men­schen­ver­ach­tung ist auch nur ne ko­rin­the

felix schwenzel

schon klar, dass die fatz­kes die dem bld­blog im­mer erb­sen­zäh­le­rei oder „gäh­nend lang­wei­li­ge Ko­rin­then­ka­cke­rei“ vor­wer­fen, den sinn des bild­blogs tri­via­li­sie­ren oder das auf­zäh­len von wi­der­sprü­chen und bi­got­te­rie als rum­ge­wich­se ab­kan­zeln oder dem bild­blog stän­dig vor­wer­fen doch auf ex­akt dem glei­chen ni­veau wie die bild selbst zu ste­hen, heu­te in ih­ren rat­ten­lö­chern blei­ben und die schnau­ze hal­ten.

schliess­lich fällt es schwer eine mel­dung über zwei bild-re­por­ter die ei­nen un­be­teilg­ten au­to­fah­rer nö­ti­gen und fo­to­gra­fie­ren als tri­via­le erb­sen­zäh­le­rei ab­zu­tun. man stel­le sich mal vor, zwei blog­ger hät­ten eine sol­che ka­mi­ka­ze-ak­ti­on ge­macht; die süd­deut­sche, die faz und di­ver­se chef­re­dak­teu­re per­sön­lich wür­den kü­bel­wei­se und wo­chen­lang hass­ti­ra­den und war­nun­gen vor dem bö­sen in­ter­net und den ge­fähr­li­chen blog­gern aus­kip­pen. bei der bild­zei­tung regt sich kei­ner mehr auf. da scheint eine sol­che pra­xis das nor­mals­te der welt zu sein und kei­nen qua­li­täts­wäch­ter oder ni­veau­be­auf­trag­ten an sei­nem qua­li­täts­wäch­ter­schreib­tisch zu ei­nem kopf­krat­zen zu er­mun­tern.

oder wenn die bild zum hun­ders­ten male das pri­vat­le­ben von men­schen in ekel­haf­tes­ter wei­se an die öf­fent­lich­keit zerrt, ge­gen de­ren wil­len und ge­gen je­den an­stand, da fällt es ei­nem ja ei­gent­lich schwer zu sa­gen, och, ja mei, feh­ler ma­chen wir doch alle mal — und trotz­dem wird die bild wei­ter ir­gend­wie als harm­lo­se un­ter­hal­tung und quel­le ei­ge­ner be­richt­erstat­tung an­ge­se­hen.

mir scheint die bild­zei­tung hat mitt­ler­wei­le so­was wie ab­so­lu­te nar­ren­frei­heit er­reicht. naja. zu­min­dest bei den nar­ren. und es ist dann ja auch an­gen­neh­mer sich von bild be­zah­len zu las­sen, als sich um ir­gend­wel­che men­schen­ver­ach­ten­den ko­rin­then zu küm­mern.

an­de­rer­seits, vel­leicht ist die stra­te­gie un­an­ge­neh­mes, ek­li­ges, em­pö­ren­des oder ab­stos­sen­des ein­fach aus­zu­blen­den oder weg­zu­par­fü­mie­ren gar nicht so dumm. ich mach das auch oft und schrei­be in letz­ter zeit viel we­ni­ger über mei­ne ver­dau­ung. nur das ak­ti­ve tri­via­li­sie­ren und ver­harm­lo­sen, das ekelt mich dann doch ein biss­chen. und des­halb sage ich es jetzt doch: pe­ter turi lässt sich nicht nur von bild be­zah­len, er riecht auch ziem­lich stark aus dem mund.