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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Man­fred Güll­ner, der Volks-Ver­tre­ter
ste­fan nig­ge­mei­er:

Güllners Essay lässt sich also auch als Bewerbung zum Präsidenten des Retourkutscherverbandes lesen.


  spree­blick.com: Ent­schei­de dich end­lich, Deutsch­land [Up­date]

john­ny haeus­ler hat eine wun­der­ba­re wut­re­de ge­schrie­ben, in der er des brau­nen dumpf ein­ord­net, von dem wir in den letz­ten mo­na­ten so viel aus den me­di­en er­fah­ren:

Aber: Man muss Respekt, Verständnis und Solidarität auch selbst erfahren, um diese Tugenden teilen zu können. Der von der Politik geförderte Neoliberalismus, das Hofieren der Wirtschaft, das Drängen der Schulen auf eine Individualkarriere, Kürzungen bei Sozialleistungen sind Teil der Saat, die wir ernten. Eine Gesellschaft, die sozialdemokratischen Werte missachtet, Schwächere auslacht und als Verlierer hinterlässt, muss sich nicht wundern, wenn sich diese an noch Schwächeren vergehen und vermeintlich Stärkeren hinterherlaufen, weil sie vorgeben, ihnen zuzuhören, sie zu verstehen und Lösungen für ihre Misere zu haben.

ei­nen ganz wich­ti­gen aspekt be­tont er mehr­fach: rechts­extre­mis­mus, ge­walt­tä­ti­gen frem­den­hass oder rech­te ge­walt kön­nen wir nicht nur be­kämp­fen, in­dem wir uns als ge­sell­schaft klar da­ge­gen po­si­tio­nie­ren, son­dern hier ist vor al­lem der staat mit sei­nem ge­walt­mo­no­pol ge­fragt. aber dass sich in den letz­ten jahr­zehn­ten der ein­druck ver­fes­tigt, dass die ver­ant­wort­li­chen im­mer wie­der rech­te ge­walt to­le­rie­ren oder für de­ren mo­ti­ve ver­ständ­nis auf­brin­gen, ist der ei­gent­li­che skan­dal — auch das ar­bei­tet john­ny haeus­ler sehr nach­voll­zieh­bar aus.


fest­hal­ten möch­te ich noch: wü­tend und gleich­zei­tig dif­fe­ren­ziert schrei­ben kön­nen nicht vie­le. john­ny haeus­ler schon.


  kai­se­rin­nen­reich.de: Was ich nicht weiß.

„Wenn jemand ungerecht behandelt wird, musst du etwas tun“, so wurde ich erzogen. Früher dachte ich, aus dieser Überzeugung werden Menschen Politiker_innen. Ich habe noch nie so viel Ungerechtigkeit an einem Ort gesehen, wie in diesen Tagen vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales. Ich weiß nicht viel. Ich weiß nur, dass etwas getan werden muss.


  spie­gel.de: Blend­le: Di­gi­tal­ki­osk star­tet in Deutsch­land, Part­ner be­kannt

gu­ter ar­ti­kel über blend­le auf spie­gel on­line, mit in­for­ma­tio­nen die ich nicht auf­ge­schrie­ben habe, weil ich, im ge­gen­teil zu mar­tin u. mül­ler, nicht re­cher­chiert habe, son­dern mir blend­le nur an­ge­guckt habe und drin ge­le­sen habe.


  bild­blog.de: Krebs­er­kran­kung als Click­bait

das pro­blem mit den ma­ni­pu­la­ti­ons- und ver­ar­schungs­ar­tis­ten, de­nen der bau­er-ver­lag in gors­ser zahl und di­ver­si­tät eine an­stel­lung ge­währt, ist vor al­lem, dass sie so tun als sei das was sie tun jour­na­lis­mus oder in­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung.

mal­te wel­dings kom­men­tar zu die­ser tv-mo­vie-ak­ti­on:

Bedrückend, dass das am Ende ja auch Menschen sind, die da arbeiten bei TV Movie. Sie könnten neben Dir in der Bahn sitzen. Aber vermutlich parken sie eher auf dem Radweg.


  npr.org: Brains Sweep Them­sel­ves Clean Of To­xins Du­ring Sleep
in­ter­es­san­te er­klä­rungs­mög­lich­keit, war­um wir schla­fen (müs­sen).


  ny­ti­mes.com: Oli­ver Sacks: Sab­bath
oli­ver sacks, wie der ti­tel be­reits ver­rät, über den sab­bath und sein le­ben.


  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Wo­an­ders – dies­mal mit Schlüs­seln, Sylt, Shirts und an­de­rem
ma­xi­ma­i­li­an bud­den­bohm:

Feuilleton: Ein Artikel über E-Books auf dem Handy. Ich kann nicht nachvollziehen, warum man auf dem Handy nicht konzentriert lesen können sollte. Ich lese gerne und oft auf dem Handy Bücher, das ist gar kein Problem. Die Konzentration ist eine Frage des Textes und meiner Stimmung, nicht des Mediums. Man muss eben lesen wollen. Und wer als Jugendlicher Reclambücher unter der Bettdecke gelesen hat, wie es sich gehört, der kann ja wohl auch auf einem Handy lesen. Echtjetztmal.

ge­nau!


  spie­gel.de: Nost­al­gie: Hal­lo, hier ist Nor­bert
nor­bert blüm ruft num­mern aus sei­nem te­le­fon­buch an:

Er reist zu Genscher – „Hans-Dietrich, wie geht's dir denn?“ Genscher hat sich eine Prellung am Rückenwirbel zugezogen, als er die Entfernung zwischen Gesäß und Stuhl nicht richtig eingeschätzt hat.

„Ja, mach dir nichts draus, Hans-Dietrich, du hast einfach mehr Ahnung von Politik als von Physik.“

(via)


  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Der Ver­kehrs­psy­cho­lo­ge Jörg-Mi­cha­el Sohn im In­ter­view
der ver­kehrs­psy­cho­lo­ge jörg-mi­cha­el sohn:

Sie selbst haben kein Auto. Warum nicht?
Die meisten Autofahrer unterschätzen die Zeit, die sie brauchen, um das Mobilitätskonzept eigenes Auto zu erhalten. Berechnen Sie einmal, wie viel Zeit Sie im Auto, mit dem Auto und für das Auto verbringen. Zur Fahrtzeit kommt die Zeit für Tanken, Waschen, Anmelden, Werkstattchecks. Nicht zu vergessen: die Arbeitszeit, die Sie aufwenden müssen, um sich das Auto leisten zu können. Addieren Sie das alles und verrechnen es mit der Fahrleistung pro Jahr, dann erhalten Sie je nach Wagenklasse und Einkommen eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen drei und 27 Kilometer pro Stunde. Für mich als Nicht-Autofahrer entfällt das alles. Ich steige aufs Fahrrad und kann sofort losfahren.

das gilt für städ­te — oder die schweiz. ich ken­ne ein paar schwei­zer die tat­säch­lich kei­nen füh­rer­schein brau­chen und doch, mit ih­rem ge­ne­ral­abon­ne­ment in je­den win­kel der schweiz kom­men. glei­ches gilt für gros­se deut­sche städ­te. die sind vom öf­fent­li­chen nah­ver­kehr meist so gut er­schlos­sen, dass ein auto eher eine be­las­tung und zeit­schleu­der ist. aber so­bald man in ent­le­ge­ne­ren länd­li­chen ge­bie­ten wohnt ist man ohne auto de­mo­bi­li­siert.

ich bin üb­ri­gens ein gros­ser fan des nacht­fah­rens. nachts zu fah­ren kommt den my­then und bil­dern der auto-wer­bung noch am nächs­ten. lei­der is­ses dann dun­kel und nachts muss man auch meist nir­gend­wo hin fah­ren.

ich möch­te aus­ser­dem jörg-mi­cha­el sohn wi­der­spre­chen, wenn er sagt, dass selbst­fah­ren­de au­tos sich sei­ner mei­nung nach nie durch­set­zen wer­den. ich glau­be, dass selbst­fah­ren­de au­tos mit­tel­fris­tig dazu füh­ren wer­den, den in­di­du­al­ver­kehr in städ­ten ra­di­kal zu ver­än­dern. ein ver­bot von in­di­vi­du­el­len men­schen-ge­steu­er­ten au­tos wird sich in ab­seh­ba­rer zeit und bei ent­spre­chen­den (selbst­fah­ren­den) al­ter­na­ti­ven durch­set­zen las­sen. ob sich dass dann auch auf ge­bie­te aus­ser­halb ur­ba­ner räu­me aus­wei­ten lässt muss man se­hen. aber in städ­ten sehe ich das durch­aus als ei­nen ak­zept­ta­blen weg, städ­te wie­der at­trak­ti­ver zu ma­chen.


  welt.de: Ai Wei­wei: War­um wir den Künst­ler nicht mehr ver­ste­hen

oh wei, oh wei. wenn der ga­le­rist ei­nes künst­lers sei­nen künst­ler wie scha­les sau­er­bier an­prei­sen muss, dann wird’s schnell pein­lich. auch wenn an­dre­as ro­sen­fel­der und ron­ja von rön­ne hier recht ten­den­zi­ös über ai wei­wei schrei­ben:

„Wir appellieren an die deutsche Öffentlichkeit“, so warnte der Berliner Galerist Alexander Ochs als Sprecher von Ai Weiweis Freundeskreis schon letzte Woche die Medien, „ihn in Zukunft als herausragenden Künstler wahrzunehmen und nicht als politischen Aktivisten.“

Man wünscht ja keinem Künstler der Welt, dass sein Galerist es für nötig hält, die Leute per Dekret dazu aufzufordern, ihn als bedeutenden Künstler zu betrachten, erst recht nicht als herausragenden. Und natürlich bewirkt ein solcher Aufruf das Gegenteil – er macht erst recht darauf aufmerksam, dass der Künstler Ai Weiwei jetzt keinen mehr interessiert. Als Künstler war Ai Weiwei deshalb so irrsinnig erfolgreich, weil seine in den Westen verschifften Kunstwerke dort als politische Schmuggelware erschienen – ein Gegengeschäft zu all den nach China exportierten VWs und Maschinen, gut für die moralische Außenhandelsbilanz. Aber je mehr Großproduktionen in Großauflagen Ai Weiwei aus Peking an die Museen der Welt verkaufte, desto weniger nahm man seine Ästhetik ernst. Sein Geschäftsmodell basierte am Ende ganz auf seiner Glaubwürdigkeit als staatlich geprüfter Dissident. Und genau diese Glaubwürdigkeit steht schon nach ein paar sonnigen Tagen in Deutschland auf dem Spiel.

bei chris­ti­an y. schmidt ge­fun­den. apro­pos chris­ti­an y. schmidt; das was er hier auf face­book kom­men­tiert und ver­linkt, lohnt sich auch zu le­sen:


  je­ze­bel.com: Sharon Stone On Her Ab­ra­si­ve­ness: 'I Have Brain Da­ma­ge...Deal With It'

der link be­han­delt ei­nen ar­ti­kel rund um (ei­nen klick ent­fern­te, harm­lo­se) nackt­bil­der von sharon stone. nor­ma­ler­wei­se ver­lin­ke ich sol­che click­bait und auf­merk­sam­keits­er­schlei­cher ja nicht, aber das be­glei­ten­de por­trait/in­ter­view auf har­pers ba­sar mit sharon stone ist ziem­lich gut. stone hat­te 2001, nach ei­nem schlag­an­fall ein hirn-an­eu­rys­ma, nach des­sen ope­ra­ti­on sie schwe­re mo­to­ri­sche und rhe­to­ri­sche stö­run­gen be­kam:

“It almost feels like my entire DNA changed. My brain isn’t sitting where it used to, my body type changed, and even my food allergies are different.” On the plus side, “I became more emotionally intelligent. I chose to work very hard to open up other parts of my mind. Now I’m stronger. And I can be abrasively direct. That scares people, but I think that’s not my problem.” She laughs. “It’s like, I have brain damage; you’ll just have to deal with it.”

ich fands le­sens­wert, und ro­chus wolf of­fen­bar auch, denn der hat’s mir emp­foh­len.


  zoe­beck.word­press.com: Flucht
ein freund von zoe beck, der „der im Mo­ment noch an­onym blei­ben möch­te“, hat ei­nen text über die si­tua­ti­on und die ge­schich­te von sy­ri­en ge­schrie­ben, der un­be­dingt le­sens­wert ist:

1 – Der Status Quo, der casus bellum

In sämtlichen vom IS besetzten Regionen, ob im Irak, in Syrien, Libyen etc. ist die Situation so entsetzlich grausam, dass die wenigen Überlebenden, welche ihre Angehörigen verloren, einfach a) zu sehr mit dem eigenen Überleben beschäftigt sind und b) so abgestumpft und c) so hoffnungslos, dass die wirklichen Wehklagen gar keinen Einzug in unsere Medien finden. Wer allerdings vom tatsächlichen Wirkungsgrad der Abschlachtungsorgien des IS nicht so wirklich überzeugt ist, kann über Beirut, Amman oder Antalya gerne in diese Regionen einreisen und sich ein Bild machen. Ein One Way Ticket ist dabei anzuraten, denn dass herkömmliche Mitteleuropäer im Bürgerkrieg verschleppt, ermordet oder als Kanonefutter eingesetzt werden, ist nicht auszuschließen. Den Rest erledigen mörderische 40 bis 50 Grad Hitze, massiver Wassermangel, Nahrungsmangel und Epidemien. Aber gehen wir davon aus, dass der normale Mitteleuropäer das überlebt, weil er noch selbst Armeedienst geleistet hat, über topographische, sprachliche und medizinische Kenntnisse verfügt: Das, was er / sie dort sieht, wird so wenig begreiflich und erklärbar sein, dass einem im wahrsten Sinne die Worte fehlen. Schweigen. Trauma. Unfallopfer auf deutschen Autobahnen, nicht zu reden von Mißbrauchsopfern sprechen teils bis zum Lebensende nicht vom erlebten Leid, trotz Traumatherapeuten, Ärzten, Psychologen etc. pp., welche Hilfe leisten.

2 – Das Thema WLAN, Smartphone etc.

Es ist richtig, dass nicht jeder in einer Kriegsregion sofort Zugang zu Elektrizität und technischem Zubehör hat. Aber viele eben doch. Dort, wo Militär ist, ist immer auch Strom. Liegt in der Natur der Sache. Es gibt einfach auch mehr Waffen als Brot. Liegt auch in der Natur des Krieges. Sprich, es ist tatsächlich einfacher, ein Smartphone aufzuladen, selbst an der Batterie eines ausgebrannten Jeeps, als Trinkwasser zu besorgen.

wei­ter­le­sen auf zoe­beck.word­press.com …


  zeit.de: Pro­sti­tu­ti­on: Sex ist auch nur eine Dienst­leis­tung

gut dif­fe­ren­ziert von so­phie el­men­tha­ler:

Amnesty International hat eine gute Entscheidung getroffen. Zunächst einmal hat die Organisation ihren Beschluss nach Beratungen und Gesprächen mit Sexarbeiterinnen aus verschiedenen Ländern gefasst. Das heißt, sie hat sich wirklich angehört, welche Bedürfnisse Frauen im Prostitutionsgewerbe haben, anstatt über ihren Kopf hinweg zu reden. Amnesty International hat beschlossen, zwischen Zwangsprostitution und freiwilliger Sexarbeit sorgfältig zu unterscheiden. Unter anderem deshalb, weil so erst Strukturen entstehen, die es erleichtern, Zwangsprostitution anzuzeigen und sichtbar zu machen, da die Opfer nicht mehr kriminalisiert werden.

schön fin­de ich auch (kei­ne iro­nie), dass so­phie el­men­tha­ler das ar­gu­ment, „kei­ne eman­zi­pier­te, rich­ti­ge Frau wür­de frei­wil­lig Sex ge­gen Geld ha­ben“ wol­len, ein­mal se­xis­tisch nennt und das spä­ter dann so re­la­ti­viert:

Sexarbeit ist oft lukrativer als andere Jobs. Wer sich einmal anschaut, was Friseurinnen, Altenpflegerinnen oder Callcenter-Agentinnen verdienen, sollte sich nicht darüber aufregen, dass Frauen sich in anderen Gewerbezweigen umschauen. Insofern ist vielleicht doch etwas dran an der Behauptung, dass viele Frauen nicht wirklich freiwillig Sexarbeiterinnen sind.

so zu ar­gu­men­tie­ren lässt raum zum nach­den­ken. für die­se art zu ar­gu­men­tie­ren gibt’s be­stimmt auch nen rhe­to­ri­sches fach­wort, oder?


  kon­rad­lisch­ka.info: So läuft Di­gi­tal­jour­na­lis­mus: Irr­sin­nig lan­ge Tex­te, kaum Up­dates, kei­ne Fo­tos

sehr tol­ler le­se­tipp, bzw. blog­tipp, bzw. hin­weis auf eine tol­le web­site von kon­rad lisch­ka. näm­lich auf . dort schreibt tim ur­ban alle paar tage oder wo­chen lan­ge tex­te zu the­men die ihn in­ter­es­sie­ren oder über die er stol­pert und dann so lan­ge re­cher­chiert, bis er zu­frie­den ist. ein paar tex­te habe ich jetzt schon ge­le­sen, un­ter an­de­rem die­sen hier über das fer­mi-pa­ra­do­xon (wi­ki­pe­dia: „Das Fer­mi-Pa­ra­do­xon […] hin­ter­fragt die Wahr­schein­lich­keit in­tel­li­gen­ten au­ßer­ir­di­schen Le­bens.“) oder die­sen hier über mich (und dich).


  news.wisc.edu: Apes may be clo­ser to spea­king than many sci­en­tists think
das ist al­les sehr fas­zi­nie­rend und zur fei­er des ta­ges, woll­te ich dann doch mal et­was mehr über koko die go­ril­la-frau er­fah­ren. das hier ist eine doku von PBS von 1999 über die go­ril­las koko und mi­cha­el. sehr fes­selnd, wenn auch mit­un­ter aus dem off et­was dick auf­ge­tra­gen.


  bo­ing­bo­ing.net: Vi­deo of man sin­ging ope­ra while un­der­go­ing brain sur­gery

das hat mich zu trä­nen ge­rührt, ich weiss al­ler­dings nicht ob das die si­tua­ti­on ins­ge­samt war (sän­ger singt auf dem OP-tisch wäh­rend sei­ner ge­hirn­ope­ra­ti­on) oder ob es schu­bert’s „Gute Nacht“-lied war.

youtube-video laden, info, direktlink

  get­idan.de: Be­hör­den und Ge­flüch­te­te: In die­sen Ta­gen wird die In­ef­fi­zi­enz, In­kom­pe­tenz und so­zia­le Ver­wahr­lo­sung deut­scher Be­hör­den deut­lich.
ines kap­pert über die in­sti­tu­tio­na­li­sier­te mis­an­thro­pie und das ver­sa­gen der „lei­tungs­ebe­ne“:

Zu Recht weist etwa Jochen Schwarz vom Projekt Flüchtlinglotsen Pankow darauf hin, dass die so wichtige private Hilfe mit einer „Skandalisierung der fatalen jahrelangen Fehlpolitik auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene” verbunden werden muss.

Nur so kann die soziale Verwahrlosung der verantwortlichen Behörden gebremst werden. Diese übrigens basiert wesentlich auf einem Versagen der Leitungsebene. Würde das Management die Mitarbeitenden anweisen, sich lösungsorientiert zu benehmen und ihnen als erste Maßnahme basales Englisch als Sprache der Kommunikation verordnen sowie längerfristig auf eine Entbürokratisierung der Anträge dringen – es gäbe die langen Schlangen und die langen Wartezeiten nicht, genauso wenig wie Hunger und Durst in den Vor- und Hinterhöfen.

Insofern war es richtig, dass Oliver Höfinghoff, Exvorsitzender der Piratenfraktion und Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, eigenen Angaben zufolge Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gegen Sozialsenator Mario Czaja (CDU) und gegen Franz Allert, den Leiter des [Landesamts für Gesundheit und Soziales], gestellt hat. Er hat die Verbindung hergestellt.


  bos­ton.com: Har­vard stu­dent lo­ses Face­book in­tern­ship af­ter poin­ting out pri­va­cy flaws

bei face­book herrscht ganz of­fen­sicht­lich eine aus­ge­präg­te flach­pfei­fen-kul­tur. kühn­heit und das aus­tes­ten von gren­zen ist das pri­vi­leg hoch­be­zahl­ter face­book-an­ge­stell­ter oder -grün­der. alle an­de­ren be­kom­men die die all­ge­mei­nen ge­schäfts­be­din­gun­gen um die oh­ren ge­schla­gen.

die AGB sind auch das haupt­werk­zeug der face­book-un­ter­neh­mens­spre­cher: so­bald ei­nem oder ei­ner der face­book-un­ter­neh­mens­spre­cher kei­ne ar­gu­men­te mehr ein­fal­len, wer­den die all­ge­mei­nen ge­schäfts­be­din­gun­gen als pseu­do­ar­gu­ment raus­ge­kramt — wich­tig ist da­bei nie­mals spe­zi­fisch zu wer­den, oder zu sa­gen, um wel­chen punkt der all­ge­mei­nen ge­schäfts­be­din­gun­gen es ge­nau geht.

In his first letter to investors back in 2012, Mark Zuckerberg said that Facebook follows an approach they coined the “Hacker Way.” […]

Khanna thought his extension — which he built quickly and which tested boundaries — was performing a public good by showing users how their data was being used.

“I didn’t write the program to be malicious,” he said. […]

In the closing of his letter to investors, Zuckerberg said one of the five core values of Facebook is for its employees to “be bold.”

But not too bold.


  sued­deut­sche.de: Flücht­lings­de­bat­te - Eli­tä­re Kri­tik an Til Schwei­ger

gu­ter text von han­nah beit­zer, in dem sie til schwei­ger ge­gen kri­tik und häme ver­tei­digt. auch wenn hier der glei­che me­cha­nis­mus ar­bei­tet, den mar­kus rei­ter kürz­lich auf deutsch­land­ra­dio­kul­tur.de kri­ti­sier­te:
for­ma­le kri­tik an per­so­nen oder ih­ren äus­se­run­gen soll­te man ab­schwä­chen oder weg­las­sen, wenn ei­nem der in­halt der äus­se­run­gen passt oder da­mit über­ein­stimmt — und kri­tik, häme oder ri­di­küli­sie­rung nur für ab­wei­chen­de mei­nun­gen re­ser­vie­ren. mit an­de­ren wor­ten, so­lan­ge till schwei­ger auf un­se­rer sei­te steht, spa­ren wir uns kri­tik an ihm und ma­chen uns nicht über sei­nen aus­ru­fe­zei­chen­ge­brauch lus­tig, so­bald er wie­der öf­fent­lich die to­des­stra­fe für kin­der­schän­der for­dert oder schrei­krämp­fe we­gen des deut­schen rechts­sys­tems be­kommt, kön­nen wir wie­der wit­ze über ihn ma­chen?

ich per­sön­lich hal­te es lie­ber mit dem grund­satz, dass man sich grund­sätz­lich über al­les lus­tig ma­chen muss. auch (und erst recht) über die gu­ten oder die, die man auf der ei­ge­nen sei­te wähnt. hu­mor ist, wie die ge­wal­ten­tei­lung im po­li­ti­schen be­reich, viel zu wich­tig für die checks and ba­lan­ces, als dass man sie für die rich­ti­ge sa­che ein­fach pau­sie­ren las­sen könn­te. nicht nur die ver­meint­lich bö­sen, auch die ver­meint­lich gu­ten müs­sen kri­tik, kon­trol­le und wit­ze er­tra­gen. was dann im üb­ri­gen auch nicht aus­schliesst, die gu­ten und ihre vor­ha­ben zu un­ter­stüt­zen.

das steht am ende von han­nah beit­zers text:

Denn so erfordert es doppelten Mut von Leuten wie Til Schweiger, sich in Deutschland zu Flüchtlingen zu bekennen: gegenüber den vielen Rassisten und Flüchtlingsfeinden - und gegenüber denen, die ihnen eigentlich zur Seite stehen sollten.

es geht mei­ner be­schei­de­nen mei­nung nicht nur um ein „be­kennt­nis“ zu flücht­lin­gen, son­dern viel mehr um ein be­kennt­nis zu an­stand und mensch­lich­keit. und mehr noch: um an­stän­di­ges und men­schen­freund­li­ches han­deln — nicht nur dem be­kennt­nis dazu.

und wo ich ge­ra­de beim wort­klau­ben bin: die ge­stal­ten die sich in den letz­ten mo­na­ten ins zen­trum der auf­merk­sam­keit brach­ten, sind eben nicht nur ras­sis­ten und „flücht­lings­fein­de“, son­dern men­schen­fein­de und hass­streu­bom­ben. die­ser hass und die­se aus­ge­präg­te mis­an­thro­pie ver­ur­sa­chen auch frem­den­hass, aber sie ver­gif­ten noch viel mehr be­rei­che un­se­rer ge­sell­schaft, wes­halb wir uns alle für mehr mensch­lich­lich­keit in je­dem le­bens­be­reich ein­set­zen soll­ten.