es schmerzt, wenn auch gute leute schlechtes denglisch sprechen, weil ihnen das wort „offenlegung“ nicht einfällt und dann ausversehen ihre haftung ausschliessen. piqd.de/loesungen/wie-daniel-drepper…

es schmerzt, wenn auch gute leute schlechtes denglisch sprechen, weil ihnen das wort „offenlegung“ nicht einfällt und dann ausversehen ihre haftung ausschliessen. piqd.de/loesungen/wie-daniel-drepper…
wer bei freiheit an leistungsschutzrechte denkt, hat angst vor ihr.
@janboehm @MoritzvonUslar @DLF Wer bei Freiheit an Unfall denkt hat Angst vor ihr
Wenn die Beifahrerin ungeduldig wird oder gar wütend, sage ich immer scherzhaft: „Wir müssen mal wieder Geduld üben.“ Ich selbst halte mich eigentlich gar nicht für einen besonders geduldigen Menschen. Geduldsspiele treiben mich in den Wahnsinn, ich kann allerdings bei Dingen die mit meiner Arbeit zu tun haben oder mit den Elektronik-Basteleien, die ich zur Heimoptimierung mache und die ständig an meinen Kompetenzgrenzen kratzen, sehr, sehr beharrlich sein.
Die Beifahrerin ist übrigens auch bei allem was ihre Arbeit betrifft, wochenlanges Malen an einem einzigen Bild, Fotos so lange bearbeiten bis wirklich alle Farben stimmen, unermüdlich und langatmig. Bei allem anderen, was ihr im Leben begegnet, hat sie die Geduld einer zwei Millimeter langen Zündschnur.
Bei all meinen Geduldsdefiziten habe ich allerdings bemerkt, dass Geduld, bewusst ausgeübt, enorm beruhigend und befriedigend wirkt. Wichtiger noch: Dinge die man geduldig ausübt sind am Ende oft effizienter als die eilige Variante. Und damit meine ich nicht nur die aufgeregten Überholer, denen man fünf Ampeln später meist wieder begegnet.
Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, als ich meinen Scherz („Wir müssen mal Geduld üben!“) kürzlich im Internet in ernstgemeinter Form gefunden habe.
Jason Fried schreibt, dass er sich im neuen Jahr vorgenommen habeGeduld zu üben. Beim Einkauf stellt er sich an die längste Schlange, statt Prime nutzt er die langsamste Versandart. Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, entscheidet er sich eher fürs Warten, als für die flotte Alternative — und statt beim Warten an seinem Handy rum zu daddeln, geniesst er das Nichtstun:
In a world where everyone seems to be super busy all the time, bumping into more moments with nothing to do seems like a real discovery.
(Viel mehr steht im Artikel übrigens nicht, aber allein wegen des Seinfeld-Zitats in den Kommentaren lohnt sich der Klick. Und um ein bisschen Geduld zu üben, liesse sich der Artikel auch vortrefflich mit der Hand abschreiben.)
signalvnoise.com: Putting on some wait
Emotionen beschwingen das Netz – oder wie Peter Kruse das mal legendär in der Enquete-Kommission erklärt hat, hohe Vernetzungsdichte, hohe Spontanaktivität und „kreisende Erregungen im Netzwerk“ führen zu nahezu unkontrollierbaren „Selbstaufschaukelungen“. Das haben die Werbefuzzis mittlerweile auch entdeckt und spielen mit diesen Effekten, jetzt auch mit Zuarbeit der Rechten:
Seit einiger Zeit haben Werber eine Methode gefunden, bei der sie die leichte Erregbarkeit von Rechten und Rechtsradikalen in sozialen Netzwerken ausnutzen. Sie triggern diese Zielgruppe mit menschenfreundlichen Inhalten, Diversität der Protagonisten oder Slogans, die die Ewiggestrigen garantiert in den falschen Hals bekommen. Am Ende schwappt die Empörung aus der rechten Blase und die Werbung wird breit diskutiert. Die empörten Rechten, die aus allen Kanonen feuern, werden so zu nützlichen Idioten, die eine Werbekampagne völlig kostenlos in Gang bringen.
Markus Reuter erklärt das Prinzip und holt ein paar der jüngeren Beispiele zurück in die Erinnerung. Ich bin bei diesen Werbeformen hin und her gerissen. Einerseits sind diese Kampagnen weiterhin profane Werbung, meistens zur Verkaufsförderung von Plastikmüll, andererseits erfüllen diese Kampagnen tatsächlich mindestens zwei sinnvolle Zwecke:
Diese Art der Werbung wendet sich an die anständigen, liberal und humanistisch eingestellten Menschen – und die Marktforschung der Werbetreibenden scheint zu zeigen, dass die nach wie vor in der Mehrheit sind.
Aber, auch wenn die Botschaft nobel und anständig ist, wir sollten nicht vergessen, dass wir aus Sicht der Werbetreibenden alle nützliche Idioten sind, deren vorrangige Aufgabe es ist, zu konsumieren.
netzpolitik.org: Wie Unternehmen die rechte Empörungsmaschinerie geschickt für Werbung nutzen
mindestens 4 mal pro monat piqe ich jetzt links für piqd aus. mit (leicht) verbesserter orthographie — weil honorar. erster piq: Jetzt doch irgendwie: Leute, zur Sonne, zur Gesundheit
mein profil (zum folgen).
In den USA empfehlen Dermatologen eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber der Sonne: Wer rausgeht, solle sich konsequent gegen ultraviolettes Licht schützen und Sonnencreme mit einem Schutzfaktor von mindestens 30 benutzen. Den aus der Sonnen-Enthaltsamkeit resultierenden Vitamin-D-Mangel solle man künstlich, durch Vitaminpräparate ausgleichen.
In Deutschland sehen Dermatologen und das Bundesamt für Strahlenschutz das differenzierter und empfehlen sich „für eine ausreichende Vitamin-D-Synthese“ zwei bis dreimal pro Woche auch kurz ungeschützt der Sonne auszusetzen.
Das Problem mit Vitamin-D-Präparaten scheint das gleiche wie mit anderen Vitaminpräparaten, Fischölen, Beta-Karotin-Pillen oder Schlangenöl zu sein, nämlich dass sich ihre Wirksamkeit bisher nicht nachweisen ließ. Im Gegenteil, ein paar Forscher glauben, dass der Zusammenhang zwischen schlechten Vitamin-D Werten und allen möglichen Krankheiten eine klassische Scheinkausalität ist.
Menschen mit hohen Vitamin-D-Werten sind nicht wegen des Vitamins sehr viel gesünder als Menschen mit Vitamin-D-Mangel, sondern vor allem auch, weil sie sich der Sonne aussetzten. Vitamin D sei ein Indikator, nicht die Ursache für Gesundheit. Hundertprozentiger Sonnenschutz, konsequentes Meiden der Sonne, scheint insgesamt mehr zu schaden als zu nützen.
Natürlich ist das alles furchtbar kompliziert und komplex, aber eins wird nach dem Lesen dieses (längeren) Artikels klar: den Heilsversprechen der Lebensmittel-, Kosmetik- oder Chemieindustrie – und erst recht Gesundheitsratgebern – sollte man mit einer gehörigen Portion Skepsis begegnen. Die wenigen Empfehlungen, die sich in den letzten paar hundert Jahren bewährt haben und nicht revidiert werden mussten, scheinen weiterhin: Maß halten, viel Bewegung und regelmäßig raus, an die frische Luft und Sonne zu gehen.
outsideonline.com: Is Sunscreen the New Margarine?
müllerstraße ecke seestraße 23 uhr: alter mann in funktions-kleidung sitzt im bus-wartehäuschen und spielt trompete.
ausgewählte kollegen frage ich gelegentlich (ich fürchte: zu oft) vor oder nach dem austreten: „gross oder klein?“
hauke hat das spiel letzte woche gelöst, mit der unschlagbaren antwort: „klein, wie immer!“
dieses game ist over.
das ARD-morgenmagazin habe ich zu studienzeiten, also vor einer halben ewigkeit, gerne geguckt. wir hatten damals ja nichts, vor allem kaum internet.
was ich sowohl beindruckend, als auch erschütternd finde: der sportmoderator ist immer noch der gleiche. in der wikipedia steht, dass peter grossmann das seit 1996 macht.
ich mein, wo gibt’s sowas heutzutage noch, dass jemand 22 jahre lang gutgelaunt einer extrem langweiligen tätigkeit nachgeht?
heute habe ich zufällig ins morgenmagazin reingeguckt, weil ich meinen TV-stick neu kalibrieren musste und die sender testen musste. gerade war eine ernährungsexpertin dran, die den zuschauern empfahl zu weihnachten den zuckerkonsum ein bisschen einzuschränken. man könne auch kristallzucker „eins zu eins ein bisschen“ mit kokosblüten-zucker ersetzen.
im weiteren gespräch fing die expertin an leicht zu zittern, was auch die kamera nicht verschleiern konnte. der moderator sprach das dann auch an: „ich glaube es geht ihnen gerade nicht so gut?“
„ja“, sagte die zitternde ernährungsexpertin die sich gerade für weniger zucker in der ernährung ausgesprochen hatte: „ich hab glaub ich gerade ein bisschen unterzucker.“
heute früh, #aufdemwegzurarbeit, hielt eine eitle ische in einem @DriveNow_DE-mini mitten im verkehr, auf der kreuzung jäger- und charlottenstrasse, öffnete das fenster, streckte den linken arm raus — und machte einen selfie. selten fand ix vogelzeigen & „eitle ische“ passender.
ich dachte mit der wohnungsautomatisierung sei ich so langsam durch. wie ich gerade gesehen habe: es gibt noch viel zu tun:
strategisch genial platzierte werbung, ein name der unvergesslich ist, weil er aus der alltagssprache der zielgruppe kommt („he laba nich alta!“) und klassisch: von werten reden ohne auch nur ein bisschen konkret zu werden. was soll da schiefgehen? #helaba
nicht zu vergessen, deutschlands führendes wetter-rumpelstilzchen und dummheits-anprangerer @kachelmann scheint auch auch jeden scheiss zu glauben, der ihm gerade in den aktuellen wutausbruch passt.
Wenn Politiker, die vortäuschen, die Welt retten zu wollen, aber mit ihrer Politik vor allem Menschen krank machen und davon ablenken wollen und viele lustige Dinge ohne vergleichbare Relevanz wie eine Monstranz vor sich her tragen. Diesel, Kerzen, was immer noch kommen wird. twitter.com/Fleischauge/st…
Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 26.11.2018 20:59
@Kachelmann Es handelt sich bei dieser Kerzenmeldung wohl um Fake News.Sorry.
kann shon sein, dass boris palmer stefan kuzmany für diesen text ein knöllchen schreibt, wegen despektierlichkeit gegenüber einem o.b.
spiegel.de/politik/deutschland/boris-palmer-als-ordnungshueter-das-gruene-maennchen-kolumne-a-1240481.html
sehr toller text, der sich ein bisschen monothematisch gibt, aber einen bunten strauss an klugen und wichtigen erkenntnissen vermittelt — vor allem: es würde helfen, nicht davon auszugehen, dass irgendwas auf der hand liegt. merkur-zeitschrift.de/2018/11/26/the-trouble-with-talking/
Max Boot in “The Corrosion of Conservatism: Why I Left the Right”:
“No, not all Trump supporters are racist. But virtually all racists, it seems, are Trump supporters. And all Trump supporters implicitly condone his blatant prejudice. At the very least they don’t consider racism to be a reason to turn against the president. For a disturbingly large number of Trump voters, it is the primary reason to support him.”
ich bin mir nicht ganz sicher, aber soweit ich das verstanden habe, sind länder mit beispielhaftem breitbandausbau (norwegen, schweden) da auch nur mit staatlicher förderung hingekommen. so spät wie das kommt, liegt doch hier sinne der marktsteuerung eher politikversagen vor.
Und das Ganze soll in einem Jahr über die Bühne gehen. Eine solche Subvention ist nach EU-Recht nur bei Marktversagen erlaubt, auf das sich das Land hier beruft: morgenpost.de/berlin/article…
der @TspBackgroundDi ist ein bezahlnewsletter, der sich einen denglischem namen gegeben hat, dessen macher aber offenbar grosse schwierigkeiten mit denglisch haben und nicht zwischen einem haftungsausschluss und einer offenlegung unterscheiden können.
wie wärs mit „offenlegung“?
Der Blick in die Zukunft fällt uns schwer, weil der Blick in ferne Zeiten immer Reflexion der Gegenwart zeigt. Wir sehen beim Blick nach vorn immer auch uns selbst. Wenn wir die Augen zusammenkneifen, unseren Blick ein bisschen abstrahieren, schaffen wir es gelegentlich, einen flüchtigen, unverfälschten Eindruck von der Zukunft zu bekommen. Für so einen abstrakten Blick lassen sich beispielsweise Ereignisse oder Muster aus der Vergangenheit in die Zukunft projizieren.
Wir wissen zum Beispiel, dass sich manche Dinge nie ändern werden (Klagen über die Jugend, unsere Abhängigkeit von Technologie). Außerdem können wir rote Fäden im Gewebe der Menschheitsgeschichte erkennen, die sich vom Anbeginn der Zeit bis heute und weiter in die Zukunft ziehen werden. Einer dieser roten Fäden ist Beschleunigung, Delta v (Δv), oder genauer, die Änderung von Geschwindigkeit. Durch Beschleunigung, durch die Fähigkeit, Handlungen ein bisschen schneller auszuführen als Konkurrenten, haben Menschen sich seit jeher evolutionäre und wirtschaftliche Vorteile verschafft. Die Fähigkeit, uns schneller von A nach B zu bewegen, hat uns zu Vorteilen gegenüber anderen Tierarten verholfen und war später die Grundlage von Imperien und politischer und wirtschaftlicher Vorherrschaft.
Die Spanier – später die Engländer – verdankten ihre Macht ihren Seeflotten, mit denen sie sich schneller (und freier) in der Welt bewegen konnten als ihre Nachbarn. Der Wohlstand der modernen westlichen Welt und vor allem auch Deutschlands basiert zum großen Teil auf Mobilitätstechnologien, die es jedem Einzelnen ermöglichen, sich immer schneller von A nach B zu bewegen.
Diese einfache, vorhersehbare Beschleunigungstendenz hat allerdings auch schwer vorhersehbare Folgen für die Welt. Die Spanier haben im 17. Jahrhundert halb Südeuropa entwaldet, um mit ihren Schiffen schneller um die Welt zu kommen. Wir haben große Teile des Bodens versiegelt und erwärmen das Klima massiv, um schneller anderswohin zu kommen. Unsere Fähigkeit, einander immer schneller und einfacher zu töten, ist nicht nur eine Grundlage unseres Wohlstands, sondern zugleich auch ein Beispiel dafür, wie wir gesellschaftlich versuchen, die Folgen des Delta v, der rasenden Technologieentwicklung, abzufedern. Zumindest in den letzten 70 Jahren gab es große, teilweise erfolgreiche Bemühungen, den Frieden trotz wachsender Tötungsarsenale durch Abkommen, Handel und Achtung bewaffneter Konflikte zu sichern.
Ein besonders krasses Delta v haben wir in den letzten 30 Jahren im Bereich der Digitalisierung erlebt. Auf Grundlage von immer schnelleren und effizienteren Kommunikationstechnologien sind neue Imperien entstanden und die Folgen dieser Umbrüche, die Zerstörungskraft der noch kürzlich gefeierten Disruption, werden uns langsam bewusst. An den Problemen, die der rasante Fortschritt der Digitalisierung und Vernetzung uns eingebrockt haben, verzweifeln vor allem Pioniere der Technologie. Wer hätte gedacht, dass Technologien, die Menschen näherbringen, vernetzen, ermächtigen sollten, zu so viel Hass, Spaltung, Konflikten und einem Wiederaufflammen des Faschismus führen würden?
Das Muster, der rote Faden, ist im Prinzip bestürzend: Wir schaffen und verbessern Technologien, mit denen wir unser Leben beispiellos beschleunigen, bequemer und günstiger gestalten können. Machen sich negative Folgen dieser Beschleunigung bemerkbar, versuchen wir technologisch und gesellschaftlich gegenzusteuern – unter anderem mit mehr, mit schnelleren, mit besserer Technologie.
Es ist nicht davon auszugehen, dass sich das in naher oder ferner Zukunft ändert, auch weil wir Menschen ohne Technologie nur begrenzt überlebensfähig sind. Dieser abstrakte Blick in die Zukunft ist natürlich ziemlich unbefriedigend.
Es gibt aber eine bewährte Technik, einen konkreten Blick in die nähere Zukunft zu erhaschen: indem wir sie gestalten, oder uns zumindest an ihrer Gestaltung beteiligen. Die Erkenntnis ist zwar trivial, aber wir denken viel zu selten daran: Wir können die Zukunft durch unser Handeln beeinflussen.
Mit anderen Worten: Frag nicht, was die Zukunft bringt, sondern was du für die Zukunft tun kannst.
ix staune immer wieder, was in der frau für die ich koche und die wohnung teile alles steckt. die drucke, die @knetagabo in den letzten wochen radiert und jetzt farbig gedruckt hat, faszinieren mich.
zu weihnachten verkauft sie die drucke sehr, sehr günstig.
das tolle an den (fertigen) radierungen, also den drucken von @knetagabo ist: man sieht ihnen die handwerkliche qualität und die sorgfalt, die im herstellungsprozess steckt, in jeder papier-pore an.