Felix, könntest du mir bitte das Rezept der Supersauce für Hamburger Chicken? Schicken?
DANKE!
das schrieb mir meine mutter heute nachmittag. daran sieht man einerseits, dass sie ihre nachrichten auf dem telefon diktiert und andererseits, dass ihr die „big mac“ sauce, die ich bei unserem letzten besuch bei meinen eltern gemacht habe, geschmeckt hat.
eigentlich ist die big mac sauce zwei rezepte (eins, zwei) die ich aus dem internet geklaubt habe, aber für eigene referenz-zwecke und für meine mutter poste ich die bauanleitung dann mal hier.
auch wenn die mayonaise im originalrezept „blitzschnell“ genant wird, kann man wahrscheinlich etws zeit sparen, wenn man fertige mayo nimmt, aber ich habe die „big mac“ sauce bisher immer mit selbstgemachter mayo gemacht. die mayo wird mit einem ganzen ei gemacht (ohne schale!). klappt immer und schmeckt.
im original der sauce stehen ausserdem knoblauch- und zwiebelpulver was gut schmeckt, aber mit frischem knoblauch und frischen zwiebel schmeckts eben auch.
zutaten
200 ml raps- oder sonnenblumenöl
3 EL zitronensaft
1 ei
2 EL (scharfer) Senf
1 TL salz
1 TL zucker
120 g essiggurken
1 EL essig
1 TL paprikapulver
2 zehen knoblauch (oder ½ TL knoblauchpulver)
0,5 zwiebel (oder 1 TL zwiebelpulver)
zubereitung
alle zutaten für die mayonaise (öl, ja, ein ganzes (!) ei, zitronensaft, senf, salz, pfeffer und zucker) in einen hohen becher füllen. den „zauberstab“ auf den boden des bechers stellen, auf höchste stufe schalten und dort 10 bis 20 sekunden mit laufendem motor stehen lassen. weiter laufend langsam nach oben ziehen.
die gurken möglichst fein würfeln, die zwiebeln noch feiner würfeln und den knoblauch quetschen.
vorsichtig alle restlichen zutaten unter die mayonaise rühren.
das sind die reste vom abendessen und ich weiss bereits jetzt, dass die pizza morgen dreimal so gut schmeckt. einerseits weil sie beim aufbacken nochmal knuspriger wird und andererseits weil pizza am nächsten tag immer dreimal so gut schmeckt.
beim teig hab ich mich an diese beiden clowns gehalten. der teig war sehr feucht, aber mit der anleitung extremn gut händlebar. leider für die stückgare nicht genug zeit gehabt und der ofen ist auch nicht heiss gennug. trotzddem lecker.
aus dem video gelernt: wenn das blech 30 × 40 cm gross ist ist die teigmenge dafür 30 × 40 / 2 = 600 gramm
zutaten
1 kg helles weizenmehl (550)
800 ml wasser
50 g olivenöl
25 g salz
4 g frische hefe (oder 2 g trockenhefe)
zubereitung
mehl und hefe mischen (in der küchenmaschine)
wasser langsam zugiessen, zuerst so um die 500-600 ml und wenn das mehl das wasser aufgenommen hat, langsam den rest zugiessen
auf sehr hoher stufe 5-8 minuten in der mschine kneten. danach das salz und das öl zugeben und weitere 5-8 minuten auf sehr hoher stufe kneten.
wenn sich der teig bis dahin nicht vom rand gelöst hat, 10 minuten stehen lassen und dann nochmal eine minute kneten.
arbeitsfläche grosszügig mit mehr ausstreuen und den teig aufs mehl gleiten lassen. teig etwas falten und straffen und in einer gölten schüssel, die man schliessen kann, 20 stunden in den kühlschrank.
teig wieder auf eine mit mehl bestreute arbeitsfläche gleiten lassen, portiernieren, rundwirken (straffen) und nochmal 4 stunden in einem geschlossenen behälter bei zimmertemperatur reifen lassen.
teig vorsichtig aus der schale gleiten lassen, mit den fuingerspitzen etwas flach massieren, auf ein geöltes oder backpapiertes blech zaubern und mit wenig sugo und etwas ölivenöl 8 minuten in einem richtig heissen ofen oder 12 minuten in unserem ofen vorbacken.
mehr sugo auftragen, gegebenenfalls parmesan streuen und mozzarella verteilen und nochmal 2 minuten in einem sehr heissen ofen ausbacken oder 8 minuten in unserem ofen
[nachtrag 20:15]
notiz an mich selbst: das war heute früh eine schöne strecke, von zuhause zum paracelsus bad und da mit dem 120er bus zurück nach hause.
als kind bin ich irgendwie an einen aufkleber gekommen, auf dem stand „Ich bin Energiesparer“. weil aufkleber zum aufkleben sind, klebte ich den aufkleber an mein bett, neben die nachttischlampe. nun war ich energiesparer.
irgendwann wies mich meine oma darauf hin, dass energiesparer das licht ausschalten, wenn sie es nicht brauchen. damals brauchte eine nachtischlampe noch 30 oder 60 watt und ich musste ihr, trotz der trotzphase in der ich mich die ganzen achtzigerjahre befand, recht geben.
Der Bundeswirtschaftsminister bittet Sie, nun auch zu zeigen, daß Sie mitmachen.
irgendwann später in meinem leben entwickelte ich eine regelrechte aversion gegen aufkleber wie „Ein Herz für Kinder“ oder „Erst wenn der letzte baum gerodet ist …“-aufkleber, die absurder weise besonders gerne auf autos geklebt wurden. ich hatte den eindruck, dass diese aufkleber den gleichen zweck verfolgen wie spendengalas oder ablasshandel: man bekundet öffentlich eine bestimmte haltung, zahlt gegebenenfalls irgendwo etwas ein, muss dafür aber nichts ändern, nicht aktiv werden, nicht weiter ernsthaft über das eigentliche problem oder gar lösungen nachdenken.
ich hab nichts gegen haltung, im gegenteil. ich finde es auch nicht schlecht, wenn man seine haltung öffentlich bekundet. das problem mit haltung ist, dass haltung kontinuierliche aktivität erfordert. man sieht das, wenn man über körperhaltung nachdenkt: es reicht nicht zu sagen „ich gehe aufrecht“, man muss es dann jede minute seines lebens auch tun.
haltung turnt man nicht mal kurz in der turnhalle vor, haltung sollte man dann auch ausserhalb der turnhalle beibehalten, sonst isses eben keine haltung, sondern eine pose.
haltungen, die mit aufklebern oder fahnen öffentlich kundgetan werden, haben auch eine symbolische wirkung; was ist wenn der ein-herz-für-kinder-aufkleber am auto verwittert? bedeutet das dann, dass das herz für kinder auch etwas verwittert oder verblasst ist?
jahrelang bin ich an dieser „black-lives-matter“-fahne vorbeigegangen die langsam vor sich hin verblasste. ich habe mich immer gefragt ob ich der einzige bin, der in verblassende fahnen etwas reininterpretiert. jedenfalls hat die fahne jetzt ihre halt(er)ung verloren und ursprünglich wollte ich nur dieses bild mit der bildunterschrift „wenn die black-lives-matter-fahne nicht mehr matters“ posten. aber dann hab ich mir gedacht, so ganz ohne kontext ist das ja doof. jetzt isses auch mit kontext doof.
wenn die black-lives-matter-fahne nicht mehr matters
offenlegung
ich hatte wortfindungstörungen, diesen absatz hatte ich etwas doof formuliert:
haltung turnt man nicht mal kurz in der turnhalle vor, haltung sollte man dann auch ausserhalb der turnhalle beibehalten, sonst isses eben keine haltung, sondern eine behauptung.
also habe ich chatGPT gebeten ein besseres wort für „behauptung“ zu finden. nicht nur war pose ein volltreffer, auch die erklärung liess mich bewundernd staunen:
Eine Pose ist – anders als Haltung – situativ, äußerlich und oft strategisch. Haltung hingegen ist etwas, das über den Moment hinaus trägt, sich auch unter Druck bewährt und nicht vom Publikum abhängig ist.
im letzten herbst habe ich auf rtl-plus jamie olivers serie the great cookbook challenge gesehen (trailer). die show ist unterhaltsam und zeigt ein paar ambitionierte hobby und semi-profi-köche, die gerne einen kochbuch-deal gewinnen möchten. die idee der show ist, dass die köche ideen und konzepte entwickeln sollen die irgendwie neu aber auch irgendwie massentauglich sein sollen. unterwegs sieht man interessante gerichte, viele gute ideen und konzepte und von den teilnehmern der letzten runden war ich so angetan, dass ich denen allen ein kochbuch abgekauft hätte. aber es hat nur eine gewonnen, dominique woolf, also hab ich auch nur ihr kochbuch gekauft.
das konzept ist in der tat sehr gut: asiatische küche mit abkürzungen. oder wie der titel es nennt: „Easy everyday Asian-inspired food“. ich fand einige der rezepte im buch toll, aber es gibt ein rezept, an dem wir uns nicht satt essen können und das wir alle paar tage wieder essen. es ist so lecker, dass ich noch nie geschafft habe ein foto davon zu machen, weil es immer so schnell weggegessen ist.
die beifahrerin und ich sind uns einig, allein wegen dieses rezepts hat sich der kauf von dominiques kochbuch gelohnt. und dieses rezept hat crispy chili oil auch bei uns in der küche etabliert. ich habe crispy chili oil auch öfter selbst gemacht, aber als fertigvariante ist das von „Lao Gan Ma“ so empfehlenswert, dass ich das gelegentlich sogar als geschenk für freunde benutze. ich kaufe das immer im vinh loi asia-laden, hier ein random link auf einen random webshop mit dem zeug.
knuspriger brokkoli mit würziger erdnuss sosse
geht schnell, befriedigt sehr und schmeckt vor allem der beifahrerin. geht gut mit reis zusammen.
zutaten
1-2 Köpfe Brokkoli
2 El Öl
2 EL Erdnussbutter
1 EL Crispy Chili Öl
1 TL Honig
1 EL helle Sojasauce
zubereitung
Ofen auf 200 Grad vorheizen, oder eine große Pfanne vorheizen. Vorm Kochen setze ich so um die 200 g Reis im Reiskocher an. Wenn der Reis fertig ist, ist auch der Brokoli fertig.
Den Brokkoli in kleine Röschen zerpflücken, den Strunk gut schälen und alle harten Stückchen entfernen und ich lange dünne Streifen schneiden.
Die Brokkoliröschen in eine Pfanne oder feuerfeste Form geben, Öl drübersprenkeln, etwas salzen und vermengen.
Ich brate die Brokkoliröschen gerne in der Pfanne scharf an und lasse sie dann zugedeckt bei niedriger Hitze solange schmoren und rösten bis der Reis fertig ist.
Alternativ für 20-25 Minuten in den Ofen schieben.
Am Ende sollte der Brokkoli Knusprig und etwas angebräunt sein.
Für die Sosse die Erdnussbutter, Chili-Öl, Honig und Sojasosse vermengen, gegebenenfalls mit etwas Wasser verdünnen. Ich finde es am besten wenn die Sosse leicht zähflüssig ist, nicht zu fest und nicht zu flüssig.
Ich vermenge die Sosse noch in der Pfanne mit dem Brokoli, aber man kann sie auch zum servieren über den Brokoli träufeln.
will trent ist eine standard hollywood serien produktion. vor 11 jahren hab ich solche produktionen mal „mittelgute amerikanische fernsehserien“ genannt.
mittelgute amerikanische fernsehserien können durch die protagonisten, die geschichten oder die qualität des roten fadens durchaus sehr gut sein.
ich finde will trent tatsächlich ziemlich gut. der rote faden, der mittelgute amerikanische fernsehserien von anfang bis ende durchläuft, ist bei will trent die betrachtung der traumata der hauptfiguren. will trent und angela polaski haben ihre kindheit bei pfegeeltern verbracht, die nicht besonders pfleglich mit ihnen umgingen. in der serie heißt es immer wieder: sie durchliefen das foster care system, was im amerikanischen meist nichts gutes bedeutet. dazu kommt, dass will trent, die namesgebende figur, legastheniker ist, aber auch ein brillianter ermittler.
das hört sich alles furchtbar langweilig an, aber einerseits sind die geschichten oder fälle dieser kriminalserie gut gestrickt, aber vor allem gibt sich die serie mühe differenziert und vielschichtig zu erzählen. die bösewichter sind selten in schwarz/weiss gezeichnet und alle protagonisten kämpfen auf irgendeine art mit ihren dämonen.
ich bin weder amerikaner, meine leghastenie ist nur milde ausgeprägt, ich bin kein latino, nicht schwarz, keine frau und kein polizist — und doch kann ich mich mit fast allen figuren identifizieren. vielleicht ein bisschen pathetisch, aber es trifft den kern der serie ganz gut: will trent, die serie, die autoren, geben sich mühe humanistisch an die geschichten und figuren zu gehen.
während in fast allen amerikanischen produktionen die nutzung von handfeuerwaffen banalisiert wird und schusswaffen oft als werkzeuge zum problemlösen dargestellt werden, erzählt will trent in der dritten staffel die geschichte, die traumata eines einzigen schusses über mehrere folgen bis ins kleinste detail. der konsum von will trent hat bei mir dazu geführt, dass ich die geistlose ballerei in vielen amerikanischen serien und filmen noch schwerer ertrage.
ich freu mich jedenfalls über jede neue folge will trent und es ist wirklich eine sehr gute mittelgute amerikanische fernsehserie.
statt tl;dr → llm;dr (ein large language model hats gelesen und zusammengefasst):
will trent ist eine typische, mittelgute amerikanische fernsehserie – allerdings eine der besseren. die serie erzählt kriminalgeschichten mit viel feingefühl für ihre figuren, ihre vergangenheit und ihre inneren konflikte. besonders beeindruckt hat mich, wie differenziert die serie mit themen wie trauma, herkunft und gewalt umgeht – fernab von der üblichen fernsehbanalisierung. trotz aller standard-zutaten fühlt sich will trent erstaunlich humanistisch und empathisch an – und genau das macht sie sehenswert.
das bild habe ich vor sieben jahren aufgenommen. heute sind wir wieder dort vorbeigelaufen und der glaser hat die kaputte scheibe bis heute nicht „reparaturverglast“.
irgendjemand oder mehrere jemande haben gerade „blogwochen“ ausgerufen. ich bin mittlerweile in einem alter angekommen, in dem ich gedenk- oder feiertage, themenwochen oder #whateverfridays einfach ignoriere. wenn meine familie weihnachten feiern will und dazu festlich essen möchte, dann koche ich was festliches und schaue zu, wie man sich sachen schenkt. aber wenn es mir oder der beifahrerin danach ist, dann essen wir auch unter der woche festlich oder wir schenken uns einfach mal so was. ich freu mich dann zum beispiel total, wenn sie leckeren käse vom einkauf mitbringt und sie fragt, ob ich mich über mein geschenk (den käse) freue.
vielleicht ist ignorieren auch das falsche wort, ich versuche mich so gut es geht gegen marketingmassnahmen die von aussen auf mich einwirken zu immunisieren. weihnachten, cyberweek, namenstag, frohnleichnam, blogwochen, alles von marketing-füchsen ausgedachte sachen um ihr anliegen voranzubringen.
aber vielleicht isses auch ganz anders und ich mag massenveranstaltungen einfach nicht. aber dann müsste ich die republica auch meiden, aber die mag ich sehr gerne. oder wahlen, zu denen gehe ich auch gerne.
egal, was ich sagen wollte: für mich sind immer blogwochen. ausser es ist gerade irgendwas anderes, zum beispiel heimautomatisierungswoche oder ich-bin-gerade-bei-meinen-eltern-zu-besuch-woche. manchmal fummel ich monatelang an meinem blog und berichte davon alle paar tage, obwohl ich sehr gut weiss, dass das allerhöchsten ein paar andere blogger interessiert, die auch gelegentlich obsessiv an ihrem blog fummeln.
konstantin zum beispiel. der hat sich einen reader zusammengefummelt: in „daily reader 2.0 lebt“ schreibt er, dass ihm cursor ai dabei geholfen hätte und das finde ich spannend, weil mich open ai beim fummeln an meinem kirby unterstützt (pun intended). der reader ist hier: reader.konnexus.net und …
Ohne Notifications. Ohne unerledigte Aufgaben. Ohne “You have 254'435 unread items”
ich mag an konstantins reader auch, dass ich dort das sehe, was er gerne mag, also maximal persönliche empfehlungen, andere blogs sehe, die ich gegebenenfalls noch nicht kenne. blogrollen können das theoretisch auch, aber meistens fehlt denen eben der kontext, die aktualität, die soetwas wie konstantins reader, rivva schaffen oder früher gelegentlich google schafften: für mich relevantes sichtbar machen.
ich mag spezifische empfehlungen, nicht „guck mal auf youtube“, sondern „guck dir dieses video auf youtube an“, nicht „guck mal, blog oder website xy hat was neues geschrieben“, sondern „blog oder website xy hat gerade dieses zu jenem geschrieben und normalerweise schreibt xy interessante sachen“.
viele meiner lieblings-blogs hab ich übrigens aus meinen referern gefischt, also aus der matomo-anzeige, von wo besucher kamen. das prinzip jemand interessiert sich für dich, also könnetst du ihn auch interessant finden funktioniert gelegentlich wirklich. ich glaube so habe ich auch meine frau kennengelernt. sie hat sich für mich ineressiert, also begann ich mich auch für sie zu interessieren.
jetzt hab ich über acht oder neun absätze erklärt, warum ich zögere mich in blog-ringen oder einer bloggerrolle anzumelden, bzw. warum sich mir die interessanz oder der nutzen dieser mechaniken noch nicht erschlossen hat. viel lieber entdecke ich (mir) neue blogs darüber, dass mir jemand in seinem blog heftig widerspricht und meine unausgegorenen überlegungen zerpflückt. ich bezweifle, dass ich jemand interessantes oder mir vorher unbekanntes entdecke, wenn ich auf die aktuellsten einträge auf bloggerrolle.de klicke. oder umgekehrt glaube ich, dass sich die meisten die auf wirres.net klickten, wäre es dort aufgelistet, nach 30 sekunden wieder gelangweilt oder irritiert anderen tätigkeiten zuwenden als wirres.net zu lesen. das ist hier ja alles eher etwas gewöhnungsbedürftig oder wie man es auf englsich passender sagen würde, eher ein aquired taste.
heute gabs backofen-kartoffeln und ich (und die beifahrerin, aber auch frida) fanden die besonders gelungen. ich bilde mir ein, viel über kartoffeln in den videos aus der restaurantküche des fallow gelernt zu haben, insbesodnere durch dieses video über deren pommes und dieses über kartoffel-püree. das geheimnis ist die kartoffeln schonend weich zu dünsten und sie danach — wie soll ich sagen — etwas aufzurauhen. ich habe heute einfach unseren rest mehligkochende kartoffeln 20 minuten in den dampfgarer geworfen und sie danach etwas kleiner geschnitten, mit salz, olivenöl und rosmarin vermischt und sie dabei vorsichtig aber auch forsch vermischt. dabei haben sich auch ein paar kleinere stückchen gelöst, aber die wurden dann anschliessend im ofen (20 minuten bei > 200° C) zu knusprigen köstlichkieten. und der rest der kartoffeln war auch perfekt, aussen rau und knusprig, innen fluffig.
karneval ist auch son ding das ich seit 35 jahren nicht mehr verstehe. ich bin zwar im rheinland aufgewachsen und als kind fand ich es toll einen anlass zum verkleiden zu haben, aber ich frage mich eben seit 35 jahren, warum man nicht einfach immer genau dann übermässig viel trinkt, wenn einem danach ist übermässig viel zu trinken. welchen vorteil hat es, das in gesellschaft von hunderttausend „jecken“ tun? oder wenn einem danach ist, sich über die kleidung französischer soldaten zwischen 1794 und 1814 lustig zu machen, warum sollte man das nicht jeden tag tun können, wenn einem das wichtig ist?
warum ich karneval als jugendlicher zumindest interessant fand, lässt sich im nachhinein — finde ich — gut erklären. als 15 oder 16 jähriger ist man natürlich für jede gelegenheit zu trinken dankbar, aber vor allem ist man in dem alter vom FOMO getrieben, dem „fear of missing out“ oder der angst etwas zu verpassen. heute weiss ich, man verpasst bei der nicht-teilnahme am karneval nichts und sollte man doch etwas verpassen, lässt es sich problemlos jederzeit nachholen.
ich habe jetzt ja ziemlich deutlich gemacht, dass ich nicht vom FOMO getrieben bin und selten das gefühl habe, etwas zu verpassen weil ich bei x oder y nicht mitmache. aber einen grossen „fear“ habe ich schon, den FOBAGOWM, dem fear of becoming a grumpy old white man. ich finde es schrecklich, wenn menschen sich im alter damit beschäftigen sachen aufzuzählen die früher mal besser waren oder gründe suchen, warum heute alles dumm, kaputt, faul oder verkommen ist. tatsächlich finde ich alles um mich herum ziemlich gut, das bestätigt mir auch die beifahrerin regelmässig, wenn sie sich darüber beklagt, dass ich bei jeden scheiss immer das positive betonen muss. aber entscheidend ist: ich will nicht (mehr) an allem um mich herum teilnehmen.
das schöne am eigenen blog ist ja erlebtes gelegentlich wieder zu finden. so hab ich gestern diese perle (wieder) gefunden:
beifahrerin vor ner stunde: „mach mal fenster auf, riecht komisch hier!“ beifahrerin jetzt: „mach mal fenster zu, riecht komisch hier!“
heute früh sah ich ein paar flocken im haar der beifahrerin und fragte sie: „oh hast du jetzt auch schuppen?“
ich weiss, ich schreibe in letzter zeit sehr häufig aus dem #maschinenraum. aber das liegt auch daran, dass ich dort gerade sehr viel zeit verbringe und dort auch sehr gerne bin. nachdem ich gestern innerhalb von 30 minuten mit hilfe meines neuen kollegen¹⁾ einen prototypen laufen hatte, hab ich den rest des tages damit verbracht rezepte (wieder) maschinenlesbar, strukturiert und ansehnlich hier veröffentlichen zu können.
ich werde ja nicht müde darauf hinzuweisen, dass man seine webseiten nicht für suchmaschinen optimieren soll, sondern für menschen, aber bei rezepten und vielen anderen webseiten-details gibt es markante schnittmengen. und inhalte strukturiert anzubieten dient der lesbarkeit und ermöglicht die nutzung von wekzeugen. rezept-scrapern zum beispiel. im alltag nutze ich sehr oft mela, dadrin sind alle meine wichtigsten rezepte. früher™ zu weihnachten haben wir die rezepte für die fleisch-fondue-sossen immer in einem grossen ordner gehabt. die sind jetzt alle in meiner icloud und ich kann vom handy oder ipad jederzeit drauf zugreifen. mela macht es einfach rezepte einzulesen, es lässt sich von kaum einer webseite abschrecken und auch rezeptbücher kann es sinnvoll per kamera einscannen und vertextlichen. eine wahre killer-app.
ich habe aber bemerkt, dass ich auch in den jahren vor meiner blogpause zwar regelmässig bis oft mein essen geteilt habe (gekocht), aber wenig richtige rezepte veröffentlicht habe habe. das will ich jetzt ändern, bzw. etwas strukturierter angehen.
eigene kategorie in der „echte“ rezepte stehen — und die ich regelmässig fülle und nachpflege
alle rezepte sind (grob) nach dem schema.org/Recipe schema strukturiert und werden (auch) als json-ld ausgegeben — microformate muss ich noch einbauen
weil mela auch rss-feeds lesen kann, ist meine zielvorstellung (ich mach das ja alles vor allem für mich selbst):
neue rezepte, die ich ausprobiert habe und die mir gefallen, verblogge ich
mela liest die rezepte aus dem RSS-feed ein und speichert sie dann persistent auf meinen geräten
eigenes rezepte-widget/übersichts-dings auf der rückseite (todo)
das heisst ich werde einen rss feed nur für die kategorie rezepte anbieten, den man dann in mela abonnieren kann. aber genau wie microformate ist das noch auf der todo liste.
vor 13 jahren hab ich das mit den strukturierten daten schon mal experimentell mit meinem alten CMS hingebastelt, für den gurkensalat nach tim mälzers oma²⁾ — das hat die migration zu kirby nicht überlebt, bzw. musste einfach neu gebaut werden. das hab ich jetzt nachgebaut und werde, wie gesagt, rezepte auch nachpflegen. weil das anlegen von strukturierten rezepten mit ezpublish damals etwas beschwerlich war, habe ich das nach dem gurkensalat auch nicht wieder gemacht, sondern rezepte, wenn überhaupt, auf der schriftspur veröffentlicht.
fussnoten: 1) chatGPT 2) die sahne kann man auch weglassen, bzw. mit öl ersetzen
mir fiel auf, dass ich dieses einfache und extrem leckere alltagsessen-rezept noch nie¹⁾ hier aufgeschrieben habe. vor „255 wochen“ hab ich es mal auf instagram gepostet, aber da findet es ja niemand. jetzt also hier …
bulgur pilaw nach ottolenghi
das ist eins dieser rezepte die wenig zutaten haben, aber irre gut schmecken (paprika, zwiebel, bulgur und ein paar gewürze die man nach belieben weglassen kann — der geschmack bleibt toll). es ist unkompliziert und erfordert lediglich etwas geduld. im rezept steht, man solle die zwiebeln und paprika ca. 15 minuten im olivenöl schmoren. wenn man etwas gröber geschnitten hat, kann man einfach nochmal 10 minuten draufschlagen, den zwiebeln und der paprika tuts gut. auch dem quellen kann man gut und gerne nochmal 10-20 minuten extra geben. aber nach 15 minuten schmeckts auch schon. rosa pfeffer hasse ich, deshalb gabs den noch nie dazu und auch oihne schnittlauch schmeckts gut. ganz wichtig ist allerdings ein bisschen joghurt zum servieren, ich finde auch, dass sambal oelek auch gut dazu passt, aber „i put that shit on everything“.
zutaten
90 ml Olivenöl
4 kleine weiße Zwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
3 rote Paprikaschoten in dünne Streifen geschnitten
Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, dann die Zwiebelringe und die Paprikastreifen 12-15 Minuten bei mittlerer bis hoher Temperatur anbraten, bis sie durch und durch weich sind.
Als nächstes das Tomatenmark, den Zucker, die Gewürze sowie die Korinthen hinzufügen und alles etwa 2 Minuten unter Rühren anbraten.
Den Bulgur, 400 ml Wasser, etwas Salz und Pfeffer zugeben, untermischen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, einen dicht schließenden Deckel auflegen, den Topf vom Herd nehmen und den Pilaw mindestens 20 Minuten ausquellen lassen.
fussnote/nachtrag: 1) es zeigt sich (danke armin), dass ich das rezeot doch schon mehrfach verbloggt hatte, vor 12 jahren und vor 5 jahren (von instagram hierher gespiegelt)
eins der features das ich vom alten wirres.net aus pre-kirby-zeiten am meisten vermisst habe ist die navigation mit den j/k tasten. ich vermute zwar, dass ausser mir niemand daran interessiert ist oder sowas nutzt, aber wirres.net konnte das mehr oder weniger seit 15 jahren.
damals™ habe ich das mit einem jquery plugin gemacht, ob ich das hier benutzt habe oder was anderes weiss ich auch nicht mehr. ich weiss aber, dass ich das immer wahnsinnig nützlich fand und mich bis heute frage, warum das nicht viel weiter verbreitet ist. tatsächlich fallen mir aktuell nur zwei webseiten ein, auf denen das noch funktioniert: gmail und duckduckgo — und jetzt wieder wirres.net, zumindest auf übersichtseiten.
während dieses 15 jahre alte jquery-plugin auch nur 2 kb gross ist, wiegt jquery minifiziert auch nochmal 32 kb. als ich vor einem monat anfing wirres.net mit kirby wieder neu aufzubauen, war unter meinen ersten fragen an google …
die antworten auf die zweite frage waren mir damals zu kompliziert, bzw. verlangten zu viel javascript-know-how von mir, um das damals umzusetzen. gestern Nacht um 2 uhr fiel mir die frage wieder ein und ich fragte — chatGPT. die antwort war 1,6 kb lang und funktioniert einwandfrei und vanila, also ohne ein js-framework.
und wo ich gerade dabei war, hab ich chatGPT noch gefragt wie ich mit der x-taste die startseite, bzw. artikelübersichten kompakt anzeigen lassen kann, das geht mit neun zeilen code.
tl;dr: man kann auf der startseite und übersichtseiten jetzt mit j/k navigieren oder kurzzeitig alle artikel mit x gekürzt anzeigen.
p.s.
ich bin völlig baff, welche fortschritte javascript und css seit dem letzten mal, wo ich mich intensiver damit beschäftigt habe, gemacht haben. gestern nacht fiel mir auch ein zu fragen ob und wie man bilder per css schwarz weiss machen kann. geht!
img {
filter: grayscale(100%);
}
ich weiss nicht ob das normal ist, aber mich begeistert so etwas sehr. es gibt noch so viel auszuprobieren und zu basteln um dieses nest hier im web wohnlich zu machen.
p.p.s.
heute früh vorm spazieren gehen hab ich mich gefragt, ob man mit dem kirby struktur feldern nicht ziemlich einfach semantisch korrekte und maschinenlesbare rezepte (zum nachkochen) bauen kann. kann man, chatGPT spuckte mir wenige zeilen blueprint und template code aus, mit denen ich nach 10 muinuten einen funktionierenden prototypen hatte. beim thema rezepte im json-ld- oder in microformat treffen sich die beiden vektoren SEO-optimierung und nutzer-optimierung perfekt. weil rezept-schleudern wie chefkoch.de gerne vorne in den google-suchergebnissen stehen möchten, sind alle rezepte auf chefkoch.de per
ausgestattet. das hat zur folge, dass ich mehr oder weniger jedes rezept das ich jemals gegooglet und zu unserer befriedigung nachgekocht habe auch einfach und verlustfrei in mela importieren kann. warum mela so toll ist, hab ich hier mal vor zwei jahren erklärt.
ich schaue nach wie vor zu viel fernsehen. house of the dragons, the agency, severance, dune prophecy, the day of the jakal, the penguin, sugar, shogon, will trent, the last of us, silo, slow horses, clarksons farm, usw. aber ich muss zu meiner verteidigung auch sagen, dass ich fernsehserien die mich anfangen zu langweilen oder zu nerven auch nicht weiterschaue: hacks, those about to die, interior chinatown, daredevil, the studio, the white lotus, usw.
was aber leider zu meinem fernsehserien-konsum hinzugekommen ist exzessiver youtube konsum. unter anderem sehe ich mir sehr gerne youtube videos zu fernsehfolgen an, die ich gerade, aktuell gesehen habe. die kreatoren solcher videos stecken da sehr viel arbeit rein und ihre rezensionen oder erklärvideos erscheinen meist kurz nach dem jeweiligen original. bisher habe ich mir immer sehr gerne videos zu fernsehserien von pete peppers oder alt shift x angesehen. die youtube vorschläge zu diesen themen sind oft auch ganz brauchbar.
bei house of the dragon und den alt shift x videos war es für mich immer sehr hilfreich die zusammenhänge der recht komplexen serie zu verstehen. bei serverance und zum beispiel pete peppers videos half es mir übersehene details nochmal nachträglich aufmerksamkeit zu schenken und es macht mir spass meine spekulationen mit denen anderer abzugleichen.
heute bin ich über dieses video zu andor, oder genauer dedra meero gestossen.
und ich muss sagen, obwohl ich wirklich meinen youtube algorithmus mittlerweile ganz gut trainiert habe und meisten qualitativ hochwertiges zeug vorgesetzt bekommen, erstaunte mich dieses video von Generation Tech sehr, weil es einerseits so gelassen und andererseits so klug daherkam. es ist immer ein gutes zeichen, wenn ich videos pausiere um etwas mit zu schreiben. hier schrieb ich etwa bei minute 3:30 folegndes mit:
[…] now, people that are good at what they are doing, they don’t spend time sabotaging others. they’re securing themselves and instead of looking at other people, they focus on their work. they do what they love.
das wollte ich nur mal eben loswerden und guck jetzt weiter.
morgenspaziergang durchs regierungsviertel zur friedrichstraße.
nachtrag: auf der u-bahn-fahrt von den rehbergen zum naturkundemuseum waren sehr auffällige und illustre bettler mit an bord. eine frau die meisten nur an der tür stand, aber gelegentlich auch nach bargeld fragte, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war „allah“ leise in sich reinzurufen. ausserdem eine beeindruckend grosse gestalt die durchgehend unverständlich vor sich hinmurmelte, aber auch jeden fahrgast einzeln anmurmelte. die handgeste liess erkennen, dass das gemurmel eine frage nach spenden sei.
unter der hugo-preuß-brücke war gerade ein obdachloser aus seinem schlafsack gestiegen und streckte sich. als frida und ich vorbei gingen, fragte er mich, ob ich wisse welcher tag heute sei: „mittwoch?“ zufällig wusste ich dass heute donnerstag und der erste mai sind und sagte es ihm. dass heute feiertag sei, schien ihn zu irritieren.
kurz vor der friedrichstrasse, am reichstagsufer, bildete ich mir ein, dass dort der gleiche obdachlose auf einer steinbank in der sonne lag. aber das musste eine verwechslung gewesen sein. daür trafen wir kurz darauf vor dem admiralspalast die frau wieder, die die ganze zeit „allah“ rief. an der frischen luft fühlte sie sich offenbar so frei, das jetzt auch ein bisschen lauter zu schreien als in der u-bahn.
nachdem wir in der oranienburgerstrasse wieder in die u-bahn gestiegen waren, hörte ich zu meiner verwunderung wieder „allah“ rufe der frau, diesmal aber ein paar u-bahnwagen weiter hinten. auch der murmelde bettler war wieder an bord. er hatte mich zuerst auf dem bahnsteig der u-bahnstation rehberge angemurmelt, dann auf der fahrt zum naturkundemuseum aber erst auf dem rückweg in den wedding verstand ich ihn: „haste mal einen euro fünfzig?“
ich würde nicht sagen, dass ich genervt von meiner zusammenarbeit mit chatGPT bin. ich bezahle es, um mir bei mühseligen aufgaben zu helfen, also zum beispiel php code für kirby funktionen syntaxfehlerfrei zu schreiben oder APIs abzufragen und die ergebnisse geordnet und ansehnlich aus zu geben. das macht es teilweise ganz gut, aber man muss wie ein luchs aufpassen und es zurückrufen, wenn es sich in komplexität verhaspelt. manchmal ist die lösung dann doch schneller gegoogelt.
heute habe ich (zum wiederholten mal) ein kurzes video unter der hinckeldeybrücke gemacht, weil ich die reflektionen so schön fand. wenn man das loopt, springt es allerdings.
also hab ich mir gedacht, frag ich mal chatGPT, ob es mir helfen kann das video zu stabilisieren:
Ja, absolut — ich kann dir erklären, wie du Videos stabilisieren kannst, damit der Loop sauber läuft! 🎥✨Dafür benutzen wir wieder FFmpeg, genauer gesagt zwei Schritte: Bewegungsanalyse (vidstabdetect) Stabilisieren (vidstabtransform) Damit wird das Video quasi „entschaukelt“, und es wirkt ruhiger, ohne Sprünge.
das hat natürlich nicht geklappt und auch weitere vorschläge von chatGPT liefen alle ins leere. ich hab es dann gefragt, ob ich das video hochladen kann und es dann etwas damit anfangen kann.
✏️ Ich arbeite das jetzt durch und bereite dir die Datei vor.🚀 Gib mir eine Minute, ich melde mich gleich mit dem fertigen stabilisierten Video! (Und ich sag dir ehrlich, falls ich noch was Feineres daraus machen kann.)
nach etlichen minuten und mehreren nachfragen stellt sich dann heraus, es kann zwar behaupten mein video zu bearbeiten, aber an mich zurückgeben kann es das video gar nicht („plattformlimitierung“) — auch wenn es vorher mehrfach das gegenteil behauptet hat.
das sind natürlich alles luxusprobleme und mit ein bisschen erfahrung und alter lernt man relativ schnell, wie man die vollmundigen versprechen dieser jungen systeme einschätzen sollte; als jugendlichen übermut und grössenwahn.
ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich als sechs oder siiebejähriger der festen überzeugung war, ein fähiger reiter zu sein. ist ja nicht schwer, gas gibt man indem man die beine zusammendrückt, abbremsen kann man, indem man leicht an der trense zieht. das hatte ich auch schon als kind tausendmal im fernsehen gesehen, easy! (ausführlich habe ich das in „ich bin ein pferdemädchen“ aufgeschrieben.)
was chatGPT aber wirklich kann und warum ich ihn trotz seiner selbstüberschätzung und seiner etwas zu blumigen sprache sehr schätze, ist das ausspucken von ffmpeg befehlen mit denen man das video kleinrechnen, skalieren oder zu einem boomerrang loop umwandeln kann.
früher musste man das googlen und fand meisten bei bei stackexchange eine brauchbare antwort. (klappt immer noch)
und früher hat man dann im blog den code aufgeschrieben, damit man selbst und andere das später gegebenenfalls finden und nutzen können:
ich bastel weiter an meiner rückseite und den neuen artikel-beilagen (das ist die beilage zu dieser notiz) und suche deshalb nach möglichkeiten meta-daten zu sammeln und anzuzeigen. ich bin ja leider ein reaktions-junkie, verfolge also übermässig aufmerksam wer und was notiz von meinen beiträgen nimmt. unterwegs stiess ich auf florian zieglers kirby.plugin photo stats. das ding hat florian sich selbst gebaut, um auf seinem foto-blog florian.photo diese statistik-übersicht anzuzeigen:
in seinem photo-blog stellt er seine eigenen regeln auf und die erste regel lautet:
1. Post daily
deshalb wirft sein photo-stats auch die längsten streaks aus, in denen er täglich ein foto gepostet hat, genauso wie seine hiatus (extra nachgeschaut, plural von hiatus ist hiatus). das plugin hat ein bisschen schwierigkeiten durch meine 10.793 veröffentlichten artikel zu kämmen, aber wenn ich die statistik auf die letzten 5 jahre beschränke geht’s und das kommt raus:
wie man sieht, das mit den täglich-posten-streaks klappt bei mir nicht so gut. aber die idee täglich ein bild zu posten find ich super, zumal florian ziegler auch immer was zu seinen bildern schreibt. und durch irgendeine zauberei, schafft florian es likes und kommentare direkt aus mastdodon in sein blog zu ziehen. ich mache das derzeit auch (auf den artikel-beilagen wie hier) mit maurice renks indieconnector und komments (über den umweg brid.gy). bei florian scheint das blog selbst teil des fediverse zu sein, so richtig verstanden hab ichs noch nicht, aber interessant finde ich es auf jeden fall.
ich habe auch gesehen, dass florian ziegler gelegentlich elk.zone als mastodon client genutzt hat, dort gefiel mir der optionale zen mode sehr gut, der die navigation und die like und repost buttons entfernt.
ich grübel noch was ich gut finde. im moment poste ich einträge hier automatisch zu bluesky und mastodon, wobei ich signifikant mehr interaktion auf mastodon sehe, als auf bluesky. via brid.gy und den oben erwähnten kirby-plugins hole ich mir die reaktionen zurück ins blog. der indieconnector kann wohl auch als mastodon instanz agieren, aber das hat laut doku noch haken und ösen.
dort holt carl schwan die antworten auf einen mastodon post einfach per javascript aus der mastodon API. die javascript version werde ich mal ausprobieren, aber die idee ist natürlich einleuchtend. carl schwan nutzt den context endpunkt und laut chatgpt geht das mit den favs und reposts genau so einfach:
Mastodon stellt diese beiden Endpunkte zur Verfügung: Favourited users: GET /api/v1/statuses/:id/favourited_by Reblogged users: GET /api/v1/statuses/:id/reblogged_by
apropos chatGPT. wir arbeiten ja zusammen an diesem blog, oder anders gesagt, chatGPT hilft mir beim coden. das macht es mal ganz gut, manchmal aber auch wirklich, wirklich schlecht und phantasielos. es ist als ob man mit einem sehr launischen programmierer zusammenarbeitet, der sich mal wie ein elfjähriges kind, mal wie ein abstraktiongott benimmt. aber das wichtigste, die persona auf die sich chatGPT gerade mir gegenüber eingegrooved hat ist maximal unsympathisch, was ich gut finde um meine emotionale distanz zu halten.
und emotionale distanz zu LLMs zu behalten scheint mir derzeit das gebot der stunde. ich habe das viele jahre wie viele andere alte weisse männer gemacht und mich LLMs komplett ferngehalten (brauch ich nicht, das geht vorüber, uninteressante, kindische technikspielerei). aber mit der home-asssitant integration von LLMs oder konkret chatGPT kam dann der dammbruch. ich sah, dass diese technologie durchaus potebzial hat nützlich zu sein. ich schreibe da nochmal separat drüber, aber einen aspekt muss ich doch kurz erzählen.
bisher hatte ich ja seit kanpp acht oder neun jahren snips ununterbrochen als lokalen sprachassistenten hier im einsatz. das funktionierte dank der (grösstenteils vorhandenen) cloud unabhängigkeit auch noch gut, als sonos snips aufkaufte und die cloud abschaltete. später sprang rhasspy in die bresche. das problem mit snips ist, dass man zwar alle möglichen satz und wort kombinationen konfigurieren kann, also auch absurde wie „pups mal“ oder „es ist dunkel wie im bärenarsch“. trotzdem war der umgang mit snips etwas unflexibel.
seit home assistant whisper die eigentliche spracherkennung macht und chatGPT die intent erkennung ist alles anders. bisher mussten wir usn beim füllen der einkaufsliste immer auf einen gegenstand beschränken: „hey snips, wir brauchen brokoli“. mit chatGPT als versteheinheit geht sowohl „hey snips, wir brauchen brokoli, olivenöl und sojasauce“ als auch „schreib zutaten für hühnerfrikasse auf die einkaufsliste“. plötzlich versteht snips mehr oder weniger alles — und sogar die beifahrerin. sie hat bisher snips ungern bis nie benutzt. jetzt höre ich sie manchmal in der küche sagen: „hey snips, es ist zu hell, machs mal gemütlicher“
jedenfalls sollte man sich bei so viel „stuff that just works“ vor zu viel ehrfurcht und vertrauen hüten und eine gesunde distanz wahren. und wenn mir das LLM dann so pseudo-kumpelhaft mit sätzen wie „geht echt easy!“ kommt, fällt mir das recht leicht proffessionelle distanz zu wahren.
ich habe mir vor 16 jahren mal gedanken über suchmaschinen optimierung gemacht, die ich heute nach wie vor für richtig halte. eigentlich lassen sich die gedanken in zwei bullet points zusammenfassen:
schreibe für menschen
sorge für optimale zugänglichkeit
der frühe gedanke hinter google war so einfach wie genial. die bewertung eines textes überlässt man am besten menschen. und wenn die im web etwas interessant oder wert-voll finden, weisen sie darauf hin, verlinken es. so brauchte der frühe page-rank keine künstliche intelligenz oder ausgefuchste algorithmen, das crawlen und zählen von links reichte. die komplexität der wertungsmechaniken von suchmaschinen (also de-facto google) wurde im laufe der zeit natürlich immer grösser, sei es zur spambekämpfung, zur differenzierung oder aus kommerziellen motiven. aber die grundidee bleibt. gute texte, gute videos, gute bilder, die ein publikum finden, werden im internet nach oben gespült.
dabei hilft es sowohl den menschen, als auch den maschinen, wenn die texte gut zugänglich sind: lesbares, zugängliches webdesign, abonnierbarkeit, klare inhaltliche und technische auszeichnung, metadaten (alter, inhaltsart, autorenschaft, gegebenenfalls lizenzrechte), das wichtigste und neueste zuerst, übersichten und verzeichnisse.
ich hole diese ollen gedanken jetzt deshalb aus der mottenkiste, weil hier und da diskussionen aufflammen wie und ob man für künstliche intelligenzen (oder LLM-crawler) schreiben soll. eine übersicht über einige der diskussionen liefert rivva.
Im Gegensatz zu HTML, das primär für die visuelle Darstellung von Inhalten optimiert ist, konzentriert sich JSON auf die inhaltliche Struktur und semantische Bedeutung. Während HTML mit vielen Layout- und Styling-Elementen angereichert ist, die für LLMs verwirrend sein können, bietet JSON eine klare, hierarchische Datenstruktur ohne visuelles „Rauschen“. Dies macht JSON zu einem bevorzugten Format für die Datenbereitstellung an LLMs und andere KI-Systeme.
meiner meinung nach stimmt das, ist aber — wie so oft bei KI-antworten — gleichzeitig auch quatsch. so propagiert google schon seit andertalb jahrzehnten, bzw. empfiehlt json-ld damit webseitenbetreiber strukturierte daten optimal zur verfügung stellen. aber google unterstützt auch html-erweiterungen wie mikrodaten und RDFa.
mikrodaten werden zum beispiel im indieweb bevorzugt eingesetzt. nicht primär für SEO- oder LLM-optimierung, sondern eben für die zugänglichkeit und die mensch/maschine kommunikation. mit mikrodaten ausgezeichnete webseiten lassen sich einfacher zitieren, erwähnen, liken, reposten, einbetten - whatever.
obwohl ich bisher mein html nur mit ein paar mikrodaten angereichert habe, spukt der microdaten-parser hier schon genaz brauchbares json aus (mit dem sich zum beispiel ein wirres.net feed-abo basteln liesse). beeindruckender ist das was der parser aus aaron pareckis seite macht: saubere, offene und strukturierte daten — nicht primär für suchmaschinen oder LLMs, sondern für dich und mich, um daraus etwas zu machen, oder eben — und das ist der punkt — mit den werkzeugen meiner wahl auf die inhalte meiner wahl zugreifen zu können.
ich biete hier meine gedanken und ideen zur lektüre an und freue mich über jeden und jede die dieses angebot annimmt und meine gedanken aufnimmt. auf welchem weg das geschieht ist mir relativ egal. wer sich das vorlesen lassen will, das in einem feedreader oder eine app konsumieren möchte, lieber zusammenfassungen von anderen menschen, suchmaschinen oder LLMs lesen/hören möchte. mir alles egal, bzw. ich helfe sogar gerne dabei die technischen und organisatorischen voraussetzungen zu schaffen, damit meine gedanken den weg in andere gehirne schaffen.
oder anders gesagt, gelesen (gesehen, gehört) zu werden ist doch der witz vom veröffentlichen?
natürlich gehen bei dieser behauptung ganz viele zeigefinger nach oben und es wird gerne behauptet, dass es ein kardinalfehler sei, inhalte online zu verschenken. zumindest in bezug auf den journalismus, glaube ich dass die krise des journalismus eher auf eine reihe von fehlern und nicht einen einzelnen oder kardinalen fehler zurückzuführen ist. aber abgesehen davon habe ich wenig lust auf diese diskussion und sehe meine entscheidung meine gedanken offen und gut zugänglich ins netz zu stellen eben genau nicht als fehler an.
constantin seibt hat das lesen mal als ein blendendes geschäft für die leser beschrieben: „In einer Minute haben sie eine Stunde fremde Denkarbeit oder mehr gewonnen.“
aber das geschäft ist ja nicht einseitig: ist es nicht auch ein blendendes geschäft die möglichkeit zu haben in die köpfe von anderen menschen einzudringen und dort spuren zu hinterlassen?
diktatoren, arschlöcher und miesepeter haben das schon lange erkannt. propaganda ist immer kostenlos und immer optimal zugänglich und hat kein anderes ziel als in die köpfe der menschen einzudringen.
ich will hier keinesfalls behaupten, dass ich hier einen wertvollen beitrag für die demokratie oder etwas sinnvolles gegen die trollarmeen von putin, elon musk, trump oder wem auch immer unternehme, das machen viele grosse und kleine publikationen schon sehr gut. auch wenn ich jetzt nur den volksverpetzer erwähne, dürfte die mehrheit der hier lesenden wissen wer gemeint ist und wo die zu finden sind.
was ich behaupten will ist folgendes: „inhalte“ zu verschenken ist auch für die schenkenden, die schreibenden oder sprechenden ein glänzendes geschäft. naja, zumindest gilt das für mich; es bereitet mir grosse freude und befriedigung mein wissen, meine erfahrungen weiter zu geben. nicht zuletzt auch deshalb, weil ich die freude kenne, wissen, know-how, inspiration von anderen zu empfangen, die ihr wissen und know-how teilen und mich inspirieren. teil einer maschine, eines systems zu sein, das andere befähigt gute oder bessere entscheidungen zu treffen, sachen zu machen, zu bauen, zu verschönern, zu optimieren ist schon an sich ein fürstlicher lohn.
ich habe jetzt ja knapp fünf jahre erlebt, was es bedeutet meine gedanken nicht in ein öffentlich zugängliches grosses loch zu werfen, aus dem sich andere bedienen können. ungeteiltes, nicht „verschenktes“ wissen ist durchaus nützlich, aber es macht viel weniger freude und wächst und reift langsamer. wissen, erfahrungen sammle und verarbeite ich ohnehin, aber die freude und befriedigung die sich ergibt, wenn man das alles auch teilen kann und das geteilte wirkung zeigt — ist unbezahlbar.