ zi­tiert fefe und wi­der­spricht ihm nicht. ich igno­rie­re den pau­scha­li­sie­ren­den und dum­men scheiss den fefe ins netz kotzt meis­tens. bei­de re­ak­tio­nen, ei­ner­seits fefe (mehr oder we­ni­ger) wi­der­spruchs­los zu zi­tie­ren und an­de­rer­seits pau­scha­li­sie­ren­de, dum­me sprü­che un­kom­men­tiert ste­hen zu las­sen, sind wohl un­zu­rei­chend, aber ich möch­te mir zu­min­dest die mühe ma­chen, ben_ zu wi­der­spre­chen, bzw. die aus­sa­gen und fra­gen in sei­nem ar­ti­kel zu kom­men­tie­ren.

das was ben_, et­was ne­bu­lös, „ab­we­rung des net­zes“ nennt, bzw. als pro­blem­lö­sung für ra­di­ka­lis­mus, me­schen­feind­lich­keit und all­ge­me­ei­ne arsch­lochig­keit im netz vor­schlägt, scheint mir die schlech­tes­mög­li­che lö­sungs­stra­te­gie zu sein; emi­gra­ti­on als pro­blem­lö­sung. sich von arsch­lö­chern di­stan­zie­ren, in­dem man weg­läuft oder sich ent­fernt. oder den ort, an dem sich arsch­lö­cher auf­hal­ten, ein­fach als spiel­platz, als un­wich­tig um­zu­deu­ten.

an­de­ren mög­lich­kei­ten, den ort zu sta­bi­li­sie­ren, zu zi­vi­li­sie­ren, auf­zu­bau­en, (mit) zu ge­stal­ten, weicht man so ele­gant aus. an­ders ge­sagt: wenn in bus­sen und bah­nen stän­dig ge­pö­belt und rum­ge­droht wird, soll­te man dann sa­gen, bus­se und bah­nen sind für pack, ich fah­re ab jetzt lie­ber auto? oder soll­te man ver­su­chen bus­se und bah­nen mit ge­nau den men­schen zu fül­len, die sonst lie­ber auto fah­ren? soll­te man ver­su­chen die dep­pen mit ver­nünf­ti­gen men­schen zum schwei­gen zu brin­gen, bus­se und bah­nen mit al­ler kraft und phan­ta­sie zu zi­vi­li­sie­ren, statt sich aus ih­nen her­aus­drän­gen zu las­sen?

der (klei­ne) schloss­platz in stutt­gart war vor der jahr­tau­send­wen­de ein un­er­freu­li­cher, stin­ken­der, ver­nach­läs­sig­ter, dunk­ler ort an dem sich abends nur un­er­quick­li­che men­schen auf­hiel­ten. statt die­sen un­rühm­li­chen ort ab­zu­wer­ten oder zu be­haup­ten, er sei ge­schei­tert, wur­de er in pri­vat­in­itia­ti­ve auf­ge­wer­tet: dort öff­ne­te eine knei­pe (pauls bou­tique). das brach­te so viel le­ben, so viel en­er­gie auf den schloss­platz, dass er sich rasch zu ei­nem der at­trak­tivs­ten orte in stutt­gart ent­wi­ckel­te. wenn ein ort nicht funk­tio­niert oder sei­ne nach­tei­le die vor­tei­le zu über­wie­gen schei­nen, heisst das nicht un­be­dingt dass der ort ge­schei­tert oder ka­putt ist. es kann auch be­deu­ten, dass die bis­he­ri­ge nut­zung falsch war, dass ideen fehl­ten, dass die rich­ti­gen men­schen fehl­ten.

der klei­ne schloss­platz wur­de 2005 in sei­ner ur­sprüng­li­chen form ab­ge­ris­sen, bzw. neu­ge­stal­tet. das grund­prin­zip der nut­zung, gas­tro­no­mie, lä­den und aben­d­at­trak­tio­nen, wur­de aber aus der blü­te­zeit von pauls bou­tique über­nom­men — und funk­tio­niert nach wie vor. jetzt eben nicht mehr auf grund von pri­vat­in­itia­ti­ve, son­dern in­sti­tu­tio­na­li­siert, von der stadt­ver­wal­tung ge­plant und aus­ge­führt.

ich glau­be so müs­sen wir auch mit dem netz um­ge­hen. wie in der fleischwelt gibt es dort un­an­ge­neh­me orte, es wer­den orte von leu­ten über­nom­men die het­zen, pö­beln und sich in ih­rer arsch­lochig­keit ge­fal­len. aber mit den rich­ti­gen stra­te­gien (die wir im­mer wei­ter ent­wi­ckeln müs­sen) las­sen sich die­se plät­ze zu­rück­er­obern oder zi­vi­li­sie­ren. nicht ab­wer­ten, auf­wer­ten.


  um­blaet­te­rer.de: »Spie­gel« le­sen in De­troit   #

„di­que“:

[I]n ausgesuchten Städten gab es den »Spiegel« dann bald schon am Sonntag um die Mittagszeit. Seit Wolfgang Büchners Intermezzo als Chefredakteur haben wir uns nun an den Samstags-»Spiegel« gewöhnt (also die, die ihn noch lesen, hehe). Jemand hat gerade errechnet, dass es bei dem aktuellen Tempo der Vorverlegung nur noch ca. 13,4 Jahre dauert, bis der »Spiegel« wieder, nach Freitag, Donnerstag etc. wieder am Montag erscheint.

  re­al­vir­tua­li­ty.info: Real Vir­tua­li­tys Lieb­lings­fil­me des Jah­res 2015   #

alex matz­keit zählt die fil­me die er ge­se­hen hat. das ist mir noch nie ge­lun­gen. viel­leicht soll­te ich ein ar­ti­kel­for­mat „ge­se­hen“ auf wir­res.net ein­füh­ren. in den ge­se­hen-ar­ti­keln könn­te ich dann even­tu­el­le kri­ti­ken zu de­nen ich mich durch­rin­ge ver­lin­ken oder emp­feh­lun­gen aus­spre­chen. und am ende des jah­res könn­te ich die ar­ti­kel dann zäh­len. gleich mal an­fan­gen …

  blog-cj.de: Die Di­gi­tal-Trends 2016   #

stimmt, mei­ner mei­nung, nicht al­les was chris­ti­an ja­ku­betz hier auf­schreibt, aber es ist al­ler­hand wah­res ver­nünf­ti­ges dran. ei­nen punkt möch­te ich er­gän­zen:

4. Alte Medien sterben nicht, wandern aber in die Nische

auch neue me­di­en wan­dern mehr und mehr in die ni­sche. al­les wan­dert in ni­schen, bis auf die we­ni­gen an­ge­bo­te die ihr ni­veau so weit nach un­ten schrau­ben, dass sie ein mas­sen­pu­bli­kum er­rei­chen oder an­geln kön­nen. die gros­sen platt­for­men be­fin­den sich selbst na­tür­lich nicht in ni­schen, be­die­nen in ih­rem in­ne­ren aber (fast aus­schliess­lich) ni­schen. ich glau­be ich kann, ohne mich zu weit aus dem fens­ter zu leh­nen, sa­gen: al­les, bis auf we­ni­ge aus­nah­men, wird ni­sche.

  theawl.com: Beau­tiful   #

One day James got bored with our work and went to the mirror in my apartment and began to pat his hair down and nod.

“Look at that ugly son of a bitch,” I said. Which was a normal thing for me to say to him, or vice versa. We were both giant dudes and we made fun of each other all the time.

And he got a tiny bit serious-looking right then, and didn’t turn his head, just kept looking in the mirror, and said, firmly, “That’s a beautiful motherfucker.”

“Right,” I said.

“But look at this,” he said. “Just look at this beautiful motherfucker. Paul, that is an absolutely beautiful motherfucker right there.” He made a “hmm” noise, like he’d just eaten something wonderful, as if his beauty were delicious.

He kept saying it, three or four more times, beautiful, beautiful, beautiful, beautiful. As if I weren’t in the room. Until finally I said—

“Yeah, yeah, I got it. You’re a beautiful motherfucker. Let’s get back to work.”

“That’s right,” he said, and we got back to work.

hab ich schon­mal ge­sagt, wie toll ich die eule ahle fin­de? the awl is a beau­tiful mo­ther­fu­cker.

  nerd­core.de: Click­bait do­ing the Fa­scist-Dance   #

der CBS-CEO freut sich über do­nald trumps het­ze und es­ka­la­ti­on, weil sie wer­be­gel­der ge­ne­riert und hofft, dass trump schön wei­ter es­ka­liert.


  twit­ter.com/GOOD­NES­Sai­dan: Car­rie Fi­sher just drag­ging the fuck out of Ge­or­ge Lu­cas in her au­to­bio­gra­phy is so fes­ti­ve   #

there’s no underwear in space.
— george lucas

  digg.com: The Ope­ning Cre­dits Of 'S­pec­tre' Fit Sur­pri­sin­gly Well With Ra­dio­hea­d's Re­jec­ted Bond The­me   #

ich fand spect­re ex­trem scheis­se und die (nicht ge­nom­me) ti­tel­mu­sik von ra­dio­head auch eher so lala.

(ei­gen­ar­ti­ger­wei­se ge­fie­len mir die craig-bonds da­vor ganz gut. ent­we­der wur­den bei spect­re die bond-kli­schees über­reizt oder ich hat­te ein­fach die schnau­ze voll von der stump­fen art, die ge­schich­te vor­an­zu­brin­gen und bond jede ex­plo­si­on, je­den faust­kampf, je­den ein­sturz un­ver­letzt und ohne schram­men über­le­ben zu las­sen.)

  hu­ma­na-con­di­tio.de: Hy­p­o­m­ne­ma (63)   #

sehr gute links zu ka­ta­stro­pha­len zu­stän­den bei der wi­ki­pe­dia, hass und het­ze im netz und an­de­ren re­la­tiv ak­tu­el­len the­men.

  se­ri­en­jun­kies.de: The Re­tur­ned: 5 Grün­de für die fran­zö­si­sche Mys­tery­se­rie   #

stimmt al­les. les re­venants ist ganz gross­ar­tig, bei­de staf­feln. un­be­dingt im fran­zö­si­schen (un­ter­ti­tel­ten) ori­gi­nal an­se­hen.

  schu­le­so­cial­me­dia.com: Nor­men weib­li­cher Teen­ager auf In­sta­gram   #

Eine Beurteilung dieser Praktiken ist schwer vorzunehmen: Einerseits wird deutlich, wie viel Druck die soziale Vernetzung erzeugt. Andererseits sagen die jungen Frauen, dass die Komplimente ihnen Auftrieb geben – sie erhalten Wertschätzung über Social Media. Gleichzeitig gab es auch vor 10, 20, 30 und 40 Jahren unter Teenagern Praktiken, in denen Beziehungen ausgehandelt und interpretiert wurden.

wich­tig bleibt im­mer wie­der fest­zu­stel­len: auch wenn sich al­les än­dert, das me­di­um, die aus­druck­ar­ten, die über­tra­gungs- und ver­net­zungs­we­ge, es bleibt (un­ter der ober­flä­che) doch al­les gleich. via.

  me­dia­steak.com: Die Kö­ni­gin von Ver­sailles   #

die ARD scheint aus die­ser doku jetzt so eine art „di­ner for one“ ma­chen zu wol­len, in­dem sie sie je­des jahr wie­der­holt. ist aber auch trotz des ho­hen al­ters im­mer noch se­hens­wert.
(noch bis zum 3. ja­nu­ar ab­ruf­bar.)

  zel­dman.com: The Year in De­sign   #

herr zel­dmann fasst zu­sam­men, was wich­tig im web­de­sign ist.

(die irre gros­se schrift auf sei­ner sei­te war vor drei (?) oder vier (?) jah­ren noch ex­trem ge­wöh­nungs­be­dürf­tig und ir­ri­tie­rend, mitt­ler­wei­le bin ich so­weit, klei­ne­re schrif­ten bei­na­he als per­sön­li­che be­lei­di­gung an­zu­se­hen. und auch wenn ich nicht al­les was zel­dmann macht knor­ke fin­de, er weiss wirk­lich von was er spricht und hat fast im­mer recht.)

  di­gi­day.com: Co­py­ran­ter: The 5 best ads you did­n't see this year   #

vier wer­be­spots (und eine an­zei­ge) von de­nen ich tat­säch­lich zwei ganz wit­zig fand. noch wit­zi­ger fad ich den teaser des co­py­ran­ters in sei­nem blog:

Curated by me, the best ad critic in all dimensions across all universes.

  six­co­lors.com: Our fa­vo­ri­tes: Mac apps   #

auf­ge­lis­tet sind ein paar mei­ner lieb­lings­ap­ps, aber auch ei­ni­ge die ich noch nicht kann­te, bzw. nut­ze.

  buzzfeed.com: The Ori­gi­nal Star Wars Con­cept Art Is Ama­zing   #

via

  face­book.com: Da­vid Schra­ven - Lie­be Freun­de. Ihr müsst jetzt tap­fer sein. Und...   #

da­vid schra­ven auf face­book:

Liebe Freunde.
Ihr müsst jetzt tapfer sein. Und hart. Es geht um Hardy Prothmann. Einige kennen ihn. Das ist der, der (angeblich neuen) Lokaljournalismus macht und sich über die (angeblich mangelnde) Qualität anderer Zeitungen das Maul zerreißt. Und nebenbei Pressemeldungen der lokalen Gemeinde auf seinem Blog raushaut. Der Hardy Prothmann.
Da gab es vor einiger Zeit eine Morddrohung. Und dann eine überraschende Wendung, die mich jetzt noch hintenüber wirft.
Lest selbst. Lest bitte erst die Morddrohung bis zum Ende. Auch wenn es wehtut. Und dann erst den zweiten Teil. Die irre Wendung. Die Auflösung. Kann man sich nicht ausdenken. Das ist geprothmannt.
Die Morddrohung
Die Auflösung


  54sto­ries.de: Der ge­wünsch­te Ge­sprächs­part­ner ist zur Zeit nicht er­reich­bar   #

Als wir wieder zu Hause waren, habe ich fast geweint, als Mama uns eröffnet hat, dass wir dieses Jahr mal ohne Baum feiern würden. Wir seien doch alle schon erwachsen.

schö­ne, un­be­sinn­li­che weih­nachts­ge­schich­te von ruth herz­berg.

p.s.: das ist un­ser weih­nachts­baum die­ses jahr.

  zeit.de: zeit­ma­ga­zin.de: Der Feind in un­se­rem Netz   #

nicht be­son­ders weih­nacht­lich-be­sinn­lich, die ge­schich­te des stal­kings der fa­mi­lie mier­au, aber gut ge­schrie­ben und mit ei­nem re­la­tiv fro­hen ende.

  hei­se.de/tp: Atom­bom­ben auf Ost-Ber­lin   #

mar­kus kom­pa über den wahn­sinn des ato­ma­ren wett­rüs­tens, bzw. hier spe­zi­ell über die bis­her ge­hei­me lis­te von zie­len der ame­ri­ka­ni­schen atom­bom­ben von 1956.

wo­bei das wett­rüs­ten wohl im Nach­hin­ein als ziem­lich ein­sei­tig an­zu­se­hen ist und die so­wjet­uni­on wohl vor al­lem da­mit be­schäf­tigt war, stär­ke vor­zu­täu­schen:

Als die USA 1961 durch verbesserte Spionagesatelliten erkannten, dass die Sowjets statt über 500 gerade einmal über vier einsatzfähige Interkontinentalraketen verfügten und daher keine reale Bedrohungslage bestand, ließ das Pentagon nicht etwa von seinen Plänen ab. Vielmehr schlug der damals ranghöchste Militär Lyman Louis Lemnitzer vor, den Gegner überraschend nuklear zu vernichten, solange er noch wehrlos sei – und China gleich mit, das damals noch keine Atomwaffen besaß. Die Regierung Kennedy lehnte ab.

dazu passt üb­ri­gens die ana­ly­se von gre­gor schöll­gen im ak­tu­el­len ci­ce­ro ganz gut: Pu­tins Po­ker — War­um der rus­si­sche Prä­sis­ent dem Wes­ten im­mer ei­nen Schritt vor­aus ist (0,35€ blen­de-be­zahl­link).

  digg.com: Bril­li­ant Oran­gut­an Builds Its­elf A Ham­mock   #

oh! orang-utans kön­nen kno­ten bin­den und lö­sen!


  welt.de: „Es wur­de ge­kokst und ge­kifft“   #

gute über­schrift, gu­tes in­ter­view mit stevan paul über sei­ne zeit als koch und was er so macht.

  tren­ding­to­pics.at: Blend­le-Grün­der: „Click­bait funk­tio­niert hier ein­fach nicht“   #

in­ter­view mit mar­ten blan­ken­stei­jn über blend­le. ent­hält ein paar an­deu­tun­gen, was blend­le dem­nächst so vor­hat.

  face­book.com/chris­ti­an­fenner: Kopf schlägt Ka­pi­tal :-)   #

ein jun­ger „ha­cker“ (ge­or­ge hotz) baut sich ein selbst­ler­nen­des, selbst­fah­ren­des auto und bloom­berg be­rich­tet dar­über (ar­ti­kel in schrift­form). mir schwingt bei den er­klä­run­gen von ge­or­ge hotz ein biss­chen viel un­an­ge­neh­me selbst­ge­fäl­lig und ober­che­cker­tum mit. ohne fra­ge ist das was er da macht be­ein­dru­ckend — und zwar aus meh­re­ren grün­den. sei­ne lö­sung scheint güns­tig, mit güns­ti­gen stan­dard­bau­tei­len um­setz­bar, er ver­folgt ein in­ter­es­san­tes kon­zept (ma­schi­nen­ler­nen) und sein pro­to­typ scheint in an­sät­zen zu funk­tio­nie­ren.

aber viel­elicht ist mir ge­or­ge hotz ein­fach nur un­sym­pa­thisch und der be­richt et­was zu un­di­stan­ziert.

  nerd­core.de: Star Wars – The Force Awa­kens (No Spoi­lers Re­view)   #

gern ge­le­sen und im üb­ri­gen hab ich den film noch nicht ge­se­hen. spect­re auch noch nicht. da­für bin ich jetzt bald mit al­len fol­gen von the knick durch. auch schön.

  vice.com: Wie ich mit mei­ner Kip­pa auf dem Kopf ei­nen Sa­la­fis­ten­pro­zess be­such­te   #

apro­pos , was yo­na­tan shay hier auf­schreibt, wirft kein gu­tes licht auf uns alle.

  bloom­berg.com: Hos­pi­tal Gear Could Save Your Life Or Hack Your Iden­ti­ty   #

die (tech­ni­sche) si­cher­heit in kran­ken­häu­sern, dürf­te hier in deutsch­land ähn­lich ka­ta­stro­phal sein, wie in den USA. die bei­spie­le und die ta­ten­lo­sig­keit sind ziem­lich er­schüt­ternd, un­ter an­de­rem wird be­schrie­ben, wie iden­ti­täts­dieb­stahl über eine blut-ana­ly­se­ma­schi­ne funk­tio­niert.

via nerd­cores ni­uws (sehr zu emp­feh­len).

  thi­sis­not­porn.net: Quen­tin Ta­ran­ti­no   #

quen­tin ta­ran­ti­no mit dem weih­nachts­mann.


gute ana­ly­se der kri­se des of­fe­nen webs, mit ei­nem pri­ma cliff­han­ger zum noch un­ver­öf­fent­lich­ten zwei­ten ar­ti­kel­teil. mi­cha­el see­mann sagt dar­in vie­le klu­ge sa­chen, aber auch et­was eher nicht so klu­ges:

Ich persönlich habe für mich das Open Web bereits abgehakt. Es war eine gute Idee. So wie der Kommunismus eigentlich eine gute Idee war.

im­mer­hin ver­öf­fent­licht er den text im of­fe­nen web und nicht auf face­book, dort teasert er ihn nur an. na­tür­lich ist und war das web eine gute idee — aber vor al­lem eine, die (nach wie vor) gut funk­tio­niert.

ich wür­de das vom kom­mu­nis­mus nicht be­haup­ten wol­len, der war we­der eine gute idee, noch hat er je­mals funk­tio­niert. ich wür­de die ent­wick­lung des of­fe­nen webs auch nicht mit dem kom­mu­nis­mus ver­glei­chen, son­dern eher mit der ent­wick­lung von städ­ten (oder staa­ten). oder mit der ent­wick­lung des wes­tens der USA. dort ging es in der früh­zeit, in den ers­ten be­sied­lungs­pha­sen, auch eher „frei“ und „of­fen“ zu, mit all sei­nen vor- und nach­tei­len und ei­ner star­ken an­ar­chi­schen kom­po­nen­te. der wes­ten war of­fen, aber hat­te recht hohe „trans­ak­ti­ons­kos­ten“, die man nicht sel­ten mit dem le­ben be­zahl­te. die zi­vi­li­sie­rung des wes­tens durch re­gu­lie­rung, um­zäu­nung, re­gel­fest­schrei­bung, die bil­dung von ge­schlos­se­nen ge­mein­schaf­ten (städ­te, bun­des­staa­ten, mit je­weils ei­ge­nen re­geln) senk­te die trans­ak­ti­ons­kos­ten, bzw. er­leich­ter­te vie­len men­schen an der ge­mein­schaft, wirt­schaft­lich oder ideel, teil­zu­neh­men, ohne für die ei­ge­ne si­cher­heit sor­gen zu müs­sen.

mitt­ler­wei­le ist der wes­ten durch­re­gu­liert und (mehr oder we­ni­ger) ge­schlos­sen, nach ei­ge­nen re­geln or­ga­ni­siert, ähn­lich wie die platt­for­men, die mitt­ler­wei­le das web be­herr­schen. und trotz­dem gilt der wes­ten der USA im­mer noch als ein land der chan­cen, der frei­heit und der un­be­grenz­ten mög­lich­kei­ten.

und noch ein ge­dan­ke zum be­deu­tungs­ver­lust des of­fe­nen webs. viel­leicht hat­te das web nie­mals die be­deu­tung (und re­le­vanz) die wir ihm zu­schrei­ben. die ers­ten 10 jah­re die ich ins in­ter­net schrieb wur­de ich von freun­den und dem gross­teil der welt be­lä­chelt, weil die­ses web doch nicht ernst­zu­neh­men war. erst als sich grös­se­re play­er ins web setz­ten, stieg der was­ser­stand und liess das web (ge­nau­er: das netz) auch für skep­ti­ker lang­sam in­ter­es­sant und re­le­vant er­schei­nen. jetzt, wo die mas­sen sich im netz be­fin­den und sei­ne po­ten­zia­le ent­de­cken (und sich zum teil ge­hen las­sen), hat das web über­haupt re­le­vanz er­langt. oder an­ders ge­sagt: das (of­fe­ne) web war im­mer ein spiel­platz von rand­grup­pen (nerds, tech­nik­freaks, selbst­dar­stel­ler, mit­tei­lungs­wü­ti­gen) und wird es auch in zu­kunft blei­ben.

oder noch­mal an­ders ge­sagt: re­le­vanz ist fir­le­fanz und was küm­mert es mich, ob sich die mas­sen sich wei­ter­hin in (sich trans­for­mie­ren­den, aber stets ähn­lich funk­tio­nie­ren­den) mas­sen­me­di­en tum­meln, so­lan­ge ich un­ge­ahn­te mög­lich­kei­ten und po­ten­zia­le habe, wei­ter­hin die für mich re­le­van­ten rand­grup­pen zu er­rei­chen?


  ta­ges­spie­gel.de: Re­kon­struk­ti­on ei­nes Dop­pel­le­bens — Wie der Tod die Lüge schützt   #

nach ei­nem klick auf die­sen link kann man zwei sa­chen tun: den wer­be­over­kill auf ta­ges­spie­gel.de be­trach­ten oder die­sen ziem­lich er­schüt­tern­den ar­ti­kel dar­über le­sen, wel­che en­er­gien die er­lan­gung von auf­merk­sam­keit in men­schen frei­zu­set­zen ver­mag.

  cam­pus.nzz.ch: Stop­pen wir lü­gen­de Po­li­ti­ker!   #

ser­van grü­nin­ger er­klärt björn hö­cke aus­führ­lich und fun­diert zum lüg­ner und fak­ten­ver­dre­her:

[W]enn sich niemand die Mühe macht, Höckes Thesen Aussage um Aussage auseinanderzunehmen und ihnen die harten Fakten der wissenschaftlichen Realität entgegenzusetzen, dann geht sein pseudowissenschaftliches Gerede einfach weiter.

Rassismus ist deshalb falsch und verachtenswert, weil er Menschen aufgrund willkürlicher Kriterien in unterschiedliche Wertekategorien einteilt. Wenn wir nun zulassen, dass die Vertreter solcher Kategorisierungen ungestraft die Wissenschaft zur Untermauerung ihrer Ansichten missbrauchen dürfen, dann untergraben wir damit langfristig die Wirksamkeit unserer Gegenargumente.

Damit das nicht geschehen kann, sind alle Beteiligten in der Pflicht. Einerseits müssen die Medien noch viel stärker als bisher dafür sorgen, dass Lügen also solche entlarvt und Falschaussagen gebrandmarkt werden. Fakten- und Realitätschecks sollten die Regel, nicht die Ausnahme sein. Das gilt nicht nur im vorliegenden Fall, sondern ganz generell.

Wenn Politiker ungestraft Unwahrheiten verbreiten können, ohne dass diese Unwahrheiten auch geahndet werden, dann verschaffen wir ihnen einen Freipass zum Lügen. Die Tatsache, dass die beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den USA, welche zurzeit den grössten Zuspruch geniessen, gleichzeitig auch die beiden Kandidaten sind, welche die meisten Lügen und Unwahrheiten verbreiten, spricht Bände.

  au­gen­ge­ra­de­aus.net: „Ope­ra­ti­on Coun­ter Daesh“: Ers­te Tor­na­dos für Sy­ri­en nicht taug­lich   #

die wege der bun­des­wehr sind un­er­gründ­lich, aber tho­mas wie­gold er­klärt das im­mer ziem­lich gut und dif­fe­ren­ziert.

  old­book­il­lus­tra­ti­ons.com: Lost Op­por­tu­ni­ty   #

via

  kott­ke.org: Black ho­les ex­plai­ned   #

vi­deo von kurz­ge­sagt über schwar­ze lö­cher.

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