pommes einzelanfertigung
pommes hab ich ziemlich oft versucht zu machen, meisten werden die ganz lecker, aber wie immer beim kochen (und backen) gewinnt man am meisten geschmack und textur mit geduld, zeit und sorgfalt.
hier ein paar meiner dokumentierten, vorherigen versuche:
- vor sieben jahren: indiskutabel und ok-ish
- vor vier jahren: zu dick, aber ok
- vor drei jahren: besser, aber vielleicht zu dick
möglicherweise nicht verbloggt, mein versuch mit einem rezept von fallows, wo die rohen pommes erst gewässert und dann in fett bei 110°C konfiert werden und nachdem sie komplett ausgekühlt sind bei 190°C ausfrittiert werden. die waren auch sehr gut.
aber dann habe ich dieses video (artikellink) gesehen (youtubelink), in dem heston blumenthal sein rezept vorstellte, unter anderem mit der benutzung eines sous-vide-vakuumiergeräts zur dehydration nach dem blanchieren und vorfrittieren. probiert hatte ich es noch nicht, aber dankenswerterweise hat anje das rezept ausprobiert (ohne vakuumierung) und nochmal auf deutsch zusammengefasst.
mit diesem stups hab ich die heute auch gemacht, während die beifahrerin mit dem hund unterwegs war. sie kam kurz nach dem vorfrittieren nach hause und sah wie ich die vorfrittierten pommes auf einem rost sortierte und sagte nur: „zu aufwändig!“
in der tat fühlte ich mich ein bisschen, als ob ich die pommes einzeln anfertige, aber meiner meinung nach hat sich das tatsächlich gelohnt zweieinhalb stunden aufwand in ein kilo kartoffeln zu stecken.
pommes nach heston blumenthal
das ergebnis sind pommes mit einer knusprigen haut, die eben knusprig, aber nicht hart ist und ein cremiges inneres umhüllen. die textur der haut ist rau und knusprig-luftig. so stelle ich mir die perfekten pommes vor. die beifahrerin war heute in einem anderen flow als ich, fand sie zwar lecker und rief nach mehr, aber sie bemäkelte auch, dass sie fettiger als aus dem airfryer sind.
zutaten
- 1 kg mehlig kochende kartoffeln
- 1 l rapsöl
- salz
zubereitung
die kartoffeln schälen und in 1,25 cm dicke streifen schneiden.
(ich habe diesmal weniger auf effizienz geachtet und war sorgfältiger. ich habe darauf geachtet tatsächlich relativ gleich-breite und -dicke stücke zu schneiden. dünnere oder runde abschnitte sind OK und ergeben später knuspriges beiwerk, sie sollten aber auch nur 1,25 cm breit sein)einen topf wasser zum kochen bringen.
(ich koche das wasser im immer im wasserkocher auf, soll effizienter sein, ist aber definitiv schneller als unser gasherd)die rohen pommes 10 minuten in einer schüssel wässern, gegebenenfalls das wasser ein, zweimal austauschen bis es klar ist.
die rohen pommes in den Topf mit dem heissen oder kochenden wasser legen und ca. 10-15 minuten kochen.
(die kartoffeln sollen durchgekocht sein, aber nicht auseinanderfallen)die pommes aus dem wasser holen und auf einem gitter ausbreiten und 30 minuten in den kühlschrank stellen.
(das gitter sollte in den kühlschrank passen, ich habe die pommes erstmal an der luft etwas abkühlen lassen und die zeit im kühlschrank dann ein bisschen reduziert)das öl auf 130°C erhitzen, die kalten pommes in das öl gleiten lassen und frittieren, nicht braun werden lassen. sie sollten in diesem frittergang aber eine deutlich sichtbare haut entwickeln.
pommes wieder aufs gitter, abtropfen und auskühlen lassen und nochmal zum durchkühlen in den kühlschrank.
das zweite mal mit 180/190°C frittieren jetzt goldbraun frittieren. bei mir hat das ca. 5 minuten gedauert, aber man sollte das entweder mit dem ohr oder dem auge entscheiden wann sie raus sollen (wenn das bubbern merklich nachlässt oder sie eben goldbraun sind).
vor dem servieren salzen