links vom 03.01.2012

felix schwenzel

  spie­gel.de: Wulff und die "Bild"-Zei­tung: Das Band ist zer­schnit­ten
ste­fan nig­ge­mei­er:

Mit bemerkenswerter Plumpheit machte "Bild" Reklame für Wulff und fragte: "Regierungschef, Vater, Geliebter und Noch-Ehemann - wie kriegt Christian Wulff das bloß so prima hin?" Wulff dankte es dem Blatt mit Exklusiv-Informationen und Homestorys. Im Sommer 2006 öffnete er den Reportern seine "schneeweiße Jugendstil-Villa": "Liebes-Glück unterm Dach: CDU-Wulff und seine schöne Bettina". Ende 2007 konnte "Bild" jubeln: "Baby! Und jetzt wird geheiratet. In BILD lüften Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und seine Freundin Bettina ihr schönstes Geheimnis." (Zu diesem Zeitpunkt war Wulff immer noch mit seiner ersten Ehefrau verheiratet.)

ich weiss nicht wie man nach die­sem ar­ti­kel nicht zu ei­nem ste­fan nig­ge­mei­er fan­boy wer­den kann.

  be­hin­der­ten­park­platz.de: Was ich mir für 2012 von den Me­di­en wün­sche

  blog.nes­to­ria.co.uk: Why (and how) we'­ve swit­ched away from Goog­le Maps
/ via

  faz.net: Wulffs Dro­hung: Der An­ruf des Bun­des­prä­si­den­ten
nils mink­mar:

Für alle, die keine Fans der „Bild“ sind, ist es schon schwer erträglich zu lernen, dass der Bundespräsident das Blatt als eine Art Verfassungsorgan behandelt. Besonders deprimierend aber ist der Umstand, dass er auch in dieser einseitigen und insgesamt übersichtlichen Kommunikation zu keinem klaren Wort fähig ist.

Das Deprimierende an der ganzen Kredit-von-Edith-Geschichte ist der völlige Mangel an politischem Instinkt und symbolischem Gespür. Darin gleicht Wulff dem früheren Verteidigungsminister zu Guttenberg. Beide versuchten, sich trotz unzureichender Mittel einen bürgerlichen Aufstiegstraum zu verwirklichen. Guttenberg fehlte die Zeit für eine Dissertation, Wulff fehlte das Geld für sein Haus.

nils mink­mar bringt das gan­ze elend des bun­des­prä­si­den­ten-dar­stel­lers wulff auf den punkt. das haupt­pro­blem ist mei­ner mei­nung nach aber gar nicht der „Man­gel an po­li­ti­schem In­stinkt und sym­bo­li­schem Ge­spür“ bei wulff, son­dern sei­ne klein­geis­tig­keit. es sind gar nicht die un­zu­rei­chen­den fi­nan­zi­el­len mit­tel, es ist wulffs un­fä­hig­keit selbst­be­wusst­sein ohne macht­in­si­gni­en zu spü­ren. es ist nicht die macht (sei­ner) wor­te oder oder sei­ner ta­ten oder sei­nes kön­nens die ihm selbst­be­wusst­sein ver­lei­hen, son­dern sei­ne äm­ter, sein haus, sei­ne frau, sei­ne ver­meint­li­che stel­lung. da­hin­ter ver­schanzt er sich und ver­klagt oder be­droht kri­ti­ker.

er merkt nicht, dass das amt ihm kei­ne wür­de ver­leiht, son­dern die art in der er es aus­füllt. und da er das amt nicht aus­füllt, ist da auch kein wür­de.

  kott­ke.org: Why is Ser­gey Brin so good at An­gry Birds?
gute fra­ge.

  taz.de: Pa­tent 0745254 und das Ehe­paar Bednar­ski: Die teu­re Li­zenz des Phil­ips-Kon­zerns
war­um der be­griff des geis­ti­gen ei­gen­tums ein kampf­be­griff ist, teil 932842. oder ge­nau­er: war­um der an­geb­li­che schutz von an­geb­li­chem geis­ti­gem ei­gen­tum oft in den to­ta­len irr­sinn führt. / via don­dah­l­manns face­book-dings

  ta­ges­spie­gel.de: "Das Par­la­ment ist doch nicht der Ort, um schö­ne Blu­men zu zei­gen"
in­ter­es­san­te ein­sich­ten in das kunst- und ge­schichts­ver­ständ­nis un­se­rer par­la­men­ta­ri­er. be­son­ders be­mer­kens­wert, mit dem künst­ler re­det nie­mand, von der be­schä­di­gung der ar­beit (und der re­pa­ra­tur) hat er vom ta­ges­spie­gel er­fah­ren.