mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2017 (zu­sam­men­fas­sung und vi­deo)

felix schwenzel in notiert

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ich habe goog­le gem­ni­ni ge­fragt, ob es an­hand des vi­de­os und des trans­scripts mei­nen vor­trag von 2017 auf der #rp17 zu­sam­men­fas­sen kann.

Hier ist eine Zu­sam­men­fas­sung des Vor­trags "Up­date: Die Kunst des Lie­bens", den Fe­lix Schwen­zel auf der re:pu­bli­ca 17 ge­hal­ten hat.

Im Kern ist die­ser Vor­trag ein hu­ma­nis­ti­sches Plä­doy­er, ba­sie­rend auf den Wer­ken des Psy­cho­ana­ly­ti­kers Erich Fromm, ins­be­son­de­re des­sen Buch „Die Kunst des Lie­bens“.

Hier sind die we­sent­li­chen Punk­te:

1. Lie­be als ak­ti­ve Tä­tig­keit, nicht als pas­si­ves Ge­fühl
Schwen­zel greift Fromms The­se auf, dass Lie­be kein Ge­fühl ist, das ei­nen ein­fach „über­kommt“, son­dern eine Kunst, die er­lernt und prak­ti­ziert wer­den muss. Sie er­for­dert Dis­zi­plin, Kon­zen­tra­ti­on und Ge­duld. Lie­be ist eine Ak­ti­vi­tät, kei­ne Ru­he­pau­se. Sie um­fasst Für­sor­ge, Ver­ant­wor­tung, Re­spekt und Er­kennt­nis.

2. Das exis­ten­ti­el­le Grund­pro­blem des Men­schen
An­hand der bi­bli­schen Ge­schich­te von Adam und Evas Ver­trei­bung aus dem Pa­ra­dies be­schreibt Schwen­zel den mensch­li­chen Zu­stand: Wir ha­ben uns durch un­ser Be­wusst­sein von der Na­tur ge­trennt. Die­se Tren­nung er­zeugt Angst und Ein­sam­keit. Wir su­chen un­ser Le­ben lang nach We­gen, die­se Tren­nung zu über­win­den und wie­der „Ein­heit“ zu er­fah­ren.

3. Selbst­lie­be vs. Selbst­sucht (und Hass)
Ein zen­tra­ler Punkt ist die Un­ter­sch­ei­dung zwi­schen Selbst­lie­be und Ego­is­mus. Nach Fromm liebt sich der Selbst­süch­ti­ge nicht zu viel, son­dern zu we­nig – er hasst sich ei­gent­lich selbst.
Hass in der Ge­sell­schaft ist dem­nach oft ein Sym­ptom für ei­nen Man­gel an Selbst­lie­be.
Wah­re Nächs­ten­lie­be und So­li­da­ri­tät sind nur mög­lich, wenn man fä­hig ist, sich selbst zu lie­ben und an­zu­neh­men.

4. Kon­sum­ge­sell­schaft: Ha­ben vs. Sein
Schwen­zel kri­ti­si­ert (mit Fromm), dass un­se­re Ge­sell­schaft das „Ha­ben“ über das „Sein“ stellt. Wir ver­su­chen, un­se­re in­ne­re Lee­re durch Kon­sum und Ab­len­kung (Fern­se­hen, So­cial Me­dia) zu fül­len, an­statt an un­se­rer Per­sön­lich­keit zu ar­bei­ten. Wir ver­mei­den die Aus­ein­an­der­set­zung mit uns selbst.

5. Hans im Glück als Vor­bild für Au­to­no­mie
Ähn­lich wie im spä­te­ren Vor­trag (rp18) nutzt er das Mär­chen „Hans im Glück“ als po­si­ti­ves Bei­spiel. Hans, der Gold ge­gen Pferd, ge­gen Kuh usw. tauscht, bis er nichts mehr hat, wird oft als dumm ge­se­hen. Schwen­zel (ge­stützt auf In­ter­pre­ta­tio­nen) sieht in ihm je­doch je­man­den, der sich von Bal­last be­freit, ma­te­ri­el­le Wer­te igno­riert und im „Sein“ glück­lich ist – im Ge­gen­satz zum mo­der­nen Men­schen, der oft im „Ha­ben“ ge­fan­gen ist.

6. Op­ti­mis­mus trotz Kri­sen (Hans Ros­ling)
Trotz ak­tu­el­ler po­li­ti­scher Kri­sen (im Vor­trag wer­den Trump und Rechts­po­pu­lis­mus er­wähnt) ar­gu­men­tiert Schwen­zel für ei­nen ra­tio­na­len Op­ti­mis­mus. Er zi­tiert den Sta­tis­ti­ker Hans Ros­ling, um zu zei­gen, dass sich die Welt lang­fris­tig zum Bes­se­ren ent­wi­ckelt (we­ni­ger Ge­walt, mehr Ge­sund­heit, mehr To­le­ranz), auch wenn un­se­re ver­zerr­te Wahr­neh­mung und die Nach­rich­ten­la­ge uns das Ge­gen­teil glau­ben las­sen.

7. Fa­zit: Ver­än­de­rung be­ginnt im In­ne­ren
Der Vor­trag en­det mit dem Ap­pell, dass ge­sell­schaft­li­cher Wan­del bei je­dem Ein­zel­nen be­ginnt. Wir müs­sen an un­se­rer ei­ge­nen Fä­hig­keit zur Lie­be, Ver­nunft und Au­to­no­mie ar­bei­ten.
Zi­tat Ja­mes Bald­win: „The place in which I'll fit will not exist un­til I make it.“ (Der Ort, an den ich pas­se, wird nicht exis­tie­ren, bis ich ihn er­schaf­fe.)
Die Bot­schaft: Statt nur ge­gen et­was zu sein oder pas­siv zu kon­su­mie­ren, soll­ten wir ak­tiv wer­den und durch un­se­re ei­ge­ne Hal­tung die Welt „mil­li­me­ter­wei­se“ zum Gu­ten ver­schie­ben.