ganz hinten und doch vorne
vor langer zeit, als es noch keine mobiltelefone gab, habe ich regelmässig öffentliche telefonapparate benutzt. münzfernsprecher standen überall rum, aber gerade an viel besuchten orten war es manchmal gar nicht so einfach einen freien apparat zu finden. irgendwann in den neunzigern kamen dann telefonkarten auf. man kaufte sie mit guthaben und steckte sie in öffentliche kartentelefone wo dann das guthaben beim telefonieren reduziert wurde. die kartentelefone sahen etwas moderner als die münzfernsprecher aus und waren rund.
das eigentlich interessante war aber, dass in den ersten jahren sehr wenige menschen telefonkarten hatten, weshalb man an kartentelefonen meistens telefonieren konnte, auch wenn schlangen vor den münzfernsprechern standen. gelegentlich werden early adopter belohnt.
mit json ld, also bestimmte inhalte auf dieser webseite maschinenlesbar auszuspielen, bin ich zwar kein early adopter, aber offensichtlich einer der wenigen adopter.
vor ein paar tagen hab ich erklärt, warum ich die maschinenlesbarkeit meiner website für sinnvoll halte und warum ich das eigentlich nur in zweiter oder dritter linie als optimierung und in erster linie als experiment sehe: zwischenstand search engine experimentation (SEE)
auf gewisse weise ist ein teil des experiments geglückt. dadurch dass ich rezepte auch maschinenlesbar als json-ld ausspiele, hab ich es mit meinem reproduzierten schwarzbrotrezept nach dem plötzblog auf die erste seite, in ein karussel, einer suche nach „schwarzbrot“ und „plötzblog“ geschafft. und das obwohl wirres.net google so egal ist, dass es bei einer solchen suche eigentlich noch nicht mal auf den ersten 30 seiten auftauchen würde.
es scheint einfach mein glück zu sein, dass sehr wenige leute ein plötzblog schwarzbrot rezept mschinenlesbar veröffentlicht haben. noch nicht mal lutz geißler selbst, der betreiber des plötzblog. ein bisschen so, wie früher mit den telefonkarten, wo ich telefonieren konnte, obwohl die telefone überlaufen waren.
ausser google scheinen sich andere suchmaschinen wenig für meine maschinenlesbare rezepte zu interessieren. bing ist zwar sehr grosszügig mit meiner platzierung direkt unter dem plötzblog auf der ersten ergebnisseite, ignoriert aber (noch?) mein json-ld. für den brotdoc, der seine rezepte auch per json-ld ausspielt, stellt es das rezept sehr explizit auf der suchergebnisseite dar.
kagi.com, die kostenpflichtige suchmaschine die john gruber immer wieder empfiehlt, plaziert wirres.net auch sehr weit oben, ignoriert aber auch (noch?) die maschinenlesbare rezept-auszeichnung. dafür phantasiert es aber zwei tracker herbei („Fingerprinting, Google, Email“) die es hier eigentlich nicht gibt, ausser ich habe etwas übersehen (bin dankbar für hinweise).




