search en­gi­ne ex­pe­ri­men­ta­ti­on (SEE)

felix schwenzel in artikel

der spie­gel hat mich mit zwei ar­ti­keln dar­an er­in­nert, dass ich für ei­nen la­den, den ich schlecht be­wer­tet habe, be­reits drei lösch­ver­su­che ab­ge­wehrt habe.

der spie­gel schreibt hin­ter sei­ner pay­wall:

 
… und in­ter­viewt (eben­falls hin­ter der pay­wall) den an­walt tho­mas feil zu gross­flä­chi­gen re­zen­si­ons­lö­schun­gen, die wohl vor al­lem in deutsch­land zu se­hen sind.

 
der spie­gel:

[…] Löscht Goog­le ir­gend­wo in der EU eine Re­zen­si­on we­gen mut­maß­li­cher »De­fa­ma­ti­on«, be­trifft das in über 99 Pro­zent der Fäl­le Deutsch­land. (Das zei­gen An­ga­ben des Un­ter­neh­mens in ei­ner EU-Trans­pa­renz­da­ten­bank). Die­sen Da­ten zu­fol­ge hat Goog­le in der EU im »De­fa­ma­ti­on«-Kon­text von Ja­nu­ar 2024 und An­fang No­vem­ber 2025 mehr als 2,7 Mil­lio­nen Re­zen­sio­nen off­line ge­nom­men.

mir flat­ter­te nach eine re­zen­si­on, die ich im de­zem­ber 2021 auf goog­le maps ver­öf­fent­lich­te, das ers­te lösch­be­geh­ren be­reits ei­nen mo­nat spä­ter, im ja­nu­ar 2022 ins haus.

Am 28.01.2022 um 11:43 schrieb re­m­ovals@goog­le.com:

wir er­hiel­ten eine Be­schwer­de im Hin­blick auf den fol­gen­den von Ih­nen ver­fass­ten In­halt auf Goog­le und bit­ten Sie um Ihre Mit­hil­fe.

ich hat­te sie­ben tage zeit auf die an­schul­di­gun­gen zu re­agie­ren, somnst droh­te die lö­schung der re­zen­si­on. die an­schul­di­gun­gen lau­te­ten:

Die­se Be­wer­tung be­ruht auf nicht wahr­heits­ge­mä­ßen Tat­sa­chen.
Eine ge­schäft­li­che Be­zie­hung zwi­schen den Re­zen­sen­ten und mei­nem Un­ter­nehm­nen zu kei­nem Zeit­punkt statt­ge­fun­den.Durch die Ver­öf­fent­li­chung von wahr­heits­wid­ri­gen In­for­ma­tio­nen birgt die Be­wer­tung ge­schäfts­schä­di­gen­de Ri­si­ken in ei­nem gro­ßen Aus­maß.
So­fern der Re­zen­sent kei­ne ge­schäft­li­che Be­zie­hung zu mir auf­wei­sen kann , ist die­se Be­wer­tung ge­mäß pa­ra­gra­phen 823 Abs. 1 , 1004 Abs. 1 BGB voll­stän­dig zu ent­fer­nen.

da ich be­le­gen konn­te, dass mei­ne re­zen­si­on auf von mir ge­mach­ten er­fah­run­gen be­ruh­te, blieb die re­zen­si­on und es herrsch­te drei jah­re ruhe, dann muss­te ich in kur­zer fol­ge zwei­mal zei­gen, dass ich kein dif­fa­ma­tor bin:

Am 13.03.2025 um 15:48 schrieb re­m­ovals@goog­le.com:

Goog­le hat eine Be­schwer­de über die nach­fol­gen­de(n) URL(s) aus den fol­gen­den recht­li­chen Grün­den er­hal­ten: Dif­fa­mie­rung

Am 03.05.2025 um 11:09 schrieb re­m­ovals@goog­le.com:

Goog­le hat eine Be­schwer­de über die nach­fol­gen­de(n) URL(s) aus den fol­gen­den recht­li­chen Grün­den er­hal­ten: Dif­fa­mie­rung

2025 zog goog­le be­reits an­de­re zü­gel auf und mach­te die re­zen­si­on un­zu­gäng­lich, bis goog­le mei­nen wi­der­spruch ak­zep­tier­te. 2022 war­te­te goog­le noch sie­ben tage.

die re­zen­si­on ist mir mitt­ler­wei­le völ­lig egal und wenn mich der in­ha­ber des la­dens an­ge­schrie­ben hät­te, an­statt so lin­kisch über ban­de zu spie­len, wäre die re­zen­son wahr­schein­lich schon lan­ge weg. mein är­ger dar­über wie ich dort be­han­delt wur­de war be­reits zwei mi­nu­ten nach der re­zen­si­on ver­flo­gen. aber wenn je­mand meint sol­che ju­ris­ti­schen spiel­chen mit ma­chen zu wol­len, schal­te ich eben auf stur.

was ich aber ge­lernt habe: es ist im­mer gut be­weis­ma­te­ri­al, be­le­ge, fo­tos, no­ti­zen auf­zu­be­wah­ren, wenn man mal kei­ne 4 oder 5 ster­ne ver­gibt. für mich ist mein e-mail-post­fach bes­tens da­für ge­eig­net. für die ant­wor­ten an goog­le habe ich glück­li­cher­wei­se al­les nö­ti­ge in mei­ner in­box wie­der­fin­den kön­nen, wes­halb ich für den fall, dass ich je­mals noch­mal eine ne­ga­ti­ve re­zen­son ver­fas­sen soll­te, mir alle be­le­ge an mich selbst per email schi­cken wür­de. so fin­de ich das am bes­ten wie­der.


aus­ser­dem fra­ge ich mich, ob es nicht viel­leicht bes­ser sei sol­che re­zen­sio­nen hier zu schrei­ben, da kann ich dann alle be­le­ge gleich mit an­hän­gen und mit­ver­öf­fent­li­chen. aber so eine gran­dio­se idee ist das wahr­schein­lich auch nicht: ich wür­de dann an­walts­post oder ta­ke­down no­ti­ces ein­fach selbst emp­fan­gen. und kein mensch wür­de die re­zen­si­on fin­den.

goog­le sieht mich schon lan­ge nict mehr als re­le­vant an. die zei­ten der blogaf­fi­ni­tät von goog­le sind lan­ge vor­bei. goog­le in­de­xiert hier zwar (wie­der) fleis­sig al­les, auch mei­ne (fern­seh-) re­zen­sio­nen, aber in den nor­ma­len such­er­geb­nis­sen tau­che ich da­mit nicht auf.

eine su­che mit der brech­stan­ge, nach site:wirres.net pluribus, sieht zwar schön aus, aber aus­ser mir und ein paar re­gel­mäs­si­gen le­sern hier im blog, sieht das nie­mand.

screenshot einer google suche nach „site:wirres.net pluribus“

trotz­dem packt mich hier mei­ne neu­gier: ist es mög­lich mit ei­ner re­zen­si­on hier auf wir­res.net in der goog­le su­che auf­zu­tau­chen, ge­ge­be­nen­falls so­gar auf der such­er­geb­nis­sei­te von ei­nem „lo­cal busi­ness“?

zum bei­spiel die piz­ze­ria de­nis piz­za place hier im wed­ding, die wir in den letz­ten mo­na­ten zwei mal be­sucht ha­ben (un­se­re ein­zi­gen re­stau­rant­be­si­che seit ca. fünf jah­ren). das ist die goog­le-sei­te zu de­nis piz­za place. wenn ich hier eine (na­tür­lich po­si­ti­ve) re­zen­si­on schrei­be und die nach den an­for­de­run­gen von goog­le ma­schi­nen­les­bar ma­che, was wür­de dann pas­sie­ren?

mal schau­en.