
ich mein das ist schon ein tolles display, retina und lumen und alles. aber der stromverbrauch dürfte einer mittleren kleinstadt entsprechen.
ich mein das ist schon ein tolles display, retina und lumen und alles. aber der stromverbrauch dürfte einer mittleren kleinstadt entsprechen.
hat mir meine mutter geschickt: ein antiker tür-vorhang in northeim. praktisch, weil effektiver sonnenschutz sollte immer draussen angebracht sein.
ich bin ja sehr froh mit der art, wie ich hier eigene videos nativ einbinden kann, ohne über youtube oder irgendein CDN zu gehen. in den letzten wochen habe ich auch wiederholt live-fotos oder videos gepostet. die wurden dann allerdings nicht in iOS oder auf dem ipad angezeigt. ich hab ne weile gebraucht, bis ich heute die bedeutung des <video>
attributs playsinline
begriffen habe. das führt dazu, das videos die gemuted sind (oder keinen sound track haben) auch auf iOS oder dem ipad im browser abgespielt werden. das video sollte jetzt also auch auf iOS und ipados funktionieren.
ich habe immer darauf gewartet, dass instagram live-fotos unterstützt. tut es aber offensichtlich bis heute nicht. so sieht das live foto oben aus, wenn ich es (per app) bei instagram hochlade: instagram.com/p/DK6sQ0nM3f0/
enttäuschend und ein weiterer grund primär auf eigene technik zu setzen. obwohl witzigerweise funktioniert das ive-foto (wenn ich es vom telefon auf den rechner airdroppe und dann im browser hochlade) auch auf bluesky und mastodon.
nochmal zur technik; das live foto, dass ich auf den rechner airdroppte, hat 2,8 MB. mit dem folgenden ffmpeg-befehl wird es für das web optimiert und auf 733 KB reduziert. das ist kein grosser unterschied mehr zu einem regulären foto. das könnte ich künftig auch kirby machen lassen (weils geht und praktisch wäre), aber so oft mach ich das ja auch nicht.
ffmpeg -i IMG_3070.mov \
-c:v libx264 \
-preset slow \
-crf 23 \
-pix_fmt yuv420p \
-vf "scale='min(1280,iw)':'-2'" \
-c:a aac \
-b:a 128k \
-movflags +faststart \
optimized.mp4
seit 50 tagen poste oder schreibe ich jetzt mindestens einen beitrag auf wirres.net. und es fühlt sich gut an. normal sogar. und der eigentliche witz ist, ich könnte den output noch erhöhen.
heute in der kamera app entdeckt, wie man auf 16:9 format umstellt. offensichtlich lebe ich unter einem stein.
ich muss bei solchen folien und vorträgen immer dran denken, dass damals im riesenmaschine.de kommentarbereich kommentare mit doppelten oder dreifachen ausrufezeichen als stilistisch mangelhaft abgelehnt wurden. #rp25
der erste eindruck den ich auf der #rp25 hatte: schlange stehen ist das diesjährige motto. ich kam so gegen mittag, da waren schlangen vor allen „food trucks“, vor den getränkeständen die auch kaffee verkauften, vor dem leitungswasser-„automaten“ der berliner wasserbetriebe und am ausgang der bühne 1.
zu den wasserautomaten der berliner wasserbetriebe habe ich ein gespaltenes verhältnis. ich freue mich über jeden menschen der leitungswasser trinkt und gekühltes leitungswasser ist natürlich besonders lecker. aber warum die leute davor schlange stehen ist mir ein rätsel. schliesslich gibt’s es leitungswasser auch aus zahlreichen hähnen auf den toiletten und sogar auf dem hof.
zweiter eindruck: eigentlich so wie immer. tolle mischung von jung und alt, bunt und grau, munter und müde. und bombenwetter.
also erstmal in den hinterhof setzen, sonne geniessen und versuchen im sonnenlicht den handybildschirm zu lesen. dank volker weber (kein link, bluesky-kommentare löscht volker offenbar nach ein paar tagen) verstehe ich jetzt auch, warum ich bei praller sonne auch ohne lesebrille lesen kann (hell → kleine pupille → mehr tiefenschärfe).
beim durchscrollen durchs programm des ersten tages weckte nichts wirklich mein interesse, aber der alte trick funktioniert nach wie vor: einfach ein bisschen herum-serintipisieren und schauen wo man hängenbleibt.
hängengeblieben, aber zu spät gekommen, bin ich bei roland meyer und „Generative KI und die Ästhetik des digitalen Faschismus“. das war stringent und eloquent vorgestragen und wenn ich es nochmal auf youtube angeschaut habe, werde ich mich — glaube ich — ein bisschen am inhalt reiben.
bei „Machtfaktor Social Media – gestern war der beste Tag, mit Regulierung die Demokratie zu bewahren“ mit chan-jo jun und jessica flint kam ich mir vor wie in einem der gut geschriebenen amerikanischen serien-gerichtsdramen, in denen brilliante schauspielerInnen sehr gut geschriebene plädoyers vorspielen die einen nachdenklich machen. manche juristen schaffen es ohne jede disharmonie zu argumentieren, alles was sie sagen scheint sinn zu ergeben und schlüssig zu sein, ich war bezaubert von chan-jo jun. aber genau deshalb regte sich auch innerer widerstand in mir oder zumindest das grosse bedürfniss nochmal etwas tiefer über seine forderung nach viel strengerer plattform-regulierung von online meinungsäusserungen nachzudenken. das argument, dass das was plattforen wie facebook oder twitter bei der generierung von timelines machen redaktionell sei — und „plattformen“ deshalb anders zu belangen seien als bisher ergab aus seinem mund sinn, aber auch da würde ich gerne nochmal drüber nachdenken.
ich wollte all das was mir nicht so dolle gefallen hat einfach auslassen und nichts drüber schreiben (altersmilde oder vergreisung?), aber als ich an stage 1 vorbeikam, während bernhard pörksen redete, formulierte ich bereits in meinem kopf, dass ich den pastoralen, ambitionierten, von rhetorischen fragen durchwirkten vorlesungs singsang nicht ertrage. das ist wahrscheinlich ein schwäche meinerseits, für die pörksen nix kann — oder eben doch.
trotz des reichhaltigen frühstücks und einem stück kuchen zwischendurch (danke alex) bekam ich so gegen 17 uhr doch ein bisschen appetit und wollte mal einen der burger ausprobieren für den offenbar durchgängig sehr viele leute anstanden. auf der republica herschat ja schliesslich wisdom of the crowd, oder?
nach dem burger zog es mich dann nach hause, weil ich lust zum bloggen verspürte, bzw. an meinem kirby spielen wollte (SCNR). als ich auf dem #rp25-hinterterhof sass, dachte ich tatsächlich noch eine ganze weile über heikos frage nach, warum ich denn keine kommentare hätte. tatsächlich hatte ich vor ein paar tagen angefangen isso zu installieren, weil es eine disqus-importfunktion hat und ich meine „legacy“ kommentare aus den vergangenen jahren mindestens nochmal sichten wollte. auf dem hinterhof überlegte ich, dass ich ja eigentlich auch den isso-importer anpassen könnte, um die disqus-kommentare gleich in kirby (bzw. marcel rencks komments-plugin) importieren könnte. naja, ich denke auch da erstmal weiter drüber nach.
ansonsten auch dieses jahr wieder ein grosses vergnügen mit den pfeiltasten durch den re-publica-flickr-foto-stream zu eilen. ich freue mich auf die 20 schrillionen videos auf dem republica youtube-kanal. und auf den zweiten und dritten tag freue ich mich auch. ich glaube morgen nehm ich mir dann aber ein paar gebratene, erkaltete beyond-burger in der brotdose mit.
ich hab den 12€ #rp25 burger probiert damit ihr das nicht müsst.
mayo und zwiebeln: ok.
frittiertes fake chicken: warum nicht was leckeres?
bun: eiskalt und soggy bottom.
mcdonald’s kann sich keine bessere werbung wünschen als food trucks die ihren opfern sowas zumuten.
heute mittag beim in der sonne sitzen auf dem #rp25 hinterhof aufgeschnappt: „das programm dieses jahr finde ich underwhelming“.
in bezug auf tag 1 stimme ich zu, aber das wetter ist super.
für alle die auf der #rp25 schlange vor den berliner wasserbetrieben leitungswasser automaten stehen, im hof geht das auch ohne schlange.
das video ist eine allegorie aufs leben, man folgt einem pfad kommt manchmal leicht davon ab, manchmal braucht man kurz um der stimme des herrn zu folgen und dann zeigt sich, ist doch alles scheisse (wait for it).
aber der morgenspaziewrgang (gestern) war sehr schön, weil frida trotz läufigkeit sehr entspannt war und die impulskontrolle — im prinzip — fuktionierte, als sie auf der grossen wiese hunde sah und 20 sekunden lang überlegte sich ihnen vorzustellen.
im moment riecht draussen alles sehr intensiv. aber heute stieg frida und mir hier im goethepark der duft von getrockneten steinpilzen in die nase. mit einem hauch maggi. jedenfall sehr umami der park heute.
ansonsten war frida heute, trotz anhaltender läufigkeit, extrem entspannt. unser spaziergang fühlte sich heute wie eine patrouille an auf der wir sicherstellten, dass in den rehbergen alles seine ordnung hatte. ihre jagdlichen ambitionen hatte sie heute gut im griff.
das sind die reste vom abendessen und ich weiss bereits jetzt, dass die pizza morgen dreimal so gut schmeckt. einerseits weil sie beim aufbacken nochmal knuspriger wird und andererseits weil pizza am nächsten tag immer dreimal so gut schmeckt.
beim teig hab ich mich an diese beiden clowns gehalten. der teig war sehr feucht, aber mit der anleitung extremn gut händlebar. leider für die stückgare nicht genug zeit gehabt und der ofen ist auch nicht heiss gennug. trotzddem lecker.
aus dem video gelernt: wenn das blech 30 × 40 cm gross ist ist die teigmenge dafür 30 × 40 / 2 = 600 gramm
mehl und hefe mischen (in der küchenmaschine)
wasser langsam zugiessen, zuerst so um die 500-600 ml und wenn das mehl das wasser aufgenommen hat, langsam den rest zugiessen
auf sehr hoher stufe 5-8 minuten in der mschine kneten. danach das salz und das öl zugeben und weitere 5-8 minuten auf sehr hoher stufe kneten.
wenn sich der teig bis dahin nicht vom rand gelöst hat, 10 minuten stehen lassen und dann nochmal eine minute kneten.
arbeitsfläche grosszügig mit mehr ausstreuen und den teig aufs mehl gleiten lassen. teig etwas falten und straffen und in einer gölten schüssel, die man schliessen kann, 20 stunden in den kühlschrank.
teig wieder auf eine mit mehl bestreute arbeitsfläche gleiten lassen, portiernieren, rundwirken (straffen) und nochmal 4 stunden in einem geschlossenen behälter bei zimmertemperatur reifen lassen.
teig vorsichtig aus der schale gleiten lassen, mit den fuingerspitzen etwas flach massieren, auf ein geöltes oder backpapiertes blech zaubern und mit wenig sugo und etwas ölivenöl 8 minuten in einem richtig heissen ofen oder 12 minuten in unserem ofen vorbacken.
mehr sugo auftragen, gegebenenfalls parmesan streuen und mozzarella verteilen und nochmal 2 minuten in einem sehr heissen ofen ausbacken oder 8 minuten in unserem ofen
in den rehbergen scheint die sonne und die seen werden „gereinigt“ (steht so auf den baustellenschildern)
die vegetation in den rehbergen ist innerhalb weniger tage so dicht geworden, dass ich mich bei den morgenspaziergängen wie in disneylands jungle cruise fühle.
mir fiel auf, dass ich dieses einfache und extrem leckere alltagsessen-rezept noch nie¹⁾ hier aufgeschrieben habe. vor „255 wochen“ hab ich es mal auf instagram gepostet, aber da findet es ja niemand. jetzt also hier …
das ist eins dieser rezepte die wenig zutaten haben, aber irre gut schmecken (paprika, zwiebel, bulgur und ein paar gewürze die man nach belieben weglassen kann — der geschmack bleibt toll). es ist unkompliziert und erfordert lediglich etwas geduld. im rezept steht, man solle die zwiebeln und paprika ca. 15 minuten im olivenöl schmoren. wenn man etwas gröber geschnitten hat, kann man einfach nochmal 10 minuten draufschlagen, den zwiebeln und der paprika tuts gut. auch dem quellen kann man gut und gerne nochmal 10-20 minuten extra geben. aber nach 15 minuten schmeckts auch schon. rosa pfeffer hasse ich, deshalb gabs den noch nie dazu und auch oihne schnittlauch schmeckts gut. ganz wichtig ist allerdings ein bisschen joghurt zum servieren, ich finde auch, dass sambal oelek auch gut dazu passt, aber „i put that shit on everything“.
Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, dann die Zwiebelringe und die Paprikastreifen 12-15 Minuten bei mittlerer bis hoher Temperatur anbraten, bis sie durch und durch weich sind.
Als nächstes das Tomatenmark, den Zucker, die Gewürze sowie die Korinthen hinzufügen und alles etwa 2 Minuten unter Rühren anbraten.
Den Bulgur, 400 ml Wasser, etwas Salz und Pfeffer zugeben, untermischen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, einen dicht schließenden Deckel auflegen, den Topf vom Herd nehmen und den Pilaw mindestens 20 Minuten ausquellen lassen.
fussnote/nachtrag:
1) es zeigt sich (danke armin), dass ich das rezeot doch schon mehrfach verbloggt hatte, vor 12 jahren und vor 5 jahren (von instagram hierher gespiegelt)
ich habe mir vor 16 jahren mal gedanken über suchmaschinen optimierung gemacht, die ich heute nach wie vor für richtig halte. eigentlich lassen sich die gedanken in zwei bullet points zusammenfassen:
der frühe gedanke hinter google war so einfach wie genial. die bewertung eines textes überlässt man am besten menschen. und wenn die im web etwas interessant oder wert-voll finden, weisen sie darauf hin, verlinken es. so brauchte der frühe page-rank keine künstliche intelligenz oder ausgefuchste algorithmen, das crawlen und zählen von links reichte. die komplexität der wertungsmechaniken von suchmaschinen (also de-facto google) wurde im laufe der zeit natürlich immer grösser, sei es zur spambekämpfung, zur differenzierung oder aus kommerziellen motiven. aber die grundidee bleibt. gute texte, gute videos, gute bilder, die ein publikum finden, werden im internet nach oben gespült.
dabei hilft es sowohl den menschen, als auch den maschinen, wenn die texte gut zugänglich sind: lesbares, zugängliches webdesign, abonnierbarkeit, klare inhaltliche und technische auszeichnung, metadaten (alter, inhaltsart, autorenschaft, gegebenenfalls lizenzrechte), das wichtigste und neueste zuerst, übersichten und verzeichnisse.
ich hole diese ollen gedanken jetzt deshalb aus der mottenkiste, weil hier und da diskussionen aufflammen wie und ob man für künstliche intelligenzen (oder LLM-crawler) schreiben soll. eine übersicht über einige der diskussionen liefert rivva.
einen strang der diskussion fasst claudia klinger in ihrer digital diary zusammen:
Suchmaschinen-Optimierung war gestern, LLM-Optimierung ist heute
sie hat perplexity gefragt und perplexity meint:
Im Gegensatz zu HTML, das primär für die visuelle Darstellung von Inhalten optimiert ist, konzentriert sich JSON auf die inhaltliche Struktur und semantische Bedeutung. Während HTML mit vielen Layout- und Styling-Elementen angereichert ist, die für LLMs verwirrend sein können, bietet JSON eine klare, hierarchische Datenstruktur ohne visuelles „Rauschen“. Dies macht JSON zu einem bevorzugten Format für die Datenbereitstellung an LLMs und andere KI-Systeme.
meiner meinung nach stimmt das, ist aber — wie so oft bei KI-antworten — gleichzeitig auch quatsch. so propagiert google schon seit andertalb jahrzehnten, bzw. empfiehlt json-ld damit webseitenbetreiber strukturierte daten optimal zur verfügung stellen. aber google unterstützt auch html-erweiterungen wie mikrodaten und RDFa.
mikrodaten werden zum beispiel im indieweb bevorzugt eingesetzt. nicht primär für SEO- oder LLM-optimierung, sondern eben für die zugänglichkeit und die mensch/maschine kommunikation. mit mikrodaten ausgezeichnete webseiten lassen sich einfacher zitieren, erwähnen, liken, reposten, einbetten - whatever.
obwohl ich bisher mein html nur mit ein paar mikrodaten angereichert habe, spukt der microdaten-parser hier schon genaz brauchbares json aus (mit dem sich zum beispiel ein wirres.net feed-abo basteln liesse). beeindruckender ist das was der parser aus aaron pareckis seite macht: saubere, offene und strukturierte daten — nicht primär für suchmaschinen oder LLMs, sondern für dich und mich, um daraus etwas zu machen, oder eben — und das ist der punkt — mit den werkzeugen meiner wahl auf die inhalte meiner wahl zugreifen zu können.
ich biete hier meine gedanken und ideen zur lektüre an und freue mich über jeden und jede die dieses angebot annimmt und meine gedanken aufnimmt. auf welchem weg das geschieht ist mir relativ egal. wer sich das vorlesen lassen will, das in einem feedreader oder eine app konsumieren möchte, lieber zusammenfassungen von anderen menschen, suchmaschinen oder LLMs lesen/hören möchte. mir alles egal, bzw. ich helfe sogar gerne dabei die technischen und organisatorischen voraussetzungen zu schaffen, damit meine gedanken den weg in andere gehirne schaffen.
oder anders gesagt, gelesen (gesehen, gehört) zu werden ist doch der witz vom veröffentlichen?
natürlich gehen bei dieser behauptung ganz viele zeigefinger nach oben und es wird gerne behauptet, dass es ein kardinalfehler sei, inhalte online zu verschenken. zumindest in bezug auf den journalismus, glaube ich dass die krise des journalismus eher auf eine reihe von fehlern und nicht einen einzelnen oder kardinalen fehler zurückzuführen ist. aber abgesehen davon habe ich wenig lust auf diese diskussion und sehe meine entscheidung meine gedanken offen und gut zugänglich ins netz zu stellen eben genau nicht als fehler an.
constantin seibt hat das lesen mal als ein blendendes geschäft für die leser beschrieben: „In einer Minute haben sie eine Stunde fremde Denkarbeit oder mehr gewonnen.“
aber das geschäft ist ja nicht einseitig: ist es nicht auch ein blendendes geschäft die möglichkeit zu haben in die köpfe von anderen menschen einzudringen und dort spuren zu hinterlassen?
diktatoren, arschlöcher und miesepeter haben das schon lange erkannt. propaganda ist immer kostenlos und immer optimal zugänglich und hat kein anderes ziel als in die köpfe der menschen einzudringen.
ich will hier keinesfalls behaupten, dass ich hier einen wertvollen beitrag für die demokratie oder etwas sinnvolles gegen die trollarmeen von putin, elon musk, trump oder wem auch immer unternehme, das machen viele grosse und kleine publikationen schon sehr gut. auch wenn ich jetzt nur den volksverpetzer erwähne, dürfte die mehrheit der hier lesenden wissen wer gemeint ist und wo die zu finden sind.
was ich behaupten will ist folgendes: „inhalte“ zu verschenken ist auch für die schenkenden, die schreibenden oder sprechenden ein glänzendes geschäft. naja, zumindest gilt das für mich; es bereitet mir grosse freude und befriedigung mein wissen, meine erfahrungen weiter zu geben. nicht zuletzt auch deshalb, weil ich die freude kenne, wissen, know-how, inspiration von anderen zu empfangen, die ihr wissen und know-how teilen und mich inspirieren. teil einer maschine, eines systems zu sein, das andere befähigt gute oder bessere entscheidungen zu treffen, sachen zu machen, zu bauen, zu verschönern, zu optimieren ist schon an sich ein fürstlicher lohn.
ich habe jetzt ja knapp fünf jahre erlebt, was es bedeutet meine gedanken nicht in ein öffentlich zugängliches grosses loch zu werfen, aus dem sich andere bedienen können. ungeteiltes, nicht „verschenktes“ wissen ist durchaus nützlich, aber es macht viel weniger freude und wächst und reift langsamer. wissen, erfahrungen sammle und verarbeite ich ohnehin, aber die freude und befriedigung die sich ergibt, wenn man das alles auch teilen kann und das geteilte wirkung zeigt — ist unbezahlbar.
in den letzten 23 jahren habe ich jeden einzelnen blog-geburtstag verpasst. natürlich habe ich gelegentlich über das (blog) alter gesprochen, aber jubuläums-artikel habe ich, glaube ich, nie geschrieben (und irgendwie auch albern gefunden). aber das lässt sich ja ändern …
voilà hier ist jetzt ein jubiläums-artikel, weil der erste unter der domain wirres.net verfasste artikel am 20.04.2002 veröffentlicht wurde. und das ist nach meiner berechnung — und der von carbon — jetzt 23 jahre her.
aber natürlich ist das im grunde total egal, weil ich schon viel früher das bedürfnis hatte ins internet zu schreiben, wie ich kürzlich in „30 jahre bloggen“ erwähnt habe. trotzdem: auf die nächsten jahre.
und in den nächsten jahren wird’s vielleicht auch interessant, denn in 29 jahren bin ich so alt, wie mein vater heute geworden ist. in acht oder neun jahren werde ich 25 jahre lang als arbeitskollege mit dasnuf gearbeitet haben. in elf jahren werde ich mein rentenalter erreicht haben — und so wie es aussieht, kann man auch im rentenalter noch lesenswertes ins internet schreiben. und in acht jahren werde ich 25 jahre mit der beifahrerin verheiratet sein. (den tag meines hochzeitstag kann ich mir gut merken, weil wir heiligabend in las vegas geheiratet haben, aber das jahr konnte ich mir nie merken. jetzt kann ich die site-suche benutzen um meinen hochzeitstag zu finden.)
das beste daran einen hund zu haben, ist die struktur und die routine die man zusammen mit dem hund entwickelt. hunde haben ein grosses interesse an geregelten und berechenbaren abläufen, auch wenn sie im alltag durchaus flexibel sind.
wir sind bisher, fast fünf jahre lang, mit frida immer drei bis viermal draussen gewesen. eine grosse runde jeweils morgens und nachmittags, manchmal mittags kurz pinkeln und abends einmal um den block. vor ein paar wochen hat sich frida den rücken verrenkt und hatte vom arzt bettruhe verordnet bekommen. keine spaziergänge, zwei wochen lang nur raus zum pinkeln und kacken.
weil sie auch cortison bekam, musste sie sehr, sehr oft raus zum pinkeln, aber das eigentlich erstaunliche war, dass es ihr eigentlich nichts ausmachte keine grossen runden zu drehen. entgegen der ärztlichen anordnung bin ich auch einmal täglich mit ihr um den häuserblock gelaufen, was auch nötig war, weil fridas stuhlgang immer erst nach ein paar schritten weg vom haus in gang kommt. aber dass wir nicht in den park gingen hat sie nicht gestört (was natürlich auch daran liegen kann, dass sie sich krank/nicht fit fühlte)
seitdem das cortison abgesetzt ist, reicht es frida plötzlich zwei mal täglich rauszugehen. die abendliche inspektionsrunde um den block, an der seestrasse entlang, ist ihr egal. viel wichtiger ist ihr neuerdings, dass sie abends möglichst früh ihre abendportion futter bekommt. ihre erste portion futter bekommt sie morgens nach dem spaziergang, dann eine nach dem nachmittags-spaziergang und dann abends gegen 7 uhr noch eine.
bei den essenszeiten gibt es wenig verhandlungsspielraum für uns. wenn sie uns manchmal „zu früh“ nach essen fragt, kann man sie zwar durchaus bitten sich nochmal hinzulegen und zu warten, aber spätestens nach 30 minuten fragt sie erneut, ob’s denn nun endlich essen gäbe.
auch unumstösslich: morgens sieht es frida als ihre aufgabe an, alle im rudel zu wecken, in der regel so gegen 6 uhr. wenn ich dann aufstehe und die beifahrerin liegen bleibt, ist frida zufrieden und legt sich auch wieder hin — während ich ein, zwei kaffee trinke und im internet lese. wenn ich mich mal im internt festlese und ihr das dann zu lange dauert, schaut sie in der küche vorbei und fragt mich stumm wann es denn losgehe. wenn ich aufstehe und mir dann meinen zweiten kaffee mache, versteht sie dass es noch einen kaffee dauern wird … und legt sich wieder hin.
routine gilt ja auch bei uns menschen als denk-entlastung. über alles was wir routinieren können, müssen wir nicht mehr oder nur noch wenig nachdenken. gerade im alter, wenn man entweder nicht mehr so grosse lust hat viel zu denken oder sich ausgelastet mit anderen denkaufgaben fühlt, ist routine deshalb ein segen. sie vereinfacht den alltag.
wenn man hunde beim lernen beobachtet, sieht man wie anstrengend nachdenken für sie sein kann. hunde verlassen sich lieber auf ihre instinkte, auf eingeübte muster (routinen) um schnell, automatisch und angemessen reagieren zu können. nachdenken wollen hunde nur, wenn’s unbedingt sein muss.
routinen und struktur sind nicht nur energiesparhilfen, sondern eben auch automatisierungen. der witz ist, dass die beifahrerin vor fünf jahren darauf bestand, dass wir uns einen hund anschaffen, damit ich nicht nur die wohnung automatisiere (wovon sie genervt war), sondern endlich etwas sinnvolles mit meiner freizeit mache — eben einen hund zu „automatisieren“.
diese vorhaben ist gelungen. durch unentwegtes training (alles ist training), bildung von strukturen und routinen ist der hund weitgehend automatisiert — aber wir auch.
und ich liebe es. die strukturen die wir wegen frida ausgebildet haben helfen mir besser mit mir selbst zurecht zu kommen, mehr zu schlafen und mich wieder auf die wichtigen und spassigen dinge zu konzentrieren. wie zum beispiel: ins internet zu schreiben — oder dinge zu automatisieren.