kaf­fee, in­ter­net und ka­cken

felix schwenzel

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so wie die über­schrift könn­te ich mei­ne au­to­bio­gra­phie nen­nen, „dö­ner zum früh­stück“ ist aber doch pas­sen­der und nicht so fä­kal. wie sich aus der über­schrift ab­lei­ten lässt, sit­ze ich bei star­bucks, heu­te al­ler­dings nicht in ber­lin, son­dern in aa­chen. kaf­fee gabs um­sonst weil die kas­se die ein­ga­be „cof­fee of the day, tall“ nicht ak­zep­tie­ren woll­te, in­ter­net ha­ben die auch hier und aufs klo gehe ich dann auch nach­her.

der ba­ris­ta der ba­ris­to die be­die­nung war ne­ben der tat­sa­che, dass er mir den kaf­fee um­sonst gab, mein bo­nus­heft trotz kos­ten­los stem­pel­te und mir den kaf­fee an den tisch brach­te auf­fäl­lig freund­lich. nicht die­se ag­gres­si­ve freund­lich­keit des ber­li­ner star­bucks, wo ei­nen die freund­lich­keit wie ein kal­ter wind ins ge­sicht weht und falsch wie das lä­cheln von car­men ne­bel vor­kommt, nein ein­fach freund­lich. ohne auf­satz, ohne mühe. das mag ich an aa­chen üb­ri­gens sehr. die läs­si­ge freund­lich­keit die ei­nem hier im­mer wie­der be­geg­net. selbst schimp­fen­de aa­che­ner sind hier freund­lich. zum bei­spiel der fuss­gän­ger der von ei­nem fahr­rad ge­schnit­ten wur­de: zu­erst ver­zö­gert sich die schimpf­ti­ra­de (nach­den­ken), dann kommt ein lang­ge­zo­ge­nes „foooood­looooooch!“ aus dem mund, das der fahr­rad­fah­rer schon gar nicht mehr mit­be­kommt und eh nicht für ihn be­stimmt ist. das „fut­loch“ dient le­dig­lich dem ag­gres­si­ons­ab­bau.“

in ber­lin wur­de ich von ei­ner star­bucks­be­die­nung be­reits ein­mal auf eins mei­ner gross­ar­ti­gen ful­l­ar­tis­con­trol t-shirts an­ge­spro­chen: „hell­ve­ti­ca“ steht da­drauf, ein lus­ti­ges klei­nes gra­fi­cker-sprach­spiel. sie, die star­bucks-be­die­nung mit fun­da­men­tal-christ­li­chem ein­schlag fand es nicht gut, dass ich mit dem wort „höl­le“ auf mei­ner brust um­her­lief, die höl­le sei doch nichts schö­nes. sie reich­te mir den kaf­fee dann auch mit ei­nem mis­sio­na­ri­schem lä­cheln (ag­gres­siv-freund­lich) und wünsch­te mir got­tes se­gen auf mei­nem wei­te­ren weg und im kaff­fee.

in aa­chen kann man tra­gen was man will.