men­tal­phy­sik

felix schwenzel in notiert

als ich das vor ein paar ta­gen auf seth’s blog las …

Ac­ce­le­ra­ti­on is felt, ve­lo­ci­ty is igno­red

… dach­te ich: ei­gen­ar­tig wie vie­le py­si­ka­li­sche phä­no­me­ne wir zur vi­sua­li­sie­rung oder um­schrei­bung von psy­chi­schen vor­gän­gen be­nut­zen. manch­mal kni­cken wir, wenn der druck auf uns zu hoch ist („Un­ter Kni­cken ver­steht man [...] den Ver­lust der Sta­bi­li­tät bis hin zum schlag­ar­ti­gen und ge­walt­sa­men Ver­sa­gen [...]“) und seh­nen uns nach je­man­den der uns wie­der raus­zieht aus der fal­tung in die wir ge­knickt sind — denn un­ter zug knickt nichts, da reisst höchs­ten mal was.

auch in­ter­es­sant: züge zie­hen uns an­ders­wo hin, au­tos fah­ren uns nur.

in de­con­s­truc­ting har­ry ist plötz­lich ein schau­spie­ler „out of fo­cus“ und wird im­mer un­fo­kus­sier­ter. um ihn wie­der scharf zu se­hen, emp­fiehlt ein arzt den ver­wand­ten bril­len zu tra­gen. im film wird das dann so ver­all­ge­mei­nert, dass wir von an­de­ren men­schen im­mer wie­der er­war­ten, dass sie die ver­zer­run­gen, die un­schär­fen kor­ri­gie­ren, mit de­nen wir sie kon­fron­tie­ren. sel­ten fo­kus­sie­ren wir uns selbst neu. viel­leicht we­gen träg­heit oder weil wir uns vor der be­schleu­ni­gung fürch­ten und lie­ber den ein­mal ein­ge­schla­ge­nen kurs hal­ten. so kann man viel­leicht auch sa­gen: ac­ce­le­ra­ti­on is fe­ared, ve­lo­ci­ty is com­for­ta­ble.

aber man muss na­tür­lich auch vor­sich­tig sein um ma­te­ri­al­er­mü­dung durch ab­sur­des ver­glei­chen zu ver­mei­den. des­halb noch zwei bil­der: fri­da out of fo­cus (ob­wohl sie kon­zen­triert ist) und der mond, der mich eben beim schrei­ben blen­de­te (ob­wohl er gar nicht mal so hell war, aber ich im dark mode).