ich schaue nach wie vor zu viel fernsehen. house of the dragons, the agency, severance, dune prophecy, the day of the jakal, the penguin, sugar, shogon, will trent, the last of us, silo, slow horses, clarksons farm, usw. aber ich muss zu meiner verteidigung auch sagen, dass ich fernsehserien die mich anfangen zu langweilen oder zu nerven auch nicht weiterschaue: hacks, those about to die, interior chinatown, daredevil, the studio, the white lotus, usw.
was aber leider zu meinem fernsehserien-konsum hinzugekommen ist exzessiver youtube konsum. unter anderem sehe ich mir sehr gerne youtube videos zu fernsehfolgen an, die ich gerade, aktuell gesehen habe. die kreatoren solcher videos stecken da sehr viel arbeit rein und ihre rezensionen oder erklärvideos erscheinen meist kurz nach dem jeweiligen original. bisher habe ich mir immer sehr gerne videos zu fernsehserien von pete peppers oder alt shift x angesehen. die youtube vorschläge zu diesen themen sind oft auch ganz brauchbar.
bei house of the dragon und den alt shift x videos war es für mich immer sehr hilfreich die zusammenhänge der recht komplexen serie zu verstehen. bei serverance und zum beispiel pete peppers videos half es mir übersehene details nochmal nachträglich aufmerksamkeit zu schenken und es macht mir spass meine spekulationen mit denen anderer abzugleichen.
heute bin ich über dieses video zu andor, oder genauer dedra meero gestossen.
und ich muss sagen, obwohl ich wirklich meinen youtube algorithmus mittlerweile ganz gut trainiert habe und meisten qualitativ hochwertiges zeug vorgesetzt bekommen, erstaunte mich dieses video von Generation Tech sehr, weil es einerseits so gelassen und andererseits so klug daherkam. es ist immer ein gutes zeichen, wenn ich videos pausiere um etwas mit zu schreiben. hier schrieb ich etwa bei minute 3:30 folegndes mit:
[…] now, people that are good at what they are doing, they don’t spend time sabotaging others. they’re securing themselves and instead of looking at other people, they focus on their work. they do what they love.
das wollte ich nur mal eben loswerden und guck jetzt weiter.
ich würde nicht sagen, dass ich genervt von meiner zusammenarbeit mit chatGPT bin. ich bezahle es, um mir bei mühseligen aufgaben zu helfen, also zum beispiel php code für kirby funktionen syntaxfehlerfrei zu schreiben oder APIs abzufragen und die ergebnisse geordnet und ansehnlich aus zu geben. das macht es teilweise ganz gut, aber man muss wie ein luchs aufpassen und es zurückrufen, wenn es sich in komplexität verhaspelt. manchmal ist die lösung dann doch schneller gegoogelt.
heute habe ich (zum wiederholten mal) ein kurzes video unter der hinckeldeybrücke gemacht, weil ich die reflektionen so schön fand. wenn man das loopt, springt es allerdings.
also hab ich mir gedacht, frag ich mal chatGPT, ob es mir helfen kann das video zu stabilisieren:
Ja, absolut — ich kann dir erklären, wie du Videos stabilisieren kannst, damit der Loop sauber läuft! 🎥✨Dafür benutzen wir wieder FFmpeg, genauer gesagt zwei Schritte: Bewegungsanalyse (vidstabdetect) Stabilisieren (vidstabtransform) Damit wird das Video quasi „entschaukelt“, und es wirkt ruhiger, ohne Sprünge.
das hat natürlich nicht geklappt und auch weitere vorschläge von chatGPT liefen alle ins leere. ich hab es dann gefragt, ob ich das video hochladen kann und es dann etwas damit anfangen kann.
✏️ Ich arbeite das jetzt durch und bereite dir die Datei vor.🚀 Gib mir eine Minute, ich melde mich gleich mit dem fertigen stabilisierten Video! (Und ich sag dir ehrlich, falls ich noch was Feineres daraus machen kann.)
nach etlichen minuten und mehreren nachfragen stellt sich dann heraus, es kann zwar behaupten mein video zu bearbeiten, aber an mich zurückgeben kann es das video gar nicht („plattformlimitierung“) — auch wenn es vorher mehrfach das gegenteil behauptet hat.
das sind natürlich alles luxusprobleme und mit ein bisschen erfahrung und alter lernt man relativ schnell, wie man die vollmundigen versprechen dieser jungen systeme einschätzen sollte; als jugendlichen übermut und grössenwahn.
ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich als sechs oder siiebejähriger der festen überzeugung war, ein fähiger reiter zu sein. ist ja nicht schwer, gas gibt man indem man die beine zusammendrückt, abbremsen kann man, indem man leicht an der trense zieht. das hatte ich auch schon als kind tausendmal im fernsehen gesehen, easy! (ausführlich habe ich das in „ich bin ein pferdemädchen“ aufgeschrieben.)
was chatGPT aber wirklich kann und warum ich ihn trotz seiner selbstüberschätzung und seiner etwas zu blumigen sprache sehr schätze, ist das ausspucken von ffmpeg befehlen mit denen man das video kleinrechnen, skalieren oder zu einem boomerrang loop umwandeln kann.
früher musste man das googlen und fand meisten bei bei stackexchange eine brauchbare antwort. (klappt immer noch)
und früher hat man dann im blog den code aufgeschrieben, damit man selbst und andere das später gegebenenfalls finden und nutzen können:
ich bastel weiter an meiner rückseite und den neuen artikel-beilagen (das ist die beilage zu dieser notiz) und suche deshalb nach möglichkeiten meta-daten zu sammeln und anzuzeigen. ich bin ja leider ein reaktions-junkie, verfolge also übermässig aufmerksam wer und was notiz von meinen beiträgen nimmt. unterwegs stiess ich auf florian zieglers kirby.plugin photo stats. das ding hat florian sich selbst gebaut, um auf seinem foto-blog florian.photo diese statistik-übersicht anzuzeigen:
deshalb wirft sein photo-stats auch die längsten streaks aus, in denen er täglich ein foto gepostet hat, genauso wie seine hiatus (extra nachgeschaut, plural von hiatus ist hiatus). das plugin hat ein bisschen schwierigkeiten durch meine 10.793 veröffentlichten artikel zu kämmen, aber wenn ich die statistik auf die letzten 5 jahre beschränke geht’s und das kommt raus:
wie man sieht, das mit den täglich-posten-streaks klappt bei mir nicht so gut. aber die idee täglich ein bild zu posten find ich super, zumal florian ziegler auch immer was zu seinen bildern schreibt. und durch irgendeine zauberei, schafft florian es likes und kommentare direkt aus mastdodon in sein blog zu ziehen. ich mache das derzeit auch (auf den artikel-beilagen wie hier) mit maurice renks indieconnector und komments (über den umweg brid.gy). bei florian scheint das blog selbst teil des fediverse zu sein, so richtig verstanden hab ichs noch nicht, aber interessant finde ich es auf jeden fall.
ich habe auch gesehen, dass florian ziegler gelegentlich elk.zone als mastodon client genutzt hat, dort gefiel mir der optionale zen mode sehr gut, der die navigation und die like und repost buttons entfernt.
ich grübel noch was ich gut finde. im moment poste ich einträge hier automatisch zu bluesky und mastodon, wobei ich signifikant mehr interaktion auf mastodon sehe, als auf bluesky. via brid.gy und den oben erwähnten kirby-plugins hole ich mir die reaktionen zurück ins blog. der indieconnector kann wohl auch als mastodon instanz agieren, aber das hat laut doku noch haken und ösen.
dort holt carl schwan die antworten auf einen mastodon post einfach per javascript aus der mastodon API. die javascript version werde ich mal ausprobieren, aber die idee ist natürlich einleuchtend. carl schwan nutzt den context endpunkt und laut chatgpt geht das mit den favs und reposts genau so einfach:
Mastodon stellt diese beiden Endpunkte zur Verfügung: Favourited users: GET /api/v1/statuses/:id/favourited_by Reblogged users: GET /api/v1/statuses/:id/reblogged_by
apropos chatGPT. wir arbeiten ja zusammen an diesem blog, oder anders gesagt, chatGPT hilft mir beim coden. das macht es mal ganz gut, manchmal aber auch wirklich, wirklich schlecht und phantasielos. es ist als ob man mit einem sehr launischen programmierer zusammenarbeitet, der sich mal wie ein elfjähriges kind, mal wie ein abstraktiongott benimmt. aber das wichtigste, die persona auf die sich chatGPT gerade mir gegenüber eingegrooved hat ist maximal unsympathisch, was ich gut finde um meine emotionale distanz zu halten.
und emotionale distanz zu LLMs zu behalten scheint mir derzeit das gebot der stunde. ich habe das viele jahre wie viele andere alte weisse männer gemacht und mich LLMs komplett ferngehalten (brauch ich nicht, das geht vorüber, uninteressante, kindische technikspielerei). aber mit der home-asssitant integration von LLMs oder konkret chatGPT kam dann der dammbruch. ich sah, dass diese technologie durchaus potebzial hat nützlich zu sein. ich schreibe da nochmal separat drüber, aber einen aspekt muss ich doch kurz erzählen.
bisher hatte ich ja seit kanpp acht oder neun jahren snips ununterbrochen als lokalen sprachassistenten hier im einsatz. das funktionierte dank der (grösstenteils vorhandenen) cloud unabhängigkeit auch noch gut, als sonos snips aufkaufte und die cloud abschaltete. später sprang rhasspy in die bresche. das problem mit snips ist, dass man zwar alle möglichen satz und wort kombinationen konfigurieren kann, also auch absurde wie „pups mal“ oder „es ist dunkel wie im bärenarsch“. trotzdem war der umgang mit snips etwas unflexibel.
seit home assistant whisper die eigentliche spracherkennung macht und chatGPT die intent erkennung ist alles anders. bisher mussten wir usn beim füllen der einkaufsliste immer auf einen gegenstand beschränken: „hey snips, wir brauchen brokoli“. mit chatGPT als versteheinheit geht sowohl „hey snips, wir brauchen brokoli, olivenöl und sojasauce“ als auch „schreib zutaten für hühnerfrikasse auf die einkaufsliste“. plötzlich versteht snips mehr oder weniger alles — und sogar die beifahrerin. sie hat bisher snips ungern bis nie benutzt. jetzt höre ich sie manchmal in der küche sagen: „hey snips, es ist zu hell, machs mal gemütlicher“
jedenfalls sollte man sich bei so viel „stuff that just works“ vor zu viel ehrfurcht und vertrauen hüten und eine gesunde distanz wahren. und wenn mir das LLM dann so pseudo-kumpelhaft mit sätzen wie „geht echt easy!“ kommt, fällt mir das recht leicht proffessionelle distanz zu wahren.
stimmt beides, würde ich sagen, auch wenn irgendwie alles ein fluss ist. jedenfalls wollte ich einfach mal darauf hinweisen, dass ich immer noch ein genau so grosser rivva-fan bin, wie ich es vor 18 jahren war. rivva macht das, was google vor ner weile auch mal ganz gut gemacht hat, es hebt relevantes, oder das was mehrere menschen für relevant halten, nach oben, so dass man es in seinen aufmerksamkeitsfluss integrieren kann. ich mache das schon immer über meinen rss.aufmerksamkeitsfluss.
ein harter schlag für rivva war 2013 die einführung des leistungsschutzrechts. damals kürzte frank westphal die snippets zu den beiträgen auf rivva radikal zusammen, was viel von der richness, übersichtlichkeit und nützlichkeit von rivva wegnahm. aber rivva blieb und das ist auch schön so.
aktuell braucht rivva unterstützung, weil frank westphal „Rivva nicht nur erhalten, sondern verbessern“ will.
Ich will noch mal die beste Version von Rivva programmieren. Wieder experimentieren. Schauen, was möglich ist. Doch das geht nur, wenn ich mich eine Zeit lang voll darauf konzentrieren kann – und dafür brauche ich eure Unterstützung.
ich unterstütze rivva seitdem das über steady funktioniert. und ich hoffe, dass das mir das noch viel andere gleichtun. weil ich sehr gespannt bin auf die beste version von rivva bin und ich glaube, dass wir die aggregation von nachrichten und blog-inhalten heute dringender denn je benötigen.
die app mediathekview kenne ich schon sehr lange, allerdings hab ich nie verstanden, warum ich die benutzen sollte. vor allem: ich will ja keine mediendateien auf meinem rechner speichern. die gehören auf den server. entweder den server bei uns in der kammer oder auf irgendeinen server in der cloud. medienverwaltung sollte gesichtslos sein, immer laufen und am besten vollautomatisiert sein. wie heimprofis das machen, hat die ct kürzlich beschrieben (abo). angucken will man das dann mit schnellen, schlanken clients.
schnell oder schlank ist dieses mediathekview-java-dings aber irgendwie nicht. x
aber mediathekviewweb.de schon. da gehe ich zum beispiel jeden sonntag hin und suche „sendung mit der maus“ und voilà. ein, zwei klicks weiter und die sendung läuft. das ist einfacher als über die wdrmaus.de, bei der ich immer mindesten 23 klicks bis zur sendung brauche.
theoretisch finden mediathekview ohne und mit web die sendung mit der maus auch schon freitags oder samstags. witzigerweise hat das meine mutter vor mir entdeckt, dass man schon ein paar tage vorher „sendung mit der maus, vom 30.03.2025“ googlen kann und dann in einer der ARD mediatheken fündig wird.
und weil die mediathekviews, app und web-version, eigentlich nichts anderes sind, als das schaufenster auf einen verschlagworteten index auf die mediendateien der öffentlich rechtlichen mediatheken, kann man das natürlich auch benutzen, um die aktuelle sendung mit der maus einzubetten.
(12.05.2025: eingebettetes video entfernt, weil der ursprüngliche link depubliziert wurde.)
es zeigte sich natürlich, dass der embed oben mit kirby doch nicht so einfach ist, ich musste dann doch nochmal 30 bis 60 minuten investieren um hier und da ein bisschen code zu modifizieren, damit der localvideo-plugin nicht nur dateien frisst, sondern auch medien-urls. aber das ist warum kirby so toll ist. durch und durch hackable, bzw. genau dafür gebaut.
eben beim durchböättern meiner eigenen ergüsse auf diese alte t3n-kolumne von mir gestossen. und was macht man, wenn man nach zwei wochen arbeit ein archiv von > 10.000 artikeln ex- und importiert hat. wie bekloppt auf dieses archiv hinweisen.
aber weil die kolumne (vom mai 2019) auch noch ganz gut in die heutige politische weltlage passt, poste ich sie hier nochmal im (unredigierten) volltext. (klick)
manchmal kann man im fernsehen noch was lernen. in folge vier der dritten staffel sweet tooth auf netflix gibt es eine szene als die figur helen zhang den spruch „blut ist dicker als wasser“ sagt, um darauf hinzuweisen, dass teil einer familien zu sein für stärkeren zusammenhalt sorgt als alles andere. die figur bear behauptet das sei umgekehrt und dass die eigentliche bedeutung des wassers das fruchtwasser der mutter sei und das blut, das blut gemeinsamer kämpfe sei. sie sagt zhang habe es genau falschrum.
egal ob das nun stimmt, finde ich das eine schöne analogie. man findet im internet viele hinweise auf diese interpretatiosnweise, zum beispiel auf quora:
Over time the “blood is thicker…” adage has changed dramatically; a total reversal. The original saying was, “the blood of the covenant is thicker than the water of the womb.” The reference to “blood of the covenant” is to a blood oath. Yes, real blood was used to swear fealty. The water of the womb is the sibling relationship. An oath is a stronger bond than sharing a mother.
wenn man irgendwem im internet oder auf quora nicht vertrauen möchte, auch die wikipedia weist auf die arabische version des spruchs hin:
H.C. Trumbull contrasts the expression with a comparison of blood and milk in the Arab world:
We, in the West, are accustomed to say that “blood is thicker than water”; but the Arabs have the idea that blood is thicker than milk, than a mother’s milk. With them, any two children nourished at the same breast are called “milk-brothers,” or “sucking brothers”; and the tie between such is very strong. […] But the Arabs hold that brothers in the covenant of blood are closer than brothers at a common breast; that those who have tasted each other’s blood are in a surer covenant than those who have tasted the same milk together; that “blood-lickers,” as the blood-brothers are sometimes called, are more truly one than “milk-brothers,” or “sucking brothers”; that, indeed, blood is thicker than milk, as well as thicker than water.[16]
mit frida gehen wir viermal täglich raus. morgens eine grosse runde, meisten mit mir, und nachmittags eine weitere grosse runde, meistens mit der beifahrerin. zwischendurch eine kleine pinkelrunde mittags gegen 14 uhr und vorm schlafengehen geht frida auch gerne nochmal pinkeln und das revier inspizieren.
gelegentlich, wenn die abendliche kleine runde etwas früher ausfiel, oder frida später am abend nochmal munter wird, kommt sie zu mir und fragt mich, ob wir nochmal rausgehen. ich bin jedes Mal erschüttert, wenn ich ihr in meiner sprache sage: „nee, wir gehen jetzt nicht mehr raus …“, dass sie das dann versteht, umdreht und sich zum schlafen hinlegt.
sollte es tatsächich dringend sein, mit dem rausgehen, und nicht nur eine laune, merkt man das allerdings auch, dann fragt sie weiter und insistiert.
ich mag sugar nach 3 folgen sehr. colin farrell sieht ein bisschen aus wie ein junger alter arnold schwarzenegger (schrankfarbene haare, bisschen steif oben rum), die gar nicht mal so subtilen referenzen an die film- und fernsehgeschichte passen irgendwie, das ensemble ist solide und ziemlich karätig und die geschichte wunderbar verwoben und zieht einen mit jeder folge tiefer rein.
fury road und furiosa fand ich beide super und je mehr interviews ich mit george miller sehe, desto superer finde ich ihn. und man sieht, alter spielt nicht wirklich eine rolle, wenn man es schafft seine neugierde zu bewahren und den wandel, der uns alle umgibt, freudig begrüsst.
auch die letzte staffel discovery fand ich irre schlecht, zu viel pathos und naostalgie.08/15 handlung, zu wenig bis kein comic relief. immerhin bin ich während der republica drauf gekommen, warum es in star-trek keine toiletten (zum raum schiffen) gibt: der darm und blasen-inhalt wird (natürlich) rausgebeamt.
morgenspaziergang heute, am gesundbrunnencenter sitzt eine ältere, etwas zahnlose frau. als frida auf sie zu- und vorbeistratzt sagt sie: „die sieht ja niedlich aus.“ nach einer kurzen pause: „so wie der vater.“
vor ein paar tagen schrieb mir eine kommilitonin, dass es 30 jahre her sei, dass wir angefangen hätten zu studieren. das erschütterte mich zuerst, danach erinnerte ich mich, dass sich unser studium bereits anfühlte wie meine arbeit heute. heute nutzen wir rocketchat um fern-präsenz herzustellen und uns zu koordinieren, damals haben wir uns über arbeitsräume und den campus hinweg über eine server/client suite namens hotline verbunden.
also eine einreichung zur #rp24 hab ich gemacht. ich glaube das könnte lustig werden, wenns angenommen wird.
[nachtrag 27.04.2025] hier ist das video vom vortrag eingebettet.
ich mag es gerne wenn menschen nicht zu laut sprechen und ihre aufregung im zaun halten können. insofern hut ab an den radfahrer der uns heute früh in der gartensiedlung hinterm plötzensee entgegenkam. durch die gartensiedlung führt eine art befestigter feldweg, relativ schmal, mit einem mittelstreifen aus gras. der weg wird auch gerne von radfahrern benutzt, insassen der JVA tegel auf freigang fahren diesen weg zum beispiel um „in die stadt“ zu kommen.
frida und ich laufen gerne links, so dass wir dem entgegenkommenden verkehr auf uns zukommen sehen und ich fridas grenze zum verkehr bin. so hab ich das auch gelernt: auf strassen ohne eigenen fussweg links zu laufen, weils sicherer ist.
der fahrradfahrer der uns heute entgegenkam sah das anders, bzw. sah sein narzistisch akkumuliertes „cycle priviledge“ von uns bedroht. wir waren offenbar störer in seinem, ihm zustehenden raum den er, sein rad und sein ego beanspruchen.
mich liess er das sehr entspannt wissen, als er 4 zentimeter an meiner seite und meinem ohr vorbeirauschte und mir leise aber deutlich zu raunte: „du wichser ey“. mich überraschte seine bewertung meines charakters etwas, weil frida und ich sogar platz machten und auf den linken grünstreifen auswichen und frida, obwohl sie nicht angeleint war, wie eine eins „fuss“ lief. aber manchmal kommt man mit freundlichkeit nicht gegen aufgeplusterte egomanen an.
Anderen Leuten dabei zuzuhören, wie sie über den Klimawandel reden, gehört nicht unbedingt zu meinen liebsten Beschäftigungen. Ich hab verstanden, dass wir ein Problem haben.
Trotzdem habe ich Anders Levermann auf der Republica gerne zugehört, wie er — sehr unterhaltsam — die bevorstehenden katastrophalen Folgen des Klimawandels skizzierte. Ich weiß nicht, ob andere den Vortrag auch unterhaltsam und witzig fanden, aber ich musste bei Levermanns Art des Vortrags immer an den grandiosen Piet Klocke denken.
Aber der eigentliche Witz an Levermanns Vortrag — und der Grund, warum ich ihn nicht wie Hunderte andere Republica-Vorträge dieses Jahr ausließ — war natürlich, dass in der Vortragsankündigung stand, dass er einen Lösungsansatz und ein „neues Narrativ für die Zukunft“ präsentieren wolle. Levermann leitete seinen Vortrag mit diesen Worten ein:
Ich bin theoretischer Physiker und das wird jetzt furchtbar langweilig. Ich erzähl erstmal was über Klimawandel und dann erzähl ich was über die Lösung all unserer Probleme.
Genau mein Humor. Das mit dem „langweilig“ stimmte, wie gesagt, nicht ganz, aber die mathematische Idee der Faltung auf Biotope, Wirtschaft und Gesellschaft anzuwenden, fand ich überzeugend und inspirierend. Es sind genau diese positiven Narrative, über die wir reden sollten. Darüber, dass Grenzen und Einschränkungen eben nicht Verlust bedeuten, sondern etwas sein können, was Diversität, Kreativität und eine Art unbegrenztes Wachstum (in die Vielfalt) motivieren kann. Mir fiel das erst nachträglich auf, aber in Vielfalt steckt eben auch die Faltung.
dank youtube, viel geduld und ersatzteilshop.de habe ich die völlig verdreckte wassertasche unserer spülmaschine selbst austauschen können. vor 5 tagen leckte die maschine wegen der verstopften wassertasche leicht, was mich wiederrum der eve water guard beim gassi gehen wissen liess. ich sach euch, der betrieb eines haushalts ist echt ein vollzeitjob, auch oder erst recht wenn alles halb-automatisiert und vernetzt ist.
was mir während der spülmaschinen-reparatur durch den kopf ging, es gibt sehr viele bezeichnungen für personen die sich um den betrieb eines haushalts kümmern:
es gibt einige dinge die mich im letzten jahr immer wieder begeistert haben. champignons richtg zubereiten war eins davon. ungefähr jeden abend bin ich begeistert davon, dass ich youtube-videos mit der safari-extension vinegar ohne werbung sehen kann. damit habe ich 2022 wohl bestimmt 2-3 stunden lebenszeit gewonnen, auch wenn ich mit youtube-videos schauen wohl mindestens einen monat lebenszeit vertan habe. aber ich bereue meinen youtube-konsum in den letzten jahren nicht. ich habe dort fast alles über hunde-erziehung gelernt und frida ist wohlgemerkt wohlgeraten. auch über elektroautos, sauerteig, teig wirken und zwei schrillionen andere dinge habe ich ordentlich was gelernt auf youtube. ich würde sagen, ich bin ein freund des youtube empfehlungs-algorithmus. das habe ich insbesondere gemerkt, als ich mal im falschen browser — uneingeloggt — auf youtube war, unfassbar was ich da für einen schrott angeboten bekommen habe!
das frappierenste was ich letzte jahr leider gelernt habe ist wie man mandelen „brennt“. das rezept ist so strunzeinfach, dass ich es eigentlich nicht glauben wollte — bis ich es ausprobiert habe. wasser, zucker und mandeln im topf „auf hoher Stufe […] kochen, bis der Zucker trocken wird“? was für ein quatsch dachte ich, bis der zucker wirklich trocken wurde. was am ende rauskommt ist jahrmarktswürdig und leider sehr, sehr lecker. klappt auch mit cashew-nüssen und wahrscheinlich auch jeder anderen nuss.
apropos kochen; hier habe ich auch schon mal auf auf mela hingewiesen. damit verwalte ich seit über einem jahr meine rezepte, die die ich im internet finde, die die ich in kochbüchern finde oder die, die ich von angehörigen oder freunden bekomme. das sensationelle ist, dass mela internet-rezepte lesbar und strukturiert macht. das hat mich sicher auch schon einige stunden lebenszeit zurückgewinnen lassen, die ich anschliessend beim kochen und backen verschwenden kann.
sauerteig ist auch so ein ding. vor zwei (oder drei jahren) hab ich mir meinen sauerteig-stamm aus roggenvollkornmehl und wasser rangezogen und seitdem lebt er im kühlschrank. die mikroben sind ein dankbares volk. über weihnachten und zwischen den jahren habe ich sie in ihrem glas weder beachtet noch gefüttert, als ich gestern gegen 14 uhr mit der hungrigen, sauer riechenden masse einen sauerteig-vorteig ansetzte, quoll die schüssel bereits nach sechs, statt 12 stunden über. sauerteig ist entgegen anderslautender gerüchte wirklich leicht zu halten und sehr viel einfacher zu erziehen (zu „führen“), als ein hund. was man mit dieser masse aus mehl und wasser, etwas mehr mehl und salz alles machen kann begeistert mich jede woche neu.