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links vom 08.09.2015

felix schwenzel

  ste­fan­stuck­mann.de: Wie man kei­ne gute Se­rie macht   #

der au­tor (lus­tig) ste­fan stuck­mann er­klärt ein­leuch­tend, wie man bes­se­res fern­se­hen ma­chen könn­te. sei­ne 6 punk­te sind über­zeu­gend und sehr gut ge­ne­ra­li­sier­bar. al­les was er sagt gilt eben nicht aus­schliess­lich für das deut­sche fern­se­hen oder das fern­se­hen al­lein, son­dern ganz all­ge­mein für kul­tur und un­ter­hal­tung:

Was Sen­der […] ger­ne ver­an­stal­ten, sind Ideen­wett­be­wer­be. „Schick uns dei­ne Se­ri­en- oder Sho­w­idee“, ha­ben al­lein in den letz­ten zwei Jah­ren RTL, Pro­Sie­ben, ZDF und ZDF­neo ge­ru­fen. Dass die Sen­der mit sol­chen Ak­tio­nen so­gar noch po­si­ti­ve Auf­merk­sam­keit von an­dern Me­di­en be­kom­men, ist umso ab­sur­der, weil sol­che Wett­be­wer­be kein Zei­chen von En­ga­ge­ment sind, son­dern von Markt­ver­sa­gen.

Bas­ti­an Schwein­stei­ger ist auch nicht bei Bay­ern Mün­chen ge­lan­det, weil er sich mit sei­nen fünf bes­ten Lauf­we­gen auf Vi­deo­kas­set­te be­wor­ben hat. Ein deut­scher Fuß­ball­ver­ein, der ei­nen Cas­ting­auf­ruf für neue Mit­glie­der sei­ner Pro­fi­mann­schaft ver­öf­fent­li­chen wür­de, wür­de sich lä­cher­lich ma­chen – weil es nicht funk­tio­nie­ren wür­de. Weil der Be­darf an Ta­len­ten so groß ist, dass alle gu­ten Leu­ten längst be­ob­ach­tet wer­den. In dem Fall von der Kon­kur­renz.

(via)

  ge­fluech­tet.de: Zwi­schen Mel­ting Pot und Sa­lad Bowl: Die USA als „Na­ti­on of Im­mi­grants“   #

gu­ter, et­was er­nüch­tern­der ar­ti­kel über die ge­schich­te der ame­ri­ka­ni­schen ein­wan­de­rung. im text fin­det sich auch ein wun­der­ba­rer tipp­feh­ler, der nie­man­dem kopf­schmer­zen be­rei­ten soll­te:

Al­ler­dings wa­ren nicht alle Mi­grant_in­nen gleich will­kom­men: Jede Grup­pe hat­te un­ter Vor­ur­tei­len zu lei­den und und wur­de nicht sel­ten stig­ma­ti­siert. Be­son­ders be­kannt ist jene der Iren, die we­gen der Hun­gers­not in gro­ßen Wel­len in die USA ka­men. Dort wur­de ih­nen nach­ge­sagt, sie sei­en Trun­ken­bol­de, auf dem Ar­beits­markt wur­den sie da­her häu­fig of­fen dis­kri­mi­niert. Wie vie­le an­de­re Mi­grä­ne_in­nen, wur­den sie oft als öko­no­mi­sche Kon­kur­renz ge­se­hen.

was ich nicht ganz ver­ste­he: was un­ter­schei­det im­mi­gran­ten von mi­gran­ten und flücht­lin­gen?

den text habe ich in ma­xi­mi­li­an bud­den­bohms link­samm­lung #3 zum the­ma flucht ge­fun­den: Wo­an­ders — die drit­te Son­der­aus­ga­be Flucht und Frem­den­feind­lich­keit

  kott­ke.org: Do­nald Trump on Ci­ti­zen Kane   #

ja­son kott­ke be­ob­ach­tet sehr fein, dass do­nald trump ganz si­cher nicht dumm ist und durch­aus klu­ge und ein­fühl­sa­me din­ge sa­gen kann, aber am ende, bei­na­he zwang­haft, jede sym­pa­thie die er auf­ge­baut hat, mit min­des­tens ei­ner un­end­lich blö­den und plat­ten äus­se­rung wie­der nie­der­tram­peln muss.

  spie­gel.de: Het­ze auf Face­book: War­um der Hass nicht ge­löscht wird   #

dif­fe­ren­zier­ter ver­such zu er­klä­ren, war­um face­book het­ze­ri­sche sta­tus-mel­dun­gen oft nicht löscht. wit­zi­ger­wei­se ma­chen mich ge­ra­de die­se eher zu­rück­hal­ten­den und sach­li­chen er­klä­run­gen wü­tend auf face­book, des­sen ab­stru­se de­fi­ni­ti­on von „Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ ich, mit al­ler zu­rück­hal­tung, am ehes­ten als to­tal be­kloppt be­zeich­nen wür­de.

was ich ins­be­son­de­re nicht ver­ste­he ist der hin­weis auf die glo­ba­li­tät von face­book. wenn ein nazi-arsch­loch in ge­bro­che­nem deutsch sei­ne lynch- und mord­phan­ta­sien aus­lebt, dürf­te das ei­nen ame­ri­ka­ner kaum in­ter­es­sie­ren, vor al­lem we­gen der sprach­bar­rie­ren. war­um man dann bei face­book aber die ame­ri­ka­ni­schen oder glo­ba­len „Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ an­wen­den will, statt spe­zi­fisch eu­ro­päi­scher oder deut­scher ist mir un­ver­ständ­lich. oder an­ders ge­fragt, war­um sperrt sich face­book so sehr da­ge­gen sei­ne richt­li­ni­en re­gi­nal an­zu­pas­sen? und über­haupt, was ist das für ein be­griff von ge­mein­schaft, bei dem die re­geln nicht von der ge­mein­schaft be­ein­flusst wer­den kön­nen, son­dern von ir­gend­wel­chen nerd­ko­mi­tees bei piz­za und cola fest­ge­legt und der ge­mein­schaft über­ge­stülpt wer­den?

„Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ un­be­dingt glo­bal wirk­sam sein, ohne lo­kal­ko­lo­rit?

  spie­gel.de: Aus­lands­stu­di­um in Nord­ko­rea: „Ich war ein­sam, aber nie al­lein“   #

ales­san­dro ford hat ein paar mo­na­te in nord­ko­rea stu­diert, fa­bi­en­ne kin­zel­mann hat sei­ne er­zäh­lun­gen dazu „auf­ge­zeich­net“.

  spie­gel.de: Start-ups: Deutsch­land fehlt ein Elon Musk   #

sehr schön zu­sam­men­ge­fasst, war­um die deut­sche di­gi­tal­wirt­schaft nicht so recht zün­den will: es gibt ein­fach zu vie­le kon­for­mis­tis­he, lei­den­schafts­lo­se, an­ge­pass­te arsch­lö­cher.



links vom 05.09.2015

felix schwenzel

  spie­gel.de: Smart­phones: Deutsch­land ver­schläft die Re­vo­lu­ti­on   #

sa­scha lobo meint, „am Smart­phone ent­lang ent­schei­det sich die Zu­kunft“ deutsch­lands. mit die­ser zen­tra­len the­se hat er zwar in ge­wis­ser wei­se recht …

Wenn also heu­te Leu­te be­haup­ten, Smart­phones sei­en Lu­xus, ist das zwar falsch, aber his­to­risch durch­aus nach­voll­zieh­bar. Und zu­gleich sagt es we­nig Gu­tes über die di­gi­ta­le Aus­gangs­la­ge ei­nes Lan­des, des­sen Reich­tum weit­ge­hend von Hoch­tech­no­lo­gien ab­hängt, die von der mo­bi­len Re­vo­lu­ti­on so ra­di­kal ver­än­dert wer­den wie die Mu­sik­in­dus­trie durch das In­ter­net.

… aber eben auch nicht ganz. denn na­tür­lich gibt es auch in deutsch­land in­ter­net-apo­lo­ge­ten, -viel­nut­zer, -ver­ste­her oder -pro­fis — und un­ter­neh­men, die re­spek­ta­ble hoch­tech­no­lo­gie pro­du­zie­ren. und na­tür­lich gibt es in deutsch­land vie­le men­schen die tech­no­lo­gie kri­tisch ge­gen­über ste­hen oder sie ab­leh­nen. aber das war bis­her mit al­len neu­en tech­no­lo­gien der fall: es gab bast­ler und spin­ner die ihre ideen um­setz­ten und wei­ter­ent­wi­ckel­ten und leu­te die sie da­für be­lä­chel­ten. als carl benz sei­nen mo­tor­wa­gen 1886 zum pa­tent an­mel­de­te, liess die ge­sell­schaft­li­che an­er­ken­nung der au­to­mo­bil­in­dus­trie noch ei­ni­ge jahr­zehn­te auf sich war­ten. im ge­gen­teil, die öf­fent­lich­keit hink­te der ent­wick­lung deutsch­lands zur au­to­mo­bil­na­ti­on mas­siv hin­ter­her:

In der Öf­fent­lich­keit ern­te­te Carl Benz für sei­ne Ar­beit viel Spott. Sein Wa­gen wur­de als ein „Wa­gen ohne Pfer­de“ be­lä­chelt.

und dann wur­de die mas­sen­fer­ti­gung von die­sen au­to­mo­bi­len auch noch in den USA er­fun­den.

was ich sa­gen will: na­tür­lich hat sa­scha lobo recht, deutsch­land hinkt der tech­ni­schen ent­wick­lung in vie­len mo­der­nen und zu­kunft­wich­ti­gen be­rei­chen hin­ter­her. aber zu spät ist es nicht, die ent­wick­lung steht ja erst am an­fang, auch wenn es dem ei­nen oder an­de­ren so er­schei­nen mag, als sei das in­ter­net und das smart­fo­ne schon im­mer da ge­we­sen.

  jetzt.sued­deut­sche.de: Der Mann, der das Fest in Hei­den­au mög­lich mach­te   #

ist schon fast ne wo­che alt, aber hier steht, wie man er­folg­reich ne ver­fas­sungs­kla­ge ein­rei­chen kann. also am bes­ten: aus­dru­cken!

Mi­cha­el ist 25, Juso und Ju­ra­stu­dent. Und hat am Wo­chen­en­de das Ver­samm­lungs­ver­bot in Hei­den­au ge­kippt. Wie er das ge­schafft hat und war­um ihn Sams­tag Sig­mar Ga­bri­el aus dem Bett ge­klin­gelt hat, er­zählt er im In­ter­view.

  de.ejo-on­line.eu: Ver­schmäh­te Lie­be   #

ju­gend­li­che le­sen zei­tun­gen, egal ob on­line oder off­line, nicht, weil nichts drin­steht, was sie in­ter­es­siert? ori­gi­nel­le er­klä­rung von mi­cha­el hal­ler. im bild­blog ge­fun­den.

  sla­te.com: The Li­mits of Lan­guage   #

über witt­gen­stein und die gren­zen der spra­che zu le­sen und nach­zu­den­ken scha­det ganz si­cher nicht. ich bin beim le­sen die­ses ar­ti­kels al­ler­dings an die gren­zen mei­ner auf­merk­sam­keit ge­kom­men und habe nach 6 ab­sät­zen auf­ge­hört zu le­sen. weil der ar­ti­kel aber viel­leicht an­de­re in­ter­es­sie­ren könn­te, ver­link ich ihn mal.

  bo­ing­bo­ing.net: Watch this bir­die do a pret­ty much per­fect R2D2 im­per­so­na­ti­on   #

ein wel­len­sit­tich, der sin­gen kann, wie R2-D2 re­det.

youtube-video laden, info, direktlink

  bo­ing­bo­ing.net: Pos­si­bly drunk or high bear tri­es to scratch back on tree, mis­ses re­pea­ted­ly, is hi­la­rious   #

ein vi­deo von ei­nem be­sof­fe­nen bä­ren.





  qz.com: Why the­se co­lo­red wa­ter dro­p­lets seem to be ali­ve
die­se trop­fen, die ak­s­hat ra­thi hier zeigt, sind fast so schön zu be­ob­ach­ten, wie ein la­ger­feu­er. oder an­ders ge­sagt: wir men­schen be­ob­ach­ten ger­ne oxi­da­tio­nen und druck­aus­gleichs­vor­gän­ge.


  giz­mo­do.com: Al­most None of the Wo­men in the Ash­ley Madi­son Da­ta­ba­se Ever Used the Site
ash­ley-madi­son-be­nut­zer sind jetzt qua­si dop­pelt & drei­fach ge­de­mü­tigt: ein­mal durch die mut­mass­lich be­trü­ge­ri­schen und tech­nisch ex­trem nach­läs­si­gen be­trei­ber, durch das lea­k­en ih­rer na­men und da­ten und jetzt zeigt sich, dass die meis­ten män­ner dort af­fä­ren mit so­cken­pup­pen ge­habt ha­ben. oder kurz:

ash­ley madi­son: män­ner die auf so­cken­pup­pen star­ren.


  per­len­tau­cher.de: 9punkt - Die De­bat­ten­rund­schau - 26.08.2015
per­len­tau­cher:

Die ra­di­ka­le Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on PETA ver­gleicht Tie­re mit geis­tig be­hin­der­ten Men­schen, hat Wheel­co­me, das „Blog ei­ner jun­gen Pa­ri­se­rin im Roll­stuhl“, her­aus­ge­fun­den. Laut Li­bé­ra­ti­on hat sich die Or­ga­ni­sa­ti­on in­zwi­schen ent­schul­digt - ohne das Zi­tat bis­her zu ver­än­dern. Das Zi­tat fin­det sich auch auf der deut­schen Sei­te von PETA und zwar in der Ant­wort auf die ers­te der FAQ:

Men­schen, die die Rech­te der Tie­re un­ter­stüt­zen, sind der An­sicht, dass wir als Men­schen kein Recht ha­ben, Tie­re für Nah­rung, Klei­dung, Un­ter­hal­tung, Ver­su­che oder an­de­re Zwe­cke zu be­nut­zen, und dass Tie­re eine Be­rück­sich­ti­gung ih­rer ur­ei­gens­ten In­ter­es­sen ver­die­nen, egal, ob sie nied­lich oder für den Men­schen nütz­lich sind, eine ge­fähr­de­te Art dar­stel­len oder ir­gend­ei­nem Men­schen über­haupt et­was an ih­nen liegt (so wie ein geis­tig be­hin­der­ter Mensch Rech­te hat, selbst dann, wenn er oder sie nicht nied­lich oder nütz­lich ist und kei­ner ihn oder sie mag.)

man­geln­de lo­gik ist eine sa­che, aber wenn ei­nem vor lau­ter ideo­lo­gi­schem fu­ror das ge­fühl für mensch­lich­keit und je­des mass ver­lo­ren geht, dann ist das eine an­de­re sa­che.



  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Man­fred Güll­ner, der Volks-Ver­tre­ter
ste­fan nig­ge­mei­er:

Güll­ners Es­say lässt sich also auch als Be­wer­bung zum Prä­si­den­ten des Re­tour­kut­scher­ver­ban­des le­sen.


  spree­blick.com: Ent­schei­de dich end­lich, Deutsch­land [Up­date]

john­ny haeus­ler hat eine wun­der­ba­re wut­re­de ge­schrie­ben, in der er des brau­nen dumpf ein­ord­net, von dem wir in den letz­ten mo­na­ten so viel aus den me­di­en er­fah­ren:

Aber: Man muss Re­spekt, Ver­ständ­nis und So­li­da­ri­tät auch selbst er­fah­ren, um die­se Tu­gen­den tei­len zu kön­nen. Der von der Po­li­tik ge­för­der­te Neo­li­be­ra­lis­mus, das Ho­fie­ren der Wirt­schaft, das Drän­gen der Schu­len auf eine In­di­vi­du­al­kar­rie­re, Kür­zun­gen bei So­zi­al­leis­tun­gen sind Teil der Saat, die wir ern­ten. Eine Ge­sell­schaft, die so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Wer­te miss­ach­tet, Schwä­che­re aus­lacht und als Ver­lie­rer hin­ter­lässt, muss sich nicht wun­dern, wenn sich die­se an noch Schwä­che­ren ver­ge­hen und ver­meint­lich Stär­ke­ren hin­ter­her­lau­fen, weil sie vor­ge­ben, ih­nen zu­zu­hö­ren, sie zu ver­ste­hen und Lö­sun­gen für ihre Mi­se­re zu ha­ben.

ei­nen ganz wich­ti­gen aspekt be­tont er mehr­fach: rechts­extre­mis­mus, ge­walt­tä­ti­gen frem­den­hass oder rech­te ge­walt kön­nen wir nicht nur be­kämp­fen, in­dem wir uns als ge­sell­schaft klar da­ge­gen po­si­tio­nie­ren, son­dern hier ist vor al­lem der staat mit sei­nem ge­walt­mo­no­pol ge­fragt. aber dass sich in den letz­ten jahr­zehn­ten der ein­druck ver­fes­tigt, dass die ver­ant­wort­li­chen im­mer wie­der rech­te ge­walt to­le­rie­ren oder für de­ren mo­ti­ve ver­ständ­nis auf­brin­gen, ist der ei­gent­li­che skan­dal — auch das ar­bei­tet john­ny haeus­ler sehr nach­voll­zieh­bar aus.


fest­hal­ten möch­te ich noch: wü­tend und gleich­zei­tig dif­fe­ren­ziert schrei­ben kön­nen nicht vie­le. john­ny haeus­ler schon.


  kai­se­rin­nen­reich.de: Was ich nicht weiß.

„Wenn je­mand un­ge­recht be­han­delt wird, musst du et­was tun“, so wur­de ich er­zo­gen. Frü­her dach­te ich, aus die­ser Über­zeu­gung wer­den Men­schen Po­li­ti­ker_in­nen. Ich habe noch nie so viel Un­ge­rech­tig­keit an ei­nem Ort ge­se­hen, wie in die­sen Ta­gen vor dem Ber­li­ner Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les. Ich weiß nicht viel. Ich weiß nur, dass et­was ge­tan wer­den muss.


  spie­gel.de: Blend­le: Di­gi­tal­ki­osk star­tet in Deutsch­land, Part­ner be­kannt

gu­ter ar­ti­kel über blend­le auf spie­gel on­line, mit in­for­ma­tio­nen die ich nicht auf­ge­schrie­ben habe, weil ich, im ge­gen­teil zu mar­tin u. mül­ler, nicht re­cher­chiert habe, son­dern mir blend­le nur an­ge­guckt habe und drin ge­le­sen habe.


  bild­blog.de: Krebs­er­kran­kung als Click­bait

das pro­blem mit den ma­ni­pu­la­ti­ons- und ver­ar­schungs­ar­tis­ten, de­nen der bau­er-ver­lag in gors­ser zahl und di­ver­si­tät eine an­stel­lung ge­währt, ist vor al­lem, dass sie so tun als sei das was sie tun jour­na­lis­mus oder in­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung.

mal­te wel­dings kom­men­tar zu die­ser tv-mo­vie-ak­ti­on:

Be­drü­ckend, dass das am Ende ja auch Men­schen sind, die da ar­bei­ten bei TV Mo­vie. Sie könn­ten ne­ben Dir in der Bahn sit­zen. Aber ver­mut­lich par­ken sie eher auf dem Rad­weg.


  npr.org: Brains Sweep Them­sel­ves Clean Of To­xins Du­ring Sleep
in­ter­es­san­te er­klä­rungs­mög­lich­keit, war­um wir schla­fen (müs­sen).


  ny­ti­mes.com: Oli­ver Sacks: Sab­bath
oli­ver sacks, wie der ti­tel be­reits ver­rät, über den sab­bath und sein le­ben.


  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Wo­an­ders – dies­mal mit Schlüs­seln, Sylt, Shirts und an­de­rem
ma­xi­ma­i­li­an bud­den­bohm:

Feuil­le­ton: Ein Ar­ti­kel über E-Books auf dem Han­dy. Ich kann nicht nach­voll­zie­hen, war­um man auf dem Han­dy nicht kon­zen­triert le­sen kön­nen soll­te. Ich lese ger­ne und oft auf dem Han­dy Bü­cher, das ist gar kein Pro­blem. Die Kon­zen­tra­ti­on ist eine Fra­ge des Tex­tes und mei­ner Stim­mung, nicht des Me­di­ums. Man muss eben le­sen wol­len. Und wer als Ju­gend­li­cher Re­clam­bü­cher un­ter der Bett­de­cke ge­le­sen hat, wie es sich ge­hört, der kann ja wohl auch auf ei­nem Han­dy le­sen. Echt­jetzt­mal.

ge­nau!


  spie­gel.de: Nost­al­gie: Hal­lo, hier ist Nor­bert
nor­bert blüm ruft num­mern aus sei­nem te­le­fon­buch an:

Er reist zu Gen­scher – „Hans-Diet­rich, wie geh­t's dir denn?“ Gen­scher hat sich eine Prel­lung am Rü­cken­wir­bel zu­ge­zo­gen, als er die Ent­fer­nung zwi­schen Ge­säß und Stuhl nicht rich­tig ein­ge­schätzt hat.

„Ja, mach dir nichts draus, Hans-Diet­rich, du hast ein­fach mehr Ah­nung von Po­li­tik als von Phy­sik.“

(via)


  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Der Ver­kehrs­psy­cho­lo­ge Jörg-Mi­cha­el Sohn im In­ter­view
der ver­kehrs­psy­cho­lo­ge jörg-mi­cha­el sohn:

Sie selbst ha­ben kein Auto. War­um nicht?
Die meis­ten Au­to­fah­rer un­ter­schät­zen die Zeit, die sie brau­chen, um das Mo­bi­li­täts­kon­zept ei­ge­nes Auto zu er­hal­ten. Be­rech­nen Sie ein­mal, wie viel Zeit Sie im Auto, mit dem Auto und für das Auto ver­brin­gen. Zur Fahrt­zeit kommt die Zeit für Tan­ken, Wa­schen, An­mel­den, Werk­statt­checks. Nicht zu ver­ges­sen: die Ar­beits­zeit, die Sie auf­wen­den müs­sen, um sich das Auto leis­ten zu kön­nen. Ad­die­ren Sie das al­les und ver­rech­nen es mit der Fahr­leis­tung pro Jahr, dann er­hal­ten Sie je nach Wa­gen­klas­se und Ein­kom­men eine Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit zwi­schen drei und 27 Ki­lo­me­ter pro Stun­de. Für mich als Nicht-Au­to­fah­rer ent­fällt das al­les. Ich stei­ge aufs Fahr­rad und kann so­fort los­fah­ren.

das gilt für städ­te — oder die schweiz. ich ken­ne ein paar schwei­zer die tat­säch­lich kei­nen füh­rer­schein brau­chen und doch, mit ih­rem ge­ne­ral­abon­ne­ment in je­den win­kel der schweiz kom­men. glei­ches gilt für gros­se deut­sche städ­te. die sind vom öf­fent­li­chen nah­ver­kehr meist so gut er­schlos­sen, dass ein auto eher eine be­las­tung und zeit­schleu­der ist. aber so­bald man in ent­le­ge­ne­ren länd­li­chen ge­bie­ten wohnt ist man ohne auto de­mo­bi­li­siert.

ich bin üb­ri­gens ein gros­ser fan des nacht­fah­rens. nachts zu fah­ren kommt den my­then und bil­dern der auto-wer­bung noch am nächs­ten. lei­der is­ses dann dun­kel und nachts muss man auch meist nir­gend­wo hin fah­ren.

ich möch­te aus­ser­dem jörg-mi­cha­el sohn wi­der­spre­chen, wenn er sagt, dass selbst­fah­ren­de au­tos sich sei­ner mei­nung nach nie durch­set­zen wer­den. ich glau­be, dass selbst­fah­ren­de au­tos mit­tel­fris­tig dazu füh­ren wer­den, den in­di­du­al­ver­kehr in städ­ten ra­di­kal zu ver­än­dern. ein ver­bot von in­di­vi­du­el­len men­schen-ge­steu­er­ten au­tos wird sich in ab­seh­ba­rer zeit und bei ent­spre­chen­den (selbst­fah­ren­den) al­ter­na­ti­ven durch­set­zen las­sen. ob sich dass dann auch auf ge­bie­te aus­ser­halb ur­ba­ner räu­me aus­wei­ten lässt muss man se­hen. aber in städ­ten sehe ich das durch­aus als ei­nen ak­zept­ta­blen weg, städ­te wie­der at­trak­ti­ver zu ma­chen.


  welt.de: Ai Wei­wei: War­um wir den Künst­ler nicht mehr ver­ste­hen

oh wei, oh wei. wenn der ga­le­rist ei­nes künst­lers sei­nen künst­ler wie scha­les sau­er­bier an­prei­sen muss, dann wird’s schnell pein­lich. auch wenn an­dre­as ro­sen­fel­der und ron­ja von rön­ne hier recht ten­den­zi­ös über ai wei­wei schrei­ben:

„Wir ap­pel­lie­ren an die deut­sche Öf­fent­lich­keit“, so warn­te der Ber­li­ner Ga­le­rist Alex­an­der Ochs als Spre­cher von Ai Wei­weis Freun­des­kreis schon letz­te Wo­che die Me­di­en, „ihn in Zu­kunft als her­aus­ra­gen­den Künst­ler wahr­zu­neh­men und nicht als po­li­ti­schen Ak­ti­vis­ten.“

Man wünscht ja kei­nem Künst­ler der Welt, dass sein Ga­le­rist es für nö­tig hält, die Leu­te per De­kret dazu auf­zu­for­dern, ihn als be­deu­ten­den Künst­ler zu be­trach­ten, erst recht nicht als her­aus­ra­gen­den. Und na­tür­lich be­wirkt ein sol­cher Auf­ruf das Ge­gen­teil – er macht erst recht dar­auf auf­merk­sam, dass der Künst­ler Ai Wei­wei jetzt kei­nen mehr in­ter­es­siert. Als Künst­ler war Ai Wei­wei des­halb so irr­sin­nig er­folg­reich, weil sei­ne in den Wes­ten ver­schiff­ten Kunst­wer­ke dort als po­li­ti­sche Schmug­gel­wa­re er­schie­nen – ein Ge­gen­ge­schäft zu all den nach Chi­na ex­por­tier­ten VWs und Ma­schi­nen, gut für die mo­ra­li­sche Au­ßen­han­dels­bi­lanz. Aber je mehr Groß­pro­duk­tio­nen in Groß­auf­la­gen Ai Wei­wei aus Pe­king an die Mu­se­en der Welt ver­kauf­te, des­to we­ni­ger nahm man sei­ne Äs­the­tik ernst. Sein Ge­schäfts­mo­dell ba­sier­te am Ende ganz auf sei­ner Glaub­wür­dig­keit als staat­lich ge­prüf­ter Dis­si­dent. Und ge­nau die­se Glaub­wür­dig­keit steht schon nach ein paar son­ni­gen Ta­gen in Deutsch­land auf dem Spiel.

bei chris­ti­an y. schmidt ge­fun­den. apro­pos chris­ti­an y. schmidt; das was er hier auf face­book kom­men­tiert und ver­linkt, lohnt sich auch zu le­sen:


  je­ze­bel.com: Sharon Stone On Her Ab­ra­si­ve­ness: 'I Have Brain Da­ma­ge...Deal With It'

der link be­han­delt ei­nen ar­ti­kel rund um (ei­nen klick ent­fern­te, harm­lo­se) nackt­bil­der von sharon stone. nor­ma­ler­wei­se ver­lin­ke ich sol­che click­bait und auf­merk­sam­keits­er­schlei­cher ja nicht, aber das be­glei­ten­de por­trait/in­ter­view auf har­pers ba­sar mit sharon stone ist ziem­lich gut. stone hat­te 2001, nach ei­nem schlag­an­fall ein hirn-an­eu­rys­ma, nach des­sen ope­ra­ti­on sie schwe­re mo­to­ri­sche und rhe­to­ri­sche stö­run­gen be­kam:

“It al­most feels like my en­ti­re DNA ch­an­ged. My brain isn’t sit­ting whe­re it used to, my body type ch­an­ged, and even my food all­er­gies are dif­fe­rent.” On the plus side, “I be­ca­me more emo­tio­nal­ly in­tel­li­gent. I cho­se to work very hard to open up other parts of my mind. Now I’m stron­ger. And I can be ab­ra­si­ve­ly di­rect. That sca­res peo­p­le, but I think that’s not my pro­blem.” She laughs. “It’s like, I have brain da­ma­ge; you’ll just have to deal with it.”

ich fands le­sens­wert, und ro­chus wolf of­fen­bar auch, denn der hat’s mir emp­foh­len.


  zoe­beck.word­press.com: Flucht
ein freund von zoe beck, der „der im Mo­ment noch an­onym blei­ben möch­te“, hat ei­nen text über die si­tua­ti­on und die ge­schich­te von sy­ri­en ge­schrie­ben, der un­be­dingt le­sens­wert ist:

1 – Der Sta­tus Quo, der ca­sus bel­lum

In sämt­li­chen vom IS be­setz­ten Re­gio­nen, ob im Irak, in Sy­ri­en, Li­by­en etc. ist die Si­tua­ti­on so ent­setz­lich grau­sam, dass die we­ni­gen Über­le­ben­den, wel­che ihre An­ge­hö­ri­gen ver­lo­ren, ein­fach a) zu sehr mit dem ei­ge­nen Über­le­ben be­schäf­tigt sind und b) so ab­ge­stumpft und c) so hoff­nungs­los, dass die wirk­li­chen Weh­kla­gen gar kei­nen Ein­zug in un­se­re Me­di­en fin­den. Wer al­ler­dings vom tat­säch­li­chen Wir­kungs­grad der Ab­schlach­tungs­or­gi­en des IS nicht so wirk­lich über­zeugt ist, kann über Bei­rut, Am­man oder An­ta­lya ger­ne in die­se Re­gio­nen ein­rei­sen und sich ein Bild ma­chen. Ein One Way Ti­cket ist da­bei an­zu­ra­ten, denn dass her­kömm­li­che Mit­tel­eu­ro­pä­er im Bür­ger­krieg ver­schleppt, er­mor­det oder als Ka­non­e­fut­ter ein­ge­setzt wer­den, ist nicht aus­zu­schlie­ßen. Den Rest er­le­di­gen mör­de­ri­sche 40 bis 50 Grad Hit­ze, mas­si­ver Was­ser­man­gel, Nah­rungs­man­gel und Epi­de­mien. Aber ge­hen wir da­von aus, dass der nor­ma­le Mit­tel­eu­ro­pä­er das über­lebt, weil er noch selbst Ar­mee­dienst ge­leis­tet hat, über to­po­gra­phi­sche, sprach­li­che und me­di­zi­ni­sche Kennt­nis­se ver­fügt: Das, was er / sie dort sieht, wird so we­nig be­greif­lich und er­klär­bar sein, dass ei­nem im wahrs­ten Sin­ne die Wor­te feh­len. Schwei­gen. Trau­ma. Un­fall­op­fer auf deut­schen Au­to­bah­nen, nicht zu re­den von Miß­brauchs­op­fern spre­chen teils bis zum Le­bens­en­de nicht vom er­leb­ten Leid, trotz Trau­ma­the­ra­peu­ten, Ärz­ten, Psy­cho­lo­gen etc. pp., wel­che Hil­fe leis­ten.

2 – Das The­ma WLAN, Smart­phone etc.

Es ist rich­tig, dass nicht je­der in ei­ner Kriegs­re­gi­on so­fort Zu­gang zu Elek­tri­zi­tät und tech­ni­schem Zu­be­hör hat. Aber vie­le eben doch. Dort, wo Mi­li­tär ist, ist im­mer auch Strom. Liegt in der Na­tur der Sa­che. Es gibt ein­fach auch mehr Waf­fen als Brot. Liegt auch in der Na­tur des Krie­ges. Sprich, es ist tat­säch­lich ein­fa­cher, ein Smart­phone auf­zu­la­den, selbst an der Bat­te­rie ei­nes aus­ge­brann­ten Jeeps, als Trink­was­ser zu be­sor­gen.

wei­ter­le­sen auf zoe­beck.word­press.com …


  zeit.de: Pro­sti­tu­ti­on: Sex ist auch nur eine Dienst­leis­tung

gut dif­fe­ren­ziert von so­phie el­men­tha­ler:

Am­nes­ty In­ter­na­tio­nal hat eine gute Ent­schei­dung ge­trof­fen. Zu­nächst ein­mal hat die Or­ga­ni­sa­ti­on ih­ren Be­schluss nach Be­ra­tun­gen und Ge­sprä­chen mit Sex­ar­bei­te­rin­nen aus ver­schie­de­nen Län­dern ge­fasst. Das heißt, sie hat sich wirk­lich an­ge­hört, wel­che Be­dürf­nis­se Frau­en im Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be ha­ben, an­statt über ih­ren Kopf hin­weg zu re­den. Am­nes­ty In­ter­na­tio­nal hat be­schlos­sen, zwi­schen Zwangs­pro­sti­tu­ti­on und frei­wil­li­ger Sex­ar­beit sorg­fäl­tig zu un­ter­schei­den. Un­ter an­de­rem des­halb, weil so erst Struk­tu­ren ent­ste­hen, die es er­leich­tern, Zwangs­pro­sti­tu­ti­on an­zu­zei­gen und sicht­bar zu ma­chen, da die Op­fer nicht mehr kri­mi­na­li­siert wer­den.

schön fin­de ich auch (kei­ne iro­nie), dass so­phie el­men­tha­ler das ar­gu­ment, „kei­ne eman­zi­pier­te, rich­ti­ge Frau wür­de frei­wil­lig Sex ge­gen Geld ha­ben“ wol­len, ein­mal se­xis­tisch nennt und das spä­ter dann so re­la­ti­viert:

Sex­ar­beit ist oft lu­kra­ti­ver als an­de­re Jobs. Wer sich ein­mal an­schaut, was Fri­seu­rin­nen, Al­ten­pfle­ge­rin­nen oder Call­cen­ter-Agen­tin­nen ver­die­nen, soll­te sich nicht dar­über auf­re­gen, dass Frau­en sich in an­de­ren Ge­wer­be­zwei­gen um­schau­en. In­so­fern ist viel­leicht doch et­was dran an der Be­haup­tung, dass vie­le Frau­en nicht wirk­lich frei­wil­lig Sex­ar­bei­te­rin­nen sind.

so zu ar­gu­men­tie­ren lässt raum zum nach­den­ken. für die­se art zu ar­gu­men­tie­ren gibt’s be­stimmt auch nen rhe­to­ri­sches fach­wort, oder?