feste liebe — follow heiligabend
mir ist weihnachten seit vielen jahren ziemlich egal. geschenke verweige ich auch seit jahren, weil ich sie nicht brauche oder mir das was ich brauche „unter dem jahr“ kaufe. ich verschenke auch nichts, ausser ich werde darum gebeten. ich habe zwar viele positive erinnerungen an meine kindheit und weihnachten, vor allem dinge die mit gerüchen zusammenhängen, aber ich reagiere auf tannenduft, kerzen- oder lebkuchengeruch schon lange nicht mehr emotional oder nostalgisch. weil ich allgemein gerne koche, für mich oder andere, koche ich auch zu weihnachten gerne. meiner mutter haben meine schwester und ich bereits vor zwanzig jahren den kochlöffel zu weihnachten abgenommen weil die kombination des weihnachtsstress und der weihnachtsessen-zubereitungskoordinierung sie zu sehr stresste.
weil mich weihnachten nicht stresst, ich keinerlei erwartungen, hoffnungen oder nostalgischen gefühle mit der weihnachtszeit verbinde, spüre ich einerseits keinen stress und kann mich andererseits so gut an die wünsche und erwartungen der anderen anpassen, dass ich auch selten in konflikte gerate. ich investiere emotional und geistig so wenig in die weihnachtszeit, dass ich auch seit jahren zu weihnachten und zwischen den jahren keinen urlaub nehme.
trotzdem wollte ich jetzt nochmal wissen um was es in dieser zeit eigentlich geht. also habe ich mich dumm gestellt und gemini gefragt:
was ist eigentlich das motto von weihnachten? irgendwas mit liebe? kannst du das konzis in einem absatz zusammenfassen um was es geht?
und ich finde die antwort eigentlich ganz schön:
Das Motto von Weihnachten lässt sich als „Lichtblick in der Dunkelheit“ zusammenfassen. Ursprünglich die christliche Feier der Hoffnung durch die Geburt Jesu, steht heute universell das „Fest der Liebe“ im Zentrum – was konkret die bewusste Hinwendung zum Nächsten bedeutet. Es geht um das Innehalten in der dunkelsten Zeit des Jahres, um echte Gemeinschaft, Großzügigkeit und die Erkenntnis, dass Mitgefühl die stärkste Antwort auf Kälte und Isolation ist. Im Kern ist es das Versprechen, dass Frieden möglich ist, wenn wir uns auf das besinnen, was uns verbindet.
das finde ich schön und so funktioniert weihnachten für mich eigentlich auch: man trifft sich mit freunden oder bekannten — oder eben verwandten — zum essen und versucht die zeit möglichst harmonisch und konflikfrei miteinander zu verbringen. mal klappt das gut, mal klappt das weniger gut — und wenn es mal nicht klappt, probiert man es später (nächstes jahr) nochmal. auch wenn das mit dem frieden die erwartungshaltung vielleicht etwas zu hoch schraubt und deshalb das potenzial für enttäuschungen birgt, finde ich geminis definition von besinnlichkeit ganz schön: darauf achten, was uns verbindet, statt auf das was uns trennt.
hier im internet verbinden uns links und weil linkliebe (offenbar) zur jahreszeit passt, verteile ich davon jetzt ein bisschen. obwohl auch hier ein profaner grund dahinter steckt, ich habe in den letzten tagen gelegentlich in blogs von leuten gelesen die ich zwar kenne, aber aus irgendwelchen gründen nicht regelmässig oder per RSS folge. in meinem feedreader hab ich das bereits korrigiert und jetzt auch hier (aber linkliebe gibt’s auch an keute die ich nicht persönlich kenne):
ich hab alles von ole reissmann durchabonniert (per RSS), alles sehr deep-dive-iges lesevergnügen. einerseits seine KI und journalismus links, blogeinträge und sein thefuture newsletter.
alles sehr empfehlenswert und in erfrischendem, klaren design, dass mich ein wenig neidisch macht.
bei ole unter anderem diesen beitrag von marcus olang’ gefnden: „I Don't Write Like ChatGPT. ChatGPT Writes Like Me.“
My writing does share some DNA with the output of a large language model. We both have a tendency towards structured, balanced sentences. We both have a fondness for transitional phrases to ensure the logical flow is never in doubt. We both deploy the occasional (and now apparently incriminating) hyphen or semi-colon or em-dash to connect related thoughts with a touch more elegance than a simple full stop.
There’s a growing community (cult?) of self-proclaimed AI detectives, who have designed and detailed what they consider tells, and armed their followers with a checklist of robotic tells. Does a piece of text use words like ‘furthermore’, ‘moreover’, ‘consequently’, ‘otherwise’ or ‘thusly’? Does it build its arguments using perfectly parallel structures, such as the classic “It is not only X, but also Y”? Does it arrange its key points into neat, logical triplets for maximum rhetorical impact?
To these detectives of digital inauthenticity, I say: Friend, welcome to a typical Tuesday in a Kenyan classroom, boardroom, or intra-office Teams chat. The very things you identify as the fingerprints of the machine are, in fact, the fossil records of our education.
der witz, sozusagen, ist, dass LLMs und wir eigentlich auf den gleichen schultern stehen. unsere sprache wurde auch trainiert mit klassischen, formalen texten, mit alter und neuer literatur. wir schöpfen alle aus dem gleichen brunnen, LLMs und menschen.
claudia klinger schreibt, soweit ich weiss, schon immer ins internet. frag mich nicht warum ich sie nicht abonniert hatte. gelegentlich stolpere ich über rivva oder andere über beiträge von ihr. so auch heute und dieser artikel über ein KI-video von gerd scobel: Kritik: Scobel und die „emphatische KI“
das ist eine durchaus kritische aber eben auch nachvollziehbare auseinandersetzung und ich hab das gerne gelesen, genau wie ich den ausflug zum flohmarkt am boxhagener platz nachvollziehen kann.
charlie hat heute frida fotografiert.

das ist das instagram-account der beifahrerin. sie hat in letzter zeit ein paar serien veröffentlicht, die ich sehr witzig finde: kulinarik & gastronomie 1/2, kulinarik & gastronomie 2/2, telefon, partytime!
jason kottke hab ich natürlich abonniert, aber jedes Mal wenn ich auf die webseite komme bin ich überrascht und verwirrt. neben den beizträge sind auch immer irgendwelche widgets in der timeline, seine „aktiven“ kommentarstränge, „meine“ kommentarstränge … aber heute habe ich auch ein widget gesehen (das man nicht verlinken kann) das „kdo rolodex · a list of kindred spirits, friends, open web enthusiasts, role models, fellow travelers, and collaborators“ überschrieben ist. dadrin link auf blogs oder social media profile die kottke offenbar schätzt. also quasi eine rollende blogrolle. eigentlich sehr schön.
auch gerne gelesen, der geschenklink hier auf einen artikel von adam frank: The Truth Physics Can No Longer Ignore (wenn der geschenklink über mich nicht funktioniert: umweg über kottke.org)
der inhalt erinnert mich stark an das was ich kürzlich bei meinen überlegungen zu einem möglichen republica vortrag aufgeschrieben habe. alles dabei: emergenz, teilchenphysik.
ich backe zwar kaum noch, aber kaum jemand gibt sich mit seinen rezepten so viel mühe wie lutz geissler. kann man nicht oft genug empfehlen da gelegentlich reinzugucken und gegebenenfalls auch zu unterstützen.