daten auf karten

felix schwenzel

ganz ver­ges­sen ges­tern noch den auf­tritt und das pro­jekt von raul kraut­hau­sen zu er­wäh­nen. mar­tin wei­gert hat dazu (und war­um wir da­ten lie­ben ler­nen soll­ten) et­was ge­schrie­ben.

ich glau­be üb­ri­gens nach ei­nem tag next11, dass wir da­ten we­der lie­ben, noch has­sen soll­ten. wir soll­ten ih­nen viel sym­pa­thie ent­ge­gen­brin­gen — aber auch kri­ti­sche di­stanz. da­ten sind ein biss­chen wie ba­rack oba­ma. von vie­len im wahl­kampf heiss und in­nig ge­leibt, von vie­len ge­hasst. die hoff­nun­gen vie­ler men­schen ruh­ten auf ihm — und jetzt sind eben­so­vie­le von ihm ent­täuscht.

da­ten er­lö­sen uns nicht vom elend der welt. aber sie kön­nen viel­leicht da­bei hel­fen, die welt ein biss­chen bes­ser zu ma­chen (oder eben auch nicht). da­ten muss man nicht lie­ben, aber man kann gross­ar­ti­ge sa­chen da­mit ma­chen.

das hat üb­ri­gens nicht nur raul kraut­hau­sen ge­zeigt, son­dern auch ste­fan wehr­may­er von mapni­fi­cent. mapni­fi­cent ist ein goog­le-maps-mas­hup mit dem man se­hen kann, wie lan­ge man für be­stimm­te stre­cken mit dem öf­fent­li­chen nah­ver­kehr (zum bei­spiel in ber­lin) braucht. da­für dass er erst 23 ist und nach ei­ge­ner aus­sa­ge die kar­ten nur mal eben so zu­sam­men­ge­stöp­selt hat („very easy“), sind die vi­sua­li­sie­run­gen schon ganz be­ein­dru­ckend.

noch­mal kurz zu­rück zu raul kraut­hau­sen. sein pro­jekt zeigt auch, wie gran­di­os qype ge­schei­tert ist. dass man für die bar­rie­re­frei­heit qua­si qype neu pro­gram­mie­ren muss, bzw. dass qype es nicht er­laubt die orte nach kri­te­ri­en wie bar­rie­re­frei­heit or­dent­lich zu fil­tern, zeigt wie sehr qype sich ver­zet­telt hat. hät­te qype eine of­fe­ne schnitt­stel­le die das er­stel­len von qype-klo­nen wie wheel­map auf ba­sis von qype be­quem er­laub­te, zum bei­spiel in­dem vor­han­de­ne qype-da­ten sau­ber ge­fil­tert aus­les­bar wä­ren und neue da­ten, wie bar­rie­re­frei­heit­de­tails oder eine roll­stuhl­ge­rech­tig­keits­am­pel die vor­han­de­nen da­ten an­rei­chern könn­ten, dann gäbe es wahr­schein­lich schon ei­ni­ge sol­cher klo­ne. gibts aber nicht.

mir ist vor kur­zem klar ge­wor­den, dass das be­nut­zer­inter­face von qype ernst­haft ka­putt ist, als ich qype re­views be­stimm­ter orte nicht auf qype selbst fin­den konn­te, mit leich­tig­keit aber bei goog­le-maps.

auch in­ter­es­sant, dass zum the­ma data love plötz­lich ein ur­alter, fast schon ver­ges­se­ner me­ga­trend wie­der an­ge­hypt­ed wird: goog­le mas­hups.

[hier raul kraut­hau­sens prä­sen­ta­ti­on, hier sein le­sens­wer­tes blog]