eine richtigstellung ist eine richtigstellung ist eine richtigstellung

felix schwenzel

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kei­ne ah­nung was mit mir los ist, aber mei­ne schreib­dä­mo­nen drän­gen mich heu­te schon wie­der et­was über dwdl.de zu schrei­ben. dwdl ist ein me­di­en­ma­ga­zin das nach ei­ge­nen wor­ten an der „Neu­de­fi­nie­rung des Bran­chen­jour­na­lis­mus für die TV- und Me­di­en­wirt­schaft“ ar­bei­tet. ich tue mir schwer mit der in­ter­pre­tie­rung war­um man ei­nen bo­gen um das hüb­sche, klei­ne wort „neu­de­fi­ni­ti­on“ macht, aber so ist das an der spit­ze. man wird schwer zu deu­ten:

In weniger als fünf Jahren hat sich das Medienmagazin DWDL.de erfolgreich im Markt etabliert und an seine Spitze gesetzt.

heu­te hat das spit­zen-me­di­en-ma­ga­zin dwdl et­was rich­tig­ge­stellt, „In ei­ge­ner Sa­che“. und zwar eine „Rich­tig­stel­lung zur Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“. die be­richt­erstat­tung „Wi­ckert/Aust“ fand sich bis vor ein paar ta­gen hier. jetzt ist sie of­fen­bar ge­löscht, auch wenn ei­ni­ge dwdl-ar­ti­kel die „Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“ noch wie folgt an­teasern: „Ma­chen Aust und Wi­ckert »Spie­gel TV« Kon­kur­renz?“ ma­chen sie na­tür­lich nicht, das hat dwld be­reits am 04.02.2008 „wi­der­ru­fen“. herr aust hat das auch gleich­zei­tig mit dem wi­der­ruf ge­gen­dar­ge­stellt.

of­fen­bar reicht die­ser wi­der­ruf nicht, des­halb heu­te die „Rich­tig­stel­lung“.

als ers­tes fiel mir auf, dass die „Rich­tig­stel­lung zur Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“ mit ei­nem bild il­lus­triert ist auf dem man un­ter an­de­rem zwei ted­dy­bä­ren sieht. ob das eine re­tour­kut­sche ist? ein state­ment? eien rich­tig­stel­lung der rich­tig­stel­lung?

nach der über­schrift folgt die­se ein­lei­tung: „Am 4. Fe­bru­ar hat das Me­di­en­ma­ga­zin DWDL.de über Ge­rüch­te ei­ner Zu­sam­men­ar­beit von Ste­fan Aust und Ul­rich Wi­ckert be­rich­tet.“ zu­erst habe ich mich ge­wun­dert war­um der ar­ti­kel vom 04.02.2008 nicht ver­linkt wur­de. aber is ja klar. der ar­ti­kel ist ja ge­löscht.

dann folgt ein klei­ner sprach­li­cher ge­nie­streich. das wort rich­tig­stel­lung wird so oft be­nutzt, bis auch der letz­te depp ver­stan­den hat, dass es sich um eine rich­tig­stel­lung han­delt: „Hier­zu fol­gen­de Rich­tig­stel­lung.“ ab­satz, neue zei­le: „Rich­tig­stel­lung“. yeah. ich habs ka­piert. jetzt kommt die rich­tig­stel­lung:

Auf www.dwdl.de haben wir am 4. Februar angebliche Gerüchte wiedergegeben, denen zu Folge Stefan Aust einer der Partner von Ex-»Tagesthemen«-Moderator Ulrich Wickert sei, der sich mit seiner Firma UWP jüngst um Sendelizenzen als unabhängiger Drittanbieter bei RTL beworben hat.

wa­ren die „Ge­rüch­te“ in der ein­lei­tung noch ein­fa­che ge­rüch­te, sind es jetzt plötz­lich „an­geb­li­che Ge­rüch­te“. was sind „an­geb­li­che Ge­rüch­te“? ge­rüch­te von de­nen man nicht weiss ob sie ge­rüch­te sind? könn­te das mal ei­ner von dwdl klar­stel­len? Auch ste­fan aust bleibt ein­fa­cher „Ste­fan Aust“. nur aus ul­rich wi­ckert wird jetzt plötz­lich der „Ex-»Ta­ges­the­men«-Mo­de­ra­tor Ul­rich Wi­ckert“. war­um nennt man aust nicht auch den „Ex-»Spie­gel TV«-Mo­de­ra­tor und Ex-»Spie­gel«-Chef­re­dak­teur Ste­fan Aust“? ich fin­de das ein biss­chen un­ge­recht und hät­te mir aus­ser­dem spä­tes­tens jetzt ei­nen link zur ge­gen­dar­stel­lung von ste­fan aust und dem wi­der­ruf der dwdl-re­dak­ti­on ge­wünscht. egal. jetzt kommt glau­be ich die ei­gent­li­che rich­tig­stel­lung:

Die Behauptung, Stefan Aust sei einer der Partner von Ulrich Wickerts Firma UWP, ist, was wir hiermit richtig stellen, unwahr.

gut, es ist durch­aus mög­lich, dass es auch nach drei er­wäh­nun­gen des wor­tes „Rich­tig­stel­lung“ noch leu­te gibt, die nicht raf­fen, dass es sich bei die­sem text um eine rich­tig­stel­lung han­delt. des­halb war es gut und rich­tig noch­ein­mal zu er­wäh­nen dass das was man hier macht nicht etwa ein wi­der­ruf, eine re­ak­ti­on auf ju­ris­ti­schen druck oder ei­nen an­ruf von ste­fan aust ist, son­dern et­was das „rich­tig ge­stellt“ wer­den muss. ich fin­de es gut, dass man manch­mal ein­fach ver­sucht et­was rich­tig or­dent­lich, durch und durch, rich­tig­zu­stel­len.