D64

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich kenne mich mit lobbyismus, politik und public relations nicht besonders gut aus. aber wenn sich ein „think tank“ gründet (warum nicht „denkfabrik“?), der die digitalisierung unserer gesellschaft begleiten, bedenken und in die politik hineinwirken möchte, warum sind dann jeweils die presssprecher von facebook und google gründungsmitglieder? sind die da als privatleute drin? oder als vertreter ihrer firmen? wo verläuft die grenze zwischen politischem engagement und lobbyismus? ist diese trennung irgendwie gegeben? ach, eva-maria kirschsieper ist lobbyistin für facebook?

nichts gegen stefan keuchel, tina kulow und eva-maria kirschsieper, aber ist das abwegig sich darüber zu wundern, ob zwei presssprecher und eine lobbyistin von unternehmen mit massiven finanziellen interessen an der entwicklung der digitalisierung, sich am inhaltlichem „Kompass“ der „Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ (aus dem „mission staement“) orientieren oder vor allem am inhaltlichen kompass des wohlergehens ihrer firmen?

immerhin ist der D64-anspruch recht hoch gehängt:

Es gibt in Deutschland bisher keine Partei, Strömung oder Gruppierung, die in der Lage ist einen umfassenden netzpolitischen Gesellschaftsentwurf zu formulieren. Diese Lücke gilt es zu füllen.

wie will man sicherstellen, wenn die hälfte der mitglieder massive finanzielle interessen mit diesem „netzpolitischen Gesellschaftsentwurf“ verbinden, dass dieser entwurf der allgemeinheit dient und nicht nur ein paar unternehmen?

da gilt es wohl noch ein paar argumentative lücken zu füllen.

[D64 hat irgendwen auf irgendwelche „vorwürfe“ antworten lassen.]