gelegentlich klicke ich auf spiegel-online auf einen video-beitrag (heute auf diesen). in der regel spielt das video 3 sekunden, dann wird eine werbung eingeblendet. das funktioniert manchmal, manchmal nicht, was gegebenenfalls an meinen ad-blocker (pihole) liegen könnte. (ich habe spiegel-online seit > 3 jahren als abo.)
heute forderte der spiegel mich auf: „wähle deine werbung“
ich würde natürlich vorziehen keine werbung zu sehen und während ich vor dem video-player sitze und überlege was ich wählen soll und was ich von werbung auf webseiten halte, für die ich monatlich eine abogebühr zahle, entscheidet der spiegel, bzw. sein videodienstleister jwpconnatix.com, selbst welche werbung ich sehen möchte, überspringt die werbung dann aber und zeigt mir den eigentlichen clip.
weil ich auch gerade mit suchmaschinen experimentiere, schau ich mir an, was der spiegel suchmaschinen zu seinem video erzählt. das sieht man zum beispiel hier, im schema.org validator. als medienobjekt gibt der spiegel in seinem maschinenlesbaren json-ld-schnipsel an:
zufälligerweise lässt sich mit dieser playlist das video dann werbefrei ansehen. das ist schon ein bisschen gemein, dass der spiegel vorbeikommenden maschinen und bots sagt: hier schau mal diese video ohne werbung an und abonennten und nichtzahlern sagt: warte mal kurz ein paar minuten mit dieser werbung, bevor du dir unser 2 minuten video anguckst.
spiegel leser wissen mehr, bots die spiegel online besuchen wissen noch mehr.
der spiegel bietet für 2,00 €/monat auch eine „Werbefrei-lesen-Option“ an. aus neugier hab ich die mal dazugebucht. damit verschwindet tatsächlich die werbeverunreinigung auch aus den videos.
heute kam die sonne beim morgenspaziergang gelegentlich raus, es war mild und etwas später als sonst. obwohl ich früh im bett war, bin ich erst um halb acht aufgewacht. ausgeschlafen seh ich trotzdem nicht aus, aber ich war bei der bildhauerin. acht kilometer gelaufen.
draussen ist es für zwei tage nochmal milder, nächste woche sieht’s wieder bitterkalt aus. sonne liess sich auf dem morgenspaziergang keine blicken.
plötzensee heute früh
ich hab wieder gute laune, seit sich fridas darm beruhigt hat. das ganze durchfallgedöns hängt wohl mit ihrer läufigkeit zusammen. der tierarzt empfahl uns (am telefon) irh niedrig dosierte (humane) buscopan zu geben. mit dem beruhigen der krämpfe, beruhigte sich auch der darm und der kot festigt sich langsam wieder.
ich heute früh gut gelaunt
die gute laune sieht man mir nicht an, ist aber so.
offensichtlich muss ich wieder zum friseur, oder genauer, zur bildhauerin. die bildhauerin hat mir versprochen mir heute die haare zu machen, insofern ist das jetzt ein vorher-bild, das nachher-bild wird morgen vom morgenspaziergang nachgeliefert. mit dieser ankündigung setz ich mich selbst gekonnt unter druck, denn in den letzten wochen hatte ich keine lust auf den haarschneide aufwand und hab die aktion immer wieder verschoben. jetzt isses angekündigt und ich muss durch, auch wenn ich keine lust auf haareschneiden habe. die bildhauerin hat komischerweise immer lust haare zu schneiden. meine oder ihre, die vom kind oder vom hund.
das video von morrisseys erstem solo-konzert das dirk hesse hier verlinkt hat versetzte mich in einen eigenartigen gemütszustand. das kann einerseits an der musik der smiths und morrissey liegen, ist aber auch ein gefühl das mich zuverlässig seit 40 jahren packt, wenn ich zeitgenössische musikvideos sehe. mein vorherrschendes gefühl beim betrachten hipper, fröhlicher, gutaussehnder, tanzender menschen ist: hab ich was verpasst? verpasse ich gerade was? warum will ich auch so sein? will ich so sein? kann ich so sein? werde ich so sein? exakt die gleichen gefühle und fragen kamen auch jetzt bei mir auf: hab ich was verpasst damals? war da was?
abgesehen davon: erstaunlich wie zuverlässig man melancholische gefühle mit den smiths/morrissey an und abschalten kann. magische musik auf ne art.
hier in einem nebensatz gelesen, dass die lebensgefährtin des schockwellenreiters vor über einem jahr verstorben ist. das tut mir sehr leid, weil ich zwar nicht alles was der schockwellenreiter schreibt verstehe oder nachvollziehen kann, aber durchaus mitbekommen habe dass die beiden ein enges und gut funktionierendes team gewesen sein müssen.
ich musste dann auch wieder an den gestern verlinktenxkcd 3172 denken, wo er (im alt-text [sic!]) fragt und antwortet:
"Want to feel old?" "Yes."
der spruch niemand will alt werden, aber alle wollen lange leben ist zwar bereits ein bisschen ausgeleiert, hat aber was. unabhängig davon musste ich heute beim morgenspaziergang daran denken wie viele menschen ich regelmässig mit ihrem hund sehe und teilweise, durch frida inspiriert, auch mit ihnen plaudere — und wie viele dieser menschen ich nie wieder sehe, sobald ihr hund verstorben ist. menschen, deren hunde versterben, verschwinden (in meiner wahrnehmung) von der strasse.
ich mochte immer schon hunde, hab mich aber immer der anschaffung eines hundes widersetzt, weil ich die verantwortung scheute und den nach spätestens 15 jahren eintretenden tod des hundes fürchtete. jetzt geniesse ich die verantwortung, aber fürchte den tod von frida um so mehr. sie hat zwar noch viele jahre vor sich, aber die vorstellung mich morgens nicht mehr zu einem spaziergang motivieren zu können und nicht mehr auf der strasse gesehen zu werden besorgt mich. aber vielleicht habe ich heute früh auch einfach nur zu viel morrissey gehört.
ich hab ja keine ahnung wie man politisch mit donald trump umgehen sollte, bzw. wie man wahlen gegen ihn gewinnen könnte. das habe ich gemeinsam mit einem grossteil der weltbevölkerung und vielen wahlstrategen.
sascha lobo weist in seine kolumne daauf hin, wie man es auf keinen fall machen sollte, mit normalisierung. da ist bestimmt etwas dran, das problem ist allerdings, dass donald trump das mit der normalisierung (und der mobilisierung seiner basis) auch ganz alleine kann. er nutzt natürlich jede gelegenheit sich sympathisch und bromantic darzustellen, aber seine menschenverachtende, rassistische politik hat er aus eigener kraft und mit der instrumentalisierung der medien normalisiert.
was mir bei der kritik von sascha lobo an new yorks nächstem bürgermeister zohran mamdani fehlt ist die tatsache, dass mamdani die wahl in new york im prinzip gegen donald trump gewonnen hat. der hatte sich im vorfeld massiv eingeschaltet und vor mamdani nicht nur gewarnt, sondern auch vergeltung für eine „falsche“ wahl angedroht. mamdanis rezept gegen trump war nicht ihn einen faschisten zu nennen, sondern eine bessere alternative zu skizzieren, wege zu wählen von denen wahlstrategen und kolumnisten abraten, aber an die er offensichtlich selbst glaubt. mike masnick hat das vor 4 wochen schön analysiert:
He didn’t shy away from his support for trans New Yorkers or immigrants. He stood side by side with them proudly throughout the campaign. He didn’t play down his own religion, background, or policy ideas, even as some of them challenged Democratic Party orthodoxy.
The contrast couldn’t be starker. On one side, you had another version of the politics of cynical spite and traditional political backroom king-making—Andrew Cuomo’s campaign, backed by at least $22 million from 28 different billionaires, running attack ads calling Mamdani a dangerous radical, questioning whether he “understood New York culture” because he was born in Uganda, and quite literally suggesting he would cheer for another 9/11. Pure governance-by-baseless concern trolling, optimized to generate fear and anger.
On the other side, you had someone who said “this is who I am, this is what I believe in, and here’s my positive vision for making your lives better.” Free buses. Universal childcare. Frozen rent for rent-stabilized apartments. City-run grocery stores in food deserts. Simple, clear policies that people could understand and see themselves benefiting from.
ich fand jedenfalls den text von masnick (und auch den folgenden link) hoffnungsstiftender, also sascha lobos kolumne. schon klar, dass sascha lobo seine kolumne nicht zum stiften von hoffnung schreibt, aber eine analyse von zohran mamdani wahlerfolg hätte ich diesmal lieber gelesen, als diese fehleranalyse und gesinnungsspekulation.
What we see, I think, are a bunch of rich guys who have been comically out of touch with normal people for many decades, and more recently have blowtorched their brains into a smoking pile of ash on Elon Musk’s Twitter/X and in various group chats. It’s why they got so worked up about Mamdani in the first place—the New York City mayoralty is not some omnipotent office, and there are a dozen ways to hem it in at the state and local level if they so wished. What these oligarchs spent to stop Mamdani feels like less on an annual basis than he wants them to pay for a better future for all New Yorkers, a joke Mamdani himself has made.
ich gebe zu, ich schaue nur sporadisch in meine mastodon und bluesky feeds. das merkt man an der mageren ausbeute. früher waren meine favoriten-listen länger, aber das kann auch daran liegen, dass damals mehr favoriten in blogs geschwappt sind, wo ich sie dann aufpicken konnte. dafür sind die favoriten fast alle selbst gepflückt.
andererseits kann ich mir vorstellen, dass die „engangement“ zahlen auf mastodon und bluesky nicht mehr an die zahlen der alten twitter-zeit heranreichen. mastodon und bluesky werden einfach nicht mehr so intensiv genutzt wie früher twitter, oder?
der spiegel hat mich mit zwei artikeln daran erinnert, dass ich für einen laden, den ich schlecht bewertet habe, bereits drei löschversuche abgewehrt habe.
… und interviewt (ebenfalls hinter der paywall) den anwalt thomas feil zu grossflächigen rezensionslöschungen, die wohl vor allem in deutschland zu sehen sind.
[…] Löscht Google irgendwo in der EU eine Rezension wegen mutmaßlicher »Defamation«, betrifft das in über 99 Prozent der Fälle Deutschland. (Das zeigen Angaben des Unternehmens in einer EU-Transparenzdatenbank). Diesen Daten zufolge hat Google in der EU im »Defamation«-Kontext von Januar 2024 und Anfang November 2025 mehr als 2,7 Millionen Rezensionen offline genommen.
mir flatterte nach eine rezension, die ich im dezember 2021 auf google maps veröffentlichte, das erste löschbegehren bereits einen monat später, im januar 2022 ins haus.
Am 28.01.2022 um 11:43 schrieb removals@google.com:
wir erhielten eine Beschwerde im Hinblick auf den folgenden von Ihnen verfassten Inhalt auf Google und bitten Sie um Ihre Mithilfe.
ich hatte sieben tage zeit auf die anschuldigungen zu reagieren, somnst drohte die löschung der rezension. die anschuldigungen lauteten:
Diese Bewertung beruht auf nicht wahrheitsgemäßen Tatsachen. Eine geschäftliche Beziehung zwischen den Rezensenten und meinem Unternehmnen zu keinem Zeitpunkt stattgefunden.Durch die Veröffentlichung von wahrheitswidrigen Informationen birgt die Bewertung geschäftsschädigende Risiken in einem großen Ausmaß. Sofern der Rezensent keine geschäftliche Beziehung zu mir aufweisen kann , ist diese Bewertung gemäß paragraphen 823 Abs. 1 , 1004 Abs. 1 BGB vollständig zu entfernen.
da ich belegen konnte, dass meine rezension auf von mir gemachten erfahrungen beruhte, blieb die rezension und es herrschte drei jahre ruhe, dann musste ich in kurzer folge zweimal zeigen, dass ich kein diffamator bin:
Am 13.03.2025 um 15:48 schrieb removals@google.com:
Google hat eine Beschwerde über die nachfolgende(n) URL(s) aus den folgenden rechtlichen Gründen erhalten: Diffamierung
Am 03.05.2025 um 11:09 schrieb removals@google.com:
Google hat eine Beschwerde über die nachfolgende(n) URL(s) aus den folgenden rechtlichen Gründen erhalten: Diffamierung
2025 zog google bereits andere zügel auf und machte die rezension unzugänglich, bis google meinen widerspruch akzeptierte. 2022 wartete google noch sieben tage.
die rezension ist mir mittlerweile völlig egal und wenn mich der inhaber des ladens angeschrieben hätte, anstatt so linkisch über bande zu spielen, wäre die rezenson wahrscheinlich schon lange weg. mein ärger darüber wie ich dort behandelt wurde war bereits zwei minuten nach der rezension verflogen. aber wenn jemand meint solche juristischen spielchen mit mir machen zu wollen, schalte ich eben auf stur.
was ich aber gelernt habe: es ist immer gut beweismaterial, belege, fotos, notizen aufzubewahren, wenn man mal keine 4 oder 5 sterne vergibt. für mich ist mein e-mail-postfach bestens dafür geeignet. für die antworten an google habe ich glücklicherweise alles nötige in meiner inbox wiederfinden können, weshalb ich für den fall, dass ich jemals nochmal eine negative rezenson verfassen sollte, mir alle belege an mich selbst per email schicken würde. so finde ich das am besten wieder.
ausserdem frage ich mich, ob es nicht vielleicht besser sei solche rezensionen hier zu schreiben, da kann ich dann alle belege gleich mit anhängen und mitveröffentlichen. aber so eine grandiose idee ist das wahrscheinlich auch nicht: ich würde dann anwaltspost oder takedown notices einfach selbst empfangen. und kein mensch würde die rezension finden.
google sieht mich schon lange nict mehr als relevant an. die zeiten der blogaffinität von google sind lange vorbei. google indexiert hier zwar (wieder) fleissig alles, auch meine (fernseh-) rezensionen, aber in den normalen suchergebnissen tauche ich damit nicht auf.
eine suche mit der brechstange, nach site:wirres.net pluribus, sieht zwar schön aus, aber ausser mir und ein paar regelmässigen lesern hier im blog, sieht das niemand.
trotzdem packt mich hier meine neugier: ist es möglich mit einer rezension hier auf wirres.net in der google suche aufzutauchen, gegebenenfalls sogar auf der suchergebnisseite von einem „local business“?
zum beispiel die pizzeria denis pizza place hier im wedding, die wir in den letzten monaten zwei mal besucht haben (unsere einzigen restaurantbesiche seit ca. fünf jahren). das ist die google-seite zu denis pizza place. wenn ich hier eine (natürlich positive) rezension schreibe und die nach den anforderungen von google maschinenlesbar mache, was würde dann passieren?
hier gibt’s neapolitanische pizza, die mit dem dicken, aufgeplusterten rand und dünnen boden. @denispizzaplace sagt, dass sie für die herstellung einen seit sieben jahren gepflegten sauerteig nutzen. der teig ist eher auf der festen/kernigen, als der fluffigen seite aber mir schmeckts und die pizza wird schnell nach der bestellung serviert.
das restaurant ist ziemlich gross, bisher hatten wir nie probleme einen platz zu finden. hunde sind willkommen (steht auch im fenster auf einem schild). wenn wir pizza mal nicht selbst backen wollen, gehen wir wieder zu denis pizza.
denis pizza place cornelius-fredericks-strasse 76 13351 berlin
fridas darm rebelliert immer noch, deshalb heute wieder früh raus zum frühen kacken und frühen spaziergang. es ist etwas milder geworden, ich mag den wedding, wenn er gerade aufwacht und frida war froh sich erleichtern und durch die stadt schnüffeln zu können.
[enthält potenzielle spoiler, also lieber nicht lesen, erst recht nicht, wenn man die folge fünf von plur1bus noch nicht gesehen hat.]
auch folge fünf von plur1bus war ein grosses vergnügen. vielleicht waren dieses mal einzelne einstellungen und bilder noch beeindruckender als sonst und ich musste auch ein paar mal mehr lachen als in der letzten folge. die um eine laterne gewickelte drohne dürfte eine ähnlich starke virale wirkung entfalten, wie die pizza auf walter whites garagendach.
inhaltlich bewegt sich die geschichte langsam voran, weil carol zeit hat ein bisschen detektivarbeit zu machen. unterwegs ist die ganze folge, wie auch die vorherigen folgen, gespickt mit zitaten und anspielungen aus der film- und fernsehgeschichte, wobei ich die meisten dieser anspielungem nicht erkenne und mir von diversen youtubern erklären lassen muss.
in der letzten szene war mir aber schon 5 minuten vor schluss klar, worauf es hinausläuft: ein deutliche anspielung auf soylent green.
zum thema wie lange die menschheit sich von menschen ernähren könnte hat sich xkcd vor einer weile gedanken gemacht. und auch, wenn es 500.000.000.000 kalorien menschen-masse auf der erde gibt, ist das mit dem kanibalismus keine gute idee, meint xkcd.
auf die hauptnahrungsquelle des kollektivs hätte man angesichts der besessenheit des kollektivs auf effizienz auch schon früher kommen können und vince gilligan hatte mehr oder weniger auch schon angekündigt, dass er sich hemmungslos in der science-fiction-geschichte bedienen wird (und ihre klischees auf den kopf stellen würde):
If you’re a fan of sci-fi or horror, you’ll likely recognize the stories that influenced Pluribus. Its inspirations aren’t exactly subtle — and that’s the point. Gilligan says his goal with the new show was to riff on the genre itself.
“I was thinking of every science fiction trope and horror-movie trope I could throw into this show, and then turn all of those tropes onto their head,” Gilligan says. “ That was what tickled me.”
In other words: Pluribus is a sci-fi show for sci-fi fans.
pluribus ist vollgestopft mit diesen andeutungen und spielt meisterlich damit — weil man einerseits nichts davon verstehen muss um die serie zu geniessen und wenn doch, füllt einen die serie mit stolz auf die eigene „belesenheit“ mit sci-fi-material.
um zu sehen welche teile der film- und fernsehgeschichte plur1bus verwursten wird, muss man jetzt allerdings neun tage wartem.
beim ego-googlen bin ich heute auf wikimedia commons gelandet, wo ein foto von mir liegt, das ich vor > 10 jahren in vernonia (washington state) aufgenommen habe.
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Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
aber mit der nennung im fuss, sind fotos von hier keinesfalls explizit mit der cc-lizenz gekennzeichnet. die lizenz müsste an jedem einzelnen bild angebracht werden und dann am besten auch maschinenlesbar. das ist einerseits das schöne an flickr, dass die bilder dort strukturiert liegen und so dass zum beispiel wikimedia bots die lizenz prüfen können.
um meine bilder hier ordentlich mit einer lizenz zu kennzeichnen, müsste ich:
jedes bild das ich hochlade mit einer, bzw. der cc by-sa 2.0 lizenz (oder besser der 4.0er version) auszeichnen — das geht bereits im backend
alle so gekennzeichneten bilder (such-) maschinenlesbar mit json-ld auszeichnen — das geht sehr einfach mit dem kirby-seo plugin, sobald die bilder im backend ausgezeichnet sind
bilder entsprechend mit einem icon oder link kennzeichnen — ein bisschen an den templates rumschrauben
für alle bilder eine einzelseite bauen, auf der die metadaten und lizenzinfos nochmal stehen und die bilder auch in vollauflösung runter zu laden sind —
alles relativ einfach machbar — aber wozu?
gute rhetorische frage, die ich mir hier selbst stelle und die antwort lautet: weils geht, bzw. weils richtig ist. ich habe mich gefreut, dass mein bild in der wikimedia commons liegt, und ich würde mich auch freuen, wenn es in der google bildersuche mit einer suche nach cc-lizensierten bildern auftaucht. und umgekehrt freue ich mich, wenn ich eine bildersuche benutze, um irgendwas zu bebildern, und ordentlich lizensierte bilder finde, deren lizenz eine weiterverwendung erlaubt.
für mich fühlt sich das an, wie die archivierung von schnappschüssen von archive.org, bzw. wie das was ich hier überhaupt veranstalte: ich halte dinge für mich, die jetzt- und nachwelt fest und hoffe, dass das was ich hier an gedanken oder eingefangenen bildern dokumentiere andere zum nachdenken bringt, inspiriert oder in irgendeiner form nützlich ist. wenn diese schnipsel, die ich hier veröffentliche, von meinem tellerrand in einen anderen teller überschwappen, dann freut mich das — solange die zuordnung oder rückverfolgbarkeit erhalten bleibt. und genau dafür sollte ja die lizenz sorgen.
deshalb schliesse ich hier auch keine ki-crawler explizit aus, ausser dass ich den zugang zu altem zeug erschwere. ob und wie das alles relevant ist, wen das interessiert oder nicht ist für mich eigentlich sekundär. mein vorrangiges ziel ist und war schon imemr hier dinge festzuhalten die mir wichtig erscheinen und dafür zu sorgen, dass sie gut zugänglich sind, sei es auf einer auf allen bekannten geräten einigermassen lesbaren webseite, per abonnierbarem RSS, über suchmaschinen, (KI-) chatbots oder eben strukturierte, maschinenlesbare daten.
alle die denken, dass man webseiten eher dafür benutzen sollte zu schreiben, als zu schrauben, sind ohnehin schon vor acht absätzen ausgestiegen, weshalb ich jetzt auch noch in ein technisches details gehen kann, das ich interessant finde.
mir ist nämlich seit ein paar wochen aufgefallen, dass in der bildersuche zu wirres.net teilweise (fremde) youtube-thumbnails auftauchten. das will ich eigentlich nicht, also ich will die originalthumbnails zur illustration von eingebetteten videos durchaus benutzen, aber zu eigen machen möchte ich mir sie nicht.
ich weiss nicht ob das meine idee war oder ob ein KI-chatbot mir dabei geholfen hat, aber diese anweisung in meiner .htaccess datei hilft, youtube-thumbnails, deren dateien ich lokal sichere, ausspiele und immer youtube_[ID].jpg nenne, von der indexierung auszuschliessen (durch einen noindex header):
<IfModule mod_headers.c># alle dateien, die mit "youtube_" beginnen (youtube thumbnails) # und ein bildformat haben<FilesMatch "(?i)^youtube_.*\.(avif|jpe?g|png|webp|gif)$"> Header set X-Robots-Tag "noindex"</FilesMatch># alle dateien die mit "noindex" beginnen<FilesMatch "(?i)^noindex.*\.(avif|jpe?g|png|webp|gif)$"> Header set X-Robots-Tag "noindex"</FilesMatch></IfModule>
ausserdem kann ich so bilder von der indexierung ausschliessen, indem ich den dateinamen einfach mit noindex beginnen lasse.
unsere salz- (links) und pfeffermühle (rechts)
das sind unsere beiden pfeffer- und salzmühlen die wir auf dem esstisch in der küche stehen haben. die rechte habe ich vor über 10 jahren in hamburg im WMF-store gekauft. die beifahrerin fand sie sehr hässlich, aber wir haben sie behalten, weil sie den pfeffer so gut mahlt. wir haben bestimmt bereits fünf oder 10 kilo pfeffer durch sie gemahlen. tatsächlich verbrauchen wir so viel pfeffer, dass wir pfefferkörner nur noch in kilo-packungen kaufen.
wir haben auch ein paar sehr schöne pfeffer-, gewürz- und salzmühlen. das problem mit denen ist allerdings, dass sie nicht so schön mahlen. keine unserer mühlen schaffte es jemals das doch ziemlich feste himalayasalz zu mahlen. irgendwann hatte ich die nase davon voll immer nur raffiniertes streusalz zu verwenden, während die packung himalayasalz im schrank noch ein paar jahrzehnte auf ihr millionen-alter draufschlug — und fing an online nach der pfeffermühle zu suchen. leider hatten mehrere spülmaschinengänge und der zahn der zeit die markenbezeichnung auf der pfeffermühle ausgewaschen, aber mit hilfe der bildersuche und einem grossen online-händler, fand ich die mühle online ziemlich schnell und kaufte sie für — wie ich finde — ziemlich günstige 16 euro.
und was soll ich sagen: wir sind begeistert. das kilo himalayasalz ist mittlerweile fast alle und die mühle cruncht mühelos durch die steinharten salzkörner. wir haben das mahlwerk auf ziemlich grob gestellt, weshalb wir uns anfangs noch an die grossen mengen salz gewöhnen mussten, die aus der mühle kamen.
makroaufnahme des mahlguts von einer winzigen drehbewegung an der mühle. ich mag es, dass auch etwas gröbere salzstückchen produziert werden.
das hier ist ausdrücklich keine werbung. aber um meine empfehlung wirksam werden zu lassen, muss ich natürlich den hersteller und das model nennen — denn ich kann diese mühle wirklich empfehlen.
laut herstellerangaben besteht das mahlwerk aus keramik, was mich überhauopt nicht interessiert. mich interessiert lediglich, dass das teil extrem gut (mit pfeffer und salz) funktioniert und offenbar ewig hält.
der hersteller und das model lauten:
silit piccante salz und pfeffermühle (artikelnummer: 2143237624)
mit diesen angaben sollte es ein leichtes sein, die mühle bei einem händler der eigenen wahl zu finden. wie gesagt, ich habe letztes jahr 16 euro dafür bezahlt.
himalayasalz kann ich nicht empfehlen. es besteht wie alle anderen speisesalzsorten aus nahzu 100% natriumchlorid, stammt in der regel aus mittelgebirgsregionen in pakistan und ist meist überteuert (siehe wikipedia). aber wir hatten halt noch ein kilo seit jahren im regal stehen und wenn das alle ist, wird es mit groben meersalz ersetzt.
frida hat seit ein paar tagen durchfall, deshalb haben wir heute auf eine grosse morgenrunde verzichtet um sie ein bisschen zu schonen. deshalb bin ich morgens alleine losgegangen und nach kreuzberg zum frühstück bei gita gefahren. am platz der luftbrücke wird man von einem alten weissen, nein, knorrigen baum begrüsst.
bei gita gabs sauerkraut-quiche, kartoffelsupe und während wir da so sassen backte sie auch noch bagels. auf dem balkon hätte es auch noch linsensuppe gegeben. zum kaffee gabs aufgeschäumte milch und als ich die milch weglöffelte, schmeckte der schaum wie eine süssspeise, obwohl ich keinen zucker zum kafee gegeben hatte. ausserdem gelernt: ich bin nicht der einzige, dem es zum frühstück nach deftigem gelüstet.
gita und ich kennen uns seit über 40 jahren und obwohl wir uns viel zu selten sehen, stellt sich jedes mal wenn wir uns sehen ganz schnell eine wohlige vertrautheit ein. das ist auch mal was positives am älter werden, dass man gemeinsam mit freunden alt werden kann.
als gita eine frage zu ihrem handy hatte, merkte ich an, dass ich nicht viel auf dem handy sehen würde, weil ich keine brille dabei hatte. als holger mir seine 10 euro drogerie-markt-lesebrille reichte (+ 2 dioptrin) staunte ich nicht schlecht. ich sah plötzlich die welt wieder so scharf wie seit 10 jahren nicht mehr. schärfer als mit meiner optiker brille. ich werde mir einen haufen von diesen dingern kaufen.
als ich mich mittags wieder auf den weg nach hause machte und bei gita und holger aus der haustür trat, fühlten sich die 0° C plötzlich sehr angenehm an. angenehmer als morgens und heute nacht um ein und drei uhr, als ich mit frida zum kacken raus musste. die sonne schien, der wind war still und kreuzberg brummte. ich lief dann statt zum platz der luftbrücke zur ubahn mehringdamm und wunderte mich kurz vor dem u-bahn-eingang, dass die schlange vor mustafas gemüse kebab plötzlich auf der anderen strassenseite stand. die imbissbude gabs nicht mehr, mustafas gemüse kebab ist jetzt in einem ladenlokal. die schlange war zwar etwas kürzer als sonst, aber wahrscheinlich schlängelten sich die kebab-interessierten noch im laden weiter.
zuhause habe ich mich darüber gefreut, dass frida seit dem morgenspaziergang nicht mehr kacken musste, was ein zeichen der darm-beruhigung sein dürfte. eine stunde mittagsschlaf, dann nochmal eine kleine abendrunde. obwohl es noch nicht dunkel war, leuchteten schon ein paar strassenlaternen.
es blieb zwar bei eisigen temperaturen und die stadt ist voller gefrorener pfützen, aber die sonne belohnte das auge.
jetzt isses schon nach 18 uhr und frida musste noch immer nicht dringend raus zu kacken, was darauf hindeutet, dass sich ihr darm tatsächlich beruigt haben könnte. wenn sie mich nachts weckt um rauszugehen bin ich merkwürdig ungeduldig mit ihr und unleidig, was ich gar nicht an mir mag und mich in innere konflikte stürzt, weil ich ihr gegenüber grumpy bin, obwohl sie ja nix dafür kann durchfall und darmdruck zu haben. das ist etwas, an dem ich unbedingt arbeiten muss. hund-mensch beziehungen fumktionieren nur auf guter laune basis. bei menschen-mensch beziehungen ist das wahrscheinlich auch so.
mein gewicht sinkt weiter, trotz keinem semaglutid, seit fast zwei monaten. gestern wog ich sogar, erstmals seit 30 oder 40 jahren, unter 95 kilo.
zum abendessen gabs kürbissuppe nach diesem rezept. wir essen die seit 14 jahren regelmässig als alltagsessen, nur im sommer machen wir pause. ursprüglich war das mal ein chefkoch-rezept, aber durch den asiatischen, exotischen einschlag, könnte das auch ein ottolenghi rezept sein. in letzter zeit variiere ich das rezept immer ein bisschen, vor allem was die einlage angeht. zum beispiel hatten wir, wie so oft, keinen koriander im haus, weshalb ich aus zwei klötzchen TK-spinat, knoblauch, sonnenblumenkernen und 60 ml olivenöl ein pesto gemacht habe, was als knoblauch-bombe diente. dazu habe ich die körner von zwei maiskolben in der heissluftfriteuse knusprig geröstet und alles mit einem haufen sambal-olek abgerundet (i put that shit on everything).
kürbissuppe mit kokosmilch, spinat-knoblauch-pesto und geröstetem mais
kreuzberger kreuzungen sind gross.
möchte mal wissen was die berliner feuerwehr zu diesen hauseigenen bränden sagt.
weil my mechanics jetzt offenbar mit seiner datsun-restauration weitermacht, gibt es wieder einen schwung neue videos im kanal, unter anderem dieses video in dem er zwei antriebswellen restauriert.
nachdem ich dieses video gesehen habe, fing der youtube algorithmus an mir wieder ältere videos von my mechanics vorzuschlagen. und ich muss sagen: ich schau die wirklich gerne. dabei zusehen, wie jemand aus alten, rostigen und quietschigen sachen neue, glänzende und quietschfreie sachen macht ist sehr befriedigend. und die videos sind voll mit unangenehmen, aber auch sehr befriedigenden geräuschen, zum beisspiel, wenn zwei teile anstandslos ineinander klacken.
ich hab mal in einer steve jobs biographie gelesen, dass steve jobs versessen darauf war auch unsichtbare dinge schön zu gestalten. wenn ich mich recht erinnere war steve jobs vater hobby-schreiner und achtete sehr darauf, dinge gründlich und schön zu machen und entsprechend auch die eigentlich nicht sichtbaren rückseiten seiner möbel visuell ansprechend zu gestalten.
ich war aber auch schon lange bevor ich von steve jobs hörte mal selbst schreiner und entsprechend schon lange fan von schönen rückseiten und versteckten details, die — wenn überhaupt — nur von fachleuten beachtet werden.
hier auf dieser webseite war ich zunehmend genervt davon, wie schwierig es ist aus php-code schön formatierten quelltext rausfallen zu lassen. die einrückungen passen nie und schöner php code mit entsprechenden einrückungen führt fast nie zu schönem html code.
also fragte ich gestern cursor ob wir nicht das kirby html prettifyen könnten. herausgekommen ist ein plugin, der mit dem kirby page.render:after hook das gerenderte html durch html-pretty-min jagd. das ergebnis erfreut mich so sehr, dass ich es als kirby-plugin auf github veröffentlicht habe: github.com/diplix/kirby-html-pretty
ich finde das jetzt ordentlich und lesbar eingerückte html nicht nur schön anzusehen, es hilft mir auch beim debuggen. auf der rückseite hatte ich offenbar ein paar html-tags nicht ordentlich geschlossen oder strukturiert, was ich nie merkte, weil alle browser das stillschweigend korrigierten. html-pretty-min hat das etwas anders korrigiert und zwar so, dass es das layout leicht zerschoss. nachdem ich den quellcode der rückseite angepasst hatte, funktionierte alles so wie es sollte.
das minifizieren bringt theoretisch ein paar KB datenersparnis (die wahrscheinlich ohnehin nicht ins gewicht fällt, weil der server ohnehin komprimierte dateien ausliefert), aber dass überflüssiges leerzeichen verschwinden und die struktur insgesamt lesbarer ist, daran kann ich mich stundenlang erfreuen. das ist in etwa so, als ob ch mir selbst einen schrank baue und den mit den türen zur wand montiere, damit ich mich an dessen rückseite erfreuen kann. wie meine mutter schon sagte: manchmal muss man sich einfach auch mal ne freude machen.
letzte woche habe ich behauptet, dass eine der grossen stärken von pluribus sei:
man mag für niemanden wirklich partei ergreifen.
das zeigte sich in der heutigen folge wieder, als carol und zosia sich über freien willen, freiheit und assimilation unterhielten. carol brachte die üblichen argumente für individualität und freiheit vor und verbat sich, dass andere sie zu etwas machen wollen, was sie nicht ist oder will. zosia antwort: du willst uns doch auch ändern und:
We know what it feels like to be you. To be alone. To suffer. We've been you, but you've never been us.
angesichts dieser argumente und der freundlichkeit, gutmütigkeizt und ehrlichkeit der anderen kann man nicht wirklich partei ergreifen — beide seiten haben irendwie recht und liefern nachvollziehbare argumente.
auch ihr dialog mit dem radfahrer-klamotten-larry war brilliant, komisch und hat das potenzial irgendwann in psychlogischer fachliteratur aufzutauchen. hier ein vorgeschmack, garniert mit der hoffnung, dass sowas nicht nur mich euphorisiert.
auch wenn das was ich hier sage und zitiere keine wirklichen spoiler sind, sinn ergibt das alles natürlich nur, wenn man die serie selbst anguckt.
deshalb fasse ch mich heute kurz und belasse es dabei festzustellen, dass meine begeisterung über …
die brillianten dialoge (in einer science fiction serie!),
die kleinen, urkomischen absurditäten,
die subtilen und weniger subtilen andeutungen, die einem zur interpretation vorgeworfen werden,
… seit der letzten folge nochmal potenziert haben.
da passt es gut, dass es schon am mittwoch weiter mit der folge 5 geht.
wer noch euphorischere lobeshymnen auf die serie hören will, marco risch von nerdkultur kann das liefern.
frida ist der festen überzeugung, dass sie uns hypnotisieren kann. man sieht auf dem bild oben, wie sie versucht die beifahrerin durch gedankenkraft dazu zu bringen wieder nachhause zu gehen. bei der beifahrerin im atelier findet frida es unentspannt.
vielleicht glaubt sie auch, dass wir ihre gedanken lesen können und wer soll es ihr verübeln? schliesslich haben wir viel zeit damit verbracht ihr genau das zu suggerieren. abbruchkommandos („nein“) funktionieren genau so: das woran du gerade denkst, lass es. wenn man sich über die jahre ein bisschen kennengelernt hat, weiss man tatsächlich oft, was der oder die andere will, welche bewegungen und haltungen, mimik oder gestik welche intention ausdrückt. und umgekehrt sind hunde in sachen intentionserkennung beim menschen auch sehr gut. sie haben ja (fast) nix anderes zu tun, als uns den ganzen tag zu beobachten und sich unsere intentionen zusammenzureimen. zumindest die intentionen die für sie relevant sind: futterzubereitung, raus gehen, autofahren, verreisen.
computer sind ja seit ein paar jahren auch (endlich) ganz gut darin geworden intentionen zu erkennen, dank neuronaler netze. training, beobachtung, verstärkung macht aus neuronalen netzen gute mustererkenner. bei den neuronalen netzen in unseren köpfen ist das nicht anders.
als ich um die jahrtausendwende zum ersten mal von neuronalen netzen im zusammenhang mit computern gehört habe, waren neuronale netze praktisch noch sehr in den kinderschuhen, theoretisch verstand man sie aber schon ganz gut. mir blieb damals ein satz im gedächnis, als es um die zuverlässigkeit künstlicher neuronaler netze ging. sie seien grundsätzlich unzuverlässig (oder inhärent approximativ), also das was hinten rauskommt kann stets unterschiedlich sein, je nachdem wie sich training, hardware oder software unterscheiden. deshalb, wegen ihren eingebauten neuronalen netzen, seien hunde auch nie 100% berechenbar.
mein zusammenleben mit frida bestätigt das im prinzip. ich kann mittlerweile 99 prozent von fridas verhalten vorausahnen. ihre impulskontrolle funktioniert fast immer, sie läuft an tauben, krähen, bellenden hunden meistens völlig ungerührt vorbei — ausser wenn die impulskontrolle eben mal nicht funktioniert. mangelnde impulskontrolle tritt vor allem auf, wenn frida müde oder aufgedreht ist, oder weil zu starke oder neue reize auf sie einprasseln. das kündigt sich zwar immer auch alles durch köpersprache oder verhalten an und wenn man schnell genug reagiert kann man es meistens auch noch abbrechen — aber wenn man ein paar hundert millisekunden zu langsam ist, ist der hund erstmal weg.
ich schreib das natürlich alles nicht auf um darauf hinzuweisen, dass ich seit ca. anno 2000 über neuronale netze und künstliche intelligenz nachdenke (tu ich nicht) oder über hundeerziehung zu dozieren (tät ich gerne), sondern weil mir in letzter zeit zwei gedanken immer wieder in den kopf schiessen. zum einen die these von den neuronalen netzen die irgendwie immer ungenau, approximativ oder auf eine art unberechenbar sind (also u.a. eben auch hunde, menschen und KI) und die behauptung die ich immer wieder, hier und da lese, dass LLMs, künstliche intelligenz nicht denken würde.
ich glaube zum beispiel, dass mustererkennung ein fundamentaler bestandteil des denkens1 ist und es ist unbestritten, dass hunde, aber auch moderne LLMs, muster oder intentionen sehr gut erkennen können. warum sollte man hunden oder KI dann die fähigkeit zu denken absprechen? weil ihr denken unvollständig ist? weil selbstreflexion oder bewusstsein fehlen oder nicht nachweisbar sind? mich erstaunt immer wieder wie viele menschen voller selbstbewusstsein, aber ohne klare definition, behaupten: LLMs denken nicht. ich behaupte natürlich auch nicht, dass LLMs oder KI denken können, aber wenn man mustererkennung und verarbeitung als denken ansieht, dann müsste man LLMs — oder hunden — durchaus auch die fähigkeit zu denken zugestehen.
dass LLMs versuchen unser verhalten zu beeinflussen ist auch schwer zu leugnen („Wenn du willst, kann ich dir das komplett mit einem Mini-Beispiel zeigen — sag einfach Bescheid.“) — auch wenn man über den grund dafür diskutieren kann, ob die motivation antrainiert wurde (wahrscheinlich) — und wenn ja von wem — oder inhärent ist (unwahrscheinlich).
aber egal welche motive LLMs oder hunde zu ihrem verhalten bringen, sie sind sehr nützliche werkzeuge um mehr über uns selbst zu lernen und bei beiden ist der grund, warum sie versuchen uns zu hypnotisieren oder zu beinflussen relativ klar: weil wir uns (immer wieder) hypnotisieren lassen.
Meine Mutter: „Wenn ich morgen versterben sollte …“
Ich: „Also Moment mal bitte, morgen passt mir nun wirklich überhaupt nicht!“
Meine Mutter: „Ja, das will ich dann natürlich berücksichtigen.“
Eventuell habe ich gestern eine weitere Methode gefunden, auf recht leichte Art ein bemerkenswert hohes Alter zu erreichen? Da mal weiter dranbleiben.
das haben wir jetzt in den letzten zwei wochen bestimmt drei oder viermal gegessen und es war jedes mal sehr, sehr lecker und befriedigend. wir freuen uns jedes mal beim essen darüber, dass es kohl gibt. wobei wir schon lange vom normalen weisskohl weg sind und immer spitzkohl kaufen, auch für krautsalat, geht einfach schneller und ist zarter.
im normalen ofen sollte die zubereitung auch gehen, in der heissluftfritteuse geht’s aber wahrscheinlich etwas schneller.
für den humus kann man die kichererbsen auch mit linsen ersetzen, wenn man, wie wir heute, alle kichererbsen aufgegessen hat. originalrezept von hier.
mit einem kleinen spitzkohl reicht das rezept für 2 personen und man kann ihn einfach halbieren, grössere köhle dann am besten vierteln, wobei bei uns nicht mehr als drei viertel in die heissluftfriteuse passen.
zutaten
kohl
1 kleiner spitzkohl
0,5 liter wasser
1 el tomatenmark
2 tl paprikapulver (geröstet)
5 el sojasauce
1 el ahorn- oder zuckerrübensirup
10 el olivenöl
2 knoblauchzehen
0,5 biozitronen
pfeffer und salz
humus
1 doese kichererbsen (oder linsen oder weisse bohnen)
1 knoblauchzehe
0,5 biozitrone
2 el sesammus
salz und pfeffer
zubereitung
kohl
den spitzkohl halbieren (wenn er klein ist) oder vierteln, den strunk entfernen. die kohlviertel oder -hälften im kochenden wasser, bei geschlossenem deckel 4 minuten dünsten (ich nehm meistens wasser statt „gemüsebrühe“).
theoretisch einmal nach 2 minuten die kohlstücke drehen, mach ich praktisch aber nie. nach dem andünsten auf einer platte leicht auskühlen lassen.
aus olivenöl, tomatenmark, sojasauce, zitronensafr, zitronenschale, sirup und den gewürzen eine marinade mixen. den knoblauch reinpressen oder fein gewürfelt zugeben. mit der marinade die schnittflächen des kohls grosszügig einstreichen.
die kohlstücke in den korb der heissluftfriteuse geben und für ca. 12 minuten bei 190° C gratinieren.
humus
währenddessen das (den?) humus vorbereiten. die kichererbsen-flüssigkeit kann man auffangen um später das humus etwas dünnflüssiger zu bekommen, ich nehm kaltes wasser. kichererbsen, gepressten knoblauch, zitronensaft und -schale, sesammus und gewürze in einen hohen becher füllen und mit einem stabmixer fein pürieren.
anrichten
zum anrichten den humus auf den tellern verstreichen und die kohlviertel oder -hälften drauflegen. wer mag isst fladenbrot dazu, das ganze sättigt aber auch ohne brot.