schwarzbrot mit sonnenblumenkernen nach lutz geißler
ich habe nach langer zeit mal wieder das schwarzbrot mit sonnenblumenkernen nach dem plötzblog gebacken. es besteht nur aus roggen, salz und wasser (und sonnenblumenkernen); roggenkörner, roggenschrot, roggen (vollkorn-) mehl. im originalrezept steht: grober schrot. ich nehme mittelfeinen schrot.
auch wenn es eigentlich noch 1-2 tage im kühlschrank ruhen soll, haben wir 4 stunden nach dem backen (es war noch warm) ein paar scheiben davon zum abend gegessen. schmeckt mit butter allein, aber mit käse noch mehr.
es ist relativ aufwendig, aber nicht schwer herzustellen. mein hauptproblem war: ich hatte keinen sauerteig mehr. das letzte mal backen liegt mehr als 6 monate oder länger zurück. dankenswerterweise hat eine liebe nachbarin mir ein glas von ihrem sauerteig abgegeben.
das originalrezept lässt sich seit dem letzten relaunch des plötzblog nicht mehr ohne weiteres mit rezept-managern wie mealie parsen (obwohl mela es mit „ML“ parsen kann), deshalb schreib ich nochmal (maschinenlesabr/parserfreundlich) auf wie ich es diesmal gebacken habe und endlich auch verwendung für überschüssiges „anstellgut“ gefunden habe.
das schwarzbrot besteht fast nur aus roggenkörnern und -schrot und ganz wenig roggenmehl. trotzdem ist es fluffig und weich. nach dem langen backen bei sehr niedriger temperatur hat es noch eine etwas knusprige kruste. die wird nach ein, zwei tagen im kühlschrank aber auch weich.
weil eine relativ grosse menge anstellgut benötigt wird, zumindest wenn man, wie ich, 2 brote auf einmal macht (120 g), setze ich am vor-vor-abend erstmal das anstellgut an, also 60 g mehr, 60 g wasser und einen guten blub vorhandenen sauerteig. das lasse ich dann 12 oder 24 stunden bei zimmertemperatur reifen.

zutaten
sauerteig
- 6 g salz
- 300 ml wasser
- 300 g roggenschrot
- 60 g anstellgut
kochstück
- 180 g roggenkörner
- 300 g wasser
brühstück
- 60 g sonnenblumenkerne
- 60 g wasser
hauptteig
- sauerteig
- kochstück
- brühstück
- 150 g roggenschrot
- 150 g roggenvollkornmehl
- 108 g wasser
- 16 g flüssigmalz (oder zuckerrübensirup)
- 6 g salz
zubereitung
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sauerteig:
- salz, roggenschrot, wasser und anstellgut zu einem weichen teig vermischen.
- 12 stunden bei zimmertemperatur reifen lassen (über nacht).
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kochstück:
- ich werfe die roggenkörner und das wasser einfach in den reiskocher. den sollte man früh genug ausstellen (bei mir, wenn der reiskocher vom kochen zum wärmmodus wechselt).
- wenn die roggenkörner am topf kleben oder zu trocken sind, einfach ein bisschen wasser nachkippen.
- den topf lasse ich mit deckel über nacht (12 stunden) bei zimmertemperatur stehen. wer auf nummer sicher gehen will: frischhaltefolie direkt auf die oberfläche drücken.
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brühstück:
- sonnenblumenkerne mit wasser übergiessen und mischen (in einer älteren version des plötzblog-rezepts sollte das wasser kochen, in der neuen version soll es 20° C haben. ich nehm weiterhin kochendes wasser).
- deckel drauf (ich mische wasser und sonnenblumenkerne in einer „tupper“-dose).
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hauptteig:
am nächsten tag, bzw. nach 12 stunden wird zuerst der angesäuerte roggenschrot weiterverarbeitet.
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zuerst nur den schrot „vorkneten“:
ich rühre den gesäuerten roggenschrot und den weiteren schrot in unserer knetmaschine mit dem K-hacken, nicht mit dem knethaken. das soll laut lutz geißler 10 bnis 15 minuten lang passieren, bis „der Teig auf Druck nicht mehr mit Bruch reagiert, sondern sich plastisch verformen lässt“.
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danach gebe ich die restlichen zutaten in die rührschüssel und lasse weiter den K-haken oder rührhaken dran, nicht den knethaken, bis alles einen kompakten teig ergibt.
meistens habe ich mir zu viel anstelgut vorbereitet. da dieser sauerteigansatz bei mir zu 50% aus wasser und zu 50% aus mehl besteht, werfe ich die reste einfach zum teig und rechne vom wasser und mehrl entsprechend etwas ab. auch das überflüssige sonnenblumenkerneinweichwasser sollte mach vom hinzugefügten wasser abrechnen. also: alles rein in den teig, aber dafür entsprechend weniger wasser und mehl
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den teig 30 minuten bei zimmertemperatur ruhen lassen. ich lasse den teig auf der arbeitsfläche ruhen. es hat sich gezeigt, das es praktisch ist den teig jetzt schon zu einem festen rechteck zu formen, das man im nöchsten arbeitsschritt einfach teilen kann, wenn man zwei brote auf einmal backt.
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den ausgeruhten teig forme ich nicht mehr zu einer kugel, sondern befördere ihn gleich in eine gebuttterte backform mit deckel. das hat den vorteil, dass die brote im ofen, bei geschlossenem deckel, schön dämpfen und nicht austrocknen.
den teig drücke ich vorsichtig in der backform fest.
jetzt erstmal 90 minuten ruhen und gehen lassen. meistens geht der teig ⅓ bis ¼ auf, kommt also bei weitem nicht an den deckel. -
eine stunde bevor ich die brote in den ofen schiebe, heize ich den ofen auf ca. 200° C vor.
wenn die brote in den ofen kommen, stelle ich gleich auf 160° C. die kastenformen stelle ich auf einen backstein, in unserem ofen hilft das gegen eine zu dunkle brotunterseite. -
3 ½ stunden bei 160° C backen. wenn unser ofen das mitmachen würde, würde ich nur auf 150° C gehen und 30 minuten backzeit hinten dranhängen.


