trink­pan­zer

felix schwenzel

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nor­ma­le men­schen sa­gen: „das es­sen war le­cker, wir sas­sen lan­ge nett, vom pö­bel ge­trennt, zu­sam­men“. solch ei­nen satz kann man aber auch platt aus­wal­zen, bis der pro­fi­lie­rungs-, fleisch- und ge­mü­se­saft an al­len sei­ten raus­tropftt:

Da­ni­el Schmidt, Kü­chen­chef des Re­stau­rant „The Grill“ kre­ierte für un­ser ku­li­na­ri­sches Get tog­e­ther ein an­ge­mes­se­nes Lunch-Menü in fünf Gän­gen, von dem mir vor al­lem die aro­ma­ti­sche Es­senz von der Pou­lar­de un­ter der Blät­ter­teig­hau­be mit se­pa­rat ser­vier­ten Strei­fen von der Pou­lara­den­brust und die but­ter­zar­te Tran­che vom Och­sen­fi­let aus dem Heu auf zar­tem Blatt­spi­nat im Ge­dächt­nis blei­ben wird. Ser­viert wur­de die Spei­sen­fol­ge Re­stau­rant­lei­ter Da­vid Stern in ei­nem se­pa­ra­ten Com­part­ment mit Blick über den Ka­nal auf die mas­si­gen Fa­brik­an­la­gen und ge­wal­ti­gen Schlo­te des al­ten VW-Werks aus den 1930er Jah­ren.

nach dem gros­sen fres­sen wird dann satt die wei­ma­rer re­pu­blik ge­grüsst und das ende des „rot-grü­nen spuks“ her­bei­ge­sehnt, der uns an­geb­lich bald durch ei­nen „brau­nen sumpf“ wa­ten lässt. das nen­ne ich ent­spann­te ge­nuss-ge­sell­schafts­kri­tik vom ge­nuss­blog­ger, nicht aus dem el­fen­bein­turm, son­dern aus dem „se­pa­ra­ten com­part­ment“. da­nach ei­nen lau­ten furz las­sen und zu­frie­den ins ge­mach­te dau­nen­bett glei­ten. man leis­tet ja so viel.

[bil­der­quel­le]
[wei­ter gehts beim trink­pan­zer]