zwei­fel

felix schwenzel

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pe­ter lau in der brand­eins 06/05:

Mög­li­cher­wei­se geht es bei der Ver­brei­tung von In­no­va­tio­nen nicht dar­um, Zwei­fel zu ver­rin­gern, son­dern dar­um, sie aus­zu­wei­ten: auf das, was nor­mal ist, was si­cher scheint und ver­nünf­tig. Viel­leicht geht es nur dar­um: Zwei­fel zu säen, bei sich selbst und bei an­de­ren.Denn wer Zwei­fel sät, wird Wis­sen ern­ten.

[un­nö­tig pa­the­ti­scher satz von mir ge­stri­chen]

zwei­fel sind po­li­ti­kern fremd. klaus uwe ben­ne­ter, spd ge­ne­ral­se­kre­tär und hei­de­ma­rie-wiec­zo­rek-zeul-lober, heu­te mit­tag im n24 in­ter­view, fand das sei­ne re­gie­rung ziem­lich viel ge­tan hat um ar­mut zu ge­schich­te zu ma­chen (viel mehr als die vor­an­ge­gan­ge­ne), dem trulla­ley hat er spä­ter ge­sagt: „Hey Cher­no, schei­ße, ich habe die To­ten Ho­sen ver­passt.“ cam­pi­na, der gros­se milch­pro­du­zent und mega-pun­ker fand „Auch wenn wir [mit live8] schei­tern soll­ten, wir ge­hö­ren we­nigs­tens nicht zu den Idio­ten, die nichts tun als zu ver­su­chen, die­se Ver­an­stal­tung hier in ir­gend­wel­chen Zei­tungs­ar­ti­keln nie­der­zu­schrei­ben!“

ich rei­be mir im­mer die au­gen wenn ich höre wie fest und über­zeugt pol­ti­ker, über­zeu­gungs­tä­ter und kon­zert­ver­an­stal­ter ihre ideen zur welt­ver­bes­se­rung vor­tra­gen. stets ohne zwei­fel dass ihr weg, ihre lö­sung die rich­ti­ge ist. schrö­der hat­te kei­nen zwei­fel an sich und sei­ner aus­sa­ge die ar­beits­lo­sen in sei­ner amts­zeit zu hal­bie­ren (er hat­te nicht mit den ra­di­kal-ge­walt­lo­sen ar­beits­lo­sen­schüt­zern ge­rech­net), frau mer­kel hat­te ges­tern kei­nen zwei­fel, dass eine ge­schmier­te po­li­tik aus ei­nem guss alle pro­ble­me in deutsch­land lö­sen wird. wo bleibt der zwei­fel in der po­li­tik und bei den kon­zert­ver­an­stal­tern?

ich ver­ste­he ja, dass man man­che kom­pli­zier­ten din­ge auf ei­nen ein­fa­chen nen­ner brin­gen muss um sie kom­mu­ni­zie­ren zu kön­nen, ich ver­ste­he ja, dass man ideen zur welt­ver­bes­se­rung wie eine steu­er­re­form am bes­ten auf ei­nen bier­de­ckel un­ter­brin­gen muss, ich ver­ste­he auch, dass man im fern­se­hen nicht schwit­zen und zwei­feln darf wenn man eine wahl ge­win­nen will, aber ich be­zwei­fel mal, dass ich das gut fin­de.

[bild­quel­le]