ge­hei­me treff­punk­te

felix schwenzel

ges­tern habe ich eine email von ei­nem herrn da­ting­treff­punkt be­kom­men. ich bin sehr ver­wirrt, den ich lese dort, dass es park­plät­ze in deutsch­land gibt, auf de­nen al­les er­laubt ist.

Ueber­all gibt es ge­hei­me Treff­punk­te (meis­tens Park­plaet­ze) auf de­nen sich to­le­ran­te Frau­en, Maen­ner und Paa­re zu fri­vo­len Spie­len zu­sam­men fin­den.

Zu­se­hen, zei­gen, mit­ma­chen - al­les ist hier er­laubt! Es ist also egal, ob Du gleich ak­tiv ins Ge­sche­hen ein­grei­fen oder es zunchst mit et­was Ab­stand be­ob­ach­ten moech­test.

apro­pos spam, am frei­tag hat sich der va­ter des burg­ho­tel spam­mers per kom­men­tar bei mir ge­mel­det. er teil­te mir mit, sel­ten so ei­nen schwach­sinn ge­le­sen zu ha­ben. spam kön­ne man mit „ei­nem druck auf den knopf“ lö­schen. ich habe ihm auf sei­nen kom­men­tar hin eine email ge­schrie­ben:

mein lie­ber „Va­ter des Übel­tä­ters“,

auf­ge­regt habe ich mich nicht son­der­lich über den spam ih­res soh­nes, des­halb be­steht der bei­trag den sie hier kom­men­tie­ren auch zu 80% aus zi­ta­ten (ich kann mich al­ler­dings nicht des ge­fühls er­weh­ren, dass sie „wut im bauch“ ha­ben). ich habe den brief­wech­sel des­halb ver­öf­fent­licht und kom­men­tiert, weil ich von so­viel un­ver­fro­ren­heit ziem­lich baff war. mag sein dass sie und ihr sohn mit der ma­te­rie nicht so ver­traut sind, aber spam, die fol­gen von spam und die be­kämp­fung von spam ha­ben rie­si­ge öko­no­mi­sche und tech­no­lo­gi­sche fol­gen. die leu­te die ihr sohn ge­spamt hat sind bei die­sem the­ma stark sen­si­bi­li­siert. und wenn sie da aus wel­chem grund auch im­mer in die­ses wes­pen­nest ste­chen, brau­chen sie hin­ter­her nicht zu heu­len, dass sie es nicht ge­wusst hät­ten und nicht so ge­meint hät­ten (oder ganz an­ders als die an­de­ren wes­pen­nest­ste­cher sei­en).

die un­er­wünsch­te zu­sen­dung von wer­bung, also spam, bleibt ein är­ger­nis. da hilft es mir we­der, dass sie auch so­was be­kom­men, dass ich ihn mit ei­nem druck auf den knopf lö­schen kön­ne (bei mir sind das ca. 100 drü­cke pro tag), noch dass sie sich zu er­ken­nen ge­ben.

„es wur­de sich ent­schul­digt“? eine ent­schul­di­gung? habe ich nicht be­kom­men. woll­te ich auch nicht, auch wenn ich das als ein zei­chen von ein­sicht hät­te in­ter­pre­tie­ren kön­nen.

dass sie mei­nen na­men nicht fin­den/le­sen kön­nen („wie war der Name noch?“) tut mir leid, aber er ist wirk­lich sehr deut­lich und ca. 2500mal auf mei­ner web­site zu zu fin­den. zur si­cher­heit noch­mal im kopf der mail und am ende der mail auch noch­mal.

in kon­takt ge­tre­ten bin ich mit ih­rem sohn drei­mal. auf die ers­te mail von mir gabs die ver­öf­fent­lich­te ant­wort, auf die zwei­te und drit­te nicht. war­um soll­te ich jetzt noch an­ru­fen? für mich ist die sa­che längst ge­ges­sen und ver­ges­sen.

noch­mal kurz zum the­ma: was auf mei­ner web­sei­te fin­den ist eine (mög­li­cher­wei­se schwach­sin­ni­ge) do­ku­men­ta­ti­on, dass ihr sohn of­fen­bar *mas­sen­haft* un­er­wünsch­te wer­bung per email ver­schickt hat. aus­ser­dem wei­se ich auf ein wei­te­res „spam op­fer“ hin und ma­che mich lus­tig über ih­ren sohn. und ich nen­ne ei­nen der ge­spammt hat spam­mer. klar war das eine dumm­heit (oder dum­mer feh­ler), ge­würzt mit ei­ner gros­sen pri­se un­ver­fro­ren­heit (und un­wis­sen­heit). nichts an­de­res sage ich — sie sa­gen es ja auch. wenn sie das was ich auf mei­ner web­sei­te ver­öf­fent­li­che stört oder ich ir­gend­wo die un­wahr­heit sage, dann sa­gen sie mir das doch ein­fach di­rekt, und nicht über den um­weg, das das was ich schrei­be schwach­sinn sei. es gibt sehr vie­le mög­lich­kei­ten mit mir in kon­takt zu tre­ten. und of­fen­bar wol­len sie ja im­mer noch et­was von mir, sonst hät­ten sie ihre mei­nung ja nicht bei mir ab­ge­senft.

ich freue mich üb­ri­gens auch über je­den der ar­bei­tet, es gibt al­ler­dings for­men von ar­beit die mich ner­ven, ein­bre­cher, fahr­kar­ten­kon­trol­leu­re, bü­ro­kra­ten und spamer sind ein paar bei­spie­le von ar­beit, auf de­ren aus­füh­rung ich gut und ger­ne ver­zich­te.

auch mit nem freund­li­chen gruss
aus ber­lin
fe­lix schwen­zel

herr do­vi­dat woll­te das al­les nicht auf sich und sei­nen sohn sit­zen las­sen und hol­te zum rhe­to­ri­schem gross­schlag aus:

Sehr ge­ehr­ter Herr Dipl. Ing. Schwen­zel,

ich "heu­le" nicht. War­um soll­te ich? Ich habe noch mehr von Ih­rem Ge­schreib­sel le­sen kön­nen. Da steht so­viel "Wir­res". Ein Psych­ia­ter hät­te sei­ne wah­re Freu­de dar­an. Was soll man von so ei­nem Men­schen hal­ten?
Wird wohl sei­ne tie­fe­ren Grün­de ha­ben. Oder ist es, weil man Sie nicht kos­ten­frei in das Ho­tel ein­ge­la­den hat?
Selt­sam auch, dass Sie ca. 100 Spam pro Tag er­hal­ten. Zie­hen Sie das ir­gend­wie an? Re­agie­ren Sie wirk­lich 100 fach pro Tag ähn­lich? Wün­sche wei­ter­hin viel Spaß und dass Sie sich freu­en, an­de­re är­gern zu kön­nen bzw. zu wol­len. Un­ver­fro­ren­heit konn­te ich nicht bei mei­nem Sohn er­ken­nen, Un­kennt­nis eher. Ich hof­fe, dass dass Sie ei­nes Ta­ges da­für die Re­tour-Kut­sche be­kom­men. Für mich ist es je­den­falls nicht "nor­mal" was Sie ma­chen.

Mit freund­li­chem Gruß und schö­nes Wo­chen­en­de
W. Do­vi­dat
Dies dür­fen - und soll­ten Sie - eben­falls in Ih­rem "Wir­ren_Net" un­ter­brin­gen.

ir­gend­wie kam mir der freund­li­che gruss am ende ein biss­chen ver­lo­gen vor. ich habe auf die email noch­mal ge­ant­wor­tet, freund­lich wie es mei­ne art ist, aber bis­her kei­en ant­wort er­hal­ten. aus­ser­dem ist mei­ne letz­te email noch lang­wei­li­ger als mei­ne vor­he­ri­gen. über­haupt ist das gan­ze the­ma stin­kelang­wei­lig. was ist schon dran an ei­nem ho­te­lier, der an­geb­lich kei­ne ah­nung vom wett­be­werbs­recht und den gu­ten sit­ten hat, aber 1a über da­ten­schutz­be­stim­mun­gen be­scheid weiss und ei­nen leicht er­reg­ba­ren va­ter hat? ge­nau nix. ge­hen sie lie­ber zu frau grö­ner, wenn sie was schö­nes le­sen wol­len.