„Film­kri­tik muss wie­der mehr trol­len“, fin­det alex­an­der buch­holz. find ix auch.
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Der Film wür­de Zweit­kläss­ler un­ter­for­dern, so kunst­los aus­for­mu­liert und of­fen­sicht­lich wird der Bil­dungs­ro­man we­ger­zählt. Ent­we­der sind Grund­schuld­kin­der sei­ne an­ge­peil­te Ziel­grup­pe oder aber, Flo­ri­an Ma­ria Ge­org Chris­ti­an Graf Hen­ckel von Don­ners­marck hält sein Pu­bli­kum für mäch­tig schwer von Be­griff. In dem Film wird kaum et­was nicht un­miss­ver­ständ­lich pro­kla­miert. Da sagt Pau­la Beer, nach­dem ihr Na­zi­va­ter sie un­frucht­bar ge­macht hat: „Ich kann kei­ne Kin­der krie­gen.“ Drei­ßig Mi­nu­ten spä­ter sagt sie: „Ich kann doch Kin­der krie­gen.“ In die­sem Stil geht das die gan­ze Zeit. Es ist zum Heu­len. Al­les be­glei­tet von Max Rich­ters Mu­sik, die ei­nem im­mer, aber auch wirk­lich im­mer, ganz haar­klein vor­schrei­ben will, was man zu füh­len hat. Ein Film mit Stütz­rä­dern un­ten dran, for­mal hüft­steif und die gan­ze Lauf­zeit über aus­ge­leuch­tet wie eine Zahn­arzt­pra­xis, merk­wür­di­ger­wei­se auch in den Sze­nen, die im Dun­keln spie­len – kei­ne Ah­nung, wie die das hin­be­kom­men ha­ben. Nicht eine Se­kun­de lang sieht Werk ohne Au­tor nicht wie ein ab­fo­to­gra­fier­tes Film­set aus, sind die Prot­ago­nis­ten mehr als ein­di­men­sio­na­le Ab­zieh­bil­der. Nichts at­met hier. Ein über­kon­trol­lier­ter Rie­sen­auf­wand, al­les für die Katz. Und all das nur, um die üb­li­che Mär zu er­zäh­len von den trau­ma­ti­sier­ten männ­li­chen Iden­ti­tä­ten, die sich mit Frau­en­lei­chen re­pa­rie­ren müs­sen.